Buh, ich tu mir hier ein wenig schwer, das Ganze zusammenzufassen. Vorausgesagt sei, dass ich seit dem letzten Kapitel mehr oder weniger kein SWTOR gespielt habe. Einerseits wegen Urlaub, andererseits, weil das Spiel derzeit wenig Reiz1 auf mich hat.
Der Einstieg war direkt und da Koth bei mir nie weg war, gab's auch mit dem Burschen kein Problem. Dass SCORPIO mich gewarnt hat, öffnete für mich kurz einen Lichtblick. Ich hoffte tatsächlich, dass sie vielleicht davon weggehen würden, SCORPIO als neuen Gegner einzusetzen und dass sie den Outlander nur ein wenig an der Nase herumführte (für ihr persönlcihes Vergnügen), um dann dennoch helfend zur Seite zu stehen. Naja, kam anders und somit stört es mich noch viel, viel mehr, dass ich gezwungen war, SCORPIO ins Team zu holen, da ich es nie wollte. T7 hätte all das Zeug schon auch irgendwie geschafft.
Die Sequenzen mit Arcann und Vaylin waren leider wieder aufgrund der Holprigkeit unfreiwillig komisch, aber das kenne ich ja schon. Gut gefallen hat mir, dass ich sagen konnte, wer was zu tun hat. Auch wenn es keine echte Auswirkung gibt, hier fühlte ich mich wirklich mal wie der Anführer der Allianz und nicht nur wie eine Puppe am Seil. Die Interaktion zwischen Outlander und Theron fand ich auch nett. Nicht übertrieben kitschig und mit einem Augenzwinkern.
Auf Arcanns Schiff angekommen, machte es zuerst auch Spaß. Man hatte die Leute um sich, die dann ihren Aufgaben nachgingen und auch Lana ist mittlerweile ein Begleiter, den ich gerne an meiner Seite habe. Die Kämpfe selbst fand ich mit den Schild und den optionalen Granaten und Raketen weniger gut. Für was brauche ich den ganzen Kram, ich habe schon Schreckensmeister, Revan, Riesenmonster uvm. auch ohne getötet. Meine Skillleiste hat zig Skills, auch Def-Skills, da brauch ich nicht noch irgendein neues Teil.
Kurz vor dem Thronsaal war dann wieder eine sehr netter Dialog mit Lana (imho der Beste aus dem Kapitel). Tja und dann kam der Kampf mit Arcann. Hier wieder das gleiche Problem, wie beim letzten Mal: im PvE/in der Engine extrem viel stärker, in der Lore/den Sequenzen bin ich nur aufgrund des alten Mannes ein wenig stärker. All die Sequenzen sehen eher so aus, als wäre man unterlegen, bis auf die letzte. Ja ich weiß, Dramatik, aber dann bitte richtig. Man kann in so einem Fall den PvE Kampf gleich weglassen oder zumindest die Healthbar des Gegners, um dann in den Sequenzen aufzudrehen. Außerdem finde ich es einfach dämlich, dass mein Charakter, der nun ja wirklich schon viel erlebt und geleistet hat, Arcann so unterlegen wäre, wenn da nicht der Imperator wäre. Wenn man schon der Held schlechthin ist, dann bitte auch richtig und nicht je nach Situation.
Senyas Verrat war für mich der Tiefpunkt des Kapitels. Auch wenn ich es schon erwartet hatte durch den Kommentar, dass sie in jeden Fall mitkommt, so hatte ich gehofft, dass es nicht so ist (den KotET-Trailer hatte ich noch nicht gesehen). Dass die dann Vaylin sucht und sie nicht findet, bevor ich mit Arcann fertig bin und dass Arcann dann wieder erwacht und Mum rettet... Ich weiß echt nicht, was ich dazu sagen sollte. Ich finde es einfach nur richtig schlecht.
Die Jägersequenz war cool und ich wollte Arcann und Senya umlegen, aber geht ja leider nicht...
Die Party am Ende fand ich okay. Dass jedoch so viele Fragen, vor allem rund um den Imperator, offenbleiben stört mich sehr. Im Grunde fühlte es sich überhaupt nicht wie ein Ende an. Da war die erste Ankunft auf Odessen mehr ein Ende, als das hier. Mir ist klar, dass ein Cliffhanger schon mehr oder weniger nötig ist, aber im Grunde nichts erklären ist keine Lösung.
Alles in allem war das Kapitel in meinen Augen unterdurchschnittlich.
1.)
RP ist wegen Zeitraffer ein wenig meh
PvP ist zwar okay, aber das Balancing ist nun seit Monaten richtig schrottig
PvE: alles, was ich mit den Leuten, mit den ich spiele, schaffen kann, habe ich mehr oder weniger erreicht
Dann will ich am Ende von KotFE ein Fazit ziehen. Die Erweiterung hat, abgesehen von dem Zeitsprung, der fürs RP einfach mies war, gut angefangen. Spannung aufgebaut, schöne Orte gezeigt (wenn auch oft nur instanziiert). Eigentlich war ich mit den ersten Episoden vom Release ziemlich positiv überrascht. Die Geschichte machte Spaß und die Inszenierung hatte deutlich zugelegt. Leider ging es von da an stark abwärts, mit ein, zwei Lichtblicken. Das Episodenformat war für mich etwas, das mir überhaupt nicht gefiel und die Geschichte bzw. die Charaktere verhielten sich teilweise zu durchschaubar bzw. zu unlogisch. Das Ende, das kein Ende ist, versetzte dem ganzen noch einen Tritt.
Spielerisch war es ganz okay. Wenn ich Story spiele, brauche ich nicht zwingend herausfordernde Kämpfe, aber ein einstellbarer Schwierigkeitsgrad (SM, HM, NiM) wäre richtig toll gewesen. Dann hätte ich an einer Episode statt 45-60 Minuten auch mal 90.180 Minuten spielen müssen, Kämpfe wiederholen oder anders angehen, usw. Hier hat man viel Potential verschenkt.
Das meine Entscheidungen am Ende kaum Auswirkungen hatten, ist grundsätzlich okay. Man kann kaum erwarten, dass BioWare hier 20 unterschiedliche Wege einbaut, ABER sie hätten es nicht so ankündigen sollen, als wären alle Entscheidungen extrem wichtig und ausschlaggebend und manchmal ein bisschen mehr Wahlfreiheit lassen können. Zum Beispiel, ob ich SCORPIO mitnehme oder nicht (man hätte ein Kapitel später einen Grund einbauen können, dass sie doch dazukommt, weil man sie zwingend braucht oder einen anderen Droiden hernehmen oder was weiß ich). Im Grunde war es eh oft so, dass die eigene Entscheidung kurz darauf vom Spiel revidiert wurde, was grundsätzlich okay ist, aber bitte, bitte nicht so direkt danach und so extrem auffällig. Am Ende bleibt das Gefühl, dass ich bei kleineren Dingen eine Scheinwahl hatte und bei den Größeren sowieso keine Wahl. Auch das ist wieder nichts halbes und nichts ganzes. Mit einem geschickteren Design wäre hier deutlich mehr möglich gewesen, indem man manche Dinge mit zwei Charakteren besetzt und einer davon wirklich nach Wahl abhauen oder über den Jordan gehen kann und dann der zweite die Rolle übernimmt. Ja, das wäre mehr Arbeit beim Vertonen gewesen, aber das hätte KotFE stark aufgewertet.
Bis zu diesem Punkt würde ich KotFE noch ein 7/10 geben. Die erste Hälfte hat mir sehr gut gefallen, in der zweiten gab es das eine oder andere Highlight, aber auch viel Schatten. Trotzdem hatte es mich halbwegs gut unterhalten.
Aber in einem MMO ist das eben nicht alles. Sondern ich muss auch dazuzählen, was über das Jahr abseits von KotFE passiert ist, das wäre nämlich.... ehm.... ja... Das ist das Problem, im Grunde nichts. Es gibt die Zakuul-Arena, welche ich als eine gute Idee ansehe, aber es gibt sonst nichts. Kein neues Stronghold, kein Addon wie das Housing-Addon oder GSF, keine Neuigkeit wie den Outfit-Designer, Keine neue Operation. Die zwei PvP-Maps sind sowieso schon lange überfällig gewesen in meinen Augen. Ah doch, es gibt ja jetzt noch die neue Pack Opening Experience. Sorry, aber die können sie gerne behalten. Okay, es gab auch eine Menge Alerts, aber die fand ich größtenteils uninteressant bzw. gehören für mich zu KotFE dazu. Leider mit dem Beigeschmack, dass Begleiter eigentlich gar nichts mehr wert sind, weil man sowieso aus gefühlten fünfzig Begleitern wählen kann.
Wenn ich das alles zusammenzähle und die Bugs, Balancingschwierigkeiten plus fehlende Kommunikation, so kommt bei mir unter dem Strich leider nur ein 4/10 raus. Und die 4 Punkte gehen eindeutig auf das Konto der ersten Kapitel. Am Ende ist KotFE für mich die bisher schwächste Expansion. SOR und Makeb hatten deutlich mehr. KotFE und das Verhalten der Entwickler sorgten auch dafür, dass mein Vertrauen und meine Begeisterung für SWTOR, die beide vier Jahre lang sehr hoch waren, mittlerweile ziemlich weg sind. Ich habe seit einer Weile aufgehört, Euros in Kartellmünzen zu stecken, obwohl ich früher teils mehr als 50€ pro Monat ausgab. Ich habe aufgehört, SWTOR täglich zu starten, selbst wenn kein RP ist, einfach um im Spiel etwas zu tun. Und nein, das liegt nicht an einer Sättigung vom Spiel oder von Star Wars, sondern einfach an der Art und Weise, wie sich das Spiel entwickelt und wie mit den Herausforderungen, denen sich die Entwickler stellen müssen, umgegangen wird.
Trotzdem werde ich dem Spiel treu bleiben, aber das ist kein Verdienst von BioWare, sondern das liegt an den Leuten, mit denen ich das Spiel spiele und mit denen ich im RP bin (wenn auch im Moment eher nicht) sowie an dem Forum hier. Und ich hoffe ganz stark, dass Drew Karpyshyn bei KotFE noch nicht viel zu sagen hatte (in den Credits steht er ja) und dass er bei KotET die Zügel in die Hand nehmen darf. Zudem hoffe ich, dass sie vom Episodenformat Abstand nehmen, aber ich fürchte nicht.
lg Kinman