Aus den Antworten hier ersehe ich, dass viele meine Antwort nicht ganz verstanden haben.
Von einem Jedi wird immerzu erwartet, das er "holier than thou" zu sein hat. Es ist aber fast unmöglich, diese extreme Anforderung auch zu erfüllen, da Jedi auch nichts anderes als Menschen (or whatever species) sind. Ein Jedi wird ausserdem ständig vor den Konflikt gestellt, was das geringste mögliche ist, was er dazu beitragen kann, einen Konflikt zu lösen. Jedi setzen sich selbst ziemlich unter Druck, um dem Klischee des guten Beschützers gerecht zu werden, und das ist nicht so einfach.
Vor allem, da es manchmal gar nicht immer so leicht ersichtlich ist, was jetzt eigentlich die "bessere" Lösung ist. Kein Wunder, dass Jedi leichter dazu neigen, der dunklen Seite zu verfallen, als Sith dazu neigen, zur hellen Seite überzugehen. Ganz abgesehen davon, dass so ein Sith wahrscheinlich schnell getötet werden würde.
Böse zu sein, fällt uns leicht, wenn wir mal unsere Moralvorstellungen und inneren Schweinehund zur Seite geschoben haben. Sieht man täglich in unserer sehr realen Welt.
Gut zu sein, es zu leben, immer dem Zweifel unterworfen zu sein, ob man auch das Richtige tut, oder getan hat, ist bei weitem schwieriger.
Deswegen halte ich es für wesentlich schwieriger einen Jedi gut im RP zu verkörpern, und gar nicht langweilig. Ich habe es mehre Male probiert, und bin immer wieder zu meiner Sith zurück, weil ich mich damit einfach leichter getan habe.
PS: TL;DR: Jedi sind bei weitem nicht perfekt, müssen aber diese Erwartungshaltung ständig irgendwie erfüllen.
Edit 2: Wir dürfen nicht vergessen, was SW eigentlich ursprünglich ist: Ein Märchen, bei dem die Zerstörung einer Kampfstation mit wahrscheinlich Zehntausenden von Crewmitgliedern als gut gilt, weil die Zerstörung von ein paar Tausend Rebellen auf dem Mond Yavin 4 schlecht ist. Natürlich ist auch hier zu bedenken, dass der Todesstern vorher gerade Hunderte von Millionen von Menschen umgebracht hat bei der Zerstörung von Alderaan.
Dies sind die Entscheidungen, die ein Jedi treffen muss. Ist die Zerstörung von Zehntausenden von Leben verantwortbar? Was ist, wenn diese Menschen vorher an einer viel größeren Tragödie beteiligt waren? Kann man dann die Zerstörung unter Wissen des Potentials des Todessterns verantworten? Die meisten Menschen hätten hier keine Zweifel und würden mit "Ja" antworten. Für einen Jedi gibt und darf es diesen einfachen Weg nicht geben. Von einem Jedi wird mehr erwartet.