Der Preis der Hingabe

Die Dunkelheit war ihr Gefährte, ihre Waffe, ihr ewiger Freund. Sie sammelte Macht in den Schatten, still, geduldig, lauernd oder tötete gezielt Ihre Opfer. Doch gegen die Jedi war es stets ein zäher Kampf. Sie widerstanden, sie fielen nicht so leicht, wie sie es wünschte. Ihre Essenz, ihre Energie, war hart umkämpft, ein Tribut, das sie den Schatten darbringen musste. Er war einer von ihnen – ein Ritter, stark, aufrecht, voller Licht. Doch als er fiel, hielt sie inne. Nicht aus Gnade, nicht aus Mitleid. Nein, sie ließ ihn am Leben, um ihn zu brechen. Sie wollte sein Licht erlöschen sehen, seine Schreie hören, seine Kraft kosten. Sein Schmerz war ihre Lust, sein Leiden ihre Wonne. Sie war eine Künstlerin des Schmerzes, und er wurde ihr Meisterwerk. Er war hypnotisiert von ihr, von dem tiefen Abgrund in ihren Augen, die wie schimmernde Schwarze Löcher alles zu verschlingen drohten. Vom ersten Blick an konnte er nicht mehr fortsehen. Sie versprach ihm nichts, gewährte ihm keinen Trost. Sie ließ ihn schmachten, hungern nach etwas, das er nicht greifen konnte. Stattdessen formte sie ihn, lehrte ihn die Dunkelheit, lehrte ihn Schmerz zu lieben, um ihm Macht zu schenken. Er lernte, durch Leid zu wachsen, sich durch Qual zu erheben. Seine Hingabe wurde Besessenheit, seine Liebe wurde zu Ketten, die sie nur enger zog, wenn er es wagte, zu hoffen. Doch vielleicht… vielleicht genoss sie es, diesen Blick der Unterwerfung in seinen Augen zu sehen. Vielleicht war da ein Hauch von Vergnügen, als er bereit war, alles für sie zu tun. Und so experimentierte sie an ihm – nicht nur mit der Macht, sondern auch mit seiner Seele. Er war ihr Werkzeug, ihr Spielzeug, ihr Schüler.


Ein Jahr verging. Dann ein weiteres. Sie kam ihm näher, gerade nah genug, um ihn zu fesseln, aber niemals genug, um ihn wirklich zu besitzen. Und doch geschah das Unausweichliche: Aus ihren dunklen Ritualen, aus ihrer unersättlichen Suche nach Macht, wurde ein neues Leben geboren. Ein Kind, gezeugt in einem Moment der Schwäche oder Berechnung – sie selbst wusste es nicht genau. Doch ihre Aufmerksamkeit wandelte sich. Sie entfernte sich, nicht aus Reue, sondern weil eine andere Macht sie lockte. Etwas, das sie verloren glaubte, etwas, das ihr Herz nicht berühren durfte, hatte sie betrogen. Der Jedi – oder was von ihm übrig war – wartete. Sehnte sich nach ihr, nach dem Schatten, der ihn verschlungen hatte. Doch sie kehrte nicht zu ihm zurück, selbst nachdem Sie dem Rat einen Besuch abstattet hielt Sie sich noch versteckt in den Schatten. Sie hatte ihn geformt, geschmiedet, und nun war seine Zeit abgelaufen. Denn letztlich war er nichts weiter als Beute. Sein Ende kam nicht plötzlich, nicht gnädig. Sie ließ ihn spüren, ließ ihn wissen, dass er niemals etwas anderes hätte sein können als 'Beute' für ihre unstillbare Gier nach Macht. Und als er in ihren Armen zerbrach, als sein Blick sich in ihren bohrte, nicht mehr vor Besessenheit, sondern vor Erkenntnis – da war das Bitterste an allem nicht der Tod.


Sie hielt es für besser.. Keine Tränen. Und doch ein Herz für das neue Leben das auf die Welt kam. Die Schatten ihr einziges Zuhause das Sie je kannte. ..Stille kehrte ein.