
Auf einem entlegenen, kargen Planeten am Rande des bekannten Raums erzählten sich die Bewohner eine finstere Legende. Es hieß, dass tief in den Höhlen unter den Bergen eine Kreatur lauere – ein Monster, das weder Licht noch Geräusche fürchtete. Es kam lautlos, schlich durch die Schatten und hinterließ nur Kratzspuren an den Wänden und das Blut seiner Opfer. Die Sith nannten es den Schlund, ein Wesen, das der Dunklen Seite entsprungen sein musste, um jene zu bestrafen, die es wagten, die Finsternis ohne Respekt zu betreten.
Ein junger Sith-Akolyth namens Varyn wurde von seinem Meister auf eine Mission geschickt, die sowohl eine Strafe als auch eine Prüfung sein sollte. Er sollte ein altes Sith-Artefakt aus einem verborgenen Höhlensystem bergen, das tief unter der eisigen Oberfläche des Planeten lag. Zu seiner Überraschung schickte sein Meister zwei gefangene Twi'leks mit ihm – einen erfahrenen Kämpfer und eine junge Twi'lek. „Sie werden dir nützlich sein“, sagte der Meister. „Falls nicht, sind sie wenigstens gute Ablenkung.“ Die Twi'leks waren misstrauisch, aber Varyn spürte ihre Unruhe. Der Eingang zur Höhle war ein schwarzer Schlund, aus dem kalte Luft und ein unheilvolles Echo drangen. Bevor er den Satz beenden konnte, wurde er mit einem Ruck in die Schatten gezogen. Ein nasser, zerreißender Laut hallte durch die Höhle, gefolgt von einem dumpfen Aufprall. Als sie die Fackeln hoben, war vom Kämpfer nichts mehr übrig außer Blutspuren, die tiefer in die Höhle führten. „Bleibt dicht bei mir“, zischte Varyn, aber die Schülerin zitterte. Ein leises Scharren erklang in der Dunkelheit – Krallen, die über Stein glitten.
Die Twi'lek rannte. „Bleib stehen!“ zischte Varyn laut, aber sie war schon zu weit entfernt. Ein Schatten huschte an den Wänden entlang, schneller, als das Auge folgen konnte. Dann war sie weg. Nur ein schreckliches, kehliges Grollen blieb zurück. Varyn war allein. Seine Fackel warf tanzende Schatten an die Wände, und überall waren Kratzspuren, die frisch aussahen, als hätte das Monster ihn umzingelt. Das Wesen zeigte sich nie vollständig. Es war immer nur ein Schatten in den Augenwinkeln, ein Grollen, das die Luft erfüllte. Als Varyn versuchte, die Macht zu nutzen, spürte er nichts – nur eine Leere, die seine Verbindung zur Dunklen Seite verschlang. Plötzlich spürte er Krallen, die nach ihm griffen. Er schleuderte ein Stück Fels in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und rannte. Die Dunkelheit schien endlos, aber schließlich erreichte er den Ausgang der Höhle.
Als er sich umdrehte, sah er einen letzten Blick auf das Monster: ein Schatten mit glühenden Augen, das ein schreckliches Grollen ausstieß, bevor es in die Dunkelheit zurückkehrte. Am Höhleneingang hinterließ es eine Botschaft – Kratzspuren, die eine einzige Warnung bildeten: „HUNGER.“ Varyn kehrte zu seinem Meister zurück, das Artefakt verloren, und die Twi'leks tot. Aber der Schatten des Schlundes würde ihn bis ans Ende seiner Tage verfolgen.