Mandalorianischer Clan - Dha'Beviin Aliit


  • die Asche der Taung schlägt stark im Herzen der Mandalorianer
    wir sind der Zorn der Krieger des Schattens
    der ersten hehren Söhne von Mandalore
    lasst all jene die vor uns standen den Nachthimmel in Flammen erleuchten
    unsere Rache brennt fortwährend heller
    - erste Strophe des Dha Werda Verda





    Auf den Spuren der Ahnen
    Das Großgruppenzelt stand in der Mitte des Lagers und bot der Sippe ausreichend Platz, um
    zusammen zukommen. Oben auf dem Zelt prangerte ein durchlöchertes Banner, welches das
    Clanwappen zeigte. Die Mandalorianer wollten sagen, dass sie noch immer da waren.
    Sie hatten das Lager schnell errichtet. Nicht weil sie es mussten, sondern weil sie es konnten.
    Vermutlich schneller als sonst jemand, denn in ihrem Leben waren die Mandalorianer ständig
    in Bewegung.


    Kotep stapfte in der Dunkelheit auf das Zelt zu. Vor diesem erhellten zwei große Fackelständer
    die Nacht, während der Wind die Flammen zum Zittern brachte. Zwei Wächter unterhielten sich
    draußen. Der eine streifte den Zeltvorhang zur Seite, als er den näherkommenden vod sah.
    Die Blicke der Krieger berührten sich kurz, bevor Kotep das Zelt betrat.


    In dem runden Zelt wurden mehrere Tische und Bänke zusammengestellt. Zwei Dutzend
    Mandalorianer saßen hier zusammen. Sie aßen und sie unterhielten sich. Trotz der Anzahl der
    Anwesenden war es nicht zu laut. Mandalorianer sind nicht gerade als freudloses Volk bekannt,
    aber in diesen Tagen klangen ihre Lieder leiser. Bloß das klagende Spiel einer bes'bev mischte
    sich unter die Gesprächskulisse. Koteps Blick fiel auf die Flötenspielerin. Die orangefarbenen
    Elemente ihrer Rüstung waren blass - nicht leuchtend, so wie früher. Sie hatte sie offenbar eine
    lange Zeit nicht nachlackiert. Orange war die Farbe, welche für die Mandalorianer die Lebens-
    freude symbolisierte. Doch in den letzten Monaten brach eine düstere Zeit für das Kriegervolk
    herein und manch einer glaubte, dass sich Arasuum persönlich gegen die Clans verschworen habe.


    Kaum setzte Kotep ein paar Schritte in das Zelt, wurde er von seiner Tochter begrüßt.
    Das sechsjährige Mädchen rannte auf ihn zu und schlang sich mit beiden Armen um seine
    Beine. Dabei legte sie den Kopf in den Nacken und blickte strahlend zu ihm auf.
    ''buir!'' Ertönte die helle Kinderstimme. Der Mandalorianer fuhr ihr mit dem Panzerhandschuh
    über den Kopf. ''su'cuy verd'ika.'' Seine Stimme wurde durch den Helm verzerrt, aber der warme
    Tonfall kam trotzdem durch.


    Kotep konnte sich geraden den Helm vom Kopf stülpen, da spürte er schon den Zug des
    kleinen Mädchens. Sie hatte seinen ledernen Gürtel mit der rechten Hand ergriffen und zerrte
    daran, während sie zu einem der Tische schaute. ''shekemi! shekemi!'' Rief sie. Kotep trottete
    hinterher und versuchte dabei, ihr nicht in die Fersen zu treten. Durch ihre perfekte Aussprache
    des Gefechtsbegriffes ran sie ihrem Vater ein Lächeln ab.


    Das Mädchen führte ihren Vater zu einem freien Platz und entfernte sich kurz. Kotep sah zu einer
    vod, die in der Nähe des Tisches mit zwei jüngeren Kindern auf dem Pelz einer erlegten Kreatur
    spielte, während er seinen Eisenhelm auf dem Tisch abstellte. Koteps Tochter kehrte mit einer
    dampfenden Schale zurück, stellte sie vor ihm auf den Tisch und setzte sich ihm gegenüber.
    Der Rattengalleneintopf gehörte schon vor über 300 Jahren zum Hauptnahrungsmittel der
    mandalorianischen Neo-Kreuzritter und hatte seine Tradition unter den Clans bis heute beibehalten.
    Man war an dessen strengen Geruch gewöhnt, der von hellbraunen Dampfsäulen von der Kochstelle
    aus durch das Innenzelt getragen wurde. Wichtiger war den Kriegern die Nachhaltigkeit der
    Mahlzeit. Sie mussten schließlich bei Kräften bleiben.


    Die Männer und Frauen an den Tischen sahen müde aus. Sie hatten bereits eine lange Reise
    hinter sich gebracht und mussten jeden Tag dafür Sorgen, am Leben zubleiben.
    Es waren andere Zeiten, denn ihr Volk erlebte erst kürzlich seinen eigenen Zusammenbruch.
    Im Kampf gegen einen großen Feind wurde das geeinte mandalorianische Heer zerschlagen.
    Die Spuren dieser Kämpfe zeichneten die Gesichter der Überlebenden.


    ''Und?'' Fragte seine Tochter, nachdem er die ersten Löffel zu sich genommen hatte.
    ''Kommt Zakuul wieder?'' Koteps Blick kehrte zu dem Teppich zurück, auf dem die jüngeren
    Kinder mit ihrer Mutter spielten. Eines von ihnen versuchte vergeblich, mit den kleinen Fingern
    die Fellhaare aus dem Pelz zu zupfen. Sie waren zu jung um das, was um sie geschah zu
    erfassen, aber seine Tochter stellte nun immer häufiger Fragen. ''Skira.'' Sein mit langen,
    senkrecht verlaufenden Narben versehrter Kopf richtete sich wieder auf seine Tochter, während
    er erschöpft ihren Namen sprach. ''Sie kommen wieder. Aber nicht jetzt.'' Er nahm den Blick nicht
    von ihr, während er einen weiteren Löffel in seinen Mund beförderte.


    Ein heftiger Wind peitschte von außen gegen die Zeltwand. Skira schob weitere Worte auf und
    schaute zu den jüngeren Kindern. Sie war selbst noch so jung und schon in der Verantwortung.
    In den Kämpfen gegen das Zakuul Imperium hatte der Clan viel verloren. Schiffe, Territorien und
    vor allem eine Großzahl ihrer Angehörigen. Doch eines hatten sie behalten. Ihre Identität.
    Und der Schutz der Familie war die Handlung, die nun für jeden von ihnen am wichtigsten war.
    ''Ich möchte schießen lernen.'' Sprach das Mädchen zu ihrem Vater, während sie versuchte ihm
    in die Augen zusehen. Kotep erschrak innerlich. Ihre reguläre Ausbildung würde erst in zwei
    Jahren beginnen und das Training mit Schusswaffen noch später. ''Es ist zu früh.''
    Entgegnete ihr Kotep mit der Gewissheit, an den Traditionen festzuhalten.


    Seine Tochter richtete ihren Blick trotzig nach oben, dort wo von einem der Querbalken drei
    abgetrennte Kopfteile von Zakuul-Sprungtruppen wie Trophäen herab hingen. Kotep folge ihrem
    Blick und erinnerte sich an die Kämpfe, die der Clan schlagen musste. Nach der großen
    Niederlage gegen Zakuul und der Besetzung des Mandalore-Systems wurden sie in die Defensive
    gedrängt. Sie verschanzten sich in einem wilden Hügelland auf Mandalore.
    Es war ein Ort, welchen ihre Ahnen bereits zur Zeit der mandalorianischen Kriege beanspruchten.
    Ihre letzte, spirituelle Heimat. Und dieses Land wollten sie unter allen Umständen verteidigen.
    ''Warum?'' Skira stand auf und stemmte energisch ihre Hände in die Hüften.
    Sie erinnerte Kotep an ihre Mutter. ''Mandalorianer kämpfen für ihren Clan! Also muss ich das auch!''


    Kotep bemerkte, wie einige vode von den Nachbartischen ihre Augen auf Skira und ihn warfen.
    Wahrscheinlich sprach sie ihnen aus der Seele. Einer von ihnen nickte Kotep etwas tiefer zu.
    Er wusste, dass seine Tochter aufgrund der Ereignisse schneller heranreifen würde.
    Sein verständnisvoller Blick kehrte zu ihr zurück. ''Du wirst es lernen. Aber jetzt gibt es andere
    Aufgaben. Wir müssen uns um unsere Sippe kümmern.'' Er spielte mit dem Gedanken, sie
    mitzunehmen, wenn er wieder Fallen auslegen würde. Skira nickte eifrig und ein Leuchten
    entfachte in ihren Augen. Dann nahm sie wieder Platz.


    Kotep war klar, dass sie ihm nicht böse war. Morgen würden sie das Lager wieder aufgeben
    und ihm fielen genug Dinge ein, um die Skira sich kümmern konnte. Der Clan blieb nie lange
    an einem Platz. Sie nutzten das Hügelland und unterirdische Höhlensysteme um in Bewegung
    zu bleiben. Zakuul streckte seinen Arm nach den Ressourcen des Mandalor-Systems aus, und
    die Mandalorianer mussten den Kampf, trotz ihrer schweren Verluste und den knappen Mitteln,
    fortsetzen. Viele fragten sich, wie sie jemals ihr Ziel erreichen sollten, dem Feind eines Tages mit
    erstarkter Hand Rache beizubringen, wenn der Belagerungszustand fortwährend mandaloriansiche
    Leben forderte.


    Der Alor erhob sich schließlich von seinem Platz. ''Ke'sush ner vode!'' Es wurde leise im Zelt und
    alle Anwesenden schenkten ihrem Anführer die volle Aufmerksamkeit. Seine goldene Rüstung
    sprach von seinem Ziel. Eines Tages würden die Mandalorianer zurückschlagen. Doch jetzt war
    es Zeit wieder einmal den Gefallenen zu gedenken. Und so rief der Alor seine Sippe zum Gebet auf.


    ''Ni su'cuyi, gar kyr'adyc, ni partayli, gar darasuum...'' -
    Die Mandalorianer reihten die Namen ihrer Toten an das Gebet, was einiges an Zeit in Anspruch
    nahm. Die kleine Skira sprach bemüht ihrem Vater nach. Betroffen suchte sie Halt bei ihm,
    als der Name ihrer Mutter fiel.


    Nach dem Gebet schaute der Alor durch die Reihen seiner verda. Jeder Blick ruhte in diesem
    Moment auf ihm. ''Wenn ich in eure Gesichter sehe, sehe ich eure Sorgen. Die hut'uune von

    Zakuul werden uns immer jagen. Wir werden immer um unser Überleben kämpfen müssen.
    Unsere Sippe wird nicht untergehen. Wir werden wieder wachsen und unsere Traditionen weitergeben.''
    Der Alor nickte gen Skira, ehe er fortfuhr. ''Die Zeit wird kommen, in welcher wir zurückschlagen

    werden. Die Galaxis wird wieder unseren Kriegsruf hören. Unsere Aufgabe ist dafür zusorgen, dass
    wir auch bereit dazu sind.'' Er riss die rechte Hand in die Luft und seine Sippe tat es ihm gleich.


    Die nächtliche Stille wurde durch den gemeinsamen Aufschrei der Krieger gebrochen.


    ''Dha'Beviin! akaanir!''
    ''Dha'Beviin! darasuum!''


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    Begriffserklärung
    Kotep [KOH-tehp] = mutig; hier: mandalorianischer Name
    bes'bev [BEZ-bev] = mandalorianisches Blasinstrument, das auch im Kampf eingesetzt wird: eine große Metallflöte mit einem scharfen, abgeschnittenen Ende
    buir [boo-EER] = Vater o. Mutter
    su'cuy [Soo-COO-ee] = hi!
    verd'ika [vair-DEE-kah] = private (Rang), kann auch liebevoll verwendet werden, oft für ein Kind; wörtlich übersetzt; kleiner Soldat
    shekemi [SHEH-kay-meer] = folgen
    skira [SKEE-rah] = Abrechnung, Rache, Fehde (sehr persönlicher); hier: mandalorianischer Name
    alor [ah-LOR] = Clanführer
    ke'sush! [Keh-SOOSH!] = Achtung! (Aufmerksamkeit fordern)
    ner [nair] = mein, meine
    vode [vohd-ay] = Brüder, Schwestern, Kameraden
    Ni su'cuyi, gar kyr'adyc, ni partayli, gar darasuum
    [Nee soo-COO-yee, gar keer-AH-deesh, nee par-TIE-lee, gar dah-rah-SOOM] = Tägliche Erinnerung an jene, die dahingegangen sind; * Ich lebe noch, aber du
    bist tot. Ich erinnere mich an dich, also bist du ewig.* Gefolgt von der Wiederholung der Namen der Verstorbenen.
    Dha'Beviin [dah-BEH-veen] = Clanname = Dunkellanzen
    akaanir [ah-KAH-neer] = Kampf
    darasuum [da-RAH-soom] = ewig


    rule.png




    Su'cuy verda!


    Wir sind die mandalorianische RP Gilde ''Dha'Beviin Aliit''. Waren wir ursprünglich ein kleiner, im offenen Mando-Enklave Projekt engagierter, Spielerkreis, wollen wir nun unsere Reihen öffnen, um ein neues Angebot in der Mando-Community zu etablieren. Unsere früheren Bemühungen galten dem Zweck, mit Angeboten eine breite Masse an Mando-RPlern anzusprechen und gemeinsames RP zufördern (Mando-Enklave, mandalorianische Abende,Plotangebote). Nun wollen wir unser bestehendes Konzept eines mandalorianischen Clans in den Fokus rücken.



    Wir bieten:
    - atmosphärisches, konsequentes, nach der offiziellen SWTOR Lore definiertes Mandalorianer-RP
    - hohes Wissen über die Mando-Lore
    - ein durchdachtes RP-Konzept (Clanhintergrund und aktuelles Setting)
    - offene Arme und intensive Hilfestellung für Neulinge im Mando-Bereich
    - eine zeitintensive, auf Erfahrung beruhende IC-Ausbildung
    - einen Platz für erfahrene Rollenspieler, mit der Möglichkeit in verschiedenen Bereichen Verantwortung zu übernehmen



    Wir erwarten:
    Unser Zusammenspiel wird durch eine Haltung zum RP definiert, die von allen Gildenmitgliedern getragen wird, und daher in unsere Erwartung an neue Mitglieder einfließt. Diese Haltung beinhaltet:

    - Konsequenz (tragen von Entscheidungen, strenge Auslebung der Resol'nare, Beachtung von Reisezeiten,...)
    - Rollenspiel nach der SWTOR-Lore und originaler Mandalorianer-Lore nach Karen Traviss
    - das Darstellen von adäquaten RP-Charakteren mit durchdachtem Hintergrund (ein von uns vorgefertigter Charakterbogen muss ausgefüllt werden - wir helfen gerne!)
    - immer wieder kehrende Beschäftigung mit der Mando- und SW-Materie / Überprüfung des RPs
    - Mando'a: Es wird nicht verlangt, die Sprache auswendig zulernen, jedoch hat ihre Anwendung im RP einen wichtigen Platz und so erwarten wir eine grundsätzliche Bereitschaft, sich damit intensiver auseinander zusetzen und sein Wissen zu erweitern.


    Mit Mando'a ist konkret die von der Autorin Karen Traviss entwickelte Sprache für Lucasfilm gemeint, so wie sie nicht nur im Spiel selbst, sondern auch in den Romanen und Comics zur TOR-Ära gebraucht wird. Wir benutzen den Coruscant Translator nicht, da er fanmade ist und durch seine Benutzung nicht nur fremd erfundene Wörter gebildet werden, sondern es zu einer grundsätzlich falschen Anwendung der Sprache kommen kann (Ausschweifung statt Pragmatismus).


    Gewisse Eigenheiten des Clans betreffen selbstredend auch die ausgespielten Charaktere und greifen in ihr Verhalten ein. Hier gibt es ein paar Dinge, welche aufgrund unseres bisherigen Rollenspiels und der bestehenden Clangeschichte auch für neue Spieler indiskutabel sind.
    Konkret geht es dabei um:
    - eine grundsätzlich traditionelle Einstellung des Charakters (festes Bild und Auftreten des gesamten Clans nach Außen)
    - die Verehrung von Mand'alor dem Ultimativen
    - Leben und Handeln nach dem Kanon der Ehre; starke Anlehnung an die Taung-Kreuzritter
    - Charaktere, welche dem Clan angehören, tragen selbstverständlich auch den Namen des Clans (Dha'Beviin) als ihren eigenen

    Diese Verhaltensweisen sind das natürliche Produkt der mandalorianischen Ausbildung und Indoktrination, gerade für in den Clan geborene Charaktere aber auch für Rekruten, die von außen kommen, und daher für neue Spieler, die sich uns anschließen, bewusst zu berücksichtigen. Sicher wird im Einzelfall der Grad der Auslebung dieser Punkte unterschiedlich sein. Aber diese Punkte beschreiben die Identität des Clans, weßhalb sich jedes Mitglied diesen Werten angebunden fühlen muss.


    Noch ein ganz wichtiger Punkt
    Einmal im Clan gibt es für den Charakter (IC) keinen Weg zurück. Ob als Auszubildender oder festes Mitglied. Wir durchlaufen eine intensive Probezeit und meißeln nichts in Stein fest, bevor sich beide Seiten nicht ausgiebig beschnuppern konnten und man überhaupt sagen kann, ob das Zusammenspiel harmoniert oder nicht. Ist dieser Punkt aber erreicht, ist der bespielte Charakter nicht nur örtlich, sondern auch mit seinem Leben an den Clan gebunden. Wer sich bewusst von dem Clan oder der mandalorianischen Lebensweise abwendet, gilt als Verräter und wird sehr engagiert verfolgt werden. Der Zustand eines Verräters (dar'manda) ist für Mandalorianer schlimmer als der Tod, weßhalb jeder Mando angehalten ist, solche Individuen einem schnellen Tod zuzuführen.
    - bitte wissentlich bedenken.


    RP und RL
    In aller erster Linie spielen wir hier ein Spiel, dessen Stellenwert nicht höher sein kann, als der des Privat- oder Arbeitslebens. Es gibt keine Bestimmungen über die Aktivität, hier entscheidet der Spieler über das Maß an Zeit, welches investiert wird. Wichtig ist uns aber, wie diese Zeit gestaltet wird und das sich an beschlossene Vereinbarungen gehalten wird (bestes Beispiel: das Einhalten von Terminen.) Eine gute Kommunikationsbasis ist uns also besonders wichtig.


    Vom Geben und Nehmen
    Wir freuen uns über Spieler, die im Rahmen des Gildenkonzeptes Positionen in verschiedenen Verantwortungsbereichen übernehmen, selbst tätig werden und mitorganisieren.



    So kann man bei uns einsteigen


    Einstieg als verd'ika, geeignet für RP-Anfänger:
    Als verd'ika (Rekrut) bekleidet man den niedrigsten Rang im Clan. Dieser Weg eignet sich am besten, um in das Mando-RP einzusteigen, wenn man wenig Wissen über die Mandalorianer und wenig RP-Erfahrung mit sich bringt. Eine intensive Ausbildung und zahlreiche Prüfungen sind abzuleisten, um vom verd'ika zum vollwertigen Mandalorianer und Clansmitglied aufzusteigen. Auch erfahrene Kämpfer, die Mandalorianer werden wollen, müssen diese Ausbildung durchlaufen, um die Geschichte, Praktiken und Ausrüstung der Mandalorianer kennen zulernen, und ihre Philosophie als ihre eigene anzuerkennen. Rekruten werden üblicherweise von den Mandalorianern assimiliert. Dabei kann es sich beispielsweise um bezwungene Feinde oder freiwillige Anwerber handeln, die der mandalorianischen Lebensweise etwas abgewinnen können.


    Einstieg als Clansmitglied (gebürtig oder durch Adoption/Ausbildung), geeignet für erfahrene Rollenspieler:
    Ein vollwertiger Mandalorianer des Dha'Beviin Clans, der schon in den Clan geboren wurde, oder in diesen assimiliert wurde. Dieser Weg ist nur für erfahrene Rollenspieler möglich, welche die Rolle eines vollwertigen Mandalorianers, unter der Berücksichtigung unseres Clankonzeptes, darstellen können. Das Charakterkonzept muss mit uns gemeinsam erarbeitet werden, da wir die Geschichte des Charakters in die Clanhistorie mit einflechten müssen.


    Einstieg als Vasall, geeignet für erfahrene Rollenspieler und Anfänger:
    Bei Vasallen handelt es sich um Söldner, Gladiatoren und Schlachtenkämpfer, welche aus eigenem Antrieb an der Seite der Mandalorianer kämpfen. Sie folgen dem Kriegerkodex der Mandalorianer, welcher von dem Erhalt von Ruhm durch Kampf und sozialem Aufstieg durch das Bestreiten von herausfordernden Kämpfen spricht. Vasallen betrachten es als Ehre, an der Seite der Mandalorianer in den Kampf ziehen zukönnen und sind den Mandalorianern in der Hierachie untergeordnet.
    Vasallen können sich durch ihre Taten im Kampf den Respekt, die Anerkennung und die Freundschaft der Mandalorianer verdienen. Ihre Veteranen kämpfen schon seit Jahren an der Seite des Clans und jeder Vasall kann zum vollwertigen Mandalorianer aufsteigen, wenn er sein weiteres Leben streng wie ein solcher leben möchte.
    Allerdings reicht ein Lippenbekenntnis dazu nicht aus, sodass auch ein Vasall eine Ausbildung durchlaufen muss, wenn er sich für diesen Schritt entscheidet.



    Erreichbarkeit
    Bei Interesse oder weiteren Fragen, schreibt mir gerne hier im Forum eine Nachricht.


    K'oyacyi!
    - Aaray -

  • Dha'Beviin! Akaanir!!!
    Dha'Beviin! Darasuum!



    Zuerst mal ein Lob an dich Aaray :slightly_smiling_face: Die IC Geschichte da kannte ich noch gar nicht, fand sie großartig :smiling_face_with_heart_eyes:
    Ich freue mich schon auf Interessenten welche sich für das RP-Angebot begeistern können und stehe auch gern fast 24/7 im TS zur Verfügung.
    Ich persönlich gesehen freue mich über jeden tapferen Bewerber :slightly_smiling_face:



    Möge unser Clan erneut erstarken!

  • Auch von mir ein Lob für die Kurzgeschichte, ein schöner Ausschnitt des Zeitgeistes. Das Gildenkonzept sieht auf den ersten Blick solide und konsequent aus, daher hoffe ich, dass es auch eine angemessene, zahlreiche Umsetzung erfährt. Meine Auszeit war lang und die vergangenen Ansätze eines Wiedereinstiegs eher halbherzig, aber der erste Eindruck beim Lesen der Vorstellung weckt wieder die Lust. Bin gespannt wie sich der Lauf der Dinge gestaltet und ob sich das Projekt im Vergleich zu Vergangenen langfristig behaupten kann. Wünsche viel Erfolg!



  • Steingräber wachsen auf Mandalore.


    Wir verlieren weitere vode in den Kämpfen. Keine Familie ist heute ohne Verlust. Der große Feind hat uns in die Defensive gedrängt und sendet unaufhörlich seine Eisentruppen.
    Viele Krieger sind mit ihren Gedanken bei den Opfern. Einige von ihnen kommen zu der Erkenntnis, dass dies das Ende unseres Volkes ist. Ich sehe das anders...
    Wir können das Blatt wenden. Jeder Droide, den wir vernichten... jeden Fleck mandalorianischen Bodens, den wir unberührt vom Feind lassen, symbolisiert unseren Aufstieg.


    Inmitten der Krisen des Zakuul-Krieges hat eine alte Volksheldin die Führung beansprucht. Sie ist der Funke, welcher das Feuer unserer Rache entzünden wird. So wählte sie ihren Namen.
    Mand'alor die Rächerin hat sich erhoben, um den Feind von unserem Land zuvertreiben. Wir stehen hinter ihr. Und schwenken das mandalorianische Banner erneut mit Stolz.
    Die Welten des Mandalore-Systems erzittern unter den festen Schritten beherzter Krieger. Mandalore, Concordia, Nog, Tracyn, Kalevala, Werda, Mandallia. Nicht bereit sich zu beugen...



    Mandalore. Jahr zwei des Krieges.


    Lichterfeuer am Horizont.
    Hunderte von Sprungkapseln fallen kreischend vom Himmel, während der bläuliche
    Schweif ihrer Antriebsdüsen die Nacht erhellt.


    Das Kampfgebiet wurde längst gewählt. Der Feind versucht nun schon seid Monaten die alte
    Minenanlage zu besetzen. Jüngst hatten sie das Gebiet aus dem Orbit bombardiert.
    Ein Akt der Verzweiflung, hatte es keiner von ihnen bislang geschafft, auch nur einen Fuß in
    die Mine zusetzen. Der Clan zahlt mit seinem Blut dafür. Jetzt ist die Ressourcenquelle ver-
    schüttet. Unerreichbar für uns. Aber solange wir hier sind, sorgen wir dafür, dass auch die
    hut'uune von Zakuul nicht an sie herankommen. Bei diesem Stück Land geht es uns
    um so viel mehr als Eisen und Erz. Hier ziehen wir, die Söhne und Töchter von Mandalore
    die Grenze. Unsere Ahnen eroberten dieses Gebiet vor hunderten von Jahren.
    Keine Armee seelenloser Droiden soll es uns entreißen. Wir werden keine Verträge mit dem
    Feind eingehen. Wir sind Mandalorianer! Und wenn dies der letzte Kampf unserer Sippe ist,
    dann wird man unsere Geschichte einst umso lauter erzählen.


    - Mandalorianischer Aufmarschmeister, - Dha'Beviin Clan



    Kotyc drückte den Schaft seines mandalorianischen Blasters fest gegen seine Schulter.
    Die Waffe war ein Erbstück aus seiner Blutlinie, und wie er sie so hielt, machte es den
    Eindruck, als hätte er Angst, sie fallen zulassen. Sein Vater hatte sie ihm überreicht, nachdem
    er seine verd'goten bestanden hatte und zum vollwertigen Clansmitglied aufgestiegen war.
    Zwei Jahre war das nun her. Zu einer Zeit, kurz bevor die Galaxis ins Chaos gestürzt wurde.
    Damals konnte er noch nicht ahnen, welche Prüfungen ihm der Zakuul-Krieg auferlegen würde.
    15 Jahre war er jetzt alt und somit der jüngste verd in seiner Kampfgruppe.
    An Kampferfahrung mangelte es ihm jedoch nicht, da er gemäß den mandalorianischen
    Traditionen von seinem achten Lebensalter an durch seinen Vater ausgebildet wurde.


    Der junge Krieger befand sich auf einer von wilden Büschen bewachsenen Anhöhe.
    Diese bot ihm ausreichend gute Sicht, um seinen Wachauftrag auszuführen.
    Kotyc wusste, dass seine Aufgabe wichtig war und so machte es ihm nichts aus, die Stunden
    alleine auf dem Hügel zuverbringen. Mit dem Makrofernglas suchte er den nahe gelegenen
    Waldrand ab. Er konnte keine Bedrohungen ausmachen. Ein Nagetier, eine schwarze Vhe'viin
    krabbelte ihm über den Panzerstiefel und er stieß sie von sich. Der Wind wurde stärker und
    brachte plötzlich Geräusche mit sich. Etwas brummte mechanisch in der Luft und wurde immer
    lauter. Dann gab es einen lauten Knall in der Ferne. Kotyc blickte zum Nachthimmel hinauf und
    drehte sich dabei in alle Richtungen, bis ihm auf ein Mal die Erregung wie ein Blitz durch den
    gesamten Körper fuhr. Unter seinem buy'ce verkrampften seine Gesichtszüge, denn er wusste
    genau, was er da am Himmel sah. In seinem T-Visor spiegelte sich das bläuliche Licht der
    Antriebsdüsen, dutzender niederfallender Sprungkapseln. Es sah so aus, als ob der Himmel
    weinen würde. Er beobachtete die feindlichen Vehikel, bis sie in der Ferne hinter dem Blätterdach
    des Waldes verschwanden.



    Die Sprungkapsel schlug mit solcher Gewalt in dem Tal ein, dass die Druckwelle
    das Holz der nahe gelegenen Veshok-Bäume zum bersten brachte. Eine Welle aus Staub
    wurde aufgewirbelt und legte sich wie ein Schleier über den Einschlagspunkt.
    Die Luke öffnete sich mit einem mechanischen Surren. In Zweierreihen stiegen die ersten
    Sprungtruppen von der Rampe und aktivierten umgehend ihre Scheinwerfermodule an den
    Kopfeinheiten. Ihr Licht schnitt durch die Staubwand, während ihre blau schimmernden
    Visoren die unmittelbare Umgebung absuchten. Nachdem sich die Droideneinheit halbkreis-
    förmig um die Landezone verteilt hatte, verließ die Kommandoeinheit die Sprungkapsel.
    Ein pechschwarzer Droide, doppelt so groß wie die anderen.
    Diese aktivierte das Hologerät in seinem linken Unterarmgestell. Der Emitter gab das Bild
    weiterer Sprungkapseln wieder. Daneben zählte ein Timer abwärts. Die Kommandoeinheit
    schaute nach oben. Etwas Massives rauschte vom Himmel und eine Sekunde später gab es
    einen weiteren Einschlag in direkter Nähe. Mechanisch stampfende Schritte waren zuhören,
    ehe ein Zakuul-Kampfläufer aus der Staubwolke trat und seinen grellen Scheinwerfer auf
    das Waldstück in der Nähe richtete. Die Kommandoeinheit rief eine Karte über das
    Hologerät auf und gab erste Anweisungen, welche verzerrt über seinen Vocoder liefen.
    Dann setzten sich die Droiden in Bewegung.



    Die schlierenden Schritte des Kampfläufers, wie er seinen Weg schädlich durch das Unterholz
    zog, waren bereits aus weiter Ferne zuhören. Er bewegte sich langsam fort. Als gäbe es
    für den Feind keine Eile, nur Gewissheit auf den Sieg. Die mandalorianische Kampfgruppe
    hatte ihre Position inmitten eines felsenreichen Hügelpfades gewählt. Hier würden die Zehn
    ihre Waffen gegen den Feind erheben. Allmählich wurden die Schritte der Maschine lauter.
    Der junge Krieger fand noch Zeit für ein letztes Stoßgebet, während er andächtig zu den
    Sternen schaute. Laut eines altertümlichen, mandalorianischen Mythos galten die Sterne als
    Abbilder gefallener Könige. Es gab nur noch wenige Mandalorianer, die sich aus diesen
    hochbetagten Vorstellungen etwas machten, aber kurz vor der Schlacht konnte er sich am
    besten sammeln, wenn er über sie nachdachte.
    ''tsikador'' rauschte es derb über den in seinem Helm integrierten Comlink.
    Ein mandalorianischer Aufspürer lag weiter oben auf einem Felsvorsprung und machte
    Meldung. Seine Stimme war ruhig und berechnend.
    ''sh'ehn aru'ese be ka'gaht ... beskar'ade.'' - (8 Feinde aus südlicher Richtung ... Droiden)



    Die Sprungtruppen näherten sich dem Pfad, welcher laut Messungen hinauf zu der Mine
    führen sollte. Sie rückten halbkreisförmig vor, während der Kampfläufer dicht hinter ihnen
    blieb. Die Steigung war für die schwere Maschine leicht zunehmen, jedoch bot der Pfad
    einiges an Hindernissen aus Felsen und umgekippten Baumstämmen, sodass der Pilot sich
    stark auf den Weg konzentrieren musste. Die Sensorik für Lebenszeichen, an Bord des
    Kampfläufers, schlug mit einem hellen Piepen aus und der Pilot alarmierte die Droiden.
    Die Kommandoeinheit wechselte auf die in dessen Visor integrierte Wärmebildkamera und
    erkannte eine rötliche, humanoide Gestalt, welche sich kniend auf einem Vorsprung in
    20 Metern Entfernung befand und etwas auf die Schulter stemmte.



    Es knallte plötzlich auf der Anhöhe. Ein Raketengeschoss kam sirrend vom Hügel hinab und
    endete mit einem tosenden Aufschlag an der Hülle des Kampfläufers. Durch die Wucht der
    Explosion musste dieser einen Schritt nach hinten setzen, während die Druckwelle die
    nahestehenden Sprungtruppen zu Boden riss. Sofort eröffnete der Kampfläufer das Feuer
    in die Richtung, aus welcher die Rakete abgefeuert wurde. Die Plasmageschosse hämmerten
    förmlich auf den Felsen ein und zerrissen den Vorsprung, sodass er in unzählige Steinbrocken
    explodierte. ''par mandalore!'' ertönte der Schlachtruf zwischen den Bäumen, ehe die vorderen
    Sprungtruppen im Kreuzfeuer unter Beschuss genommen wurden.



    Die Plasmabolzen beider Seiten hämmerten wie ein Hagelsturm durch das Waldstück.
    Kotyc, welcher hinter einem umgekippten Baumstamm lag, merkte, dass sich mindestens ein
    Droide auf seine Position eingeschossen hatte, und hielt den Kopf unten.
    Er würde eine Feuerpause abwarten und sich dann seitlich vom Stamm wegrollen, um das
    Gegenfeuer zueröffnen. Und was, wenn es keine Feuerpause gibt? Wenn der Feind in der
    Zwischenzeit eine Granate oder ein Sprenggeschoss auf ihn richten würde? Während ihm diese
    Gedanken durch den Kopf schossen verfolgte er mit seinem Blick einen vod, welcher sich an
    den Bäumen vorbei, auf den Feind zuschlängelte und dabei Einzelfeuer aus seinem Blaster-
    karabiner abgab. Er windete sich an den natürlichen Hindernissen der Umgebung so
    selbstverständlich vorbei, wie eine Dschungelkatze auf wilder Hatz.
    Als der Krieger in seinem Lauf gerade wieder hinter einem Baum verschwand, schlug eine
    Rakete hinter diesem ein und lies den Mandalorianer mit einem Tosen in einer dunkelroten
    Wolke verschwinden.



    Kotyc schrie vor Wut, rollte sich hinter dem Baumstamm vor und legte an. Er versuchte, das
    Grauen aus seinem Geist zuverbannen und wählte über das im Helm integrierte HUD-System
    sein erstes Ziel. Ein weißer Droide lugte in kurzer Entfernung hinter einem Felsbrocken hervor
    und hob seine Waffe, um das Feuer zueröffnen. Kotyc legte seinen Blaster genau auf das
    Kopfteil des unbeseelten Feindes an und betätigte mehrfach den Abzug. Der Dampf, welcher
    von seinem Blasterlauf aufstieg verschwamm mit der Umgebung, doch der junge Krieger war
    sich sicher, dass er siegreich war.



    Ein großer Mandalorianer, seines Zeichens ein Togorianer, kämpfte weiter vorne.
    Gerade schlug er eine Sprungtruppe, am Hüftgestell, mit seiner Mythosaurier-Axt in zwei und
    brüllte dabei voller Kampfeslust. Der feline Krieger zögerte nicht und trieb seine Waffe tief in das
    Kopfmodul der Maschine. Das Metall kreischte auf, als die geschliffenen, fächerförmigen
    Kalkplatten von Tierknochen, aus denen die Axt bestand, mit grober Gewalt in dieses hinein-
    geschlagen wurden. Hinter dieser Szene stiegen drei weitere verda mit ihren Jetpacks auf und
    setzten zum Schwarmangriff an. Die Kommandoeinheit der Sprungtruppen setzte eine
    Wärmesuchrakete gegen die Mittlere, der drei fliegenden Mandalorianer ein.
    Sie muss gerade einmal fünf Sekunden in der Luft gewesen sein, da zerplatzte sie in einem
    fleischfarbenem und grauem Feuerwerk.



    Der Zakuul-Kampfläufer sendete inzwischen eine weitere Batterie Raketen auf die Anhöhe,
    während sein tödliches Blasterfeuer sich auf jeden Krieger einschoss, der von dort oben
    runterzukommen versuchte. Kotyc war inzwischen aufgestanden und rannte, wie ein Wind-
    hund, halbkreisförmig auf die Flanke des Feindes zu. Die Strecke durch das verworrene
    Dickicht hätte er vermutlich auch mit verbundenen Augen nehmen können.
    Die Krieger kannten das Gelände gut und mussten diesen Vorteil nutzen, um gegen den an
    Waffenstärke überlegenen Feind zubestehen. Eine Sprungtruppe bemerkte den Positions-
    wechsel und eröffnete das Feuer auf Kotyc. Mit einem kurzen und kontrollierten Jetpackschub
    beförderte er sich hinter den rettenden Felsen. Bei der Landung auf allen Vieren verspürte er
    Staunen darüber, dass ihm dieses Manöver gelang. Über sein HUD prüfte er die Position der
    anderen Krieger und das Staunen wich der Schwermut. Vier von zehn Lebenszeichen wurden
    nicht mehr empfangen, doch die Anderen zogen den Halbkreis um den Feind immer enger.
    Mit einem Kloß im Hals wandte er sich wieder der Schlacht zu und schickte gelbe Plasmabolzen
    zum Fuße des Kampfläufers, genau zu der Position, wo sich die Kommandoeinheit befand.



    Die verbliebenden Sprungtruppen hielten ihre Position nahe des Kampfläufers und formierten
    sich parallel zu den anstürmenden Mandalorianern.



    Kazari sollte schließlich zur Heldin der Stunde werden. Die Veteranin des großen Galaktischen
    Krieges nutzte den Moment der Ablenkung, als ihre Brüder und Schwestern die Resttruppen
    der eisernen Invasoren von den Seiten unter Beschuss nahmen. Unter züngelnden Flammen
    wurde die in blutroter Farbe gerüstete Kriegerin von ihrem Jetpack in die Luft getragen und
    landete mit chirurgischer Präzision auf dem Dach des Kampfläufers. Mit der linken Hand riss
    sie die Luke des Läufers auf und sah noch das entsetzte Gesicht des Piloten, ehe sie ihren
    rechten Arm mit abgeknickter Faust in das Cockpit hielt und über den Aufsatz am
    Panzerhandschuh einen lodernden Flammenstrahl in das Innere schickte.



    Als die Waffen des Kampfläufers endlich schwiegen, stieg schwarzer Rauch von diesem auf.
    Es sah so aus, als würden die bösen Geister das totbringende Gefährt verlassen.
    Jetzt zogen die Mandalorianer die Schlinge zu und die Kampfdroiden gingen im Kreuzfeuer unter.
    Dann wurde es still.



    Die Siegreichen versammelten sich um den Kampfläufer. Sechs von zehn reichten sich die
    Arme und begannen damit, ihre Wunden zu versorgen. Kotyc lud seine Waffe neu. Sein Erbstück.
    Er war nicht weiter verletzt und so kniete er sich zu den Überresten des am Boden liegenden
    Kommandodroiden herab. Er hatte ihn mindestens vier Mal auf Brusthöhe erwischt und sein
    mandalorianischer Blaster, welcher schon vor Jahrzehnten in der Schlacht geführt wurde, richtete
    verheerenden Schaden an. Kotyc brach dem Droiden den rechten Zeigefinger aus der Hand.
    Er nahm immer die Zeigefinger. Im Lager würde er ihn zu den restlichen auf seine Kette auffädeln.
    Dieser Droide würde keine Waffe mehr gegen einen Mandalorianer einsetzen.



    Die so plötzlich eingekehrte Ruhe wurde von einem lauten Knall in der Luft gebrochen.
    Die Sechs rissen ihre Köpfe zum Himmel.



    Es gab ein Lichterfeuer am Horizont.
    Sprungkapseln fielen kreischend vom Himmel, während die bläulichen Schweife
    ihrer Antriebsdüsen die Nacht erhellten.


    rule.png

    Begriffserklärung
    hut'uune [hoo-TOONE] = Feiglinge
    kotyc [koh-TEESH] = stark (hier: Name eines Mandalorianers)
    verd'goten [vaird-GOOTEN] = mandalorianische Reifeprüfung; wörtlich übersetzt: Kriegergeburt
    verd [vaird] = Krieger
    buy'ce [BOO-chay] = Helm
    tsikador [zee-KAH-dor] = vorbereiten!, mach dich bereit!
    sh'ehn [shayn] = acht
    aru'ese [ah-ROO-ay-say] = Feinde
    be [beh] = aus
    ka'gaht [KAH-gaht] = Süden
    beskar'ade [BES-kar-AHDE] = Droiden ; wörtlich übersetzt: Eisenkinder
    par [pahr] = für
    manda'yaim [MAN-dah-YAI-eem] = Der Planet Mandalore
    vod [vohd] = Kamerad, Bruder, Schwester
    verda [VAIR-dah] = Krieger (Mehrzahl)


  • aay'han

    Der Krieger stand in seiner dunklen beskar'gam vor einem der steinernen Gräber.
    Sein verschlissenes Cape wehte leicht im Morgenwind. Er war einfach nur starr... und still.
    Die ersten Sonnenstrahlen erhoben sich über den Bäumen und begannen damit,
    den Morgentau von den Blättern zu verdrängen.
    Der Krieger streckte seinen Arm über dem Grab aus und öffnete die Hand.
    Rote Blüten der Vormurpflanze fielen auf das Grab herab.
    Dann begann er zu beten.


    Inmitten der krisenreichen Belagerung des Mandalore-Systems durch die Streitkräfte von Zakuul,
    finden die Mandalorianer des Dha'Beviin Clans die Zeit, das Andenken ihrer Gefallenen zu zelebrieren.
    Die Krieger ehren die Todesopfer in Wort und Schrift.



    jede Zeit schreibt ihre eigenen Lieder
    dieses spricht von Trauer und Trost



    Rote Vormur


    vod, lass mich frei
    lass mich in dein Ohr flüstern
    gib mir meine Waffe, dass ich sie noch einmal halten kann
    mir ist kalt, das Ende ist nahe


    trockne deine Augen, vod
    du weißt, ich mag Abschiede nicht
    Kad ruft nach mir
    er greift bereits nach meiner Hand
    ich werde ohne Angst in seine Reihen einziehen
    lege nur eine rote vormur auf mein Grab



    ner ad, komm runter zu mir
    lass mich in dein Ohr flüstern
    du bist von mir, das Beste - schaue mir noch einmal in die Augen
    ich fühle, das Ende ist nahe


    trockne deine Augen, mhi ad
    du weißt, ich hasse es, mich zu verabschieden
    erzähle anderen, was du heute gesehen hast
    kämpfe weiter gegen unsere Feinde, bitte bleibe mutig
    und lege eine rote vormur auf mein Grab



    alor, vergib mir
    lass mich in dein Ohr flüstern
    mein Leben kämpfte ich aufrecht für den Clan
    diesen Pfad ging ich lange genug, das Ende ist nahe


    trockne deine Augen, alor
    du weißt, dass ich Abschiede verabscheue
    deine Führung gab mir Kraft
    ich kann den restlichen Weg nicht mit dir gehen
    führe unsere Sippe zum Sieg
    und lege eine rote vormur auf mein Grab



    mand'alor, ich hoffe du bist stolz
    meine letzten Worte flüstere ich für dich
    deinem Ruf bin ich in Ehre gefolgt
    zakuul obsiegte, ist das Ende nahe?


    trockne deine Augen, mand'alor
    ich will mich kurz verabschieden
    gib dem Volk die Stärke um weiter zu machen
    vertreibe den Feind von unserem Territorium
    lass die Mandalorianer erneut aufsteigen
    und lege eine rote Vormur auf mein Grab


    - gedichtet auf den Schlachtfeldern des Zakuul-Krieges, Mandalore, 17 NVC



    Begriffserklärung
    beskar'gam [BES-kar-GAM] = Mandalorianische Rüstung
    Vormur = eine auf dem Planeten Mandalore heimische Pflanzenart, deren Blüten einen beruhigenden Duft ausströmen
    aay'han [AY-ye-haan] = bittersüßer Moment der Trauer und Freude
    Dha'Beviin [dah-BEH-veen] = Dunkellanzen; hier: Clanname
    vod [vohd] = Bruder/Schwester
    kad [kahd] = Schwert; Hier: Mandalorianischer Gott der Veränderung und des Wachstums
    ner [nair] = mein
    ad [ahd] = Sohn,Tochter, Kind
    alor [ah-LOR] = Clanführer
    mand'alor [MAHN-dah-lor] = Anführer aller Clane



  • kyr'am!


    Vorbei sind die Tage der Eroberung.
    Vorbei sind die Tage von Ruhm und Ehre.
    Jetzt gibt es nur noch das Kreischen von Metall und die Schreie unserer Toten.
    Die Mandalorianer wurden aus dem Abbild der Galaxis geschnitten.
    Arasuum breitet seinen Mantel über uns aus - und wir drohen darunter zuersticken.


    Nein.. wir knien noch immer nicht. Welle für Welle werfen wir uns ihren Eisentruppen
    entgegen. Und so trägt der Feind langsam aber sicher unsere Kampfkraft ab.
    Und noch bevor der Tag endet, werden wir weitere Namen an unsere Gebete
    reihen müssen.
    Blut ist in diesen Tagen die Währung, mit welcher wir für unser Überleben zahlen.


    Kurz vor dem nächsten Angriff sind wir geeinter als je zuvor.
    Wir betrachten unsere zerstörte Heimat. Manda'yaim. Das letzte Schlachtfeld
    unseres Clans. Und gleichzeitig die Bühne unseres Erwachens.
    Wenn wir nicht daran glauben, lassen wir Arasuum siegen.


    Die Situation erinnert uns an Ani'la Akaan. Die letzte Schlacht von Mandalore
    dem Ultimativen, dem unser Clan absolute Verehrung zuteilwerden lässt.
    Unser Volk stand damals auch einer Übermacht gegenüber.
    Doch sind wir letztlich aus der Asche der Niederlage wieder auferstanden.
    Immer wieder haben die Mandalorianer es seither geschafft, sich ihren Feinden
    zur Wehr zusetzen.


    Eine Botschaft, die unseren großen Feind, Zakuul, seit drei Jahren aufschreien lässt.


    Wir sind immer noch hier!

    - Mandalorianischer Aufmarschmeister, - Dha'Beviin Clan, 19 NVC




    Begriffserklärung

    kyr'am [kee-RAHM] = Tod
    manda'yaim [MAN-dah-YAI-eem] = der Planet Mandalore
    ani'la akaan [AH-nee-kah ah-KAHN ] = Die letzte große Schlacht; Letzte Schlacht des mandalorianischen Krieges
    arasuum [ah-RAH-soom] = Stagnation; Hier: Mandalorianischer Gott des Müßiggangs


  • evaar'la ca'nara


    parjai!


    Mand'alor die Rächerin hat im Calaron-Sektor eine entscheidende Schlacht gegen das
    Ewige Imperium geschlagen. Sie und eine Schar tapferer ramikade haben auf Darvannis
    die Waffenkammern eines wichtigen Produktionsstützpunktes unseres großen Feindes
    geplündert. Mit der erbeuteten Ausrüstung schlagen die siegreichen Clans nun zurück.


    Die Götter sind endlich wieder auf unserer Seite. Kurz nach den Geschehnissen auf
    Darvannis lösten sich Zakuul Flagschiffe von der Blockade im Mandalore-Sektor.
    Wir beobachteten einen Abfall der feindlichen Streitkräfte, ohne dass sich uns eine
    erkennbare Regelmäßigkeit oder ein Grund für die Auflösung offenbarte.
    Vielleicht wurden diese Truppenteile verlegt. Die Schiffe brachen aus ihrer Formation,
    um kurz darauf im karbakar zu verschwinden. Wie junge Kreischfalken, die erstmals den
    Schutz ihrer Elterntiere verlassen müssen, um alleine auf die Jagd zugehen.
    Ihr Abzug ist ungeordnet und reißt große Lücken in das Blockadenetzwerk des Feindes.


    Mand'alor die Rächerin durchbrach die Blockade. Nun da diese geschwächt ist, werden
    die mando'ade ihrer Führerin nacheifern, während andere zurückbleiben, um die
    Verteidigung der Herzwelten zu gewährleisten. Arasuums Mantel ist gefallen.
    Die mando'ade kehren endlich in die Galaxis zurück! Auch meine Sippe folgt Mand'alor
    in die Schlacht. Während ich diese Zeilen schreibe, befinde ich mich in einem
    Ablegerschiff eines Shaadlar-Truppentransporters. Meine Ahnen, welche zu den
    mandalorianischen Neokreuzrittern zählten, wurden während ihrer Raubzüge von
    diesen Schiffen zu den entferntesten Planeten getragen.
    Wie passend, dass wir uns nun mit ihnen unseren Weg zurück zu den Sternen bahnen.


    Während das Schiff aufsteigt, blicke ich hinab zu der Welt, die schon immer meine
    Heimat war. Manda'yaim. Die Verwüstungen, die unser Feind in fünf Jahren Belagerung
    anrichtete, sind selbst von hier oben mit bloßem Auge zu erkennen.
    Unter der Erde haben wir überlebt. Uns jeder ihrer Angriffswellen gestellt.
    Jetzt ist es Zeit, sich wieder zu erheben. Die Fähre wird von Ionenfeuer getroffen,
    während sie, mit vielen anderen, wie ein Schwarm Insekten durch die Blockade
    peitscht. Ein vod muss lachen. Er weiß, dass diese Schiffe schon mehr eingesteckt
    haben. Meine letzten Blicke ruhen auf Manda'yaim, bevor das Schiff in den karbakar
    eintaucht.


    Ich betrachte mein Spiegelbild in meinem buy'ce. Er ist ein Erbstück meiner Familie und
    Sinnbild für das Andenken meiner Ahnen. Einst waren sie Vasallen im Dienste der
    Mandalorianer, bis sie selbst in deren Ränge aufstiegen. Der Krieg gegen Zakuul hat uns
    erhebliches gekostet. Wir besitzen viele Waffen, aber es fehlt uns an Händen, um diese
    in die Schlacht zu tragen. Wie die Neo Kreuzritter vor über 300 Jahren werden wir auf
    die, vom Zakuul Krieg, zerrütteten Welten stürzen und aruetiise unseren Reihen
    einverleiben. Aus der Zwangsrekrutierung werden jene hervorgehen, die es würdig
    sind, Teil meiner Sippe zuwerden. Sie werden ihr Erbe kennenlernen und als
    Mandalorianer gegen unsere Feinde kämpfen.
    So wird unser Clan auf das Neue erblühen.


    Jene verd'ika, die den Zakuul Krieg im Mandalore-Sektor überlebt haben, sind
    mittlerweile zu respektablen Streitern herangereift. Ihr Durst nach Eroberung wird den
    Clan vorantreiben. Ich blicke auf meine Adoptivtochter und könnte nicht stolzer sein.
    Sie ist gerissen wie Cassus Fett und ein Stoß ihrer Lanze durchschlägt selbst den
    Schädel eines ausgewachsenen Rawls. Ihre verd'goten fand noch während der
    Belagerung statt. Möge sie dem Clan Ruhm und Ehre einbringen.


    Das Feuer in unseren Schmieden ist ebenfalls neu entfacht. Die niedergestreckten
    Eisentruppen des Feindes wurden zu einer Ressourcenquelle, welcher wir uns schon zu
    Anfang des Krieges bedienten. Mit nachlassendem Druck der Belagerungsstreitkräfte
    können wir mit planender Hand erneut an die Produktion gehen.


    Während die Hauptstreitkräfte des Clans in die Schlacht ziehen, scheren unsere
    dar'manda Jäger aus, um jene zu finden, die ihren Eid brachen und ihrem Volk zu der
    Zeit ihre Hilfe versagten, in welcher sie am meisten gebraucht wurden. Sie sind unsere
    besten Aufspürer und Kopfjäger. Und auch nach fünf Jahren Krieg auf den Herzwelten
    haben sie ihr Handwerk nicht verlernt. Wieder werden sie mit dem Verrat die Klinge
    kreuzen. Die Gerechtigkeit kehrt auf den Schwingen der Rache ein.
    Die Verräter unseres Volkes werden sterben!


    Und auch das Lied meiner Taten ist noch nicht verklungen.
    Der Aufbruch meines Volkes spornt diesen alten verd an!
    Ich werde meinen Beitrag leisten, neue Kampfgruppen ausbilden
    und meine Lanze gegen Zakuul führen.



    Für den Dha'Beviin Clan!
    Für die mando'ade!
    Für Mand'alor die Rächerin!


    - Mandalorianischer Aufmarschmeister, Dha'Beviin Clan, 20 NVC




    Begriffserklärung

    Evaar'la [ee-VAR-la] = neu
    ca'nara [KAH-nah-RAH] = Zeit
    parjai [par-JAI] = Sieg
    ramikade [RAH-mee-KAHD] = Kommando; elitärer Krieger
    karbakar [KAR-bah-kar] = Hyperraum; wörtlich übersetzt: Stern zu Stern
    mand'alor [MAHN-dah-lor] = Anführer aller Clans
    arasuum [ah-RAH-soom] = Stagnation; hier: Mandalorianischer Gott des Müßiggangs
    mando'ade [Mando-AH-day] = Mandalorianer; wörtlich übersetzt: Kinder Mandalores
    shaadlar [SHAHD`lar] = bewegen; hier: Name einer Transporter-Klasse
    manda'yaim [MAN-dah-YAI-eem] = Der Planet Mandalore
    buy'ce [BOO-chay, BOO-shay] = Helm
    verd'ika [vair-DEE-kah] = private (Rang), kann auch liebevoll verwendet werden, oft für ein Kind; wörtlich übersetzt; kleiner Soldat
    verd'goten [vaird-GOOTEN] = mandalorianische Reifeprüfung; wörtlich übersetzt: Kriegergeburt
    dar'manda = Zustand des ''nicht-Mandalorianer-seins''; kein Außenseiter aber jemand, der sein Erbe verloren hat und somit seine Identität und seine Seele
    Dha'Beviin [dah-BEH-veen] = Clanname = Dunkellanzen


  • verborir


    Das mandalorianische Transportschiff brach mit tosenden Triebwerken durch
    die dichte Wolkendecke. Wie ein Kreischfalke im Sturzflug schoss das Vehikel
    auf das feindliche Feldlager zu, welches sich noch 10000 Meter unter ihm befand.


    Im Bauch der Bestie traf die Kampfgruppe um Jair Dha'Beviin die letzten Vorbereitungen.
    Eine Kampfgruppe bestand stets aus zehn verda, und setzte sich aus je zwei
    Schießtrupps zusammen. Ein Konzept, dass aus den mandalorianischen Kriegen
    übrig geblieben war, als das mandalorianische Heer noch einer größeren Struktur
    unterlag. Die Form hatte sich bewährt, sodass einige Clans dabei blieben, ihre
    Rekruten in Zehnergruppen auszubilden.


    Nach der Zakuul-Belagerung jedoch, welche für fünf Jahre anhielt und die
    Mandalorianer auf ihren Herzwelten in die Defensive zwang, konnte kaum
    eine Kampfgruppe den Luxus voller Truppenstärke genießen.
    Auch diese Kampfgruppe verlor zwei ihrer Klingen. Die verbliebenen Acht
    hielten ihre Köpfe dafür umso enger zusammen. Das war der Grund, warum
    sie hier waren. Das war der Grund für ihre Mission. Der Clan musste dringend
    an Truppenstärke gewinnen.


    Ein beständiges Grinsen hielt sich unter den Gesichtern der Mandalorianer.
    Sie wussten, dass sie das erste Mal seit langer Zeit nicht gegen Droiden
    kämpfen würden. Ihre Herausforderung galt einem Söldnertreffpunkt.
    Ein Feind aus Fleisch und Blut erwartete die Krieger. Ein Feind, der schreien
    konnte. Ein Feind, der einer Gesinnung folgen würde und keiner
    Programmierung. Ein Feind, nicht so kalt, wie die Eisentruppen gegen die sie
    in den letzten Jahren ihre Klingen führten.


    ''tsikador!'' raunte die Stimme der Pilotin durch die im Helm integrierten Kom-
    Geräte der Krieger. Die großen Seitentüren des Transportschiffes öffneten sich.
    Während die Wolkenwand wie ein zerrissenes Tuch an dem Schiff entlang
    schwebte, zückten die Krieger ihre Waffen und machten sich bereit, das Gefährt
    zu verlassen. An den Seitentüren stellten sie sich jeweils zu viert auf.
    Unter ihnen, mitten im Brachland war das Lager der Söldner bald zu erkennen.
    Nicht mehr als ein paar Zelte, die von einem Zaun umgeben waren.


    Die Mandalorianer hielten nichts davon, sich anzuschleichen. Mit dem Schiff
    förmlich vom Himmel herabzustürzen und direkt auf das Lager der Söldner
    zuzuhalten, war ihre Art ''anzuklopfen''. Und die Söldner nahmen ihre
    Herausforderung an. Zwei schwere Geschütztürme streckten ihre Rohre zum
    Himmel und deckten das mandalorianische Gefährt mit Ionenfeuer ein. Es war
    längst nicht mehr die richtige Zeit, um Fragen zustellen, gar erst einen
    Kontaktversuch zu unternehmen. Man schoss zuerst und hob sich das Reden
    für hinterher auf.


    ''festhalten, gleich knallt's!'' dröhnte die Stimme der Pilotin durch das Kom, ehe
    ihr raues Lachen folgte. Das Transportschiff geriet unter dem Beschuss
    ordentlich ins Taumeln. Für die Krieger an Bord war diese Situation nichts
    Unbekanntes. Unzählige Male hatten sie solche Manöver in der Vergangenheit
    ausgeführt. Die verschiedenen Einsatzprofile sind bereits in der frühen
    Ausbildung in Fleisch und Blut übergegangen. Man rief sie nur noch unbewusst ab.


    Die Pilotin eröffnete das Gegenfeuer. Sie schickte vier Raketen nieder.
    Surrend suchten diese ihren Weg zu den Geschütztürmen, denen sie eine
    vernichtende Explosion brachten. ''tracyaat utrel'a!'' gab die Pilotin ihren Sieg
    kund. Die Druckwellen der Explosionen rissen einige der Söldner zu Boden.
    Nun verließ die Kampfgruppe das Gefährt, um das Gefecht am Boden fort-
    zusetzen. Jair flog voran. Als ältester verd war es sein Recht, das Schlachtfeld
    als erster zu betreten. Und es war seine Pflicht, dieses als Letzter zu verlassen.
    Unter züngelnden Flammen überwanden die Krieger mit ihren Jetpacks die
    fehlende Distanz von knapp 100 Metern, um mitten in dem feindlichen Lager zu landen.


    ''par Dha'Beviin!'' hallte sein Schlachtruf, als der al'verde aus dem Sturzflug
    heraus einen menschlichen Söldner niederschlug, indem er im letzten Moment
    die Beine aufwärts nahm, um sie gegen den Oberkörper des Feindes zu rammen.
    Dieser flog einen Satz zurück und kam mit dem Rücken und Hinterkopf unsanft
    im Sand auf. Plötzlich fühlte er diesen Schwindel und alles wurde heller, so viel
    heller. Da war nur noch Sand und Sonne. Und jene dunklen Schatten, die um ihn
    herum miteinander rangen.


    Noch halb bei Besinnung hob der am Boden liegende Mensch die Hand zur
    Stirn, um bei dem gleißenden Sonnenlicht etwas sehen zukönnen.
    Er erkannte eine schwarze Gestalt. Mehr ließ seine Benommenheit nicht zu.
    Sie landete direkt vor ihm und er wusste, dass sie kein Freund war.
    Die kantigen Umrissen verrieten ihm, dass der Feind eine Rüstung am ganzen
    Körper trug. Sein nächster Griff ging instinktiv zu seinem Blaster, welchen er
    trotz seines Taumels blitzschnell aus dem Holster zog und auf den Schatten
    richtete. Es klirrte, als ein länglicher, scharfer Gegenstand dazwischen fuhr
    und die Waffe aus seiner Hand katapultierte. Im nächsten Moment spürte er
    den leichten Druck einer Klinge an seinem Hals.


    Den Tod erwartend, wandte er den Blick zu seiner rechten. Zwei Gestalten
    attackierten sich im Sand, während im Hintergrund ein Gerüsteter seinen
    rechten Arm hob. Ein Flammenstrahl löste sich von dessen Faust und steckte
    ein Zelt in Flammen. Die davor kämpfenden lieferten sich einen heftigen
    Schlagabtausch, ehe einer der beiden mit einem Hüftwurf zu Boden gebracht
    wurde. Der noch stehende Kämpfer drehte seinen Kopf zur Seite, da huschte
    eine Reflexion über seinen T-Visor. Es war einer der Angreifer!


    Der Druck auf seinem Hals wurde nicht stärker. Eine Fähre schoss über seinem
    Kopf durch die Luft, während eine weitere sie verfolgte und beschoss.
    Er verfolgte sie mit seinem Blick, bis sie in der Ferne verschwanden.
    Jetzt schaute er nach links. Noch immer war seine Sicht nicht klar.
    Die Sonne blendete ihn und sein Kopf machte ihm ganz schön zu schaffen.
    Er erkannte die Umrisse eines wuchtigen Houks.Das musste Gretsch, einer seiner
    Leute, sein. Dieser hielt seinen Blasterkarabiner im Anschlag und gab daraus drei
    aufeinanderfolgende Schüsse ab. Im nächsten Moment schlug ein von einem
    Jetpack getragener Angreifer bei dem Houk auf. Der Knall war laut und für kurze
    Zeit war der Blick auf die beiden durch Rauch und Staub beeinträchtigt.
    Einen silbernen Augenblick später flog der Angreifer aus der Staubwand und auf den
    Rücken. Der Houk sprang ihm hinterher. Seine schweren Fäuste hämmerten auf den
    behelmten Kopf des Angreifers und beförderten diesen ein paar Zentimeter
    tiefer in den Sand.


    Zwei weitere Fremde landeten bei dem hünenhaften Streiter. Der Erste bekam
    direkt eine Faust gegen den Helm. Indes schlingerte der Zweite seinen Arm um
    jenen des Houks und hebelte ihn aus. Die drei Gestalten flimmerten vor dem
    Auge des am Boden liegenden Menschen auf und ab, bis der Schaft eines
    Blasters gegen den Kopf von Gretsch geschleudert wurde und dieser zunächst
    auf die Knie stürzte, dann wie ein nasser Sack in den Dreck fiel.


    Der Mensch fühlte wieder die Klingenspitze an seinem Hals und neigte den
    Kopf, um hinauf zu dem Fremden zublicken. ''wer seid ihr?'' verließen die Worte
    kratzig und leise seinen Mund. Jair senkte seine Klinge, packte den Söldner am
    Kragen und zog ihn näher heran, sodass sich dessen Antlitz in dem T-Visor des
    al'verde spiegelte. ''wir sind mando'ade!'' Jair holte aus und zog den Knauf seines
    beskad kräftig über den Schädel des Menschen.




    Es war kalt und dunkel. Der Mensch lag auf einem flachen Untergrund.
    ''Igor!'' sprach eine vertraute Stimme.. leise.. aber eindringlich..sie kehrte zurück:
    ''Igor! Wach auf!'' Der Söldner öffnete die Augen und hatte direkt eine Wand vor
    sich, vor welcher er in seitlicher Position lag. -Wir sind auf einem Schiff.- dachte
    er noch, doch dann kam auch schon der Schmerz und er hätte sich am liebsten

    an den Kopf gefasst, doch seine Hände waren hinter seinem Rücken gebunden.


    ''IGOR!'' wurde Gretsch nun lauter und endlich drehte sich der Söldner um.
    Alle waren da. Fünfzehn Söldnerseelen, eingesperrt in einem größeren
    Lagerraum. ''Ich bin ja schon wach.'' sprach er und blinzelte zu seinen
    Kameraden. ''Sie haben uns auf ihr Schiff gebracht. Wahrscheinlich bringen sie
    uns nach
    Zakuul.. oder sie richten uns gleich hin.'' gab der Houk erste
    Vermutungen von sich. Ein Bild huschte vor Igor's innerem Auge auf.
    Er erinnerte sich, einen T-Visor gesehen zuhaben. ''Ich glaube nicht, dass wir es
    mit
    Schergen des Ewigen Imperiums zu tun haben.''


    Die Panzertüren öffneten sich und hindurch traten sieben Mandalorianer.
    Nachdem sie sich in eine Reihe aufstellten, trat Jair vor und stülpte sich den
    buy'ce vom Kopf. Ein kahlköpfiger, mit Narben übersäter Mensch in den
    Fünfzigern trat unter der beskar-Maske zum Vorschein. Er wollte mit den
    Gefangenen von Angesicht zu Angesicht reden:
    ''Wir sind Mandalorianer vom stolzen Dha'Beviin Clan.''
    ''Wir sind nicht beeindruckt!'' erwiderte der Houk, dessen Nerven inzwischen
    wie Drahtseile gespannt waren. Einer der Mandalorianer trat aus der Reihe
    und verpasste dem Houk einen kräftigen Schlag ins Gesicht. Sein Kopf glitt
    ungesteuert zur Seite, doch Gretsch konnte das Gleichgewicht halten.
    Langsam und verächtlich hob er den Kopf und spuckte dem Schläger
    Blut vor die Stiefel.


    Igor betrachtete das Kräftemessen und übernahm das Wort.
    ''Mandalorianer? Wir haben anderes über
    euer Schicksal gehört.. es hieß, ihr seid..''
    ''vernichtet?'' unterbrach ihn Jair mit lautem Tonfall. Igor nickte nur.
    ''so tot sehen die nicht aus.'' hallte es von einer der Söldnerinnen.
    ''Feuer macht beskar stark.'' antwortete Jair der Söldnerin.
    ''Auf den mandalorianischen Herzwelten
    haben wir überlebt. Jetzt ist mein Volk zurück. Mand'alor die Rächerin
    führt uns gegen Zakuul!
    '' fuhr er mit voller Hingabe fort.


    ''warum habt ihr dann uns angegriffen?'' wollte Igor wissen.
    Jair baute Blickkontakt zu dem Menschen auf, ehe er ihm antwortete:
    ''wir brauchen eure Ressourcen.. und euch.. ihr seid hiermit für unsere
    Sache rekrutiert.
    '' Eine Welle der Entrüstung machte sich unter den
    Gefangenen breit. Empört schrien einige von ihnen auf.
    ''das könnt ihr nicht tun!'' - ''ich kämpfe nicht für euch!'' Zu guter Letzt schob sich
    der Houk auf die Beine, um den Mandalorianern entgegen zufauchen.
    ''Das könnt ihr Blechdosen vergessen!'' Erneut holte ein Mandalorianer aus.
    Ein Schlag in die Nierengegend beförderte den Houk zurück zu Boden und
    sorgte gleichzeitig dafür, dass unter den Gefangenen wieder Ruhe einkehrte.
    Gretsch lag am Boden und spuckte mit einem Stöhnen aus.


    Igor unternahm den Versuch, die Mandalorianer zu beschwichtigen.
    Er sah entschlossen zu Jair auf. ''Wir sind auch nicht gerade begeistert vom
    Ewigen Imperium, aber wer sich gegen sie auflehnt, findet den Tod!

    Vielleicht können wir euch mit Waffen und Munition unterstützen.. der ein
    oder andere würde sicher
    auch mit euch in die Schlacht ziehen.. aber ihr könnt
    uns nicht einfach entführen!
    Wir haben in dieser Zeit viel verloren!''


    Jair trat auf den Menschen zu. Irgendwie stach er aus den anderen heraus..
    hatte etwas von einem Anführer.. doch er verstand die Beweggründe der
    Mandalorianer nicht. Der al'verde packte Igor und richtete ihn auf.
    Er drückte ihn gegen die Wand und hob die Stimme.
    ''Du denkst, du hast etwas verloren, dann hör zu aruetii! Während der Rest der
    Galaxis vor Zakuul auf die
    Knie gefallen ist, führte mein Volk einen fünfjährigen
    Krieg gegen die Eisentruppen von Zakuul. Sie haben
    unsere Planeten belagert
    und unsere Heimatstätten in Schutt und Asche gelegt. Welle für Welle schickten

    sie ihre Sprungtruppen herab, um die Verbliebenen auszumerzen.
    Und jede Woche holten sie sich neue Opfer.
    Wir hatten keine Zeit, unsere Toten
    aufzulesen, da brach bereits die nächste Welle über uns herein.

    Die Erde Mandayaims ist in Blut und Asche getränkt. Seite an Seite sind wir
    lieber gestorben, als vor dem
    ewigen Imperium zu buckeln! Wir haben unseren
    Beitrag geleistet...
    wo waren die anderen Völker der Galaxis, als meine Brüder
    und Schwestern fielen?
    ''


    Igor sah dem Mandalorianer in die Augen und wusste nicht, was er darauf
    hätte antworten sollen. Der al'verde sprach weiter:
    ''Du siehst diesen Akt als Entführung an.. ich sage, wir fordern ein, was ihr
    uns schuldet.
    '' Jair ließ Igor los, sodass dieser vor Schwäche an der Wand runter
    rutschte. Die Mandalorianer verließen nach und nach den Raum. Igor streifte
    sich gedankenversunken durch das verschwitzte Haar.
    Jair verließ den Raum als Letzter, vorher jedoch offenbarte er den Gefangenen
    ihr Schicksal:


    ''Wir werden einen Platz für euch finden.. ob in den Minen auf Mandayaim oder
    an der Front.. wir werden einen Platz für euch finden.
    ''


    rule.png


    Begriffserklärung
    verborir [VAIR-bor-EER] = Miete, Kauf, Vertrag
    Jair [jay-EER] = Schrei, shriek; hier der Name eines Mandalorianers.
    Dha'Beviin [dah-BEH-veen] = Dunkellanzen; hier: Clanname
    verda [VAIR-dah] = Krieger (Mehrzahl)
    tsikador [zee-KAH-dor] = vorbereiten!, mach dich bereit!
    tracyaat utrel'a [tra-SHEE-at-oo-TREy-lah] = Artillerie erledigt
    par [pahr] = für
    al'verde [AHL-vair-day] = Kommandant; Anführer einer Kampfgruppe
    beskad [BESS-kahd] = leicht gebogener Säbel aus mandalorianischem Eisen
    buy'ce [BOO-chay, BOO-shay] = Helm
    beskar [BESK-gar] = mandalorianisches Eisen
    aruetii [ah-roo-AY-tee] = Verräter, Ausländer, Außenseiter

  • jatne manda


    Mandalore, 22 NVC, Wildes Hügelland


    ''laam!'' .. ''laam!'' .. ''laam!''
    Der von Anstrengung geprägte Schrei halte durch das Lager und ließ Buurenaar aus ihrem Schlaf
    erwachen. Sie streckte sich und genoss es, noch einen Moment auf ihrer Matte liegen zubleiben.
    Im Zelt war es hell und sehr warm. Die Sonne musste bereits hoch am Himmel stehen.
    Hatte sie etwa verschlafen? Während der fünfjährigen Belagerung der
    mandalorianischen Herzwelten gab es nicht viel Schlaf für die junge Kriegerin und ihre Familie
    und es fühlte sich doch etwas falsch an, als sie länger darüber nachdachte.
    Fast schon wie eine Pflichtverletzung.


    Schnell begab sie sich in eine sitzende Haltung und schob ihr Blastergewehr zur Seite, welches
    sie seit der Belagerung öfters in der Hand hielt als irgendetwas sonst. Das Sturmgewehr aus
    mandalorianischer Herstellung hatte ihr in den letzten Jahren gute Dienste erwiesen.
    Es zeichnete sich durch seine verheerende Zerstörungskraft aus und verwandelte bereits
    Hunderte Zakuul-Droiden zu Schrotthaufen. ''laam!'' .. ''laam!'' .. ''laam!''
    Schrie es wieder von draußen. Sie war sich sicher, die Stimme ihres Vaters zuhören.


    Buurenaar schlief in voller Rüstung und befestigte daher bloß ihren Helm an der dafür
    vorgesehene Klemme am Gürtel. In den letzten Jahren schliefen sie und ihre vode nur auf
    diese Art. Die Sprungtruppen Zakuuls griffen jederzeit an und der Clan musste sofort
    reagieren, um seinen Boden verteidigen zukönnen. Sich erst in eine volle Eisenrüstung
    schnüren zumüssen hätte dem Feind zu viel Zeit zum Vorrücken ermöglicht. Also blieb
    die gam einfach an. Die junge Kriegerin streifte ihre blonden Haare hinter die Ohren,
    öffnete die Zeltwand und kroch heraus. Dutzende dieser Zeltunterkünfte waren über das
    gesamte Gelände verteilt.


    Das Lager war belebt. Es befand sich im wilden Hügelland Mandalores. Jenes Land, welches der
    Dha'Beviin Clan schon in den mandalorianischen Kriegen beanspruchte. Von der alten Festung,
    welche der Sippe als Hauptniederlassung diente, war nach den Bombenangriffen der Belagerungs-
    streitkräfte Zakuuls, kaum mehr als Trümmer übrig. Doch nach fünf Jahren des Widerstands wurde
    die Belagerung durchbrochen. Der Wiederaufbau wurde eingeleitet und war inzwischen fast
    abgeschlossen.


    Buurenaar hörte wieder ein lautes Rufen und entdeckte ihren Vater, der zusammen mit zweiduzend
    weiteren vode vor einer umgestürzten Statue von 8 Metern länge stand. Die Männer und Frauen
    hatten dicke Seile um jene gespannt und zogen zugleich an diesen, um die Figur wieder
    aufzurichten.
    ''laam!'' .. ''laam!'' .. ''laam!'' Gemeinsam lehnte sich der Pulk aus Kriegern gegen die Seile.
    Buurenaar schulterte ihre Waffe und ging auf sie zu.


    Weitere vode schlossen sich der Gruppe an. Einige von ihnen lachten amüsiert, denn das am Boden
    liegende Kunstwerk hatte sich bislang keinen Zentimeter bewegt. ''n'dral ibi'tuur?'', hörte man eine
    Kriegerin gegen ihren Gefährten sticheln. Dieser raunte ihr nur entgegen und gab die Frage
    zurück: ''bal gar?''. Wieder lachten die Krieger auf. Die Energie der Gemeinschaft war für jeden
    spürbar. Nach dem verlustreichen Zakuul Krieg war nun eine neue Zeit des
    Erwachens angebrochen, und die Mandalorianer genossen es. Weitere Hände ergriffen die
    Seile. Auch Buurenaar reite sich ein und nahm eines mit beiden Händen in festen Griff.


    ''Nar dralshy'a!'', schrie ihr Vater nun, ''müht euch mehr!''. Er packte das Seil und ließ
    den Blick schweifen, wobei er seine Tochter erkannte und sie etwas länger betrachtete.
    Buurenaar war Mando'a für Sturm, und wie er sie in ihrer blutroten Rüstung
    und mit entschlossenem Blick zwischen den anderen stehen sah, war er sich sicher,
    den richtigen Namen für sie gewählt zuhaben. Er verspürte großen Stolz und nickte ihr tief zu.


    ''laam!'' .. ''laam!'' .. ''laam!''
    Der anheizende Schrei des Konstrukteurs hallte erneut durch das Lager und langsam regte sich
    die Statue. Der Kopf dieser wanderte in einer Kurve nach oben. Die Skulptur war ein Abbild von
    Mandalore dem Ultimativen. Jener Krieger, dem die Dha'Beviine die größte Ehrdarbietung
    erbrachten. Unter seinen Reformen waren ihre Ahnen zu Mandalorianern geworden.
    Sie waren ihr Vermächtnis und trugen ihr Erbe von Panzerhand zu Panzerhand weiter.


    Angestrengtes Stöhnen tönte durch duzende Kriegerkehlen, während die ganze Gruppe einen
    Schritt nach vorne machte. Sie bewegten sich wie eins. Ruckartig stieg die Statue, mit jedem
    Schritt, den die Gruppe machte, weiter auf, bis sie in halbwegs gerade Position gebracht wurde.
    Die Maske des Ultimativen wies leichte Risse auf und seine Lanze war zersplittert. Doch sie
    stand wieder - so wie der Clan. ''Oya! Oya!''. Die Mandalorianer jubelten und klatschten.
    Einige von ihnen rissen ihre Fäuste hoch und lachten. Der Konstrukteur würde die Statue wieder
    herrichten und dafür sorgen, dass sie sicher steht, doch zunächst ging er zu seiner Tochter und
    legte seine Hand auf ihre Schulter.


    ''buir.'', sprach sie grüßend und erwartete eine Rüge wegen ihrem langen Schlaf. Sie lächelte schief,
    während sie zu ihm aufsah. Buurenaar wusste nicht, dass ihr Vater sie extra hatte ruhen lassen.
    Es gab noch mehr zutun als das bloße Aufstellen von Abbildern vergangener Krieger. Statt sie zu
    tadeln, schwenkte sein Kopf hinweisend zur Festung. ''nimm eine Mahlzeit, dann hilf den anderen.
    Wir werden heute wieder alle Hände brauchen.'' Buurenaar wurde strammer in ihrer Haltung:
    ''ori'jate buir!'' Er ließ von ihr ab und stapfte davon.


    Die junge Kriegerin ließ ihren Blick noch einmal an der Statue emporgleiten und fixierte die Maske
    mit dem T-Visor andächtig, während sie sprach: ''nari ijaat bal val partayli, darasuum.''


    rule.png


    Begriffserklärung
    jatne manda [JAT-nay MAN-da] = gute Laune; ein komplexes Gefühl mit dem Clan und dem eigenen Leben eins zu sein
    Buurenaar [boo-REY-nahr] = Sturm; hier: Name einer Mandalorianerin
    laam [lahm] = auf/hinauf/hoch
    vode [vohde] = Bruder/Schwester, Kamerad
    gam [GAM] = Kürzel für beskar'gam = Rüstung
    Dha'Beviin [dah-BEH-veen] = Dunkellanzen; hier: Clanname
    n'dral [noo dral] = keine Kraft
    ibi'tuur [EE-bee-toor] = heute
    bal gar? [bahl gahr] = und du?
    nar dralshy'a! [NAR-drahl-SHEE-ya] = zeig Einsatz!/gib dir größere Mühe!
    oya! [OY-ah!] = hier: hurra (Jubel)
    buir [boo-EER] = hier: Vater
    ori'jate [OR-ee-JAH-tay] = exzellent
    nari [NAH-ree] = hier: handeln
    ijaat [ee-JAHT] = Ehre
    bal [bahl] = und
    val [vahl] = sie
    partayli [par-TAT-lee] = erinnern
    darasuum [da-RAH-soom] = ewig



  • ade geroya


    In den Tagen nach dem Zakuul-Krieg sah man den Jungen täglich ziellos durch die Clanfestung
    streifen. Scheinbar ohne Ziel umschlich er die Schmiede, schlenderte an dem Gefangenenlager
    vorbei, oder bummelte durch das Tal des Herausforderers. Manchmal saß er auch einfach nur
    dort. Alleine und ohne Zeit. Während die anderen Kinder sich im meshgeroya maßen oder
    Kämpfe mit Holzschwertern ausfochten, hockte er bei den Quellen und betrachtete den
    Eisenhelm seines Vaters, den er immer bei sich hielt. Niemals ließ er ihn aus den Augen, denn
    er war sein wichtigstes Hab und Gut. Meistens trug er ihn auf dem Kopf, auch wenn er ihm viel
    zu groß war. Der Helm wankte dann manchmal hin und her, sodass er ihn mit beiden Händen in
    die richtige Position zurückdrehen musste. Der Menschenjunge hieß Vercopa, was auf
    mandalorianisch Wunsch oder Traum bedeutet.



    Eines Tages verließ Vercopa das Lager. Er wanderte über das karge Brachland, das durch die
    zahllosen Bombardierungen während der Zakuul-Belagerung entstanden ist. Früher soll es
    hier riesige Bäume gegeben haben, die sich zu üppigen Wäldern zusammenreihten.
    Er kannte sie von Bildern und aus Erzählungen der Erwachsenen. Vercopa war noch ein Kleinkind,
    als die Angriffe begannen, und er konnte sich nicht mehr an sie erinnern. Der Junge zückte seinen
    hölzernen Säbel. Er war eine genaue Nachbildung eines kad. Jene Waffe, welche die Erwachsenen
    trugen. Seine Mutter hatte sie ihm geschnitzt. Immerhin war er schon sieben Jahre alt und würde
    bald ausgebildet werden.



    Der Junge begann zu rennen. In seiner Vorstellung wuchsen die Überreste der verbrannten
    Vegetation zu grünen Bäumen, die hunderte Meter in die Luft ragten. Er schwang seinen Säbel
    wild herum, während er über Hindernisse sprang und im Spiel gegen eine Sprungtruppenarmee
    kämpfte. Dabei musste er immer wieder seinen Helm richten, um durch den T-Schlitz etwas s
    ehen zukönnen. Sein Säbel schlug gegen verdorrte Äste und alte Felsen. Er kletterte über einen
    von ihnen und blieb abrubt stehen. Vor ihm lag das ausgeschlachtete Wrack eines zerstörten
    Zakuul-Kampfläufers.



    Vor seinen kindlichen Augen erwachte das eiserne Ungetüm zum Leben und feuerte auf ihn.
    Mit weiten Sprüngen näherte er sich der Maschine, wobei er dessen Schussgeräusche imitierte.
    ''pschuhh!'' - ''pschuhh!'' - ''pschuhh!'' Er riss die Luke auf, die nur noch lose an dem auf der Seite
    liegenden Gefährt hing, und sprang mit einem Brüllen in das Cockpit des Läufers, um den Piloten
    zu erledigen. ''Hier Vercopa. Ihr Anführer ist tot!'' - sprach das Kind, ehe es sich in den auf der Seite
    liegenden Sitz fallen ließ. Den Helm seines Vaters setze er ab, positionierte ihn so auf einer
    Konsole, dass der T-Visor zu ihm schaute. Dann griff er in seine Gürteltasche, um einen Laib Brot
    aus seinem Rationspaket zu holen. Das kleine Stück uj'alayi rührte er nicht an. Vercopa hob es
    für einen besonderen Moment auf. Er machte einen großen Bissen in die Stulle.
    Seine Gesichtszüge krümmten sich kurz ob des faden Geschmacks, worauf die Worte seiner
    Mutter in seinen Ohren klangen. ''Die Zeiten erfordern es von uns.''



    Das Brot war aus dem groben Getreide bas neral gewonnen, das eigentlich zum Brauen oder als
    Tierfutter verwendet wurde. Mit dem Ende der Belagerung war die Hauptstreitmacht des Clans
    zu den Sternen aufgebrochen und sie nahmen einen Großteil der Ressourcen mit. Jene, die auf
    Mandalore zurückblieben, mussten weiterhin mit der Mittellosigkeit kämpfen. Vercopa verstand die
    Notwendigkeit und aß weiter, während er seinen Blick nicht von dem Helm seines Vaters löste.
    Das Gesicht des Helmes war ihm so vertraut und sah ihn so streng und liebevoll an, wie sein
    Vater es einst getan hatte. Vercopa verspürte Angst, dass er das Gesicht seines Vaters
    vergessen würde. Das Gesicht des Helmes würde ihm vertrauter werden. Der kalte Ausdruck
    des T-Visors, dessen oberer Balken ein Sehschlitz war.



    Plötzlich gab es draußen Geräusche. Der Junge verstaute das Brot und lauschte auf.
    ''Cerar! staabi!'' - ''Sarad! payt!'' Vercopa schob sich hoch, um durch die zersprungenen Sichtfenster
    nach draußen zusehen, doch er konnte nichts erkennen. Da bekam die Einstiegsluke des
    Kampfläufers auch schon einen Tritt und schwang nach hinten auf. Herein stieg Dral.
    Ein zehn Jahre alter menschlicher Junge, in seiner Trainingsausrüstung.
    ''Aha! Du steckst also dahinter!'', rief Dral. ''Was?'', konnte Vercopa nur zurückgeben, ehe er von dem
    anderen Jungen am Kragen gepackt und hochgehoben wurde. ''Steckst wohl mit den Zakuul unter
    einer Decke, hm? Kleiner dar'manda!
    '', keifte Dral im Spiel weiter und warf Vercopa aus der Luke,
    sodass dieser auf dem Rücken landete.



    Die harte Landung auf den Rücken ließ ihn brüllen. Als er aufschaute, waren da weitere Kinder.
    Cerar, ein devaronianischer Junge, der zwei Jahre älter war als er, und Sarad, ein drei Jahre älteres
    Zabrak Mädchen. Auch sie waren bereits in Ausbildung und trugen ihre Trainingsausrüstung.
    Dral kam aus dem Cockpit und zeigte mit seinem Holzschwert auf den am Boden Liegenden, während
    er zu den anderen sprach: ''Seht! Vercopa hilft den Zakuul! Kümmern wir uns um den Verräter!''
    Dral hatte in der Gruppe das Sagen und Vercopa hatte Angst, dass die Anderen ihm gehorchen und
    er Prügel von der Gruppe bekommen würde. Doch Sarad stellte sich gegen ihn: ''Lass ihn in Ruhe!
    Such dir lieber Jemanden in deiner Größe!''



    Dral sah zu, wie Sarad dem Jüngeren aufhalf und raunte ihr entgegen: ''Das Spiel war sowieso
    langweilig!" Cerar lachte über die Situation und trat an Vercopa heran: ''Glück gehabt copa'ika!
    Dral würde dich in der Luft zerreißen.'' Dral und Cerar verschwanden in dem Kampfläufer, während
    Sarad dem Jungen den Staub von der Kleidung klopfte. Dabei sprach sie harsch zu ihm:
    ''Du musst ein bisschen wehrhafter werden, Kleiner!" Ihre Worte klangen wie die eines Erwachsenen.
    Sarad war die Tochter einer Großwildjägerin und wunderschön. Das fand Vercopa schon immer.
    Stammelnd gab er ihr Antwort: ''Ich versuche es.'' ''Na siehst du! Alles wie neu!'', sprach Sarad weiter
    und nickte ihm zu. Die Kinder näherten sich ebenfalls dem Kampfläuferwrack und spähten hinein.
    ''kandosii'la!'', kam es nur von Sarad. Dral und Cerar teilten sich den Sitz und drückten auf die
    verschiedenen Knöpfe der Steuerkonsole. Vercopa sah den Helm seines Vaters, der immer noch auf der Ablage ruhte. Er trat ein, um ihn sich wieder zu holen.



    ''Stehen bleiben!'', sprach Dral ohne Vercopa dabei anzusehen. ''Der Kampfläufer gehört jetzt uns!
    Such dir einen anderen Fleck! Hier kannst du nicht bleiben!'' Der junge Krieger blieb fest bei der
    Luke stehen. Mit geballten Fäusten sprach er gen Dral: ''Ich will meinen Helm haben!''
    ''Ahh... dein Helm!'', Dral griff nach dem Rüstteil und hielt es musternd vor sich:
    ''Wie kommt es eigentlich, dass ein kih di'kut wie du schon einen buy'ce besitzt?!''
    Cerar beantwortete Dral die Frage, ehe Vercopa etwas sagen konnte: ''Der gehörte seinem Vater.
    Er hat ihn geerbt... rennt immer damit herum.''
    ''Wenn das so ist..'', sprach Dral und stülpte den Helm über seinen Kopf. ''ich würde ihn dir ja geben,
    aber ich habe gerade gesagt, dass der Kampfläufer uns gehört.. und der buy'ce befindet sich in dem
    Kampfläufer... aber was hälst du von einem Tausch?''



    Vercopa brüllte auf und wollte auf Dral zustürmen, doch Cerar packte ihn einfach bei den
    Armen und hielt ihn an Ort und Stelle fest. Hilfe suchend wandte er den Blick gen Sarad,
    doch sie griff diesmal nicht ein. Der Junge schimpfte weiter gen Dral: ''Das ist mein Helm!
    Gib ihn mir wieder! Sofort!
    '' Dral stand auf, stülpte sich den Helm vom Kopf und warf ihn
    von einer Hand in die andere. Dabei wog er den Kopf leicht hin und her und beobachtete,
    wie der andere Menschenjunge immer wütender wurde. Ein Schatten berührte plötzlich
    den Boden und Vercopa spürte eine Hand auf seiner Schulter. ''Was geht hier vor?''
    Die verzerrte Stimme eines Spähers des Dha'Beviin Clans drang in das Cockpit ein.
    Die drei verd'ika nahmen sofort eine stramme Körperhaltung an, während Vercopa bloß
    nach oben schaute, um den Krieger zu erkennen. Dral übernahm das Wort und antwortete
    dem Späher: ''Wir spielen hier bloß.''


    ''Spielen?'' entgegnete der Späher, während er das Cockpit betrat und jedem der Kinder
    einen inspizierenden Blick widmete. Dann stellte er sich vor die drei Auszubildenden und
    sprach sie direkt an: ''Ihr müsst wachsamer sein! Wäre ich ein Feind des Clans, hätte ich euch
    ohne Probleme ausschalten können, und er wäre der Erste gewesen.
    '' Der Krieger riss den Arm
    hoch und zeigte auf Vercopa, ehe sein T-Visor Dral fixierte. ''Er ist genauso ein Teil der Familie
    wie du und ich. Jeder von uns ist ein Stein in einem Bollwerk. Sorge dafür, dass es standfest ist.
    ''
    Der Erwachsene blickt auf den mandalorianischen Helm in Drals Hand, wohl wissend, dass
    jener nicht ihm gehört.



    Drals Blick hatte sich inzwischen zu Boden gewand und er zuckte mit den Schultern, ehe er
    den Kopf wieder hob, um Vercopa anzusehen. Er warf ihm den Eisenhelm zu, sodass der Junge
    ihn fangen konnte. Seine Augen begannen zu leuchten, als er das wertvolle Stück wieder in seinen
    Händen hielt.



    Cerar klopfte Dral auf die Schulter und flüsterte ihm etwas ins Ohr, wobei er gen Vercopa schielte.
    Sarad bekam es mit und nickte beipflichtend. ''Oaah! na schön!'' unterbrach Dral die beiden schließlich und
    schob sie mit ausgestreckten Armen von sich, nur um dann erneut das Wort an Vercopa zurichten:
    ''Heute ist dein Glückstag, Kleiner. Du kannst mit uns mitspielen, aber mach uns keinen Ärger, suvari?!''



    Der Später nickte den Grünschnäbeln zu und verließ das Cockpit, um die Kinder wieder ihrem
    Spiel zuüberlassen. Er wusste, dass er nun nicht länger ein Auge auf sie haben musste.


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    Begriffserklärung
    ade [AH-day] = Kinder, Söhne, Töchter
    geroya [geh-ROY-ah] = Spiel aus Zeitvertreib oder Wettkampf
    vercopa [vair-KOH-pa] = Wunsch; Traum; hier: Name eines menschen Jungen
    meshgeroya [MESH-geh-ROY-ah] = limmie oder bolo-ball / wörtlich übersetzt = schönes spiel / eine mandalorianische Besessenheit, vergleichbar mit dem irdischen Fußball
    uj'alayi [oo-jah-LIE-ee] = uj Kuchen - dichter, sehr süßer, flacher Kuchen aus gemahlenen Nüssen, Sirup, pürierten Trockenfrüchten und Gewürzen
    bas neral [BAAS ner-AHL] = grobkörniges Getreide für Tierfutter und zum Bierbrauen; zum essen eher ungeeignet
    cerar [sair-ARR] = Berg; hier: Name eines devaronianischen Jungen
    staabi[STAH-bee] = rechts
    sarad [SAH-rad] = Blüte; hier: Name eines zabrak Mädchens
    payt [PAH-eet] = links
    dral [draal] = stark; kraftvoll; hier: Name eines menschen Jungen
    dar'manda [dar-MAHN-da] = Zustand des ''nicht-Mandalorianer-seins''; kein Außenseiter aber jemand, der sein Erbe verloren hat und somit seine Identität und seine Seele
    copa'ika [KOH-pa-EE-kah] = verhöhnende Verniedlichung des Namens Vercopa; Kleiner Copa
    kandosii'la [kan-doh-SEE-la] = umwerfend, unglaublich
    kih [kee] = klein
    di'kut [DEE-koot] = Idiot, nutzloses Individuum, Verschwendung von Raum (jemand, der vergisst, seine Hose anzuziehen)
    buy'ce [BOO-chay, BOO-shay] = Helm
    Dha'Beviin [dah-BEH-veen] = Clanname = Dunkellanzen
    verd'ika [vair-DEE-kah] = private (Rang), kann auch liebevoll verwendet werden, oft für ein Kind; wörtlich übersetzt; kleiner Soldat
    suvari = [soo-VAHR-ee] = verstehen


  • rule.png




    vaar'tur - mandalorianischer Morgen


    Der Krieger schaute sich ein letztes Mal um, als er in der Tür seines vheh'yaim stand.
    Das Licht der morgendlichen Sonne schien herein und beleuchtete die spärlich
    eingerichtete Wohnung. Gerade eben hatte er noch seinen letzten Schluck Tee getrunken.
    Jetzt war der Boden frisch gekehrt und die Möbel ordentlich aneinandergerückt.
    Diese Wohnung hatte alle Spuren ihrer Besitzer verloren. Es gab keine
    Bilder mehr, keine Trophäen, kein Hab und Gut. Alles, was der Mandalorianer
    besaß, befand sich nun in einem großen Rucksack, den er sich über seine, in grünen
    Farben gehaltene, beskar'gam warf.



    Der gerüstete, menschliche Mann stand noch eine Weile so im Türrahmen und
    schaute zurück. Er erinnerte sich, wie nicht nur seine, sondern auch die Stimme seiner
    Frau diesem Ort einst Leben einhauchte. Mit bitteren, sich besinnenden Augen sah er
    noch einmal, wie sie zusammen kochten, sangen oder sich in den Laken hin und her
    wälzten. Doch das war schon Jahre her. Schließlich senkte er seinen Kopf und trat
    langsam hinaus, wobei er die Tür schloss.



    Im Lager herrschte Aufbruchstimmung. Zwischen den vielen aneinander gereihten
    Behausungen wurden Zelte abgebaut oder Kriegsgüter transportiert. Die ein oder
    andere Familie benötigte sogar ein Lasttier, um ihren Besitz zum Sammelpunkt zu
    bringen. Die dafür eingesetzten Taurücken trotteten die Pfade routiniert entlang.
    Ihnen machte es nichts aus, dass hier und da aus Euphorie geschrien und
    Blastersalven in Richtung Himmel abgegeben wurden.



    Wenn man zur wenigen Kilometern entfernten Clanfestung sah, so konnte man
    die vielen Truppentransporter sehen, die über dieser schwebten. Die meisten
    davon waren kleine Ablegerschiffe der Shaadlar-Klasse. Zwischen ihnen tummelten
    sich aber auch einige andere Transportschiffe von unterschiedlicher Herkunft.
    Die Mandalorianer hatten sie in verschiedenen Systemen überfallen, die Besatzungen
    versklavt oder getötet und die Schiffe ihrer eigenen Flotte hinzugefügt.
    Auf den vom Zakuul-Krieg zerrütteten Welten gelangen ihnen die meisten dieser
    Manöver, ohne ein größeres Aufsehen zu erregen, wodurch sie rasch an
    Ressourcen gewannen.



    Unser Krieger wurde aus allen Richtungen gegrüßt, als er seine Behausung verließ.
    Die ersten seiner Clansleute brachen bereits Richtung Festung auf. Er kapselte sich
    jedoch von der Gruppe ab und schritt einen Hügelpfad hinauf. Der Mandalorianer
    erreichte die Hügelgräber, auf denen sich die Vormur-Blumen, vom Morgentau berührt,
    wie ein glitzernder, roter Teppich ausbreiteten. Der Mann schritt lange zwischen den
    Gräbern umher, ehe er dann vor einem stehen blieb, seinen Rucksack zu Boden fallen
    ließ und auf die Knie sank. Er nahm sich seinen Eisenhelm vom Kopf und spürte auf
    einmal die kalte Brise auf seiner Haut. Mit einem tiefen Atemzug nahm er die Luft auf.
    Von den langen, zum Zopf gebundenen, schwarzen Haaren fielen ihm ein paar Strähnen
    vor das Gesicht, während er auf das Grab seiner Frau schaute. Seine Hand fuhr in seine
    Gürteltasche. Als sie zurückkehrte, hielt sie den zeremoniellen Hochzeitsknoten, welchen
    der Krieger vor Jahren mit seiner Geliebten geflochten hatte.



    cyare. Ein Krieg steht bevor. Kad ruft uns in die Schlacht. Und vielleicht ruft er mich auch
    bald zu dir.
    Dann, wenn wir an seiner Tafel speisen, werde ich dir von all meinen
    Ruhmestaten erzählen.
    Und du wirst mir erzählen, wie du gegen Arasuums Streitmächte
    gestritten hast.
    Dann werden wir wieder zusammen sein...
    Bis dahin werde ich viele Feinde für dich töten. Für dich und den Dha'Beviin Clan.
    Vergiss niemals, wir sind nicht getrennt, marschieren nur weit voneinander entfernt...
    Ich vergesse dich nicht...



    Der Krieger berührte mit der linken Hand das kalte Grab. Dann küsst er den Hochzeitsknoten,
    ehe er ihn wieder in der Gürteltasche verstaute. Als er den Hügelpfad herunter kam, reite er
    sich in das Heer ein, welches auf dem Weg zur Festung war und verschwand unter den
    dutzenden anderen Speeren.


    - Mandalore, 24 NVC


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    Begriffserklärung
    vaar'tur [vahr-TOOR] = Morgen
    vheh'yaim [veh-YAYM] = provisorische Hütte aus Flechtwerk und Lehm
    beskar'gam [BES-kar-GAM] = Mandalorianische Rüstung
    shaadlar [SHAHD`lar] = bewegen; hier: Name einer Transporter-Klasse
    Vormur = eine auf dem Planeten Mandalore heimische Pflanzenart, deren Blüten einen beruhigenden Duft ausströmen
    cyare [SHAH-ray] = Geliebte
    kad [kahd] = Schwert; Hier: Mandalorianischer Gott der Veränderung und des Wachstums
    arasuum [ah-RAH-soom] = Stagnation; hier: Mandalorianischer Gott des Müßiggangs
    Dha'Beviin [dah-BEH-veen] = Clanname = Dunkellanzen






  • SPOILERWARNUNG: Wer die aktuelle Story aus Patch 6.2 noch nicht gespielt hat, ist hiermit auf Spoilerinhalte hingewiesen.


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    yaim'ol - homecoming


    Die Feuer der Festung brannten hell in der abendlichen Dämmerung von Mandalore.
    Es waren züngelnde Lichter, welche dem im wilden Hügelland errichteten Bollwerk
    der Mandalorianer eintausend glühende Augen verliehen. Selbst aus weiter Ferne
    waren sie zusehen und symbolisierten die Anwesenheit der cabure, unter dessen
    wachsamen Augen sich das Leben des Clans entfaltete.


    Das Land gehörte den Mandalorianern des stolzen Dha'Beviin Clans, die bekannt
    waren durch ihre Treue zu mand'alor und ihren Errungenschaften in den Kriegen
    ihrer Zeit. Ihre Ahnen besetzten diese ungebändigten Gefilde am Fuße der
    Sturmberge bereits in der Zeit der mandalorianischen Kriege. Seither hat ihnen
    niemand diesen Boden streitig machen können.


    Nichteinmal die vernichtenden Orbitalfeuer der Belagerungsstreitkräfte von Zakuul
    hinderten dieses ansehnliche Volk daran, ihre Festung wieder aufzubauen und das
    Land neu zu bewirten. Als der große Feind endlich besiegt war und die Krieger
    wieder aus dem Untergrund hervortreten konnten, leiteten sie den langwierigen
    Wiederaufbau ein und konnten ihn nach Jahren endlich beenden.


    Es war ein hoheitsvoller Anblick, welchen die im Cockpit versammelten Krieger
    genossen, während sich ihr Patrouillenschiff auf die Landeplattform herabsenkte.
    Wehende Banner und imposante Statuen, von Meisterhandwerkern in den Stein
    geschlagen, zeigten die Gesichter vergangener Krieger, deren Geschichten zu
    Legenden wurden. Die größte von ihnen, mand'alor den Ultimativen zeigend,
    leuchtete erhaben im Scheinwerferlicht der mar'eyce II, wie die Krieger ihr Schiff
    nannten.


    Dies war der Moment der Heimkunft und es wurde zum Ritual der Krieger und
    Kriegerinnen dieser Kampfgruppe, den Sinkflug gemeinsam aus dem Cockpit zu
    betrachten. Da jeder Aufbruch von ihrer Heimatwelt für die kriegführenden Streiter
    des Clans bedeuten konnte, dass man nie mehr zurückkehrte, waren diese
    Augenblicke besonders kostbar und das Teilen jener zeugte von dem innigen
    Zusammenhalt, welchen diese Schar Kämpfer doch ausmachte.


    Als die Krieger die Schiffsrampe hinabstiegen, erwartete sie ein jubelnder Zuruf aus
    Dutzenden Kehlen. Kinder rannten zwischen den Anwesenden hervor und
    umschlungen glücklich die heimkehrenden Väter und Mütter, während energische
    Blasterschüsse gen Himmel abgegeben wurden. Es war immer eine Feier wert, wenn
    eine der Kampfgruppen siegreich nach Hause zurückkehrte. Diese Mandalorianer
    hatten jüngst Mitglieder eines feindlichen Verräterclans durch zwei Sternensysteme
    verfolgt und ihre Widersacher in blutigen Schlachten bezwungen. Die Vernichtung
    dieser dar'manda brachte dem Clan Ruhm und Ehre ein und viele wollten jetzt genau
    hören, wie sich die Kämpfe zugetragen haben.


    Leiser wurde es, als der alor in seiner goldschimmernden Rüstung an die
    Kampfgruppe herantrat und sie mit ausgebreiteten Armen willkommen hieß.
    Jeder wusste, dass nun Beweise gefordert wurden, welche den Sieg der
    Kampfgruppe über den Feind demonstrierten. Und so wurde dem respektablen
    Anführer das Banner des feindlichen Clans sowie zahlreiche Trophäen wie Waffen,
    Helme und der abgeschlagene Kopf des feindlichen Machthabers niedergelegt.
    Prüfend blickte der alor auf diese und neigte schließlich sein Haupt in tiefer
    Anerkennung, worauf ein erneuter Jubel unter den Versammelten ausbrach.


    Die Festhalle im Inneren der Festung. Ein prunkvoll eingerichtetes Gemäuer, indem die
    Feuer niemals erloschen und die Krüge sich niemals leerten, hatte schon so manche
    Siegesfeier gesehen. Und auch an diesem Tag wurden die Fässer gefüllt und die Tafel
    bestückt, auf dass die Krieger und Kriegerinnen eine ihrer wichtigsten Traditionen
    abhalten konnten. An diesem Ort erklungen Lieder und Geschichten, die so alt waren
    wie die Mandalorianer selbst. Und mit jedem Sieg des Clans wurden neue Worte von
    großen Taten an die bestehenden Legenden angereiht. Trophäen aus den Schlachten
    von drei Jahrhunderten zierten diese Mauern und ließen die Erzählungen Wirklichkeit
    werden. Ausgestopfte Bestienkörper, die Masken einer Kaleesh-Armee und das ein oder
    andere Lichtschwert reihten sich hier zu Auszeichnungen zusammen, welche der Clan
    in seinem Bestehen erstritten hat. Sie machten die Festhalle gleichzeitig zu einer
    Schatzkammer, in der aufstrebende Kämpfer Träume hegten und alte Helden ihre
    Unsterblichkeit fanden.


    Musik spielte zeremoniös von den Trommeln und Flöten. Es waren jene archaischen
    Rhythmen und Melodien, die sowohl zum Kämpfen als auch zum Feiern passten.
    Den Kriegern wurde der beste Tiingilar serviert, der in diesen Höhen und Breiten zu
    ergattern war. In rauen Mengen flossen kri'gee, ne'tra gal und tihaar in die Rüstung
    eines manchen Kriegers, was für eine enthemmte Stimmung sorgte. Hier und dort
    wurden Wettkämpfe ausgetragen. Mit Lanze, Säbel oder Eisenfaust. Niemals aber
    mit Worten. Geschichten von der Schlacht zauberten glühende Funken in die Augen
    der Jüngsten und neue Ruhmeslieder wurden auf die Taten der Kampfgruppe
    gedichtet. Es war ihre Art zu feiern. Und sie feierten die ganze Nacht.


    Bis schließlich die schweren Tore der Festhalle aufschwangen und ein verd auf das
    große Holoterminal in der Mitte der Halle zueilte. ''ke'sush ner vode! ke'sush!''
    Schrie er in Aufruhr, als wäre Arasuum persönlich hinter ihm her. Mit einer Handgeste
    des streng blickenden alors endete die Musik und sogar die Wettkämpfe wurden für den
    Moment eingestellt. Hastig tätigte der Bote seine Eingabe auf dem Bedienfeld, ehe der
    Holoemitter des Gerätes das Bild eines altbekannten Schiffes wiedergab.


    Es war die Spirit of Vengeance II, das Flaggschiff von mand'alor der Rächerin.
    Das Volk forderte von der neuen Anführerin der Mandalorianer ein großartiges Flaggschiff
    zu bauen. Es erinnerte die Krieger an ihre unbezwingbare Vergangenheit. Und nun lag es
    dort, irgendwo in der Ferne der Galaxis, belagert von drei weiteren Schiffen.
    Aber wer würde die Kühnheit besitzen, mand'alor anzugreifen? Ungläubig stürmten die
    Krieger an die Holokonsole und begannen hitzige Diskussionen, als eine Vergrößerung
    der Aufnahme die symbolisierten Mythosaurierschädel an den Rümpfen der feindlichen
    Schiffe zeigte.


    Entsetzen, Zweifel und Wut. Die aufbrausenden Aufrufe der Krieger spiegelten all jenes
    wieder. Manche sprachen von Verrat. Andere von Bürgerkrieg. In dem Gemenge der Worte
    hob der alor seine Klinge und ließ sich zuhören. ''Was sollen wir jetzt tun?'', drang die Frage
    aus den Reihen der Krieger hervor. Der T-Visor des alors bestreifte die Schar treuer
    Mandalorianer. ''Wir tun, was wir am besten können.'', raunte es von dem Veteranen, während
    er seinen Panzerhandschuh auf der Schulter eines frisch ausgebildeten Grünschnabels
    ablegte und diesem fest in den Visor blickte. ''Wir bekennen Seite und ziehen in den Krieg!
    par mand'alor! par Dha'Beviin aliit!''


    Es ertönte ein klirrendes Rasseln von Säbeln, ehe diese in die Luft gestreckt wurden.
    Dann hallte es in der Festhalle aus zahllosen Kriegerkehlen wieder: ''par mand'alor! par Dha'Beviin aliit!''


    - Mandalore, 27 NVC


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    Begriffserklärung
    yaim'ol [yai-MOHL] = zurückkehren, heimkehren
    cabure [KAH-boor-ay] = Wächter, Beschützer
    Dha'Beviin [dah-BEH-veen] = Clanname = Dunkellanzen
    mand'alor [MAHN-dah-lor] = Anführer aller Clane
    mar'eyce [mah-RAY-shay] = Entdeckung, endlich etwas gefunden, ein Zustand des Himmels


    dar'manda [dar-MAHN-da] = ein Zustand, in dem man kein Mandalorianer ist - kein Außenseiter, sondern einer, der sein Erbe und damit seine Identität und seine Seele verloren hat -, der von den meisten traditionell gesinnten Mando'ade mit absoluter Angst betrachtet wird


    alor [ah-LOR] = Clanführer


    tiingilar [TEEN-gee-lahr] = Eine der besonderen Qualitäten der mandalorianischen Küche! Ein scharf gewürzter Auflauf aus Fleisch, Gemüse und Gewürzen. Der richtige Auflauf ist so scharf, dass er Nasengänge verbrennen kann.


    kri'gee [KRI-gee] = Starkbier mit einem deutlich potenten Alkoholgehalt und einem starken und bitteren Geschmack. Hinterlässt oft einen schmerzhaften Kater wenn in Massen getrunken. Die Fähigkeit, unangenehme Folgen von Kri'gee Konsum zu erleiden und auszuhalten wird oft als Zeichen mandalorianischer Stärke angesehen.
    ne'tra gal [NAY-trah gahl] = Schwarzbier, traditionelles mandalorianisches alkoholisches Getränk mit pechschwarzer Farbe. Ein klebriges Bier mit süßem Geschmack.


    tihaar [TEE-har] = Farbloser Alkoholgeist. Klarer, dreifach destillierter Schnaps mit hohem Alkoholgehalt und starkem Geschmack. Brennt häufig im Mund und Rachen. Wird auch zur Entfettung von Motorteilen verwendet. Tihaar kann leicht aus
    jeder erhältlichen Frucht hergestellt werden. Daher ist jeder Tihaar anders, da er den Geschmack der verwendeten Früchte annimmt.


    verd [vaird] = Soldat, Krieger
    ke'sush [Keh-SOOSH!] = aufgepasst!
    ner [nair] = mein, meine
    vode [vohd-ay] = Brüder/Schwestern
    Arasuum [ah-RAH-soom] = Stagnation, hier: träger (Taung-)Gott des Müßiggangs, der stets von Frieden flüstert
    par [pahr] = für
    aliit [ah-LEET] = Clan, Identität

  • taabi cetare - marching boots


    vhekadla woore - sandige Winde


    Das mandalorianische Banner flackerte wild im brausenden Wind, der über die Steppe zog.
    Mit seinen grünen und roten Musterungen, dem Kreuzritter-Emblem und dem stilisierten Mythosaurierschädel, in deren Hintergrund zwei überkreuzte Lanzen lagen, wurde die von goldenen Nähten durchzogene Standarte des Dha'Beviin aliit vorangetragen.


    Immer wieder peitschte eine Böe über das Ödland, welches von den Kriegern in ihren kantigen Rüstungen durchzogen wurde. Mit jeder dieser kurzen, aber heftigen Luftbewegungen wurde neuer Sand aufgewirbelt, der seinen Weg durch den kleinsten Durchlass jeder Rüstung fand. Den Mandalorianern machte es nichts aus.


    Ihr Training ließ sie die giftige Wüstenlandschaft von Kalevala meistern oder die eisigsten Höhen von Werda erklimmen. Sie waren für die viele Widrigkeit gewappnet, welche ihnen die Welten dieser Galaxis boten. Mit einer Sache jedoch hatten ihre Geister zu kämpfen. Verrat. Kein Training konnte sie darauf vorbereiten. Und es machte ihre Herzen schwer.


    Unlängst hatte sich unter den Mandalorianern eine Splittergruppe erhoben. Die verborgene Kette. Ein Zusammenschluss aus Verräterclans und Mandalorianern, die mand'alors Führung ablehnten. Alles fing mit Heta Kol an. Einer Kriegerin, welche mand'alor der Rächerin Heuchlerei vorwarf und sie beschuldigte, das mandalorianische Volk auf einen falschen Pfad zu führen. Und sie griffen mand'alor an. In einem aufrechten und ehrenvollen Duell, Auge in Auge hätte Heta Kol

    um den Titel der Alleinherrscherin mit Mand'alor streiten können.


    Doch sie entschied sich für einen feigen, hinterhältigen Angriff und ergriff die Flucht, als ihre Truppen unterlagen. Sie sprach davon, Ehre und Ruhm alter Tage wieder herzustellen, nahm sich den Titel Feldmarschall der alten Neo-Kreuzritter an, doch ihre Taten spiegelten ihre Worte nicht wieder. Und doch sollten ihrem Beispiel weitere Individuen und schließlich auch ganze Clans folgen, was zur Entzweiung der Mandalorianer und zu dem Bürgerkrieg geführt hat, in welchem sich das größte Kriegervolk der Galaxis nun befand. Dieser Krieg hat jetzt auch die weiten Ebenen von Korda Sechs erreicht und schon bald sollte das Blut der Mandalorianer die Steppen rot färben.


    Die schweren Panzerstiefel von Kando Dha'Beviin und Saviin Prudii drückten sich bei jedem Schritt tiefer in die Sande dieses entlegenen Planeten. Kando war ein strammer, hochgewachsener, menschlicher Krieger, der seine beskar'gam in den Farben Blau und Schwarz gestaltete, was seine Verlässlichkeit und seinen Sinn für Gerechtigkeit wieder spiegelte. Saviin gehörte zu den Schocktruppen des Prudii Clans. Sie war eine Devish und trug ihre beskar'gam in Orange und Rot. Zeichen für ihre Lebensfreude und ihrer Bewunderung für ihre Adoptiveltern.


    Durch das Bündnis ihrer Clans kannten sich die beiden schon lange und waren es gewohnt, Seite an Seite zu kämpfen. Kando führte seine Kampfgruppe, eine mutige Schar von 9 Dha'Beviin Kriegern und Kriegerinnen, deren Können auf zahllosen Schlachtfeldern geschmiedet wurde. Saviin hingegen stand an der Spitze eines fünfköpfigen Schocktrupps, der Zierde des Prudii Clans, welcher man nachsagt, in jede feindliche Verteidigung eindringen zu können.


    ''Wo steckt dieser Verräter-Abschaum?'', kam es rastlos von Kando. Er hielt für einen Moment, schulterte sein schweres, mandalorianisches Blastergewehr und sah in die Ferne. Saviin kniete nieder und tastete den Boden ab: ''Wir sind ihnen auf den Versen, ner vod.'' Sie kratze die geöffnete, folienartige Verpackung einer Gihaal-Feldmahlzeit aus dem Sand und hielt sie sichtbar hoch. Die übrigen Kämpfer verteilten sich in einer losen Formation und hielten sich bereit.


    Kando nahm die Verpackungsreste an sich, wobei sich die Finger der beiden kurz berührten.
    Er mochte diese Momente, in denen seine Gedanken es wagten, aus der Gegenwart auszubrechen, um ein Bild von den beiden zu malen, in welchem sie einen Hochzeitsknoten knüpften.
    Kando dachte daran, wie sie ihr eigenes akaata'yaim auf Concordia bauen würden und ein Dutzend Kinder bekamen. Er stellte sich diese Zukunft gerne vor und sie ließ jedes Mal einen Funken an Lebensfreude in ihm sprießen. Doch diese Zukunft lag noch in weiter ferne.


    Er würde ihr erst einen Antrag machen, wenn der Krieg gegen die dar'manda geschlagen ist. ''Me'bana?'' Die raue Stimme der Kriegerin holte Kando in den Moment zurück. Er hielt immer noch den Folienrest in der Hand und fand sich im Antlitz des T-Visors von Saviins Eisenhelm wieder. ''Was immer dir durch den Kopf geht, wir verpassen den Krieg, wenn du hier weiter Wurzeln schlägst!'' Mit diesen Worten drehte sie sich um und winkte ihre Schocktruppe herbei, um den Weg fortzusetzen.


    Norac Orar, einer seiner Männer, trat an Kando heran und klopfte ihm kumpelhaft auf die Schulter: ''nar dralshy'a! Ihr Herz zu erobern wird schwieriger sein, als die Festung der dar'manda niederzureißen!'' Der Krieger lachte auf und schwenkte seine schwere Sturmkanone, die er dank der eingebauten Repulsoren leichter tragen konnte, an Kando vorbei und folgte Saviin. Kando ließ den Müll zu Boden fallen und grinste unter seinem Helm. Diese Herausforderung hatte er längst angenommen.


    Die Truppe machte keinen Hehl aus ihrem Kommen. Alleine schon der Bannerträger, welcher die Standarte seines Clans während der Reise hoch emporstreckte, kündigte die Einheit schon von Weitem an. Der offene, von Angesicht zu Angesicht stattfindende Kampf war Teil des Kanon der Ehre. Dem Kriegerkodex der Taung-Kreuzritter, welche den modernen Mandalorianern vorangingen. Im traditionellen Dha'Beviin Clan wurde nach diesen Regeln gelebt. Ihre Traditionstreue machte sie bei vielen mandalorianischen Clans beliebt, doch genau darin lag in diesem Krieg auch ihre größte Schwäche. Ihre Feinde kannten die Kampfpraktiken der Dha'Beviine und setzten dieses Wissen gegen sie ein.


    Immer wieder gerieten Kampfgruppen in dar'manda Hinterhalte oder fanden andere listenreiche Taktiken gegen sie eingesetzt. Lug und Trug waren die neuen Klingen, die ihre Feinde gegen sie führten. Und die wahren Mandalorianer konnten sich kaum dagegen schützen. Bündnisse ehrenhafter Mando'ade Clans wurden mit Lügen und Sabotage der dar'manda auseinandergerissen. Verbrechen wurden im mandalorianischen Raum begangen, die dann dem Dha'Beviin Clan angelastet wurden. Ein gefälschter Beweis reichte aus, um dem Wort einer namhaften Sippe Gewicht zu nehmen.


    ''Ihr habt auf Concord Dawn nicht alle erwischt.'' Es war keine Frage, sondern eine Feststellung, die Saviin aussprach, als Kando wieder an ihrer Seite trat. ''Ein paar sind uns durch die Finger geschlüpft.'' Kando drückte den Schaft seiner Waffe fest gegen seine Schulter und suchte eine nahe Felsformation mit dem Zielfernrohr ab.

    Saviins Hände lagen locker auf den Griffen ihrer beiden Blasterpistolen, während der Visor der Frau vornehm den Boden nach weiteren Spuren absuchte. Dabei klang ihre Stimme mit deutlichem Interesse: ''Hast du in der Knochenstadt gekämpft?''


    ''Das waren andere.'' Gab Kando zu, ohne seinen Visor von der Waffe zu nehmen. Der dar'manda Krieg wütete vor Kurzem auch auf Concord Dawn und die finale Schlacht wurde in einer untergegangenen Knochenstadt zwischen Streitern des Dha'beviin Clans und des verräterischen Tolin Clans ausgetragen. Gerüchte um diese Stadt und den Kampf kursierten seit dem überall dort, wo man Mandalorianer antreffen konnte. ''Meine Kampfgruppe hat eine der Farmen verteidigt. Die dar'manda haben bereits die halbe Gutsfamilie ermordet, als wir eintrafen. Doch wir haben sie erledigt und ihren Truppen eine ordentliche Abreibung verpasst. Nu'jurkadi sha Dha'Beviin!'' Die Krieger seiner Kampfgruppe stießen gemeinsam ein von Kampfeslust geprägtes ''Oya!'' aus, als sie die Worte des Anführers hörten.


    Kando senkte sein Gewehr und schaute gen Saviin. Auch ihr Kopf schwenkte herum und sah ihn an. Irgendwie konnte er sehen, dass sich ihre Lippen unter ihrem Helm zu einem breiten Grinsen formten und so lachte auch er. Die karge, felsige und weitläufige Ebene, welche sie durchstreiften, grenzte an eine Bergformation, in dessen verwinkelten Kluften die Mandalorianer die Hauptniederlassung ihrer Feinde vermuteten. Es war ein bekanntes Muster des verfeindeten Tolin Clans, Verstecke in Bergregionen einzurichten. Ihre Festungen besaßen schwere Flugabwehrgeschütze und waren vom Boden aus nur schwer zu erreichen. Aufklärungstrupps sahen jedoch Transportschiffe in den Bergen von Korda Sechs nieder gehen. Entsandte Aufklärungssonden kamen manchmal nicht zurück, sodass die Kampfgruppen ihre Suche eingrenzen konnten.


    Kando, Saviin und ihre verda erreichten die von scharfen Felsen geprägten Ausläufer der Bergkette. Saviin blieb abrupt stehen, als sie verwischte Spuren im Sand zu deuten begann. Ihr Visor schwenkte von Abdruck zu Abdruck, während sich die Krieger verteilten. Sie analysierte die Schleifspuren und vertuschten Bahnen im Sand, ehe sie sich in ihrem Kopf zu einem erschreckenden Gesamtbild zusammen fassten. Die Kriegerin riss schlagartig ihre Blasterpistolen aus den Holstern. ''jehavey'ir!'' Brüllte sie alarmierend und aus satter Kriegerkehle, doch es war bereits zu spät.


    Übergangslos und mit einem lauten Scheppern explodierten Impulsladungen um sie herum, wirbelten Mengen an Staub und Felstrümmern auf und schleuderten nahestehende Krieger durch die Luft. Im Sand vergrabene Angreifer stiegen aus ihren Verstecken und eröffneten das Feuer. Eingekreist und in der Unterzahl begann der Kampf für die wahren Mandalorianer. Der Bannerträger rammte die Dha'Beviin Standarte tief in den Sand, ehe er seinen Blaster und sein beskad zog und mit einem grollenden Kampfschrei auf den nächsten Feind zustürmte. Kando und Saviin eröffneten Schulter an Schulter das Gegenfeuer, während ihnen die Bolzen schon um die Ohren flogen.
    Und Norac spreizte seinen Stand, um eine bessere Kontrolle über seine Sturmkanone zu haben, deren vernichtende Geschosse er in die Reihen der Feinde drosch.


    Es war nicht der einzige Kampf, der sich an diesem Tag auf dieser unbedeutenden Welt zutrug.
    Die Mandalorianer brachten ihren Krieg nach Korda Sechs und er hatte viele Fronten. Werden die wahren Mandalorianer, oder die dar'manda als Sieger aus dieser Schlacht hervorgehen?

    Diese Geschichte steht mit dem Blut beider Seiten in die felsigen Ebenen des Planeten geschrieben...


    - Korda Sechs, 29 NVC



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    Begriffserklärung:

    vhekadla woore [vhekadla wooere] = sandige Winde

    Kreuzritter-Emblem = Das uralte Emblem der mandalorianischen Kreuzritter ist ein Ring mit spitzen Dornen. Die Dornen stehen für die Waffen der Krieger,

    während der Ring den Kreislauf des Lebens symbolisiert - Geburt und Tod, Sieg und Niederlage, sowie das Versprechen, dass stets neue Krieger die Traditionen der

    verstorbenen hochhalten werden.


    Mythosaurierschädel = Das Wappen und Erkennungsmerkmal des mandalorianischen Volkes.

    Dha'Beviin [dah-BEH-veen] = Dunkellanzen; hier: Clanname

    aliit [ah-LEET] = Clan, Identität

    Kalevala = Ein Planet im Mandalore-Sektor, dessen Oberfläche von giftigen Wüstenlandschaften geprägt ist.

    Werda = Ein Planet im Mandalore-Sektor, eine kalte Welt ohne Monde.

    Verborgene Kette = eine rebellische Splittergruppe mandalorianischer Clans, die nicht mit Mand’alor Shae Vizlas Führungsstil zufrieden sind.

    Heta Kol = Mandalorianerin und Anführerin der verborgenen Kette.

    Mand'alor [MAHN-dah-lor] = Anführer aller Klane

    Mand'alor die Rächerin = Shae Vizla, die aktuelle Anführerin des mandalorianischen Volkes

    Neo-Kreuzritter = Mandalorianer, die unter der Führung von Mandalore dem Ultimativen ab 3996 VSY die Galaxis mit den Mandalorianischen Kriegen überzogen.

    Kando [KAHN-do] = Wichtigkeit, Gewicht; hier: mandalorianischer Name

    Saviin [sah-VEEN] = Viloet; hier: mandalorianischer Name

    beskar'gam [BES-kar-GAM] = Eiserne Haut, die mandalorianische Rüstung

    ner vod [nair vohd] = mein Bruder


    Gihaal-Feldmahlzeit [gee-HAAL] = Getrocknete Fischmehlmischung. Aus rohem, frisch ausgenommenem Fisch zubereitet, wurde das Fleisch geräuchert

    und getrocknet, bevor es zur Konservierung in verschlossenen Behältern verpackt wurde. Reich an Nährstoffen wie Fett

    und Eiweiß. Bleibt jahrelang essbar, ohne dass es einer Kühlung bedarf. Fester Bestandteil einer mandalorianischen Feldration.

    Weißt einen strengen, abstoßenden Geruch auf, mit dem sich nicht jeder anfreunden kann.

    Hochzeitsknoten = dekoratives Arrangement, wird gemeinsam vom Ehepaar geknüpft.


    akaata'yaim [ah-KAH-ta YAI-eem] = provisorische Hütte aus Flechtwerk und Lehm.

    Concordia = Ein Mond des Planeten Mandalore.

    dar'manda [dar-MAHN-da] = ein Zustand, in dem man kein Mandalorianer ist - kein Außenseiter, sondern einer, der sein Erbe und

    damit seine Identität und seine Seele verloren hat -, der von den meisten traditionell gesinnten Mando'ade mit absoluter Angst betrachtet wird.


    me'bana? [may-BAHN-ah] = Was passiert? Was ist passiert?

    Norac Orar [noh-RAK or-AHR] = Norac bedeutet Rücken und Orar steht für Donner; hier: mandalorianischer Vor- und Klanname

    nar dralshy'a! [NAR-drahl-SHEE-ya] = zeig Einsatz!/gib dir größere Mühe!

    Kanon der Ehre = Zusammengetragene Lehren der Taung Kreuzritter.

    Taung-Kreuzritter = Mandalorianer, die zwischen 5000 und 4000 VSY von ihrem Heimatplaneten Mandalore aufbrachen, um Kriege zu führen und neue Welten zu erobern.

    Concord Dawn = Ein dünn besiedelter Planet im Mandalore-Sektor, der hauptsächlich von Landwirtschaft geprägt ist.

    Knochenstadt = Uraltes Bauwerk der Mandalorianer, welches aus den Knochen gewaltiger Bestien errichtet wurde.

    Nu'jurkadi sha Dha'Beviin! [noo-JOOR-kad-EE sha dah-BEH-veen] = Leg dich nicht mit den Dha'Beviinen an!

    Tolin Clan = Ein mandalorianischer Verräterclan, bekannt für seine Verbrechen
    verda [VAIR-dah] = Krieger

    jehavey'ir! [jeh-HAHR-vay`eer] = Hinterhalt!

    beskad [BESS-kahd] = leicht gebogener Säbel aus mandalorianischem Eisen

  • Showdown


    gehat'ik gayiyli - the story spread


    ''Die Krieger erzählen sich über das, was auf Ruhnuk passiert ist.'', sprach der junge Zabrak Krieger, während er mit einer Veteranin aus seiner Kampfgruppe am Feuer saß. Die beiden Mandalorianer vom Dha'Beviin Clan waren gerade dabei, ihre Ration zu verzehren, während andere aus ihrem Kampfverband bereits das Lager abbauten. Ihre Schlacht war gewonnen, doch der Krieg würde bald auf einer anderen Welt weiter gehen. Die Trophäen aus den Kämpfen, Helme, Rüstungen und Waffen sahen genau so aus wie jene, die sie selbst trugen. Der Junge verstand noch immer nicht so recht, warum sich das eigene Volk bekriegte.


    ''Und was sagen sie?'' Die Worte der Menschenfrau klangen streng. Ihr rotes Haar wehte im abendlichen Wind, ganz wie die Flammen der Feuerstelle. Sie schob sich eine weitere Portion Gihaal in den Mund und kaute jeden Bissen gut durch, während sie auf die Antwort des jungen vod wartete. Doch mit einem Zucken verkrümmte sich ihre Mine, als sich die frische Kriegsverletzung mit einem stechenden Schmerz bemerkbar machte. Einer der Feinde hatte ihr einen Kal, einen mandalorianischen Dolch aus Beskar in die Schulter gerammt. Den Schmerz dieser Verletzung würde sie noch eine Weile spüren.


    ''Iba'...'' kommentierte der Zabrak die Gestik der Mitstreiterin, als diese ihn schon mit einem hitzig ausgerufenem ''Gev!'' in seine Schranken wies. ''Balyc! Was haben sie gesagt?'', wollte sie weiterhin von dem Jungen wissen, denn sie sah die Fragen in seinen unerfahrenen Augen.


    Der junge Zabrak ließ für einen Moment von seiner Ration ab und stellte sich aufrecht hin. Der Schein des Feuers schien von den Kerben seiner mandalorianischen Rüstung wieder, vor dessen Brustplatte seine Hände zu gestikulieren begangen. ''Sie sagen, es mag ein Sieg gewesen sein, aber kein Triumph. Es wäre eine Schande für mand'alor, dass sie Heta Kol nicht getötet hat. Und das nach all den Monaten, die seit dem Angriff auf die Spirit of Vengeance II verstrichen sind.''


    Für einen Moment herrschte Stille am Feuer. Man hörte nur die Packgeräusche der Mandalorianer im Hintergrund, die lodernden Flammen der Feuerstelle und das knackende Holz darin. Eine Spannung wie jene, welche die Risse in dem Holz hervorrief, war auch in den Augen der Mandalorianerin zu sehen. Schließlich wischte sich die Veteranin mit der Rückhand des Panzerhandschuhs das Fischfett aus den Mundwinkeln und erhob sich, um dem jüngeren Krieger auf Augenhöhe zu begegnen. Sie hob ihre Stimme: ''Ist es nicht die größere Schande, dass diese sogenannte Feldmarschallin und Anführerin unserer Feinde nun schon zum zweiten Mal die Flucht ergriffen hat? Sie behauptet, die alten Wege der Mandalorianer zu kennen, ist aber nicht bereit, wie eine echte Kriegerin zu sterben. Wenn es um ihr Leben geht, flieht sie wie eine feige Hündin.''


    Der Zabrak hob das Kinn, dachte über diese Worte nach und schließlich erwachten seine Augen: ''Viele ihrer Leute haben es gesehen.'' - ''gar serim!'', antwortete die Frau mit einem festen Nicken. ''Zumindest jene unter ihren Anhängern, die sich die Tage der Kreuzritter zurückwünschen, werden nun feststellen, dass ihre Taten nicht ihre Worte wiederspiegeln.'' Der junge Krieger sah sich um. Die Zelte im Lager waren fast alle abgebaut und die beladenen Lasttiere wurden von den Mandalorianern zu den Transportern getrieben. Seine Gedanken schürften eine Erkenntnis zu Tage. ''Unser Feind... die vielen Verräter Clans und ihre Vasallen. Im Kampf sind sie so vereint wie wir. Wenn Heta Kol stirbt, wird dieser Krieg nicht zu Ende sein.'' Die Kriegerin schoss mit ihrem Panzerstiefel etwas Sand in die Feuerstelle, trat näher an den Jungen heran und legte ihre Hand auf dessen Schulter ab.


    ''Du hast recht, ner vod. Sie oder wir. Die Gewinner werden über das Vermächtnis der Mandalorianer entscheiden. Und darum müssen wir sie alle vernichten.'' Der inbrünstige Blick der Veteranin erweckte in dem Zabrak wie so oft die Aufbruchstimmung und den Tatendrang. ''Es wird eine Weile dauern, bis wir nach Mandalore zurückkehren, serimi?'' Die Frau nickte ihm zu und zeigte in Richtung eines Transporters. ''Wird es. Lass uns die Munition auffrischen gehen!''


    Die beiden Mandalorianer warfen sich ihr Gepäck über und reihten sich in den abziehenden Kampfverband ein. ''Gehen wir auf dar'manda Jagd!'', hörten die Krieger den jungen Zabrak rufen, ehe weitere Worte im Kriegsruf der Masse untergingen.



    - Ord Sigatt, 29 NVC



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    Begriffserklärung:

    Dha'Beviin [dah-BEH-veen] = Dunkellanzen; hier: Clanname


    Gihaal-Feldmahlzeit [gee-HAAL] = Getrocknete Fischmehlmischung. Aus rohem, frisch ausgenommenem Fisch zubereitet, wurde das Fleisch geräuchert

    und getrocknet, bevor es zur Konservierung in verschlossenen Behältern verpackt wurde. Reich an Nährstoffen wie Fett

    und Eiweiß. Bleibt jahrelang essbar, ohne dass es einer Kühlung bedarf. Fester Bestandteil einer mandalorianischen Feldration.

    Weißt einen strengen, abstoßenden Geruch auf, mit dem sich nicht jeder anfreunden kann.

    Hochzeitsknoten = dekoratives Arrangement, wird gemeinsam vom Ehepaar geknüpft.

    Kal [kahl] = Klinge (hier ein Dolch)

    Beskar [BESK'gar] = Mandalorianisches Eisen

    Iba' [EE-ba] = was für ein...

    Gev! [gehv] = Hör auf! Lass es sein!

    Balyc [BAH-leesh] = zudem

    Mand'alor [MAHN-dah-lor] = Anführer aller Clans

    Heta Kol = Mandalorianerin und Anführerin der verborgenen Kette.


    Neo-Kreuzritter = Mandalorianer, die unter der Führung von Mandalore dem Ultimativen ab 3996 VSY die Galaxis mit den Mandalorianischen Kriegen überzogen.

    Spirit of Vengeance II = Das Flaggschiff von mand'alor der Rächerin

    ner vod [nair vohd] = mein Bruder

    serimir [SAIR-ee-meer] = Recht haben, akkurat sein

    dar'manda [dar-MAHN-da] = ein Zustand, in dem man kein Mandalorianer ist - kein Außenseiter, sondern einer, der sein Erbe und

    damit seine Identität und seine Seele verloren hat -, der von den meisten traditionell gesinnten Mando'ade mit absoluter Angst betrachtet wird.

  • Angriffe der Verborgenen Kette


    akaan acyk vode - Krieg zwischen Brüdern


    ''Unser Volk ist entzweit!''


    Ca'dala Dha'Beviin lauscht gemeinsam mit ihrer Kampfgruppe den gestrengten Worten des alors,

    welcher sich auf das Holoterminal ihres Patrouillenschiffes geschalten hat. Ihre zehnköpfige

    Scharr macht sich bereit für den nächsten Kriegsakt, während das Clanoberhaupt die Besprechung fortsetzt.


    ''aliit gegen aliit. vode gegen vode. Die Clans Farr, Rodarch und Sharatt haben sich der Verborgenen

    Kette angeschlossen. Ich rufe sie hiermit als dar'manda aus. Sie sind ab sofort als Feinde zu

    betrachten und bei Sichtkontakt zu töten!''


    Ca'dalas Krieger tauschen kalte Blicke und unruhige Worte aus, als die Namen der neuen Feinde

    genannt werden, bis die Anführerin sie schließlich zur Ordnung ruft. ''ke'sush!'' raunt sie ihnen

    voller Strenge entgegen. Und das Wort reicht aus, um die Gruppe zu disziplinieren, auch wenn sie

    die Sorgen ihrer Brüder und Schwestern ebenso in sich trägt.


    Denn es passiert dieser Tage allzu oft, dass sich weitere Clans den Verrätern anschließen.

    Auch Diesmal sind es namhafte Sippen, die unter anderem auf Darvannis, Ilum und

    Nar Shaddaa einst für die mandalorianische Sache gekämpft haben. Nun sitzen sie mit

    den Eidbrechern an einem Tisch und schmieden dunkle Pläne gegen mand'alor.


    ''Wer Kontakte in ihren Reihen hat oder etwas über diese Familien weiß, hat sich unverzüglich in der

    Kommandozentrale zu melden. In der Zwischenzeit hat es galaxisweit neue Angriffe der

    Verborgenen Kette gegeben. Gebieter Ordo entsendet seine Truppen, doch er kann nicht überall

    gegen die Treulosen kämpfen. Auch wir werden für unser Volk zurückschlagen.''


    Auf dem Holoterminal erscheint eine Karte mit aktuellen Daten von dar'manda Angriffen.

    Dutzende Markierungen zeugen von koordinierten Überfällen auf Standorte in der

    gesamten Galaxis. Nun kann sich auch Ca'dala nicht mehr halten. Die menschliche Frau

    hämmert ihre Panzerfaust auf die Oberfläche des Terminals. Sie hebt ihren Eisenhelm gegen

    das vom alor emittierte Holobild und stellt ihm die einzige Frage, deren Antwort sie

    benötigt: ''vaii mhi slana?''


    Gra'tua, der Oberherr des Dha'Beviin Clans, sieht auf seine loyalen Streiter herab.

    ''Ich entsende euch in den Venaarianischen Sektor. Der Feind führt dort Plünderungen durch,

    um weitere Ressourcen für den Krieg zu sichern. Ich übertrage die Missionsdetails auf euren

    Computer. Schlagt zu und bringt mir die Köpfe dieser chakaare!''


    Als die Konsole den Datentransfer bestätigt, nickt Ca'dala dem Oberhaupt zu.

    ''Wir werden sie vernichten, Gra'tua! Für mand'alor und den Dha'Beviin Clan!''


    - An Bord der Kotyc, 30 NVC



    rule.png


    Begriffserklärung:

    akaan [ah-KAHN] = Krieg

    acyk [AH-seek] = zwischen

    vode [vohd-ay] = Brüder/Schwestern

    aliit [ah-LEET] = Clan, Identität

    Ca'dala [kah-DAH-lah] = Ca = Nacht, Dala = Frau, hier: Name einer Kriegerin

    Dha'Beviin [dah-BEH-veen] = Clanname = Dunkellanzen

    alor [ah-LOR] = Clanführer

    dar'manda [dar-MAHN-da] = ein Zustand, in dem man kein Mandalorianer ist - kein Außenseiter, sondern einer,

    der sein Erbe und damit seine Identität und seine Seele verloren hat -, der von den meisten traditionell

    gesinnten Mando'ade mit absoluter Angst betrachtet wird

    ke'sush [Keh-SOOSH!] = aufgepasst!

    Gebieter Ordo = Jekiah Ordo, von Mand’alor ernannter Stellvertreter

    Verborgene Kette = eine rebellische Splittergruppe mandalorianischer Clans, die nicht mit Mand’alor Shae Vizlas Führungsstil zufrieden sind

    vaii [vay] = wo

    mhi [mee] = wir

    slana [SLAH-na] = kojungierte Form von ''slanar'' = gehen

    chakaare [chah-KAR-ay] = Leichenräuber, Dieb, Kleinkrimineller – allgemeiner Schimpfbegriff

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