Hope, Faith and Love for the Empire

  • 17 NVC


    Holonet-News


    Gerüchten zufolge wurde der gesamte Kampfverband 52 "Vaikens Faust" vernichtet.
    Der Terminus-Kreuzer, die Arch of Tears, gilt offiziell als zerstört.
    Eine Kontaktaufnahme zu den Soldaten ist nach Aussagen des Ministeriums nicht mehr möglich.
    Sämtliche Mitglieder des 17. Sturmregiment "Dromund Kaas" gelten als Gefallen oder Verschollen.


    Die Sprecherin verliest die Nachricht genauso emotionslos wie all die anderen Meldungen und unzählige Bürger hören ihr ebenso emotionslos zu.
    Diese eine 15jährige kassiert daher auch nur verständnislose Blicke ihrer Umgebung, als sie nach dieser Meldung anfängt beinah hemmungslos zu weinen.
    Träne um Träne, für jeden einzelnen der Soldaten, um jedes verlorene Leben, für jeden einzelnen Tag den sie nun nicht mehr haben werden.
    Bis zu diesem Zeitpunkt konnte sie sich gut verbergen, inmitten jener, die in dem kleinen, improvisierten Laden Zuflucht gesucht hatten vor dem Wetter und der grausigen Realität. Besser gesagt, inmitten von Kistenstapeln, die sich vor allen Zugängen türmen. Irgendwann waren da einmal Scheiben gewesen - heute ein Trümmerfeld wie so vieles.
    Nun aber fällt sie auf wie ein bunter Kath auf Hoth. Sicherlich, viele wirken entsetzt und doch ist diese Meldung nur eine unter vielen die es davor gab und auch danach noch geben wird. Zumindest für die anderen.
    Dem Wirt ist es irgendwann zu bunt, er befördert die Kleine kurzerhand auf die Straße, sowieso viel zu jung um in seinem Laden rumzuhängen, auch wenn sie nur da ist um die neuesten Meldungen zu hören während die Erwachsenen Realitätsflucht betreiben mithilf irgendwelchem grässlichem Zeug das sie sich in die Kehle schütten. Alkohol gibt es wahrlich immer, völlig egal welche Katastrophe passiert. Dem Mädchen ist es egal, schluchzend richtet sie ihren Blick gen Himmel, blind für alles um sie herum. Völlige Verzweiflung und niemand teilt sie mit ihr. Die Menschen um sie herum abgestumpft, zu sehr auf die eigenen Sachen fixiert um mit ihr um diese Helden zu trauern. Ob sie überhaupt den Hauch einer Ahnung haben, was sie verloren haben? Was das Imperium verloren hat?
    "Nai? Beim Imperator, NAI! " schwere Schritte nähern sich dem Mädchen, grob wird sie am Arm gepackt und fort gezerrt. Sie wehrt sich nicht, wozu auch? Ihr großer Traum ist zerstört, verschollen und nicht mehr existent.
    "Nai, du sollst in deinem Zimmer bleiben, es ist nicht sicher hier draussen, wie oft sollen wir dir das noch sagen? "
    Wie betäubt lässt sie sich vom Vater über zerstörte Wege ziehen, vorbei an kaputten Gebäuden, in Gedanken nur bei dieser Meldung.
    Ein, zwei weitere Schimpftiraden später sitzt sie wieder eingesperrt im Haus, das sie seit Beginn der Angriffe nicht mehr verlassen durfte. Das Kinn an der Brust, auch wenn die Mutter noch so sehr schimpft, daß sie etwas essen solle, dankbar sein sollte daß überhaupt noch etwas da ist. Nahrungsaufnahme wirkt so unwichtig, so nebensächlich wenn die ersten Nachrichten, die sie wie immer begierig in sich aufsaugen wollte, von solch furchtbarer Tragik sind. Essen erscheint so sinnlos. Wenn atmen nicht der automatischen Kontrolle des Körpers unterliegen würde, wäre auch das mit diesen einfachen Worten der Holo-News Sprecherin unwichtig geworden.
    Sie sieht nicht die besorgten Blicke der Eltern, nimmt die Erlaubnis auf ihr Zimmer zu gehen nur so halb wahr. Ihr Zimmer, im Keller wie alle Aufenthaltsräume, die Eltern haben gut vorgesorgt. Die Tränen rinnen erneut als sie die Tür zu ihrem kleinen Reich aufstösst. Große Bilder der Arch of Tears begrüßen sie dort, von irgendwelchen Holonetseiten gezogen und ausgedruckt. Dazwischen eigene Zeichnungen des Kreuzers, feine Linien die von großer Hingabe und einer ruhigen Hand zeugen. Poster mit Texten wie


    LOYALITÄT - LEISTUNG - STÄRKE


    Sie besitzen diese Tugenden?
    Sie wissen, was es heißt, jeden Tag alles zu geben?
    Sie wissen, was wahre Hingabe und Tapferkeit bedeutet?
    Sie wollen andere wie Sie kennenlernen, Menschen, die Ihre Werte teilen?


    Dann melden Sie sich noch heute für den Dienst!
    Erhören Sie den Ruf der Pflicht, der in Ihren Adern pocht!


    17. Sturmregiment Kaas


    Senden Sie ihr Schreiben an:
    Rekrutierungsbüro 17SRK, Fort Asha, Jaguada


    reihen sich an die Bilder der Arch. Sorgsam gesammelt allesamt, sie sind ihre Gute-Nacht-Geschichte, ihr Morgengebet. Waren Trost in manch vergangener, bitterer Teenagerstunde und die Aussicht auf ein sinnvolles Leben dessen Existenz nicht verschwendet ist.


    Schließ' dich dem Kampf an!
    Tagtäglich geben unsere Truppen ihr Bestes, um unsere Heimat zu schützen, und zurück zu holen, was uns genommen wurde.


    Sei auch du ein Held und trete den imperialen Truppen bei!


    Kein Gefühl der Welt ist größer, als die Kameradschaft die Soldaten im Fronteinsatz verbindet, keine Kraft stärker als der Mut, der sie antreibt.
    Sei Teil des mächtigsten Heers der Galaxis! Sei der Stolz des Imperiums!


    Anforderungen:
    Gesund in Körper und Geist
    Entschlossen
    Loyal


    Alles, was du sonst benötigst wird dir zur Verfügung gestellt: Ausbildung. Nahrung. Unterkunft. Waffen.
    Schreib dich noch heute ein, Soldat!


    17.Sturmregiment "Dromund Kaas"


    Sende dein Schreiben an:
    Rekrutierungsbüro 17SRK, Fort Asha, Jaguada


    Nun sind sie nur noch Erinnerungen, Souvenir´s eines der größten Regimente, die das Imperium hat..hatte.


    GESUCHT:
    Sturmsoldaten zur Verstärkung der Fronteinheit


    SOLDATEN DES IMPERIUMS!
    Euch schrecken weder die irregeleiteten republikanischen Parteigänger noch Schwerstkriminelle?
    Ihr wolltet schon immer einmal die Fackel der Ordnung hochhalten und ihr klares Licht unter allen
    verbreiten, die versuchen, mit Tücke und Gewalt Unschuldige zu terrorisieren?
    Ihr seid körperlich fit und mental belastbar?


    Verpflichtet euch beim 17. Sturmregiment Kaas und erhaltet Weiterbildungsmöglichkeiten, eine
    kameradschaftliche Umgebung und spannende Einsätze!
    Das 17. Sturmregiment 'Dromund Kaas' sucht Soldaten mit Durchhaltevermögen und Kraft, um seine
    Sturmspitze zu erweitern. Wenn euer Herz beim Anblick von schweren Blastergewehren, der Einsatz-
    rüstung und Granaten höher schlägt, seid ihr genau an der richtigen Stelle gelandet!


    Worauf wartet ihr noch?


    Tragt euch ein, und erhaltet euren Termin für ein Gespräch mit der Regimentsführung.
    Kaserne Aurek-12, Kaas City


    Weinend fällt das Mädchen auf die Knie, inmitten unvollendeter Zeichnungen der führenden Soldaten des Regiments, inmitten ihres verlorenen Traums. Tropfen um Tropfen salzigen Nass´ verschmieren die feinen Linien, der Teenager lässt sich zur Seite sinken, nimmt eine embryonale Haltung ein, die Arme fest um die Knie geschlungen, heulend bis der Schlaf sie übermannt, ihr im Traum den ganzen Schrecken von vorne zeigt.




    3 Jahre später.


    Das Gebäude der Akademie erhebt sich groß und düster vor ihr. Junge Menschen, in etwa in ihrem Alter, strömen hinein und heraus, mehr als einmal wird sie angerempelt.
    "Geh schon, du packst das" erklingt eine Stimme neben ihr. Ein Blick verrät: ein anderes Mädchen, vielleicht zwei Jahre älter als sie selbst es ist, sieht sie mit einem aufmunternd wirkendem Blick an. Leenai nickt, natürlich packt sie das, sie hat solang sie denken kann für nichts anderes gelebt. Die Zukunft, so lange schon erträumt, so lange entgegen gefiebert, sie beginnt genau jetzt, mit dem einen Schritt durch diese Türen. Ihre kleine Tasche fest in der Hand tut sie ihn, entschlossen und ein bisschen stur - haben die Eltern doch noch immer nicht die Hoffnung aufgegeben, sie würde nach der Grundausbildung etwas anderes tun, als ihren Helden nachzueifern. Das Zimmer im Keller mag verlassen sein, nicht mehr notwendig nachdem sich die Lage auf Dromund beruhigt hat, doch die Bilder und Poster sind mit ihr in´s alte Zimmer oberhalb des Grundsteins gezogen. Mittlerweile durchsetzt von kleinen Meldungen, die sich im Net haben finden lassen. Nicht eine einzige davon gibt Anlass zur Hoffnung und doch hält sie trotzig an dem Gedanken fest, daß alles nur ein Irrtum ist, daß ihre Helden eines Tages wieder zurück kommen. Ihr Traum wieder zurück kommt. Schließlich sind es Helden, was auch immer ihnen widerfahren sein mag - sie haben es überlebt!


    Die ersten Wochen sind nicht einfach, ihr angeborener Trotz hilft viel, die Tatsache, daß sie nicht dumm ist wahrscheinlich auch. Sehr schnell hat sie raus, in welchen Bereichen sie sich durchmogeln muss. Dieses Ding mit den Waffen zum Beispiel, es kann nur Schicksal sein, daß ihr ausgerechnet dieser Teil der Ausbildung so ganz und gar nicht liegt.
    "Tha! Was´n das? Guggt mal, die hat voll die Looserpics aufgehängt"
    Ein Fehler, nicht der ihre. Die Stimme die so lästerlich spricht ist die eines dicklichen, dummen Kerls, der keine Ahnung von wirklichen Helden hat. Zwei Stunden später hat er das auch begriffen, zwei Stunden in denen sie ihm sowohl sein Gesicht, als auch seinen Teil der Unterkunft verschönert hat. Sicher, der Leiter, vor dem sie da nun sitzt mit ihren aufgesprungenen, blutigen Händen, geschwollenen Gesichtspartien von der Gegenwehr des dämlichen Kerls, ist nicht glücklich darüber. Schon gar nicht weil ihrem Kontrahenten so einiges an medizinischer Versorgung zukommen muss damit die wasserfeste Farbe, mit der sie ihm die Buchstaben S R K in dicken Strichen in´s Gesicht gemalt hat, spurlos verschwinden. Das junge Ding lächelt still und verdammt zufrieden mit sich, selbst als der Leiter von umfassender Bestrafung spricht, von eingehenden psychologischen Gesprächen die ihr aufgebrummt werden, wenn sie dergleichen noch einmal tut. Sie nickt nur, im Geiste wieder ganz bei den verinnerlichten Bildern ihrer Helden. Die Fantasie ist lebendig, erzeugt Bilder vom lebendigen Regiment, wie sie durch die Stadt marschieren begleitet von wehenden Fahnen und epischen Klängen.


    Diese Geschichte war nicht die Einzige ihrer Art, auch wenn ihre Akademiekameraden nach diesem ersten Vorfall sehr vorsichtig in ihren Äusserungen geworden sind. Zumindest die Klugen, dem Rest hat sie Nachhilfeunterricht gegeben - schlauer aber, ohne Zeugen und in einem Bereich ohne Kameras. Sie hat gelernt ihren Zorn zu zügeln was sicher der umfassenden Bestrafung geschuldet ist, die sie tatsächlich aufgebrummt bekam. Sie will schließlich eine tadellose Akte, sie hat schließlich ein Ziel! Dieses Ziel hat letztlich auch eine angeleitete Richtung bekommen, durch die Bewerter an der Akademie. Sie hat ihren Namen neben wenigen anderen gefunden, die für die Scouts für geeignet befunden wurden. Scout! Ganz vorne weg, den Weg erkunden für die Helden hinter ihr. Welch Ehre das doch ist. Sie wird noch ein Jahr an der Akademie dran hängen, möglichst gut werden damit sie diese Ehre auch verdient. Es gibt so viel zu lernen, so viel zu lesen, so viele Dinge von denen sie schlicht keine Ahnung hat. Ausserdem: wo sollte sie auch sonst hin?



    Mitte 21 NVC


    Die Uniform sitzt tadellos, nicht ein Fussel ist irgendwo, nicht die kleinste Falte. Kadett Forx steht an der Straße, inmitten so vieler anderer denen sie am liebsten das Geschwatze untersagt hätte. Dämliches Volk, immer am Quasseln und nie ganz bei der Sache.
    "Abteilung, im Gleichschritt, Marsch!"
    Diese Stimme! Alle Geräusche um sie herum verstummen sofort. Alle lauschen, alle richten ihren Blick so gut es in dem Gedränge geht in Richtung dieser Stimme.
    Eine Träne der absoluten Freude zieht ihre Bahn vom grünen Auge über die Wange bis zum Kinn, noch eine, als sie die Trägerin dieser Stimme sehen kann. Lieutnant Van Arden!
    Lautes, gleichmässig erklingendes Scheppern geht von den hunderten schwarzen Kampfrüstungen aus, deren Träger beginnen im Gleichschritt durch Kaas City zu marschieren.
    Hunderte Kampfrüstungen, in denen die verloren geglaubten Soldaten stecken. Ihre Helden.
    An die sie immer geglaubt hat.
    Nie wird sie diesen Jahresanfang vergessen, wie sie geweint hat vor Freude als die Meldung durchkam, daß die Arch of Tears auf dem Rückweg ist. Daß ihre Helden überlebt haben. Daß ihr Traum nicht gestorben ist. Nie, wie sie durch die Straßen schlich, sich hoch gelegene Punkte, zum Teil auf Schutt, gesucht hat um die zurück gekehrten Soldaten bei ihren Patroullien zu beobachten. Fassungslos vor Glück. All ihre Hoffnung war nicht umsonst, all die Bitten und das Betteln in den endlos weiten Himmel. Nichts war vergebens.
    Ihre Helden sind wieder da, ungebrochen, lebendig und genau vor ihr.
    In dem einsetzenden Jubel ist sie diejenige, die am lautesten schreit, diejenige, die am längsten brüllt bis ihre Kehle trocken und wund ist, sie kaum noch ein Piepen zustande bringt.
    "Heil Imperator Acina!"
    Wieder die Stimme der verehrten Lieutnant. Es antwortet ein donnerndes, frenetisches "HEIL IMPERATOR ACINA!" aus hunderten Kehlen der imperialen Loyalisten.


    Kontakt


    Das Nexus. So oft schon ist sie daran vorbei geschlichen, so oft schon saß sie in der Nähe, beobachtend, erkundend wer ein und aus geht. Allein die Tatsache, daß Angehörige des SRK diese Cantina manchmal besuchen rechtfertigt für sie jede einzelne Minute des stundenlangen Ausharrens auf einem Fleck. Heute aber ist es soweit, laut ihren Erkundungen dürfte da heute niemand 'wichtiges' sein, perfekt für einen Erstversuch. Mit mehr oder minder gestrafften Schultern, mühsam zusammengekratztem Selbstbewusstsein stiefelt sie durch den Eingang, den langen Flur entlang und dann....wow. Sie hätte nie gedacht, daß der Innenraum SO groß sein würde. andrerseits, etwas weniger imposantes wäre bei weitem nicht gut genug für ihre Helden. Sie stiefelt weiter, bis hin zur Theke, setzt sich - ein wenig atemlos ob der Aufregung. Natürlich ist sie nicht allein, wie vermessen so etwas zu erhoffen. Ein gewisser Mayborne sitzt da, ein Kadett genau wie sie. So fällt es ein wenig leichter sich hier aufzuhalten und nicht zu zittern wie ein neugeborenes Vorn. Vielleicht färbt auch etwas von der Ruhe ab, die Mayborne ausstrahlt, denn er sitzt da als gehöre er genau hier hin. Auch andere sind da, Gesichter die sie vage zu kennen glaubt von den vielen Bildern mit denen sie sich umgibt. Das alles verblasst in ihrer Erinnerung, geblieben von diesem Abend ist nur die so unwirklich erscheinende Gestalt des Captain Amon Stryder. Unverhofft, unerwartet und so ganz anders als auf ihren Bildern schwebt dieser in das Nexus, das sofort jeglichen Glanz verliert angesichts dieses Helden. Sie kann später nicht mehr sagen wie viele Angehörige des SRK an diesem Abend noch erschienen, sie könnte auch unter Androhung jeglicher Strafe nicht mehr sagen, was alles gesprochen wurde. Das Bild des Captains hat sich eingebrannt in jeglichen Erinnerungsspeicher.
    Das und dieser Satz von Barrow: "Kommt zum SRK".
    JA!!


    Einige Wochen später.


    Private Leenai Forx


    Ihre Überstellung ins 17. Sturmregiment Kaas wurde genehmigt und vollzogen. Finden Sie sich heute Abend für Ihre Einweisung um 2000 beim Kasernentor ein. Dort werde ich Sie in Empfang nehmen. Sie tragen Ihre Gefechtsrüstung und führen ihre Dienstwaffe mit sich.


    Ehre und Treue


    MSG Lorsa Kreldo
    17. Sturmregiment Kaas


    Anfang


    Überbordendes Glück. Aufregung. Anspannung bis die Nerven beinah reissen. Natürlich ist sie pünktlich. Natürlich ist die Rüstung tadellos gereinigt, nicht ein Fleck irgendwo, nicht eine blinde Stelle. Zum Glück ist sie nicht allein, Mayborne wurde auch dem SRK überstellt, er ist dabei. Auch wenn sie kaum ein Wort heraus bringt, sie ist froh, daß der Helm ihr Gesicht versteckt und ihr so einiges an Peinlichkeiten erspart. So hat niemand der Anwesenden ihre Glückstränen gesehen, niemand hat gesehen wie sie die Nase hoch gezogen hat ein ums andere Mal. Niemand hat den Schrecken gesehen, als MSG Kreldo sie und Mayborne durch die Straßen führt zu einem Platz auf dem unzählige Soldaten warten, die sie gemeinsam begrüßen mit Geschrei das ihre Nervosität noch steigert bis sie fürchtet das Bewusstsein zu verlieren. Niemand hat gesehen wie sie halb verzweifelt zwischen Weinen und Lachen den Soldaten folgte. Und niemand hat den geradezu fanatisch begeisterten Ausdruck bemerkt, als sie sich durch den Schlamm robbte, von einem Kameraden zum anderen. KAMERADEN! Der Schlamm hat schnell das Visier bedeck und der Regen reichte nicht aus, um genug Sichtfeld zu schaffen. Jedesmal, wenn sie eine Hand hob um für Sicht zu sorgen, fürchtete sie, niemand wäre mehr da, alles wäre nur ein Traum gewesen. Fehlanzeige. Private Forx, 17. SRK. Ihr Traum geht in Erfüllung.


    Flottensprit ist eine ganz neue Erfahrung. Abgesehen von dem..zweifelhaftem Geschmack ist es vor allem die Wirkung, die neu für sie ist. Schemenhaft bekommt sie mit, daß es eine extra Begrüßung in der medizinischen Abteilung gibt. In ihrer Freude aber rechnet sie mit nichts bösem. Sie hätte zumindest mit N a d e l n rechnen müssen. Typisch Lee, immer ein bisschen zu naiv. Impfungen sind ja nichts Neues, aber d i e s e 'Impfung' ist echt das Letzte. Der Nebel des Sprit´s reicht nicht aus, um das Feuer, das diese Spritze in ihr verteilt, zu mildern. Eindeutig: vor der Leiterin der medizinischen Ecke hat sie schlicht Angst. Die Frau hat einen sicher unbegrenzten Vorrat an Nadeln, das ist nichts für eine Forx. Abgespeichert im benebeltem Gehirn wird nur, daß dieser Helfer, ein gewisser Peksern, vielleicht sanfter und damit ein klitzekleines bisschen lenkbar ist.
    Der Nebel im Kopf lichtet sich in dem Moment, in dem die Tür aufgeht und eine Person eintritt, die sie dazu bringt sofort von der Liege aufzuspringen und eine angemessen stramme Haltung einzunehmen. Pfeif auf die in Kniehöhe hängende Hose, da schwebt der angebetete Captain in den Raum! Sie ist nicht neidisch, als der CPT zuerst Worte mit Mayborne wechselt, gibt es ihr doch Zeit die Hose unauffällig nach oben zu fummeln, so daß sie anständig bekleidet da steht als dieser strahlende Held auch zu ihr tritt, sie als jüngstes Mitglied des 17.Sturmregiment Kaas begrüßt. Wenn er wüsste, wie oft sie von diesem Moment geträumt hat, wenn er ahnen könnte, wie sehr sie den Klang seiner Stimme genießt. Er hätte sie da auch beschimpfen können, allein seine Aufmerksamkeit auf ihr ist wie Balsam auf der von Selbstzweifeln und alter Trauer um das Regiment geschundenen Seele. Einer ihrer größten Helden spricht zu ihr!


    Alltag


    Die Tage sind durchsetzt von Training, Wachdienst und noch mehr Training.
    Kameraden werden kennen gelernt, Namen genannt und wieder vergessen - dem Erfinder von Namenschildchen sei Dank, ist das weniger ein Problem. Die Messe sucht sie nur auf um zu essen und in den Nachtstunden um zu lesen. Zu groß immerhin die Gefahr, daß einer der angehimmelten Offiziere den Raum betritt und sie kein Wort hervor bringt vor Ehrfurcht. So geschehen, als sie Corporal Syko kennen lernte. Große Güte! Lieutnant Van Arden war im Raum! Wie hätte sie etwas anderes tun können als einfach nur in stiller Bewunderung zu dieser Frau aufzublicken? Jedes ihrer Worte in sich einzusaugen wie die Weisheiten eines Gurus? Was auch immer Leenai durch den Kopf ging, aussprechen war nicht drin, Es wirkte alles so plump, so unbeholfen und dumm im Schein dieser bewundernswerten Offizierin. Syko allerdings hat es irgendwie drauf ihre Ehrfurcht zu durchbrechen. Er wirkt mehr wie ein gutmütiger Onkel dem man sich anvertrauen kann. "Halten Sie sich vor der Lieutnant damit zurück" hat er ihr später dann geraten, diese Heldenverehrung würde der Lieutnant nicht die Laune heben, wenn sie es mitbekäme. Es sei zu viel passiert als daß sie nicht darunter leiden würde.
    Einprägsame Worte. Das macht es ihr zwar noch schwieriger in Gegenwart der Offizierin auch nur irgendein Wort hervor zu bringen, aber Lee würde ihr natürlich niemals die Laune versauen wollen. Bloss das nicht! Diese Frau verdient Verehrung auf blanken Knien und keine vermieste Laune.


    Sie haben ihre Regimentsausrüstung erhalten. Corporal Janousek, Leiter der Tech, hat sie ihnen ausgehändigt. Corporal Janousek, ein streng aussehender Mann der nicht weniger einschüchternd auf sie wirkt, wie all die anderen, schließlich war sein Blick bei der Übergabe der Dienstwaffen eindeutig: Pflege deine Waffe sonst töte ich dich!. Und er hat sie erwischt. Er weiß, daß sie in Sachen Waffe zerlegen, reinigen und zusammenbauen nicht den Anforderungen entsprechende Leistung bringt. Auch wenn er es nicht in Worte fasst, sie weiß genau was ihr blüht wenn sie ihn nicht überzeugen kann ausreichend Leistungsfähig zu sein. Und das alles nur, weil sie in einem Übungskampf Belsaviko´s Waffe nach Mayborne geworfen hat. Die Folge davon: reinigen der Waffe unter der strengen Aufsicht von Adlerauge Janousek. Was wiederum dazu führte, daß er sie durchschaut hat. Bormumist hoch drei. Also kürzt sie ihren Schlaf, übt auch noch diese Dinger zu zerlegen und dabei nicht satte fünf Minuten zu brauchen. Peksern und sein Rat, nicht alle Freizeit für die Übungen zu opfern ist da natürlich nicht befolgbar. Überhaupt hat sich ihre Einschätzung des Sani´s als richtig erwiesen. Sehr positiv für sie, fiel der vorgeschriebene Erstcheck doch denkbar sachte aus.


    Gerade vor dem hatte sie nicht schlecht Bammel. Sie erinnert sich nur zu gut an den Abend im Nexus, an dem sie Peks deswegen angesprochen hatte. Peks also auf der linken Seite, Mayborne wie so oft auf der rechten, wo er sich mit einem Chiss - Formbi oder sowas in der Art - unterhielt. Klar, eine Leenai hat nie vor zu lauschen, aber sie standen so dicht bei ihr, sie konnte gar nicht anders als die Worte des Chiss zu vernehmen: Koma. Infolge einer Erstuntersuchung.
    Und das genau eine Sekunde nachdem Peks ihr versichert hatte, sie müsse sich keine Sorgen machen!
    Koma!!!
    Natüüüürlich machte sie sich da keine Sorgen, sie hatte ernsthaft darüber sinniert, ob sie nicht lieber bewaffnet zu dem Termin gehen sollte. Umso erleichternder war es, als dieser Erstcheck bei Peks ziemlich fix vorbei war, ausser einer Blutabnahme gab es keine gemeinen, niederträchtigen Nadeln und der abschließende Belastungstest war eigentlich ziemlich witzig. Wenn man bedenkt wie viel sie zu laufen pflegt in jedem nur möglichen Gelände, wieso sie überhaupt mal damit angefangen hat, war das eine Sache die sie nur mit einem Wort bezeichnen kann: easy.



    Ein erster Ausbildungsgang


    Master Sergeant Kreldo befiehlt Anwesenheit bei der Wachausbildung.
    Selbstverständlich darf eine Forx da nicht fehlen, wie würde das denn auch aussehen?
    Theorie, Anwendung und ein Testlauf stehen auf dem Programm. Vielversprechend, würde man Lee fragen. Sie mag solche Art Unterricht, saugt so gut wie alle Info´s auf wie ein trockener Schwamm. Mit knappen aber klar verständlichen Worten zieht die MSG den theoretischen Teil durch. Bindet die sechs angetretenen Soldaten mit ein, stellt Fragen wie: wer wird kontrolliert? Welche Indizien sprechen dafür auch einen Chiss zu kontrollieren? Wie ist das mit den Sith? Die meisten der anwesenden Kameraden kennen die Antworten schon, einzig Kamerad Varius vom 181. ist beinah ebenso still wie sie selbst. Nächste Lektion: wenn ein Vorgesetzter einen Freiwilligen sucht gibt es kein Zögern. ALLE sind Freiwillige. Sie wundert sich nicht, daß ausgerechnet sie mit für den Anfang des praktischen Teils ausgesucht wird - wer zu wenig Antworten gibt muss eben ran, das war auch auf der Akademie schon immer so. Sie macht ihre Sache wohl nicht schlecht, lautet das Urteil der MSG nach einigen Minuten doch "Gutes Auftreten. Mit Anstand, aber auch mit Autorität. Wenn der Bürger kooperiert verhalten Sie sich nicht wie ein ungezogenes Arschloch, verstanden? Streng, aber fair, das ist die Devise." Sie wird es sich merken...und sich jederzeit für den Patroulliengang melden. Sie kann nämlich nicht abstreiten, daß ihr das großen Spaß bereitet. Natürlich behält sie das für sich, schließlich ist das das Militär und das hat keinen S p a ß zu machen, das ist eine ernste Sache. Irgendwann werden sie in Gruppen aufgeteilt, da MSG Blex dazu gekommen ist, können beide Gruppen auch ordentlich überwacht werden. Genau von diesem dann kommt auch das nächste Lob als es drum geht einzuschätzen, wann ein widerspenstiger Bürger mit einer Betäubungsladung ausgeschaltet wird "Das war gut, Forx! Schnell reagiert! Sie könnten Peng Peng aber auch durch Phew Phew ersetzen! " Sie wächst glatt ein paar Millimeter vor Stolz " Danke, Sir! Jawohl, Sir, Pew pew, Sir! " Sie liebt diesen Unterricht! Als sie wieder zusammengerufen werden, hat sich sogar ein Zuschauer eingefunden, ausgerechnet ein Sith. Einerlei, es geht weiter. Der Umgang mit Tazern und Reizgas ist dran und ein mulmiges Gefühl nistet sich in Lee´s Bauch ein. Dunkle Vorahnung, daß es auch hier einen praktischen Teil gibt? Ganz recht. Zum Glück darf sie mit ihrem Übungspartner an den Brunnen ran, eines dieser Reizgassprays in der Hand. Mayborne ist zuerst dran und es kostet sie wirklich mehr als nur Mühe, ihm nicht aus Reflex heraus die Zähne neu auszurichten. Statt dessen wirft sie sich in den Brunnen, überzeugt davon diesees Brennen nie wieder aus dem Gesicht zu kriegen. Drei Minuten später kassiert sie auch da wieder ein heiß begehrtes Lob " Sie sind ein Sadist, Forx. Ein einziger Spritz hätte genügt." Herrlich! sicher, Mayborne hat ihr Mitgefühl, er sieht nach dieser Übung so scheiße aus wie sie sich fühlt, wenigstens hat -er- sich nicht das Gesicht zerkratzt in dem Bemühen, das Brennen zu lindern. Zum Ende gibt es noch eine Runde Patroulliengang zu dritt. Zu schade, daß zu der Uhrzeit die Straßen schon geradezu leer gefegt sind, wie sie nach einem kompletten Rundgang in der Nexusumgebung feststellen müssen. Vielleicht beim nächsten Mal.



    Ehrungen



    Es gab eine Zeremonie. Der erste offizielle Anlass, an dem die Frischlinge dabei sein durften. Es war schlicht beeindruckend, geradezu erhebend in der zweiten Reihe der ganzen Soldaten zu stehen, den Worten der Offiziere zu lauschen und die Ehrungen miterleben zu dürfen, die diese tapferen Männer und Frauen mehr als nur verdient haben. Captain Stryder ist nun Major Stryder. Wie stolz sie sich gefühlt hat. Es war ein Regentag, gut so, denn so reichte es das Gesicht kurz gen Himmel zu heben in stillem Dank, die Tropfen im Gesicht vermischten sich mit den Tränen der Rührung und verbargen sie so besser als alles andere. Die nasse Uniform war unwichtig, wichtig war nur inmitten dieses Regiments zu stehen in leiser Andacht, sich eins fühlen zu können mit ihrem Traum. Leider hat ihr Mut nicht ausgereicht um den vielen Ausgezeichneten auch nur in irgendeiner Form zu gratulieren. So stand sie also auch anschließend mit im Nexus, mit aller Kraft verhindernd einfach weiter wie ein kleines Kind zu heulen vor Freude. Sowohl Peksern als auch Mayborne waren eine echte Hilfe dabei. Mayborne´s Ruhe, die er so gelassen ausstrahlt, daß sie auf Lee übergreift und Pekserns ungezwungene Art, die es ihr so unendlich leicht macht alles Schwere in sich mit einem fröhlichem Lachen zu überdecken.



    Fortschritte



    Nach vielen Stunden Beschäftigung mit ihrer Dienstwaffe brachte dann tatsächlich Chester die Lösung. Zu ihrer großen Freude ist sie nun weit unter einer Minute mit der Waffensache und das ohne hinterher einen unkenntlichen Haufen statt einer Waffe vor sich zu haben. Beim letzten Versuch war der Janousek sogar dabei und er war zufrieden, für´s erste. Überhaupt, Janousek ist gar nicht so übel. Er guggt auch gar nicht mehr -so- streng, vielleicht weil sie ihm bei einem Übungskampf die Nase gebrochen hat? Das hat ihr zwar einen Anpfiff von Barrow eingebracht, aber auch das Versprechen von eben jenem Barrow trainiert zu werden. CPL Janousek derweilen tut ihr beinahe leid. Er hat ihr einen Übungskampf angeboten, natürlich hat sie angenommen. Grad nachem M a j o r Stryder einige Tage zuvor im Trainingsraum bei einem anderen Kampf anwesend war und zu verstehen gab, man solle ruhig nicht zimperlich sein, man wäre schließlich beim Militär. Dennoch hätte sie nicht auf des Coprorals Nase boxen sollen, was nun - wenn sie schief zusammen wächst? Das könnte sie sich nie verzeihen - es würde sein Gesicht verschandeln. Na, MO Talvar wird´s schon richten. Barrow jedenfalls hat ihr das ein und andere erklärt, in Sachen Sicherheit beim Training. Sie kann nicht wirklich einschätzen ob der Satz "Und wenn du das nächste Mal gegen den Corporal kämpfst, schlag und tritt ihm mal gehörig zwischen die Beine" tatsächlich ernst gemeint ist, eine entsprechende Schlagfolge dafür hat er ihr jedenfalls an der Puppe gezeigt. Wie viel Janousek davon wohl mitbekommen hat? Immerhin stand er da urplötzlich, mit verpflasterter Nase, wieder hinter ihr. Das anschließende Gespräch hat sich auch fest in ihr Gedächtnis gegraben. Es scheint ihm wichtig zu sein, daß sie mehr Selbstvertrauen entwickelt, vor allem im Umgang mit sämtlichen Offizieren, egal welchen Ranges. Leicht gesagt, die Worte von Kavan klingen noch immer in ihr nach, wie soll sie selbstbewusster sein, wenn blosse Worte verheerende Wirkung haben können? Wo sie doch weiß, wie leicht sie in´s Plappern gerät, ausspricht was sie denkt noch ehe sie den Filter zwischen Gedanken und Mund anwerfen kann? Grade so, wie sie Janousek tatsächlich gesagt hat, daß sie ihn für einen prima Kerl hält. Die Lautsprecher der Kaserne haben sie dann gerettet, ihre Flucht nicht wie eine solche wirken lassen sondern wie den schnellen Schritt einer eifrigen Private - die sie ja auch ist. Die Durchsage an sich hatte ihr schon wieder den Schweiß auf die Stirn getrieben. Spindkontrolle - sie hat zehn Minuten. Eine ging drauf um den langen Flur entlang zu hetzen, eine, als sie im Quartier erst mal auf den guten CPL Syko traf. Stramm stehen, slautieren, bei ihm kann sie das sogar mit einem relativ entspanntem Lächeln. Weiter zum Spind, wo hastig mit einem eigens dafür angeschafftem Lineal genau nachgemssen wird, ob auch alles Kante auf Kante liegt. Gut versteckt zwischen der Kleidung (Uniform, Uniform, Ersatzuniform, wozu bräuchte sie auch noch etwas anderes, wo die Uniform alles ist, was anziehen -will-?) liegen einige wenige ihrer Bilder. Eines von der Arch, eines mit vielen der Soldaten des Regiments darauf, eine verwackelte Aufnahme der Lieutnant und auch eines, nicht weniger verwackelt, vom Major. Helden, Vorbilder, Menschen, denen sie nacheifert wie nichts und niemandem sonst.



    to be continued..

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

  • Veränderung und Peinlichkeiten (22.11.)


    "Hmm..."

    Ein Bild nach dem anderen huscht vor ihren Augen vorbei. Der Droide zeigt alles, was er aus ihrem Kopf machen kann - einiges wirklich lachhaft, anderes würde sie -zu- sehr verändern.
    "Stop!" Das Bild eines Kurzhaarschnitt verharrt. So kurz wie es die LT. trägt. Ein leicht bitterer Zug zeigt sich um ihren Mund, die LT würde sie nur noch verächtlicher ansehen, wenn sie sie SO nachahmen würde.
    Warum hat sie auch nur nicht auf Syko gehört? Warum zum Geier hat sie gedacht, es würde der LT schmeicheln? Am Arsch! Unstatthaft, hat sie es genannt. Hat es für einen verdammt schlechten Scherz gehalten.
    "Weiter!" klingt er knappe Befehl an den Droiden des kleinen Frisurenladens um die Ecke der Kaserne auf Kaas.
    Bormumist, sie darf gar nicht an den letzten Abend denken - leider neigen Gedanken dazu, sich grundsätzlich in unerwünschte Richtungen zu wenden.
    Erinnerungsfetzen ziehen durch ihre schmerzenden Gehirnwindungen. Chester und das Geballere am Übungsstand. Die Tatsache daß sie..
    "Stop!" Na, das sieht doch nicht schlecht aus, hinten hochrasiert und vorne ein Pony im Gesicht? Vielleicht wäre es aber auch von Vorteil, die Haare vorn noch wesentlich länger zu lassen, dann kann sie sich dahinter verstecken, falls ihr wieder einmal der idiotische Gedanke kommen sollte Wein zu trinken um das Denken abzustellen. Das ist ja sooooo peinlich gewesen!
    War es Kalare, die sie nach Hause gebracht hatte? Ausgerechnet die hübsche Kalare. Und...ach du große Kacke - Janousek ist auch noch da gewesen!
    In Gedanken zählt sie dann mal einfach durch: Also Spec. Talvar denkt, ich bin ein Versager. Von Janousek ganz zu schweigen. Kalare denkt das mit Sicherheit nun auch..hat sie mir gedroht den Hintern zu versohlen wenn ich nochmal in Uniform so peinlich bin? Damn! Ich will gar nicht wissen was Ches denkt und die Lieutnant...naja, ihr Gesicht hat alles gesagt, was dazu gesagt werden musste. Ich möchte mich...ohrfeigen! Wie konnte mich das mit Ches nur so aus der Bahn werfen?
    Sie deutet auf das Bild vor ihr, ein Frisurenvorschlag angepasst an ihren Kopf - es lebe die Technik, ein Knopfdruck und alles weitere passiert automatisch.
    Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Fehlfunktion an dem Droiden und der schneidet mir irgendwas furchtbar schrecklich aussehendes, dann kann ich Barrow´s Frisur tragen. Wär ja auch keine Steigerung der Peinlichkeit mehr. Der Droide senkt die Haube über ihren Kopf, Luftzug setzt ein der ihre Haare gänzlich nach oben saugt. Feine Messerchen kürzen das Gestrüpp dann und am Ende kommt mit viel Glück das dabei heraus, was sie sich ausgesucht hat. Bange Minuten in denen weiter nachgedacht wird.
    Talvar! Mit dem hat diese ganze Misere angefangen. Wie kann man nur so arrogant sein, einen Kameraden vor anderen SO herabzusetzen. Er hatte genug Gelegenheit gehabt, sich bei MSG Kreldo zu mokieren - vorher!
    Hinterher dann zu beschließen, daß der Instruktor keine Ahnung von seinem Job hat und eine im Vergleich völlig unerfahrene Private dazu zu benutzen, das beweisen zu wollen ist in ihren Augen eine Unverfrorenheit sondersgleichen. Und ihr dann auch noch anzubieten ihr zu zeigen, wie sie es 'richtig' machen kann. Wobei...ein fies zu nennendes Grinsen ziert ihre Züge.
    Vielleicht sollte sie das Angebot annehmen, die 'Lektionen' von Talvar dann mit Barrow besprechen und mit ihm zusammen etwas daraus machen, womit auch ein eingebildeter Berg von Talvar in´s Schwitzen gerät. Kein schlechter Plan, vor allem nachdem sie ja gestern die Idee auch die Lt um Lektionen zu bitten, fein geschrottet hat. Die Lt. wird sich nach -diesem- Gespräch sicher nicht dazu bereit erklären, der dummen kleinen Private auch nur irgendwas zu zeigen.
    Wenn auch nicht alles in ihrem weinseligen Kopf gespeichert wurde, so doch die Tatsache wie sehr Van Arden´s Stimmung verflogen ist mit jedem weiteren Wort von Lee. Geradezu schmerzhaft hat sich das in ihr Gedächtnis eingebrannt. Den warnenden Blick von Jules, ihr eigener, nicht still haltender Plappermund. Wie die Lt. abgedampft ist - das war wirklich das Ende und der Wein war nur zu willkommen dabei.
    Einerlei.
    Der Sog an ihrem Kopf lässt nach, offensichtlich ist die Maschine beinahe fertig. Lee schließt die Augen in Erwartung weiterer Katastrophen. Bloss nicht zu früh in den Spiegel sehen. Ein Surren nähert sich ihrem Nacken, rasiert ein bisschen hier, ein wenig da. Der kühle Luftzug an dieser Stelle fühlt sich irgendwie witzig an. Vielleicht wird sie die Wahl doch nicht bereuen. Ebenso wenig, wie sie es bereut mit der Raucherei angefangen zu haben. Sie muss Barrow dafür noch irgendeine Kleinigkeit besorgen. Der Abend am Raucherplatz ist immerhin unbezahlbar gewesen und ohne einen Jules wäre sie niemals dort gewesen. Ihre Gedanken schweifen zu MSG Blex und sie fängt an zu lächeln, als sie sich in Erinnerung ruft über was gesprochen wurde. Ihr läuft glatt nochmal das Wasser im Mund zusammen, hoffentlich setzt der MSG den Plan wirklich um. Natürlich stellt sich die Frage, ob man ein überdachtes Plätzchen im Freien dafür nimmt, welche Mengen an totem Vieh man braucht und so weiter.
    Ach, das wird herrlich.
    Minuten später zupft sie an ihrem restlichen Haar herum. Interessant wie sehr ein einfacher Schnitt das ganze wir-liegen-platt-herum-Konzept von dem Gestrüpp verändern kann. Sie schüttelt probeweise den Schopf, pustet den Pony aus der Stirn. Na fein, das geht ja sogar. Weitere Minuten später steht sie wieder auf der Straße, blickt auf ihr Chrono und zählt nach, wie viel Zeit ihr noch für den nächsten Schritt bleibt. Das muss doch zu schaffen sein. Kein Alkohol mehr, wenn sie in Uniform unterwegs ist. Bedeutet: sie braucht Klamotten. Sie! Die nie etwas anderes im Schrank haben wollte als eben jene Uniformen. Andrerseits läuft auch die Lt nicht immer in Uniform herum. Soviel Nachahmung wird ja wohl erlaubt sein. Also stiefelt die Private los, eine mageres Budget dafür in der Tasche, einen Laden ansteuernd in dem laut Werbeholo 'super schicke' Klamotten verkauft werden.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

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    Zurück zu den Anfängen



    " Private Forx, hier ist Ihr Versetzungsbefehl. Abflug morgen, null-sechshundert nach Kaas. Wegtreten."


    Ein zackiger Salut nachdem der Befehl entgegen genommen wurde, dann verlässt die junge Frau das Büro ihres Vorgesetzten.
    Nach Kaas? Ein Lächeln zeigt sich in einem leicht gelupften Mundwinkel. Nach Dromund Kaas? Nach Hause! Drei Jahre etwa ist es her, eine lange Zeit wenn man jeden Tag einzeln zählt.


    Erinnerungen im Kopf bringen stramm gesetzte Schritte sie ihrem Schrank im Mannschaftsquartier näher. Wie naiv sie damals doch gewesen ist, wie ahnungslos, wie sehr verloren in kindischen Träumereien die kaum etwas mit der tatsächlichen Realität zu tun hatten.
    Kaas, Heimat. Die ordentlich gestapelten Kleidungsstücke landen in ihrer Tasche, ihre kleinen persönlichen Dinge wie ihre zwei Drohnen,an denen sie ständig bastelt wenn sie Zeit dazu hat - dabei stets den guten alten Janousek vor Augen. Mit einem Lächeln holt sie auch den schmalen Ordner aus dem Spint, gefüllt nach wie vor mit den Bildern ihrer damaligen Helden. Eine stete Erinnerung an alles, was sie zum Weitermachen motiviert hat und immer noch tut. Pfeif auf alle Hürden - da ist sie Zuhause.


    Kaum den Spind leer, führt ihr Weg sie in den Aufenthaltsraum wo sie sich von denen verabschiedet, mit denen sie die letzten Monate verbracht hat. Ob Chester wohl auch endlich nach Hause darf ? Selbst wenn nicht: kein Hindernis sich geradezu unnormal auf die Heimat zu freuen. Ein letztes Mal in den Nassraum hier, ein letztes Mal zurück in´s Quartier um sich wohlverdienten Schlaf zu holen.


    Pünktlich um 6 Uhr am nächsten Morgen besteigt sie, in einer Reihe mit anderen, das Transportmittel, kein letzter Blick zurück - zu viel Melodramatik - welch ausgemachter Schwachsinn.
    Es reicht, daß die Sonne lacht als sie auf Kaas landet und neben Chester mit festen Schritten der schwer vermissten Truppe zustrebt.


    Endlich. Wieder. Daheim.


    Auf ein Neues.
    Auf ein Besseres.
    Auf das 17. Sturmregiment.


    Auf das Imperium.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

    3 Mal editiert, zuletzt von Serenbel ()

  • Empfänger.: Spec. Sherting
    CC: --
    Abs.: Pvt. Forx, 17.SR Kaas
    Betreff: Längst überfällige Meldung
    Anhang: --


    Hey Jaz,

    wie geht es dir, Süße?
    Was macht das Bein?
    Spec. Heipols endlich rumgekriegt?
    War in Sektor 14 noch was los, oder haben wir die Viecher wirklich komplett erwischt?


    Wie versprochen hier eine kleine Meldung:
    Chester war tatsächlich dabei, ihr seid uns also beide wieder los.
    Ankunft in der Zivilisation (juhu!) ohne Zwischenfälle (leider!).
    Wiedereingliederung in den Trupp erfolgt.


    Hat sich nicht allzu viel verändert hier - erinnerst du dich an den Tech, von dem ich erzählt hatte?
    Dieser ältere Typ, der einen gern gequält hat mit irgendwelchem Waffenkram und irgendwie andauernd anzüglich wirkte?
    Naja, der ist jedenfalls nicht mehr hier. Statt dessen steht da, halt dich fest, ein schnuckeliger, junger Kerl in der Tech, der auch noch voll in Ordnung ist. Würde dir echt gefallen, hat aber Familienanhang in der Nähe. Hab sie zwar noch nicht getroffen, kann mir aber gut vorstellen, daß es so ne typische "fass meinen Bruder nicht an!" Schwester ist. Zu schade, echt.

    Nur zur Veranschaulichung was ich meine:





    Muss nicht mehr dazu sagen, oder?
    Aber: wer hat schon Bock auf einen schwesterlichen Prüfstand? Bringt nur Scherereien.
    Kannst ihn dir ja bei Gelegenheit mal in natura ansehen.


    Gibt natürlich noch mehr, doch mir fehlt noch ein wenig die Übersicht wen von den vielen Gesichtern hier ich noch kenne, wer nicht mehr da ist und weshalb und ehrlich gesagt: ich will auch gar nicht alles darüber wissen.
    Teilnahme an einer Trauerfeier letztens - ich kannte den Mann zwar nicht, doch die Emotionalität die während dieser Feier zu spüren war zeigt auf, daß er ein Guter gewesen sein muß. Gab sogar einen kleinen Aufruhr: hat sich einer ne blutige Nase geholt und oh Wunder, ich folgte deinem Rat und war mal ausnahmsweise nicht neugierig. Schon allein, weil da einer der "Hohen" dabei war, weißt ja: Siehst Sith-Haut - gib keinen Laut!
    Ansonsten ist es hier herrlich "normal": Wachdienste, Training, Kontrollgänge - alles ohne diese miesen Viecher. Ein anständiger Trainingsraum, wieder "richtiges" Essen und das Nexus schenkt immer noch gutes Zeug aus - ich teste die Karte einmal komplett, dann sparst du dir das Rumprobieren wenn du nach Kaas kommst. Freu mich schon drauf, dir hier alles zu zeigen.
    Ist irgendwie auch seltsam wieder da zu sein. Fühle mich ein bisschen verwildert, nach der ganzen Zeit bei euch - immer noch werde ich morgens wach und will sofort nach dem Frühwarnsystem sehen, das es hier natürlich nicht gibt. Irre, wie man sich an sowas so gewöhnen kann. Statt Schlamm und dem Geruch von Fell gibt es eine herrlich heiße Dusche und den Duft von Caf.
    Und doch vermisse ich es, mit dir im Dreck zu kriechen und Zähne zu sammeln - ich hoffe du hast einen guten Preis dafür bekommen.


    Bis bald, pass auf dich auf und gib mir rechtzeitig durch, wann du hier aufschlagen willst.

    Ruhm dem Imperium!


    Küssleins,
    Lee



    Das Tippgeräusch in der, ausnahmsweise mal leeren, Messe wird abgelöst von einem leisen Seufzen und dem Gräusch eines Pad´s, das auf eine Tischplatte gelegt und ein Stückchen geschoben wird. Lee sitzt in derselben Ecke, wie bei ihrem allerersten Aufenthalt in der Kasernenmesse. Beinahe sogar auf demselben Hocker - in all der Zeit dazwischen ist auch hier ein bisschen umgeräumt, die Tische und Stühle anders angeordnet worden. Ein Becher Caf sorgt für den notwendigen Guten-Morgen-Schub, während die junge Frau ihren Blick nachdenklich durch den Raum schweifen lässt. Ein Popagandaplakat lässt sie schmunzeln - wie naiv sie doch gewesen ist, wie gefangen in kindlichen Träumen und Schwärmereien. Ungebrochen die Achtung, unbeeinflusst der Respekt, doch naive Träume sind ihr schon vor langer Zeit ausgegangen und die Schwärmereien für "Helden" ebenfalls.
    Ob es den guten, alten 1.Lt. Yash noch hier umtreibt? Sie hat ihm einiges zu verdanken, man mag´s kaum glauben, doch ausgerechnet dieser hat sie von so manchem Irrsinn geheilt. Gründlich. Vielleicht wird sie einfach mal nachforschen, ganz behutsam natürlich, und ihm eine gute Flasche Whiskey spendieren, anonym - versteht sich von selbst.
    "Hffssss", wer´s hört, kennt es: Lippe verbrannt.
    Der Cafbecher landet hart auf der Tischplatte, begleitet von einem nicht ganz so leisem Fluch. "Muss das Scheißzeug immer so heiß sein.." knurrend, schnappt sie sich eben wieder ihr Pad, auf dem auch schon ein kleines Blinken in der unteren, linken Ecke einen stummen Alarm anzeigt: null-dreihundert, Zeit für die Runde im Trainingsraum. Keine zwei Minuten später befindet sich die Private auch auf dem Weg dahin, locker joggend um sich Aufwärmzeit zu sparen.


    15 Minuten Rundenlauf am Rand der Trainingsfläche später, kann man eine Pvt. Forx dabei beobachten, wie sie eine der Trainingspuppen ordentlich vermöbelt. Man könnte fast meinen, sie würde sich irgendeinen Frust von der Seele prügeln, so wie sie auf den Dummy einschlägt und tritt.
    Auch das aber längst nicht mehr so unkontrolliert und leicht irre wirkend, wie vor drei Jahren noch - wo sie sich regelmässig die Knöchel blutig geschlagen hatte und es nur einem R. Talvar zu verdanken war, daß sich niemals etwas entzündet hat. Nun, so viele Monate in der Wildnis ändert eben so manches. Lächelnd hält das Weib inne, sie vermisst die Prügelrunden mit Jules irgendwie, hatte ihr der RfsB doch so manchen Trick und Kniff vermitteln können. Locker lässt sie ihre Schultern kreisen, die eine ein klein wenig verhaltener als die andere, schüttelt die Beine aus um gleich darauf wieder eine bestimmte Schlagabfolge auszuführen.


    "Von wegen ein paar Monate Kraftkammer und Proteine, Ethan" murmelt sie vor sich hin, als sie später völlig verschwitzt und mit schmerzenden Muskeln den Rückweg antritt. Ein Blick auf die Uhr: Zeit für die Dusche, das Frühstück und - sie liegt gut im Zeitplan - dann noch knappe 30 Minuten bis zum Dienstantritt. Wenn sie das Frühstück einfach mitnimmt, hat sie sogar gute 45 Minuten für sich und ihr kleines Spielzeug übrig und dank diesem interessanten Janousek-Ersatz kann sie beinah jede Minute davon ~in~ der Luft genießen. Das werden sicherlich wieder herrliche Bilder für ihre kleine Sammlung.
    So trabt sie lächelnd die Flure entlang, den Soldaten ausweichend die auf ihren eigenen Wegen in den nächsten imperialen Tag stiefeln.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

  • Von Wichteln und Whiskey
    oder
    ein kleiner Lord für Lee



    Es war einmal vor langer Zeit, in einem weit, weit entfernten Universum...



    "Pffft!" schnaubend sitzt die Private auf einem Stuhl im Mannschaftsquartier, vor sich ein Tisch von dem aus große, gelbe Augen ihr entgegen starren.
    Starren. Und starren. Lee starrt zurück. Nachdenklich, noch immer ratlos. Was, bei allen Zitadellengeistern hat sich der-, oder diejenige dabei gedacht ausgerechnet DAS DA als Wichtelgeschenk in die Kiste zu packen? Ein kleiner, überzeichneter Lord Malgus in jungen Jahren, der Kopf grotesk vergößert, eine flehende Twilek Sklavin am Bein. Und dann diese großen, gelben, starrenden Augen. Wenn die Päckchen nicht nach dem Zufallsprinzip verteilt worden wären - sie hätte angenommen jemand will sie a) aufziehen oder b) ihr eine seltsam verstandene Freude machen. Ein kleiner Sith Lord! Als Scherzartikel! Von der Machart her wirklich toll - aber eine Sith-Puppe! Sie ist sicher - irgendwo gibt es eine Vorschrift dagegen, das MUSS es einfach. Andrerseits - ein schräges Lächeln legt sich auf ihre Züge - könnte man mit sowas allerlei Schabernack betreiben. Die Gefahr, daß irgendein Sith im Quartier vorbei schneit liegt bei weit unter 0. Selbst wenn alles brennen würde und dieser Raum hier der Einzig noch intakte auf dem ganzen Planeten wäre.
    "Tja, wir beide werden noch unseren Spaß haben" murmelt die Frau, mit einem Finger dabei eines der Malgus-Augen anstubsend. Hey - wann hat man schon mal die Gelegenheit einem Sith in´s Gesicht zu pieken und das auch noch zu überleben? Das Lächeln wird zu einem seichten Grinsen, abermals stubst sie dem Ding an den Kopf. Ob sie wohl je rausfindet, von wem das gute Stück kam? Piek!


    Ein Surren an der Hüfte lenkt sie von Malgus ab, Signaleingang. Ein kurzer Griff um das Pad vom Gürtel zu holen, ein Blick darauf - danach zeigt sich eine äusserst zufriedene Mimik auf ihrem Gesicht. Lieferbestätigung. Kann nicht mehr lange dauern, dann dürfte sich noch jemand in dieser Kaserne die Frage stellen: von wem kommt das? Und ebenso wie sie hier, wird (hoffentlich) auch derjenige keinen blassen Schimmer haben. Sie ist vorsichtig gewesen, hatte sich die hinterste Lieferspelunke ausgesucht, denen man gerade noch den Zutritt bis zum Kaserneneingang gestatten würde. Mehr brauchte es auch nicht. Die Kameras des Ladens waren nur Abschreckung, von einem kleinen "ich bin hier und beobachte dich! " Licht mal abgesehen haben die Teile dort einfach keine Funktion. Mit Brille, Mütze und eigens dafür erworbener Zivilkleidung sollte sicher gestellt werden, daß nicht einmal eine exakte Beschreibung zu ihr führen kann. Und das Trinkgeld für die "Keine Fragen" Option war auch nicht die Welt - vor allem konnte bar bezahlt werden. Also auch da: keine Rückverfolgung möglich.
    Schwieriger war es schon das Präsent selbst zu besorgen. Sie hätte es sicher über´s Nexus erledigen können, stieß sie beim Stöbern doch genau auf deren Sites auf diesen leckeren Tropfen - doch dort unerkannt bleiben? Keine Chance. Es hat der Recherche bedurft um einen Laden zu finden, der diesen ansprechenden Whiskey der KaTet DLL. Destille auch verkauft, wirklich sehr intensiver Recherche. Da kam es ihr wieder einmal zugute, hier Zuhause zu sein. Nicht nur jede Gasse, sie kennt auch den ein und anderen nicht ganz so gesellschaftstauglichen Bürger. Ein klein wenig Sorge hat sie schon, sollte der Empfänger es wirklich, wirklich drauf anlegen, so wird er es wohl heraus finden können. Irgendwo ist immer eine Kamera, die aufzeichnet wer gerade wo entlang gelaufen ist. Da helfen auch zivile Klamotten nicht ewig, auch wenn sie sogar jedes einzelne Haar unter die Mütze geklemmt hatte beim Einkauf.
    Sei´s drum, das Holzkistchen ist geliefert, irgendwann im Laufe des Tages wird sich ein gewisser 1. Lieutenant hoffentlich über die Aufmerksamkeit freuen und lange Spaß am Rätsel haben. Unwahrscheinlich zwar, daß er überhaupt nachforschen wird, doch besser auf alles vorbereitet sein, als im Nachhinein dumm da zu stehen.


    Ein weiteres Signal erscheint auf dem Bildschirm - Nachricht eingegangen.



    Empfänger.: Pvt. Forx 17. SR Kaas
    CC: --
    Abs.: Spec. Sherting 596. TST B.
    Betreff: RE.: Hey!
    Anhang: --


    Yaee Lee!


    Schön, von Dir zu hörn!
    Nya, wie wirds mir gehn. Ich sitz immernoch im Außenposten, hier geht alles seinen
    alltäglichen Weg. Meinem Bein gehts wieder gut, hab halt jetz'n paar Narben mehr aber
    es funktioniert alles und ich bin nicht eingeschränkt. Heipols war die Mühe nich wert,
    und wenn er noch so niedlich war. Den habense letzte Woche auch versetzt, für den
    kam irgendsoein älterer Bock, der hier einen auf wannabe-Corporal macht. Ätzend!


    Sektor 14 war sauber, als ich zuletzt durch bin. Sagen wir so: ich hoffs echt!


    Tjaja, ich habs gemerkt, denn Ches is ja am gleichen Tag verschwunden wie Du auch.
    Bisschen schade, hier ists jetzt wieder anders. Weniger Spaß nach'm Dienstschluß,
    und der Neue will dauernd was mit mir trinken. Wäh!
    Kouoleu, Du bist den Typen los? Karl oder so, ne? Glückwunsch!! Und der "neue" sieht
    ja echt mal schnuckelig aus. Du hast echt nen genialen Geschmack, Lee! Auf ne Schwester
    hätt ich allerdings da dann auch keinen Nerv. Es sei denn, die spielt mit!


    Maaaann, das klingt alles so shice-abwechslungsreich! Was würd ich für ne zivilisierte
    Trauerfeier geben! Und wenn wir schon dabei sind:
    ich weiß noch nich genau wann, aber der Sarge meinte gestern, daß ich nächsten
    Monat ein paar Tage Urlaub bekomme. DK, ich komme! Kouiohcah, nich?


    Nya, mir würd das hier nich so fehlen. Allerdings liegts mir andersum halt auch wieder
    eher, als mein Leben lang gestriegelt irgendwo rumzuhängen. Hatte die letzten zwei
    Tage Wachtposten zu halten, habs mir auf "dem" Baum - Du weißt schon - bequem
    gemacht. Morgens frischer Caf mit der Aussicht ist der Hammer, sag ich Dir!


    Na gut Süße, ich werd hier schon wieder von irgendsoeinem Vorgesetzten gegängelt
    und muß los. Hab die Zähne dem Neuen vertickt und bin jetzt ein paar Hunderter reicher,
    Kaas kann also kommen!


    Zwinkernd,
    Deine Jaz



    "Ach Jaz" lacht die Private leise, während sie schon auf "Antworten" drückt.



    Empfänger.: Spec. Sherting 596. TST B.
    CC: --
    Abs.: Pvt. Forx 17. SR Kaas
    Betreff: RE.:RE.: Hey!
    Anhang: --


    Liebste Jaz,

    bin sehr erleichtert und froh, daß nichts zurück bleibt am Bein.
    ebenso wie ich erleichtert bin, daß der ganze Mist in diesem Sektor nicht umsonst passiert
    ist. Meine Schulter ist immer noch leicht beleidigt, auch wenn die Narben nicht halb so
    schlimm wurden wie befürchtet.
    Der Baum, oh ja, der fehlt hier - aaaber ich hab Hochhäuser dafür. Klar, kein Vergleich mit
    dem herrlich....andauernd nassem Blattwerk, aber die Aussicht ist hier auch nicht zu verachten.
    Bin gespannt: dieser "schnuckelige" hat sich so mehr oder minder mit mir verabredet, auf genau
    so einem Dach. Ich bring die Schnittchen mit, er sollte die Kiste Ale dabei haben. So zumindest
    die Idee. Na, mal sehen.


    Heipols ist weg? Oh nein! Ihr hättet so gut harmoniert. Sieh mich lachen. Wer ist denn der Neue,
    kennt man den von irgendwoher? Wobei, diese Pseudooffies gibt´s wie Regentropfen in Kaas.
    Unnötig viele und kein Ende in Sicht. Ja, der Typ hieß so ähnlich, Karel, nicht Karl. Stell mir grad vor
    ich hätte den je Karl genannt, ich glaub da würd ich in 10 Jahren noch den Boden der Tech putzen,
    mit meiner Haut. So ne Trauerfeier empfehle ich aber nicht unbedingt als wünschenswerte Abwechslung.
    Doch Du hast hiermit meine persönliche Erlaubnis mal eine fette Feier auf Deine Art auszurichten,
    wenn´s mich dann mal erwischt hat.
    Wesentlich schöner dagegen war die kleine Lebensfestfeier in der Kaserne hier. Erzähl ich Dir genauer,
    wenn Du hier bist - Du wirst Dich kaputt lachen wenn Du hörst, was ich in die Wichtelbox gepackt hab.
    Und wenn Du siehst, was ich aus eben dieser Box erhalten habe, hörst Du wohl nie wieder auf zu lachen.


    Glückwunsch zum guten Preis für die Zähnchen, hast den Neuen doch sicher dick über den Tisch gezogen,
    hm? Und er hat´s mitgemacht weil Du so schöne...Ohren hast.


    Nächsten Monat also.
    Dobra kutata kreesta bai uba, bestes Mädel.
    Jeejee hatkocanh gee jakola see uahloba!


    Fühl Dich gequetscht,
    Deine Lee



    Ein Druck auf "Absenden" und weg ist sie. Das Pad zurück an den Gürtel steckend betrachtet die Private wieder ihren kleinen Lord. Schnappt sich die Figur, dreht und wendet sie wieder einmal mit einer Hand, heftig grübelnd. Irgendwann erhellt sich das Gesicht der Frau und mit einer entschlossen wirkenden Geste steht sie auf, stiefelt grinsend gen Ausgang. "Komm mal mit, mein kleiner Sith, ich glaub ich weiß, was ich mit dir anfangen kann." Dabei ihre Uniformjacke halb öffnend um das Teil zumindest ansatzweise verstecken zu können auf den Fluren.


    Man weiß ja nie wem man da so begegnet.

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  • Regen.


    Immerzu Regen. Einerseits ist das Geräusch der leise prasselnden Tropfen sehr beruhigend, andrerseits...naja, es ist NASS. Andauernd.


    Private Forx steht am Aufgang zur Kaserne und beobachtet die Leute die vorbei eilen. Aufmerksam und jederzeit bereit, das zumindest hat der Dschungel sie schneller und besser gelehrt, als es der im Vergleich dazu doch schon gemütlich zu nennende Aufenthalt in Kaas je gekonnt hätte. Ihr Sichtfeld ist nicht mehr so eingeschränkt, mental zu verstehen. Wo vor drei Jahren noch hirnlose Begeisterung vorherrschte, ist jetzt eine nüchterne Betrachtung möglich. Und immer die Frage nach dem Dahinter. Ein lächelndes Gesicht ist nicht mehr einfach ein freundlicher Mensch. Ein Lächeln ist nun Methode, Plan und Möglichkeit. Wachdienst schieben war früher lästig, machte nervös und hibbelig - was dann irgendwo ausgelassen werden musste. Heute dagegen? Es ist eine Zeit der Ruhehaltung in der ungestört, meistens, nachgedacht werden kann. Möglichkeiten erkannt, Methoden überlegt und ein Plan gefasst werden kann. Namen kreisen in ihrem Kopf, Namen und Fragen. Es gilt die richtigen Kombinationen zu finden. Welche Fragen passen zu welchem Gesicht? Welche Methode passt zu welchem Wesen? Welcher Plan hat die höchste Erfolgsaussicht? Nicht zu sehen wegen dem geschlossenen Visor, doch Lee lächelt. Es ist eines jener Gesichtshaltungen, die eine Jazmen als beängstigend einstufen würde. Das einen Chester die Stirn misstrauisch besorgt in Falten legen ließe. Die einzigen Menschen, die sie mehr als nur flüchtig kennen. Vielleicht ist es nicht das Lächeln, das diese Reaktionen auslösen würde, eher wohl der Ausdruck in ihren Augen. Das Funkeln, das Dunkle ganz tief im Blick. Das Entschlossene.


    Sie hat es noch nicht ganz raus, irgendwas läuft da sehr, sehr seltsam. Ein Rätsel, wie man so schön sagt. Die Nachricht hat sie zwar vorsorglich gänzlich aus ihrem Pad getilgt, doch der Text hat sich in ihren Kopf eingebrannt. "Ich erwarte Sie heute um 20:15 in meinem Büro". Ein weiterer, denkwürdiger Abend den sie sicher auf Jahre hin nicht vergessen wird. Wenn Chester davon wüsste - sie braucht nicht groß zu überlegen welchen Text er dann, ganz der moralische, aufrechte und unfehlbare Ordnungsfanatiker, ihr um die Ohren hauen würde. Wieder einmal. Gut, daß er nie davon erfahren wird. Weder er noch sonst jemand. Ein kleines Geheimnis ganz für sie allein. Für sie und...für IHN. Ein Risiko, sicher, ein geradezu unabwägbares. Eines, das sie alles, wirklich alles kosten könnte. Vielleicht ist es deswegen mit einem ganz eigenen, zauberhaften Reiz behaftet? Vielleicht braucht sie diesen Grenzgang? Als Ersatz für alles, was in den letzten Jahren auf der Strecke geblieben ist zum Beispiel. Die Gründe könnten zahlreich sein und doch ist jeder einzelne davon vollkommen unwichtig. Der Weg führte eben an dieser einen Tür vorbei, unausweichlich, denn die eine Person, die diese Tür hätte wirklich schließen können..stand statt dessen lächelnd in selbiger und empfing sie mit offenen Armen. Schicksal. Und wenn das Schicksal seine Gegenwart kund tut, dann kann man das Ganze einfach akzeptieren, oder sich sinnlos wehren. Sinnlosigkeit hat eine Lee von jeher verabscheut.


    Langsam nähern sich behandschuhte Finger einander, formen aus schlanken Fingern harte, schlagerprobte Fäuste.
    Es juckt, es juckt sie in alte Verhaltensmuster zu fallen, mal wieder einen drauf zu machen. Ob R. Talvar immer noch so vertrauenswürdig ist? Ob er sich an ihren alten Deal noch erinnert? Ein weiterer Name und damit noch ein Fragezeichen. Vielleicht lässt sie´s einfach drauf ankommen, so wie vor Jahren. Wenn die Reaktion dieselbe ist, dann sind alle Fragen sofort hinfällig. Vielleicht kann ihr neuster RfsB Kontakt dabei helfen, dieser...wie war noch sein Name? Ärgernis! Das Trinkspiel mit ihm war ein kleiner Ausrutscher, zu echt. Wie war sein Name? Name? Xyras...hat er seine volle Bezeichnung überhaupt genannt? Xyras Irgendwas, Xyras Saufkumpel, Xyras Spaßbruder, Xyras unschuldiger-großer-Intelligenz-niedrig-begabter... Eine tolle Idee, sie wird ihm auf den Zahn fühlen. Nach Möglichkeit sogar ziemlich genau das.
    Niemand sieht es - der Visor und so: ihr Lächeln wird breiter, intensiver, das Funkeln in den grünen Augen noch dunkler. Xyras...das östrogen gespeiste Hirn läuft und rattert, spuckt unzählige Möglichkeiten aus. Manche Menschen sind ein direkter Gesandter des Schicksals, unbewusst und ahnungslos und Zweckträger par excellence. Natürlich wird sie ihm nicht schaden - nur Idioten machen Dinge kaputt die sie noch nutzen könnten.
    Ihr Blick folgt einer verdächtig wirkenden Gestalt, die sich nun schon seit Minuten in ihrer Nähe herum treibt. Beinahe wünscht sie sich ja ein bisschen Ärger. Nur so ein bisschen.
    Leider wirkt diese Gestalt, ein Kerl mittleren Alters, nicht so, als würde er viel aushalten und demnach ist er wohl ein Feigling, keine Aussicht auf Spaß. Ein kleines optisches Signal in der linken, unteren Visorecke zieht ihre Aufmerksamkeit. Kurz darauf liest sie sich die eingegangene Nachricht durch: eine einfache Bestätigung, daß ihre neueste Idee im Anflug ist. Lieferung in den nächsten Stunden. Zauberhaft. an wen könnte sie sich damit dann wohl wenden? Ethan scheint derzeit nicht zu erreichen zu sein und sie bezweifelt auch, daß dies sein Spezialgebiet wäre. Na, irgendwen wird sie in der Tech schon erwischen, am Interessantesten wäre es ja wenn...Ethan´s Schwester? Zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen wäre natürlich großartig. Dann hätte sie wenigstens etwas, worüber sich eine Jazmen köstlich amüsieren könnte. Jazmen, die in den nächsten zwei Wochen in Kaas aufschlagen wird. Da stehen ein paar interessante Abende bevor.


    Noch etwa eine halbe Stunde, dann ist die Ablöse dran und sie kann, nach einer ausgiebigen Rüstungspflege um die Nässe auch aus den kleinsten Zwischenräumen zu holen, in die Schießhalle gehen - sie will beim Wettkampf nicht allzu mies abschneiden. Ein freudiges Ereignis immerhin, ein bisschen Aufregung, ein bisschen Ansporn und vor allem: ein bisschen Spaß bevor es irgendwann in ein paar Wochen ernst wird. Wie viel Zeit wohl noch bleibt? Bei "Spaß" fällt ihr sofort wieder der Theaterbesuch ein. Um nichts in der Welt hätte sie DAS verpassen wollen - diese geradezu herzerfrischende Darbietung, die ganze Wucht künstlerischer Freiheit in der Erzählung und die Figur Van Barden´s ist definitiv als Höhepunkt kulturellen Genusses zu sehen. Van Barden - nur zu gerne hätte sie das Gesicht der Captain gesehen, als ihr "Double" langes, wallendes Haar in eine perfekt sitzende Frisur geworfen hatte. Wie nahe die Darstellerin wohl in diesem Moment, überhaupt während der ganzen Darbietung, einem Erschießungskommando gewesen ist? Van Barden..allein der Name war schon heiß und Lee betet geradezu darum dabei zu sein, falls irgendwem genau dieser Name herausrutscht während derjenige die Captain anspricht.
    Wieder wandern ihre Gedanken hin zu IHM. Und dem, was er so ganz nebenbei an Info´s hatte fallen lassen. Ihr Verstand versucht noch immer jedes seiner Worte zu analysieren, hinterfragt und spuckt eine Vielzahl an Möglichkeiten aus wie es zu dieser und jener Formulierung kommen konnte.
    Ein Rätsel, ein ganz infames, kleines Rätsel und die Auflösung könnte sie ihren Kopf kosten - wortwörtlich.
    Oder ihr ein Lachen bescheren, das nicht mehr endet.
    Vielleicht werden sie zusammen lachen am Ende, sie und ER.

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