Abrechnung

  • Der Hauptrichter hatte die Befragung der Zeugin bis zum Einspruch des Sith schweigend verfolgt, seine linke Hand war ihm über den Bart gestrichen. Als Remun dann Einspruch erhob lehnte er sich vor und sah zu ihm hinab. "Herr Sith Remun, gegen was erhebt Ihr Einspruch?" Der beaufsichtigende Jedi rührte sich nicht. Seine Sinne waren über den gesamten Raum ausgestreckt. Er konnte spüren wie die Spannung im Saal wuchs, die Abneigung gegenüber Remun und die Sympathie zur Richterschaft und der Anklage. Auch entging ihm nicht, dass der Richter sich von dieser Abneigung - wahrscheinlich gegen seinen Willen und ohne dass er es merkte - mitreißen ließ. Feine Nuancen im Tonfall wiesen deutlich darauf hin.

    Du warst es, die mich gebar,
    Du bist es, die mich befällt und quält,
    Du wirst mich verzehren ...


    -- Gram im Gespräch mit Schönheit

  • "Das Dorf handelte mit Jawas und bezog das nötige Wasser aus Evaporatoren. Eine Reise nach Anchorhead oder gar Moss Ila zu wagen ist sehr riskant und nur in Notfällen zu erwägen. Was mein... Pseudonym in diesem Dorf anging. Ich möchte mal sehen wie sich die Herren von der Anklägerbank mit ihrem richtigen Namen, gestrandet in einem Dorf voller Fremder vorstellen, wenn ihnen die Häscher des Sith-Imperiums im Nacken sitzen. Danke Euer Ehren." Mit einer leichten Handbewegung beendete Remun seinen Kommentar, ehe er sich wieder setzte.

  • Der Richter tat nicht viel. Er sah zu der Zeugin hinüber. Gebunden an den Eid die Wahrheit zu sprechen würde sie diese Behauptung abwägen und korrekt bestätigen oder widerlegen müssen, damit die Verhandlung fortfahren konnte. Die Fakten, die in dieser Anhörung gesammelt wurden würden den Fortgang der Verhandlung entscheiden, denn sie legten den Grund, auf dem dieser Konflikt ausgetragen werden würde.

    Du warst es, die mich gebar,
    Du bist es, die mich befällt und quält,
    Du wirst mich verzehren ...


    -- Gram im Gespräch mit Schönheit

  • Langsam wechselte Nireya ihren Stock in ihre andere Hand und räusperte sich.
    Ruhig aber mit trockenem Hals - sie berreute es mittlerweile nichts von den Getränken angenommen zu haben - antwortet sie wahrheitsgemäß
    "Der Angeklagte spricht die Wahrheit, nicht mehr und nicht weniger. Hinzufügen kann ich nur noch das in Numers, -pardon Remuns Aufenthaltszeitraum sehr viele Sandstürme waren, die vieles zerstörten und ein fortgehen unmöglich machten."


    *Mit sarkastischem Unterton und trockender Kehle setzte sie noch an*


    "Ich weiß ja nicht was Sie alle denken, aber Überleben und Leben ist nicht das gleiche. Ein Fehltritt und man ist... "
    *mit einem "tock" wechselt ihr Gehstock wieder die Hand*
    "... Geschichte."


    Fest schlossen sich ihre Finger um ihren Stock, sie hatte die Wahrheit gesagt. Ungewiss war was die Richter mit dieser anfingen...oder zu nutzen wussten. Ruhig wartete sie ab, ihre Augen ruhten Geduldig auf den Anwesenden.

    “Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

  • Die gestrenge Miene des alten Richters änderte sich nicht, wie eine Maske. "Hm. Es sieht so aus als wäre es tatsächlich eine große Schwierigkeit, dieses Dorf auf eigenem Fuße zu verlassen. Umso beeindruckender ist die Tatsache, dass Sie es überhaupt allein ohne Hilfsmittel dorthin geschafft haben Sith Remun." Er ließ einen Moment mit geschlossenen Augen verstreichen. Vielleicht war es ja seine Gepflogenheit Fakten, die sich ergaben zunächst mit einem bewussten Atemzug willkommenzuheißen. So war zumindest sichergestellt, dass der alte, ehrwürdige Mann die Ruhe bewahrte und es war zugleich ein Bild dafür, dass er noch immer die Kontrolle über sich selbst und die Verhandlung hatte. Die letzten Bemerkungen hinsichtlich des Lebens und eines falschen Namens ließ er außer Acht.


    "Das hohe Gericht ist der Ansicht dass - selbst wenn Sith Remun die Motivation gehabt hätte Kontakt nach außen herzustellen - ihm dies aufgrund der ihn umgebenden Umstände schier unmöglich gewesen wäre. Der Vorwurf, dass er mit voller Absicht jeden Kontakt zum Imperium verweigerte muss also von anderen Indizien gefestigt werden. Zeugin:" Er wandte sich an die Dame, die bei weitem älter und furchteinflößender war als er. "Hat Sith Remun jemals die Neigung gezeigt das Dorf ... "Traders Path" zu verlassen? Vielleicht den Wunsch geäußert? Hat er über den Zeitraum seines Aufenthaltes merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag gelegt, die das beweisen könnten?"


    Wäre die Frage beantwortet sähe der Richter zur Anklage und zur Verteidigung hinüber. Die Ankläge hätte zuerst das Wort, immerhin wurde gerade eines ihrer Argumente von der Zeugin widerlegt.

    Du warst es, die mich gebar,
    Du bist es, die mich befällt und quält,
    Du wirst mich verzehren ...


    -- Gram im Gespräch mit Schönheit

    3 Mal editiert, zuletzt von Gram ()

  • Offen blickte sie den Richter an, minder beeindruckt von dessen Ruhe. Ruhe war nur ein Vogel - schneller wieder weg als sie da war. Sie fragte sich mehr wie Flexibel er war. Konzentriert lauschte sie den Worten des Richters ehe sie nach kurzem überlegen antwortete.


    "Abgesehen davon das ich kein wandelndes Lexikon bin, kann ich mich nicht mehr erinnern ob er jemals den Wunsch äußerte das Dorf zu verlassen, es hat mich auch nie interessiert.
    Vieleicht hat er, vieleicht hat er nicht.
    Das kann ich nicht sicher sagen."


    Ihre Augenbrauen zuckten als wollte sie noch etwas Spöttisches hinzufügen, lies es dann aber und wartete gespannt die Reaktion des Richters ab.

    “Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

  • ((an dieser Stelle ist die Anklage dran. Wenn allerdings kein Interesse mehr an dieser Sache besteht sagt es bitte))

    Du warst es, die mich gebar,
    Du bist es, die mich befällt und quält,
    Du wirst mich verzehren ...


    -- Gram im Gespräch mit Schönheit

  • Kurz darauf erhebt sich wieder der selbe Herr der Anklageseite. Kurz lässt er den Blick erneut durch den Raum schweifen, trifft Angeklagten, Richter und Zeugin. Dann schließlich nickt er, lächelt sachte.


    "Euer Ehren. Auch die Anklage sieht ein, dass wir auf diesem Wege in der Sache nicht weiterkommen ...


    zwar wäre in diesem Fall angebracht, auf meteorologische Datenbanken zuzugreifen, jedoch bleiben die tatsächlichen Motive des Angeklagten hier wohl weiterhin verborgen.


    Aus diesen Gründen würde die Anklage gerne die Zeugin entlassen und den Angeklagten direkt befragen."


    Nochmals nickt der Mann dem Richter freundlich zu und wartet dann ab.

  • Bedächtig nickend fuhr sich der Hauptrichter durch den Bart, schloss die schweren Augenlider. "Ein vernünftiger Vorschlag. Das Gericht betont noch einmal dass der Angeklagte auf einen Anwalt verzichtet und sich entschieden hat, den Part der Verteidigung selbst zu übernehmen." Nun - er hat wahrscheinlich gezögert - sprach er die Alte vor ihm an. "Danke für Ihre Aussage, Miss Inola. Setzen Sie sich bitte." Und er wies auf die für die Zeugen reservierten Plätze, Die zwei jungen Männer, die sie begleiteten saßen eine Reihe hinter ihr und schienen darüber sehr erbaut, denn dies würde ihnen einen Augenblick länger Zeit geben sich zu ducken sollte die Alte mit ihrem Stock nach ihnen ausholen. Und ihre Füße müssten die Stockspitze nicht zu spüren bekommen.


    "Der Angeklagte möge vortreten, um ins Kreuzverhör genommen zu werden." Noch während der Sith sich von seinem Platz auf der Seite der Verteidigung löste würde der Richter ihn an die Pflicht erinnern wahr zu sprechen, so wie es mit jedem Zeugen geschah. Der Zaun mit der Lehnfläche, der einen halben Kreis bildete war so vor dem Richterstuhl positioniert, dass man zum Gericht hinaufsehen musste. Seit jeher wurden Richter und Redner hoch in Ehren gehalten und die Gestaltung der Gerichtsmöblierung spiegelte diese Kultur wider. Links, sah man vom Richterstuhl hinab - war die Position der Verteidigung, die Remun gerade verließ, rechts von ihm die der Anklage, beides im Grunde lange, breite Tische mit Platz für Beweismaterial und Papierkram, alles aus altem, dunklen Holz. Der Jedi, der die Verhandlung überwachte stand bei dem Zaun, der das Publikum vom Verhandlungsraum trennte, den Rücken der Türe zugewandt.


    Die üblichen Fragen über den Namen und das Gewerbe des Zeugen wurden in diesem Falle übergangen, ebenso sein Recht die einleitenden Worte zu sagen, denn dies war bereits geschehen und musste nicht wiederholt werden.


    "Die Anklage möge beginnen."

    Du warst es, die mich gebar,
    Du bist es, die mich befällt und quält,
    Du wirst mich verzehren ...


    -- Gram im Gespräch mit Schönheit

    Einmal editiert, zuletzt von Gram ()

  • Remun erhob sich von seinem Platz und trat schweigsam vor. Alle Aufmerksamkeit lag nun auf ihm, doch anstelle von Einschüchterung, fiel eher auf das Remun diese Aufmerksamkeit genießen zu schien. Vielleicht war es auch nachvollziehbar, schließlich war er gerade aus einer streng bewachten und isolierten Spezialverwahrungszelle gekommen, in welcher er Monate verbracht hatte.

  • "Danke, Euer Ehren ... "


    Seiner selbst sicher, in unnachgiebiger Ausstrahlung, nickte der Sprecher der Anklage. Eine kurze Geste später, dem Richter entgegen, ein bestätigender Blick später, der Anklage entgegen, dann trat er endgültig von der äußeren Seite der Anklage zur inneren heran, dem Geschehen näher als je zuvor.


    Sein Blick, welcher den Angeklagten musterte, war kein schmeichelhaft freundlicher, kein überheblich verwerflicher, aber ein, dem allen angemessen, allzu ernster.


    "Herr Remun,
    wir mussten nun alle bereits feststellen, dass Sie sich auf dem Planeten Tatooine aufgehalten haben. In einem Dorf, auf einem Planeten, fern ab Ihrer Pflichten hier im Herzogtum Kaamos, fern ab der Fahne der Sie die Treue geschworen haben.
    Darin bestehen zumindest in unseren Augen keine Zweifel.
    Interessant wäre aber doch, wie Ihr an diesen doch sehr abgelegenen Ort kamt. Wie kamt Ihr von Alderaan nach Tatooine? Dort angelangt, wie kamt Ihr in dieses Dorf?


    Herr Remun?"

  • "Hmpf.." Remun schnaubte und seine Lippen verzogen sich zu einem amüsierten Lächeln, dann schüttelte er sein Haupt. "Natürlich erreichte ich Tatooine mit einem Schiff." Antwortete der Sith nun knapp und doch präzise. Die eisblauen Augen starrten den Mann vor sich nun durchdringend an. Mehr der Worte wurde nicht gesprochen, scheinbar wartete Remun auf weitere Fragen.

  • Der Mann nickte zwar, doch die Antwort war in seinen Augen nicht hinreichend.


    "Herr Remun. Bitte präzisieren Sie.
    Von wo aus haben Sie das Schiff genommen? Welche Route wurde abgeflogen? Wo sind Sie angekommen? Wie sind Sie von dort aus in das besagte Dorf gelangt?"

  • "Ich floh von Nar Shaddaa. Von dort aus hatte ich Nachforschungen über die Hintergründe der Intrige gegen mich angestellt. Schon auf diesem Mond begegnete ich dann Leuten die behaupteten für das Sith-Imperium zu arbeiten und dabei mit einem roten Lichtschwert herum fuchtelten. Mandalorianische Jäger wollten mich ebenso stellen. Es gelang mir einen Schmuggler zu finden der bereit war mich unter diesem Risiko fortzubringen." Erklärte Remun nun mit ruhiger Stimme. "Da ich ihm die volle Summe allerdings nicht bezahlen konnte, versprach ich ihm bei einem Job im Outer Rim zu helfen. Ich hätte mir sein Schiff wohl genommen, wenn dieser Kerl nicht für die Hutten gearbeitet hätte." Der Sith machte nun eine kurze Pause und seufzte. "Irgendjemand musste mich dennoch verraten haben, denn über Tatooine, wartete bereits ein Schiff der Terminus-Klasse auf uns. Ich geriet in Gefangenschaft und wurde von Inquisitoren verhört. Wie auch immer.. kam es zu einem Ausbruch meiner Wenigkeit." In aller Bescheidenheit deutete Remun nun dezent sinnierend auf seine eigene Person um seine Genialität deutlich zu machen. "Und natürlich befreite ich den Schmuggler, der mir geholfen hatte. Wir steckten da beide drin. Dummerweise.. oder nein genialer weise, wenn man es einmal aus der Sicht meiner Feinde betrachtete, zerstörten sie das Schiff im Hangar, als wir den Traktorstrahl lahm legten. So flohen wir mit den Rettungskappseln. Der Schmuggler trennte sich an diesem Punkt von mir. Er hielt eine weitere Reise in meiner Gegenwart wohl zu gefährlich. Ich strandete auf Tatooine in der Wüste. Wie ich das Dorf fand? Nun.." Wieder machte Remun eine kurze Pause, dann lächelte er. "Die Macht hat mich geleitet." Jene Worte dürften sogar einem Jedi ein Runzeln auf die Stirn treiben.

  • "Herr Remun, das hört sich für mich nach einem ganz außerordentlichen Abenteuer an, was Sie da erlebt haben."


    Kurz schweigt er sich aus, mustert den Angeklagten.


    "Abgesehen davon, dass Sie ausgelassen haben, wie Sie von Alderaan nach Nar Shaddaa kamen ...
    Herr Remun. Hatten Sie je die Möglichkeit das thulsche Militär zu kontaktieren und über Ihren Verbleib zu informieren? Und sei es über eine öffentliche Verbindung auf Nar Shaddaa oder über das Holocom eines Dritten?"

  • "Gegenfrage." Erwiderte Remun mit einem sarkastischem Lächeln auf seinen Lippen. "Würden Sie einen Verbündeten des Imperiums kontaktieren und ihm Euren Standort verraten, obwohl selbiges Sie noch vor ein paar Tagen in seiner Folterzelle hatte und zu malträtieren versuchte?" Der Sith verharrte und erwartete auf diese Frage wohl eine spezifische Antwort. "Alles was ich tat war zum Schutze meines eigenen Lebens. Und ich glaube kaum, dass dies verwerflich ist."

  • "Sie geben also das Offensichtliche zu? Hätten Sie das thulsche Militär kontaktieren wollen, hätten Sie einen Weg gefunden?"


    Für den Moment ging der Mann noch nicht auf die Frage des Angeklagten ein, ließ in seiner Art aber keine Zweifel weilen, dass er nicht dem in Kürze nachkommen würde.


    " ... sei Ihr Motiv für diese Handlung .. oder eher eben das Versäumnis ... vorerst dahingstellt."

  • "Beantworten Sie meine Frage." Suggerierte Remun mit freundlicher Stimme, dazu eine unscheinbare Geste. Niemand würde vermuten, dass der Sith die Macht benutzte um den Ankläger zu manipulieren. Schließlich war er unter Drogen gesetzt um dies zu verhindern, hieß es. Und dennoch schien der Satz dieses Sith für den Ankläger bedeutend zu werden, Worte die sich in seinen Kopf pflanzten um die freundliche Forderung zu erfüllen.

  • Als hätte er ein Geräusch, das von unter der Erde oder von draußen kam gehört wurde der Jedi, der das Gericht begleitete plötzlich wachsam. Seine Augen durchforschten die Menge der Zuschauer ohne dass sein Haupt sich regte. So wie man vorsichtig den Flug einer Wespe im Zimmer verfolgt oder den Lauf einer Ameise auf dem Arm schweifte sein Blick über die Anwesenden auf der Suche nach etwas unbestimmtem.

    Du warst es, die mich gebar,
    Du bist es, die mich befällt und quält,
    Du wirst mich verzehren ...


    -- Gram im Gespräch mit Schönheit

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!