Die Schlacht um Tessien, Teil 1 "Die lange, kalte Stille"

  • Es herrschte Stille auf der Brücke, junge Männer und Frauen starrten wie hypnotisiert auf die Sensorschirme, die immer unglaublichere Zahlen anzeigten. 8 Schiffe der Valor Klasse, jedes einzelne mit einem vierfachen der Gesamtbesetzung, die die Arch of Tears in die Schlacht führen konnte. Captain Thomas Thul-Aquila schaute ebenfalls aus dem Transparitstahlglas in die kälte des Weltraumes, vor dem Hintergrund von tausenden Sternen zeichneten sich langsam die republikanischen Großkampfschiffe ab. Die Welt schien langsamer zu werden, die alten Hände waren unter den schwarzen Lederhandschuhen schweißnass und im Hintergrund war ein Würgen zu hören. Einem der jungen Offiziere waren die Nerven durchgegangen. Thomas schaute sich um… mit seinen 53 Jahren kam er sich wie ein Dinosaurier vor unter all diesen Kindern.
    Neben der Arch of Tears schob sich langsam der Rumpf einer mächtigen Harrower nach vorne, die letzten Bereitschaftsmeldungen der … Thomas lachte innerlich auf… Begleitschiffe waren eingetroffen. Kaum mehr als Frachter denen man einen imperialen Aufkleber verpasst und eine Kanone aufgeschraubt hatte. Die 13. Flotte hatte sich im niedrigem Orbit verteilt und weiträumig aufgefächert, um den Boden-Raum Waffen von Tessien die Gelegenheit zum Feuern zu verpassen.
    Eine junge Stimme erklang aus der Sensorik. Eine junge Zabrak hier auf dem Brückendeck.. der Captain schüttelte innerlich den Kopf „Captain Aquila, Sir. Feindliche Streitkräfte nähren sich auf Vektor 31-12 und...“
    „Ich sehe es Fähnrich, lassen sie gut sein. Richten sie alle Batterien aus und alle Energie auf die Frontaldeflektoren leiten. Die Jägerstaffeln auf Flankenposition.. möge die Macht uns schützen“ Die letzten Worte murmelte der alte Flottenoffizier nur noch.
    Die republikanische Flotte hatte keinen Grund für ausgeklügelte Manöver und so sah es auch nicht aus. 3 Valor Klassen Schiffe formierten die erste Angriffswelle, die direkt auf die 13 Flotte zielte flankiert von mehr als 20 kleineren Schiffen, Thantrakorvetten, Hammerhead Kreuzer. Die Sensoren zählten außerdem 526 feindliche Raumjäger und Bomber. Die nächsten Sekunden vergingen wie in Zeitlupe, Thomas drehte sich zu dem Hauptsichtfenster um, während durch den Durastahl das leise Surren zu hören war, mit dem sich die mächtigen Hauptbatterien der Arch of Tears ausrichten. Es folgte ein leises klicken, als die Batterien arretiert wurden und dann wieder Stille. Einatmen.. die Luft fließt die Luftröhre hinunter, die Lungen füllen sich und dann bricht die Hölle los. Grelle Energieblitze lecken nach den Schilden der Arch of Tears, wenige Zentimeter vor der Hülle explodieren die Plasmageschosse und verteilen ihre Energie, die Hauptbatterien dröhnen im Sekundentakt und dann füllt ein greller weißer Strahl die gesamte Brücke, ein Energiestrahl dick wie ein Häuserblock rast an der imperialen Flotte vorbei, zerschneidet offenbar mühelos einige unglücklichen Sternenjäger und trifft dann auf eine Valor.. Thomas gönnt sich ein Lächeln als das mächtige Schiff in zwei Teile zerbricht und auf dem Taktikdisplay mit „Bedrohungsindex=0, neues Primärziel wird anvisiert“ quittiert wird.


    Aber das Lächeln erlosch sofort wieder als die ersten improvisierten Schiffe der 13. Flotte im Feuer der republikanischen Jagdverbände ausbrannten… ein Schiff nach dem anderen von jenen die die vordere Verteidigungslinie bildeten erlosch von den Bildschirmen. Hunderte imperiale Soldaten fanden in wenigen Augenblicken den Tod, die imperialen Raumjäger waren etwa 1:2 unterlegen, aber sie verkauften sich teuer, aber der Verlust der Valor schien die Republik nicht abzuhalten. Ohne langsamer zu werden, bahnte sich die erste Angriffswelle ihren Weg durch die vorderen Linien der 13. Flotte. Auch wenn die Terminuszerstörer neben der Arch of Tears und sogar die Harrower ununterbrochen feuerten, für jedes Schiff das sie abschossen, stand ein neues Parat. Vor allem die mächtigen Valor machten ihnen das Leben schwer, dabei war die Schlacht nicht einmal 10 Minuten alt und die 13. Flotte hatte bereits 43 leichte Unterstützungsschiffe sowie 2 Terminuszerstörer verloren. Dann leckte wieder ein gleißendes Licht von der Oberfläche nach den republikanischen Großkampfschiffen und es war ein guter Schuss. Das massive Projektil der Boden Raumwaffe zerschlug den Nacken einer Hammerhead und drang dann weiter in eine andere Valor ein, diese zerbrach zwar nicht, aber zeigte schwere Schäden.

    „Waffenkontrolle, neues Primärziel: Valor Klasse bei Punkt 23.41.2“
    brüllte Thomas, die Gelegenheit erkennend. „Sir, jawohl Sir. Feuere auf neues Ziel“ war die Antwort aus dem Kommandograben. Die Turbolaser fraßen sich tief in die Valor und sie begann sich zu schütteln wie ein wildes Tier. heißes Plasma leckte aus den offenen Decks und dort wo Sauerstoff entwich, war auch kurz ein Feuer zu sehen. Dann lenkte auch die Harrower ihr Feuer auf die angeschlagene Valor… wenige Sekunden später explodierte das Schiff in einem Gewitter aus grünem Feuer. Auch hier gingen nun tausende Republikaner in die lange, kalte Stille ein.
    Weiter zehn Minuten später war die Lage praktisch aussichtlos. Die Kampfstärke der 13. Flotte war auf unter 40% gefallen, im Hintergrund konnte Thomas gerade noch sehen, wie eine Harrower aus mehreren Wunden brennend gen Atmosphäre stürzte und das Schicksal tausender besiegelte.


    „Sir, Frontdeflektoren auf unter 10%. Waffenbatterien 2 und 4 außer Gefecht und…“ ein lautes Knacken überlagerte die weiteren Schadensmeldungen. Eine harte, männliche Stimme meldete sich, Thomas konnte sie nicht sofort zuordnen. „An alle Schiffe der 13. Flotte. Rückzug. Authentifizierungscodes werden übermittelt. Bringen sie ihre Männer da raus und zwar sofort. Ich wiederhole: An alle Schiffe: Rückzug.“ Thomas war irritiert, aber die Kennung war korrekt und irgendwie war auch er erleichtert, dass sich ein Ausweg bot. Zwei Harrower und mehrere Terminuszerstörer machten sich auf den Planeten zu verlassen, es würde hässlich werden, aber sie konnten es schaffen… ein weiteres Mal spuckte die Planetare Abwehr von Tessien Tod und Vernichtung auf die republikanische Flotte… die dritte Valor ging in Flammen auf, als das Geschoss das Schiff mittig traf, die Schilde waren wirkungslos. Auch dieses Schiff zerbrach und öffnete den dringend benötigten Fluchtvektor für die Überreste der 13. Flotte. Es folgten weitere Minuten des Bangens, aber die feindliche Flotte schien nicht sehr erpicht darauf zu sein, diese 14 überlebenden Schiffe zu verfolgen, dieses Mal war er noch der langen kalten Stille entronnen und als die Sterne dem Licht des Hyperraumes wichen, wurde es schwarz um ihn herum.


    **Tessien, Hauptquartier des 17. Sturmregimentes Dromund Kaas**
    Sauerstoff sog sich in die beschädigten Lungen, das leise zischen des fließenden Sauerstoffs war in den letzten Tagen eine allgegenwärtige Begleitung gewesen und nun blendete er sie vollständig aus. Amon betrachtete die Meldung mit steinerner Mine. 3 Valor, 17 Begleitschiffe und nicht näher bezifferte Anzahl an feindlichen und freundlichen Jägern, 1 Harrower, 9 Terminuszerstörer und die gesamten Hilfstruppen im Raum waren in den letzten 2 Stunden über Tessien verbrannt. Die imperiale 13. Flotte war geschlagen, die wenigen Schiffe hatten vor 15 Minuten den Sprung in den Hyperraum gemacht und es war sehr unwahrscheinlich, dass sie jemals wiederkehrten. Die Republik hatte Verluste gehabt, sogar schwere Verluste, aber ihre Bodentruppen waren weitestgehend intakt und die Boden-Raum Waffen waren auf die Verteidigung gegen Großkampfschiffe ausgelegt, nicht auf den Abschuss von vielen kleinen Transportern.
    Die Invasion ist nur noch eine Frage von Stunden, das Regiment war ausgerückt um eine Flak Stellung zu verteidigen. Er hoffte nur, dass sie die Stellung halten würde… die Macht weiß, sie brauchten jedes einzelne verdammte Ding. Wenn doch nur Shanora hier wäre dachte er sich und sank wieder zurück in sein Kissen, quittierte den erhalt der Meldung und ließ den Boten wegtreten.

  • Merraru jagte gerade einem Kameraden einen schmerzstillenden Stim in die Überreste seines Arms, bevor sie sich dem nächsten Verwundeten zu wandte, der in der Deckung neben ihr kauerte und seinen Blasterkarabiner zitternd umklammert hielt, während das republikanische Bombardement der Außenbezirke von Tessien unvermindert fortgesetzt wurde. Sie war zu einer anderen Einheit an diesem Verteidigungsposten gerufen worden, als die Sanitäter dieser Einheit ihren Dienst nicht mehr alleine bewältigen konnten.
    Seit 4 Tagen hatte Merraru kaum noch geschlafen und nur Stims hielten die Chiss noch wach. Sie versuchte dieser Hölle des Krieges um Tessien ihre Professionalität und Erziehung als Chiss entgegen zusetzen, doch sie war nervlich und seelisch am Limit, wenn nicht sogar am Ende. Soldaten waren unter ihren Händen einfach weggestorben, das Staccato der Geschütze war wie ein ungesunder zweiter Herzschlag geworden, Feuer am Himmel, Feuer am Boden, Schreie, Jammern, Wimmern, Trauer, Schmerz, Zorn. Merraru arbeitete wie in Trance, erfüllte den Versorgungsplan gemäß den Dienstvorschriften, zeigte keine Emotionen – sie war Chiss.


    „Alles wird gut, bleiben Sie ruhig Kamerad!“, hörte sie sich lügen, als sie die Schmerzen eines Zabrak linderte, dessen Brustkorb offen lag. Noch ein Herz hielt ihn am Leben, wie lange noch.


    Lügen- das letzte Mal hatte sie gelogen, als sie ihren Vater zum letzten Mal getroffen hatte und ihm vorgaukeln wollte, sie hätte die Ingenieurslaufbahn eingeschlagen, bis die Wahrheit ans Licht kam, dass ihr eigentliches Talent im medizinischen Bereich lag und ihr Vater ihr nach einer Ohrfeige für die Lüge das Studium der Medizin gestattet hatte. Dieser Zabak hier würde sie für diese Lüge sicher nicht schlagen, jetzt nicht mehr. Er hatte es hinter sich. Sie riss seine Dienstmarke vom Hals und steckte sie zu den anderen. Keine Emotionen zeigen, Pflicht erfüllen, der nächste Verwundete wartete bereits.


    Am nächtlich erhellten Himmel regneten Trümmerteile der Raumschlacht wie Sternschnuppen herab und Merraru spürte, dass sie weinte.


    Diplomatie ist die Kunst, einen Hund so lange zu streicheln, bis Maulkorb
    und Leine fertig sind.
    [Felix Faure, franz. Politiker, 1841-1899]

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    Ischta-System, Tessien, Stadtsektor 11, 26.03.14 NVC


    Major de Greaz saß in dem thronähnlichen Sessel seines Büros und sah mit harter Mimik auf den Stapel an Datapads, Bildern und Discs mit Holo-Aufzeichnungen, welchen sein Adjutant ihm gebracht hatte. Sein Büro befand sich mitten im Imperialen Bunkerkomplex dieses Stadtgebietes, welches quasi eines der Tore zur Innenstadt bildete, da es direkt an die Randgebiete der Hauptstadt angrenzte. Er war sich dieser Tatsache stets bewusst, ebenso wie seine Soldaten der 5. Freiwilligen Legion „Balmorra“. Sie bildeten einen der Wälle, welche zwischen der Innenstadt und den gelandeten Truppen der Republik liegen. Sollten sie versagen, würde es keine Rettung mehr für den Rest der Imperialen Einheiten geben.
    Seine Gedanken beiseite schiebend, hob der Major seinen Blick und musterte den Mann, welcher vor seinem Schreibtisch stand und in geduldiger „Hab-Acht“ Stellung wartete. Der Mann war Corporal Lanc, sein Adjutant und langjähriger Kampfgenosse. Seit die Legion sich vor all der Zeit dem Imperium angeschlossen hat, um ihre Heimat Balmorra zu beschützen, hatten sie einander stets unterstützt und Seite an Seite gekämpft. Der Corporal mochte noch relativ jung sein, keine dreißig, aber dennoch sah man in seinem Gesicht die Narben des Krieges und seine Augen verrieten, dass er Dinge gesehen hatte, die niemand sehen sollte.
    Mit einem leisen Seufzen sammelte sich Major de Graez und widmete sich seiner Aufgabe.


    „Ist das alles, Corporal? Mehr war nicht zu bergen?“


    „Nein, Sir. Weiter konnten unsere Infiltratoren nicht vordringen. Doch es sieht so aus, als wären unsere Befürchtungen wahr.“


    Der Major nickte langsam, griff nach dem obersten Datapad des Stapels und aktivierte es. Mit leichtem Flimmern erwachte das Gerät zum Leben und zeigte die gespeicherten Daten auf dem Display an. Der Offizier tippte auf die erste Datei und seine Augen zuckten von einer Seite zur anderen, als er den Inhalt zu lesen begann.



    +++ Persönliches Tagebuch von John Milez +++
    +++ 4. Heimatlegion Tessien +++


    +++ Eintrag vom 21.03.14 NVC +++
    Ruhm dem Imperium.
    Unser Kommandeur hat uns soeben mitgeteilt, dass die Invasoren der dreckigen Republik unsere Orbitalverteidigung durchbrochen hat und an einigen Randgebieten der Stadt Landungen durchfuhren konnte. Doch gleichsam haben sie wohl große Verluste erlitten, sowohl ihre Flotte, wie auch die Landungstruppen. Diese Hunde haben uns bei weitem unterschätzt und auch wir werden unsere Stadt nicht so einfach aufgeben und sie mit unseren Waffen im Anschlag erwarten. Es ist gut, dass ein Großteil der Zivilisten bereits evakuiert wurde, denn in diesem Kampf können wir keine Rücksicht nehmen. Für das Imperium und für Tessien, unsere Heimat, werden wir die Angreifer mit allen Mitteln zurückdrängen.


    Wir alle bereiten uns schon auf den Kampf vor und sind in Alarmbereitschft. Doch es ist ein gutes Gefühl, endlich die Reps erschießen zu dürfen, die uns so viel Leid gebracht haben. Und da ich zu den Spähern gehöre, werden wir auch als erstes Gelegenheit dazu kriegen. Jes, Ayra und Marc sind schon voller Eifer, ebenso wie ich. Morgen geht es auf eine Erkundungsmission. Ich werde meinen Blaster noch einmal richtig säubern und warten, damit er auch wirklich funktioniert.
    Ruhm dem Imperium.
    +++ Ende des Eintrags +++


    +++ Eintrag vom 22.03.14 NVC +++
    Ruhm dem Imperium.
    Was für ein Tag... einerseits platze ich fast vor Freude und andererseits möchte ich dauernd schreien und irgendwas schlagen. Mein Trupp hat heute die Erkundungsmission durchgeführt. Früh morgens, noch vor Sonnenaufgang um 0500, haben wir unsere Ausrüstung angelegt und die Garnison verlassen – ab in feindliches Terrain. Wir sollten herausfinden, wo die Reps in unserer Nähe gelandet sind, wie viele es sind, was sie an Ausrüstung haben und so weiter. Halt alles, was die Offiziere und Taktiker so brauchen.


    Wir kamen gut voran, was auch daran lag, dass von den Reps zunächst keine Spur war. Erst als wir uns der zentralen Plaza von Stadtgebiet 17 näherten, mussten wir wirklich aufpassen. Wir konnten schon von weitem sehen, dass es hier heftige Kämpfe gab. Überall lagen Trümmer von Gebäuden, manche von ihnen waren sogar komplett zusammen gestürzt, provisorische Barrikaden versperrten die Hauptstraßen und unzählige Einschusslöcher säumten die Umgebung. Jes fluchte bei diesem Anblick fast dauern, was aber auch kein Wunder ist. Schließlich ist er hier aufgewachsen. Ich hätte an seiner Stelle wahrscheinlich nicht anders reagiert.


    Wir schlichen uns als näher an den zentralen Platz heran, wobei wir einigen feindlichen Suchdroiden ausweichen mussten, und bekamen schließlich wirklich den Brückenkopf der Reps zu sehen. Ich musste schon ordentlich schlucken bei dem, was die alles aufgefahren hatten. Dutzende Landungsschiffe, etwa zweihundert Baracken, 10 Kampfläufer und gut tausend Soldaten waren hier heruntergekommen. Wir machten schnell unsere Aufnahmen, was schließlich unser Befehl war, und machten uns auf den Rückweg. Zum Glück hatten die Idioten noch nicht genug Zeit gehabt, um eine effektive Verteidigung zu errichten und so war es fast ein Spaziergang.


    Wir hatten etwa die Hälfte des Weges hinter uns als wir schließlich doch auf eine Patrouille stießen, welche eine der Hauptstraßen entlang stolzierte. Unsere Hauptstraße, in unserer Stadt, auf unserem Planeten. Es waren vier Reps, ebenso wie unsere Gruppe aus vier Leuten bestand. Doch wir waren im Vorteil, denn uns sahen sie nicht. Ayra entsicherte ihr Gewehr und legte an – von uns allen hat sie echt das ruhigste Händchen. Ein wenig beneide ich sie darum. Ein Druck auf den Abzug, ein Schuss, ein toter Rep. Welche Genugtuung als der Typ getroffen nach hinten fiel, wir alle brüllten vor Freude in unser Comlink. Auch das Feuer, welches sie nun erwiederten, tat dem keinen Abbruch, denn wir hatten hinter einem Schutthaufen Deckung.


    Jes war als nächstes dran und gab seinen Schuss ab. Sein erheitertes Lachen ließ erst gar nicht die Frage aufkommen, ob er getroffen hatte. Dann war Marc an der Reihe... doch als er sich kurz aus der Deckung wagte, bohrte sich ein Blasterbolzen durch seinen Kopf. Schlagartig verstummten wir und starrten auf seine Leiche. Dies war kein Spiel mehr. Wir mussten weg, wir mussten laufen. Wir hatten eine Mission und haben uns zu etwas dummen hinreißen lassen.


    Wir nahmen unsere Beine in die Hände und liefen zum Stützpunkt zurück. Die zwei Reps konnten uns nicht verfolgen, aber wir mussten Marc zurücklassen. Was sollen wir seinen Eltern sagen? Seinem Bruder, seiner Frau? Wir waren dumm.


    Ich freue mich, dass ich meinen ersten Kriegseinsatz erfolgreich beendet habe. Aber der Tod von Marc lässt mich fast wahnsinnig werden.


    Doch es ist für unsere Heimat. Wir, ich, werden stark sein. Wir werden Marc rächen.
    Ruhm dem Imperium.
    +++ Ende des Eintrags +++



    Major de Graez schnaufte leicht und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er hielt hier ein Tagebuch in der Hand und hatte sich dabei wichtige Informationen erhofft. Er fragte sich, weshalb sein Adjutant im dies vorgelegt hat. Doch andererseits wusste Corporal Lanc, wie er seine Aufgaben zu erfüllen hatte – Graez bemerkte, wie dieser sogar immer noch regungslos vor seinem Schreibtisch stand. Erneut widmete er sich dem Datapad und las weiter.



    +++ Eintrag vom 23.03.14 NVC +++
    +++ Daten beschädigt +++



    +++Eintrag vom 24.03.14 NVC +++
    Ruhm dem Imperium.
    Die Reps sind hier! Ich meine damit nicht hier auf Tessien, sondern hier. Hier bei uns. Sie belagern unsere Garnison. Ich weiß gar nicht, wie sie so schnell zu uns kommen konnten. Der Kampf geht nun schon gut 5 Stunden und ich habe nur 15 Minuten Pause zum Verschnaufen. Ich schreibe mal das wichtigste auf, was ich gesehen habe. Vielleicht wird es ja mal wichtig, oder so.


    Jes, Ayra und ich – wir haben noch keinen Ersatz für Marc bekommen, und wollen das auch eigentlich nicht – waren auf unserer Stube und ruhten uns vom letzten Einsatz aus. Das Laufen hat doch mehr geschlaucht als gedacht. Wir diskutierten gerade, wie viele Reps wohl wirklich gelandet waren, als plötzlich der Alarm losging. Es war genau 1014.


    Ohne groß nachzudenken schnappten wir uns unsere Sachen und liefen zu unserem Befehlshaber, Lt. Drew, um zu fragen was los war. Wir wurden angegriffen! Tatsächlich konnten wir schon kurz danach die ersten Explosionen vom Rand der Garnison hören. Und überall war das Trampeln von Stiefeln zu hören, Schüsse von Blastern mischte sich hinzu, von dem Dröhnen der Sirene nicht zu reden. Die ganze Garnison war mit einem Schlag wach und machte sich dran die Angreifer abzuwehren.


    Die scheiß Reps griffen, nein greifen, uns wirklich an. Lt. Drew schickte uns zum Osttor, wo wir uns den anderen anschließen sollten. Er wirkte allerdings so, als hätte er keine Ahnung, was er machen sollte. Aber es ging auch alles so schnell, vielleicht haben wir ihn falsch verstanden? Wir liefen also zum Osttor... Die Verteidigung war im vollen Gang, ebenso wie der Angriff. In der Mauer der Garnison klaffte bereits ein weites Loch, aber meine Kameraden wichen nicht. Die Geschütztürme der Mauer, die Soldaten auf der Mauer und die Artillerie dahinter feuerten Schuss um Schuss in die Angreifer. Jes, Ayra und ich konnten von den Reps allerdings nicht viel sehen und wir wussten auch nicht so recht wohin. Wir liefen erstmal zu einem Trümmerhaufen und suchten uns Deckung, die Waffen im Anschlag und auf das Loch in der Mauer zielend.


    Ich weiß nicht, wie lange wir wirklich dort hockten. Aber der Kampf nahm kein Ende. Immer mehr meiner Kameraden wurden von der Mauer geschossen, immer mehr Geschütze vernichtet. Feindliche Artillerie riss Löcher in den Hof der Garnison und ließ den Boden erbeben, feindliche Kampfläufer rissen die Verteidigung auseinander und feinliche Infanterie erstürmte langsam den Innenbereich. Wie verkauften uns teuer, sehr teuer. Beim Imperator, für jeden von uns mussten drei von ihnen ins Gras beißen! Aber es kamen immer mehr.


    Nun sitzen wir in dem zentralen Bunker und verteidigen uns mit aller Kraft, die uns noch bleibt. Wir sind vielleicht noch hundert Mann und ebenso viele Droiden. Aber wir werden Unterstützung kriegen. Unser Kommandeur hat bereits welche angefordert. Sie sind auf dem Weg. Ich werde hier weiter....


    Ich muss los.
    Ruhm dem Imperium.
    +++ Ende des Eintrags +++



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    +++ Nachtrag +++
    Es sind bereits drei Stunden vergangen. Wir verteidigen uns immer noch und die Republik kommt nicht in den Bunker rein. Doch... wo bleibt die verdammte Verstärkung?! Wir haben bald keine Munition mehr und wir sind müde, verwundet, dehydriert und was sonst noch! Ich will ja nicht meckern, aber wir reißen uns den Arsch auf. Etwas Hilfe wäre echt nett.


    Viele unsere Droiden wurden nun zerstört. Nun ja, besser als echte Soldaten. Wir müssen weiter auf den Entsatz warten und den Reps solange die Hölle heiß machen.
    +++ Ende des Nachtrags +++



    +++ Eintrag vom 25.03.14 NVC +++
    Jes ist tot. Ayra ist tot. Die Reps haben sie erwischt, ebenso wie den restlichen Großteil von uns. Wir halten immer noch den Bunker, haben aber nur noch eine Munitionskiste über. Keine Droiden, keine Geschütze... und keine verdammte Verstärkung! Wo sind die bloß? Die lassen uns hier verrecken!


    Wir kämpfen hier für das Imperium, für unsere Heimat, und die lassen uns einfach abkratzen?! Ich will nicht sterben. Ich will meine Heimat, meine Familie, mein Leben. Jean, Thomas, Susan... ich liebe euch. Ich bin so froh, dass ihr in Sicherheit seid. Ich kämpfe für euch. Ich will euch wiedersehen.


    Ich muss hier durchhalten. Wir dürfen hier nicht scheitern! Wir si
    +++ Ende des Eintrags +++



    Major de Greaz legte das Datapad zurück auf den Stapel und schloss für einen Moment die Augen. Er hatte das Tagebuch eines Toten gelesen. Das Tagebuch von einem der vielen Soldaten, die Stadtgebiet 17 verteidigt haben. Vor etwa 26 Stunden war der Kontakt zu der Garnison dieses Gebiets abgebrochen, ohne jegliche Vorwarnung. Sie hatten Vermutungen über den Grund gehabt und mehrere Spähtrupps ausgesandt. Nun jedoch hatten sie Gewissheit: das Randgebiet der Stadt war gefallen. Der Major wusste auch, was das bedeutete. Hier würde der nächste Hammerschlag niedergehen.
    De Graez öffnete seine Augenlider, welche ihm nun unheimlich schwer vorkamen, und sah seinen Adjutanten an.


    „Geben Sie Meldung an das Oberkommando und an die anderen planetaren Kommandeure. Stadtgebiet 17 ist gefallen. Wir werden vermutlich das nächste Ziel sein. Doch sagen Sie ihnen auch, dass wir, die Männer und Frauen von Balmorra, der Republik in den Arsch treten werden. Wir werden hier einen Schlussstrich ziehen. Sie werden bis hierher kommen und nicht weiter!“

    "Aus Liebe werden Opfer gebracht, welche Hass hervorbringen und dich wahren Schmerz lehren."
    - Darth Aroval

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    Der Kampf um den Stadtsektor 9 dauerte nun schon fünf Tage. Merraru funkionierte, setze Stims, stillte Blutungen. Längst hatte sie kein Kolto mehr bei sich, doch die Schlacht tobte unbarmherzig weiter. Sie spürte keine Müdigkeit mehr, den Punkt hatte sie hinter sich, kühl und berechnend sortierte sie die noch partiell einsatzfähigen Soldaten von denen, die nicht einmal mehr einen Blaster halten konnten. Sie registrierte nicht, dass sie diese Männer und Frauen zum Sterben zurückließ, würde die Republik sie nicht finden und ihnen die Versorgung zuteil werden lassen, die sie noch retten konnte – vielleicht wollte Merraru es auch nicht erkennen um einfach funktionieren zu können.


    Es gab keinen Moment der Ruhe oder des Rückzugs auf diesem Schlachtfeld in Sektor 9. Es gab keine Garnison, nur improvisierte Stellungen in den Trümmern der Gebäude. Es gab Gerüchte, dass die 13. Flotte sich zurück gezogen hatte und es gab Gerüchte, dass Sektor 8 bereits gefallen war, was bedeuten würde, dass ihr Regiment eingekesselt war. Es gab keinen Rückzug, nur den Kampf.


    In der Nähe konnte Merraru die Monumente der Stadt in Sektor 9 durch den Dunst erkennen, wenn Staub und Rauch sich für einen kurzen Moment verzogen hatten. Solange die Monumente standen, würde Tessien nicht fallen, diese Hoffnung war wohl für viele der hier kämpfenden Soldaten, die letzte, die sie hatten.


    Merraru hatte im Keller eines einst mehrstöckigen Bürogebäudes, von dem nur noch die letzten beiden Stockwerke wie Stümpfe in den Himmel ragten, zusammen mit Medical Sergeant Wood ein provisorisches Lazarett eingerichtet. Besser als nichts und ein kleines bisschen Sicherheit. Seit 2 Tagen waren sie hier unten und der Strom der Verwundeten riss nicht ab. Sie hatte aufgehört zu versuchen sich Gesichter und Namen zu merken. Manche Wunden behandelte sie aber bestimmt schon das zweite oder dritte Mal und jedesmal wurden diese Soldaten wieder mit dem Hinweis „einsatzfähig“ in die Schlacht geschickt.


    Es war noch früh am Morgen, seit 2 Stunden regnete es kein Feuer mehr vom Himmel, fielen keine Schüsse, der Feind schien sich aus dem Gebiet um die Monumente zurück gezogen zu haben, als nach einem grellen Blitz eine Erschütterung das Gebäude erzittern ließ, in dem Merraru gerade gemäß den Dienstvorschriften die jüngsten Verluste auflistete, um sie ans Headquarter zu senden. Dann grollte es über ihr wie Donner, als würde eine Lawine ins Tal rauschen, alles um sie herum bebte, Staub wurde durch den Treppenaufgang herein gepresst und die Wucht einer Explosion schleuderte sie an die nächste Wand. Sie hörte die zweite Explosion nicht mehr, sie sah nicht mehr wie die Monumente einstürzten, so wie die Reste des Bürogebäudes über ihr. Als sie zu sich kam, gab es nur diese Stille und Dunkelheit und Schmerzen im linken Bein.


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    Als sie wieder zu sich kam hatte sie jegliches Gefühl für Zeit verloren.


    „Hallo?“, keuchte sie in die Stille und hustete Staub aus den Lungen. „Hallo? Kann mich jemand hören?“, sie lauschte in die Stille und nur ihr Herzschlag war die einzige Antwort, die sie bekam.


    Sie tastete nach ihrem Helm, der noch an ihrem Gürtel hing und versucht sich zu bewegen und erkannte nun, was der Grund des Schmerzes an ihrem Bein war. Etwas schien sie dort eingeklemmt zu haben, hielt das Bein wie ein Schraubstock fest. Mit zittrigen Händen setzte sie sich den Helm auf und verschloss ihn um ihn mit der restlichen Rüstung zu verbinden.


    „Sergeant Wood, hier Private Merraru...können Sie mich hören?“, ihre Stimme klang ängstlich, das würde man auch durch die mechanische Verzerrung des Helmfunks hören können. Ihr wurde im Display des Helms angezeigt, dass ihre Rüstung nur minimal beschädigt war. Die Sauerstoffversorgung für Notfälle war noch auf 100% und die Filter arbeiteten ohne Probleme, die Energie war auf 68%, die Com-Funktion war intakt. Sie begann ihre HUD-Sichten durchzuschalten, Restlichtverstärker, Infrarot, normal. Im Infrarot konnte sie nur ihren eigenen Körper sehen, doch das kleine Licht an ihrem Helm brachte ihr mehr Klarheit. Der Raum in dem sie sich befand war zur Hälfte mit Geröll gefüllt, das durch den Treppenaufgang nach unten gedrückt worden war. Der Treppenaufgang war komplett zugeschüttet.


    „Sergeant Wood, hier Private Merraru, können Sie mich hören? Wenn Sie im Moment nicht reden können, klicken Sie zweimal.“ Nur das Rauschen des eigenen Bluts im Kopf war als Antwort zu hören. Merraru startete einen weiteren Versuch ihr Bein frei zu bekommen, vergeblich.

    „Hier Private Merraru- kann mich jemand ....hören....Hallo?“
    , wieder lauschte sie in die beängstigende Stille, doch kein Laut drang zu ihr. Der Funkkontakt zu ihrer Einheit, der sie als Feld-Sanitäter zugeteilt worden war, war abgebrochen oder es gab keinen mehr, der ihr antworten konnte.


    Verzweiflung und Panik krochen in ihr hoch. „Hallo? Hallo?! Hört mich jemand?“, keuchte sie energischer als beabsichtigt in den kleinen Sender ihrer Helmfunk-Einheit, „Bitte sagt doch jemand was...Hallo!!“. Stille!


    Wieder versuchte sie sich zu befreien, beugte sich vor und versuchte ihr Bein auszugraben, das zwischen den Trümmern eingeklemmt war, dabei stießen ihre Finger auf eine Gürteltasche, die wohl einem der Kameraden mit höherem Dienstgrad gehört hatte, der sie nun sicherlich nicht mehr benötigte. Hastig öffnete sie die Tasche. Ein kleines Datapad war darin, das Display zerbrochen und ein Holocom, ebenfalls beschädigt, doch als Merraru versuchte es zu aktivieren, stellte sie fest, dass zwar noch Energie für einen Notruf vorhanden war, aber dann würde auch dieses Holocom für immer schweigen. Mit zittrigen Fingern stellte sie den größtmöglichsten Radius ein, in der Hoffnung, dass da oben irgendjemand sie hören würde. Sie wollte hier nicht sterben, nicht hier unten in einem Keller. Sie wollte leben, ihre Familie wiedersehen, Logan, Xeribulon, Master Sergeant Kreldo, das ganze verdammte 17te Sturmregiment, das irgendwo dort draußen kämpfte. Sie hatte Pläne, wollte ihr Medizinstudium fortsetzen und beenden, ihre Familie stolz machen.


    „Hier Private Merraru...ich wurde im Keller unter dem Relsab-Bürokomplex im Stadtsektor 9 verschüttet. Ich bin einsatzfähig, kann mich aber nicht selbst befreien. Bitte holt mich hier raus. Mein Display zeigt an, dass der Sauerstoff hier unten und in meinem Helm noch....“ Das Holocom deaktivierte sich, die Energieanzeige stand auf Null.


    Sie wusste nicht, dass ihr verzweifelter Notruf nicht nur imperiale Truppen erreicht hatte.


    Diplomatie ist die Kunst, einen Hund so lange zu streicheln, bis Maulkorb
    und Leine fertig sind.
    [Felix Faure, franz. Politiker, 1841-1899]

  • Zweifel


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    Lt. Cmdr. Chsitopher Slive stand auf der Brücke der Redemtion und blickte duch das Fontfenster auf Tessien hinab, die Alderaan Star schwebte keinen Klick vor seinem Schiff und schleuste gerade ihre Shuttles aus. Als Nachhut waren beide Schiffe aus dem heftigen Rückzugsgefecht der Imperialen weitgeghend unbeschadet herrausgegangen. Zwei Torpedos hatten die untere Hüllensektion der Redemtions leicht beschädigt, doch es gab keine Verluste innerhalb der Mannschaft zu beklagen. Ein paar gebrochene Knochen und kleinere Blessuren waren alles, womit Doktor Vernom zu kämpfen hatte. Zumindest was die Besatzung seines Schiffes betraf. Die Miene des gebürtigen Corellianers verfinsterte sich, als er an die umfassende Zerstörung dachte, die das schwere Abwehrgeschütz der Imperialen verursacht hatte und die dutzenden, teilweise schwerstverwundeten Geretteten die nun die Krankenstation des Schiffs überschwemmten.


    Nach dem Abzug der imperialen Flotte hatte er alle verfügbaren Shuttle und Jäger der Redemtion zu Such- und Rettungsaktionen abgestellt, auch wenn ihm das eine persönliche Rüge von General Named eingebracht hatte. Er mochte den Oberbefehlshaber nicht. Sicher, Härte in der Schlacht war unabdingbar, doch es gab nicht nur diesen Kampf zu schlagen und jeder Überlebende konnte in kommenden Konfliken der Republik zum Sieg verhelfen. Er hatte seine Befehlsgewalt bis aufs äußerste ausgereizt und auf den Status seines Schiffes verwiesen. Manchmal war es vorteilhaft wenn die direkten Vorgesetzten nicht auf Coruscant sonder auf Alderaan saßen. Er wusset, das Namend ihn liebend gern seines Postens enthoben hätte, doch Chris war nicht von seinem Standpunkt abgewichen, hatte sachlich und nüchtern argumentiert und dem Oberbefehlshaber gegenüber keine Schwäche gezeigt. Sollte der General ihn ruhig für einen verweichlichten Feigling halten und sich beschweren so viel er wollte. Er war mit seinem Gewissen im Reinen und die beiden Staffeln seines Schiffs hatten ihren Wert in der Schlacht mehr als bewiesen.
    Verhalten lächelnd hob er das Pad das er in seiner Hand hielt und betrachtete die Abschussquote seiner Piloten. 20 Jäger hatten die Kämpfe bisher weitgehend unbeschadet überstanden und die Piloten der vier verlorenen Maschinen hatten sich alle mit dem Schleudersitz retten können. Dem gegenüber standen 45 imperiale Abschüsse und Staffel Rot war maßgeblich daran beteiligt gewesen, zwei feindliche Zerstörer auszuschalten. Eine gute Quote wie er fand. Wie gerne hätte er selbst einen Jäger in die Schlacht geführt doch diese Zeiten waren vorbei. Sein Platz war nun hier auf der Brücke. Es war ungewohnt, zur gefühlten Untätigkeit verdammt zu sein, doch seine Mannschaft stand hinter ihm und vertraute bedingungslos seinen Befehlen. Chris musste zugeben, dass dies ein gutes Gefühl war.


    Seit der Flucht der feindlichen Flotte war sein Schiff außerhalb der Reichweite der Verteidigungsgeschütze in Stellung gegangen und abgesehen von den Rettungsaktionen und einigen Aufklärungsflügen von Staffel Blau hatte das Warten begonnen.
    Die Blockade des Planeten war umfassend. Während die verbleibenden Schlachtschiffe in Position für ein orbitales Bombardement gegangen waren, blockierten die kleineren, mobileren Corvetten und Kreuzer die bekannten Fluchtvektoren. Der Redemtion und der Alderaan Star waren dabei einem eher unwichtigen Randsektor mit geringem Risiko zugewiesen worden, doch beide Crews waren professionel genug sich davon nicht einlullen zu lassen. Jeder ging wachsam und außerst gewissenhaft seinen Aufgaben nach.


    Mit einer Hand wischte er über die Anzeige seines Pads und wechselte so zu den letzten Berichten von der Oberfläche.
    Die Imperialen standen mit dem Rücken zur Wand und kämpften verbissen. Die Verzweiflungstaten der Bodentruppen sprachen dafür und ließen ihn frösteln. Lebende Tote, Selbstmordkommandos ... da zog er doch die "unpersönliche" Auseinandersetzung im All vor. Irgendwie taten ihm die "Erdferkel" der AJOTF und der anderen Landungstruppen ein wenig leid, doch ein Ende der Kämpfe war in Sicht. Wenn die Imps nicht noch einen Trumpf in der Hand hatten oder Entsatz in Form einer Flotte auf dem Weg war, so war dieser Kampf für die Republik gewonnen. Doch zu welchem Preis!? Die Republik war nicht der Agressor in diesem Konflik, doch die ganze Operation strafte diese Aussage Lügen. Sicher, man musste das Imperium in seine Schranken weisen und er verspürte kein Mitleid mit den gefallenen Feinden, doch hatten diese überhaupt eine Wahl gehabt? So lange man dem Moloch nicht den Kopf abschlug würde das Töten nicht enden.


    Leise seufzend ließ er das Pad sinken. Er spürte die Blicke der Brückencrew in seinem Rücken. Chris wusste worauf es ankam. Er war derjenige der die Fahne hoch halten musste und musste seine persönlichen Zweifel hinten anstellen. Die erst kürzlich modernisierte Redemtion und ihre neue Crew hatte ihre Feuertaufe bestanden und dieser Kampf war so gut wie gewonnen. Das war alles was zählte! Mit neutraler Miene ging er langsam zu seinem Platz zurück und gab einige knappe Anweisungen an seinen XO. Sollte das Imperium wieder erwarten einen Ausfall wagen oder Verstärkung bekommen ... seine Mannschaft wäre bereit!

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