Gesinnungen und Rache.

  • Ich hoffe es passt hier her, wenn nicht Bitte verschieben.



    Es geht um den Aufbau von Charakteren und wie diese Sich verhalten. In meinem Fall stammt die Überlegung aus dem DnD Pen and Paper. Ich spiele einen Gnom Sorcerer Welcher von der Gesinnung "chaotisch Gut" veranlagt ist. Nun die Frage: Kann so ein Charakter Rache nehmen oder Rachegelüste verspüren.


    Hintergrund ist folgender:


    Wir untersuchen einen Überfallserie auf Bauernhöfe. Diese ist relativ brutal denn die Räuber nehmen nciht nur alles mit was sie finden, sie töten auch alle Bewohner der Höfe und brennen diese Höfe dann ab. Bei unserem Weg durch die verschiedenen Stationen sind wir also auch über verkohlte Leichen gestolpert oder haben auch einen Leichenberg gefunden (ca. 5-7 Personen) welche noch abgebrannt werden sollten. Bei unsere Ermittlungen haben wir festgestellt das es sich um Goblins und Goblin artige wessen handelt und konnten diese bis zu einer Höhle zurückverfolgen. Nun hat mein Charakter vorgeschlagen: "Höhleneigang Versperren, abfackeln und die Schweine aus räuchern damit sie verrecken!" (ich habe die Formulierung tatsächlich so in der Art gewählt.)



    Ist das noch Chaotisch gut? habe ich hier außerhalb der Grenzen meines Charakters gehandelt? Wäre das verkraftbar immerhin ist das finden von verkohlten Leichen nichts was man jeden Tag erlebt. Oder hätte ich anders reagieren müssen wenn ich im Charakter geblieben wäre?



    Was meint ihr dazu?

  • Hinweis vorweg: Ich bin mit DnD nicht sehr vertraut (außer 2-3 Videospiele die auf den DnD-Regeln basieren, hatte ich damit bisher nicht viel am Hut), aber nach der Erklärung zu "Chaotisch-Gut" die ich finden konnte, wäre es meinem Verständnis nach wohl noch vereinbar. Allerdings lässt sich das nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten.


    Chaotische Charaktere haben ihren eigenen Moralkodex, und handeln auch nur nach diesem. Gesetze und Bräuche anderer sind ihnen quasi egal. Das gibt dem Char schon mal mehr Handlungsspielraum als einem "Rechtschaffenen".
    Knifflig wirds in der Kombination mit "Gut".
    Der Knackpunkt ist, ob das Verbrennen/Ersticken bei lebendigem Leibe nicht zu Brutal für eine "Gute"-Gesinnung ist. Meiner Meinung nach, müsste man dazu den Charakter besser kennen, um das mit Sicherheit sagen zu können. Die Gesinnung alleine ist dafür unzureichend, auch wenn die Eindrücke der kürzlichen erblickten Opfer zu einem Trauma geführt haben könnten. Ein solches Trauma kann dazu führen das der Charakter anders handelt als man es von ihm gewohnt ist. Ein schlimmes Trauma könnte auch zu einem dauerhaften Gesinnungswandel führen (keine Ahnung ob das in den DnD-Regeln berücksichtigt wird).


    Es gibt Religionen die Frieden predigen, und in ihrem Grundsatz stehen haben anderen zu helfen, trotzdem einige der schrecklichsten Dinge getan haben die man anderen antun kann. Und das keinesfalls aus Notwehr, sondern weil die Opfer sich nicht an die Regeln dieser Religion gehalten haben. Manchmal waren diese auch nur verunglimpft worden, und hatten die ihnen vorgeworfenen Taten nie begangen.
    Das würde man von Religionen die Frieden predigen (also Gut sind, und aufgrund strenger Regeln wohl zudem als Rechtschaffen zu bezeichnen wären) doch sicherlich auch nicht erwarten.


    Generell sollte man die Gesinnung eines Charakters eher als Kompass sehen, dem aber nicht Stur gefolgt werden muss. Wenn es eine gute Begründung gibt, kann auch Glaubhaft davon abgewichen werden. Wie das bereits genannte Trauma.


    Mein Fazit:
    Wenn der Charakter überwiegend als "Gut" interpretierte Taten vollbringt, kann auch - mit guter Begründung - mal die eine oder andere als "böse" Interpretierte Tat darunter sein. Wichtiger ist dabei aber, ob die Taten zum persönlichen Moralkompass des Charakters passt.
    Wenn sein Moralkompass sagt: "Mord ist schlecht, das mache ich nicht." Dann muss eine solche Tat nicht nur gut begründet sein, sie muss auch Nachwirkungen auf diesen haben.

    "Aliit ori'shya tal'din" (Familie ist mehr als Blut.)
    - Mandalorianisches Sprichwort

  • entweder wäre es eine rechtschaffen böse tat oder neutral böse tat. sie wäre nicht chaotisch, weil chaotische charaktere wie schon erwähnt, nach ihrem eigenen verdrehten kodex handeln, wenn überhaupt. böse, weils eine recht grausame tat ist mit ausräuchern und ersticken und so. allerdings muss man da natürlich sich die einzelnen dnd gesinnungen mal ansehen.


    der rechtschaffene char hält sich an gesetze, ist loyal und würde demnach auch seine omi hinter gitter bringen, wenn sie am appelstand mundraub begeht. das wäre zum beispiel rechtschaffen neutral. er sieht das schicht sichtbare und die fakten. RB wäre, wenn er sie nicht nur hinter gitter bringt, sondern in der gerichtsverhandlung auch härtere bestrafung fordern würde, wie hand abschlagen, was in settings wie den forgotten realms nicht unüblich ist. rechtschaffen gut wäre hingegen, wenn er für strafmilderung sich einsetzen würde, weil er damit argumentiert, das seine omi es ja aus hunger tat und nur mundraub begangen hat.


    nehmen wir das beispiel mit der mundraub-omi mal weiter...bei neutraler gesinnung würde der char einfach...gar nix machen. es wäre ihm schlicht egal. nehmen wir nun an, omilein kommt im rahmen ihrer strafe jeden tag für 2 stunden an den pranger. der neutral gute char würde vielleicht versuchen, den mob davon abzuhalten, mit faulen eiern auf omi zu werfen, weil ist ja seine omi. der neutral böse hingegen würde noch einen draufsetzen und ihr ebenso faule eier ins gesicht klatschen oder einen scharfkantigen stein in die faule tomate drücken und die auf omi werfen


    der chaotische char hingegen...der chaotisch gute würde beispielsweise versuchen, omi aus dem knast zu holen, indem er sie freikauft. der chaotisch neutrale würde es vielleicht auch machen, aber wie er das hinkriegt, wäre ihm egal. notfalls vergiftet er halt die wachen. der chaotisch böse char hingegen...der würde wahrscheinlich versuchen, daraus profit zu schlagen, sich ins gefängnis einschleichen, die nächstbeste einzelne wache von hinten erdrosseln, sich seine uniform überstreifen, die knastwachen täuschen, omi befreien und sie am nächsten tag zum gefängnis zerren, um eine belohnung einzustreichen "seht her, hauptmann, ich habe die entflohene gefangene gefasst"

  • Der chaotisch böse char hingegen...der würde wahrscheinlich versuchen, daraus profit zu schlagen, sich ins gefängnis einschleichen, die nächstbeste einzelne wache von hinten erdrosseln, sich seine uniform überstreifen, die knastwachen täuschen, omi befreien und sie am nächsten tag zum gefängnis zerren, um eine belohnung einzustreichen "seht her, hauptmann, ich habe die entflohene gefangene gefasst"

    Um das dann immer und immer weider zu wiederholen um unendlich Profit raus zuschlagen. :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Alles valide Ansichten. Aber gibt es halt immer den Spielraum der persönlichen Sichtweise. Der eine mag Verhalten A als Böse werten, der andere eher als Chaotisch oder Neutral.


    Deswegen sind Taten in DnD z.b. immer an eine bestimmte Gesinnung gehaftet.


    Beispiel: Jemanden aus Eigenantrieb töten ist eine böse Tat. Da gibt es kein drum herum. Das Wieso und Warum spielt keine Rolle... die Tat wird als moralisch verwerflich angesehen. Nun drückt man dem Opfer aber nun eine Waffe in die Hand und lässt ihn schon dutzende von anderen ermordet haben, wird das Töten z.b. zu einer guten Tat. Da man davon ausgeht, dass man besagte Person damit davon abhält, weitere Leute zu töten.


    Taten zählen also weit schwerer als Absichten in dem System.


    Zu den Gesinnungen:


    Diese kann man auf verschiedene Weisen auslegen. Robin Hood wäre z.b. ein gutes Beispiel für Chaotisch Gut. Er missachtet das Gesetz, versucht aber mit seinem Handeln selbstloses zu Erzielen.


    Auch bei der Konzeption von Böse scheint jeder seine eigene Meinung zu haben. Meine z.b. geht weit weg von dem typischen Comicbösewicht. Vor der Tatsache das Taten deine Gesinnung bestimmen, kann dein Char sein Tun sogar als das Richtige ansehen!


    Rechtschaffen Böse wäre dabei der typische Tyrann. Jemand der das Gesetz eher als eine Machtquelle sieht und es zu seinen Gunsten nutzt. Neutral Böse ist dabei eher der typische Schurke. Jemand der sich an Gesetze hält, wenn sie ihm ein Vorteil bieten, oder sie ignorieren, wenn sie es nicht tun. Er tut generell nur das, was zu seinem persönlichen Vorteil ist. Also... ein Opportunist, der wenig Wert auf Moralität legt. Chaotisch Böse hingegen, kann alles sein. Von einem geübten Lügner, bis hin zu einem Psychopathen. Beispiel wäre hier der Joker z.b. Er hat keinen nachvollziehbaren Grund für seine taten. Zumindest nicht für andere.


    Also ja, die Entscheidung die Goblins in der Höhle lebendig verbrennen zu lassen, ist Böse. Wirst du dadurch automatisch zu einer bösen Person? Nein. Gesinnungswechsel passieren nicht über Nacht. Die Werte und Weltbilder deines Chars ändern sich ja auch nicht mit nur einer Entscheidung. Womöglich würdest du einfach nur ein paar Punkte Richtung Böse geschoben werden, die du dann mit anderen Taten wieder ausgleichen kannst. Das ganze könnte man im RP dann so auslegen, dass der Char später bereut dieses Urteil gefällt zu haben. Es Nagt innerlich an ihm und er versucht dafür Buße zu tun.


    Die Entscheidung die ganze Höhle abzufackeln, ohne zu 100% zu wissen was drin ist, is im übrigen auch eine chaotische Tat. Warum? Weil ihr nicht wisst, ob es da drin noch etwas anderes als die Goblins gibt. Wie z.b. Gefangene oder Unschuldige. Damit wird es automatisch zu einer chaotischen Tat.

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