Die Thunderstorm

  • Vorwort:
    Dies ist eine Story, die Ursprünglich als RP-Plot gedacht war. Ein kleiner, miesbezahlter Job den Rag angenommen hatte und den ich eigentlich mit Rori auf SW:TOR ausspielen wollte.
    Da ich im Moment nicht Zocken kann, mache ich eben eine kleine Story daraus. Mit dabei, natürlich Rori.
    Da ich die Zeit hab und mich hier nichts beschränkt, wird daraus eben ein ausgeschmückteres Werk. Als nur Hinfliegen, Finden und wieder Heim :winking_face:


    Warnung:
    Die nachfolgende Kurzgeschichte enthält gewaltverherrlichende und erotische Abschnitte,
    die einzig dem Flair der Geschichte dienen und nicht den persönlichen Vorlieben des Autoren entsprechen

  • Kapitel 1; Der Anflug


    Nach Tagen im Hyperraum, brach das kleine Schiff aus dem mittlerweile so gewohnten Blau und Weiß des Hyperraums.
    "Die Koordinaten sollten stimmen" ertönte eine tiefe Stimme


    Ein Rodianer am Sitz des Co. Piloten sah den Besitzer der Stimme an. Nur einen Moment, bevor er nach hinten blickte. Zu einer Togruta, die Wohl die Aufgabe der Navigatorin übernahm.
    "Ich seh da draußen nichts",.. begann er auf Basic "Wo ist das Schiff? Sind wir wirklich richtig?"


    Die Togruta blickte sich etwas panisch um, fragte sich, was sie falsch gemacht hatte und sah die Sternenkarten an. Genau wie den Routen-Rechner
    "Wir sind richtig" erwiderte der Mann mit der tiefen Stimme. Offensichtlich der Kapitän des Schiffes "Dort ist ein Asteroidenfeld. Wahrscheinlich ist das Schiff dort irgendwo"


    Wie befohlen flog der Rodianer näher an das Feld. Gekonnt manövrierte er das kleine Schiff durch die Felsbrocken. Die Togruta drückte ihr schmales Gesicht gegen die Frontscheibe des Cockpits und versuchte sich nichts entgehen zu lassen. Aber im Moment konnte sie nichts sehe, außer Asteroiden. Ein schwebender Fellsbrocken neben dem anderen.


    Der Kapitän selbst verließ das Cockpit und durch das Schiff in seine Kajüte. Der Mann war groß, sehr groß. Die zwei Meter hatte er definitiv übertroffen. Auf die Waage stellte er sich schon gar nicht mehr. Die 100 übertrifft er locker, wohl auch schon die 120 Kilo. Er war nicht Dick, im Gegenteil! Er war ein Bär von einem Mann, eine Maschine. Aber nicht seine Körpergröße war sein Markenzeichen. Auch nicht sein Muskulöser Körper, sondern sein rotes Haar. Ein roter Vollbart und lange Dreadlocks, zierten sein markantes Gesicht. Das Rothaar strich durch seinen Bart und öffnete die Tür zu seiner kleinen Kajüte. Ein Lächeln zierte seine Lippen, als er die Türe öffnete und in den kleinen Raum jemanden erblickte. In seinem Bett lag jemand, eine zierliche Figur.Zugedeckt, fast bis zum Haaransatz. Schutz suchend vor der Kälte des Weltraums. Das Rothaar kniete sich auf sein Bett, strich mit seiner Hand über die Decke und zog diese langsam nach Unten. Während eben nur das langgelockte, rabenschwarze Haar von der Dame in seinem Bett zu sehen war, genoss er nun die Gesamtheit ihres Anblicks Sie war eine Chiss, blaue, zarte Haut. Zierlich und dünn. Um einiges kleiner als er und dementsprechend leichter. Sicher nur die Hälfte. Seine Berührung war sanft und zärtlich. Als die junge Frau die Kälte spürte, erwachte sie davon, sie griff nach der Decke und zog diese wieder hoch.


    "Lass das... ich will schlafen, Liebling", murmelte sie.


    Von dem Mann mit der dunklen Stimme kam eben so ein leises Lachen. Er beugte sich zu der Chiss und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Wange, bevor er sich wieder aufrichtete und an seinen Schrank ging. Seit ihrem Abflug auf Rishi, waren die beiden kaum Außerhalb dieses kleinen Raumes gewesen. Höchstens um sich was zu Essen zu holen, zu Trinken oder Duschen. Rag noch zwei, dreimal um die Lage zu überprüfen. Im Hyperraum gab es eben nichts für das Paar zu tun, außer die gemeinsame Zeit zu nutzen.


    Der Pirat öffnete seinen Schrank und blickte in diesen, während er sich das Shirt, das er trug, über den Kopf aus zog. Das alte Shirt warf Rag achtlos zu Boden. Was er in diesem Augenblick nicht wusste, war das er von seinem Bett aus beobachtet wurde. Die Chiss, Rori hatte sich in seine Richtung gedreht und begutachtete seinen Körper aufs Neue. Sie sah ihm, mit ihren großen, roten Augen an und lächelte etwas. Sie bewunderte den muskulösen, vernarbten und mit Tattoos geschmückten Körper ihres Lebensgefährten. Der jungen Chiss, war die Decke gerade egal, beider Drehung deckte sie sich auch bis zur Körpermitte ab. Sie trug eines seiner Unterhemden. Es war ihr viel zu groß und einer der Träger bereits weggerutscht. Stattdessen bedeckten ihre langen, schwarzen Locken alles Nötige.


    Rag nahm sich derweil ein frisches Shirt aus dem Schrank und zog es sich an. Darüber seinen Brustpanzer. Frische Stümpfe und eine frische Hose folgten, danach seine geliebten Stiefel und eine Beinpanzerung. Sein Mantel und jede Menge Gürtel. Für seine Blaster, drei Gasgranaten und jede Menge Taschen mit nützlichen Kram. Er wusste ja nicht, was auf ihm zu kam. Und Rag hasste es, unvorbereitet zu sein. Als er fertig war, drehte er sich wieder zu Rori. Wieder musste er lächeln und auf ein neues, bewunderte er sie ersteinmal. Nur für einen Augenblick verharrte er so und genoss den Anblick. Rag beugte sich zu Rori, die Rubine, die sie ihre Augen nannte und in dennen sich Rag so gern verlor, waren wieder geschlossen. Der Pirat mit den roten Haaren, drückte einen Kuss auf die Schläfe der jungen Frau und Flüsterte ihr etwas zu.


    "Bleib ruhig hier, es wird sicher nicht lange dauern."


    Rag machte sich wieder auf den Weg, zurück ins Cockpit, beim rausgehen erwiederte die junge Frau etwas "Nein, ich komm mit"


    Inzwischen hatte die Togruta etwas gefunden. Die Frau mit der orangefarbenen Haut, trat an ihren Kapitän ran und salutierte sogar
    "Käpt'n, Sir..." begann sie förmlich, eine Angewohnheit aus den Zeiten im republikanischen Militär "Das Zielobjekt ist geortet worden, es ist .... seht selbst"


    Sie trat beiseite und erlaubte einen Blick auf einen gigantischen Felsbrocken. Einem der größten Asteroiden in diesem Feld. Und darin war deutlich etwas zu erkennen. Ein Komplex aus Gebäuden. Vielleicht eine ehemalige Militärbasis, ein Schmuggler oder Piratenversteck. Vielleicht auch eine Stillgelegte Mine.
    Rag trat vor, um mehr zu sehen, von der Seite wurde er weiterhin von der Togruta angesprochen "Sir, die Stromversorgung des Komplexes ist noch aktiv. Wir können dort also Landen"


    Rag sah zu ihr und deutete mit einem Nicken zu dem Komplex "Funkkontakt?"


    "Ähm..." kam es verunsichert, von der jungen Frau "Wir haben versucht jemanden zu erreichen, warten aber noch auf eine Antwort"


    Der Pirat strich durch seinen Bart und nickte "Wir landen. Tahla, gib Clegar Bescheid. Er soll die Droiden hochfahren."


    Tahla, die Togruta salutierte erneut und eilte aus dem Cockpit. Rag setzte sich auf seinen Sessel, übernahm aber nicht das Steuer. Er wusste das Frodd, der Rodianer der bessere Pilot war. Frodd manövrierte gekonnt um die Asteroiden herum in den Hangar des unbekannten Komplexes.


  • Kapitel 2; Niemand Zuhause?

    Sanft setzte das Schiff, Lamia IV, auf dem Boden aus Durastahl auf. Rag war, was Schiffsnamen anging, nicht der kreativste. Jedes seiner Schiffe bekam diesen Namen. Und da er drei schon geschrottet hatte, war dies Nummer Vier. Er blickte durch die Frontscheibe des Cockpits, in die gigantische Halle.


    "Nichts.." stellte er fest. Dort war niemand. Keine Sicherheitskräfte, keine Arbeiter. Nicht einmal Droiden
    "Die Luft ist aber Atembar", kam es im gebrochenen Basic von Frodd


    Rag nickte und kratzte sich über den roten Bart. "Wir gehen raus. Ich werde die Verankerungen manuell betätigen. Dann kannst du nach kommen."

    Er schritt aus dem Cockpit heraus und ging zu einer Metalltreppe. Sie führte nach unten. Dort war die Luke nach draußen. Neben dem Lagerraum waren dort noch zwei Räume. Einmal der Schlafraum von Clegar und Frodd. Und die ehemalige Krankenstation die nun als Tahla's Kajüte diente. Ganz hinten war noch der Maschinenraum.


    Auf dem Weg nach unten sah er schon Tahla wie sie einige der Droiden aktivierte. Rag blickte sich nach Clegar um. Auf einer Kiste saß er, wieder übernahm Tahla einen Job, den er machen sollte. Es war nichts neues, aber ein Punkt bei dem Rag wütend wurde.


    Rag winkte Clegar zu sich und sah ihn streng an, "War das nicht eigentlich deine Aufgabe?"


    Clegar, ein Trandoshaner stand auf und stellte sich seinem Käpt'n gegenüber. Der Trandoshaner war sogar noch einen Kopf größer als sein Kapitän. Der größte Trandoshaner den Rag je sah. Der rot-braun geschuppte Clegar, fixierte den Kapitän mit seinen gelben Augen und fauchte sogar. Rag wusste, vor Clegar durfte er nie Furcht zeigen. Keine Schwäche. Bei dem bedrohlichen knurren des Trandoshaners, wich er auch nicht zurück, er zuckte nicht einmal. Ganz im Gegenteil, er packte Clegar am Kragen seiner schweren Rüstung und zog ihn ein Stück in seine Richtung


    "Vergiss nicht, du stehst in meiner Lebensschuld. Du musst auf mich hören, mich beschützen! Bis du deine Schuld beglichen hast"


    Clegar schloss seine Augen und nickte, bevor er etwas auf Dosh sagte. Was man wohl als Drohung interpretieren konnte. Rag wusste das Clegar, sobald diese Schuld bezahlt wurde, ihm wohl herausfordern würde. Wohl nicht sofort, aber diese Herausforderung würde kommen. Nicht weil er Rag'nar hasste, sondern weil er Jagganath-Punkte wieder haben wollte.


    Clegar ging zurück zu der Kiste, er wetzte gerade seine Machete. Neben den Rot- leicht bräunlichen Schuppen des Trandoshaners, war das auffälligste wohl seine Rüstung. Sie war aus mehreren Rüstungen zusammengeschustert. Mandalorianische Rüstungen, die waren deutlich erkennbar. Rag blickte daraufhin wieder zu Tahla, mittlerweile waren alle Droiden aktiv. Tahla ging an den Spind der im Lagerraum stand und nahm sich einen leichten Brustpanzer heraus und ein Blastergewehr. Genau wie einen Gürtel. An diesem hing ein Holster mit einem Blaster. Sie legte erst den Gürtel um, als die etwas hörte, blickte sie auf und lächelte etwas "Rori? Kannst du mir mit dem Brustpanzer helfen?"


    Rag blickte ebenfalls nach oben. Rori war adrett wie immer. Ihre Kleidung erinnerte ihn etwas an eine Uniform. Die polierten Stiefel, die schwarze Hose im Militärstil. Darüber ein Shirt in derselben Farbe. Genau wie die Lederjacke. Der einzige farbliche Kontrast waren ihre roten Rubine, in die sich Rag immer aufs neue verlor. Die, und ihre blaue Haut. An ihrem Rücken war ein kleiner Rucksack. Um die Hüfte ebenfalls ein Gürtel mit einem Blaster. In einem Beinholster, ein Kampfmesser. Sie eilte die Treppen nach unten und zog sich dabei Fingerlose Handschuhe an


    "Na gut", begann Rori und ging auf die Togruta zu "warte"


    Wie versprochen half die Chiss, der jungen Togruta. Derweil öffnete Rag die Luke des Schiffes und trat als erster aus dem Schiff. Es war ruhig und das hasste Rag. Es war zu still. Zu vernehmen war nur das Surren seines Schiffes, seiner Droiden. Der Rothaarige trat an eine Konsole und verankerte mit einem Hebel, sein Schiff. Misstrauisch sah sich der Pirat noch etwas um, bevor er wieder in Richtung seines Schiffes ging.


    Die Droiden verließen mittlerweile das Schiff. Es waren insgesamt Sieben. Ein umprogrammierter, schwerer Sith-Kriegsdroide und ein Halbes Dutzend leichtere Kampfdruiden. Ihnen folgte Clegar, mit zwei dicken Riemen schulterte er eine Große Sturmkanone, zwei Macheten an weiteren Gurten, an der Hüfte fixiert. Am Ende noch Frodd mit einem Blaster in der Hand. Er steckte ihn in seinen Schulterholster und wartete darauf das die beiden Frauen auch heraus traten, um das Schiff zu verriegeln. Rori und Tahla traten als letzte aus dem Schiff. Tahla hatte das Gewehr geschultert und hopste förmlich aus dem Schiff. Rori umklammerte das Gewehr und drückte es an sich. Die Chiss wirkte nervös, war es doch ihr erster Einsatz, als Teil von Rag's Crew. Der erste Einsatz, bei dem sie Waffen bei sich tragen musste. Als beide die Rampe unten waren, verriegelte der Rodianer das Schiff.


    Rag merkte Rori die Nervosität an, daher ging er auf sie zu. Sie versuchte zwar ganz Chiss zu sein und anderen würde es vielleicht gar nicht auffallen. Aber ihm fiel es auf. Ganz nah, kam er ihr und strich ihr mit seiner behandschuhten Hand über den Kopf
    "Immer mit der Ruhe". Flüsterte er leise. "Das wird ein Kinderspiel, kein Grund zur Sorge"


    Seine Hand glitt über ihre Wange, über ihren Hals, an die Kette, die sie um den Hals trug. Sie hatte die Kette von ihm. Die Kette selbst war aus einem silberfarbenen Edelmetall und sicher mehr Wert als alles was er am Körper trug. Aber das besondere an der Kette war der Anhänger. Genau genommen waren es drei Anhänger. Zwei kleine, kunstvolle, rötliche Muscheln, die an einer Lederschnur, an der Kette hingen. Aber der Blickfang des Trios war der Anhänger in der Mitte. Ein blauer Kristall , der Schliff verriet das er ein kleines Vermögen Wert war. Die Fassung des Kristalls war diesem aber nicht würdig. Gewöhnliches Durastahl, man sah das Rag es selbst gemacht hatte. Das Metall hatte Schmauchspuren, anscheinend teile eines Blasters. Ein kleiner Goldener Ring veredelte das kleine Handwerkstück.


    Rag legte seine Stirn an die von Rori und sah das Schmuckstück einen Moment lang an, bevor er die Augen schloss, "Ich pass auf dich auf" ,flüsterte er noch und drehte sich wieder zu den anderen um.
    Dabei deutete er auf zwei der Droiden,"Du.. und du!", befahl er "Ihr sichert das Schiff. Der Rest mir nach!"


    Der Weg führte die Gruppe aus dem Hangar heraus, in einem Hauptkorridor. Das Ziel war das Büro des Hafenmeisters. Einfach zu finden, den von diesem Büro aus, konnte man in drei Landebuchten blicken. Das einzige Hindernis war eine Metalltreppe. Der Sith-Kriegsdroide musste deshalb warten. Es war seltsam, auch auf diesem kurzen Stück war erneut niemand zu finden. Keine Lebewesen, keine Droiden. Im Büro roch es nach einem gammligen Frühstück. Es stand dort noch auf einem Schreibtisch. Die Stromversorgung der Anlage war noch immer intakt. Die Stille war bedrückend. Alles was zu hören war, waren die Schritte der Gruppe, und das Surren der noch angeschalteten Computer.

  • Kapitel 3; Doch kein leichter Job

    Die kleine Gruppe hatte ihr Lager in dem Büro des ehemaligen Hafenmeisters aufgeschlagen. Die Droiden befanden sich auf Patrouille oder im Wachmodus. während Clegar, unruhig wie ein wildes Tier im Käfig, auf und ab ging, lag Rag in einem der Sessel. Seine Füße hatte er hoch gelegt. Der Rothaarige war die Ruhe selbst. Rori saß neben ihm, doch sie war nicht annähernd so entspannt. Sie war total aufgeregt und angespannt.


    Tahla sah, wie immer, Frodd über die Schulter. Die aufgeweckte Togruta wollte so viel lernen, wie sie konnte. Ursprünglich kam sie von Coruscant. Republikanisches Militär, Feld-Sanitäterin. Vor sechs Jahren war sie auf einem Planeten im Outer Rim von ihrer Einheit zurück gelassen (worden). Während ihre Kameraden vor der Droidenarmee von Zakuul flohen, versuchte sie vergebens das Leben einer Zivilistin zu retten. Eine Explosion brachte das Haus, in dem sie war, zum Einsturz. Vier Tage lag sie unbemerkt, im Schutt begraben, bis Schrottsammler auf sie Aufmerksam wurden. Schrottsammler in Diensten von Rag'nar dem Roten. Der Pirat ließ die junge Togruta bergen und auf sein Schiff bringen. Tahla blieb, wurde Piratin und versuchte so viel zu lernen wie sie konnte. Das Navigieren und nun von Frodd, das Hacken.


    Frodd genoss die Nähe von Tahla. Er zeigte ihr nur zu gern alles, was er wusste, da er seit ihrer ersten Begegnung in Tahla verliebt war. Der Rodianer war schon immer ein Computerfreak. Schon seit seiner Jugend beschäftigte er sich mit dem Hacken von Systemen. Die zweite Leidenschaft des Rodianers war das Fliegen. So war es naheliegend, dass er Pilot wurde; Pilot der Rodia Navy und Mitglied einer Jäger Staffel. Frodd war einer der besten Nachwuchspiloten. Der erste Kontakt zwischen dem Rodianer und seinem jetztigen Kapitän war alles andere als erfreulich verlaufen


    An diesem Tag war seine Staffel,als Teil der Fracht auf einem Großraumfrachter stationiert. Das Ziel war Serreno um die dortige Bevölkerung zu unterstützen. Doch weder der Frachter, noch die Besatzung, kam je auf Serreno an. Was Frodd zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war dass sie einen Saboteur und Spion an Bord hatten. Als der Frachter den Hyperraum verließ, begann der Angriff. Mit einem gezielten Hyperraum Sprung, brachte sich das Schiff von Rag, die Dragonfire in Position. Noch bevor Zeit für eine Reaktion war, rammte das Schiff, ein Foray-Klasse MK-2 Blockadebrecher, den Frachter. Die Dragonfire warfür solche Manöver modifiziert worden. Der Saboteur an Bord verhinderte kurz darauf das die Rodianische Fliegerstaffel ausrücken konnte. Es dauerte nicht lange, da kamen die Piraten an Bord und der Kapitän des Frachters kapitulierte.


    Rag ließ der Besatzung nur zwei Möglichkeiten. Überlaufen oder Sterben. An diesem Tag sah Frodd, Tahla zum ersten Mal und verliebte sich sofort. Während sein Staffelkommandant, wegen falschen Stolz, den Tod wählte, genau wie die meisten seiner Staffel. Wählte Frodd das Leben. Zuerst trieb den Rodianer das Verliebtsein in Tahla und der Zorn auf Rag an, heute ist Frodd jedoch Rag gegenüber loyal.


    Der Hacker saß noch immer am Computerterminal. Es brauchte etwas um das System zu Hacken, es war eine versteckte imperiale Anlage, soviel hatte er herausgefunden. Zumindest war sie ursprünglich imperial, bis vor wenigen Jahren. Eine Karte des Komplexes konnte er ebenfalls downloaden.


    "Ich hab die ThunderStorm gefunden", schrie Frodd plötzlich auf und riss Rag aus einem Traum. Murrend streckte sich der Pirat und setzte ein Bein auf den Boden. Dann das andere. Er stand gähnend auf und ging auf das Hacker-Duo zu.



    "Wo ist das Schiff?", kam von dem Roten, während er sich über den Bart kratzte
    "Landebucht 1-C auf der anderen Seite der Anlage" Erwiderte die Togruta.


    "Seid ihr euch sicher?"


    "Ja!" Kam es von dem Rodianer. Er drehte den Monitor zu Rag, darauf Bilder einer Sicherheitskamera. "Hab versucht andere Kameras zu nutzen", kam es wieder im gebrochenen Basic. "Aber von hier aus nur Hangar Kameras"


    Auf dem Bild war deutlich ein Schiff zu sehen. Und es passte genau auf die Beschreibung der ThunderStorm. Auch dort war niemand zu sehen. Zumindest niemand der am Leben war. Rag erkannte, zwei am Boden liegende, leblose Körper.


    "Was ist mit den anderen beiden?", kam es neugierig von Rag


    "Landeplatz 1-A liegt Wrack von Schiff,... der andere ist lee.." Er unterbrach den Satz und als er etwas sah "Nein, da stehen Schiff von Republik. Eben noch nicht da"


    Rag hatte sich auf den Tisch abgestützt und richtete sich nun wieder auf.


    "Clegar! Zerstöre die Überwachungskamera in der Landebucht der Lamia!" befahl er sofort.


    Rag konnte darauf verzichten, dass man von ihrer Anwesenheit wusste.


    "Frodd? Was ist mit der restlichen Anlage? Gibt es keine Kameras?"


    "Von hier aus keinen Zutritt, keine Verbindung. Andere Kameras nur von Sicherheitszentrale" erwiderte der Rodianer


    Rag dachte einen Moment nach, dann deutete er mit einem Kopfnicken zur Türe "Lasst uns aufbrechen!"


    Der rothaarige Pirat ging auch schon voran, Rori folgte ihm wie ein Schatten. Kurz darauf eilten der Rodianer und die Togruta ihm nach. Clegar blieb zum Schluss, er verzog seine Mundwinkel so, dass sie an ein Lächeln erinnerten. Seine Sturmkanone im Anschlag. Dann feuerte er schon aus einem der Fenster. Die Einschläge durch die Sturmkanone, zerfetzten dabei die Kamera. Dies war offensichtlich das vorläufige Highlight dieses Tages, für den Trandoshaner. Sichtlich zufrieden folgte er den anderen.


    Frodd ging voran, er hatte die Karte der Anlage auf seinem Datapad. Dieser Bereich war klein. Eine Werkstatt, ein Lager für Ersatzteile. Eine Frachtlagerhalle. Dann die drei Landebuchten. Ein Lift sollte nach unten, tiefer in den Komplex, führen. Aber am Lift fanden sie eine böse Überraschung vor. Der Lift war zerstört. Rag wagte einen Blick in den Schacht, aber er sah nichts, außer völliger Dunkelheit. Geradeaus, vor ihm sollten sich mehrere dicke Durastahl-Drahtseile befinden. Doch diese waren dort auch nicht.


    "Wir müssen wohl nach unten klettern" stellte er fest und schickte zwei der Droiden, zusammen mit Frodd zurück "Hol mal ein paar Seile, Sicherungshaken und Kletterausrüstung."

  • Kapitel 4; Abstieg ins Ungewisse

    Nichts als Dunkelheit, Dunkelheit und ein flackerndes Licht, das aus einem kleinen Spalt drang. Das war der Ausblick, als Rag wieder in die Tiefe blickte. Ein Klopfen war zu hören, als die behandschuhte Hand des Piraten im Takt eines Liedes, das er im Kopf hatte, auf den Durastahlboden klopfte. Die offene Türe des Fahrstuhls diente als Rückenlehne, das rechte Bein angewinkelt, während das linke Bein in die Tiefe des Schachtes baumelte. Rag hob seinen Blick aus der Dunkelheit und sah sich nach den anderen um. Der rotschuppige Clegar streifte wieder auf und ab; es war offensichtlich, dass er solche Momente hasste. Aber man konnte nicht mehr tun als warten. Tahla redete mal wieder auf Rori ein. Die Togruta war neugierig, da sie zuvor nie eine Chiss kennengelernt hatte, dass sich die blaue Frau ausschwieg, störte dabei kaum. Auch ohne eine Antwort zu bekommen, redete Tahla scheinbar endlos weiter. Die neugierige, aufgeweckte Tahla wollte so viel wissen, aber Rori blieb bis zu diesem Zeitpunkt immer kalt und distanziert. Doch die Togruta hatte sie so langsam aber sicher, mürbe gemacht.


    "Drorc'rori'goastu", kam mit einem tiefen Seufzen von der kühlen, blauhäutigen Lady. Aber als Lohn kam von der Togruta nur ein fragender Blick.


    "Du wolltest doch wissen, wie ich eigentlich heiße", folgte erneut von Rori, "Rori ist ja nur eine Abkürzung, für euch Fremdweltler"


    Tahla begann zu grinsen und fragte direkt weiter, scheinbar ohne Punkt und Komma:
    "Kommst du von Csilla? Wie ist es dort? Bist du auch Soldatin? Eine Agentin? Kannst du kämpfen? Was hast du dort gemacht? Hat Rag dich entführt? Hat er dich einem Mann ausgespannt? Hast du da nen süßen Freund? Oder werdet ihr dort zwangsverheiratet? Hat er dich wie in einem Kitschfilm gerettet?"


    "Hey, Hey... immer mit der Ruhe" kam von Rori. Ein dezentes Purpur, schmückte ihre Wangen dabei. Sie hielt abwehrend die Hände hoch, was die stürmische Togruta besänftigen sollte.


    Rag unterbrach die beiden jedoch , als er Frodd sah, dabei stand er auf und streckte sich "Clegar? Du brauchst kein Sicherungsseil, oder? Und kannst doch sicher zwei der Droiden mit dir runter nehmen."


    Das war für den Trandoshaner eine Herausforderung und es wäre eine Schande,würde er es nicht tun. Rag nahm Frodd eines der Seile ab, um zwei der Droiden, an den Trandoshaner zu fixieren. Es dauerte ein wenig, gleichzeitig zeigte Rag den anderen ein paar Seemannsknoten. Der Kerl von Rishi, hatte sie schon als Kind gelernt. Zu der Zeit, als er auf Fischerbooten aushalf, um Geld zu verdienen. Rori war fasziniert, von dem was Rag alles wusste. Sie sah ihn an, wieder mit diesem verliebten Schimmer, in ihren großen, roten Augen. Rag'nar war kein besonders gebildeter Mann, Rori wusste das, sie hatte keine falsche Illusion von ihm. Er war nie zur Schule gegengen, hatte nie studiert. Aber Rag war warnicht dumm.ImGegenteil, der Pirat war ein intelligenter Mann, das Leben hatte ihm seine Lektionen erteilt. Rag'nar hatte sich so viel selbst beigebracht und so viel gelernt, was man wohl auf keiner Universität beigebracht bekommt.


    Als die beiden Droiden an der gigantischen Echse verzurrt waren, stand Clegar auf, schritt auf den dunklen Schacht zu. Ein Nicken zu Rag und Clegar begann mit dem Abstieg. Die Krallen an den Füßen und den Händen der Echse waren hart und scharf. Er verschaffte sich den nötigen Halt. Es dauerte nicht lange, bis er die gut 20 Meter in die Tiefe überwunden hatte. Nun galt es nur noch aus dem engen Spalt, einen richtigen Durchgang zu schaffen. Aber nicht einmal das schien ein Problem für die Echse zu sein. Mit roher Gewalt und einem Brecheisen, das zu seiner Ausrüstung gehörte, schaffte es Clegar, die klemmende Lifttüre etwas weiter zu öffnen. Unten sollten die Droiden, dem Trandoshaner Rückendeckung geben, solange er Rag half, die restliche Crew abzuseilen. Frodd war der Erste.


    Mit einer Taschenlampe, aus einer seiner Taschen, leuchtete der Kapitän der Crew nach oben in den Schacht. Er warf eines der Seile, kurz darauf über einen Stahlträger, den er sah. Es sollte einen Flaschenzug imitieren. Der Rothaarige nahm beide Enden des Seiles und zog so fest er konnte an dem Seil. Es schien zu halten. Das eine Ende Band er sich selbst als Gegengewicht um die Hüfte. das andere reichte er Frodd um sich selbst zu sichern


    Rori kniete sich auf den kalten Boden und Sie blickte hinab in die Tiefe. Sie sah zu, wie Frodd nach unten kletterte. Sie hatte wacklige Knie. Das sollte sie jetzt auch tun? Bei dem Gedanken daran schüttelte sie den Kopf. Sie sah zu, wie Frodd bis auf die Höhe von Clegar kletterte. Der Trandoshaner griff nach dem Rodianer und zog ihn zu sich, nun hatte Frodd wieder festen Boden unter den Füßen.


    Tahla beobachtete Rori die ganze Zeit und legte dann ihren Rucksack ab. Auch das Gewehr und all ihre andere Ausrüstung. Sie verschnürte ihren Kram so, wie Rag es ihnen gezeigt hatte.


    "Rori, gib mir auch deine Sachen", kam es von ihr. Die beiden Frauen banden ihre Sachen zusammen und Rag ließ die Ausrüstung der beiden, runter zu Clegar.


    "Komm schon", sagte Tahla lächelnd zu Rori, "Der große kann uns beide runter lassen. So musst du keine Angst haben"


    Rori fühlte sich ertappt, die Chiss hatte wirklich Angst. Aber so würde es gehen. Es war der Frau mit der blauen Haut schon etwas peinlich. Aber sie zog das Klettergeschirr an, während Rag einige sichere Knoten an einen Karabinerhaken machte. Wieder zog er daran, mit aller Kraft und wieder schien alles sicher zu sein. Rag befestigte das Seil an der Kletterausrüstung der Togruta. Mit einem breiten grinsen, sah sie dann zu Rori und breitete ihre Arme für sie aus


    "Schätzchen", scherzte die orangehäutige, junge Frau "komm Knuddeln." Dabei zwinkerte sie zweideutig.


    Für Rori war das wirklich nicht leicht. Aber es musste sein. Sie atmete tief durch und schritt auf Tahla und Rag'nar zu. Aber statt Tahla zu umarmen oder sich an dieser zumindest fest machen zu lassen, sprang sie Rag förmlich in die Arme. Die junge Chiss küsste den rotbärtigen Kerl mit den langen Dreadlocks


    "Lass mich ja nicht fallen", hauchte sie noch an seine Lippen.


    Erst jetzt ließ sie sich an Tahla mit weiteren Haken fest machen. Rag lies beide wieder runter, langsam und behutsam. Als die beiden auch wieder festen Boden unter den Füßen hatten folgte Rag, als letzter seiner Crew nach unten in die Tiefe.

  • Kapitel 5; Das Schlachthaus

    Es wurde eindeutiger, dass diese Anlage eine imperiale war. Überall hingen ihre Banner. Mit einem von ihnen putzte sich Rag die Nase, während sie durch den Korridor gingen. Diese Ebene war ein Wohnkomplex. Frodd hatte es auf seinen Karten herausgefunden. Diese Anlage hatte viele Etagen, die den Asteroiden ausfüllten und teilweise ergänzten. Die kleine Gruppe war nun vier Etagen tiefer angelangt. Die Etage über ihnen, sowie doe unter ihnen und die Ebene auf der sie nun waren, diente als Wohnraum für die Besatzung. Es war eine richtige kleine Stadt. Breite Flure. Viele Wohnungen und sogar kleine Ladenlokale. Die Hangarebene und eine Logistik-Ebene waren noch über ihnen. Frodd hatte auch herausgefunden, dass hier im Normalfall zwei Hundertschaften Soldaten lebten und mindestens genau so viele Wissenschaftler und Ärzte. Dazu noch anderes Personal, wie Techniker, Dockmitarbeiter, das Personal für die Logistik und eine Zivile Besatzung für andere Aufgaben. Ab und an sah die kleine Gruppe in einen der Räume. Mannschaftsquartiere, ausgelegt für Vier bis Sechs Personen, kleine Wohnungen waren auch dabei. Alle waren sie verwüstet. Hier war etwas passiert, Zerstörung soweit das Auge reichte. Auch eine Menge Blut schien geflossen zu sein. Es stank, es stank nach Blut, Erbrochenen, Verwesung und Fäkalien. Doch den Piraten störte es nicht. Rag'nar und Clegar hatten schon schlimmeres gesehen. Das Rothaar schritt weiter, die jüngere und kleinere Rori an seinem Arm geklammert, folgte ihn. Nicht weil sie wollte, sondern weil sie es an seiner Seite angenehmer und sicherer fand. Es war offensichtlich das sie Angst hatte. Die beklemmende Atmosphäre machte ihr zu schaffen, sie war soetwas nicht gewöhnt.


    Rag sah an einer Wand ein Schild, was ein Lächeln auf seine Lippen zauberte. Er blieb stumm, klopfte mit dem Handrücken auf die Brust des Rodianers und deutete mit einem Nicken auf das Schild. Dann ging er auch schon los.


    "Cantina?", las der Rodianer vor und folgte mit einem Kopfschütteln seinen Käpt'n


    "Mal wieder Typisch", kam es von der amüsierten Togruta die den beiden, genau wie der Rest folgte.


    Auch die kleine Cantina war ziemlich zerstört. Tische und Bänke herausgerissen. Hocker umher geworfen. Gläser, Flaschen und Spiegel zertrümmert. Der Kellnerdroide mit einer Nagelpistole an die Wand genagelt. Er zuckte noch etwas, sprühte Funken. Aber der Kopf des Droiden fehlte.


    Tahla sah sich etwas geschockt um, während Rag über die Theke kletterte und dort hinten etwas suchte. Den Anschein hatte es zumindest. Clegar sicherte den Eingang, während Frodd bei Rori stehen blieb. Mitten im Raum, dabei sich einen Eindruck von allem verschaffend, genau wie Rori.


    Mit einem Metallrohr, das mal das Bein eines Hockers gewesen war, befreite er die Theke von Scherben und Müll. Wieder ging er danach in die Hocke und stellte mehrere Flaschen auf die Theke; hauptsächlich Plastikflaschen mit Wasser und Limonade.


    "Sind noch gut", kommentierte er sein Tun. Er ging wieder in die Hocke und suchte weiter. Aber er fand nichts. Alles zerbrochen, überall nur Müll. Enttäuscht gab Rag der Theke, einen Tritt-dabei löste sich die Verkleidung. Der Pirat hob neugierig die Braue und ging in die Knie. Ein geheimes Fach in der Theke. Rag löste die Verkleidung nun ganz. Wieder richtete sich Rag auf, räumte erneut die Theke mit dem Metallrohr von Scherben frei, bevor er das Geheimfach der Theke leerte. Dabei, die wohl einzige heile Glasflasche in dieser Cantina. Ein Whiskey, die Flasche war noch halb voll. Rag öffnete die Flasche und genehmigte sich einen Schluck, schloss die Flasche wieder. Mit den Handschuhen wischte er sich über den Mund, bevor er die Flasche abstellte, nur um das Geheimfach weiter zu Plündern. Tütchen mit Trockenfleisch oder Nüssen. Teure Snacks. Wohl etwas, das der Wirt für Offiziere aufbewahrte.


    "Wir haben auch was zu Essen", kam es von Rag mit einem schiefen Lächeln.


    Frodd trat als erster vor, nahm sich zwei Tütchen mit Nüssen, die er in seinen Taschen verstaute. Dann eine Flasche Limo die er sofort öffnete und ein drittes Tütchen mit Nüssen. Das schien ihn gerade zu beruhigen, der Rodianer setzte sich auf eines der Sofas. Tahla tat es ihm gleich. Sie nahm ihren Rucksack und verstaute ihn diesem, zwei Flaschen Wasser und eines der Tütchen. Bevor sie sich selbst für jetzt etwas nahm, eine Limo und wieder eine Tüte mit Nüssen.


    Rag nahm zwei Tüten Trockenfleisch und warf sie Clegar zu "Iss du auch was."


    Rori war etwas perplex, sie verstand nicht warum die Crew, mit der sie unterwegs war, nun begannen Snacks zu Essen. Die Chiss kannte dort nur das Militär und die typischen Militärrationen. Sie ging an die Theke, nahm eine Tüte mit Trockenfleisch und eine mit Nüssen


    "Das sollten wir nicht essen", begann sie missmutig "Dieses Zeug versorgt uns nicht mit den Nährstoffen die wir brauchen. Auf einer Mission sollten wir uns auch von Militärration ernähren, die sind ja dazu gemacht."


    Rag musste lachen "Wir sind keine Soldaten, wir sind Piraten", dabei öffnete er sich eine Tüte mit Trockenfleisch und nahm sich etwas daraus. "Iss auch was, Darling. Sicher ist sicher"


    Er richtete sich auf, zwinkerte ihr zu und deutete auf eine Türe. "Frodd, wenn du was gegessen hast, geh mal ins Kühlhaus. Vielleicht ist dort noch was. Ich geh mal gucken, ob es hier sonst noch was gibt"


    Der Pirat mit den roten Dreadlocks war der erste der nach hinten ging. Er öffnete die Türe zum Privatbereich, direkt links war das Kühlhaus, sein Weg führte ihn aber rechts herum. An den Toiletten vorbei war das Büro, die Tür war jedoch abgesperrt. Aber für Rag kein Problem. Er trat die Türe mit einem kräftigen Tritt ein, als er den Raum dann aber betrat, war es, als würde er gegen eine unsichtbare Wand prallen.


    Eine Wand aus abgestandener Luft. Gestank nach Blut und Tod. Rag trat in den Raum, sah sich um und verzog sein Gesicht. Sein Mund sprach von Ekel, sein Blick von Mitleid. Ein Bett stand in diesem Raum, darauf ein Kadaver. Die dunkelgraue, bald schwarze Haut zeugte davon, dass diese Person schon länger tot war. Sie war nackt, an das Bett gefesselt. In einer Position, die vermuten lässt das die Frau wohl mehrfach geschändet worden war. Rag trat näher heran, beäugte die Frau genauer, dabei fiel ihm etwas auf, Ein Bein fehlte ihr und am Bauch hatte sie eine unschöne Narbe, die zu Lebzeiten nicht richtig verheilen konnte. Rag'nar fragte sich was mit ihr passierte, er nahm die Decke, die dort lag und bedeckte die Frau. Er konnte sie nicht beerdigen, aber das war eine Alternative, um der Seele der Frau Ruhe zu gönnen.


    Der Raum wurde weiter untersucht, aber nichts Interessantes gefunden. Dann hörte er auch schon Tahla seinen Namen rufen. Rag eilte aus dem Büro an den Türen vorbei in die Cantina, ihm war nicht einmal die offene Tür, des Kühlraumes aufgefallen. Tahla klopfte Frodd auf den Rücken, der sich gerade übergab.


    "Frodd, was ist los?", fragte Rag, von Frodd kam aber keine Antwort. Stattdessen deutete er Richtung Kühlraum. Der Blick von Rag'nar folgte dem Fingerzeig, sein Weg führte ihn in den Kühlraum.


    "Ihr bleibt hier", befahl er auf seinen Weg in die Kühlkammer. Zuerst sah er dort nur große Kunststoff Säcke an Fleischerhaken. Etwas war darin. Schläuche führten aus ihnen Heraus, die an Sauerstoffflaschen hingen. Der Anblick verwirrte Rag, als er näher herantrat und einer der Säcke sich bewegte, erkannte Rag was darin war. Er wusste nun was den Rodianer so verstörte. In den Säcken waren Menschen.


    Der Pirat zog sein Messer und schnitt den Sack auf. Nun erkannte er eindeutig einen Mann. Abgemagert, mit zahlreichen Wunden. Die Augen fast leblos, das Gesicht eingefallen. Die leeren Augen des sterbenden Mannes, musternden Rag'nar genau.
    "Wer bist du?", fragte der Mann verwirrt. Er war ängstlich


    "Beruhige dich, Kumpel", begann Rag'nar mit ruhiger Stimme, "Ich habe nicht vor dir etwas zu tun. Mein Name ist Rag'nar. Was ist hier passiert?"


    Von dem schwachen Mann kam kaum noch eine brauchbare Antwort. "Tote, Männer Essen Männer", aber mehr war da nicht . Der Mann klammerte sich an Rag und winselte "Töte mich", bevor das Bewusstsein verlor. Rag legte ihn behutsam zu Boden, zog sein Messer und erfüllte die Bitte. Bevor er aufstand, als er den Mann dann musterte, fiel dem Piraten, auf das dieser keine Beine mehr hatte, besser gesagt der gesamte Unterkörper war weg, auch die Hände fehlten beide. Der Pirat beschloss die anderen Säcke auch zu überprüfen.


    Einen nach den anderen und immer bot sich ihm dasselbe Bild. Tote oder sterbende Menschen. Allen fehlten weite Teile ihres Körpers. Und den Sterbenden bot er die Gnade des Todes. Alle waren zu schwach zum Sprechen oder reagierten gar nicht erst auf die Fragen des Piraten. Er zeigte Gnade, indem er ihnen mit der Klinge seines Messers, einen schnellen Tod schenkte. Erst mit dem letzten Sack, fand er jemanden, den er noch retten konnte. Eine blonde Frau, Anfang vierzig. Das schätzte Rag zumindest. Sie hatte ein blaues Auge und eine aufgeplatzte Lippe. Sie war ebenfalls nackt, wie alle hier. Das Rothaar wischte das Messer an seiner Hose ab und steckte es wieder weg, um der Frau aus dem Sack zu helfen.


    "Was, bei allen Höllenmeeren ist hier los?", fragte Rag. Aber die Frau schwieg vorerst. Sie war unterkühlt. Und ihm fiel auf, dass ihre beiden Wunden noch frisch waren. Auch ihr fehlte ein Bein und auch sie hatte wie die Frau aus dem Büro, eine Narbe am Bauch. Rag trug sie deshalb aus der Kühlkammer heraus, in die Cantina.


    Sofort brüllte er, "Clegar, sichere den Eingang, wir sind hier sicher nicht allein! Frodd, reiß dich zusammen und räum mir den Tisch da frei. Rori, hol die Flasche dort, mit dem Alkohol. Thala, mit dem Medikit antreten!"


    Der Befehlston war selten. Es bedeutete, dass es ernst war. Frodd gehorchte sofort und räumte den Tisch frei, das Rag die Fremde ablegen konnte. Rag nahm Rori die Flasche ab und reichte sie Thala


    "Versorge diese Verletzungen", befahl er der Togruta.


    Verwirrt erwiederte sie nur; "Was war dort los? Wer ist das?" Dabei kramte sie in ihrem Rucksack herum"


    "Keine Ahnung, dafür ist noch Zeit, das ist dringender!"


    "Ich hab aber keine Betäubungsmittel"


    Rag knurrte kurz und zog einen seiner Handschuhe aus Grophetleder aus. Er steckte ihn der verletzten Fremden in den Mund, mit den Worten "Du willst Leben? Also musst du da durch. Beiß da drauf!"

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