Moin,
wenn ich schon meinen Charakteren einen entsprechenden Hintergrund gebe, kann ich ihn genauso gut in Worte fassen. Viel Spaß beim Lesen!
Still: Es sind Szenen, die wenig von einer Rosa-roten-Brillensicht haben. Sowohl Erotik als auch Gewalt wird thematisiert, selbst wenn es nicht völlig ausformuliert ist und es sich entsprechend auf die Länge niederschlägt. Daher bitte ich darum, dass ihr euch dessen vorher bewusst werdet.
Der Tag war bisher gut gelaufen, sogar nahezu perfekt. Das Essen verlief gut, selbst wenn das Essen es selbst nicht war - Es war eine Synthese von Fleisch, welches besonders dem jungen Cathar auf den Gaumen geschlagen hat als wäre es giftig. Jung war er auch nur bedingt, dachte sich Val, die Katze, als er sich dem Gang der Dame vor ihm anschloss und den Weg beschritt, auf den sich eine Vielzahl von Männern mehr gefreut hätten als er selbst es tat. Jener Anblick der Schmugglertochter war ein graziler, traumhafter Blick, den man sich kaum entziehen konnte, wie sie in dem seidigen, dünnen Kleid vor ihm entlang schritt und gekonnt die Hüften zur Verzauberung seines oberflächlichen Blickes einsetzte. Sie spielt die Unerreichbare, dachte sich Val, Wir werden es sehen - doch sprach er es weder aus, noch sprang er darauf wirklich an. Es war schwer sich dem Blick zu entziehen, der sich ihm anbot: Sie entkleidete sich, machte sich frei für die kommende Nacht der Exotik – Wer teilt schon das Bett oft mit einem jungen, athletischen Cathar? Es muss alltägliche Langeweile sein, die sie dazu bringt, der Lust dermaßen zu verfallen.Sie ist verfallen, dachte er sich, das ist sie wirklich. Doch von jener Langeweile war in ihren Augen wenig zu spüren, diese unsachgemäßen Tore zu der eigenen Seele. Eine Schande, dachte sich Val und ließ nicht von der Scharade des Interessierten ab. Es wäre falsch, wenn er behaupten könnte, dass er sich nicht auf diesen Moment gefreut hatte, denn wochenlange, nahezu monatelange, Vorbereitung hinterließen auch bei ihm die Freude des Erreich eines Zieles unter Vielen, selbst wenn es ein anderes war als die Dame vor ihm es sich erhoffte.
Aria, hieß sie, die sich bald unter ihm wiederfand, eingeengt zwischen Fell und Bettlaken. Sie schloss die Augen und ließ ihn machen, welches Angebot er dankend annahm. In aller Einzelheit hatte sich Kralle für Kralle in ihren Hals gesetzt, sodass Blut über Blut sprudelte als wäre ein deliziöser Brunnen von trinkbaren Wein. Es dauerte nicht lange bis sich Schock, Starre und Unbegreiflichkeit in ihren Augen wiederfanden, die sie mit einem Schwung aufschlug. Sie versuchte zu sprechen, doch kam ihr kein hörbares Wort aus ihrem Halse – Lediglich wortlos gesprochene Worte zwangen sich über ihre Lippen, „Warum?“,formten sie tonlos. Niemand würde etwas mitbekommen von den Worten, die sich in diesem Zimmer nach draußen verirren und dennoch wandte sich Val in Verschwiegenheit. Er zupfte an dem sich auffaltenden Hals, welcher sich langsam und sicher in die einzelnen Ebene seiner Schnitte unterteilte. Wie schön es doch ist ein Cathar zu sein, dachte sich Val, die perfekte Lebensform. Der Ausdruck ihrer Iriden verblasste, während sie sich klar wurde, dass er sich nicht an ihrem Körper bediente, sondern an ihrer Seele. An ihrem Leben.
„Lästige Arbeit.“, kommentierte er zischend das Ableben der Kartellstochter, während er sich die Kapuze tief in sein Gesicht zog, sodass der schattige Kontrast das Schimmern der orange-goldenen Augen seiner Art nur weiter erhellte. Ob seiner Worte schüttelte er selbst nachträglich den Kopf, während er den gleichen Weg beschritt, den er vorhergegangen war – Durch den Hintereingang, wie jede Liebschaft einer gelangweilten Göre es tat und nicht mehr tun wird. Ich verfalle, sagte er zu sich selbst, doch kamen keine Worte über seine Lippen, denn eigentlich waren es nur Gedanken, als er sich in den Gleiter setzte und den Weg zum trauten Heim suchte, welches weniger pompös war als die eigentlich vorgesehene Übernachtungsmöglichkeit an diesem Abend. Selbst, wenn sie nicht von ihm vorgesehen war.
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Greets!