Tagebuch einer Akolythin

  • Es startet eine Tonaufnahme. Die Stimme einer jungen Frau, vermutlich mehr ein Mädchen, ist leise zu hören. Sie spricht Basic, beherrscht und mit einer gewissen Gleichgültigkeit im Ton die ab und an so gar nicht zu ihren Erzählungen passt.


    Ich beginne diese Aufzeichnungen weil ich fürchte, demnächst einen Anker für meine Gedanken zu benötigen.


    Ich befinde mich auf Korriban, einem Planeten der schrecklicher nicht sein könnte.
    In einem Netz reiner Bosheit pulsiert die dunkle Seite der Macht zu meinen Füßen, zu meinen Seiten und über meinem Kopf. Sie ist schlichtweg überall – in jedem Stein, in jedem Sandkorn, in jedem Wesen.
    Wir atmen die Dunkelheit ein, ernähren uns von ihr. Wir nehmen sie mit jedem Schluck Wasser in uns auf.
    Sie ist einfach immer da und niemand hier ist gewappnet gegen ihr Gift.


    Wir schreiben das Jahr 13 nach dem Vertrag von Coruscant. Es ist der erste Monat des neuen Jahres und mein erster Monat an diesem Ort. Ich sitze im Staub, irgendwo zwischen den Grabruinen der dunklen Lords und dem wohl einzigen Grasbüschel auf dem gesamten Planeten. Dieser Platz hat keinen Namen, es ist einfach nur ein dreckiger Fleck. Ich habe diesen Ort, vermutlich nicht als Erste, zu meinem Hauptquartier auserkoren und plane hier, die Herrschaft über Korriban an mich zu reißen. Sollte ich zumindest. Tatsächlich sitze ich hier, rauche eine Zigarette und trinke eine Coke. Wie ich an diese Dinge komme? Vielleicht wann anders, ich schweife nämlich gänzlich ab. Ich war dabei von Korribans Hässlichkeit zu berichten - Eine Hässlichkeit die sich in einem Wesen ganz besonders deutlich zeigt: Darth Malycus.
    Aber bevor ich mich vollständig der Bestie widmen kann möchte ich ein wenig über mich selbst erzählen. Schließlich sollen mir diese Aufzeichnungen helfen mich an die wirkliche Welt zu erinnern.


    Wie so viele bin ich nicht freiwillig hier. Ursprünglich stamme ich aus einer Welt am äußeren Rand – Panatha – wo ich vor 16 Standartjahren die Lichter der Galaxie erblickte. Meine Mutter heißt Jhun, ist 30 und gehört dem Clan den Njin’Cath an. Mein Vater? Sein Name lautet Ethan, er ist republikanischer Soldat und dürfte heute um die 65 sein – ein Schwein also das meine jugendliche Mutter gefickt und dann schwanger abserviert hat. Ich habe nie gefragt was Jhun auf Coruscant zu suchen hatte – vielleicht, vermutlich jedoch nicht, habe ich noch einmal die Gelegenheit dies nach zu holen. Ob sie mich noch lieben kann, nach all dem was ich getan habe und noch tun werden? Wahrscheinlich. Sie ist meine Mutter und Mütter lieben ihre Kinder auf eine verrückte, unverständliche Art die ein Kinderloser wohl nie verstehen wird. Aber kommen wir zurück zu mir – der Hauptperson dieser Geschichte, dem tragischen Helden – und meiner Kindheit.


    Die Njin’Cath, der Clan meiner Mutter und somit bis zu meiner Heirat auch meiner, bestehen hauptsächlich aus Kriegern. Andere Clane beschäftigen sich mit Handwerk, mit Musik und Kunst oder schlagen den Weg der Gelehrten ein – nicht so wir. Wir sind Kinder des Feuers und die Geister der ewigen Flamme durchdringen unsere Körper noch während wir im Leib unserer Mütter ruhen. Sie bringen unser Blut zum kochen, schenken uns Kraft, Mut und Willen und geben uns sowohl Stärke wie auch Ausdauer und Geschick mit auf den Weg. Von klein auf werden wir in den Tempelanlagen gelehrt und zu Schwertern geformt. Den Großteil meiner Kindheit kann i… Scheiße, da kommt wer.

  • Ein leises Räuspern ehe die Stimme fortfährt.

    Seit meiner letzten Aufnahme sind zwei Tage vergangen. Da nichts Erwähnenswertes geschehen ist, fahre ich einfach fort, wo ich zuletzt aufgehört habe: Bei meiner Zeit im Tempel.
    Ich war eine brave Schülerin, wie wir alle, da wir schnell lernten das Ungehorsam und Faulheit uns nur zum Nachteil gereicht wurden, die mit einem gewissen Talent ausgestattet ihre Lektionen meisterte. Der Tag im Tempel begann um 5:30 Uhr. Nach der Morgenzeremonie begann unser erstes Training welches zweieinhalb Stunden andauerte. Daraufhin hatten wir eine halbe Stunde Freizeit, die wir in der Regel nutzten um uns zu waschen. Wir frühstückten von 9:00 Uhr an eine halbe Stunde und begaben uns dann für eine Stunde zur Meditation. Danach kümmerten wir uns gemeinsam um die Pflege von Tempel und Garten. Um 13:00 Uhr gab es Mittagessen, bis 15:00 Uhr hatten wir Freizeit welcher der theoretische Unterricht folgte und um 17:00 Uhr fand ein weiteres, zweistündiges Training statt ehe wir nach Hause durften.
    Es gab keine Ferien, lediglich zu den Festtagen, welche sich auf die spärliche Anzahl von drei im Jahr beläuft, durften wir zu Hause bleiben doch von Entspannung konnte man nicht reden, schließlich waren dies die Tage bei welchen die Clans aufeinander trafen und so gab es stets reichlich zu tun. Kurzum: Ich war die ersten 13 Jahre meines Lebens – oder zumindest einen Großteil dieser Zeit – ziemlich eintönig beschäftigt. Das klingt langweilig aber das war es absolut nicht, ich kannte zu diesem Zeitpunkt ja auch nichts anderes, also warum sollte es mich langweilen?


    Mein Alltag änderte sich als sich meine Machtempfänglichkeit bemerkbar machte. Der Zeitpunkt war ein gänzlich beschissener und der Umstand…
    Nun, ich war beschäftigt.
    Mit Shiyu, meinem Cousin.
    Und es hat mir gefallen.
    So sehr das ich ihn mit meinen unsichtbaren Kräften von mir weg stieß und er sich dadurch das Genick brach.
    Das kam im Clan natürlich nicht gut an und weil sie nicht verstanden, was mit mir los war, wollten sie mich bestrafen… also packte ich meine sieben Sachen und verschwand. Ich wollte nur ein wenig untertauchen und herausfinden, was mit mir nicht stimmte.
    Und ich wollte trauern, ich hatte schließlich meinen Cousin-Schrägstich-Liebhaber umgebracht.
    Aber ich fand keine Ruhe, immer mehr Leuten suchten nach mir und die Anschuldigungen wurden immer lauter und so entschloss ich wirklich abzuhauen.


    Ich erkaufte mir für die Hälfte meines Vermögens einen Platz in einem Frachter nach Bunduki und von dort für den Rest meiner Credits erst einen Flug nach Sullust, von da dann mit ein paar Zwischenstopps nach Coruscant. Warum Coruscant? Naja, mein Vater sollte dort leben und ich, ganz das Blödchen das ich bin, nahm an ihn finden zu können.

    An dieser Stelle endet die Tonaufnahme.

  • Die Aufnahme wird fortgesetzt, Kurais Stimme klingt wie gewohnt Teilnahmslos.


    Crorvirr ist verletzt und wenn man bedenkt wie stark und standhaft er sonst ist dann vermutlich ziemlich heftig. Die Risse, die ich an seinem Oberkörper sehen konnte, waren hässlich aber ob es wirklich an ihnen liegt? Wunden kann man pflegen lassen, Sharnyal hatte sich schließlich angeboten aber der andere Zabrak wich nur aus.
    Hm.
    Natürlich wäre sein Zustand die Chance für mich, sein Horn zu erobern…
    Und ich habe darüber nachgedacht… Mehrmals.
    Es ist schwierig nicht darüber nachzudenken wenn einen die Zeichen der Schwäche stets begleiten: Die abgetrennten Fingerknochen die in einem Beutelchen an meinem Gürtel hängen, der mattschwarze Arm der das Original von der Schulter an ersetzt und das Brandmahl an meinem Hals, das immer noch schmerzt wenn ich diesen zu weit strecke, sind stetige Zeugen meiner Niederlage gegen Crorvirr. Aber sie sind nicht seine Schuld, er hat sich schließlich nur verteidigt und war damit selbst nicht mehr als eine Spielfigur für den Darth gewesen.
    Diesem widerlichen, verfickt hässlichen Reinblut.
    Ich hatte mir Mühe gegeben unter dem Radar zu bleiben. Ich erfüllte meine Aufgaben pflichtbewusst, nicht zu strebsam und nicht zu schlecht. Ich zeigte mich ergeben, dosierte meinen Widerwillen und ging, wenn ich nicht gerade im Unterricht oder Training saß, jedem aus dem Weg. Es lief gut, nur nicht lange und als ich bemerkt wurde dann richtig – durch eben Darth fucking Malycus. Er schickte zuerst Crorvirr in das Grab von Marka Ragnos, dann mich mit dem Auftrag ihm ein Horn des Zabraks zu bringen. Während unseres Kampfes gelang es ihm eine gespitzte Steinscheibe durch meinen Oberarm zu jagen. Der Arm hätte das überstanden und mit ein paar kleinen kybernetischen Ausbesserungen wäre er auch wieder gänzlich einsatzfähig gewesen. Wäre, wenn Darth badass Malycus nicht gemeint hätte mich für meine Schwäche zu strafen und ihn mir komplett von der Schulter an abzuschlagen.
    Ich erinnere mich nur noch bruchstückhaft an die Momente danach. Ich weiß dass ich fiel und nach meinem Arm tastete, jedoch ins Leere griff. Ich erinnere mich meinen Arm ein Stück weit von mir entfernt auf dem Boden gesehen zu haben. Ich weiß noch, dass die Worte des Übels mich erreichten – Lauf oder Stirb – und mich zwangen, meinen Arm zu packen und mit diesem zu flüchten. Es dauerte wohl… Stunden. Ich fiel oft, rutschte hilflos über den Boden, ich schrie und heulte aber nicht aus Schmerz, denn ich empfand keinen, sondern aus Wut. Ich verlor niemals das Bewusstsein denn stehen zu bleiben würde bedeuten zu sterben. Auch als ich die Kammer des Schreckens bereits verlassen hatte stolperte ich unbeirrt weiter. Ich blieb nicht unbemerkt, aber niemand half mir. Nicht weil es auf Korriban keine hilfsbereiten Wesen gibt – die gibt es, sie sind nur selten und zumeist noch jung oder dämlich – sondern weil ich es nicht zuließ. Ich durfte nicht erneut versagen. Und so schleppte ich mich zum Labor wo ich mir endlich erlaubte das Bewusstsein zu verlieren.


    Aber ich schweife ab. Crorvirrs Schwäche liegt so offen vor mir – warum also nutze ich sie nicht? Das Leben ist eine Prüfung zu einer besseren Wiedergeburt. Verliere ich meine Werte, verliere ich meine Zukunft und, wenn ich mich umsehe, habe ich schon in meinem vorhergegangenen Leben ziemlich versagt. Viel weiter möchte ich nicht fallen und es liegt keine Ehre darin, einen geschwächten Kerl anzugreifen.


    Aber vor allem mache ich es nicht, weil ich die Gerüchte die seit vergangener Nacht kursieren verdammt witzig finde. Der Freak und der Sklave – das hat tragisches Potenzial. Allerdings möchte ich nicht wissen, wie die werten Lords und Sith darauf reagieren.


    Zum Ende hin hob sich die Stimme der Akolythin tatsächlich zu leichter Heiterkeit. Damit endet dann auch diese Aufnahme.

  • Die Stimme der Akolythin klingt noch einen ticken leiser als gewohnt. Die Müdigkeit ist deutlich aus ihr heraus zu hören.

    Ich bin müde.
    In den vergangenen zwei Tagen hatte ich keine vier Stunden schlaf und die Zeit davor… Es ist nicht einfach Ruhe zu finden wenn einem das hässliche rosa Gesicht des Darths ständig vor dem inneren Augen auftaucht. Seit jener Nacht in seiner Kammer habe ich nicht mehr wirklich zu Schlaf gefunden und ich hoffe die gestohlenen Pillen werden mir heute Abend ein wenig helfen, andernfalls, so glaube ich, werde ich spätestens morgen zusammen brechen.


    Die letzten Nächte schlug ich mir mit der Bewältigung von Aufseherin Praxonas Aufgaben um die Ohren. Zuerst der Aufsatz. Freie Themenwahl, Hauptsache es stand in Verbindung mit den alten Sith. Ich entschied mich für deren Waffen und es schien nicht schlecht gelaufen zu sein, aber wirklich trauen tu ich dem auch nicht. Die Aufgabe danach bereitet mir jedoch Kopfzerbrechen, auch wenn sie noch so simpel ist: Bringe eine kleine Kugel mithilfe der Macht dazu, zu dir zu schweben.
    Ich bekomme sie zum schweben.
    Ich bekomme sie dazu, dass sie sich bewegt.
    Aber gleichzeitig?!


    Fuck you, Praxona!


    Das einzige Beruhigende ist zu wissen, dass Crorvirr noch schlechter ist als ich.

  • Kurai klingt heute wohl ein wenig angespannt und nicht wirklich bei der Sache. Wer genau hinhört kann wohl ein gelegentliches gedämpftes „plopp“ hören, wie wenn etwas Metallisches auf Stein fällt. Sie setzt an, wo sie vor fünf Tagen geendet hat.


    Es war auf jeden Fall ziemlich dämlich gerade nach Coruscant zu reisen.
    Wer schon einmal dort war der wird bestätigen, das es – zumindest ohne Hilfe von irgendwelchen Instanzen, Credits oder technischen Mitteln – kaum möglich ist dort eine einzelne Person, über die man zudem nicht mehr weiß als Vorname, Alter und Beruf, ausfindig zu machen. Ich habe ihn also nicht gefunden, das Arschloch von Vater, und saß mittellos auf dieser riesigen republikanischen Welt fest.
    Um mich zu ernähren wurde ich zur Diebin was schließlich dazu führte das ich immer tiefer rutsche und irgendwann am Boden Coruscants ankam. Ironischerweise wurden meine Mittel, mit jeder Ebene die ich tiefer sank, höher was eine ganz neue Gefahr auf die Bildfläche beorderte: Konkurrenten. Ich bekam damals ziemlich heftig auf den Hintern. Nicht, dass das mit Heute vergleichbar wäre aber es war das erste Mal das ich offen willkürlicher Gewalt gegenüber mir begegnet bin.
    Allerdings gab es da auch noch die Anderen, die Arschkriecher, die hofften von meinen flinken Fingern zu profitieren und so sammelte sich eine kleine Gang um mich herum – ob ich wollte oder nicht. Unser jüngstes Mitglied war sechs Standartjahre alt, ein kleines Mädchen dem zwei Finger an der rechten Hand fehlten. Wir nannten sie Sue und sie schien damit zufrieden. Sie sprach kaum und wenn sie es tat dann stets so leise das es meistens unterging.
    Sue hatte ich am liebsten und Sue hatte mich am liebsten. Sie durfte mit unter meinem Karton schlafen.
    Jamie war unser Ältester. Mit 15 Standartjahren war er natürlich der Held schlechthin und löste mich als Anführer ab, worüber ich ihm gar nicht böse war. Wie die meisten Mädchen in unserer Gang begann ich für ihn zu schwärmen. Er stellte, mit seinem hellbraunen Haar und den blauen Augen, einen krassen Kontrast zu den Jungs in meiner Heimat dar, was ich wohl reizvoll fand, und sowieso: Er war der Anführer!
    Ich glaube, Jamie mochte auch mich. In der Regel war ich seine erste Wahl wenn es darum ging, gemeinsam auf Raubzug zu gehen. Ab und an teilte er seine Ration mit mir und wenn man mich bedrohte sprang er für mich in die Presche und zog sich Prügel zu.
    Er fehlt mir.
    Auch der Rest war nicht übel. Ich mochte sie alle und in den zwei Jahren die ich auf Coruscant lebte wurden sie meine Familie.

  • Am Hintergrund und Kurais Stimme hat sich nicht viel getan als sie nach einigen Tagen ihre Aufnahme fortsetzt.


    Ich habe wohl ein wenig nachzuholen, meine letzte Aufnahme ist nun schon eine Woche her.
    Es ist noch immer der erste Monat im 13. Jahr nach dem Vertrag von Coruscant und die Zeit auf Korriban kommt mir jetzt schon wie eine Ewigkeit vor. Das mag daran liegen, das meine Tage sehr lange sind, weil ich nur selten zu Schlaf finde. Schuld daran ist weiterhin der Darth – Darth Son of a Bitch Malycus – der vor allem dann in meinem Kopf auftaucht, wenn ich zur Ruhe komme. Die gestohlenen Pillen halfen mir zwar gehen aber bereits zur neige. Um genau zu sein habe ich noch Eine. Allerdings haben Crorvirr und ich einen Plan, der Schlaflosigkeit gegen zu wirken. Mal sehen ob es klappt. Die Vorbereitungen dazu fressen auf jeden Fall einen ordentlichen Teil unserer Zeit.


    Crorvirr selbst verhält sich in den letzten Tagen seltsam … nett. Ich bin mir nicht sicher, was mir das nun sagen soll. Geschmeichelt fühlen brauche ich mich dadurch aber nicht, er verhält sich ja nicht nur zu mir netter. Es ärgerte mich ja schon ein wenig dass er mit der neuen Akolythin so schnell zu Recht kam wenn ich daran denke wie anstrengend unser Kennenlernen war. Ich bin natürlich nicht eifersüchtig. Es ärgert mich nur. Ein wenig.
    Die neue Akolythin ist mir auch noch nicht ganz geheuer. Zuerst einmal weil sie sich an meinen Platz gesetzt hat - an
    meinen Platz – und dann weil sie Crorvirr anders behandelt als mich. Aber warum rege ich mich auf? Ist ja nicht so als würde unser Prinzesschen hier keinen besonderen Platz beziehen. Er steht in der Gunst der Aufseherin, hat unter den Lords eine Gönnerin, kriegt von allen Ecken das Ego getätschelt und ist ein wahrer Männermagnet… wobei, wenn es um die Sicherheit seines Hinterns geht hat er wirklich mein Mitgefühl. Ich würd mich da auch nicht ficken lassen wollen.
    Aber ich war bei der neuen Akolythin. Die Aufseherin hat natürlich versucht uns gegeneinander aufzuspielen aber die Gelbe schlug vor, uns gemeinsam gegen sie zu stellen. Wir stimmten zu – in erster Linie um sie ein wenig besser einschätzen zu können – und bekamen alle drei auf die Fresse. Tja…
    Trotz ihrer Loyalität in jener Situation kann ich ihr nicht trauen. Vielleicht weil ich mich mit ihr noch nicht geprügelt habe? Schließlich war das der Moment in dem ich mich mit dem Zabrak… naja, keine Ahnung, anfreundete ist wohl falsch. Aber da lernten wir uns zu respektieren. Unsere Beziehung wird aktuell übrigens mit „Klanverhalten“ betitelt – das ist eine Mischung aus „Ich kann dich leiden“ und „Ficken wir die Aufseher“… und ein bisschen Heimat für uns Beide.


    Mein Machttraining kommt erstaunlich gut voran – schätze ich. Ich kann nun kleine Gegenstände greifen, schieben und an mich ziehen und das ansatzweise auch schon mit größeren Objekten, aber das ist noch sehr unsicher. Allgemein denke ich, dass mein Machtgespür ein wenig besser geworden ist und der Sprung läuft mittlerweile auch ohne große Vorbereitung. Erschrecken tut mich allerdings das es mir unheimlich viel spaß macht die Macht zu nutzen. Nein, nicht nur Spaß – es ist berauschend. Und es ist so leicht die Augen zu schließen und sich in ihr treiben zu lassen, sie zu erforschen und ihre Geschichte kennen zu lernen. Aber dabei entdecke ich auch immer wieder wie dunkel sie ist und ab und an kommt es mir so vor, als hätte ich mich in ihr verloren. Dann bin ich ganz orientierungslos wenn ich zu mir komme und extrem gereizt – aber auch das kommt meinen Fähigkeiten dann irgendwie zu Gute. Wirklich verstehen, tue ich das alles aber noch nicht und auch die Meisterung der neuen Aufgabe – „Atemkontrolle“ – ist mir noch recht unverständlich. Dennoch übe ich die Luft anzuhalten. Was bleibt mir auch anderes? Wenn ich es nicht hinkriege, werde ich ausgesondert…

  • Die grundsätzlich leise Stimme der Akolythin ist heute kaum mehr als ein Flüstern. Verletzlich klingt sie wohl, als sie brüchig zu sprechen beginnt.


    Ich habe geträumt ich wäre auf Panatha.
    Es war Sommer und wir hatten ein wenig Freizeit die wir am See verbrachten. In meinem Traum waren sie alle da: Meine Familie, meine Freunde aus meiner Heimat, die Gang von Coruscant...
    Auch Quinn war da.
    Ich tauchte in das warme Nass hinab und schwamm ihm entgegen als er mir die Hand entgegenstreckte. Er lächelte. Dann hörte ich ein Lichtschwert hinter mir erzünden und spürte eine klauenbesetzte Hand an meinem Arm. Ich drehte mich, doch niemand befand sich dort und auch der Griff war verschwunden. Doch dann hörte ich es erneut und spürte wie sich eine Hand um meine schloss. Ich sah zurück und blickte auf die Finger des Jedi die meine umschlossen hielten, dann verschwemmte ein roter Schleier meine Sicht ehe Dunkelheit mich umhüllte.


    Ich werde ihm das Herz aus der Brust reißen.

  • Kurais Stimme hat sich heute wieder im Griff, der Hintergrund klingt ebenso gewöhnlich. Sie sitzt also wohl einmal wieder zwischen einem Grab und dem berüchtigten Grasbüschel.


    Nach dem heutigen Abend glaube ich, dass ich mich beeilen muss, denn der Wahnsinn spitzt sich zu. Ab und an so stark und so abstrakt das ich mich frage, ob all das Wirklichkeit sein kann.


    Meine Zeit auf Coruscant nahm ein Ende als die Leute aus meiner Gang herausfanden, was ich wirklich war beziehungsweise was ich kann. Auch hier war es mehr ein Unfall als ein bewusstes heraufbeschwören der Macht. Wir lieferten uns einmal wieder ein kleines Rennen mit einer konkurrierenden Gang um… ich glaube eine Brotlieferung? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Ich weiß nur dass wir rannten und die meisten Hindernisse direkt durch Kletter- und Sprungeinlagen überwanden. Ich war eigentlich recht sicher in meinem tun, aber vermutlich war das auch der Fehler: Ich verlor jegliche Vorsicht. Und so stürzte ich. Ich sah den Boden viel zu viele Meter unter mir, sah wie schnell er mir näher kam und landete wie auf Wolken – sanft und unversehrt.
    Die Gang nahm meinen, eigentlich schlimmen, Fall zur Kenntnis und sah mich mit anderen Augen an. Sie waren nicht wirklich distanziert, eher neugierig, und nach ein paar Tagen war das Thema bereits vom Tisch. Fast. Bis Sue, meine süße fingerlose Sue, mich verpfiff.


    Es vergingen zwei Wochen ehe Quinn mich fand.
    Er trug eine helle, braune Robe, das blonde Haar war in einer klassischen Surfer-Frisur und einen fein ausrasierten Kinnbart. Wäre diese hässliche Kutte nicht gewesen, er wäre kaum unter den normalen Leuten aufgefallen. Aber sie war eben da, ebenso das Lichtschwert und als ich ihn sah, wusste ich das er mich suchte.
    Er stellte sich mir als Trend Quinn vor. Ich fand das es ein selten dämlicher Name für einen Jedi war aber letztendlich hat Kurai Nijn’Cat auch keinen Preis verdient. Vor allem weil kaum Jemand weiß, ihn richtig auszusprechen und man mich deshalb in der Regel „Ninkat“ nennt. Was bitte ist ein „Ninkat“ und wer denkt sich so eine Scheiße aus?!
    Egal…
    Quinn war mir sympathisch, kaum hatte er den Mund aufgemacht. Er vermied es sich als Jedi vorzustellen, auch wenn es eben klar war, und er stellte keine dummen Fragen. Als er mich schließlich zu einer Pizza und Coke einlud war ich mir sicher, ihn mögen zu können. Eine Woche nahm er sich Zeit mich kennen zu lernen ehe er das unvermeidliche Thema ansprach: „Möchtest du ein Jedi werden?“
    Quinns Erzählungen vom Orden – der Tempel, der Zusammenhalt, die Ausbildung – erinnerte mich an meine Heimat und auch wenn ich die Ideale und den Kodex der Jedi ein wenig arg überzogen empfand kam es doch recht nahe an das heran, was ich zu Hause gelernt hatte. Frieden. Harmonie. Gelassenheit…
    Ich bejahte.


    Die Gang freute sich überraschenderweise für mich. Ich hatte gedacht, sie wären wütend weil ich sie verlasse, sie im Stich lasse aber nein, sie erklärten mir das sie es auch so tun würden und ein Kommen und Gehen hier eben normal sei. Also verabschiedeten wir uns in Freundschaft und Quinn sammelte gleich noch einmal Sympathiepunkte als er für ein wahres Fast-Food-Festmahl sorgte...
    Das war das letzte Mal, das ich einen Burger gegessen habe.
    Burger.
    Ich vermisse Burger.
    Und… allgemein alles was Geschmack hat.
    Für ein Steak würde ich Morden.


    Ernsthaft.

  • Da Quinn einen Auftrag hatte flogen wir nicht direkt nach Tython sondern steuerten zuerst Rendili und schließlich Alderaan an. Insgesamt waren wir sieben Monate unterwegs in welchen der Jedi versuchte, mich auf mein kommendes Leben vorzubereiten. So war das Erste was ich lernte der Kodex der Jedi…


    Gefühle gibt es nicht, Frieden gibt es.
    Unwissenheit gibt es nicht, Wissen gibt es.
    Leidenschaft gibt es nicht, Gelassenheit gibt es.
    Tod gibt es nicht, die Macht gibt es.


    Ich erkannte die Parallelen zu meiner Heimat in den Worten und in meiner Einstellung dazu: Ein wenig übertrieben. Dennoch beschloss ich den Kodex für den Moment so hinzunehmen und Quinn zu vertrauen, schließlich sah er nicht aus wie ein Tropf und so musste es genug Interpretationsfreiraum geben mit dem ich mich jedoch später beschäftigen konnte.


    Das Zweite Thema war Geschichte. Er erzählte mir von Tython und Ashla, von den Machtkriegen, der darauf folgenden Gründung des Ordens sowie dem ersten und dem zweiten großen Schisma und daraufhin auch von den Sith und den folgenden Schlachten. Er nannte mir die Namen wichtiger Persönlichkeiten und stellte mir seine Konsole für Nachforschungen zur Verfügung. Ich las viel, glaubte davon aber nur die Hälfte – Macht hin oder her, auch sie muss ihre Grenzen haben.


    Als Drittes und letztes lehrte er mich im Umgang mit der Macht. Die ersten beiden Schritte bestanden aus „Erkennen“ und „Akzeptieren“. Das klingt spannender als es war. Wir meditierten… Stunden über Stunden. Ich kannte das bereits von meiner Zeit im Tempel wo die Meditation zum Alltag gehörte aber das was Quinn da anstellte war schlichtweg zum kotzen. Ich hasste es. Und jedes Mal wenn ich mich darüber ausließ, das er total übertrieb kam er mit seinem Kodexgeschwafel daher und ich wurde nur noch wütender.


    Kurai schnaubt, es klingt durchaus amüsiert. So vergeht ein Augenblick bis sie weiter spricht.


    Der zweite Teil bestand aus einigen praktischen Übungen, hauptsächlich um meine Reflexe zu trainieren und zu lernen, der Macht zu vertrauen und meinen Geist für sie zu öffnen. Vielleicht sollte ich einmal versuchen, mit Crorvirr die Übungen durchzuführen die ich damals lernte weil so langsam beginnt er mir richtig leid zu tun, Machtblind wie er ist. Die Grüngelbe sieht das wohl ähnlich denn auch sie gibt ihm mittlerweile Ratschläge (die natürlich an seinem Dickkopf abprallen weshalb sie sich ankeifen) und sogar dieses dumme Miststück von Lyris hat versucht, ihm zu helfen (was natürlich nach hinten los ging, weshalb sie sich ankeifen). Ich bin ja wirklich ein wenig stolz auf mich, das er mich zumindest nicht mehr so arg anpappt wenn ich ihm einen Ratschlag gebe.


    Lyris ist im Übrigen eine neue Akolythin aber nicht irgendeine, nein. Sie ist eine ehemalige Sith die im Kämmerchen ausgebildet wurde und nun die Prüfungen nachholt, freiwillig, weil sie kein Vorrankommen sieht. Ich glaube ich hätte sie sogar mögen können, wenn sie nicht erst mit einer Spitzhacke nach mir geworfen hätte und dann nicht – noch als Sith – Crorvirr angegriffen hätte… Gestern Abend hat sie sich dafür allerdings entschuldigt. Mal sehen wohin sich das entwickelt.


    Die geworfene Spitzhacke wurde übrigens von einem weiteren neuen Akolythen abgefangen: Moulnessh aka ‚Muli’. Ein Reinblut, ziemlich vernarbt und eine krasse Labertasche. Nachdem ich mir mit ihm ein Blick-Duell geliefert habe kamen wir kurz ins Gespräch und er kam eigentlich ganz okay rüber, wenn auch arrogant. Aber wenn man es sich leisten kann – warum nicht? Dumm nur, dass er es sich nicht leisten kann wenn man seinen Umgang bedenkt. Er ‚verkehrt’ nämlich mit dieser seltsamen Nutte die auf Korriban herumrennt. Eine Twi’lek, blasrosa, glitschig wie die Spezies eben ist, halb Nackt die sich wie eine Sith benimmt aber ein Sklavenhalsband trägt und vor Lyris am kriechen war. Was immer das für ein Ding ist, sie ist absolut widerlich und es will mir nicht in den Kopf warum man auf Korriban, der Heimat der Sith, diesem heiligen Ort, so etwas duldet. Aber gut, nicht mein Boga. Ich sollte mich dennoch irgendwann für die Sache mit der Spitzhacke bedanken…
    Die beiden letzten Akolythen die neu sind, sind zum einen so ein Mädel die vom ersten Tag mit einem Sith herumhing – kann sich ihre Bevorteilung mal gepflegt in den Arsch schieben – und Tom. Tom ist…


    Kurai beginnt plötzlich ungewohnt und absolut albern zu kichern. Mit einem harten Räuspern fasst sie sich wieder.


    Egal.
    Auf jeden Fall gab es einen gehörigen Schwung an Akolythen was dafür sorgte das Crorvirr und ich aus dem Fokus rückten. Dem fickenden Wookie sei dank. Wir hatten tatsächlich so etwas wie Ruhe. Wir konnten sogar schlafen. Ich bezweifle jedoch dass das lange anhält: Morgen Abend lernen wir den neuen Ausbilder kennen – ich schätze ist der Typ der die Neue so bedüdelt, hab da war gehört, kann ja sehr heiter werden – und Tags darauf gibt es eine Grabführung unter Darth wanker Malycus.
    Ich denke wirklich spätestens danach werde ich wieder Probleme mit dem schlafen haben.

  • Kurai klingt verhältnismäßig euphorisch als die Aufnahme beginnt und sie sogar etwas lauter erklärt:


    Ich habe ein Lichtschwert!


    Dann folgt eine kleine Pause. Man könnte meinen sie wurde eingelegt um das Grinsen nieder zu ringen das sicher auf dem Gesicht der Akolythin ruht. Als sie fortfährt hat ihre Stimme wieder normale Lautstärke, klingt aber weiterhin ein wenig besser gelaunt als sonst.

    Der neue Kampflehrer hat Crorvirr und mich von der restlichen Gruppe abgesondert um uns im Einzelunterricht zu fördern und uns den Kampf mit den Lichtschwertern zu lehren. Sicher, es sind keine ‚richtigen’ Lichtschwerter, dafür sind die Foki zu schwach, aber es ist trotzdem ziemlich cool. Auch weil es eine Aufgabe ist an der ich wachsen kann.


    Aber nun muss ich mich beeilen, die Grabführung beginnt gleich…


    Die Aufnahme endet mit einem Würgelaut.


    Die folgende Aufnahme klingt dann schon eher wieder nach Kurai, ruhig und eher leise spricht sie.

    Die Führung ist vorbei.
    Das rosa Pissgesicht war wieder einmal in Hochform, hatte es dieses Mal aber nicht auf mich abgesehen, sodass ich von der Lehrstunde tatsächlich auch etwas mitbekam. Zumindest bis kurz vor Ende als gleich zwei Akolythen ihr Leben lassen mussten. Ich kannte beide kaum, dennoch…
    Der erste Akolyth – ein Zabrak - starb, weil der Zweite einer dritten Akolythin, einer Twi’lek-Schlampe, zur Hilfe eilte. Vor den Augen des Pussyfaces, vor Praxdämona und diesem Sith, der mein Gönner sein will. Dummkopf. Spätestens als er den Zabrak tatsächlich getötet hat war klar, das sein letztes Stündlein geschlagen hat – Wir töten uns nicht gegenseitig wenn es nicht befohlen wird, wir haben nur das Pech und geraten in Unfälle…
    Es hatte mich auch nicht gewundert dass es Crorvirr war, der als erstes vortrat als es darum ging, den Henker zu spielen auch wenn ich mir gewünscht habe, dass er es nicht tut. Er ist schon soviel mehr Sith als er glaubt zu sein…
    Aber eben nicht gänzlich, wie sich zeigte als er wieder in die Reihe zurücktrat als der Todgeweihte seine Waffe zur Seite warf. Jemanden zu besiegen, der nicht einmal kämpfen will ist schlichtweg kein Sieg. Allerdings weiß ich was Darth Bastard von Ehre hält und so kann ich dem Zabrak nur die Daumen drücken, dass Pinkface einfach einen guten Tag hatte. Oder das Saszary – das Miststück! – mehr verkackt hat. Denn sie war es schließlich die dem Akolythen knochentrocken das Genick brach und das ohne wirklich Hand an ihn zu legen. Crorvirr hatte recht, was sie angeht. Es war gut dass wir vorsichtig waren… ich hätte mir aber gewünscht das er falsch lag. So sind es tatsächlich nur wir Beide gegen den Rest der Staubkugel und ich denke, das auch nicht mehr sehr lange.


    Die vor Tagen angepriesene Ruhe ist im Übrigen auch bereits vergangen. Viel mehr ist es aktuell so, das ich von einem Drama in das Nächste laufe:


    Da wäre die Sache mit Lyris. Sie hat uns Pfannkuchen geschenkt, die waren lecker. Ich bin ihr wegen ihrem Angriff auch eigentlich gar nicht mehr böse aber ich kann sie aktuell nicht näher an mich heran lassen – nicht solange ich sie nicht besiegen kann. Und da ist der Haken. Wenn Lord Reyes sie ebenfalls mit Einzelunterricht fördert muss ich mir einen neuen Lord suchen der mich unterstützt. Es ist schlichtweg Schwachsinn wenn der „Feind“ in gleichem Maße trainiert wird wie ich selbst. Er muss sich also entscheiden: Lyris oder ich – Beides geht nicht und das wird er auch merken wenn er es versucht, denn ich werde einen Teufel tun und der Ex-Sith zeigen was ich wirklich drauf habe.


    Die nächste Baustelle ist mein Liebesleben von dem ich nicht wusste dass ich es habe. Ich schwöre die Jungs haben eine Wette laufen wer mich als erstes flachlegt, anders kann ich mir das Interesse an mir nicht vorstellen. Im Vergleich zu Lyris oder Sasz habe ich wenig zu bieten – klar Lyris ist oben rum sogar noch flacher als ich, aber dafür hat sie einen Po von dem ich … nunja eigentlich Träume ich nicht davon, eigentlich ist mir mein Arsch scheißegal. Eigentlich sind mir auch Jungs scheißegal. Vor allem wenn sie mich so aus dem Konzept bringen. Scheiß Jungs.


    Dann ist da noch Praxdämona. Ich bin schon ein bisschen masochistisch, glaube ich, denn ich habe mich tatsächlich nun schon mehrmals dabei erwischt wie ich so etwas wie…
    Naja, Zuneigung ist das falsche Wort…
    Ich denke die Aufseherin ist...
    Hm!
    Sie ist zwar eine richtige Bitch die spaß an ihrem Job – also daran uns zu quälen - hat aber irgendwie respektiere ich sie, wie ich hier keinen anderen respektiere. Ich glaube sie ist geistig einfach noch etwas mehr bei Sinnen und nicht so ganz durchgedreht wie der Rest hier. Wo andere einfach nur draufhauen und man nicht einmal wirklich weiß, was man überhaupt falsch gemacht hat, schafft sie es draufzuhauen und dabei begreiflich zu machen, was schief lief. Sie bringt uns weiter, wenn auch auf eine sehr unschöne Art und ich denke, wenn ich mich an sie halte, kann ich das hier schaffen. Praxdämona und ich – Best friends forever! Haha… Ha…


    Last but not least gibt es da noch meine Ansammlung an Gönnern. Es gibt wohl nun drei Leute aus höheren Rängen die meine Fähigkeiten erkannt haben und eine Unterstützung ansprachen. Mögen sie sich die Köpfe einschlagen – der Gewinner wird der sein, der mich von diesem Planeten bringt wie es Crorvirr in Begleitung seiner Lord darf.
    Und dann gibt es da noch Kas’im von dem ich nicht weiß, wo ich ihn einordnen soll…


    Kurai schweigt eine ganze Weile. Dann hört man sie seufzen.

    Ich gehe mit meinem Lichtschwert üben.


    Damit endet dann auch die Aufnahme.

  • Heute Morgen stürzte ein Transporter in der Nähe der Akademie ab. Es wurden zwei Akolythen ausgesandt die Unglücksstelle zu untersuchen aber sie kamen nicht wieder. Das hätte uns eine Warnung sein sollen aber… Crorvirr und ich beschlossen selbst hinzugehen, schließlich hätte es dort etwas abzustauben geben können. Wir gingen also ins Tal und entdeckten dort nahe der nördlichen Landeplattform zwei Kisten. Massive Kisten. Sie hätten den kurzen Sturz relativ unbeschadet überstehen sollen, waren aber beide geöffnet und leer – wenn man von Blut- und Kratzspuren absieht.


    Ehe wir dem Ganzen aber weiter nachgehen konnten tauchte Lyris auf. Die Fotze schafft es nicht einen Tag lang uns nicht auf den Sack zu gehen. Diesmal ging sie aber zu weit, griff sie mich doch an und so stellten wir uns gegen sie und siegten - natürlich. Ihre Überheblichkeit war ihr Verhängnis und so ließen wir sie recht übel zugerichtet im Sand liegen. Ich selbst kam allerdings auch nicht unversehrt aus dem Kampf, trieb die Schlampe mir doch einen Metallzacken in die rechte Schulter. Fotze! Ernsthaft, warum immer auf meine Arme?! Reicht ja nicht, dass ich schon den Linken einbüßen musste. Allerdings ist die Verletzung nicht so krass und wenn nichts dazwischen kommt, wird der Arm ohne künstlichen Schnickschnack abheilen. Wenn das klappt dann soll es mir recht sein – den Zacken hab ich nämlich behalten und den Trick mit dem Schub den sie dabei anwandte hab ich mir abgekuckt…


    Als sie abgefertigt war haben wir uns wieder den Kisten zugewandt und sind den Spuren gefolgt. Die eine führte grob in Richtung Grab von Naga Sadow, die andere über die Plattform ins Wildland hinab. Wir versorgten meine Verletzung, mehr schlecht als recht aber die Neugierde war einfach zu groß, und folgten der zweiten Spur nach unten.


    Nun macht sie eine kleine Pause und als sie weiter spricht, klingt ihre Stimme eher distanziert.

    Was ich dort spürte war… purer Wahnsinn, anders kann ich es nicht beschreiben. Lebendig und pulsierend, so stark und präsent das selbst der Zabrak es bemerkte. Je weiter wir vorangingen umso krasser wurde es und als wir schließlich das Lager der Soldaten erreichten gab es wohl kein Härchen an meinem Körper das nicht stand, denn dort war es totenstill und leergefegt. Crorvirr übernahm die Führung und lotste uns weiter in das Lager hinein und dabei fanden wir heraus, dass die Stille wirklich auf den Tod zurückzuführen war. Wir entdeckten fünf Leichen ehe wir ‚es’ hörten. Und ‚es’ klang…


    Kurai legt erneut eine Pause ein.


    Die Blaster der Soldaten fanden ihren Weg in unsere Hände ehe ‚es’ auch schon in unser Sichtfeld rutschte. Es fällt mir schwer zu beschreiben, was man dieser Frau, die nun mehr Monster und Maschine ist, angetan hat. Sie war wohl ein Mensch bevor man ihren Körper so misshandelte. Das linke Auge war trübe und zurückgezogen, das rechte zwar kybernetisch ersetzt aber aus der Augenhöhle gerissen und schwenkte bei jeder Bewegung ihres Kopfes mit, umrahmt von drei tiefen Kratzern die sich das Wesen im Wahn wohl selbst zugefügt hat. Der Unterkiefer wurde ihr abgenommen und durch einen künstlichen ersetzt dem es an Verkleidung fehlte und so hat sie sich mit den metallischen Zähnen ihre Oberlippe zerfetzt. Beide Arme wurden ihr abgenommen und durch mattschwarze ersetzt die in einer klauenbewehrten Hand aus drei Krallen und einem verlängerten Daumen endeten. Von der Hüfte abwärts wurde das rechte Bein ersetzt und die Zehen dort ebenso durch Klauen. Der restliche Körper war in zerfetzte Tücher gehüllt, mit krustigem Blut und zahlreichen Kratzern übersäht. Die Augmentierungen selbst waren mit Runen bedeckt und sie hatte Tätowierungen an Hals und Stirn…


    Wieder zögert die Akolythin. Als sie weiter spricht klingt sie brüchig, verletzlich.


    Sie sah ein wenig aus wie ich…


    Und schon wieder bricht sie ab und schaltet die Aufnahme sogar aus. Als sie dann wieder eingeschalten wird und Kurai weiter spricht hat sie sich auch wieder im Griff.


    Als wir das Wesen zum ersten Mal sahen war sie von Trauer geradezu zerfressen. Sie weinte und rief nach Jemandem, meine ich. Dann entdeckte sie uns. Crorvirr wurde von ihr kaum beachtet aber mich, mich fixierte sie mit ihrem trüben Auge während das andere über ihrer Wange hing und brüllte. Es zerriss mich regelrecht als ihre Wut in Mitleid überging, sie den Arm nach mir ausstreckte und sprach. Ich verstand sie nicht, nicht wirklich. Das einzige Wort was ich meine heraus gehören zu haben war „getan“, die Tonlage glich einer Frage. Dann schüttelte sie sich, als wolle sie den ganzen Kummer von sich werfen und hob ihren Blick auf Crorvirr, der einen Schuss auf sie abgab. Ich spürte es mehr als das ich es sah und schrie ihn an, er solle abhauen, da sprang sie auch schon auf ihn zu. Er wich ihr aus wurde aber schon im nächsten Augenblick von ihr niedergeworfen. Ich rannte auf sie zu und sprang mit meinem ganzen Gewicht gegen sie, riss mir damit erneut die Wunde am Arm auf, aber schaffte es sie vom Zabrak zu befördern – leider zu spät. Das Wesen hatte bereits seine Klauen in seinen Arm getrieben und riss so eine unschöne Verletzung. Dennoch gelang es uns, uns aufzurappeln und loszurennen. Der Zabrak scheuchte mich vor und als das Wesen uns nachsetzte stellte er sich ihr noch einmal entgegen, schaffte es sogar sie aufzuhalten indem er ihr einen Machtschub entgegen warf - ja, ich spreche immer noch von Crorvirr – und ihr dann die Faust gegen das Kinn rammte sodass der künstliche Kiefer knirschend gegen die verbliebenen echten Zähne donnerte. Dann rannten wir. So schnell wir konnten, das Wesen im Rücken dessen Blick so deutlich zu spüren war, wie der Wahnsinn der hier herrschte. Aber wir schafften es, entkamen und rannten bis zur Erschöpfung und noch darüber hinaus bis wir das Außenlabor erreichten und uns eine Pause gönnten, blutend und völlig fertig.


    An der Akademie angekommen hielten wir es für sinnvoll eine Warnung auszusprechen – es gibt schließlich zwei von diesen Wesen… Die Aufseherin war gerade mit Sasz beschäftigt, hatte sie eingekerkert um was auch immer zu tun, mir war es egal. Wir erzählten ihr, worauf wir stießen aber anstatt die Gefahr als solche wahr zu nehmen maulte sie herum, das wir ja geflüchtet sind und blabla absteigender Ast. Ey. Ich wette sie hätte es nicht anders gemacht. Dieses ‚Ding’ hätte selbst aus ihrem roten Hintern die Scheiße zum dampfen gebracht. Ich schwöre. Bitchdämona. Echt.
    Im Labor ließen wir unsere Wunden versorgen wobei die Grüne zu uns stieß. Wie es aussieht hat die Aufseherin es ziemlich auf sie abgesehen was ganz neue Seiten an der Mirialanerin hervorhebt. Ich denke sie wird als erstes brechen…


    Damit endet dann auch diese Aufnahme.Die folgende ist eher kurz gehalten.


    Ich werde ‚es’ noch einmal aufsuchen. Vielleicht kann ich ja mit ihr… reden.

  • Die Akolythin spricht ein wenig schneller, der Ton gereizter.

    Crorvirr ist bescheuert! BE~SCHEUERT! Und ein Arsch ist er auch.
    Er denkt ich bin verrückt. Idiot. Ich bin nicht verrückt…
    Was passiert ist, ist wirklich passiert. Ich habe das wirklich erlebt. Warum glaubt er mir das nicht? Ich weiß doch, dass es verrückt klingt aber ich dachte ich könnte ihm vertrauen… Dachte er würde wenigstens versuchen mir zu glauben.


    Es folgt eine kleine Pause, dann spricht sie ruhiger weiter.

    Moulnessh ist verschwunden. Er war nicht im Quartier letzte Nacht, war nicht im Unterricht und beim Training, hat alle Mahlzeiten verpasst und war auch nicht auf der Medistation. Keiner hat ihn mehr gesehen, zuletzt gestern Abend als er sich von uns verabschiedet hat als Reyes uns ansprach. Lyris hat gemeint, das er vielleicht zu ‚es’ gegangen ist um sich für mich zu rächen, weil er ja scheinbar wirklich was für mich übrig hat…
    Ich wollte darüber mit ihm reden, ihm sagen dass er damit aufhören soll, aufhören muss. Wir sind auf Korriban, er kann so eine Schwäche hier nicht so offen zeigen… und ja, ich hab schiss. Ich will nicht das Mittel zum Zweck ihn zu brechen sein und will nicht, dass er das Mittel zum Zweck wird mich zu brechen. Er ist schon länger Akolyth, warum bringt er uns so leichtsinnig in solch eine Gefahr?!
    Klar, auf der anderen Seite fühle ich mich geschmeichelt und ja, das Mädchen in mir freut sich. Aber das Mädchen hat hier nichts zu suchen! Und letztendlich ist das alles auch nebensächlich wenn er nicht wieder auftaucht…


    Zusammen mit Crorvirr, Lyris und ihrer glitschigen Sklavin-Schrägstrich-Nutte bin ich noch einmal in Marka Ragnos Grab. Das „Lager“ der Bestie war leer, kein Moulnessh. Nur ein Haufen Erinnerungen…
    Daran wie 'sie’ über mir hing, mich auf dem Boden fixierte und mir ihr blutiger Speichel, tropfend aus dem Mund ohne Oberkiefer, ins Gesicht flog. Wie sie versuchte mir den Arm von der Schulter zu trennen und mir dabei beruhigend ins Ohr säuselte…
    Ssch ssch…
    Daran wie ihr Faust mein Gesicht zertrümmerte, wie mein Kopf gegen den Stein geschlagen wurde als ich mich aufbäumte um mich zu wehren. Wie ihr Schrei mir durch den Leib fuhr als 'er’ auftauchte, ihre Angst, ihre Zorn… ihre Hilflosigkeit. Wie ich ihn spürte, den Wahnsinn, dieses unkontrollierten, reinen Wahnsinn… Wie er mich in Besitz nahm, wie ich das Bewusstsein verlor...
    Ich erinnerte mich an den Geruch der Leichen über die ich kroch als ich zu mir fand. Erinnerte mich an den Schmerz der mich immer wieder niederrang. Ich erinnerte mich daran 'sie' hinter mir gehört zu haben, wimmernd. Ich erinnerte mich an Crorvirr, der kam um mich zu retten. Warum glaubt er mir nicht…?


    Moulnessh jedenfalls war nicht dort und ich glaube nicht dass er ins Wildland ging um „herumzustreunen“ – dafür war er viel zu fertig. Ich befürchte er hat irgendwas Dummes getan… Also gehe ich weiter und suche ihn, auch weil ich nicht weiß was ich sonst tun sollte. Ich kann nicht schlafen...
    Ich glaube ich werde nie mehr wirklich schlafen können...
    Ich bin nicht verrückt...

  • Als die Aufnahmen nach Wochen fortgesetzt werden klingt Kurais Stimme ein wenig härter als noch zu Anfang. Sie spricht recht schnell und der Atem kommt temporeicher über ihre Lippen. Auch die wechselnde Geräuschkulisse deutet wohl daraufhin das die Ephicanthix in Bewegung ist.


    Crorvirr ist weg. Einfach weg. Wir haben uns am Morgen vor mittlerweile drei Tagen zum Unterricht verabschiedet, ich wollte vorher noch duschen gehen, und seitdem ist er verschwunden. Er kam nie an der Akademie an. Anfangs dachte ich mir wenig dabei aber als er abends nicht ins Camp kam, und am folgenden Abend auch nicht, fing ich an mir Sorgen zu machen. Ich laufe also gerade über die Staubkugel und suche den Zabrak.


    Die Wochen seit meiner letzten Aufnahme waren hart. Korriban ist einfach der schrecklichste Ort den man sich vorstellen kann. Von seinen Bewohnern und der Ausbildung ab ist die triste Landschaft und das ständige Geflüster der dunklen Seite einfach unerträglich. Ich fühle mich hilflos, gefangen. Ich bin unruhig und unausgelastet obwohl mein Körper jeden Abend erschöpft in das Laken fällt. In mir brodelt etwas das mich zwingt etwas zu tun und dann überkommt mich die Wut und der Frust wenn ich mich den selben Aufgaben an immer dem selben Ort gegenüber sehe. Ich will hier weg. Mir ist alles andere egal, selbst der Darth. Soll er tun was er will, sollen sie alle tun was sie wollen. Ich will hier einfach nur noch weg…


    Da wir aber schon beim Darth waren… Wobei, ich muss anders anfangen. Meine letzten Aufzeichnungen endeten mit dem verschwundenen Moulnessh.


    Es folgt eine kurze Pause in der auch die Geräusche anhalten als sie innehält. Dann setzt sie sich wieder in Bewegung und damit auch die Aufnahme fort, distanziert im Ton.


    Er ist Tod. Wir wissen nicht genau was passiert ist aber vermuten dass er ermordet wurde. Man fand ihn mit einer Wunde am Kopf ausgetrocknet nicht unweit der Akademie auf einer der Plattformen. Es waren erst nur Gerüchte und ich wollte ihnen nicht glauben aber als ich dann seiner Leiche gegenüberstand… Einer Leiche die angeblich keine war. Sharnyal behauptete dass er noch einen Funken Leben im Reinblut erkannte und versuchte, diesen mit einem verrückten Ritual zu vergrößern. Bullshit. Er war Tod und was Tod ist, sollte Tod bleiben. Sie – Sharnyal, Reyes, F’en und Lyris – wollten das ich ihnen helfe, das ich Moulnessh als Anker diente um ihn zurückzuholen. Wegen unserer Liebe. Damit zusammen Korriban hinter uns bringen und glücklich bis ans Ende unserer Tage leben können…


    Sie unterbricht erneut um bittersüß klingend zu Schnauben.


    Aber ich weigerte mich. Was Tod ist, soll Tod bleiben. Wenn man einmal auf der anderen Seite war, kehrt man nicht mehr als der Gleiche zurück. Man sieht Dinge die nicht für die Augen Lebender gemacht sind. Er wäre nicht mehr Moulnessh gewesen…
    Ich überließ das Ritual den Sith und zog mich zurück. Später erfuhr ich dass sie es nicht geschafft haben. Ich war… Ich bin immer noch traurig und er fehlt. Aber zum damaligen Zeitpunkt war ich auch erleichtert, um seinetwillen.
    Ich musste aber feststellen, dass das Leiden eines Akolythen noch über den Tod hinaus geht und wieder einmal war es Darth fucking Malycus der mir zeigte, wie grausam die Sith doch sind.


    Er rief mich zu sich. Es ist nicht so, das ich nicht damit gerechnet hatte. Nicht nachdem Crorvirr und ich die Bestie erlegt haben…
    Ja. Wir haben sie getötet. Wir gingen in die Tiefen Marka Ragnos’ Grab und haben uns ihr gestellt und wir haben sie getötet. Es war knapp, es war hart, aber wir siegten. All die Wochen in welchen wir nicht schlafen konnten, in welchen wir Angst hatten das sie aus ihrer Höhle gekrochen kommt, in der ich mich mit der krassen Version meiner möglichen Zukunft auseinandersetzen mussten endeten und ich konnte nicht anders als über dem toten Wesen zu kauern und meine Wut und meine Verzweiflung hinauszuheulen. Ich bemerkte nicht einmal dass unser Kampf etwas anderes geweckt hat als es schon fast zu spät war. Es war erneut der Zabrak der mich rettete, trotz seiner eigenen, schlimmeren Verletzungen.
    Ich muss ihn einfach finden. Ich schulde ihm so viel…


    Die Bestie war auf jeden Fall Tod und ich wartete auf den Ruf des Darths. Ich wusste dass er wusste was wir getan haben denn er hat seine Präsenz in mich getrieben wie einen Pfeil mit Widerhaken. Er war bei mir als ich ihr mein Schwert durch das Auge trieb.
    Dennoch zog es mir für einen Moment den Boden unter den Füßen weg als es soweit war. Oder eher, als er es ankündigte. Teil seines kranken Spieles ist es wohl, seinen Ruf einige Tage vorher anzukündigen um das Opfer dann eine Weile im Ungewissen zu lassen. Bastardkind. Natürlich war mir das bewusst, dennoch nagte es an mir. Als ich dann zu ihm kam musste ich natürlich wieder in das Becken. Krankes Arschloch. Ich entkleidete mich also – wieder einmal – und trat in das heiße Blut. Seltsam wie leicht es mir mittlerweile fällt mich vor den Sith auszuziehen, wo ich mich doch vor Leuten die mir etwas bedeuten schäme…
    Der Darth erklärte mir dass das ja nicht nötig war. Und das ihm meine Nacktheit nichts abtut. Als ob, perverses Arschloch. Für eure kranken Rituale brauche ich nicht nackt sein, das weiß ich mittlerweile. Und brechen wird mich das nach all der anderen Scheiße auch nicht. Perverse, kranke, verfickte Sith. Es war also von Anfang an unnötig aber dennoch wird es ständig verlangt. Ich will nicht wissen welche Orgien sich sonst in diesem Blutbecken abspielen… Fickscheiße, echt.
    Auf jeden Fall prüfte er mich und ich versagte. Die aufgelegte Aufgabe war aber auch…
    Ich hab keine Ahnung was er von mir wollte… oder will, er wird mich noch einmal prüfen. Aber hier kommt auch Moulnessh ins Spiel. Er war da. Während diese verfickten Elektrobällchen auf meine bescheidenen eigenen Bällchen zuflogen sah ich aus den Augenwinkeln hinter dem rosa Monster eine Bewegung. Ich fixierte das etwas und… Moulnessh. Der typische Y-Schnitt auf der Brust ließ erahnen was er über sich hatte ergehen lassen musste. An das Folgende kann ich mich nur noch schwammig erinnern. Ich weiß noch, das die Kugeln mich trafen und ihre Ladung in meinen Körper abgaben, das der Schmerz mich betäubte und ich in das Becken fiel. Ich weiß noch, dass der unsichtbare Griff des Darths mich aus dem Becken hob während Moulnessh wohl in dem Versuch mich zu erreichen in dieses fiel.

    Sie pausiert erneut und fährt dann sehr leise fort.


    Er ertrank… Ich erinnere mich an die Geräusche. Ich erinnere mich das der Darth mit mir sprach und ich ihm antwort gab aber was genau wir sagten? Ich weiß es nicht mehr. Ich höre nur den erneut sterbenden Akolythen in meinem Rücken wenn ich daran denke.

    Pause. Etwas länger diesmal. Sie atmet tief ein ehe sie fortfährt, gefasster.


    Als das vorbei war passierte jedoch etwas gänzlich Unerwartetes. Der Darth führte mich in eine zweite Kammer, in den Altarraum in welchem ich mein Branding erhielt, und überreichte mir dort eine Rüstung während er mir erklärte, dass er mich ausbilden wird.
    Er.
    Würde ich die Rüstung nicht gerade am Leib tragen würde ich selbst nicht so recht daran glauben wollen. Gibt es eine größere Ehre für einen Akolythen? War ich wirklich so gut…? Ich hasse das Gefühl, ich hasse es so sehr weil ich weiß das es falsch ist aber scheiße – ich bin verfickt noch mal Stolz auf mich. Und ich liebe die Rüstung. Sie fühlt sich an wie eine zweite Haut, so leicht und eng liegt sie an. Sicher, eine Dose schützt wohl besser als dieses lederartige Zeug aber in einer Dose würde ich verloren gehen…


    Die stimme der Ephicanthix nimmt einen ruhigen, grüblerischen Klang an als sie erneut mit dem Laufen inne hält.


    „Kriegerprinzessin“ hat Reyes mich genannt. Ein dämlicher Name aber irgendwie… Ich mag ihn, auch wenn ich das niemandem verraten würde. Aber die Bezeichnung spricht von Stärke, Mut und Ehre, von Eleganz, Stolz und Reinheit… Vermutlich auch von Schönheit aber das streichen wir einfach mal. Ich wäre gerne eine Kriegerprinzessin.
    Vielleicht würde dann auch Jemand meinen Geburtstag mit mir feiern. Ich bin seit genau zwei Wochen nun 17 Jahre alt. Eigentlich zu alt, um noch vom Prinzessinensein zu schwärmen, hm?


    Sie seufzt ehe sie mit gewohnter Stimme fortfährt.


    Ich habe den Faden verloren.
    Es ist noch so viel mehr passiert… Die verrückte Lord Shivas, Crorvirrs Gönnerin, hat uns alle vergiftet. Auch hier war es wieder einmal der Zabrak der mich vor schlimmeren bewahrte…
    Sie leitete auch ein zweites „Spiel“ ein in welchem es um irgendwelche Scherben geht. Ich bekam keine. Ist das nun gut, oder eher schlecht?
    Wir haben Lyris ausgeknockt um an ihre zu kommen was mir ja schon ein bisschen leid tut. Sie ist eine der Wenigen die ich hier noch irgendwie als… naja keine Ahnung. Sie ist auf jeden Fall schon länger hier und irgendwie haben wir ja auch einiges zusammen durch gemacht. Ich denke irgendwie schweißt das zusammen. Gedanklich zumindest. Zu Adyna und Tyhrak kann ich wenig sagen außer das Tyhrak einem ordentlich aufs Maul geben kann. Er bot mir an, mit ihm zu trainieren und ich habe vor, das Angebot zumindest einmal anzutesten… Achja und „Beskheart“ hat sich von Kaas nach Korriban versetzen lassen. Eine verfickt strenge Aufseherin ist das, hat ihre Gruppen auf Dromund immer ordentlich getriezt und auch mich ab und an gequält. Aber sie tut es nicht wie die anderen, hat weniger Spaß dabei. Ich denke es könnte uns schlimmer treffen, mit ihr haben wir wenigstens noch die Chance was zu lernen und nicht nur gedemütigt zu werden. Lernen ist ein gutes Stichwort: Ich bekomme Privatstunden in K’Tara und ich übe mich an der Sprache der Sith wenn ich Zeit habe… Eigentlich bin ich also ziemlich beschäftigt aber dennoch fehlt mir etwas, das mich beschäftigt… Gaga.


    Es ist auf jeden Fall schon dunkel und wird langsam kühl. Vielleicht ist Crorvirr ja heute im Camp?


    Damit endet dann die Aufnahme.

  • Als Kurais Stimme erneut ertönt klingt das Mädchen müde und trostlos. Die Umgebung ist still.


    Ist er das, der Weg der Sith?
    Dumpf und einsam?
    Leer?
    Heißt es nicht, dass die Gefühle mein Antrieb sein sollten?
    Doch je mehr sie mich dazu zwingen wollen umso Leerer werde ich…
    Mit jedem Schlag schmerzt es weniger. Mit jeder Beleidigung klingen ihre Worte leiser.
    Sie berühren mich nicht. Keiner von ihnen. Der Einzige…


    Zehn Tage irgendwo auf Korriban.
    Es klingt nach so wenig Zeit und doch kommt es mir vor, als würde ich ihn schon seit Wochen suchen. Und wie viele sind nach zehn Tagen irgendwo auf Korriban je wieder gekommen? Ich versuche mir nichts vor zu machen, versuche realistisch zu sein. So wie er es ist und wie er es von mir erwartet. Und doch…
    Er ist nicht Tod.


    Ich weiß nicht mehr wo ich suchen soll also werde ich einfach wieder von vorne anfangen. Und vielleicht in das Grab gehen…
    Er wollte wissen, was wir geweckt haben als wir SIE besiegten. Vielleicht ging er dort hin?
    Ich will nicht zurück in die Kammer aber…
    Vielleicht begleitet Naverial mich.
    Ich weiß, ich darf ihr nicht vertrauen. Aber alleine dort runter? Mein letzter Solo-Ausflug in die Gemäuer endete an der Schwelle des Todes und, so erschreckend das ist, ich traue Lyris von allen hier neben Crorvirr noch mit am meisten.
    Das ist schon echt arg…

  • Als Kurai die Aufnahme startet klingt ihre Stimme wie gewohnt leise. Die Betonung jedoch und der Redefluss zeugen von einer gewissen Leere. Sie betont die Worte anders, hält sich knapper und wirkt im allgemeinen wohl eher Träge.


    Wieder ist einige Zeit vergangen, beinahe ein Monat.


    Crorvirr ist wieder da. Er wurde von Lord Shivas entführt und misshandelt, anders kann man das was sie tat nicht bezeichnen. Sie hat ihn wieder gestreckt, doch das war das harmloseste…
    Sie hat einen richtigen Zabrak aus ihm gemacht. Einen reinen Zabrak. Ohne Haare und mit großen, ausgewachsenen Hörnern. Sie hat ihm Runen auf die Rippen gebrannt. Sie hat seinen Geist geschädigt… immer wieder kehren Erinnerungen zurück und er bricht unter ihnen zusammen. Seine wirren Worte am ersten Abend seiner Rückkehr waren gruslig. Wie aus einem schlechten Horrorfilm.
    Aber sie hat ihn auch stark gemacht, hat seine Blockade gebrochen. Bisher habe ich es geschafft, das Training mit ihm gering zu halten. Leichte Übungen… ich habe Angst gegen ihn zu versagen. Ich war besser als er. Wenn ich verliere bin ich wieder am Anfang, wieder in Marka Ragnos Grab an jenem Tag als ich meinen Arm verlor…

    Es folgt ein Schnauben und darauf eine kurze Pause.


    Wir waren auf Dromund Kaas. Es regnet dort noch immer. Es tat gut Korriban zu verlassen, wenngleich die Hauptwelt unseres Imperiums…


    Sie wird leiser zum Ende, hält dann ganz inne ehe sie fortfährt und den Satz noch einmal beginnt.


    …wenngleich die Hauptwelt des Imperiums nicht minder dunkel ist als die verfluchte Staubkugel. Ich habe mir dort den Bauch voll geschlagen und massivst viel Coke getrunken. Soviel das ich sie nicht mehr vermisse nun. Es gab Vorträge und eine Führung durch den Tempel der ein beeindruckendes Gebilde ist. Crorvirr hatte dort einen Anfall… Und auch meine Barriere brach ein. Dieser ganze Wahnsinn dort…


    Wir hatten einen Abend frei. Ich habe mich gefreut. Es war… ich habe mich wirklich gefreut. Das erste Mal seit so langer Zeit konnte ich endlich ein ganz normales Mädchen sein… dachte ich. Naverial hat mir den Abend verdorben. Ich hasse Naverial. Ich hasse sie. So sehr wie… naja, nicht ganz wie den Darth. Aber fast…


    Es folgt eine Pause ehe sie gereizt fortfährt.


    Eigentlich wollte ich viel mehr erzählen weil eigentlich ist scheiße viel passiert. Aber weißt du was? Es ist egal. Alles ist egal. Die dumme Prüfung die läuft ist egal, dass der Darth wieder da ist – egal! Das er eine ganze Horde Bestien um sich gesammelt hat… egal! Das Reyes mich zum Sithkrieger ausbildet… einfach alles unwichtig. Jeden verfickten Morgen frage ich mich: Wozu? Um Sith zu sein? Scheiß auf die Sith. Dieser Haufen verbitterter, gieriger, blutdürstiger Wesen. Wer 'will' schon so was sein?! Ernsthaft. Wer will so was sein? Ich sehe nichts – nichts! – Positives an einem Leben als Sith. Nichts! Keine Freude.
    Wäre Crorvirr nicht…

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