Es startet eine Tonaufnahme. Die Stimme einer jungen Frau, vermutlich mehr ein Mädchen, ist leise zu hören. Sie spricht Basic, beherrscht und mit einer gewissen Gleichgültigkeit im Ton die ab und an so gar nicht zu ihren Erzählungen passt.
Ich beginne diese Aufzeichnungen weil ich fürchte, demnächst einen Anker für meine Gedanken zu benötigen.
Ich befinde mich auf Korriban, einem Planeten der schrecklicher nicht sein könnte.
In einem Netz reiner Bosheit pulsiert die dunkle Seite der Macht zu meinen Füßen, zu meinen Seiten und über meinem Kopf. Sie ist schlichtweg überall – in jedem Stein, in jedem Sandkorn, in jedem Wesen.
Wir atmen die Dunkelheit ein, ernähren uns von ihr. Wir nehmen sie mit jedem Schluck Wasser in uns auf.
Sie ist einfach immer da und niemand hier ist gewappnet gegen ihr Gift.
Wir schreiben das Jahr 13 nach dem Vertrag von Coruscant. Es ist der erste Monat des neuen Jahres und mein erster Monat an diesem Ort. Ich sitze im Staub, irgendwo zwischen den Grabruinen der dunklen Lords und dem wohl einzigen Grasbüschel auf dem gesamten Planeten. Dieser Platz hat keinen Namen, es ist einfach nur ein dreckiger Fleck. Ich habe diesen Ort, vermutlich nicht als Erste, zu meinem Hauptquartier auserkoren und plane hier, die Herrschaft über Korriban an mich zu reißen. Sollte ich zumindest. Tatsächlich sitze ich hier, rauche eine Zigarette und trinke eine Coke. Wie ich an diese Dinge komme? Vielleicht wann anders, ich schweife nämlich gänzlich ab. Ich war dabei von Korribans Hässlichkeit zu berichten - Eine Hässlichkeit die sich in einem Wesen ganz besonders deutlich zeigt: Darth Malycus.
Aber bevor ich mich vollständig der Bestie widmen kann möchte ich ein wenig über mich selbst erzählen. Schließlich sollen mir diese Aufzeichnungen helfen mich an die wirkliche Welt zu erinnern.
Wie so viele bin ich nicht freiwillig hier. Ursprünglich stamme ich aus einer Welt am äußeren Rand – Panatha – wo ich vor 16 Standartjahren die Lichter der Galaxie erblickte. Meine Mutter heißt Jhun, ist 30 und gehört dem Clan den Njin’Cath an. Mein Vater? Sein Name lautet Ethan, er ist republikanischer Soldat und dürfte heute um die 65 sein – ein Schwein also das meine jugendliche Mutter gefickt und dann schwanger abserviert hat. Ich habe nie gefragt was Jhun auf Coruscant zu suchen hatte – vielleicht, vermutlich jedoch nicht, habe ich noch einmal die Gelegenheit dies nach zu holen. Ob sie mich noch lieben kann, nach all dem was ich getan habe und noch tun werden? Wahrscheinlich. Sie ist meine Mutter und Mütter lieben ihre Kinder auf eine verrückte, unverständliche Art die ein Kinderloser wohl nie verstehen wird. Aber kommen wir zurück zu mir – der Hauptperson dieser Geschichte, dem tragischen Helden – und meiner Kindheit.
Die Njin’Cath, der Clan meiner Mutter und somit bis zu meiner Heirat auch meiner, bestehen hauptsächlich aus Kriegern. Andere Clane beschäftigen sich mit Handwerk, mit Musik und Kunst oder schlagen den Weg der Gelehrten ein – nicht so wir. Wir sind Kinder des Feuers und die Geister der ewigen Flamme durchdringen unsere Körper noch während wir im Leib unserer Mütter ruhen. Sie bringen unser Blut zum kochen, schenken uns Kraft, Mut und Willen und geben uns sowohl Stärke wie auch Ausdauer und Geschick mit auf den Weg. Von klein auf werden wir in den Tempelanlagen gelehrt und zu Schwertern geformt. Den Großteil meiner Kindheit kann i… Scheiße, da kommt wer.