Darth Juuris Aufstieg - Prolog

  • Hier das erste Kapitel der Kurzgeschichte über die Entstehung meines RP-Chars Juuri. Ich habe bereits eine etwas umfassende Geschichte in Planung, hier jedoch erstmal der einleitende Prolog. Hier sei jedoch auch angemerkt, dass das Projekt noch in den Kinderschuhen steckt und das mein erster Versuch ist etwas davon zu veröffentlichen.


    An dieser Stelle sei kurz angemerkt, dass sie nicht zu Zeiten von SWtoR spielt, sondern um ca 1800 vor der Schlacht von Yavin.



    Viel Spaß beim Lesen






    Prolog



    »Hör auf zu starren wie ein hypnotisiertes Bantha und geh an die Arbeit!«
    Die Stimme des hochaufragenden Mannes war schneidend und kalt, der Blick aus seinen gelben Augen, die tief in ihren Höhlen zu glühen schienen, durchbohrte den schmächtigen Mittzwanziger an seiner Seite.
    Wortlos und wie ein lebendiger Schatten seines Meisters entfernte sich der junge Mann in Richtung der heruntergebrannten Ruinen, den starren Blick des anderen Mannes im Rücken. Seine Stiefel schlurften unsicher über den mit blassrotem Staub bedeckten Boden, auf den sich jetzt langsam die Ascheflocken senkten.


    Die Ruinen, die noch vor wenigen Stunden mit haushoch schlagenden Flammen die nächtlichen Ebenen Korribans erhellt hatten, waren inzwischen zu einem schwelenden Haufen aus Durabeton und Transparistahl zusammengesunken. Der frühere Stolz der Familie Gaud hatte sich in einen Haufen Schutt verwandelt.
    Staub mit organischen Überresten…
    Der Hauch eines Lächelns, boshaft und ohne jegliche Freude, schlich sich auf das, von der weiten Kapuze verborgene Gesicht des Mannes.
    Mit einem dumpfen Knall explodierte ein weiterer Treibstofftank und verteilte seinen brennenden Inhalt auf den umliegenden Trümmern.
    Die geschwärzten Lippen entblößten im Halbschatten für einen flüchtigen Moment raubtierhaft spitze Zähne, ehe sich der übliche, verschlossene Gesichtsausdruck einstellte.
    Eine vernarbte, dunkelrote Hand mit unpassend feingliedrigen Fingern schob sich bedächtig aus einem der langen Ärmel der Robe und zog die Kapuze zurück.
    Vorher noch wie eine Zeltplane zwischen den milchigen Hörnern gespannt, rutschte der schwere Stoff nun zurück und gab den Blick auf den mit schwarzen Tattoos gezierten Schädel des Zabraks frei. Nur ein schmaler Kranz fein säuberlich zusammengebundenen, rotbraunen Haares zog sich über seinen Hinterkopf, von einem Ohr zum anderen.
    Die Steine unter seinen kniehohen Stiefeln knirschen leise, als sich der Mann langsam um sich selbst drehte, während die gelben Augen wachsam über die Umgebung glitten.


    Die ersten Strahlen der orangen Sonne Horuset strecken sich grade über die von Sandstürmen glattgeschliffenen Felsen eines fernen Hügelkette. Das rötliche Licht legte sich auf die staubige Ebene zwischen dem ehemaligen Anwesen und der Stadt Dreshdae, deren Gebäude am Horizont wie tote Knochen aus dem schattigen Dunst stachen.
    Selbst mit einem Speeder wäre man eine gute Viertelstunde bis zum Stadtrand unterwegs, bis zum nächsten Raumhafen bräuchte man sogar noch ein wenig länger.


    Ungeduldig suchten die Augen des Zabkrak zwischen den Trümmern nach seinem Schüler, ehe er einen nervösen Blick auf sein Chrono warf. Er legte keinen Wert darauf noch hier zu sein, wenn ein offizieller Begutachter des Imperium eintrudelte und zu überprüfen, ob es sich bei dem geschehenen Anschlag um eine Gefährdung für das Imperium oder den Rat handelte. Gerade jetzt in Zeiten des Krieges sah der Rat interne Streitigkeiten und Mordanschläge ungerne, auch wenn er sie nach wie vor tolerierte. Der Zabrak hatte nicht die Absicht sich höheren Ortes unbeliebt zu machen, indem er in Verdacht gerat, etwas mit dem Anschlag zu tun zu haben.


    Ein leises Keuchen unterbrach seine Gedanken, als der Schüler den Hügel hinaufgetrottet kam, in der einen Hand eine Kette, in der anderen einen undefinierbaren Fetzen verkohlten Stoffs. Schlitternd kam er vor seinem Meister zum Stehen und deutete eine Verbeugung an. Mit einer knappen Handbewegung bedeutete dieser seinem Schüler zu berichten.
    »Sie sind alle tot, mein Meister. Die Familienmitglieder wurden ermordet, das Personal ist anscheinend bei der Explosion danach getötet oder von den Trümmern zerquetscht worden.«
    Die Mundwinkel des Zabrak zuckten verächtlich. »Wirklich?« Der sarkastische Unterton ließ den jungen Mann zusammenzucken und instinktiv den Kopf einziehen.
    Mit einem herablassenden Blick riss er seinem Schüler die Gegenstände aus der Hand. Hastig machte dieser einen Schritt rückwärts und wäre fast mit dem Stiefel an einem kleineren Felsen hängen geblieben.
    Und so etwas ist mir als höchsttalentierter Schüler vorgestellt worden. Man kann die Angst an ihm förmlich riechen.
    Mit einem kaum merklichen Kopfschütteln wandte der Meister seine Aufmerksamkeit den Gegenständen zu.


    Das verschrammte kleine Medaillon an der Kette zeigte das Banner des Imperiums, rund um das Symbol war der Name der Familie und seines Gründers in der Keilschrift der Sith-Sprache geschrieben, in seine Mitte war der blutrote Splitter eines Kristalls eingebettet, in dem sich jetzt das Sonnenlicht brach.
    »Das beides habe ich nahe den Trümmern am Explosionsursprung gefunden. Das Amulett könnte also dem Täter gehört haben, dann wäre er ein Mitglied oder Vertrauter der Familie.«
    »Ja, wenn der Täter es geschafft hat einen halben Zentner Sprengstoff unbemerkt am Herrn des Hauses, einem Sith-Lord, vorbei zu schmuggeln, ihn an Treibstofftanks und an tragenden Säulen des Gebäudes anzubringen, das Haus danach wieder zu verlassen und das ganze von hier aus in die Luft zu jagen, dann ja, dann wird er sich hier wohl in einem gewissen Maße ausgekannt haben…«
    Der Schüler blinzelte, überrascht vom scharfen Ton und der Heftigkeit seines Meisters. Dann legten sich nachdenkliche Falten auf seine Stirn.


    Einige Momente lang standen die zwei schweigend nebeneinander während die Sonne langsam höher stieg.
    »Woher wisst ihr, dass der Täter die Sprengung von hier aus gezündet hat?« Die dunkelbraunen Augen des Schülers blickten seinen Meister wachsam von der Seiter her an, was dieser jedoch nur mit einem verächtlichen Blick und einer sparsamen Geste in Richtung eines kleinen Metallzylinders mit rotem Knopf quittierte.
    »Oh…« Der überraschte Laut kam über dessen Lippen ehe er es verhindern konnte und betreten senkte er seinen Blick auf die aschebedeckten Stiefelspitze.


    Das ferne Brummen von Transportern ließ den Zabrak aufblicken.


    »Komm!«
    Der harsche Befehl des Sith riss den Menschen aus seinen Gedanken und ließ ihn verwirrt zwischen deinem Meister und den Ruinen hin- und herschauen.
    »Aber Meister, wollt ihr denn nicht warten bis die Beauftragten des Rates hier sind? Ich bin sicher Eure Zusammenarbeit würde den Gefallen von Darth…«
    Eine knappe Geste des Meisters brachte ihn zum Schweigen. Sie wollten mich ganz sicher verspotten…


    Mit einem leisen Klicken rastete die Klingenarretierung am schlichten Lichtschwertheft des Sith ein. Der Impuls raste mit Lichtgeschwindigkeit durch die Waffe und aktivierte die langlebige Energiezelle am unteren Ende des Metallzylinders.
    Entsetzt weiteten sich die Augen des Schülers, nur Sekundenbruchteile bevor aus der Öffnung des Schwertes die blutrote Energieklinge brach. Freudig summend dehnte sich das Energiefeld aus, das den Laser begrenzte.
    Als die Klinge den ungeschützten Bauch des Mannes erreichte, bohrte sie sich zischend in sein weiches Fleisch.


    Der Mensch starb nicht sofort. Die glutheiße Klinge kauterisierte die Tiefe Wunde und brachte dabei die Eingeweide zum Kochen.
    Stattdessen sah der Zabrak mit Vergnügen zu, wie sein Schüler ungläubig den Mund aufriss und ihn aus seinen sterbenden Augen mit einem naiven Unverständnis ansah. Der süßliche Geruch von verbranntem Fleisch stieg in die Luft.
    Mit einem weiteren Zischen riss er das Schwert aus dem sterbenden Körper.
    Noch während sein Schüler, nun weder von seinen Beinen noch von dem Schwert gehalten, zu Boden stürzte, wirbelte der Lord sein Schwert zweimal im Kreis.
    Mit einem dumpfen Geräusch fiel der Oberkörper, von den Beinen getrennt, zu Boden.


    Nur der Kopf mit den zerzausten dunkelbraunen Haaren rollte noch ein Stück weiter bis zur Kante des Plateaus, wo er mit starr geöffneten Augen liegen blieb.
    Lord Lizzade trat einen Schritt näher und betrachtete die Fratze des Todes auf dem Gesicht seines ehemaligen Schülers.
    Naiv, schwach und wertlos. Eine Eiterbeule am Körper der Sith…


    Der widerlich knirschende Tritt ließ den Kopf einige Meter weit fliegen, ehe er mit blutverschmiertem Gesicht zwischen den Trümmern der schwelenden Ruine landete.

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