Zum Ruhme des Imperiums - das 17. Sturmregiment Kaas

  • Vorwort:
    In diesem Thread finden sich einige, kleinere Geschichten zu den Aktivitäten des Sturmregiments wieder. (Zumeist aus Sicht von Saphire Morrison) Diese entsprechen in der Regel bestimmten Begebenheiten des Rollenspiels innerhalb des Sturmregiments, welche entweder im Spiel ausgespielt wurden oder zum Beispiel für die Gerüchteküche von Interesse sein könnten. Inhalte der Geschichten gelten zwar als In-Game-Ereignisse, sind jedoch nicht zwangsläufig der Öffentlichkeit im vollem Umfang bekannt.

  • Mission: Two Aces , One Queen

    Selbst in Zeiten größter Krisen schien die Adelsgesellschaft auf Alderaan immer wieder Gelegenheit zu finden um kleinere Feiern abzuhalten. Es schien beinah wie ein Zusammenspiel von Illusion und Desillusion, dass sich dieser Tage auf dem Parkett eines Adelshauses abspielte.
    Als wollte man sagen, dass man selbst vom Konflikt des Imperiums mit der Republik unbetroffen war, lud man zu Speis und Trank und präsentierte sich in edelsten Trachten. Lediglich das massive Sicherheitsaufkommen am Eingang und innerhalb der Mauern von Schloss Cativia, deutete darauf hin, dass die Welt da draußen nicht ganz so in Ordnung war, wie man sie sich machte. Das Haus Cativia war ohnehin unbedeutend, aber reich genug um sich selbst in Zeiten wie diesen jeden Luxus leisten zu können. Hier, weit weg von Aldera und anderen Konfliktgebieten, war die alljährliche Ernte die einzig echte Sorge. Dennoch trat Fürstin Minet von Cativia, die heute ihre Krönung zum neuen Oberhaupt der Familie abhielt, mit einem flauen Gefühl im Magen, vor die versammelten Gäste. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters, war sie so wunderschön, dass sogar einige der Frauen im Saal sie beneideten. Ihr braunes Haar war zu einer pompösen Frisur geflochten und ihr prächtig, verziertes Kleid aus den edelsten Stoffen gewebt. Ihre Dankesrede hatte sie auswendig gelernt und trug sie übertrieben selbstherrlich vor. Durch das natürliche Dahinscheiden ihres Vaters vor einigen Wochen, hatte sie allein nun offiziell die Kontrolle über sein Vermächtnis.
    Sie wusste, um die Mordanschläge der letzten Tage auf andere, kleinere Adelshäuser, nachdem diese offen ihre Sympathien für das Haus Organa bekundet hatten. Die Wachen waren vervierfacht worden und dennoch wollte ihr kein Gefühl von Sicherheit entstehen. Jeder der hier Anwesenden konnte ein Attentäter sein, egal wie vertraut ihr die Gesichter ihrer Gäste auch schienen. Um ihren und den Platz ihres Hauses auf Alderaan zu sichern, hatte auch sie erste Bemühungen angestrengt, ein tieferes Bündnis mit dem Haus Organa einzugehen. Ihr Blick fiel auf ihren Mann, der reichlich ungeniert mit dem Dienstmädchen flirtete und auf ihre beiden kleinen Kinder, die sich über einen Tisch hinweg mit Essen bewarfen. Eigentlich hätte sie alles Glück der Welt haben können, doch der Druck über ein ganzes Adelshaus zu regieren, ließ ihr in letzter Zeit nur wenig Sinn für die angenehmen Dinge.


    Als die Feierlichkeiten voran schritten, entschloss sie sich an der frischen Luft zu entspannen. Von dem Geländer ihres Balkons, hatte sie einen guten Ausblick auf die Weinberge und die imposante Landschaft in der Dämmerung Alderaans. Unweit hinter ihr lag der Ballsaal aus dem die festliche Musik und die Gespräche ihrer Gäste zu hören waren. Kaum dass sie einige entspannende Atemzüge genommen hatte, gesellte sich ein edler Herr zu ihr auf den Balkon. Es handelte sich um Solomon Price, einen wohlhabenden Vogt, der in ihrem Hause diente. Er war einige Jahre jünger als sie, bekannte sie jedoch offen zu seiner Verehrung ihr gegenüber. Hinter seiner edlen, fast offiziersgleichen Kleidung, verbarg sich jedoch nichts anderes als ein Frauenheld, der für vielerlei Bettgeschichten bekannt war. Er strich sich über seinen feinen Oberlippenbart und reichte ihr mit der freien Hand ein Glas Wein. „Lady Cativia. Ihr seid schon den ganzen Abend so unnahbar. Gefällt euch die Feier zu Euren Ehren etwa nicht?“, fragte er freundlich und gesellte sich zu ihr ans Geländer. „Ah. Seid gedankt, Lord Price.“, erwiderte sie zunächst und nahm den Wein dankend entgegen. „Wisst Ihr, das Leben einer Herrscherin ist leider nicht nur von Feierlichkeiten und Glückseligkeit erfüllt.“, ergänzte sie nach einen ersten Schluck aus dem Glas. „Natürlich.“, gab Price anerkennend zurück und griff in die Innentasche seines Jacketts. „Ich wollte Euch dennoch höchstpersönlich zu Eurer Ernennung gratulieren und habe etwas Besonderes für diesen Anlass besorgt.“, meinte er und holte ein Glas aus puren Kristall hervor. Für einen Moment war Lady Cativia erschrocken, vermutete sie doch etwas anderes, doch wie üblich versuchte sich Price nur bei ihr einzuschmeicheln. „Was ist das?“, fragte sie erstaunt. „Das, meine Liebe, ist so selten und so wertvoll, dass es anderen Häusern ein Vermögen wert wäre. Ein Gefäß aus den seltensten Kristallen dieser Welt. Selbst ein Sturz auf den Boden, könnte es nicht zerbrechen. Es ist quasi unzerstörbar und so wunderschön wie ihr.“, erklärte er voller Genuss und hob es wie eine Krone an. „Ihr schmeichelt mir, Lord Price.“, erwiderte sie verzückt. Er drehte es, um sie von der Makellosigkeit des Objekts zu überzeugen, in der eigenen Handfläche umher, war wie gebannt vom Glitzern, welche die kristallinen Materialen mit sich brachten. Erwartungsfroh blickte er zu Lady Cativia um es ihr hinzureichen, doch in ihrem Gesicht stand eine merkwürdige Art von Entsetzen geschrieben. Verwirrt blickte Price auf sein Kristallgefäß zurück und sah auf einmal einige Blutspritzer daran. Erst jetzt, als seine Augen wieder zur Fürstin wanderten, bemerkte er, dass ihr Blick nicht seinem Geschenk angedacht, sondern einem Todesschmerz gegolten war. Ein Laserschuss hatte sich durch ihr Herz gebohrt und war zunächst noch von ihrer Hand verdeckt worden. Lord Price wurde bleich im Gesicht als er realisierte, was geschehen war. Sekunden später schrie er panisch auf und löste damit Alarm aus.


    In etwas mehr als einen Kilometer Entfernung vergewisserte sich die Schützin durch ihren Visor noch einmal ihres Treffers. Alles was sie gebraucht hatte war diese günstige Stelle an einer Bergkette und viel Geduld. Die Scharfschützin trug ihre imperiale Uniform unter einem weiten, dunklen Gewand versteckt. Blondes Haar ragte unter ihrer Kapuze hervor, die der Wind leicht berührte. Ihr Name war Saphire, doch es sollte nicht der Name des Mörders von Lady Cativia werden. In aller Ruhe stand sie auf, nahm das imperiale Gewehr und warf es zu einer Leiche, die unweit hinter ihr an einem Baum lehnte. Dank ihrer Handschuhe würden nur seine Fingerabdrücke auf der Waffe sein. Der Mann gehörte dem Haus Rist an und es war nicht wirklich neu, dass diese sich für alle Arten von Attentaten kaufen ließen. Er war der perfekte Schuldige, doch dass er eine imperiale Waffe bei sich hatte, sollte die Botschaft zweideutiger gestalten, so wie man es ihr aufgetragen hatte. Saphire handelte nicht aus niederen Beweggründen, sondern weil es ein Befehl war. Es war nichts Persönliches und mehr als ein paar Fotos und Zielkoordinaten wollte sie auch nie für ihre Mission haben. Ihr Blick fiel zu einer zweiten Leiche, unweit daneben, gekleidet in der Tracht vom Haus Organa. Die beiden waren so platziert, dass es aussah, dass sie sich gegenseitig im Kampf getötet hatten. Saphire schüttelte den Kopf bei den Gedanken daran, wie Siebzehn, ein Attentäterdroide aus ihrem Regiment, diese Leichen wohl besorgt hatte.
    Lady Cativia war die Dritte und Letzte auf ihrer Liste. Bei ihrem Opfer zuvor war es etwas kniffliger gewesen, doch zu ihrem Glück hatte sie große Ähnlichkeit mit einen der Dienstmädchen. Ihm wurde das Gift in Form eines gewöhnlichen Trankes durch sie wortwörtlich auf dem Silbertablett serviert. Eine Genugtuung dafür, dass der lüsterne Fürst ihr immer wieder während ihres Aufenthalts dort an den Po gegriffen hatte. Lediglich beim ersten Zielobjekt hatte sie keine Handhabe, denn Siebzehn bestand darauf, die Sache alleine durchzuziehen.
    Es war geschehen und sie durfte Alderaan wieder verlassen, doch nun, wo die Mission vorbei war, stellte sie fest, dass sie noch gerne etwas länger geblieben wäre. Hier konnte sie in ihrem Element sein, doch ihr war klar, dass sich der Krieg nicht nach ihr richtete, sondern nach dem, was nun folgen würde.

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