The Soul Prevails

  • Mission: Untersuchung der Vorgänge auf Persus VII, Teil 1


    Der Flug nach Persus VII
    oder
    Der Ärger geht schon vor der Landung los


    Er sollte sich auf die bevorstehende Mission konzentrieren, nicht in Selbstmitleid versinken, weil jemand sauer auf ihn war, der jeden Grund dazu hatte.


    Sharnyal ächzte leise als er den, seiner Meinung nach, viel zu schweren Rucksack durch den Hangar schleppte. Cyran hatte seine Sachen bringen lassen. Sharnyal betrachtete die Kisten skeptisch und fragte sich, wie der andere Sith das alles tragen wollte. Aber das war hoffentlich nicht sein Problem. Vielleicht reisten Reporter ja immer mit viel Gepäck und es war Teil der Tarnung?


    Cyran und Sharnyal waren rasch zu der Übereinkunft gelangt, heimlich nach Persus VII zu reisen, um die Vorfälle, die zur Auslöschung der dortigen Bevölkerung geführt hatten, zu untersuchen. Cyran war auf die Idee gekommen, sich als Reporter auszugeben, der auf Persus VII eine große Stroy witterte. Sharnyal bevorzugte eine Tarnung als Medic, der auf den Planeten ging um möglichen Überlebenden erste Hilfe zu leisten. Der Reporter sollte ihn und natürlich die Hilfsorganisation, in deren Auftrag er unterwegs war, lobend erwähnen. Vielleicht nicht die beste Tarnung, aber sie hatte zumindest gereicht, ihnen einen Flug zu dem Planeten zu besorgen. Wobei Cyran mehrfach betont hatte, dass die Pilotin auf keinen Fall wissen durfte, dass sie Sith waren.


    „Die Amber Talon ist kein Luxusschiff“, so oder so ähnlich hatte ihre Pilotin sie gewarnt. Das war Sharnyal relativ egal gewesen, Hauptsache das Schiff war schnell und unauffällig. Er fragte sich, wie Cyran in Kontakt mit dem Captain, Ivory war ihr Name, gekommen war, aber sie schien verlässlich wenn auch etwas prüde zu sein. Mal ganz abgesehen davon, dass sich Sharnyals Verständnis von Schiffen darauf beschränkte, dass sie fliegen konnten.
    Nun, der Captain hatte Recht behalten, luxuriös war die Einrichtung des Schiffes wirklich nicht, aber sie hatten ausreichend Platz. Allerdings verbrachten Cyran und Sharnyal nur wenig Zeit in den Quartieren. Die meiste Zeit verbrachten sie auf der Brücke, bemüht der Besatzung nicht im Weg zu stehen.


    Der Flug ins System von Persus VII ging erfreulich schnell. Die ersten Ergebnisse der dortigen Scans schienen die Pilotin jedoch weniger zu erfreuen. Sie fand natürlich rasch die Spuren des orbitalen Bombardements auf dem Planeten und die Reste von Jägern im Orbit. Nicht gerade Spuren, die für einen einfachen und reibungslosen Auftrag sprachen. Zu allem Überfluss fand sie neben zerstörten Schiffen noch die Energiesignaturen einer sehr flug- und einsatzfähigen BT-irgendwas, auch genannt Thunderclap. Während dies Ivory und Cyran sehr zu beunruhigen schien, konnte Sharnyal mit dem Namen nicht viel anfangen. Er sollte sich dringend zumindest grundlegende Informationen über die gängigen Schiffstypen aneignen.
    Einen Moment lang machte sich Sharnyal sich Sorgen, dass Ivory beschließen würde, den Einsatz abzubrechen und aus dem System zu verschwinden. Sie erklärte sich schließlich bereit, die beiden Sith mit ihrem Shuttle auf den Planeten zu bringen, sie dort schnell rauszuwerfen und dann wieder abzuhauen.


    Also schnappten sie sich ihre Rucksäcke und hasteten mit ihnen ins Shuttle. Ivory flog sie hinunter auf den Planeten, auch das gelang aller bedrohlichen Anzeichnen zum Trotz reibungslos. Sie verabredeten, dass Ivory sie in 3 Tagen an der gleichen Stelle abholen sollte, wenn sie ihr nicht vorher Nachricht schickten. Dann hob die Pilotin mit dem Shuttle wieder ab und flog zu ihrem Schiff zurück.



    Zerstörung


    Der erste Eindruck von Persus VII war erstaunlich friedlich. Cyran und Sharnyal befanden sich in einer ländlichen Gegend, die offenbar von dem Bombardement verschont geblieben war.
    Keine Rakghule sprangen sie an, keine feindlichen Truppen stürmten auf die beiden Sith zu. Es war ruhig. Südlich ihrer Position entdeckten sie die Gebäude einer kleinen Siedlung. Sharnyal griff nach der Macht und tastete mit ihrer Hilfe nach den Auren intelligenter Lebewesen in der Umgebung. Die Siedlung war jedoch leer. Lediglich ein Stück weiter im Süden konnte Sharnyal eine schwache Präsenz spüren.


    Nach kurzem Überlegen beschlossen die beiden Sith zunächst die Siedlung zu untersuchen und dann weiter nach Süden zu gehen. Es dauerte nicht lange, bis sie erste Anzeichen auf die Bewohner der Siedlung fanden. Drei Skelette waren an eines der Häuser gebunden. Die Todesursache war nicht mehr zu erkennen, aber immerhin wiesen die Knochen keine Anzeichen von stärkeren Misshandlungen vor dem Tod auf.
    In einem nahen Haus fanden sie zudem die Leichen einer Familie. Während Vater und Mutter relativ schnell getötet worden waren, hatten die Kinder… Sharnyal schluckte, als er die verdrehten Körper, die vielen, zerbrochenen Knochen sah. Die Leichen waren zu verwest, als dass er die Todesurasche mit einer raschen Beschau feststellen konnte und so hoffte er, dass sie zumindest schnell gestorben waren. Dass die Brüche ihnen erst nach dem Tod zugefügt worden waren. Doch sein Gefühl sagte ihm, dass er sich damit nur selbst täuschte. Mit Hilfe der Macht hob Sharnyal die vier Leichen an. Er legte sie nebeneinander. Dann holte er von oben ein weißes Laken und deckte die Toten damit zu.


    Cyran hatte inzwischen den Besitz der toten Familie durchsucht, jedoch offenbar nichts Wichtiges gefunden. Oder hatte er es ihm nicht gezeigt? In der Nähe des Hauses hatte Cyran einen kleinen Hügel gefunden, der offenbar erst kürzlich aufgeschichtet worden war. Die beiden Sith gingen hinüber. Hinter dem Hügel fanden sie eine Grube, in die man die restlichen Bewohner des Dorfes geworfen hatte. Tot – erschossen – verbrannt. Der Gestank der Verwesung stieg aus der Grube empor und Sharnyal wurde schlecht. Schaudernd trat er zurück.


    Cyran schien gefasster zu sein. Er machte den Vorschlag, die restlichen Leichen ebenfalls in die Grube zu legen und dann zu vergraben. Sharnyal zögerte. War es so viel besser in einem Massengrab verscharrt zu sein, als an einem Haus zu hängen? Schließlich stimmte er jedoch zu, mehr weil er der Meinung war, dass die Bestattung nicht so lange dauern würde, wie eine Diskussion mit Cyran. Während die beiden Sith noch dabei waren die Leichen einzusammeln, durchdrang plötzlich Motorenlärm die Stille. Ein Schiff näherte sich der Siedlung.
    Cyran ließ hastig die letzten Leichen in die Grube schweben und schob dann mit der Macht den Erdhaufen in die Grube über die Leichen. Sharnyal war da weniger altruistisch. Er ließ die Leichen einfach fallen und rannte zwischen die Felsen, um sich dort zu verstecken.


    Kurz darauf donnerte ein Raumschiff über die Position der beiden Sith hinweg. Cyran erklärte, dass es sich bei dem Schiff um die bereits erwähnte Thunderclap, ein republikanisches Kriegsschiff, handelte. Sie schien ein gutes Stück entfernt nordwestlich der Siedlung zu landen.
    Cyran und Sharnyal besprachen sich rasch, während sie sich nach wie vor zwischen den Felsen versteckten. Schließlich beschlossen sie, zunächst nach Süden zu gehen, um die Präsenz zu suchen, die Sharnyal immer wieder schwach fühlen konnte.


    „Kommt nicht näher! Ich knall euch ab, hört ihr? Ich knall euch ab! Ich bring euch um! Ich werde nicht sterben wie die anderen! Ich bin bewaffnet! Ich knall euch ab!“
    Sie hatten die Präsenz gefunden. Zwischen einigen hohen Felsen kauerte die abgemagerte Gestalt eines Twi’leks, verletzt und wahnsinnig vor Angst. Man brauchte kein Psychologe zu sein um zu sehen, dass die letzten Ereignisse den Geist des Twi’leks schwer geschädigt hatten. Zwischen Drohungen stammelte er wirres Zeug von „Maschinenmenschen“ die alle getötet hätten.


    Sharnyal konnte, trotz der Situation, nicht ein gewisses Gefühl des Triumphes unterdrücken, das in ihm aufstieg. Sein Verdacht, der erwacht war als er die Bilder der Toten gesehen hatte, schien sich zu bestätigen. Verletzungen die zu glatt waren für Tierkrallen, eher wie von Kampfdroiden, gleichzeitig aber mit einer animalischen Wut zugefügt worden waren, die eher von tierhaftem Verhalten sprachen. Eine Mischung aus Tier und Maschine. Die Cyborgs, die man in den Ruinen von Korriban ausgesetzt hatte, um die Akolythen zu prüfen. Kurais Prothese, die sie mehr und mehr zu einem dieser Wesen werden ließ. Malycus Schiff auf den Bildern und Särge, die man kurz vor und nach den Vorfällen auf Persus VII zwischen Shuttlelandeplatz und Akademie beobachten konnte.
    Das alles hatte sich zu einem gemeinsamen Bild verflochten. Die Erwähnung der Maschinenmenschen erhärtete den Verdacht deutlich. Der Twi’lek war ein wichtiger Zeuge!


    Leider war er nicht sonderlich kooperativ. Auch wenn Cyran und Sharnyal mit Engelszungen auf ihn einredeten, erlaubte er ihnen nicht sich zu nähern. Stattdessen bedrohte er sie weiterhin. Auch nachdem sie ihm etwas zu essen gegeben hatten, ließ er sie nicht an sich heran.
    Nervös tastete Sharnyal langsam in Richtung des Schiffes und spürte Präsenzen, die langsam ihrer eigenen Position näherten. Machtpräsenzen, hell… er konnte nicht sagen wie viele, aber definitiv mehr als Cyran und er. Und wenn er sie spüren konnte, konnten sie auch ihn spüren. Er besaß nicht die Fähigkeit, seine Aura vor anderen Machtanwendern zu verbergen wie Cyran. Die Zeit lief davon und der Twi’lek weigerte sich weiterhin, sie näherkommen zu lassen.


    Schließlich wurde es Sharnyal zu dumm. Er griff nach der Macht, hielt den Twi’lek mit telekinetischer Energie fest und verabreichte ihm ein Betäubungsmittel. Wenn der Twi’lek nicht allzuschwer verletzt war, konnten sie ihn sich schnappen und mit ihm in die umliegenden Wälder verschwinden, bevor die anderen Machtanwender, angesichts des Schiffes und der Auren ging er davon aus, dass es Jedi waren, sie erreichten.


    Eine rasche Untersuchung des Twi’leks zerstörte diese Hoffnung jäh. Eine Wunde am Bauch des Twi’leks, offenbar stammte sie nicht von dem Angriff sondern wurde ihm erst vor wenigen Tagen von einem Tier zugefügt, erwies sich als tief und schwer. Innere Organe waren verletzt und hatten sich entzündet. Wenn sie den Twi’lek in diesem Zustand mitnahmen, würde er nicht überleben.


    Cyran und Sharnyal berieten sich eine Weile, während Sharnyal den Twi’lek schon einmal notdürftig an eine Infusion anschloss. Schließlich fassten sie den folgenden Entschluss: Cyran sollte zu der Stelle gehen, an der Sharnyal die Machtauren gespürt hatte und die Jedi beobachten. Wenn sie zu nahe kamen, sollte er Sharnyal warnen und sie würden fliehen, im Notfall ohne den Twi’lek.
    Sharnyal sollte die Zeit nutzen, um den Twi’lek mit Hilfe der Macht soweit zu stabilisieren, dass sie ihn mitnehmen konnten.
    Cyran machte sich auf den Weg und Sharnyal beugte sich über den Verletzen. Die Situation gefiel dem Zabrak nicht. Er wusste, dass er quasi wehrlos war, so lange er sich auf die Heilung konzentrierte. Auch seine erweiterte Wahrnehmung würde er nicht aufrechthalten können. Aber die einzige andere Möglichkeit wäre, den Zeugen zurückzulassen.


    Sachte begann der Zabrak in der Macht nach dem Verletzten zu tasten. Er spürte die klaffenden Wunden, die in seinen Geist und seinen Körper geschlagen worden waren. Aber da war auch noch der Wille zu leben. Selbst während der Twi’lek in Wahnsinn und Angst darniederlag, floss das Leben durch ihn, versuchte die geschlagenen Wunden zu schließen. Sharnyal griff nach diesem Überlebenswillen, versuchte ihn zu leiten und zu stärken und… wurde zurückgewiesen. Wie ein verängstigtes Tier wich die Lebenskraft des Twi’leks ihm aus, als sie instinktiv die Korruption spürte, die in der Macht mitschwang.


    Also musste er wieder einmal auf die härtere Methode zurückgreifen. Der Sith griff nach dem Schmerz, seelisch wie körperlich, der im Geist und Körper des Twi’leks tobte, durch die Betäubung kurzzeitig unterdrückt aber nicht behoben. Er nährte sich davon, ließ sich von ihnen zu den Quellen der Pein führen, die sich gleich dunklen Geschwüren durch die Aura das Twi’leks zogen. Wieder wich die Kraft des Verletzten vor dem Zabrak zurück, aber dieses Mal griff Sharnyal nach ihr und hielt sie fest. Ein Hilfsangebot wurde zu eisernem Zwang. Er unterwarf die Lebenskraft des Twi’lek seinem Willen, zerrte an Fleisch und Sehnen.
    Die Prozedur verlangte von beiden ihren Preis. Sharnyal spürte den Schmerz des Twi’lek als wäre er sein eigener. Aber er hatte Erfolg. Es gelang ihm den Twi’lek soweit zu stabilisieren, dass dieser nicht sterben würde, so lange Sharnyal die Macht weiter auf ihn konzentrierte. So lange…

  • Mission:Untersuchung der Vorgänge auf Persus VII, Teil 2



    Gefangennahme



    Sharnyal blieb nur ein Augenblick der Vorwarnung. Keine Zeit um noch zu reagieren oder den Angriff abzuwehren. Eine Woge telekinetischer Energie brach über den Zabrak herein, packte ihn und schleuderte ihn von dem Twi’lek weg.
    Hart schlug Sharnyal auf dem Boden auf. Mit einem leisen Stöhnen öffnete er die Augen und tastete gleichzeitig in der Macht nach seinem Angreifer. Er konnte die drei hellen Auren spüren, noch bevor sich sein Blick auf die Personen in den braunen Roben legte. Sie kamen mit langsamen, wachsamen Schritten auf ihn zu. Einen Moment lang überlegte Sharnyal, ob er versuchen sollte zu fliehen. Aber er verwarf den Gedanken schnell. Er wusste nur zu gut, wie viele Möglichkeiten ein Machtanwender hatte, um jemanden an der Flucht zu hindern und er bezweifelt, dass er sie abwehren konnte. Einen vielleicht, aber drei?
    Rüstungen unter den braunen Mänteln zeigten dem Zabrak zudem, dass sie Jedi wohl eher eine kriegerische Ausbildung genossen hatten. Womit sie ihm an Ausdauer und Schnelligkeit gewiss weit überlegen waren.


    Langsam und die Hände weit von irgendwelchen Waffen entfernt erhob sich Sharnyal. Die drei Jedi, zwei Männer und eine Frau, stellten sich um ihn und den Verletzten, wobei sie darauf achteten, dass er nicht in die Nähe des Überlebenden kam. Durchaus verständlich für den Fall, dass er versuchen würde, den Twi’lek als Geisel zu nehmen.


    Die Frau musterte ihn und faselte irgendetwas von „Die Wege der Macht sind unergründlich. So sehen wir uns also wieder“, oder dergleichen. Sharnyal brauchte einen Moment bis er bemerkte, dass es sich bei ihr um die Jedi handelte, gegen die er auf… ähm… er hatte den Namen der Schlammkugel vergessen. Auf jeden Fall die, gegen die er bei der Suche nach diesem Forscher mit einer Schwäche für chemische Massenvernichtungswaffen gekämpft hatte. Und die ihm damals sein Lichtschwert abgenommen hatte.
    Sie übernahm dann auch eine erste, relativ lockere Befragung: „Was macht ihr hier? Wie viele seid ihr?“ und dergleichen, die Sharnyal auch fast wahrheitsgemäß beantwortete. Lediglich Cyrans Anwesenheit verschwieg er und faselte stattdessen irgendetwas von anderen Schülern, die die anderen Gebiete des Planeten erforschen sollten.
    Natürlich kam auch gleich der obligatorische Vorwurf, er persönlich sei für das alles hier verantwortlich. Klar! Wenn er die Möglichkeit hatte, ganze Planeten auszulöschen, würde er alleine hier herumkriechen!
    Irgendwann wurde Sharnyal dann angewiesen, den Verletzten transportfähig zu machen, was ein weiteres Verhör vorerst unterbrach. Während er also wieder über dem Twi’lek kniete, beugte sich plötzlich der Anführer der Jedi zu ihm herunter. Er war ein relativ kleiner Mensch, in etwa so groß wie Sharnyal, wenn auch nicht ganz so schmächtig.
    „Wie heißt du, Junge?“
    Die Stimme war überraschend ruhig und freundlich.
    „Mein Name ist Sharnyal… Sharnyal Zeran.“
    Er glaubte nicht, dass es noch Sinn hatte seine Tarnidentität zu verwenden. Nicht nachdem sie gesehen hatten, wie er die Macht verwendete.
    „Ich bin Meister Varelis“, antwortete der Jedi in dem gleichen ruhigen Tonfall. „Sharnyal, du wirst uns jetzt in Ruhe deine Waffen, Comgeräte und ähnliches geben.“
    Sharnyal biss sich mit den Zähnen leicht auf die Unterlippe. Dann nickte er einfach. Es hätte auch nicht viel Sinn gemacht Widerstand zu leisten. Er hatte ja deutlich gesehen, dass er nicht einmal einem von ihnen im direkten Kampf gewachsen war und dabei schien die Frau die unerfahrenste der drei zu sein.


    Also erhob sich Sharnyal wieder, wandte sich von dem Verletzten ab und reichte dann der Jedi sein Lichtschwert. Sie konnte es sich nicht verkneifen zu fragen, ob er ein eigenes Fach in der Waffenkammer auf Tython haben wollte.
    Sharnyal verbiss sich eine sarkastische Bemerkung und gab ihr seine versteckten Dolche, er sagte ihr sogar, welche davon vergiftet waren, und seine beiden Com-Geräte, also sein eigenes und das, das er von Ivory bekommen hatte. Zusätzlich tastete der dritte der Jedi, ein Zabrak der bisher noch nicht viel gesagt hatte, ihn ab, um weitere verdeckte Waffen oder Funkgeräte zu finden.


    Während Sharnyal untersuchte wurde, kam eine vierte Jedi, die eine Repulsortrage für den Verletzten mitbrachte. Sharnyal war überrascht, als er Morwenna erkannte. Sicher, er hatte sie schon bei der Jagd nach dem Chemiker gesehen, aber sie gehörte wirklich zu den letzten Sith, von denen er jemals gedacht hätte, dass sie sich den Jedi anschließen würde.
    Der verletzte Twi’lek wurde auf die Lage gelegt und es entstand eine kurze Diskussion darüber, wer sich jetzt um ihn kümmern sollte. Offenbar besaß keiner der anwesenden Jedi nennenswerte medizinische Kenntnisse. Also wurde Sharnyal kurzer Hand mitgenommen, um sich um die weitere Versorgung des Twi’leks zu kümmern. Er konnte bei der Diskussion ein unwillkürliches Schaudern nicht unterdrücken. Hätten sie ihn wirklich ohne Waffen und Ausrüstung hier zurückgelassen, wenn sie nicht jemanden gebraucht hätten, der den Twi’lek versorgt?
    Die Jedi machten sich auf den Weg, um sich wieder mit dem Rest ihrer Gruppe zu treffen. Sharnyal und den verletzten Twi’lek nahmen sie in die Mitte. Der junge Zabrak hielt sich neben der Trage und überprüfte die Werte des Überlebenden regelmäßig. Diese ihm doch sehr vertraute Aufgabe lenkte ihn davon ab, zu genau über die Ereignisse der letzten Minuten nachzudenken.
    Man hatte ihn gelehrt, dass Angst eine Quelle der Kraft sein konnte… eine Quelle, die man nutzen sollte, aber Sharnyal hatte derzeit eher das Gefühl, dass sie ihn lähmte, wenn er sich nicht davon ablenkte.
    Sie mussten nicht weit gehen, bis sie den Rest der Gruppe erreichten. Sharnyal entdeckte Cyran, der still bei den anderen Jedi stand. Ob sie ihn erkannt hatten? Seine Aura in der Macht war auf jeden Fall noch verborgen.
    Die Jedi ließen nicht zu, dass die beiden Gefangenen miteinander sprachen und Sharnyal bemühte sich, seinen Blick nicht auf Cyran verweilen zu lassen.


    Der Jedi-Meister, Varelis, löste sich von der kleinen Gruppe und ging zu einem Miraluka hinüber, um leise mit ihm zu sprechen. Die anderen drei bleiben jedoch direkt bei Sharnyal stehen. Nicht das dieser versucht hätte zu fliehen. Selbst wenn es ihm irgendwie gelungen wäre, ohne Waffen und ohne Ausrüstung malte er sich keine allzu rosigen Überlebenschancen auf diesem Planeten aus.
    Nach einer kurzen Diskussion trennten sich die Jedi wieder in zwei Gruppen. Ein Spähtrupp wurde losgeschickt, der Rest führte die beiden Gefangenen und den Verletzten zu der Thunderclap, die den Jedi offenbar als Lager diente.


    Als sie die Einstiegsrampe erreichten, sah sich Sharnyal noch einmal um. Kurz wallte der Gedanke an Flucht auf, aber angesichts der Übermacht war das natürlich aussichtslos. Es wäre unvernünftig. So zumindest versucht er es sich einzureden, während eine höhnische innere Stimme schnarrte, dass er mit dieser „Vernunft“ doch nur seine Angst zu kaschieren versuchte.


    Hinter ihm Schloss sich die Rampe mit einem metallischen Scharren.

  • Mission:Untersuchung der Vorgänge auf Persus VII, Teil 3


    Eine vertraute Aufgabe


    Konzentriert überprüfte Sharnyal die Werte, die über den Kontrolldisplay des Koltotanks huschten. Er hatte den Twi’lek versorgt soweit es ihm möglich war. Aber wahrscheinlich würde man ihn noch einmal operieren müssen, sobald sie eine entsprechende Einrichtung erreichten.
    Ein schmales Lächeln, nicht frei von Sarkasmus, kräuselte seine Lippen. Irgendwie unterschied sich seine derzeitige Tätigkeit nicht sonderlich von der, der auch bei Einsätzen des Imperiums nachging. Am liebsten hätte er hysterisch gelacht, Aber er unterdrückte diese Anwandlung.


    Es war Sharnyal schnell gelungen sich in der Medstation des republikanischen Schiffes zurechtzufinden. Er war geradezu begeistert, als er merkte, dass er die Geräte nicht erst manuell auf den Twi’lek kalibrieren musste, imperiale Geräte erkannten standardmäßig nur Menschen und Reinblüter. Außerdem waren die gewohnten Handgriffe nach wie vor eine willkommene Ablenkung.


    Sharnyals Blick huschte wieder zu Varelis hinüber. Offenbar zeichnete sich der Jedimeister derzeit für ihn verantwortlich. Er sprach ruhig mit ihm, freundlich. Dennoch konnte Sharnyal die Angst nicht unterdrücken, die in ihm aufstieg. Normalerweise sollte die vertraute Umgebung der Medstation ihn beruhigen. Aber das tat sie nicht. Viel mehr weckte sie andere Erinnerungen. Die blinkenden Anzeigen, der Geruch nach Desinfektionsmittel und eine ruhige, freundliche Stimme.




    Mission: Dantooine, 08.12 nVC – Erinnerung


    „Du musst schrecklich erschöpft sein.“
    Sanft und freundlich schmiegten sich die Worte in Sharnyals Geist. Bunte Flecken tanzten in seinem Sichtfeld, während sein Blick auf die maskierte Gestalt in den roten Gewändern fixiert war - der Jedi, den die Widerstandskämpfer nur den karminroten Wächter nannten.
    Die Mischung aus Drogen, Erschöpfung und Dehydrierung zeigte zunehmend Wirkung, schuf grelle Farben und Monster in seinem Geist. Halluzination hervorgerufen durch die Tage ohne Nahrung, ohne Schlaf und Wasser, durch die Stunden in der dunklen Zelle. Zischend holte Sharnyal Luft.


    „Weißt du, mein Junge“, fast schon fürsorglich strich eine behandschuhte Hand über seine Haare: „beantworte mir noch ein paar Fragen, dann kannst du dich etwas ausruhen.“
    Bevor er es vermeiden konnte, ruckte Sharnyals Blick bittend und hilfesuchend zu der Maske, als das Wort „ausruhen“ fiel.


    „Gehen wir die Fragen noch einmal durch. Was ist das Ziel eurer Mission?“
    Sharnyal spürte wie seine Lippen sich bewegten, auch wenn er seine eigene Stimme nicht hörte. Er antwortete, bevor es ihm bewusst wurde. Hastig biss er sich auf die Lippen, biss zu bis er Blut schmeckte, ohne den Schmerz zu spüren. Er zwang seine Lippen zusammen, wandte den Blick ab. Es war die einzige Bewegung zu der er fähig war. Seine Arme und Beine waren mit metallenen Klammern an der Liege fixiert, der Zugang zur Macht durch die Drogen blockiert. Nicht dass es ihm viel geholfen hätte, nach der Macht zu greifen. Was immer er versucht hätte, der stärkere Jedi hätte es verhindert.
    Der Blick des Zabrak blieb an den Nadeln hängen. Viele, kleine Nadeln, die sich in seine Haut bohrten. Nadeln, die an Schläuchen hingen, die Tropfen für Tropfen Drogen in seine Ader rinnen ließen. Er schauderte und ein Gefühl der Hilflosigkeit breitete sich in ihm aus.


    „Oder soll ich dich erst noch eine Weile alleine lassen, damit du in Ruhe über die Fragen nachdenken kannst?“
    Dieses Mal konnte Sharnyal ein heftiges Zusammenzucken nicht unterdrücken. Er wollte nicht zurück in die Dunkelheit. Ein Laut hallte in seinem Geist wieder, schrill und dröhnend. Es war der einzige Laut, der die Einsamkeit seiner Zelle durchbrach. Doch er brachte keinen Trost. Er hinderte ihn am Schlafen, grub sich in seine Sinne.
    Manchmal verstummte der Ton und Sharnyal fiel in ohnmächtigen Dämmerzustand der nur wenig mit Schlaf gemein hatte. Aber es dauerte nie lange, bis ihn das schrille Dröhnen wieder hochschrecken ließ.
    Es hatte nicht lange gedauert und Shanryal hatte begonnen sich nach den Stunden des Verhörs zu sehnen – nach dem sanften Licht, der freundlichen Stimme die geduldig ihre Fragen stellte.


    Finger legten sich an sein Kinn, erst sachte dann jedoch wurde der Griff hart. Sharnyal wurde gezwungen den Kopf zu drehen, wieder auf die rote Maske zu starren.
    „Wofür kämpfst du, Sharnyal? Für ein Imperium, das dich verachtet?“, meinte der Wächter. Immer noch klang seine Stimme ruhig, freundlich. Ja, fast meinte Sharnyal etwas wie Bedauern herauszuhören.
    Sharnyal wollte den Blick wieder abwenden, aber der Wächter hielt ihn mit harter Hand fest.
    „Es gibt andere, die deine Fähigkeiten mehr schätzen würden.“
    Der Zabrak schloss die Augen, schauderte.
    „Nun, du musst dich nicht sofort entscheiden. Wir haben noch viel Zeit…“




    „Möchtest du etwas essen, Sharnyal?“
    Varelis Stimme riss Sharnyal aus seinen Gedanken. Er brauchte einen Moment, um die Erinnerungen abzuschütteln. Dann nickte der Zabrak vorsichtig.
    Also hatte man dieses Mal zumindest nicht vor, ihn hungern zu lassen. Natürlich nicht, er war ja nützlich und half.


    Sharynal hoffe, seine Unsicherheit zu verbergen, als er dem Jedimeister langsam aus der Medstation folgte.

  • Mission:Untersuchung der Vorgänge auf Persus VII, Teil 3


    Gelassenheit


    Sharnyals Sorgen waren unbegründet. Keiner der Jedi schien ernsthaft zu erwägen wirklich Hand an ihn zu legen. Was vielleicht auch daran lag, dass sie, wie er aus einem aufgeschnappten Comspruch heraushören konnte, tatsächlich niemanden mit Kenntnissen in medizinischer Versorgung bei sich hatten. Klar! Warum sollte man auch einen Heiler mitnehmen, wenn man auf einen Planeten fliegt, dessen gesamte Bevölkerung von unbekannten Angreifern massakriert wurde? Wie könnte man nur auf die Idee kommen, dass da tatsächlich etwas Gefährliches rumläuft?


    Der Zabrak konnte sich die bissige Frage nicht verkneifen, was sie denn tun würden, wenn nicht gerade zufällig irgendwelche Sith-Heiler zum Einsammeln vor Ort wären. Aber die Frage wurde ignoriert, was vielleicht gesünder für ihn war.
    Tatsächlich schien, nach der ersten oberflächlichen Befragung vor Ort, niemand mehr so recht Interesse daran zu haben, was Sharnyal eigentlich über die Vorgänge auf dem Planeten wusste. Stattdessen führte Meister Varelis mit ihm lange Gespräche über das Wesen der Macht. Dabei gelang es Sharnyal wiederum ein oder zwei Funksprüche aufzuschnappen, offenbar war das Außenteam den Cyborgs begegnet und hatte ein paar Probleme. Sharnyal hatte die Gerüchte über die unerschütterliche Gelassenheit der Jedi immer für überzogen gehalten. Gerade wurde er eines besseren belehrt. Sie unterhielten sich, bis das Außenteam zurückkam. Tatsächlich war die weißhaarige Jedi, die ihn heute zum zweiten Mal entwaffnet hatte, verletzt gewesen. Einer der Cyborgs hatte ihr lange Klingen in den Unterschenkel getrieben. Klingen, die mit Runen versehen waren, wie Sharnyal feststellte, als er die Verletzungen versorgte.


    Der nächste Tag verlief zum großen Teil ruhig, zumindest für Sharnyal. Er blieb die meiste Zeit auf der Medstation und versorgte die beiden Verletzten. Die Jedi, die ihn dabei überwachte, hatte sich ihm nicht vorgestellt. Sie trug eine Maske und war sehr schweigsam. Genauer gesagt, sprach sie überhaupt nicht mit ihm. Erst als Sharnyal irgendwann einfach begann, ihr von seinem Verdacht bezüglich den Cyborgs und den Experimenten von Lord Malycus zu erzählen, rang er ihr ein paar wenige Worte ab. Die verletzte Jedi hingegen, es gelang ihm den Namen Jatara aufzuschnappen, war weniger zurückhaltend was Worte anging. Kaum war sie bei Bewusstsein, wollte sie aufstehen. Sharnyals Anweisung liegen zu bleiben ignoriert sie schlicht und einfach, ebenso die Anweisung der anderen Jedi. Sie schnappte sich einige Krücken und verließ zornig die Medstation. So viel zum Thema Jedi, Ausgeglichenheit und Geduld. Es geschah selten, dass jemand Sharnyal im Zicken das Wasser reichen konnte, aber hier schien er seine Meisterin gefunden zu haben.
    Daraufhin wurde ein Padawan damit beauftragt auf Sharnyal aufzupassen. Nachdem er Sharnyals Versuche ein Gespräch mit ihm anzufangen sehr deutlich abschmetterte, beschloss der Gefangene das einzig sinnvolle in dieser Situation zu tun. Er lehnte sich an die Wand der Medstation und begann demonstrativ zu schmollen.


    Nach einer Weile wurde der Padawan dann von einem anderen Jedi, ein Miraluka, abgeholt. Der Miraluka wechselte einige kurze, freundliche Worte mit Sharnyal. Er sagte, seine Kooperation würde durchaus geschätzt in einem Tonfall, als wolle er sich für die Umstände entschuldigen. Sharnyal nickte nur. Dann wurde er auf der Medstation alleine gelassen.
    Die nächsten Stunden war Sharnyal primär damit beschäftigt immer mal wieder nach dem Verletzen Twi’lek zu sehen, dessen Zustand sind nicht veränderte. Als er in der Macht nach nahen Präsenzen tastete, was offenbar keinen der Jedi zu stören schien, konnte er nur noch eine weitere Machtaura an Bord des Schiffs wahrnehmen. Hatten die Jedi bis auf einen alle das Schiff verlassen?


    Plötzlich startete das Schiff abrupt. Sie flogen nicht weit, landeten kurz, flogen gleich weiter. Sharnyal hatte keine Ahnung was dort vor sich ging, also griff er wieder nach der Macht und tastete nach den Auren in seiner Umgebung. Die Eindrücke des Kampfes ließen ihn im ersten Moment erschrocken zurückprallen. Offenbar waren die Jedi wieder auf die Cyborgs getroffen und diese Begegnung verlief nicht zu ihren Gunsten. Sharnyal machte sich schon einmal daran die Medstation vorzubereiten, legte Fusionen bereit, desinfizierte sich Arme und Hände. Ob die beiden Liegen, die in er Medstation bereit standen, reichen würden? Der einzige Koltotank war bereits durch den Twi’lek belegt.



    „Das wird dir jetzt nicht gefallen“, meinte Sharnyal knapp zu dem besorgten Padawan, der neben ihm stand. Dann griff er nach der Macht. Schmerz durchflutete ihn, als er nach dem zerschlagenen Körper des Miralukas vor ihm tastete. Wütend äußerte der Padawan seinen Protest. „Ich kann ihn sonst nicht ausreichend stabilisieren“, zischte Sharnyal wütend. Es machte ihm auch wirklich nur ein bisschen Spaß, den verletzten Jedi-Meister mit Hilfe der dunklen Seite zu stabilisieren, während des Padawan ohnmächtig danebenstand. Naja, vielleicht auch mehr als ein bisschen. Der Schmerz des Verletzten tobte durch ihn und hinter dem Schmerz lauerte die Dunkelheit. Er zwang sie in den verletzten Körper, unterwarf Blut und Fleisch seinem Willen und nährte den Verletzten mit seiner Kraft. Der Schmerz führte ihn zum Leben.


    Als Sharnyal spüren konnte, wie die Kräfte des verletzten Jedi soweit zurückkehrten, dass er sich selbst stabilisieren konnte, zog er sich zurück. Er wusste nicht, ob seine Form der „Heilung“ die Kräfte des Jedi behindern würde und er wollte nichts riskieren. Der Padawan hielt sich zwar noch aufrecht, war aber selbst schwer verletzt und landete kurz darauf neben seinem Meister auf der zweiten Liege. Nachdem die beiden versorgt waren, fand sich Sharnyal Morwena gegenüber. Auch sie war verletzt, gehörte jedoch offenbar zur „Hey, mein Knochen schaut aus der Schulter, kann ich ein Pflaster haben?“-Fraktion. Tja, in mancherlei Hinsicht schienen sich Sith und Jedi doch ähnlicher als gedacht, vor allem was das Herunterspielen von Verletzungen anging. Er versorgte Morwena, so gut es möglich war und ermahnte sie, sich in den nächsten Tagen zu schonen, obwohl er wusste, dass dies gekonnt ignoriert werden würde. Meister Varelis schien den Abend als einziger von den Jedi unverletzt überstanden zu haben. Was wohl daran lag, dass er nicht am Kampf teilgenommen hatte, sondern… Nun ja, niemand hatte sich die Mühe gemacht Sharnyal zu sagen, was er stattdessen getan wurde. Auf jeden Fall war er unverletzt.


    Während Jatara das Schiff zum Abflug bereitmachte, scheuchte Varelis Morwena in ihr Zimmer und schickte Sharnyal, ihr etwas zu essen zu bringen. Sharnyal wechselte gerade einige Worte mit Morwena, als der Schiffsalarm losging. Rasch liefen die beiden los und sie fanden Meister Varelis in einer leeren Kabine vor. Dem Gespräch zwischen Morwena und Varelis entnahm Sharnyal, dass es Cyran offenbar gelungen war, Varelis zu überrumpeln und zu fliehen. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte Sharnyal sich vielleicht Gedanken darüber gemacht, wie es Cyran gelungen sein sollte, einfach so vor einem Jedi-Meister zu fliehen. Doch er kam nicht dazu seine Gedanken zu sammeln. Nicht als Varelis den Befehl gab, eine Rakete auf den flüchtenden Cyran zu feuern.
    „Das könnt ihr nicht tun!“
    Sharnyals Protest war natürlich sehr einfallsreich, aber es war gerade wohl nicht der rechte Moment, für rhetorische Überlegungen. Varelis trat zu ihm, legte ihm die Hände auf die Schultern und sah Sharnyal an, während der Zabrak weiterhin schwach protestierte.
    Die Rakete schlug ein.
    „Und jetzt, fühle in die Macht“, meinte Varelis ruhig.
    Sharnyal schluckte. Er wagte es nicht und doch tastete in der Macht vorsichtig nach Cyrans Präsenz. Er konnte fühlen, wie der Sith die Macht nutzte, wahrscheinlich um seinen Lauf zu beschleunigen.
    „Das habt ihr mit Absicht gemacht. Es war ein Test,“, meinte Sharnyal schmollend.
    „Vertrauen.“
    „Benutzt ihr für eure Tests immer Raketen?“
    Der Jedi-Meister schüttelte den Kopf.
    Sharnyal wusste nicht, ob er erleichtert oder wütend sein wollte. Also beschloss er zu schmollen, das war in beiden Fällen angemessen… irgendwie.


    Sie flogen weiter, verließen Persus VII und Sharnyal…
    Sharnyal schloss die Augen. Er hatte mit vielem gerechnet, aber sicher nicht damit Persus VII in einem Schiff der Jedi zu verlassen. Wieder spürte er Angst in sich aufsteigen. So viele das ihm in den letzten 1 ½ Jahren vertraut geworden war, war mit einem Mal verloren. Er wollte sich jetzt keine weiteren Gedanken darüber machen. Ebenso wenig wie darüber, was mit ihm geschehen würde.

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