(18.02.2013)
Teil 1: Zweifelhafter Auftrag
Jedi Ritter Yerana Deikan steigt mit einem Lächeln aus dem Gleiter, der ihr für ihren Auftrag zur Verfügung gestellt wurde. Lang genug hatte sie pausiert um ihren inneren Frieden weiter zu festigen und vor allem ein stabiles Gleichgewicht wiederzufinden, das dafür Sorge trägt, dass eben jener Frieden nicht so leicht überschattet wird, wie es in ihrem vergangenen ersten Jahr als Ritter durch allerlei Schläge viel zu oft geschehen war. Deshalb war sie, wie schon gestern, einen der diversen Aufträge erledigen gewesen, die die "Zweigstelle" des Jedi Ordens im Senat so zur Verfügung hatte. Einfachere Arbeit würden es manche nennen, aber Diplomatie war nicht immer so einfach wie man es sich dachte, erst recht wenn man jemand von etwas anderem überzeugen musste als er wollte. Trotz der anstrengenden Debatte die sie mit dem Botschafter aufzutragen hatte, trotz der Geduld die sie dafür aufbringen musste, ist es ein gutes Gefühl wieder tätiger zu sein. Yerana hatte sich tatsächlich Mal die Zeit genommen die sie ein Mal für sich brauchte und das würde nun allen zu Gute kommen. So es die Macht so will, wird sie hier noch ein wenig aushelfen, ehe sie sich wieder anderen Arbeiten zuwendet.
Sie geht ruhigen Schrittes gen Senat, denn es würde Ritter Gneit sicher interessieren wie es ausgegangen war. Ein Gefühl beobachtet zu werden, lässt sie aber über ihre Schulter schauen und tatsächlich stehen dort eine Mann und eine Frau, gut gekleidet, die ab und an zu ihr herüber sehen - dabei auch über etwas zu diskutieren scheinen, was auch immer auf dem Datapad angezeigt wird. Yerana überlegt einen Augenblick ob sie weitergehen oder vielleicht gar nachfragen soll, da wird ihr die Entscheidung auch schon abgenommen:
"Ritterin Yeran Deikan?", fragt die Frau, während diese hinüber ging.
"So ist es. Was kann ich für euch tun?", erwidert Yerana zu den beiden, die dann vor ihr zum Stehen kommen.
"Uns begleiten, es geht dabei um jemand namens Teren."
Yerana horcht auf. Den Namen hat sie nun schon eine Weile lang nicht gehört. Wissen die beiden, wo er sich aufhält? Soweit sie weiß gilt er weiterhin als vermisst. "Ich höre."
"Nicht hier", meint der Mann nun das erste Mal. "Im Gleiter können wir uns besser unterhalten."
Einen Augenblick überlegt sie, aber sie könnte noch immer aussteigen und es ist eventuell ein Hinweis auf einen vermissten Jedi, den sie nicht verstreichen lassen sollte. "Gut, fahren wir."
Die beiden wirken zufrieden als sie mit ihr kehrt machen und schließlich in einem Gleiter losfahren. Als der Fahrtwind sie umgibt und die beiden eine Weile lang nichts sagen, kontert sie die Stille mit einem schlichten: "Ich warte."
"Unser Auftraggeber wird Ihnen alles erklären, Jedi", beginnt der Mann.
"Sie kennen ihn, hatten Sie doch vor einigen Monaten flüchtig mit ihm zu tun. Keine Sorge, es ist nichts schlimmes. Sie kennen doch noch den Weg zu einer der Cantinas bei der Schwarzen Sonne?", meint die Frau ganz lässig.
Yerana stockt innerlich. Die Schwarze Sonne? Das letzte mal als sie mit jenen zu tun hatte, war vor einigen Monaten... mit Teren und zwei anderen. Sie überlegt ob sie nicht lieber aussteigen sollte, andrerseits, vielleicht hatten jene einen Tipp wo Teren sich aufhält, immerhin sagten sie es ginge um ihn. Es war nicht gerade risikoarm, aber immerhin weiß sie sich durch die Ermittlungsarbeit mit ihrem Meister auf kriminelleren Terrain zu bewegen. "Ja, das weiß ich."
"Sehr schön, wir setzen Sie dort vorne ab Jedi, den Rest des Weges schaffen Sie sicher alleine", kommt es erneut von der Frau. "Ach und Rainy und Hark unsere Namen, damit kommen sie in den oberen Cantinaberich, falls Ihr Name nicht genügt, Jedi."
"Verstanden. Einen angenehmen Abend", wünscht Yerana den beiden noch als sie abgesetzt wird und die Kapuze über den Kopf zieht, so dass sie tief in ihrem Gesicht hängt. Dazu steckt sie ihren Lichtschwertgriff noch in den Stiefel. Jetzt ist sie soweit.
Das Revier der Schwarzen Sonne: es ist wirklich bedauerlich dass man trotz allem Wiederaufbau diesen Kriminellen nicht das Handwerk hatte legen können, als noch Zeit dafür war. Jetzt natürlich, wo der heiße Krieg wieder entfacht wurde, wird es noch dauern bis man passende Mittel gegen sie aufbringen kann um zumindest die meisten von ihnen zu vertreiben. Yerana geht stetig vorwärts, ihre Robe schützt sie vor den neugierigen Blicken der Leute und der Großteil wird sie einfach für eine komische Figur halten, eine Person in Mantel, vielleicht ein Informant oder vielleicht auch einen Bittsteller aus höheren Kreisen der nicht erkannt werden will. Die meisten werden die klassischen Jedi Roben doch gar nicht mehr erkennen, sei es weil lange kein Jedi mehr gesehen wurde, es in Vergessenheit geriet, oder einige Jedi ihre eigene Variation von Robe zu tragen pflegen und die traditionellere Art dadurch wenig verbreitet ist.
Yerana geht an einigem vorbei, von Bettlern über Geschäftsleute, ausgebildete Schläger, einfachen Bürgern und vielem mehr, aber keiner stellt sich ihr in den Weg, geht sie doch unauffällig ihres Weges. An der Cantina angekommen hat sie mit den Namen keine Probleme und wird schließlich in einen Raum in der oberen Etage geführt, der für die Gegend doch recht luxuriös anmutet. Dort wird sie scheinbar auch schon erwartet:
"Willkommen, Ritterin Deikan", eröffnet der Mann vor ihr. "Ich bin Gefel Hedrax, Besitzer und Verwalter dieser Cantina. Ich hoffe Rainy und Hark haben sie anständig hergebeten?"
"Das haben sie. Ich hörte Ihr wollt mit mir über etwas reden, was Teren betrifft?"
"Haargenau. Ohne um den heißen Brei herumzureden... Sie wissen nicht zufällig wo er sich aufhällt?" Er deutet auf den Stuhl ihm gegenüber, sitzt er doch.
"Nein weiß ich nicht." Nach einem prüfenden Blick nimmt sie das Angebot an.
Er sieht sie zwei drei Takte an, während seine Finger kaum merklich auf den Tisch klopfen. "Ich glaube Ihnen Lady, aber da gäbe es ein Problem."
"Dass da wäre?"
"Teren schuldet mir einen Gefallen."
"Was für eine Art Gefallen?"
"Nichts verwerfliches Ritterin Deikan, eher einen kleinen Handel. Ich habe euch damals zu der Person gelassen die ihr sehen wolltet, nun werdet Ihr mir den Gefallen tun, den Euer Kamerad mir schuldet."
Yerana denkt einen Augenblick lang nach. "Wieso sollte ich Euch dies glauben?"
"Sehen und hören sorgt oft für den nötigen Glauben." Gefel Hedrax tippt etwas auf sein Datapad, ehe er es in Richtung zu ihr auf den Tisch legt und sie eine alte Aufzeichnung von Teren und Gefel sieht.
"Nun gut, gehen wir davon aus ich glaube Ihnen und Teren schuldet Ihnen diesen Gefallen. Was dann und wieso sollte ich der Schwarzen Sonne helfen?"
"Wie bereits erwähnt, nichts verwerfliches. Wie ich ihm damals schon sagte, etwas von beidseitigem Nutzen. Aber um der lieben Zeit Willen will ich mich kurz halten: Ihr räumt ein paar unbequeme Leute von der Straße ins Gefängnis und jeder kann glücklich sein."
"Leute die Euch im Weg sind, nehme ich an?"
"Ganz recht."
"Und was soll dies dem Orden oder der Republik im speziellen bringen?"
"Ein paar Verbrecher weniger auf Coruscants Straßen, ein bleibendes ausgeglichenes Kräfteverhältnis, damit weniger Tode durch Bandenkriege und ähnliche Debakel unter der Bevölkerung."
"Wer sagt mir dass ihr mich nicht einfach nur für Eure Drecksarbeit ausnutzen wollt?"
"Also Bitte... das war nicht sehr höflich. Aber hier sind die Daten." Gefel Hedrax reicht die Daten an die Jedi weiter. "Geben sie dass durch ihre SID Kontakte, prüfen Sie es und dann werden Sie sehen, dass ich nicht gelogen habe."
"Was ist wenn ich es trotzdem nicht tue?"
"Dann, so fürchte ich, gibt es ein paar mehr Opfer wenn wir es erledigen, was uns derzeit nicht gelegen kommt, Leute dafür abzuziehen. Dazu müssen wir wohl künftige Gefälligkeiten vergangener Art für Sie streichen. Sie haben die Wahl, Ritterin Deikan."
"Ich werde darüber nachdenken." Yerana erhebt sich. "Ich nehme an ich muss ihnen meine Entscheidung nicht mitteilen?"
"So ist es. Wenn wir in einer Woche keine Änderung bemerken, kümmern wir uns selbst darum. Ach ja, es wäre besser diese Information nicht zu weit auszubreiten, ich denke wir verstehen uns?"
"Tun wir... Angenehmen Abend", meint sie noch etwas knapper.
"Keine Macht die mit mir ist, für mich? Zu schade" grinst er etwas.
Damit verlässt Yerana erst den Raum, dann die Cantina und schließlich das Viertel
Ihr nächster Weg führt sie direkt zum offiziell bekannten SID Hauptquartier. Würde dieser Gefel Hedrax recht behalten? Kann es wirklich nützlich sein einer kriminellen Organisation zu helfen? Wenn ja, sollte das in der Tat im kleinen Kreise bleiben. Weder wäre es positiv für die Jedi oder die Republik, kommen sie mit der Schwarzen Sonne in Verbindung, noch umgekehrt, oder zumindest so ähnlich. Gauner und Gesetzeshüter waren noch nie ein sonderlich gern gesehenes Gespann, auf keiner Seite. Am Hauptquartier angekommen durchläuft sie erst Mal ein paar Sicherheitsprüfungen, Standard, selbst für Mitarbeiter. Ein Gespräch mit einer Agentin bringt auch schon erste Ergebnisse und Yerana ist nicht unbedingt erstaunt, dass Hedrax Worte der Wahrheit entsprechen. Sie bedankt sich noch höflich für die Kooperation ehe sie das Hauptquartier verlässt und zurück zum Senat fährt.
Yerana spricht als erstes mit Ritter Gneit, vom Ergebnis und was sie aufhielt. Da sie ihm sowieso erklären müsste wieso sie nun keine weiteren Aufträge annehmen könnte, weiht sie ihn ein, ehe sie mit dem Rat spricht. Man ist skeptisch und vorsichtig bezüglich des Angebotes, auch, dass sie dies ausführen soll, aber der Rat willigt ein, immerhin hat sie das nötige Wissen und die Erfahrung für solcherlei Aufträge. Unwillkürlich fragt sie sich was ihr Meister wohl davon halten würde, wenn er erfährt dass sie freiwillig der ihr eher ungeliebten Detektivarbeit für eine Zeit vermehrt nachgehen wird. Der Gedanke führt zu einem Schmunzeln, ehe sie ihn wieder beiseite schiebt.
Das erste Ziel: Spice Dealer, von dem Syndikat namens "Spice Roller". Das ist wohl noch einer der leichtesten Aufgaben auf ihrer vier Punkte Liste. Sie muss morgen allerdings noch das Buch mit den Rechtswegen der Republik bezüglich Überläufern weiter studieren, dann die Informationen eben jener Gruppierung durchsehen, ebenso wie die Pläne für die Ebene und erst danach, wird sie sich ans Werk machen können. Aber jetzt gilt erst Mal eines: Meditieren und sich eine große Ladung Schlaf holen, denn die nächste Nacht wird sie vermutlich wachend verbringen.