Ich bin nun ungern der Buh-Mann, aber (ich weiß, alles was vor einem "Aber" kommt ist durch das Aber negiert diesdas) es hat Gründe warum übergreifendes RP so ist wie es im Jahr 2023 nun einmal ist: Selten und selektiv.
Die Festwoche bietet eine Ausnahme, weil sie Eventbezogen ist (Lore-Event: Festwoche) und nicht sehr tiefgehend was Plot angeht.
Seien wir ehrlich: So schön die Events subjektiv empfunden als "Bimmelbommelei zur Überbrückung" (Zitat: Helge Schneider, Texas) auch sein mag, gerade weil es viele Spielende aus dem Standard-RP-Trott herausholt und gleichzeitig einen definierten Aufhänger mit liefert, so "shallow" ist der auch.
Wir treffen uns zu Empfängen, hören Reden, sehen Paraden, haben hier und einen Workshop.
Das meiste RP bleibt genau dabei: Temporär auf genau diesen Event zentriert.
Es war schon früher unfassbar schwer wirkliches "Impact-RP" im Rahmen der Festwoche zu etablieren. Wenn es das gab, dann war das meist wiederum auf eine Niesche konzentriert und nicht "übergreifend". Mit Impact-RP meine ich RP, dass einen nachträglichen Einfluss auf das jeweilige Gilden-Individual-RP hatte. Das gab es...auf einzelne Gilden bezogen. Wenn irgendetwas dramatisches für viele Gilden gleichzeitig angedacht war, dann wurde das schon alleine aufgrund der noch viel früheren Erfahrungen sein gelassen.
Was für Erfahrungen meine ich?
Ich meine die endlosen Diskussionen über Power-RP, über Machtlevel, über Skills, darüber wie Konflikte zu behandeln sind, über die Definition der "Lore" - also worauf jetzt welche NPCs auch reagieren müssten - etc. pp.
Solches RP gab es gaaaaanz zu Anfang von SWTOR übergreifend. Da gab es die alten von Setus geleiteten Schlachtenplots, da gab es den Sithorden auf Korriban oder den Jediorden auf Tython. Und, mal abgesehen vom Jediorden, der das aufgrund der Natur des Jedi-RPs hinbekam halbwegs harmonisch zu bleiben, ergab sich überall dort wo übergreifendes Konflikt-RP stattfand immer wieder Drama um Drama, eben weil man nicht den Definitionsrahmen hatte, den eine Gilde hatte. Im Sithorden hat man das versucht, doch gipfelte das in endlosen Diskussionen darüber wie "barrierefrei" etwas sein dürfte und für die Plotorga bestanden mitunter 80% der Plotleitungen aus OOC-Konfliktmanagement.
Das hat letztendlich dazu geführt, das man die Festwoche als eben primär nur das bespielte: Die Festwoche, mit übergreifenden Events die vergleichsweise Konfliktlos bleiben. Ohne terroristische Angriffe auf alle anwesenden, ohne "Kaggath" Einlagen, die Einfluss auf die gesamte Festwoche genommen hätten und ohne übergreifende Spionageplots:
Halt recht "konfliktlos". Und wenn es mal doch Konflikte oder "Impact-RP" gab, dann war dies mehr ein internes Spektakel, also "Intern-RP", welches vor dem großen Publikum stattfand, dieses aber nur als beobachtende Gruppe passiv einbezog, nicht aktiv.
Das ist auch völlig okay, denn viele Gruppen / Gilden haben sich völlig bewusst auf sich selbst zurückgezogen, eben weil es früher im imperialen Konflikt-RP nur Dramen gab. Die gab es sogar 2015 als jemand versuchte noch einmal einen Schlachtzug auszuspielen, obschon das gegen NPCs geplant war. Damals konnten sich dann Sith, Militärs und Mandos nicht auf ein gemeinsames Powerlevel einigen, weshalb der gildenübergreifende Plot schon 14 Tage nach Aufruf wieder eingestampft wurde, da sich alle Fraktionen nur anmaulten und miteinander über unterschiedliche Powerlevel-Vorstellungen diskutierten.
Die Festwoche ist okay, aber sie bietet mir kein Impact-RP.
Sie bietet Eskapismus vom Alltags-RP um mal mit anderen Gilden, anderen Charakteren, ins Gespräch zu kommen und zu schauen wo was selektiv gemeinsam gehen könnte.
Es ist ein Socializing-Event, aus dem man dann mit jenen, mit denen man sich meistens auch so schon "grün" ist, weiter spielen kann.
Für diese reinen Socializing-Events brauche ich jedoch einen Aufhänger.
Den bietet etwa die Festwoche. Den bieten auch IC-Bündnisse mit anderen Gruppierungen, die sich etwa über die Festwochen (oder anderweitig) ergeben können.
Ansonsten bespielen wir aktuell eine Galaxis, die einen Zermürbungskrieg mit Ressourcenknappheit bespielt.
Das würde ich gerne mehr im RP sehen, was aber aus oben genannten Gründen kaum klappen wird.
Was meine Immersion "zerf*ckte" wären immer wieder socializing-Events jenseits von propagandistischen Aufhängern (siehe: Festwoche), die diese Hintergründe einfach ignorieren und zu "Nar Shaddaa-RP mit Sith und imperialen Militärs" führten, die sich zusammensetzten, nicht weil es IC Sinn macht, sondern weil die Spieler OOC einfach "abchillen" wollen. Das ist für mich dann kein imperiales RP mehr und machte die Charaktere, von diplomatischen Gesandten einmal abgesehen, so unglaubwürdig wie die Rampenlords auf Korriban, die damals jeden Abend dort einfach rumstanden und Chitchat betrieben, obschon sie IC eigentlich ganz andere Dinge zu tun hätten.
Wenn man so etwas also auf eine Weise macht die da lautet:
"Es macht IC gerade Sinn, also machen wir es IC, zudem es sich in unser Metaplot-RP einfügt", dann könnte ich mir das vorstellen.
Wirkt es aber wie "OOC habe ich Bock 'n Socializing-RP Abend zu veranstalten, also schneide ich mir irgendeinen halbgaren IC-Grund aus den Rippen, damit alle in meinem SH rumsitzen und out-of-Meta-context labern", dann wäre das nichts für mich. Dazu muss ich nur auf meinen Crimer umloggen und habe genau das jeden Abend.