Beiträge von Jairin

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    Einige Jahre vor dem Vertrag von Coruscant



    Angewidert verzog er das Gesicht und bemühte sich, ein Husten zu unterdrücken. Es wäre zu peinlich gewesen, den Inhalt seines Glases vor sich auf dem Tisch zu verteilen. In dem Fall hätte er sich von der Aura des finster vor sich hinstarrenden Fremden in der Ecke der Cantina verabschieden können. Aber Scheiße, das Zeug brannte wie ein ganzer Zerstörerantrieb in seiner Kehle. Was hatte er schon erwartet, als er den stärksten Drink bestellt hatte, den der Barkeeper im Angebot hatte. Wahrscheinlich würde die Flüssigkeit dauerhafte Verbrennungen und Verätzungen in seiner Speiseröhre hinterlassen. Dennoch atmete er einmal tief durch und leerte den Rest seines Glases in einem einzigen, kräftigen Zug. Sein Körper schüttelte sich heftig und wieder musste er ein Husten unterdrücken. Hörbar donnerte er das leere Glas auf den Tisch und bedeutete einer der vorbeihuschenden Bedienungen, ihm noch einen Flameout zu bringen.


    Während er wartete, stellte er überrascht fest, dass sich eine gewisse Taubheit bereits in seinen Fingerspitzen ausbreitete. Ungewohnt, nicht unbedingt unangenehm, sondern fast schon willkommen. Nun, das war schließlich der Plan. Der Grund, warum er eine ernsthafte Gefährdung seines Verdauungssystems in Kauf nahm. Die selige Umarmung des Betrunkenseins, des Sturzbetrunkenseins. Das tiefe, alles verschlingende Loch, das Vergessen. Oder zumindest, das eine Zeitlang sich nicht erinnern müssen. Unbewusst strich er sich über die noch immer juckende und hässlich rot leuchtende Narbe quer über sein Auge.


    Das Geräusch prasselnden Regens auf das Blätterdach, der Geruch feuchter, zertrampelter Erde. Das Zittern des Bodens. Blasterfeuer. Verbranntes Fleisch. Schreie...


    Ein leichtes Knirschen riss ihn aus seinen Gedanken. Einen Moment sah er sich desorientiert um. Cantina. Coruscant. Flameout. Betrinken. Er nickte leicht, als er den Griff um sein leeres Glas löste und einen Moment zögerte, als er die leichten Risse darin erkennen konnte. Er musste vorsichtiger sein. Fokussiert bleiben. Betrunken werden, vergessen, das war das Ziel für heute.


    Ein neues Glas wurde in sein Blickfeld geschoben. Er wollte der Bedienung dankbar zunicken, doch diese hatte es erstaunlich eilig, sich wieder von seinem Tisch zu entfernen. Hm, wer konnte es ihr verdenken. Er musste finster genug vor hinstarren, um selbst die normale Klientel dieser Cantina zweimal darüber nachdenken zu lassen, auch nur auf seinen Schatten zu treten. Tja, war ja sozusagen auch Teil des Plans. Seine Hand schloss sich fest um den Drink, seine Augen fixierten das Glas, wie ein Jägerpilot sein Ziel fixieren würde. Vergessen...


    Plötzlich zog eine blasse Hand das Glas aus seinen Fingern. Rot lackierte Fingernägel, leichte Nikotinverfärbungen.


    „Was trinkst du da, Sweetie?“ Eine Stimme, rauchig, rau.


    Sein Blick wanderte überrascht zur Seite und starrte in ein grinsendes Gesicht. Rote Haare hingen ungeordnet in ihr Gesicht, die Überreste einer mal kunstvoll hergerichteten Frisur, jadegrüne Augen sahen ihn mit einem frechen Funkeln in den Augen an, die rot geschminkten Lippen berührten den Rand des Glases.


    „Äh, einen Drink...“


    Sie lachte amüsiert auf.


    „Ok, ich hatte ‘n bisschen was schlagfertigeres erwartet. Nicht dein erster, hm?“


    Er konnte nicht anders, als verlegen zu grinsen und mit der Schulter zu zucken. Es kam nicht gerade häufig vor, dass er in einer Cantina so direkt und ungeniert angesprochen wurde.


    „Nein, nicht mein Erster.“


    Ohne zu fragen legte sie den Kopf in den Nacken und probierte seinen Flameout. Nun war es an ihm aufzulachen, als sie hustend einen leichten Alkoholregen über ihm niedergehen ließ und im das Glas hastig wieder zuschob.


    „Scheiße, mit dem Zeug werden garantiert Treibstoffleitungen geputzt!“


    „Vielleicht.“, entgegnete er einsilbig und zog seinen Drink wieder zu sich. Das Lachen war so schnell wieder verklungen, wie es kurz ertönt war.


    „Ok, du brauchst dringend eine Lektion in gutem Geschmack. Schon mal corellianischen Whisky probiert? Also das, das ist ein Ge...“


    „Ein andermal. Vielleicht.“, unterbrach er sie mit einem bestimmten Unterton in der Stimme.


    Sie zögerte noch einen Moment, sah ihn nachdenklich an, bevor sie eine gespielt enttäuschte Grimasse zog und sich wieder von seinem Tisch zurückzog.


    „Dein Verlust, Sweetie. Falls du es dir anders überlegst, ich bin noch eine Weile hier.“


    Er antwortete nicht, während er ihr nach sah, wie sie wieder in die Menge eintauchte. Sie verschwand nicht in der Menge, sie hatte etwas an sich, das nicht einfach verschwinden konnte. Wieder leerte er seinen Drink in einem Zug, wieder unterdrückte er ein Husten, wieder genoss er das Gefühl, der sich langsam weiter ausbreitenden Taubheit. Außerdem fühlte es sich diesmal an, als würde nur ein Shuttleantrieb in seinem Rachen zünden. Man gewöhnte sich also doch an alles. Irgendwann.


    Ohne es zu wollen, glitt sein Blick immer wieder zu der rothaarigen Fremden, während er auf die nächste Dosis seines Treibstoffleitungsreinigers wartete. Mittlerweile hatte sie ein eigenes Glas gefunden, neue Gesprächspartner, wenn sie sich nicht zum Rhythmus der Musik bewegte. Sie passte nicht hierher. Ihr rotes Kleid - ja, ein verdammtes Klischee - war zu fein für diese Cantina, für diese Gegend. Nein, so hätte sie eher auf die sonnengeküssten oberen Ebenen gepasst. Aber etwas an der Art, wie sie sich bewegte, etwas an der Art, wie sie mit diesem oder jenem Kerl sprach. Nein, sie war nicht zum ersten Mal in einer Cantina wie dieser.


    Und er war wiedermal zu aufmerksam. Scheiße, konnte er es denn nie abstellen? Alles im Blick behalten, alles analysieren, alles einordnen. Als ob ein Teil seines Verstands sich hinter einer Schutzmauer vor der langsam fortschreitenden Betrunkenheit eingegraben hatte. Immer unbeeinflusst blieb, immer logisch. Ein Teil, der ihn nicht vergessen ließ. Ein Teil, den er aus der tiefsten Tiefe seines Herzens verfluchte.


    Verbranntes Fleisch. Blasterschüsse. Explosionen. Gebrüllte, kaum hörbare Befehle. Ein Schrei. Ein Schatten...


    Fast schon wütend riss er der Bedienung den nächsten Drink aus der Hand, trank ihn aus und drückte der Twi’lek das leere Glas wieder in die Hand, noch bevor diese erschrocken zurückweichen konnte. Ein hastiges Nicken quittierte seine gebrummte Bestellung. Er wollte schließlich nicht auf dem Trockenen sitzen, nur weil sie so schnell wie möglich wieder aus der Nähe des finster vor sich hin brütenden Fremden verschwinden wollte, ohne auf seine verdammte Bestellung zu warten.


    Schwer ließ er sich in seinen Sitz fallen und rieb mit geschlossenen Augen seine Schläfen. Vergessen. Wenigstens einen Abend nicht denken. Es konnte doch nicht so schwer sein. Millionen, Milliarden taten es Tag für Tag an Orten wie diesen. Warum verdammt nochmal fiel es ihm nur so beschissen schwer.


    Er riss die Augen wieder auf. Etwas, auf das er sich konzentrieren konnte. Etwas, mit dem er seine Gedanken festnageln konnte, sie daran hindern, davon zutreiben. Zurück zu wandern. Hier. Jetzt. Eine Cantina auf Coruscant. Ein Drink. Seliges Vergessen. Jadegrüne Augen, die in seine Richtung lächelten.


    Jadegrüne Augen, in denen etwas bekanntes schimmerte.Blinzelnd legte er den Kopf zur Seite. Sein Blickfeld begann, etwas verschwommen zu werden. Vielleicht war das alkoholgeschwängerte Vergessen schon
    näher, als er glaubte. Sie tanzte, ihre Hüften bewegten sich zur Musik der Band. Sie tanzte mit niemand speziellem, als könnte sie sich in der Bewegung, im Rhythmus verlieren. Kurz glitt sein Blick zu dem Glas mit bernsteinfarbener Flüssigkeit in ihrer Hand. Sich im Alkohol verlieren. Vergessen.


    Flucht. Das war es, was er in ihren Augen wiedererkannt hatte. Jemand, der auf der Flucht war, der etwas hinter sich lassen wollte. Etwas, das einen nicht losließ, egal wie weit man rannte, egal wie schnell man rannte, egal wohin man rannte. Und vielleicht bildete er es sich nur ein. Weil es manchmal einfacher war, zu wissen, dass man nicht alleine rannte. Dass es andere gab, die genauso tief in der Scheiße steckten, wie man selbst. Geteiltes Leid ist halbes Leid, so hieß es doch, oder? Ein bitterer Gedanke.


    Und während er sie so ansah, sah sie zurück. Er bemerkte nicht, wie ein weiteres Glas vor ihm abgestellt wurde, bemerkte nicht, wie seine Hand mechanisch danach griff. Er bemerkte nur, wie ihre Bewegungen langsamer wurden. Das Grinsen schwand Stück für Stück aus ihrem Gesicht. Er hatte sich nichts eingebildet. Und sie? Sie wollte den Blick abwenden. Warum er das wusste? Weil er genau dasselbe gewollt hätte. Das Grinsen eine Fassade, die Unbekümmertheit eine Maske. Warum tragen wir Masken? Warum tragen wir eine Fassade vor uns her? Weil wir uns verstecken wollen, weil wir nicht erkannt
    werden wollen. Schließlich stand sie still. Die Hand mit ihrem Whisky hing kraftlos herab. Inmitten der Menge. Inmitten des Cantinalärms, der über sie beide hinweg zu branden schien, ohne sie wirklich zu erreichen. Sie presste die Lippen fest zusammen. Zwei Leben, zwei Flüchtlinge. Verdammtes Klischee.


    Irgendwie schaffte es sie es schließlich, den Blick abzuwenden. Er bemerkte das Zucken ihrer Halsmuskeln, den Drang, noch einmal zu ihm zu sehen. Vielleicht, um den Moment wieder vergessen zu machen, ihn mit einem unverbindlichen Grinsen wegzuwischen. Als wäre er nie geschehen.


    Nichts lässt sich ungeschehen machen, wisperte eine ihm wohlbekannte Stimme in den hinteren Winkeln seines Verstandes.


    Sie drehte sich um, versuchte, wieder in der Menge zu verschwinden. Dabei prallte sie gegen einen breitschultrigen Kerl, der mit einem schmierigen Grinsen auf sie herabsah. Dockarbeiter, eventuell ein Techniker, darauf ließen zumindest die schwarzen Fingernägel schließen, die er von seinem Platz aus erkennen konnte.


    Er konnte nicht hören, welche Worte gewechselt wurden, sah nur, wie der Kerl etwas sagte, sie kopfschüttelnd etwas erwiderte. Dann packte der vermutliche Dockarbeiter sie am Arm, zog sie zu sich und griff ihr mit der anderen Hand an den Hintern.


    Ein Fehler. Manche Wesen trieb man besser nicht in eine Ecke. Er wusste, was geschehen würde, noch bevor die rothaarige Unbekannte ihren Rücken anspannte, bevor sie mit einem wütenden Funkeln zu dem Kerl aufsah. Gut, zugegeben, er hatte nicht mit dem direkten Tritt zwischen die Beine des Kerls gerechnet. Nein, er hätte darauf wetten können, dass sie ihr Whiskyglas an seiner Schläfe zerschmetterte.


    Ihr Gegenüber brach wie ein gefällter Baum zusammen und krümmte sich brüllend auf dem Boden. Blicke wandten sich ihnen zu und vereinzelt stieg Gelächter auf. Gehäuft trat man vorsichtig einige Schritte
    zurück. Alles andere als ein gutes Zeichen. Einige alles andere als freundlich aussehende Gestalten bewegten sich durch die Menge auf den sich zügig leerenden Raum um Rotschopf und Dockarbeiter zu. Cantinabesucher in ihrer Gesamtheit waren nichts anderes als eine zusammengepferchte Herde. Herdentiere überlebten nur, weil sie Gefahr wittern konnten. Und Mr. Rührei auf dem Boden hatte ganz offensichtlich Freunde, mehr als genug Freunde. Alphacantinabesucher sahen es nicht gerne, wenn einer der ihren auf die Bretter geschickt wurde. Noch dazu von einer Lady in einem viel zu teuren Kleid für diese Gegend.


    Einer von ihnen erreichte die Unbekannte, versuchte sie wie der Kerl zuvor zu packen, was ihm einen zielgenau ins Gesicht gerammten Ellbogen einbrachte. Die Kleine wusste sich zu wehren, aber auf lange Sicht würde sie keine Chance haben. Es schien auch nicht so, als würde irgendjemand ihr zu Hilfe eilen wollen.


    Hey, eine Lady in Not, das schrie doch geradezu nach einem unerwarteten Retter. Also erhob er sich... und knallte vornüber auf die Tischfläche vor sich. Verdammt, er hatte vergessen, dass das Ding da noch
    zwischen ihm und der sich anbahnenden Prügelei stand.


    Hindernisse sind dazu da, überwunden zu werden.


    Er hatte nie viel von unnötigen Umwegen gehalten, wenn es auch einen anderen Weg gab. Mit einem unwilligen Brummen richtete er sich auf und schleuderte den Tisch mühelos und mit alkoholverstärkter Kraft beiseite. Die ungläubigen Blicke entgingen ihm, ebenso wie die Tatsache, dass der Tisch eigentlich fest im Boden verschraubt war.


    Schwankend stürmte er auf einen Zabrak zu, der sich daran machte, Rotschopf von hinten zu packen, während diese ihr Knie gegen das Kinn eines groß gewachsenen Twi’leks rammte. Er sah alles wie durch einen dichten Nebel und er spürte, dass seine Reaktionen langsamer waren, als er es sonst gewohnt war. Was jahrelang antrainierte, jahrelang eingehämmerte Reflexe nicht daran hinderte, die Kontrolle zu übernehmen. Und wer brauchte schon schnelle Reaktionen, wenn er mit einer schaufelbaggergroßen Pranke seine Gegner mit einem Hieb stundenlang außer Gefecht setzen konnte. Jemand, der es mit mehr als
    nur einem abgelenkten Gegner zu tun hatte. Aber diese Stimme, diesen klaren Teil seines Verstands, verdammte er für die nächsten Momente zur Stille. Ablenkung konnte er gerade nicht brauchen.


    „Fuck, Sweetie, ich brauche keinen Retter!“, brüllte ihn eine Stimme hinter seinem Rücken an.


    „Keine Sorge, ich habe nur meinen Spaß.“, brüllte er zurück, während er einen gegen ihn gerichteten Schlag mit der Hand auffing und die Stirn gegen das Nasenbein seines Gegners krachen ließ. Noch einer weniger.


    Schläge prasselten auf ihn ein, Schläge, die sein in einem dichten Nebel schwimmender Verstand nur vage registrierte. Die Schmerzen würden kommen, später. Stattdessen breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. Ein Grinsen, das mit jeder gebrochenen Nase, jedem verdrehten Augenpaar größer wurde. Immer wieder hörte er laute, wütende Flüche des Rotschopfes, die ihm ganz offensichtlich in Sachen Effizienz in Nichts nachstand und den Größen- und Kraftunterschied zu ihm durch pure Wildheit wettmachte.


    Einen Moment trafen sich wieder ihre Blicke und trotz der nachdrücklichen Beteuerung, keine Hilfe gewollt zu haben. Leuchteten ihre Augen lebendig und irgendwie auch selbstzufrieden auf. Plötzlich riss sie die Augen auf, ihr Mund öffnete sich zu einem Brüllen.


    Doch bevor sie etwas sagen konnte, traf etwas mit Wucht seinen Hinterkopf und Dunkelheit brach über ihn herein.


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    Etwas landete schwer auf ihm und ließ ihn schmerzerfüllt die Luft einziehen. Verwirrt öffnete er die Augen und sah sich blinzelnd um. Dunkelheit herrschte um ihn herum, nur schwach vom Leuchten der grellen
    Reklamen der über ihm in den Himmel aufragenden Hochhausbauten erleuchtet. Sein Schädel dröhnte und erst langsam erkannte er, dass er ganz offensichtlich auf dem Boden der Gasse hinter der Cantina lag. Und er wollte nicht wissen, in was für feuchten Pfützen er genau lag. Die Erinnerung kehrte wieder. Die Prügelei, der blasse Rotschopf und etwas, das ihn völlig unerwartet ins Land der Träume geschickt hatte.


    Was auch immer auf ihm gelandet war, begann sich benommen zu regen und als er an sich hinabsah, starrten ihn zwei benebelte, jadegrüne Augen an, deren zugehörige Arme sich an ihn klammerten, als würde sie fürchten, abgeworfen zu werden.


    „Hab’n verloren.“, nuschelte sie dumpf in sein Hemd.


    „Sieg nach Punkten.“, erwiderte er mit einem schiefenGrinsen.


    „Optimist.“


    „Realist. Wir haben mehr bleibende Erinnerungen hinterlassen.“


    Das brachte ihm ein Lachen ein, dicht gefolgt von einem leisen Aufstöhnen und einem gemurmelten ‚Autsch!‘.


    „Alles in Ordnung?“


    „Wird schon wieder.“


    Sie versuchte, sich etwas aufzurichten, was dazu führte, dass er wieder scharf die Luft einzog. Offensichtlich war mindestens eine seiner Rippen stärker in Mitleidenschaft gezogen worden, als ursprünglich angenommen.


    „Sorry.“


    „Wird schon... wieder.“


    Beiläufig strich sie sich einige rote Haarsträhnen aus dem Gesicht.


    „Ok, wie heißt mein...,“, schnuppernd zog sie die Luft ein und verzog leicht das Gesicht, „nicht ganz so strahlender und ungewollter Ritter.“


    „Jairin.“, lachte er leise, „Und du, ivory?“


    Fragend legte sie den Kopf zur Seite.


    „Ivory?“


    Grinsend tippte er mit den Fingern gegen ihre Wange, ihre elfenbeinfarbene Haut.


    „Bleichgesicht klingt bescheuert und Rotschopf wäre zu einfach.“


    Ein amüsiertes Schmunzeln folgte.


    „Ivory, hm?“


    Sie sah einen Moment zur Seite, als würde sie nach dem Klang des Namens lauschen. Schließlich nickte sie leicht und sah wieder grinsend zu ihm.


    „Ivory... gefällt mir. Nenn mich einfach weiter so. Ivory.“