Ich mag es durchaus mit meinem Schmuggler Begrenzungen etwa mitzuspielen. Mir zu überlegen, was der sich wie wann leistet. Was er aufschiebt, für was er arbeitet. Und ich habe durchaus meine Präferenzen, suche das Weite, wenn mir das Gegenüber zu sehr in allem aus dem Vollen schöpft. Aber das ist persönliche Präferenz.
Diese Eventbars greifen einen bespielten Tag aus einer gedachten Folge heraus. Es ist der ausgespielte Abend mit direktem, offenen Kundenkontakt. Hier haben, meiner Ansicht nach, aller Druck, in dem etwa ein Promenadenladen stehen mag, alle Schwierigkeiten schlichtweg nichts ausgespielt zu suchen. Ich hielte es für abschreckend und unprofessionell gegenüber Kunden, zöge sich das in den Betrieb, je hochpreisiger es ist, umso mehr so. Da ist es auch völlig egal ob der halbnackte Tänzer Spaß hat, er hat so auszusehen, als wäre es so. Wird nur dieser Ausschnitt sichtbar bespielt, dann ja, ist von anderem (jenseits von vielleicht Gerüchten) sinnvoll nichts zu sehen.
Und das hier ist das Ding: Plots, intensives, aufbauendes Spiel bedeutet gemeinsam investierte Zeit, gern konsekutiv und das wird im Open RP immer, immer schwierig sein. Hier wechseln die Mitspieler, hier verschwinden Leute auch mal aus Zusammenhängen. Das ist meiner Meinung nach der Grund, warum sich Eventbars halten: Sie sind unkomplizierte Anlaufpunkte ohne Erwartung und mit einer Menge Freiheit zu bleiben oder zu gehen für die, die hingehen. UND: die Besucher müssen nichts mehr liefern als ihre Anwesenheit, sich nichts überlegen, nicht einmal ein Anliegen oder einen kleinen Grund. Es ist einfach leichte Kost und seliges Konsumieren.
Jede Verpflichtung, die man dann nicht einfach irgendwie im Off löst, müsste mindestens besprochen, besser bespielt werden und das kostet ganz einfach Zeit. Zeit, in der sich die beteiligten Parteien zusammenfinden müssen und das ist schlicht nicht so leicht. Dazu kommt, dass die Zeit im MMO weiterläuft, ganz jenseits der Spielmöglichkeiten die die hinter den Charakteren haben. Unterschiedliche und unvereinbare Onlinezeiten sind Killer für Zusammenhang und Plots.
Jede Art Einschränkung für den Charakter, etwa eben kein beliebiger Zugriff auf unendlich viele Credits und alle für die jeweilige Situation passenden Fähigkeiten, formt Spiel, aber es schließt immer auch Spiel aus. Solange man dann immer tatsächlich Spiel findet oder sich schaffen kann, geht das gut. Für mich persönlich ist es auch eher anstrengend, habe ich Charaktere vor mir, die in jedwedem sozialen Zusammenhang gleichermaßen super funktionieren. Genauso allerdings halte ich es für nötig, mitzudenken, in was für eine Sackgasse eine Rolle wen im Spiel stellen mag. Es muss den Leuten noch Spaß machen können.
Es gibt manchmal Dinge, die ich einfach für Konzessionen an die Enginewirklichkeit halte, Vermittlungen zwischen dem Wunsch nach Spiel und dem, wo der Charakter steht. Für mich ist so etwas eben dann gegeben, wenn etwa der Tänzer, der, wenn er dann brav auf seinem Platz bleibt, außerhalb aller Chatreichweite wäre, näher driftet und dann doch eben an der Bar ist. Die Festungen, sind, sollen sie fraktionsübergreifend sein, da undankbar. Da lässt sich nicht Sichtdistanz vermitteln, indem die Tanzemotes halt in einen anderen Channel gebracht werden.
Tritt dann hier der Cantinachef maßregelnd auf, kann der Tänzer gehorchen und ist dann halt für den Abend faktisch aus dem Spiel. Das ist dann die sehr unglückliche Variante von 'konsequent'.
Es ist auch nur konsequent, ist eine Durosratte im Duros. Ist er da der einzige Spieler, kann er mit sich selbst spielen. Das ist dann einfach nur bedingt lustig.
Was ich nach wie vor für eine Verallgemeinerung in die andere Richtung (jenseits von 'NarShaddaa ist Party') halte, ist dieser Gedanke, dass nun jeder Ladenbesitzer gleichermaßen skrupellos sein müsste, gleichermaßen tief eingestiegen in kriminelle Geschäfte und gleichermaßen hart.
Das halte ich einfach für falsch.
Dass man die Umwelt als (je nach Ort) unterschiedlich harsch mitspielt, ist das eine. Aber für mich ist es sehr denkbar, dass sich etwa neben einer Geschäftsfrau, die mit ihrem Laden die übelst denkbaren Gelüste unproblematisch für den Kunden stillt, etwas anderes hält, das einfach durch bestimmtes Angebot oder Assoziation mit irgendwelchen Prominenten seine Kunden halten kann.
Der Eine arbeitet mit sklavischer Verschleißware, der andere mit ausgebeuteten Angestellten, der Dritte mit der importierten, überkandidelten Tanzgruppe aus den Kernwelten. Ist für mich alles gleichermaßen denkbar.
Genauso würde es mich wirklich wundern, gäbe es nicht ne Menge von kleinen Klitschen, die sich halt irgendwie halten, deren Besitzer eben die Konzessionen mit ihrer Umgebung (Schutzgeld etwa) eingehen, die sie treffen müssen, sich aber nicht aktiv in etwa die Gangszene werfen. Familienbetriebe kann ich mir spielend denken neben übelster Ausbeutung, bedenkt man, dass nichts billiger ist als die eigene Familie, sieht man von Sklaven ab. Nicht jedes Feld dort wird gleichermaßen hart umkämpft sein.