Beiträge von Venefycia

    Informationsart:
    Bericht/Gerücht


    Information über:
    Vorgänge auf den unteren Ebenen Nar Shaddaas/Aufruhr in der Kopfgeldjäger-Szene


    Was die Information besagt:
    Auf den unteren Ebenen Nar Shaddaas wurden in letzter Zeit mehrere kopflose Leichen gefunden. Die Köpfe wurden durch eine scharfe Klinge abgetrennt.
    An der DNA der Körper wurden die Leichen alle als Träger von Kopfgeldern über mehrere tausend Credits identifiziert. Zusätzlich waren die Körper stark verbrannt, scheinbar durch starke Stromstöße. Eine der Leichen war sogar zerstückelt.


    Erfahrene Kopfgeldjäger die bezüglich der Leichen befragt wurden, reagierten abfällig. Die Arbeitsweise wurde als "nicht schlecht" aber "unnötig brutal" bezeichnet


    Mehrere Bewohner der unteren Ebenen reagierten geschockt und dem Täter wurde bereits der Spitzname "Skulltaker" gegeben.


    Wo man die Information aufgeschnappt haben könnte:
    -Nar Shaddaa, vor allem auf den unteren Ebenen
    -Slice, Lost Signal, generell alle Kneipen in der Stadt

    Es tat noch etwas weh...mehr ein Brennen als ein richtiger "Schmerz"...wie eine dauerhafte Erinnerung an einen Fehler, den sie nie wieder machen wollte.


    Sêras setzte sich in den Schatten zwischen zwei der Häuser im mandalorianischen Dorf, überdachte das Geschehene. Das erste was ihr einfiel war Ruus...der alte Krieger. Er war einfach weg gewesen...kein Zettel...kein gar nichts. Abgehauen samt Schiff - wohin war ungewiss - und hatte Chelke und sie alleine gelassen.


    Ohne Schiff oder Credits war es schwer von jedem Planeten runterzukommen, aber auf Tatooine...unmöglich. Vor allem gab es auch nicht viele Fähren und wenn waren sie überteuert - Wohl der "Regierung" zu verdanken.


    So hatte Sêras ein paar Tage auf "Tat" festgesessen, nur darauf bedacht ihr übliches Trainingsregime fortzuführen. Laufen, Krafttraining, Schießübung, Mando'a lernen, Rüstung warten... Tag für Tag, Stunde für Stunde. Chelke hatte sie nur ein paar Mal gesehen - sie war wohl andersweitig am Trainieren, oder verdiente sich Credits durch Kopfgelder, um das Sandloch zu verlassen.


    Kopfgelder, ja, dass hatte sich Sêras auch gedacht - vor allem nachdem ihr Mittwochs Ginnifer begegnet war. Die hatte sie noch gewarnt "kleine Fische" und "Aufräumarbeiten" zu nehmen, nichts Großes. Soweit hatte Sêras das auch vorgehabt, bis sie den Steckbrief des Rodianers gesehen hatte.


    Ein kleiner Gangster, wegen Schmuggelns und Erpressung gesucht. Hatte noch niemanden auf seinem Gewissen - und was viel wichtiger war, Sêras hatte ihn am Tag zuvor durch Mos Ila spazieren sehen. Sie hätte wetten können, es wäre ein Wink mit dem Zaunpfahl.


    Also hatte sich Sêras die Rüstung angezogen, war in die Stadt gegangen und hatte sich umgesehen...den Rodianer auch gefunden und ihn, mit einer kleinen Deutung auf ihren Blaster, dazu gebracht mitzukommen. Soweit war alles perfekt gelaufen. Bis ihr der andere Rodianer, auf dem Weg ins Dorf zurück, entgegen kam. Er hatte erst einen wahren Sturm an Wörtern in seiner Heimatsprache losgelassen, dann wild auf den Gefangenen und zwei zwielichtige Typen hinter Sêras gedeutet.


    Sêras saß im Schatten und genehmigte sich einen Schluck Wasser...
    Was hätten die anderen gesagt? Oder in der Situation gemacht? Einfach gegangen?


    Nein, sie wollte nicht. Das hier war eine Chance gewesen. Und sie hatte dem Rodianer gegenüber nur den Kopf geschüttelt.
    Dann geschah alles rasend schnell, obwohl die Zeit für Sêras wie in Zeitlupe ablief.
    Der Rodianer hatte etwas gebrüllt und sie sah seine Hand nach unten zucken.
    Statt eine Waffe zu ziehen, nahm Sêras den Gefangenen und gab ihm einen Stoß, so dass er auf seinen Bruder zutorkelte.


    Ohne das Ergebnis - eine Karambolage beider - abzuwarten, hatte sich Sêras umgewandt, leicht nach links unten ausweichend und hatte zwei Blasterschüsse abgegeben - die beiden Handlanger waren zu sehr überrascht und bezahlten mit allem was sie hatten.


    Während der zweite zusammenbrach, hatte der Rodianer seine Waffe ausgerichtet und einen Blasterschuss auf Sêras abgegeben, der ihr Bein knapp unter der Kniekehle traf.


    Vom Schmerz wütend, wirbelte sie auf dem gesunden Bein herum, gab einen Feuerstoß mit ihrem Flammenwerfer ab, der beide Brüder in einem Feuerball einhüllte. Aus dem Feuer heraus, kamen ihr noch zwei Blasterschüsse entgegen - trafen sie voll in die Brust - doch die Rüstung hielt.


    Erste Schaulustige näherten sich nun, aus Cantina und vom Markt und konnten noch ansehen, wie die beiden Rodianer lebendig verbrannten.



    Sêras lehnte sich zurück, überlegte kurz. War jeder "erste Job" so? Wie war sie nochmal ins Dorf zurückgekommen?
    Mit einem Lächeln dachte sie daran, dass der zweite, ältere Rodianer viel mehr wert gewesen war. Und ihr eine Lektion erteilt hatte.
    Sie würde nie wieder ein Kopfgeld "Jagen" ohne über dessen Freunde Bescheid zu wissen.

    Informationsart:


    Tatsachenbericht/ Gerüchte




    Information über:


    Wilde Schießerei vor der Cantina "Schmugglerhöhle" auf Tatooine




    Was die Information besagt:


    Laut Aussagen von Zeugen betrat eine schwer gerüstete Frau die örtliche Cantina, begab sich zu einem Rodianer und schien friedlich mit diesem die Cantina zu verlassen. Laut Barkeeper hatte sie kurz auf etwas gedeutet, worauf der Rodianer sichtlich erschrak. Zwei Begleiter des Rodianers folgten den beiden Gehenden daraufhin und kontaktierten über Holocom jemanden.
    Die kontaktierte Person, scheinbar der Bruder des Rodianers, fing die Gerüstete und seinen Bruder am Ende des Wegs zur Cantina ab.
    Nach einem knappen Gespräch entstand eine wilde Schießerei, in deren Folge die beiden Rodianer, sowie ihre Kumpane getötet wurden. Die Gerüstete schien lediglich eine Wunde am Bein erhalten zu haben.
    Bei den Rodianern soll es sich zudem um ein gesuchtes Brüderpaar gehandelt haben.




    Wo man die Information aufgeschnappt haben könnte:
    Tatooine, von Bewohnern Tatooines.

    Das mandalorianische Lager auf Tatooine war recht groß. Sêras fragte sich, ob es schon lange hier war. Hier, auf dieser staubigen, grellen Kugel, deren Innereien aus Hoffnungslosigkeit und Abfinden mit der Situation bestand.


    Ruus hatte ihr gesagt, sie solle sich "umsehen", doch was gab es hier schon? Die Einwohner sagten nicht umsonst, dass man nicht in die Wüste, noch in den Himmel schauen sollte. Was blieb da noch übrig?


    Sêras nahm eine Wasserflasche und trank einen großen Schluck - Trinken war DAS wichtigste auf dem Planeten. Während dem Trinken trat sie aus dem Haus, einer der Mandalorianer grüßte sie. Knapp erwiederte sie den Gruß. Der Mann lies einen Schwall von Worten los und Sêras musste sich entschuldigen, da sie nur Bruchstücke verstanden hatte. Im gebrochenen Basic, wiederholte er den Satz nochmal: "Ich hab gehört, du bist mit Ruus hier.Training, was ?"


    Sie nickte, entschuldigte sich dann aber schnell, eine Ausrede suchend um nicht über das Thema zu sprechen. Ruus und sie...Wasser und Feuer...
    Ihr Blick glitt hinaus in Richtung einer großen Felswand. Etwas spiegelte sich dort und Sêras wusste wer das war.
    Die Tusken. Bald würde sie sich ihnen gegenüber sehen - dann würde sie nicht wie gestern auf Ruus und Chelke zählen können. Sie würde ihren ganz persönlichen Dämonen selbstständig ins Auge blicken müssen.

    Während das Schiff durch den Hyperraum ruckelte, herrschte absolute Stille in der "Gladiator". Ruus Schiff war in Dunkelheit gehüllt, bis auf die verschiedenen Konsolen und die Notbeleuchtungen war keine Lichtquelle aktiv.


    Sêras saß im Aufenthaltsraum, sie hatte keine Lust mehr auf die Kojen gehabt und sich langsam. heraus getastet. Neben einem Schrank war sie niedergesunken und begann damit, jene Wörter für sich zu wiederholen, die ihr in der letzten Zeit soviel Kraft gegeben hatten.


    "Ni su'cuyi, gar kyr'adyc Ni partayli, gar darasuum." Sie betonte die Silben und fügte nach einer kurzen Pause drei Namen hinzu, die für alle außerhalb einer Armlänge unhörbar wären. "Ryan, Anveena, Rihi..."


    Das mandalorianische Ritual beendend, aktivierte Sêras die Lichtquelle des Raumes und erhob sich. Sie streifte unnötige Kleidungsstücke ab, fing an Tritte und Schläge zu üben, zunächst in der Luft, dann an der Übungspuppe, die Ruus hier platziert hatte. Die Übung endete erst, als Sêras bereits in Schweiß gebadet war.


    Leicht erschöpft war sie sich dennoch bewusst, dass "Ausruhen" nicht der Sinn der Reise war. Sie schnappte sich ein altmodisches Sprungseil, begann damit ihre Kondition zu stärken. Ruus würde sie nicht schocken können. Chelke würde sie nicht abhängen.


    Das hoffte Sêras zumindest.

    "Ziehen - Zielen - Schießen"


    Der Blaster schien beinahe in Sêras Hand zu fliegen. Sie zielte innerhalb einer gefühlten Millisekunde und schoss. Die Trainingspuppe reagierte nicht besonders, lediglich ein schwarzer Punkt bildete sich dort, wo bei einem Humanoiden die Schulterpartie gewesen wäre.


    Sêras seufzte. So ging es nicht weiter. Sie hatte auf den Kopf gezielt, aber die Schulter getroffen. Leicht frustriert steckte sie den Blaster wieder in die Holsterung und drehte sich von der Puppe weg.


    "Ziehen - Zielen - Schießen"


    Sêras wirbelte herum, zog den Blaster, zielte etwas länger, doch landete der Schuss diesmal im Nirgendwo zwischen Schulter und Kopfbereich. Während sie den Blaster wieder holsterte, besann sich Sêras des Grundes ihres Trainings. Gestern war es einem Kameraden, einem großen Kerl namens Chaab, während des Trainings gelungen sie zu überraschen. Nicht nur das, er konnte sein Jetpack zünden und flog über ihren Kopf, während sie eine gefühlte Ewigkeit gestarrt hatte.


    "Ziehen - Zielen - Schießen"


    Sêras nahm die Übung halbherzig wieder auf, machte sich allerdings weiter Gedanken, was die anderen Mando'ade gesagt hätten. War es nicht schon beinahe peinlich? Unverzeihlich? Sêras biss sich vor Frust auf die Lippe. Der Schmerze brachte ihre Konzentration komplett auseinander und der nächste Schuss landete wieder im Nichts.


    Diesmal ließ sie den Blaster sinken, schlurfte zu einer nahen Kiste und setzte sich darauf. "Was ist los mit mir?" Die Frage wand sich wie eine Schlange durch ihre Gedanken.
    War es der Streit mit Eria gewesen? Dieser freche Rotschopf in der Cantina gestern?


    Mit einem Seufzen blickte sie in den ewig gleichen Himmel Kaas Citys und gönnte sich einen Moment der absoluten Stille. Die Selbstzweifel waren mittlerweile omnipräsent...ihre Fragen an die anderen Mandalorianer schienen diese Leere nicht zu füllen, die sich seit der Rückkehr der Träume wieder ausbreitete. Würde Tatooine die Lösung sein? Würde ihr Ruus wirklich "die Zweifel" austreiben, wie Eria behauptet hatte?


    Ein Blitz durchzuckte den Himmel - Bald wäre das Training vorbei.

    Die Nacht war furchtbar gewesen. Furchtbar, weil kurz. Furchtbar, weil segmentiert. Furchtbar, weil all jene Träume zurückkamen, die jene Pillen unterdrückt hatten. Jene Pillen, die sie unbedacht zurückgelassen hatte, als sie Nâllia bat, sie nach Voss zu bringen.


    Sêras wankte beim Aufstehen, ging auf einen Brunnen zu und befeuchtete ihr Gesicht. Sie spürte, dass sich des Nachts Tränen gebildet hatten, wusch schneller um es zu verbergen. Die schwarzen Ränder unter den Augen waren leider nicht so leicht zu verbergen.


    Doch was waren das auch für Träume gewesen? Jener Traum, mit den zwei Tusken , mit der Feuerstelle, mit der Nadel und den Lederstreifen. Nur variiert. Die bandagierten Fratzen der Tusken waren jedesmal anders gewesen - hatten sich verformt und Sêras verspottet.


    Verformt in Freunde, Bekannte.
    Garvin - bemängelnd, dass sie ihren Hass nicht im Griff hatte, während er mit einer Nadel auf sie zu schritt, Lev die ihren Kopf festhielt und meinte "sie solle sich konzentrieren". Dann wurde aus Garvin eine Tusken-Nâllia, etwas unbekanntes in Mando'a mit dem eigentlich freundlichen "verd'ika" abschließend, nur dass es diesmal anders klang. Aus der Tusken-Lev wurde eine Tusken-Eria, die ihren Kopf fixierte - ihr ins Ohr hauchte "Ich hätte dir beibringen können, all diese Monster zu töten - es ist deine eigene Schuld". Schließlich die letzte Paarung...


    Aus Nâllia war eine Tusken-Galaar geworden, feixend, während sie ihr grausiges Werk mit der Nadel vollendete - "Du hättest Tatooine nie verlassen sollen, Blondschopf". Während dessen nahm auch der zweite Tusken seine letzte Transformation durch - Ruus, der nur zwei Worte raunte, sie dann losließ und das Zelt mit der Tusken-Galaar verließ: "Drei Tage".


    Sêras schöpfte noch etwas Wasser aus dem Brunnen, trank etwas. Das Wasser lief auch über die Narben, über die Kybernetik. Ihre Zeichen, wenn man so wollte.


    Vorsichtig erhob sie sich vom Brunnenrand, sie musste sich nach etwas zum Trinken umsehen. Heute Abend würde sie hoffentlich mit Garvin reden können, dann nach Dromund zurückgelangen. Runter auf den verregneten Planeten, runter zu den ruhigen, traumlosen Nächten.

    Irgendwas war los... Eine gewisse Unruhe machte sich in Sêras breit, obwohl sie noch im Bett lag.
    Sie blickte auf den Chrono und erschrak - Es war schon beinahe Mittag. "Verdammte Pillen", dachte sich Sêras - wenn sie nur nicht so gut mit den Träumen helfen würden.


    Sêras wollte aufspringen, schwankte dabei leicht, eine Folge des Relaxans und begab sich ins Waschzimmer, reinigte sich und schlüpfte in einen frischen Overall. Die Rüstung, am Anfang schwierig anzulegen und vor allem zeitaufwendig, war diesmal bedeutend schneller angelegt und sie setzte den Helm auf. Gerüstet trat sie aus der Tür und hätte beinahe einen Bürger umgerannt, der in der Nähe ihrer Tür gestanden hatte. "Entschuldigung" rief sie im vorbeirennen.


    Der Hauptstraße folgend, begab sich Sêras zum Ausgang von Kaas City, um von dort aus in den Dschungel zu gelangen. Den Dschungel in dem sie in letzter Zeit öfter mit Nâllia gejagt und versucht hatte, ihre Grenzen, als auch die Grenzen ihrer Rüstung herauszufinden. Gestern war Nâllia zurückgeblieben - sie wollte etwas kontrollieren - und war nicht mehr aus dem Dschungel gekommen. Nachts in den Dschungel zurück zu gehen, wäre wohl töricht gewesen und Nâllia war viel besser als jede Bedrohung auf Dromund...es sei denn...


    "Was ist, wenn ihr jemand aufgelauert hat? Und du hast sie allein gelassen..." Das Herz sprang Sêras bei dem Gedanken bis in den Hals. Sie beschleunigte den Schritt und folgte dem Schlammpfad in den Dschungel - ihre Waffen vorsichtshalber bereit machend - in Richtung des Jagdgebiets.

    Grüße zusammen.


    Ich würde mich über Feedback bezüglich meiner Geschichte freuen.
    Besonders natürlich über Feedback seitens der Leute die mit Sêras schon "zu tun hatten", aber all jene die vielleicht Kritik/Anregungen zur Schreibweise oder sonstigem haben, sind natürlich auch herzlich eingeladen, hier ihren "Senf" abzugeben^^


    mfG Eleyah

    Haar'chak! - Der Fluch, im Basic wohl am besten mit einem lauten "Verdammt!" gleichzusetzen, hallte durch den Raum. Während es noch leicht hallte, kam das nächste Geräusch - Ein Scheppern, als ein kleines Laser-Skalpell gegen die Wand geworfen wurde und runter in den Werkzeugkasten knallte.


    2 Meter vom Werkzeugkasten entfernt, saß Sêras auf einem Hocker neben dem Rüstständer. Gerade hatte sie versucht den eingedrückten Armschutz wiederherzustellen. Sie hatte es nicht hinbekommen und verfluchte im Stillen den Sleen, der in ihrem Arm eine leckere Zwischenmahlzeit gesehen hatte. Nicht, dass er besser davongekommen wäre, da er von innen heraus explodiert war, als der Sprengpfeil seinen Magen erreicht hatte.


    Sêras erhob sich, lief rüber zum Werkzeugkasten, nahm einen hydraulischen Hammer. Sie hob den Hammer gerade hoch, als er ihrer Hand entglitt. Verwundert begutachtete Sêras ihre Hand - sowas war ihr noch nicht passiert. Dabei hatte sie durchgeschlafen - auch Dank der Pillen - und war fit.


    Ein Zögern später, beugte sie sich runter und begann den Armschützer auszudellen, sorgsam und mit Respekt vor der Beskar'gam.
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    Zwei Stunden später war Sêras fertig. Sie setzte den Helm auf und begab sich Richtung Stadt. Dabei überdachte sie den gestrigen Abend nochmal. Ob dieser Offizier wirklich etwas finden konnte? Warum die Soldaten den Mando'ade gegenüber - und Ark den Soldaten gegenüber - solch eine grundaggressive Position hatten? Eventuelle Folgen eines Streits wären für beide Parteien negativ - vor allem aber momentan für Sêras.


    Sie würde jetzt Nâllia suchen gehen - die in den letzten Tagen ein offeneres Ohr als sonst wer gewesen war.

    Das Erwachen war anders. Zumindest anders, als es sonst war.
    Keine Träume, aber immer noch eine schwere, bleierne Müdigkeit, die Sêras noch kurz im Bett verweilen lies. Nach einer Weile setzte sie sich auf, wankte Richtung Duschkabine und erst als das kalte Wasser auf sie hinabfiel, wurde sie langsam wach.


    Die Tabletten hatten Wunder gewirkt - wie hatten sie gehießen ? "Myocae" oder so. Ein Muskelrelaxans. Sêras nahm die Verpackung in die Hand und verbarg sie dann zwischen Matratze und Gestell.


    Den Rat des Verkäufers folgend, bewegte sich Sêras in die kleine eingebaute Küchenzeile und setzte sich etwas Caf auf. Während die Flüssigkeit langsam in eine altmodische Glaskanne tropfte, begab sich Sêras zum Rüstständer. Sie hätte Garvin bezüglich der Rüstung gerne gefragt, aber er hatte nicht wirklich Zeit gehabt. Oder...ging sie ihm mit den ständigen Fragen schon auf die Nerven?


    Sêras verwarf den Gedanken - Garvin würde schon seinen Mund aufmachen. Statt weiter zu grübeln, füllte sie einen Becher mit dem heißen Caf, holte ihr Werkzeug, sowie ihren alten Helm heraus und begann die neue Rüstung anzupassen. Nur die Waffen, sagte sie sich. Die Farben würden auf Tatooine eh verwischen - keiner wusste das besser als Sêras.


    Sie wusste auch, dass die Rückkehr dorthin bevorstand - Eine Rückkehr, die zu ihrer Schlaflosigkeit beigetragen hätte, wenn nicht die Pillen gewesen wären.

    Rot und grau... Sêras blickte auf die Rüstung, ihr Mund stand eine Weile offen. Dann zog sie die Rüstung aus dem Paket, dass ihr gebracht worden war und setzte sie vorsichtig auf einen metallenen Rüstständer.
    Sorgfältig, fast feinfühlig, strich sie Verpackungsreste und sonstige Kleinigkeiten von der Rüstung. Sie umschritt die Rüstung mehrmals, nahm dann den beigelegten Zettel in die Hand.


    "Eine meiner alten Rüstungen - darin ist Beskar verarbeitet - deine Rüstung ist unerträglich anzuschauen." Eria mal wieder. Sie wurde nicht schlau aus dieser Frau. So hart, so klare Worte und doch schien es, als ob Eria unter der harten Oberschicht, ein großzügiges Herz hätte. Sêras blickte wieder auf den Zettel, überflog die nächste Zeile.


    "Ach und dein Blaster ist auch nichts - benutz den." Die Worte trafen Sêras dann doch. Ryans Blaster austauschen? Den Blaster, den ihr Ziehvater gehegt und gepflegt hatte? Sêras stand eine Weile fassungslos da. Eria konnte zwar nicht wissen, was ihr Blaster ihr bedeutete, trotzdem kam es Sêras wie ein Schlag ins Gesicht vor. Genauso ein Schlag ins Gesicht, wenn einer der anderen Mando'ade ihren Blaster als "klein", als "Witziges Ding" oder "Kinderwaffe" verhöhnt hatten.


    Sêras nahm den anderen Blaster aus dem Karton, begutachtete die Waffe, als ob sie davon Ahnung hätte - "Was du nicht hast", schoss es ihr durch den Kopf - und machte damit kurz eine Zielübung. Während sie noch zielte, kam ihr allein das Berühren einer anderen Waffe, das überhaupt Denken an Verwendung einer anderen, falsch vor.


    Das konnte es nicht sein - Sêras erhob sich langsam. Sie ging und legte den neuen Blaster auf ein Regal, direkt neben dem Rüstungshalter. Unsicher was sie tun sollte, begann Sêras damit, worin sie sich sicher war - Trainieren. Sie ging auf die Tür zu, verschloss beim herausgehen mit dem Cod das kleine Zimmer und obwohl sie noch einen weiten Weg bis zum Dschungel hatte, rannte sie schon los.


    Für den neutralen Beobachter mochte es wie ein Wegrennen aussehen, doch die Bürger von Kaas City beobachteten niemals zu genau - das würde nur Ärger machen.

    Da war er - dieser Geruch nach Rauch, nach Wüste, nach Bandagen und rohem Fleisch. Der Tusken schritt um die Feuerstelle herum, seine Gedanken hinter den Bandagen unerkennbar, ein zweiter Tusken fasste ihren Kopf, fixierte ihn in seinen Pranken - dann sah sie die beiden Lederstreifen, die Nadel und wollte schreien...


    Sêras riss die Augen auf, blickte sich um. Niemand war im Heck des Schiffes anwesend, nicht mal Levinia, der das Schiff gehörte. Die Decke abstreifend, begab sich Sêras zur Dusche und stellte das Wasser an. Sie setzte sich darunter, bemühte sich die Fassung wiederzugewinnen.


    Zehn Minuten später, schritt Sêras aus der Dusche heraus. Sie sah sich nach ihrer Rüstung um, fand sie auf einem kleinen Metallständer und bemerkte sofort den Zettel, den Lev geschrieben hatte: "Hab die Verkabelung noch mal durchgesehen. Die Auslöser waren vertauscht - das nächste Mal kauf unterschiedliche Farben, damit du nicht durcheinander kommst, di'kut. Ret' Lev." Sêras seufzte - der erste Lichtblick des Tages. Den Overall überstreifend, begann sie sorgfältig die Rüstungsteile anzulegen, vorsichtig - ja beinahe andächtig - darauf bedacht, die Rüstung zu ehren.


    Xul hatte es gesagt, Lev hatte es gesagt... Resol'nare war wichtiger als alles andere. Durch das Befolgen ehrte man die Kultur - ehrte man seine Familie. Während sie darüber nachdachte, schlich sich ein Gedanke in ihren Kopf...zuerst leise, dann lauter werdend: "Ich werde dir beibringen, keine Gefühle zu zeigen. Werde dich das Morden lehren. Kalt zu sein". Das waren Erias Worte gewesen.


    Sêras legte die Handschuhe auf den Schoß, dachte über die Worte nach. Sie fuhr sich über die Kybernetik und fragte sich, was sie wollte:
    Anfangs wäre es das Gewesen, was Eria ihr beinbringen wollte. Morden, kalt sein, mit Garlef Kopfgeldjäger sein und sich am Ende an den Tusken zu rächen. Doch war es das noch? Nein, sie blickte auf ihre Hand, schüttelte den Kopf.


    An jenem Tag war etwas in ihr passiert - als sie gesehen hatte, wie Ruus die kleine Amnari hinrichtete, obwohl sein Schmerz den Raum erfüllte. Töten war nichts, was man wollte - sondern etwas was man musste. Es brachte einem nichts zurück - es löschte nur etwas in einem und für andere aus. Ihr Ziehvater würde nicht wiederauferstehen, nur weil sie Tusken tötete, ihre Ziehmutter und Ziehschwester genauso wenig. Ihre Familie käme nicht zurück.


    Sêras blickte auf die Hand, an der die Narbe zu erkennen war, die der schlampige Med-Droid nach der Initiation hinterlassen hatte. Die Hand, die auf Garvins Hand gelegen hatte, als er sie in seine Familie aufnahm. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihrer Brust aus, verdrängte die düstersten Gedanken. Nein, ihre alte Familie...Ryan, Mutter, Rihi...war nicht mehr. Doch sie war nicht mehr allein, hatte jemanden gefunden, der sich um sie sorgte. Etwas - was ihr durch den Kopf schoss - ein besseres Gefühl war, als alles andere.


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    OOC: Zweiter Teil der Story. Ich wollte mal Sêras Gedanken wiedergeben und noch etwas zu dem Char schreiben.
    Sêras ist ca 18 (ca. da der Tag der Geburt nicht feststeht). Ihre Eltern sind unbekannt, aber erzogen wurde sie von einem alternden Kopfgeldjäger, der sich auf Tatooine eine Feuchtfarm gekauft hatte und dort mit seiner Frau sein Alter genießen wollte. Ich hab ja einen Hinweis gegeben, was wohl passiert ist und zuviel will ich nicht verraten, sonst nehm ich meinen RP-Kollegen noch den Spaß.
    Zur Zeit ist Sêras eine frisch initiierte Mando'ade im Clan prudii. Ihr Adoptivvater ist Garvin und sie versucht die Regeln der Kultur zu verinnerlichen, was nicht einfach ist^^
    MFG Ele/Sêras

    Es war kühl an diesem Morgen. Jedenfalls für die Verhältnisse auf Dromund Kaas.


    Sêras rieb sich über die Augen, blickte noch leicht verschlafen, als sie aus dem Raumhafen trat. Ihre Rüstung, weiß mit grünen Markierungen und einem schwarzen Overall darunter, lies die meisten Händler, Bettler und sonstigen zwielichtigen Gestalten etwas Abstand wahren, während sie sich streckte und umsah.
    Der Dschungel wurde gerade von der Sonne durchflutet, eine absolute Seltenheit für Kaas und die Geräusche, die sich langsam im Dschungel aufbauten, sprachen von einer Vielzahl an Geschehnissen, sprachen von Natur - von Freiheit.


    Sêras ging nicht zu den Gleitern, wie die anderen, doch beobachtete sie die Leute, die sich anstellten - brav in Reih und Glied. "Wie war das Wort?" schoss es ihr durch den Kopf... "Fremder...aruetii". Sie grinste breit, da sie wieder ein Wort gelernt hatte - es auch schon angewandt hatte. Levinia, Nâllia und Garvin mussten schon genervt sein, bei der ständigen Fragerei - aber sie würde nicht locker lassen.


    Während sie weiter grinsen musste, trat sie auf den Dschungelpfad, auf dem sie gestern mit Levinia trainiert hatte. Sêras atmete tief ein und rannte los, immer den Pfad entlang, über Stock und Stein, vorbei an den verschiedenen Sträuchern und Büschen. Die Rüstung wog schwer, doch Levinia hatte es klar gemacht - Beskar'gam zu tragen, war verpflichtend und Ausdauer ohne Beskar'gam war im Kampf sinnlos.


    Langsam heftiger atmend bog Sêras um eine Ecke, rannte auf einen Baum zu - jenen Baum, bis zu dem sie gestern gekommen waren. Genau der Baum, an der sie hatte zeigen sollen, wie gut sie mit dem Jetpack klar kam. Ein Brummen war zu hören. Die Erinnerung an die Kollission und das hängenbleiben auf halber Höhe, war peinlich.


    Hier war der richtige Moment, sich zu verbessern. Allen Zweifel wegwischend fokusierte Sêras ihr Ziel, den höchsten Ast des Baumes. Sie zündete das Jetpack und wurde in die Höhe geschoben, aktivierte die Steuerung und flog schräg nach oben auf den Ast zu.
    Diesmal lief es besser...sie gelang über den Ast, deaktivierte das Jetpack und rutschte auf dem nassen Gehölz ab. Gerade noch so, konnte sie sich festhalten, hing mit einem Arm am Baum.


    Es schien Sêras wie eine kleine Ewigkeit in der sie dort hing. Panik machte sich breit, denn diesmal war niemand da um sie aufzufangen. "Ich gebe ihr keine drei Tage dann ist sie tot" - Ruus bittere, traurige Stimme durchbrach die Leere in ihrem Kopf.


    Nein, sie wollte ihn Lügen strafen. Wütend griff sie mit der andern Hand nach dem Ast, verfehlte ihn knapp. "Konzentration, bleib ruhig" - Levinias Worte gingen ihr durch den Kopf, gaben ihr Sicherheit. Sêras schloss kurz die Augen, drückte die Panik beiseite und griff mit dem anderen Arm ebenfalls nach dem Ast.


    Langsam zog sie sich hoch und warf das linke Bein über den Ast, blieb wie eine müde Dschungelkatze darauf liegen.
    Das Training begann ja mal wieder gut.


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    Hallo mal zusammen. Ich hoffe euch gefällt der Post - Das Schreiben hat mir jedenfalls Spaß gemacht und ich werde die Geschichte wohl auch (je nach Zeit/Lust) regelmäßig fortsetzen. Vor allem aber in "Kleineren Posts" und keinen Wall-of-Textes

    Ich glaube die Diskussion über eRP ist so alt, wie das RP selbst. Wenn ich an Pen%Paper Abende denke, da gab es immer einen der "mit der Schankmaid" verschwand, bevor wir weiterzogen...
    Jetzt könnte man sagen "das ist doch noch kein eRP" und hätte sicherlich auch Recht, doch mMn zeichnet einen guten Rollenspieler sicherlich aus, dass er sich in seine Rolle hineinversetzt.
    Zu Bedürfnissen zählt Körperkontakt nun mal, ob man das jetzt so hinnimmt oder nicht.


    Was allerdings nicht zum generellen Bedürfnis zählt, ist der Exhibitionismus, dem manche Spieler frönen. Sklavinnen-Outfits sind zB für Tänzer, echte Sklavinnen oder für die Frau, die ihrem Mann im privaten Mal 'ne Freude machen will.


    Ich persönlich finde es schön, wenn meinem Headhunter das Mädel, dass er umworben hat, ins Ohr säuselt, dass er ihr folgen soll. Das passiert erst nach einem Abend subtilen und respektvollen Werbens, da Ter'gur keinen Bock auf S******** hat. Wenn sie dann geht, wird er ihr auch nicht gleich hinterhergehen, sondern getrennt die Cantina verlassen um sie nicht bloßzustellen.


    Was ich hingegen absolut widerlich finde, dass "Lass Ficken gehen", Assi-Gehabe von manchen eRPlern oder wenn jemand auf billige Art und Weise flirtet, mir seine Vorzüge ins Gesicht drückt und generell billig agiert/wirkt. Da versteht mein Char eben keinen Spaß und wird ihr sicherlich mit einem "da haste deine Creds, brauchst heute mal nicht arbeiten" eine Abfuhr geben.


    Bei der zweiten Variante fehlt mir einfach der Respekt vor dem eigenen Char.. Das tut mir als RPler auf gewisse Weise "weh", denn selbst wenn ich relativ tolerant bin, was Char-Konzepte angeht, finde ich dass ein guter Char für den Spieler selbst auch "wichtig" sein sollte.


    Ich hoffe ihr versteh was ich meine, aber ich versuch es nochmal zu vereinfachen:
    Generell habe ich nichts gegen eRP, solange das eRP das Ergebnis eines gemeinsamen RP-Flirts und im beidseitigem Interesse ist. Es sollte allerdings immer aus der Öffentlichkeit rausgehalten werden.


    Gruß Ele