Labrass - Footsteps of Desire

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    -= Prolog =-
    Dromund Kaas, Kaas-City - 'Ardas'-Komplex: Penthouse , spät in der Nacht


    "Die Intensität mit der der Kampf um Rhen Var geführt wurde war nicht vorherzusehen. Nicht vom Imperator, nicht vom dunklen Rat und auch nicht von einem seiner Mitglieder; Darth Mekhis. Der Planet in seinen Ressourcen und seiner Infrastruktur so arm, schien für viele den harten Kampf auch garnicht wert. Allein die Lage des Planeten im Tobali-System verhalf diesem Eisbrocken zu einer strategischen Relevanz, denn ein weiterer Brückenkopf auf dieser desertierten Welt hätte uns den Einzug in die Kernwelten der Republik erleichtert. Die Flotte unter Darth Mekhi's Kontrolle startete ihre Offensive am -" Döt-Döt-Döt - Rüde wird die tiefe Stimme bei ihrer Erzählung, die ansonsten behagliche Stille des Raumes, gestört. Die Maschine, der Urheber der Störung, belässt es nicht nur bei akustischen Signalen und es dauert nur einen Moment bis eine kleine rote Diode sich anschickt, die Dunkelheit des Raumes, die wie ein Nebel über allem liegt und nur Silhouetten zurücklässt, in kurzen Abständen durch ihr Aufleuchten zu vertreiben.


    Ich hätte das Holocom deaktivieren sollen. Mit einem Mal kehrt Bewegung in das Stillleben der in Dunkelheit getauchten Suite ein. Die Silhouette eines Menschen, gehüllt in einen weiten Mantel, erhebt sich aus dem Schneidersitz und verlässt die mit Kissen gespickte Nische des Raumes. Auf den Kissen bleibt, nicht mehr verdeckt durch den Menschen, ein roter Schimmer zurück, ausgehend von einer kubusförmigen Gerätschaft. Ein Holocron. Zielstrebig tragen weite Schritte die Silhouette der Quelle des Lärms, des Holocoms, entgegen. Während jenes weiter munter den Eingang einer Kommunikation signalisiert klatscht der Mensch einmal fest in die Hände. Auf dieses Signal hin wird der Raum in gleißend weißes Licht getaucht und die Augen des Mannes erfahren eine kurzzeitige Blendung. Es dauert einen Moment bis jener seinen Weg fortsetzt. Er rafft mit beiden Händen den Gürtel seines weiten Mantels, der sich während der Bewegung sanft an den trainierten Körper schmiegt, enger, korrigiert akribisch den Sitz an seinen Schultern, und lässt sich schlussendlich in den Sessel vor der Konsole sinken. Ein einzelner Druck seines linken Zeigefingers lässt das nervtötende Piepen des Geräts verklingen, tilgt die enervierte Miene des Sith, und der bläuliche Schimmer einer Holoprojektion gesellt sich zu dem gleißenden Licht der Deckenlampen. Die Projektion, nicht größer als eine Nachttischlampe, zeigt einen vollgerüsteten Mann der sein Gesicht durch ein Tuch fast zur Gänze verhüllt hat. Trotz all seiner Maßnahmen entlarven seine Augen und die Tattoos den Rattatak, seinen Leibwächter. Nach einem respektvollen, eher formell professionellem Neigen des Hauptes ertönt die ölige, tiefe, Stimme seines Leibwächters über die kleinen Boxen des Holocoms. "Mein Lord, verzeiht die Störung. Miss Trigger lässt berichten, dass sie Ihren Auftrag ausgeführt hat und nun bereit ist den Kontrakt zu einem Ende zu bringen. Wie soll ich verfahren?" Der Mann, Lord Labrass, bewegt seinen Unterkiefer langsam von links nach rechts, als würde er mit den Backenzähnen etwas zermahlen, und verschränkt etwas unterhalb seiner Brust, sodass man durch den tiefgeschnittenen Mantel seine Muskeln kurzzeitig sieht, die Arme. "Sie werden nichts unternehmen, bis wir nicht von Ossus wiedergekehrt sind. Unterrichten Sie Miss Trigger davon, dass sie nächste Woche ein Treffen wünschen um die Bezahlung zu übergeben und die Informationen über unser Paket einzuholen. Die Chiss soll den Ort des Treffens festlegen. Als Zeichen unseres Vertrauens, versteht sich." Die Augen des Rattataks, die dank des kleinen Schlitzes durch den sie gucken fast schon glühen, schließen ihre Lider für einen Moment um dessen Bestätigung zu signalisieren. "Wenn Sie nichts weiter zu berichten haben, das meine Zeit wert ist, dann können Sie sich entfernen und wieder den Vorbereitungen für Ossus widmen." Es herrscht eine Weile Schweigen in der die Projektion des Rattataks auf das markante Kinn seines Gegenübers, oder in die stechend grünen Augen, blickt und sichtlich seine Möglichkeiten abwägt. Schlussendlich folgt nur eine professionelle Neigung des verschleierten Hauptes: "Mein Lord." Und das Holocom deaktiviert sich wieder, nachdem die Verbindung beendet wurde. Der Blick aus den grünen Augen des Sith liegt noch eine Weile auf der leeren Wand, stiert durch die verschwundene Projektion, bevor er das Holocom mit ein paar schnellen Eingaben auf der Konsole zur Gänze deaktiviert. Keine Störungen mehr.


    In einer fließenden Bewegung erhebt sich Labrass aus seinem Sessel und dreht dem Holocom den Rücken zu. Auch jetzt ist das Licht noch so gleißend hell, dass er die Augen zu kleinen Schlitzen verengt hat während sein Blick durch das Wohnzimmer der Suite wandert. Es ist so dekadent, so pompös, das es ihn selbst von Zeit zu Zeit anwidert: Seine nackten Füße wandern stets über schwarzen Mamor, direkt über einer Fußbodenheizung die dem Stein eine angenehme Wärme verleiht. Seine Wände sind geschmückt mit den Bannern des Imperiums und seiner Handelsgesellschaft. Holoprojektion teurer Kunstwerke, die das Imperium während des Krieges an sich gebracht hat und dazwischen massive Regale in denen sich vieles mit einem geradezu antiken Schein sammelt: In gläsernen Röhren versiegelte Schriftrollen, in verschiedenstes Leder gebundene Bücher, und steinerne Schrifttafeln. Möbel, gefertigt aus dem starken Holz der Wroshyr-Bäume, weiß lackiert. Eine in den Boden eingelassene halbkreisförmige Couch bespannt mit rotgefärbtem Nexuleder. Ein Holoschirm der direkt aus der Decke fährt und sich angenehme drei Meter von der Sitzecke entfernt befindet. Und zu guter Letzt ein Panoramafenster, so breit wie der ganze Raum, ausgestattet mit schwarzen Blenden die auf Kommando herunterfahren, durch das man einen wunderbaren Blick auf die anderen Komplexe dieses Viertels und die Zitadelle hat. Man würde alles, reiche Geschäftsmänner oder Erben, mit diesem Lebensstil in Verbindung bringen, aber keinen schlachtgeschmiedeten Feldherren des Sith-Imperiums. Er ist sich mittlerweile selbst nicht mehr sicher ob es sich um eine geschickte Verklärung seines eigentlichen Wesens handelt, oder ob die Jahre als Geschäftsführer der Xar-Handelsgesellschaft ihm einem Wandel unterzogen. Ein bitteres Schicksal für jemanden, der vor zwölf Jahren noch an dem bedeutensten in den Chroniken erfassten Angriff auf die Jedi, die Republik, teilnahm und sich seine Position mit den zahllosen Schnitten seines Lichtschwertes verdient hat. Langsamen Schrittes, als würde die Lethargie seiner eigenen Gedanken seinen Körper lähmen, kehrt er an seinen Platz in der Sitznische zurück, wo das kubusförmige Holocron auf ihn wartet.


    Mittlerweile ist er in einem Alter, in einer Position, die es von ihm verlangt sein Vermächtnis für kommende Generationen aufzuzeichnen. Seine persönliche Biographie, eingerückt in den Kontext des großen Krieges, soll den Anfangspunkt seines Holocrons darstellen. Wenn die Selbstreflektion nur nicht so schmerzhaft wäre. Die Erinnerungen an all die Konflikte, die Esse, in der sein Wesen und seine Kraft geschmiedet wurde, stechen wie tausende kleine Messer nach seinem Herzen. Jeder Klingenstoß schickt sich an, die Hülle zu durchdringen um die Leidenschaft die ihn groß gemacht hat freizusetzen und seine Selbstbeherrschung zu sprengen. Ein Sith-Krieger bezieht seine Stärke aus seinen Gefühlen, seinen primitiven Instinkten: Angst, Zorn, Leidenschaft, Schmerz. Viele degradieren sich in ihrem Eifer zu einem primalen Tier. Nur die Stärksten lernen von ihren Gefühlen zu zehren ohne je ein gewisses analytisches Kalkül, die Kontrolle, zu verlieren. Labrass gehört zu Letzteren, zur Elite der Sith-Gesellschaft und des Imperiums. Er ist ein Sith-Lord. Doch die letzten Wochen haben ihm gezeigt wie selbst jemand mit seiner Selbstbeherrschung mürbe werden konnte und plötzlich gegen - nicht mit - seinen Gefühlen kämpfen musste. Er fand über Tage wenig Schlaf, war erstaunlich kurz angebunden und ist nicht selten kurz davor gewesen seine Beherrschung zu verlieren. Die Messerstiche, dieses unsägliche Verlangen, sich wieder in einem Konflikt auf Augenhöhe zu verlieren, haben an seiner Fassung gezehrt. Noch kann er seine innere Aufgewühltheit eben dort belassen, hinter seiner Stirn, und zeigt weder Feind noch Freund eine Veränderung seiner Fassade.


    Unter einem langgezogenen Seufzen entfernt er seine Hände wieder vom Holocron, erhebt sich und erklimmt die kleinen Stufen ,die zu seiner Couch führen, um die Kuhle wieder zu verlassen. Heute finde ich keine Ruhe mehr um mich den Aufzeichnungen zu widmen. Unter zwei schnell aufeinanderfolgenden Klatschern erlischt das Licht des Raumes und die tiefschwarzen, metallenen, Blenden schieben sich nahezu geräuschlos vor das Panoramafenster. Die zurückgebliebene Dunkelheit wird nur von dem roten Schimmer des Holocrons, das weiter auf den Kissen ruht, schwach durchdrungen und für einen ewig langen Moment starrt er auf jenen. Es folgt ein enerviertes Schnauben, gefolgt vom leisen Klatschen seiner nackten Fußsohlen auf dem schwarzen Mamor, und Labrass verschwindet in sein Schlafzimmer.

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    -= Kapitel 1=- "Die Ossus-Archive und eine Laune der Macht."
    Hyperraum, an Bord der 'Fury'-Class Interceptor "Undying", persönliches Quartier


    Wenngleich der Chronometer, der sich nur wenige Meter von ihm entfernt an der Wand befindet, eine Uhrzeit weit nach Mitternacht anzeigt liegt Labrass nicht in seinem Bett. Vielmehr thront er auf den dünnen roten Laken die über einer weichen Matratze liegen und hat die Knie im Schneidersitz nah an seinen Körper gezogen. Besagter Chronometer, eingestellt auf die Zeit von Dromund Kaas, stellt die einzige Lichtquelle in dem kahlen großen Raum da und wirft nur einen fahlen grünlichen Schein in die Dunkelheit. Jener reicht nicht viel weiter als bis zur Kante des Bettes und lässt darüber hinaus nur vage Silhouetten, kauernde Schatten, in den Ecken des persönlichen Quartiers des Sith-Lords erkennen. Es reicht um zu erahnen wie unglaublich spartanisch dieses ausgestattet ist, so ganz anders als seine Suite in den Mauern des 'Ardas'-Komplexes. Unnötigen Pomp kann er an Bord der Undying nicht gebrauchen, schließlich würde er hier nie jemand Wichtigen empfangen. Seine Gedanken versuchen genau zu verarbeiten was vor wenigen Stunden geschehen ist. Wenn da nur nicht dieser 'Lärm' wäre. Jetzt schickt sich Sarkasmus schon an seine Gedanken zu infizieren, ist es doch die Stille die ihn gerade aus der Balance bringt. Labrass schließt die Augen und horcht: Der Maschinenraum, die Arbeit die die Triebwerke verrichten ist nicht mehr als ein leises beständiges Summen, welches von der vibrierenden Schiffshülle getragen und potenziert wird, in seinen Gehörgängen. Nicht weit entfernt von der versiegelten Tür seines Quartiers vernimmt er das Geflüster der medizinischen Kräfte und das leise Blubbern des Koltotanks im Hintergrund. Es gibt keinen Zweifel daran über was sich dieses Pack gerade unterhält, knirscht ihm ein unangenehmer Gedanke über seine Gehirnrinde, den er aber nicht weiter verfolgt. Da ist noch mehr. Nicht mit seinen Ohren sondern mit der Macht tastet er das Deck des Schiffs ab. Nur so, als würde sein Gespür oder sein Schatten sich ausdehnen, kann er das was sich vor der verschlossenen Tür seines Quartiers abspielt erfassen. Zielgerichtet streckt er seine unsichtbaren Fühler nach der Person die ausgelaugt, schwer verletzt und vielleicht für immer geschädigt in der blauen Flüssigkeit des Koltotanks schwebt. Ihre Präsenz, sonst untermalt durch ein aggressives Glimmen, ist nur schwach wahrzunehmen und nur ein Bruchteil dessen was er sonst fühlen kann. Aber ihr Herz, als sei es nur zum Trotz, schlägt intensiv und herausfordernd wie eh und je. Ein vages Lächeln stiehlt sich auf die trockenen Lippen des Lords. Noch ist sie zu nützlich um die Leine zu kappen. Doch der sentimentale 'Ausbruch' hat keinen langen Bestand. Denn auch jetzt noch, acht Stunden nach dem 'Vorfall', kann er deutlich den sonderbar schwarzen Abdruck, beinahe ein Brandmal, in ihrer rechten Hand sehen. Zu leicht hat sie sich von dem 'Kleinod' übermannen lassen. Wieder passieren die Ereignisse der letzten 36 Stunden hinter seinen stechend grünen Augen Revue:


    Sie hatten Ossus so schnell wie möglich hinter sich gelassen und den erstbesten Antrittsvektor für die Reise durch den Hyperraum Richtung Dromund Kaas gewählt. Der Grund seiner Eile war nicht mehr als die eigene Paranoia. Für jemanden der so hoch in der Gesellschaft der Sith thronte waren Geschick, Vorsicht und ein gesundes Maß an Paranoia nur natürlich, vielmehr überlebensnotwendig. Er fürchtete schlicht den möglichen Verrat des weiblichen Sith-Lords namens Cephai, die nur eine von vielen missgelaunten Fügungen der Macht an diesem Tag war. Die Kanonen ihres Flagschiffs, der 'Suppressor' hätten es ihr furchtbar einfach gestaltet sein Schiff der Fury-Klasse lahm zu legen und zu entern. Was hätte sie auch davon abhalten sollen? Labrass hatte die verbliebenen Daten des verborgenen Archivs, tief unter dem zerstörten Jedi-Tempel, in seinen Besitz gebracht und das System einer Löschung unterzogen. Mehr als genug Geheimnisse, Wissen, um für Cephai's Kanoniere ein lohnenswertes Ziel und für ihre Traktorstrahlen kostbare Beute darzustellen. Die unbehelligte Abreise der 'Undying' war für ihn Beweis genug, dass die gleichaltrige Frau vorhatte sich an ihre Abmachung zu halten und bereits auf eine Einladung nach Kaas-City wartete.


    Labrass schüttelt langsam seinen Kopf, als würde er diesem Gedanken eine Bitte auf Fortführung verweigern wollen. Seine rechte Hand verkrampft sich geradezu in ihrem Griff um sein Knie und er verengt instinktiv die Augen zu kleinen wütenden Schlitzen. Der aggressive Funken in seinem Herzen verweigert ihm geradezu weiter an Lord Cephai zu denken, egal wie interessant das gleichaltrige Weib für ihn ist, und richtet seinen Blick zurück auf die Geschehnisse innerhalb der verborgenen Archive.


    Die Macht bewies an diesem Tag ihren Sinn für kruden Humor und schien den Sith testen zu wollen. Nicht nur Lord Cephai störte die Expedition seiner Crew. Noch während der Sichtung der Archive kontaktierte ihn der Flight-Lieutenant, sein Pilot, und wies seinen Herren auf den Landeanflug einer Defender-Corvette hin. Ein Schiff das außerhalb des Jedi-Ordens nur spärlich, wenn überhaupt, vertreten war. Er hatte sich den Spekulationen über die mögliche Besatzung nur kurz hingegeben, sie für fruchtlos erklärt, und den Aufbau verschiedenster Fallen in Auftrag gegeben. Leider fehlte ihnen die adäquate Ausrüstung um einen Trupp Jedi auszuschalten, alles war darauf ausgelegt die Wildnisskreaturen des Planeten fernzuhalten. Im Endeffekt sollten sie ihm nur Zeit, zur Beobachtung, Einschätzung und einer anschließenden Planung, verschaffen. Zudem gab es noch etwas das die drohende Gefahr durch Jedi fast schon nichtig erschienen ließ: In diesen geradezu desertierten Archiven, einem einstigen Gefängnis der Jedi für Wissen und Artefakte der Sith, sollte ein Sith-Amulett ruhen. Dementsprechend hatte er andere Prioritäten und überließ den Hinterhalt seinem loyalen Leibwächter während er, begleitet von Lord Cephai, über die brüchigen Steinplatten der zweiten Gallerie schlenderte und nach dem Regal, in dem es laut seiner Schülerin einst gelegen hat oder noch lag, suchte. Er hegte nicht mehr als die kleinste Spur Hoffnung, getrieben durch sein Verlangen, und war dementsprechend wenig überrascht als er auch dieses Regal vollkommen leer, abgesehen von kleinem Geröll und Staub, auffand. Die Gründlichkeit mit der die Jedi, trotz ihrer eiligen Evakuierung im Angesicht der Verwüstung durch die Explosion des Cron-Sternenclusters, vorgegangen waren ließ ihn vor Wut überschäumen. Er wollte nichts anderes mehr als das steinerne Regal aus der Wand reißen und es auf dem Boden der Halle zerschellen lassen. Während er nach der Macht griff um seinem Zorn Luft zu machen spürte er, zu seiner Überraschung, wie er in kurzer Zeit deutlich mehr Kraft als sonst in seinen zu Fäusten geballten Händen angesammelt hatte. Der Stoß den er entfesseln wollte fühlte sich viel 'potenter' als sonst an. Die Veränderung hatte leider nicht nur positive Wirkungen, denn schon nach Sekundenbruchteilen spürte er wie diese sonst eher minimale Anstrengung eines Machtstoßes an seiner Ausdauer zehrte. Er vertraute seinem Gespür, einer düsteren Vorahnung, und ließ ab von der Macht. Stattdessen widmete sich sein Blick einem Geröllhaufen zu seinen Füßen, nur wenige Meter vom Regal entfernt. Ein fahler roter Schimmer drang dort durch die Fugen im Gestein. Er näherte sich, beseitigte das Geröll mit einem einem Tritt seiner verstärkten Stiefel, und legte eine von der Zeit angefressene Kette, an deren Ende sich ein dreieckiges Amulett mit einem rot glimmenden Kristall in der Fassung befand, frei. Sith-Amulette sind nicht selten ein Fokus für die Macht ihrer Besitzer, war es ihm durch den Kopf gegangen während er unter einem geradezu triumphalen Lächeln das verdreckte Kleinod auflas. Sein Lächeln galt dem Amulett, aber seinen Blick richtete er instinktiv auf die Frau neben ihm. Voller Eifer seinen Fund zu schützen riet ihm sein Herz, das seinen Schwertarm geradezu mit Blut vollpumpte, sie niederzustrecken bevor sie auch nur die Andeutung einer Bewegung machen konnte. Im Endeffekt stierten sich beide Lords nur eine Weile an, behielten aber ihre Beherrschung und ihr Abkommen intakt. Dennoch, um seiner Paranoia Ruhe zu verschaffen, hatte er das Amulett eilig verstaut um es aus dem Blickfeld von Cephai zu bringen und sie nicht weiter in Versuchung zu führen ihre Vereinbarung zu überdenken. Passend - als hatte er für Ablenkung sorgen wollen - machte sich Herr Aryid, sein Leibwächter, bemerkbar und berichtete davon wie seine Kamera im Eingangsbereich vier Personen entdeckt hat. Die Frau neben ihm hatte schneller geschaltet als er zu diesem Zeitpunkt und ergänzte den Bericht des Rattataks: “Vier Präsenzen, drei davon stark in der Macht.”, hatte sie ihm gesagt. Jetzt wo er alles hatte was ihn erst in diese Archive gelockt hatte blieb ihm also der Ausgang versperrt. Zum Glück blieb ihm noch Zeit einen Plan auszuklügeln. Was führt einen Trupp Jedi in diese Archive? Wollen sie das schützen, was ihre Vorgänger nicht mehr wegschaffen konnten? Oder suchen sie etwas Bestimmtes? Mehr musste er nicht herausfinden um sich einen roten Teppich in Richtung Ausgang rollen zu lassen, auch wenn das bedeutete das er mit den Jedi verhandeln musste. Seine Vorsicht, schließlich hatte er jetzt zuviel zu verlieren, siegte über das Verlangen sich mit einem Jedi zu duellieren und ihn niederzustrecken.
    Es dauerte fast eine Ewigkeit bis die Jedi endlich ihren Weg durch die Fallen des Rattataks bewältigt hatten und ihm gegenüberstanden. Von Beginn an befanden sie sich im Angesicht einer Niederlage, auf allen Positionen unterlegen, er musste es ihnen nur noch begreiflich machen: Er stand weit über ihnen auf der zweiten Gallerie, flankiert von seiner kampfeslustigen Schülerin, und weit entfernt am Ende der Kammer hatte sich sein Leibwächter, bewaffnet mit einem Karabiner, verschanzt. Lord Cephai hatte er angewiesen ihre Präsenz zu verbergen und aus dem Hinterhalt zuzuschlagen falls die Jedi sich als unvernünftig erwiesen und den Konflikt forcierten. Zudem hatten sie noch die Suppressor in der Hinterhand um die Jedi gefügig zu machen. Wie ein erfahrener Sabacc-Spieler würde er nach und nach den Einsatz erhöhen, sein Gegenüber in den Untergang bluffen. Die Jedi kannten seine Karten nur bedauerlicherweise nicht und machten dementsprechend aus ihrer Feindseligkeit anfangs keinen Hehl. Sie versuchten, ihn aus der Fassung zu bringen, ihn zu reizen, um seine taktisch überlegene Position aufzugeben. Vorallem der Twilek, Norru Balnam wie er später erfuhr, versuchte sich daran und war wirklich kurz davor dafür zu sorgen das der aggressive Funken ihn jede Beherrschung vergessen lassen hätte. Für beide Gruppen war es daher vielleicht gar eine glückliche Fügung, dass die Jedi herausgefunden hatten das ihr gegenüber die Archive einem Memory-Wipe unterzogen hatte. Sein 'Wort' hatte ihnen natürlich nicht genügt. Das was sie suchten konnte sich dementsprechend nur noch in seinem Besitz befinden. Er ließ sie mit dieser Aussicht nicht lange hadern und machte sich daran das 'Blatt' seines Gegners aufzudecken: Er forderte von ihnen den Grund, weshalb sie diese Archive ausgesucht hatten. Die Jedi verstrickten sich dabei untereinander in ihre eigenen Lügen und Wünsche, stellten ein geradezu gespaltene Gruppenkonstellation dar. Doch eine Bemerkung genügte in ihrer Kürze um ihm alles zu verraten, ihm ihr 'Blatt' offenzulegen. “Eine Maschine. Baupläne.”, hatte der Twilek von sich gegeben. In diesen Archiven gab es nur noch diesen einen Bauplan, wie ihre vorherige Sichtung der Daten ergeben hatte, und jener sollte sein 'roter Teppich' oder noch viel mehr werden. Natürlich musste er sie noch davon überzeugen, dass sie die Daten nicht einfach aus seinen toten Händen reißen konnten. Ein Leichtes. Er ließ Lord Cephai, die auch zu diesem Zeitpunkt noch unentdeckt war, ihr Schiff verständigen. Die Suppressor sollte Ossus ansteuern und die Defender-Corvette mit ihren Waffensystemen aufschalten. Für die Verständigung zwischen den beiden Lords genügte ein kleines Schauspiel seinerseits und er selbst sprach die gewünschten Befehle in seinen deaktivierten Komlink. Sie verstand und verständtigte die Suppressor, deckte die letzte Karte auf. Alle Jedi, nur dieser Balnam nicht, waren nach dieser Geste schon längst bereit auf seinen Handel einzugehen. Den Twilek Jedi-Meister konnte er erst von der Aussichtslosigkeit ihrer Lage überzeugen als sie einen Funkspruch der Besatzung ihres Schiffes erhielten und über die drohende Zerstörung informiert wurden. Sie hatten keine andere Wahl mehr als ihn und sein Gefolge ziehen zu lassen im Austausch für die Daten. Er wies seine Schülerin an den Jedi ihre erbeuteten Daten zu kopieren. Natürlich unvollständig, schließlich hatte er nicht vor zu teilen und zudem war der Gedanke einfach zu verlockend in Zukunft noch etwas, das die Jedi scheinbar wirklich brauchten, in der Hinterhand zu haben. Sie ließen ihn und sein Gefolge unbehelligt passieren, rollten ihnen den roten Teppich aus, und blieben mit den korrumpierten Daten zurück.


    Ein schmales schadenfrohes Lächeln wandert auf die trockenen Lippen von Labrass als er die Augen wieder öffnet. Wenn ich schon nicht den Brustkorb von diesem Balnam aufbrechen konnte, so hätte ich doch wenigstens gerne sein Gesicht gesehen als er bemerkt hat, dass ihre Expedition nicht mehr als verdorbene Früchte erbracht hat. Dieser Gedanke, die Erinnerung an seine eigentlich sehr gute Ausbeute auf Ossus, treibt ihn fast zu einem Hochgefühl und für einige Momente sinkt er, bereit sich etwas Ruhe zu gönnen, auf das rote Laken zurück. Sein Kopf wandert langsam nach rechts, als würde er nach einer bequemeren Liegeposition streben, und seine Augen erfassen das Sith-Amulett neben ihm auf dem Kissen. Der Kristall in der Fassung ist vollkommen matt und leblos, kaum sichtbar in der beinahe undurchdringlichen Dunkelheit seines Quartiers. Vor seinem Blick hingegen manifestiert sich das rote gierige Glimmen des Kristalls von zuvor, als würde das Kleinod ihn an etwas erinnern wollen. Seine Brauen wandern tief herunter, ziehen sich streng zusammen und durch die leicht geweiteten Höhlen seiner Nase entfährt ihm ein scharfes Schnauben. Der wütende Funken, der seit Wochen an der Selbstbeherrschung des Lords zehrt, glimmt erwartungsfroh auf, bereit einen ganzen Wald in Brand zu setzen, und rückt ihm den roten Schleier des Zorns wieder vor die Augen. “Ashrixai”, presst er ein gutturales Knurren tief aus seiner trockenen Kehle durch die aufeinandergepressten Lippen. Sein ganzer Körper reagiert auf die ansteigende Wut und das schwache Pulsieren seiner Schläfen, das ihn schon seit Wochen begleitet, intensiviert sich. In einem Versuch den raschen, zielgerichteten, Lauf seiner Gedanken zu beruhigen reibt er sich mit der rechten Hand über die Schläfen. Vergeblich. Alles in ihm strebt geradezu danach nochmal seinen Ausbruch, das erhebende Gefühl von brennendem Zorn und der damit verbundenen Macht unter seiner Kontrolle, zu durchleben und so wandern seine Gedanken 8 Stunden zurück:


    Die 'Undying' war schon vor zwei Stunden in den Hyperraum gesprungen und der Großteil der Crew, abgesehen vom Flight-Lieutenant und dem medizinischen Personal, konnte sich in den Quartieren ausruhen. Er hingegen wollte noch, das Verlangen danach verzehrte ihn fast, das Amulett und einen Teil der Daten genauer untersuchen. Ashrixai hatte, auf seine Anweisung hin, alles bereits im Besprechungsraum bereit gelegt und die Holodisk mit dem Projektor verbunden, 'sein' Amulett auf dem Tisch vor seinem Sessel ausgebreitet. Die gereinigte goldene Kette und der matt-rote Kristall, inmitten der dreieckigen Fassung, stachen auf dem grauen Durastahl der Tischplatte nur so hervor. Noch während er seine Schülerin einer Musterung unterzog und sich in seinen Sessel niederließ kam ihm diese verhängnissvolle Idee, wie er leider im Nachhinein feststellte, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen einer Prüfung zu unterziehen. Während er durch die hunderten Titel der Archivdateien, die sie erbeutet hatten, scrollte und schlussendlich das Journal von Aleema Keto öffnete schob er seiner Schülerin das kostbare Amulett zu. " Übersetze die Inschrift. Ich will wissen wie es um dein Studium der Sprache der Sith steht", hatte er sie beiläufig angewiesen und sich lieber auf die Niederschrift der verstorbenen Krath-Kultistin konzentriert. Es dauerte fast zwei Minuten, in Anbetracht der Kürze der Gravierung war er geradezu enttäuscht, bis die Rattatak die Übersetzung stammelnd und unsicher vortrug: "Die Zu .. kunft der Sith." Die Gravierung, so schmeichelhaft der Klang auch war, konnte ihm absolut nicht bei der Zuordnung eines möglichen Besitzers oder Erschaffers helfen. "Greif nach deiner Umgebung während du es hälst. Ich will wissen wie potent es ist.", murrte er seiner Schülerin kurz angebunden zu und fand weiterhin keine Aufmerksamkeit für sie. Seine Anweisung geschah so beiläufig, so desinteressiert, das ihm selbst nicht auffiel welchen Fehler er begangen hatte. Erst als er fremde kalte Fühler die nach seinem Geist griffen spürte wurde ihm das Ausmaß seiner Unachtsamkeit bekannt: Ashrixai, die loyale und unterwürfige Rattatak, hatte das Amulett in seiner Wirkung als Fokus nur zu einem Zweck genutzt. Sie hatte versucht einen Blick auf seine Gedanken, sein Verlangen, und seine Wünsche zu werfen. In einem Sekundenbruchteil ergriffen Zorn, Hass und Angst gleichermaßen von ihm Besitz und wählten die Rattatak zum Ziel. "WAS HAST DU GESEHEN?", schäumte er über alle Maßen und schloß die unsichtbare Hand der Macht um ihre Kehle. Nichts anderes als massiven Druck übte er auf ihren Kehlkopf aus. Entweder sie würde die Antwort herauswürgen oder sterben. In ihrem geschwächten Zustand, die potenzierte Macht die ihr das Amulett verlieh hatte sie berauscht und im Austausch ihre Ausdauer vollkommen verzehrt, konnte sie sich nicht wehren. "Euer Verlangen ... wollte es erfahren ... besser dienen.", kam es nur abgehackt über ihre Lippen während sie nach Luft japste. Ihre Augen verdrehten sich langsam und sie war der Ohnmacht nahe. Doch sie war sich bewusst, dass ihm das nicht genügen wurde und so versuchte sie unter dem Druck auf ihre Atemwege noch mehr herauszuwürgen: "Pyramide aus Obsidian ... Jedi-Ansturm ... e-ebenholzfarbene... Blitze." Die Augen des Lords rissen sich weit auf, zeigten eine von Schock und Wut verzerrte Grimasse. Wie tief hat diese Närrin geblickt? Hat sie wirklich nur aus dem Drang mir eine bessere Dienerin zu sein nach meinem Geist gegriffen? Wie ist es um ihre Loyalität bestellt? Viele solcher Gedanken schossen ihm wie ein Stakkato-Feuer über die Gehirnrinde und nährten seine Paranoia. "Jetzt werden wir sehen wie es um deine Wünsche, deine Loyalität bestellt ist, Ashrixai!", entfuhr ihm die Drohung gefährlich leise durch aufeinandergebissene Zähne. Mit einer kraftvollen Geste seiner rechten Hand wuchtete er der Rattatak einen Machtstoß gegen die Brust der sie mitsamt des Stuhls auf dem sie saß gegen die metallenen Wände krachen ließ. Wehrlos, verletzt, glitt sie zu Boden und nur ihr hektisches Japsen nach Luft verriet ihren wachen Zustand. Er hatte derweil, immernoch in feurig lodernden Zorn getaucht, den Tisch mit weiten Schritten umrundet und das Sith-Amulett in seine rechte Hand gerufen. Jene ballte er krampfhaft zu einer Faust, in der er den Talisman einschloss, und schöpfte tief in der Macht um den Ansturm auf den Geist seiner Schülerin vorzubereiten. Kraftvoll, seine Macht potenziert durch den Fokus und die Gefühle die ihn überwältigt hatten, startete er seine Offensive und drang ein. Wie eine wildgewordene Horde Bestien, eine Stampede, griff er ohne Zurückhaltung und präzise Führung nach den Gedanken seiner Schülerin. Vieles hatte er über die Jahre gelernt, die Zeit nach dem Vertrag von Coruscant und seine Ressourcen als Lord genutzt, doch er war immernoch ein Sith-Krieger, ein Feldherr, und kein Hexer. Er wusste wie er vorzugehen hatte, aber im Gegensatz zu der Manipulation seiner Körperkraft und seiner Klinge fehlte ihm hier das Feingefühl. Einen roten Schleier vor Augen griff er wüst nach ihren Gedanken, drang tief ein bis er schließlich das Ziel erreicht hatte. Doch weder seine Angst noch seinen Zorn konnte das was er fand befrieden: - Ashrixai stand in einer dampfenden Lache Blut, in ihrem Rücken stapelten sich einige Leichen und die Banner des Imperiums an den Wänden brannten. An ihrer Seite befand sich Aryid, sein Leibwächter, welcher mit einer Salve einen weiteren Sith niederstreckte. Sie befanden sich in der Kammer des 'Dunklen Rats'. - Diese Vision war so dermaßen unbefriedigend das er weiter forschen wollte, aber so sehr er sich auch reckte blieb ihm weitere Einsicht verwehrt. Der Fokus, das Sith-Amulett, forderte auch von ihm seinen Preis ein. Wenngleich er von deutlich mehr Macht zehren konnte und dementsprechend länger das Amulett genutzt hatte, konnte er die Erschöpfung nicht verleugnen. Das Kleinod brannte förmlich in seiner Hand und das rote Glimmen drang geradezu aggressiv durch die Räume zwischen seinen Fingern. Unter schwerem Atmen sank er auf seine Knie herab, ließ das Amulett fallen, und stierte seine mittlerweile bewusstlose Schülerin an. Alles was danach passierte, bevor er das mediznische Personal anwies sich um die Rattatak zu kümmern und er sich in sein persönliches Quartier zurückgezogen hatte, waren nur verwaschene Erinnerungen.


    Unter einem aggressiven Knurren richtet sich der Lord wieder auf und verlässt schwungvoll die roten Laken seines Bettes. Es ist nicht die Erinnerung an ihr vorschnelles närrisches Verhalten, ihr Mangel an Selbstkontrolle die meine Adern mit der sengenden Schlacke von Zorn erfüllen. Nein. Meine Unachtsamkeit, mein Mangel an Selbstkontrolle, und meine unbegründete Angst lassen mich beben. Unter einem weiteren gutturalen Knurren rammt der kräftige Mann seine linke Hand zur Faust geballt in die Wand. Der Schmerz lenkt seinen Zorn für einen Moment ab und ermöglicht seinen Gedanken eine längst verdiente Pause. Es folgt ein scharfes Schnauben und einige kontrollierte tiefe Atemzüge bevor er seine Faust von der Wand löst und sich im Gegenzug mit seiner Schulter anlehnt. Nur langsam, beinahe erschöpft, senkt er seine Augenlider herab und reibt sich mit den Zeigefingern beider Hände über die immernoch leicht pulsierenden Schläfen. Der Versuch seine Gedanken zu leeren, sich zu beruhigen, gelingt und er steigt seitlich zurück in sein Bett, diesmal unter die Laken. Genug reflektiert. Ich habe was ich wollte und um Ashrixai werde ich mich auf Dromund Kaas kümmern. Mit diesen abschließenden Gedanken kehrt wirklich so etwas wie Ruhe in seinen Körper ein und unter einem letzten scharfen Schnauben schließt er die Augen endgültig.

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    -=Kapitel 1 - Part 2 "Alltag; Zwischen Lord, Geschäft und Ambition"=-
    Dromund Kaas, Kaas-City - 'Ardas'-Komplex: Penthouse , kurz vor Mittag


    Labrass blinzelt und wischt sich eilig mit dem linken Handrücken über die Augen um den penetranten Schweiß, der von seinem Haaransatz in Form kleiner Tropfen die Stirn herunterfließt, zu entfernen. Erst jetzt, ohne das unangenehme Gefühl von Flüssigkeit in seinen Augen, hat er wieder einen klaren Blick für seine Umgebung und kann sich auf den nächsten Schritt seiner heutigen Trainingseinheit vorbereiten. Verbrauchte heiße Luft stößt er scharf schnaubend durch die Nase aus und während er versucht seinen Atmen wieder zu kontrollieren deaktiviert er das Lichtschwert in seiner rechten Hand. Jetzt wo das persistente Fauchen und Summen seiner roten Klinge versiegt legt sich ein Mantel der Stille über den hohen hell erleuchteten Raum, die Trainingshalle seiner Suite. Eine Ruhe nur von sehr kurzer Dauer. Mit weiten zielstrebigen Schritten stapft der Lord, gehüllt in einen roten Jumpsuit der nur an wichtigen Stellen mit dünne Durastahlplatten verstärkt ist, über den mit Obsidian-Platten ausgelegten Boden und jeder Kontakt zwischen Stiefelsohle und Obsidian hallt donnernd durch die Halle. Sein Weg führt ihn zu einem neben der Tür angebrachten elektronischen Panel. Den geschwungenen Lichtschwertgriff noch in der Rechten bedient er es langsam, als würde er jedesmal vorher überlegen ob es sich um den richtigen Knopf handelt, mit den Fingern seiner linken Hand. Auf seine Eingaben folgt ein bestätigendes Piepen und nach einer weiteren kurzen Stille das Geräusch von schwerarbeitender Hydraulik, Steine die über ihre raue Oberfläche geschliffen werden, sowie das leise Flackern der eingelassenen Deckenleuchten. "Die Energieversorgung ist immernoch nicht einwandfrei wiederhergestellt worden. Viel länger lasse ich sie meine Geduld nicht mehr erproben", mockiert er sich mit knirschenden Zähnen während er sich wieder in den Raum hineindreht und der Lärm der Maschinen mit dem Abschluss ihrer Arbeit versiegt. Der Blick seiner stechend grünen Augen fällt auf ein Paar Droiden, ihr Bau erinnert sehr stark an Humanoide, die sich unter dem leisen Surren ihrer Servomotoren aus zwei freigelegten Kammern in der gegenüberliegenden Wand herausbewegen. Nach zwei Schritten stoppen Beide, völlig regungslos warten sie auf Befehle, und das Klacken ihrer dreiklauigen Metallfüße auf den Bodenplatten verstummt. Flüchtig unterzieht er die grau metallischen Zylinder, die schlicht konstruierten Lichtschwerter, in ihren Händen und schlussendlich die Droiden selbst einer Musterung. Sie haben auf einen ersten Blick absolut nichts das auch nur im Entferntesten an die Vorbilder erinnert nach denen sie konstruiert wurden, schießt es ihm fast schon bedauernd durch den Kopf. Aber es wird reichen und mit den Fähigkeiten von Darth Malgus und Marr könnte ich mich wohl kaum messen. Ein selbstbewusstes Lächeln legt sich auf seine spröden Lippen und angespornt von einem gewissen Eifer, einem Zeichen seiner Vorfreude, lockert er seine Schultern durch langsame Kreisbewegungen. Reduziert man beide nur auf ihre Handhabung des Lichtschwerts kann ich zumindest 'mithalten', wenn nicht sogar gleichziehen. Langsam senken sich seine Augenlider herab und er geht noch einen Moment in sich um die nötige Konzentration aufzubauen. "Droiden, beginnt mit Trainingsprogramm 17-D.", hallt seine tiefe beherrschte Stimme durch den Übungsraum während er die Augen wieder öffnet und sein Lichtschwert aktiviert.


    Es dauert einen Moment, in der die Subroutinen der Droiden deren Körper mit dem nötigen Input füttern, bis sich das beständige Summen vier weiterer Lichtschwerter anschickt das fauchende Surren seiner eigenen Klinge zu übermannen. Kurz darauf erfährt die Geräuschkulisse der Übungshalle einen weiteren Zusatz: Metallisch klirrt es mit jedem schnellen Schritt den die Droiden auf ihren Herren zu machen und mit ihren Klauen über den steinernen Boden kratzen. Die Servomotoren heulen unter der Belastung geradezu auf, garnicht zu vergleichen mit dem leisen Surren von Servicedroiden. Seine mechanischen Kontrahenten brauchen nur drei Sekunden um den Raum zu durchqueren - Mehr als genug Zeit seinem Körper die nötige Spannung zu geben und sich, sowie seine Klinge, in Ausgangsposition für eine defensive Haltung zu bringen. Gegen vier Klingen beginne ich am Besten in der Soresu-Form, schießt es ihm überflüssigerweise durch den Kopf während sich die blauen Klingen das erste Mal nach seinem Körper recken. Mit einer flinken Bewegung aus seinem rechten Handgelenk stellt er seine Klinge vor dem Torso quer und blockt so die Eröffnungsschläge beider Droiden. Als die Schwerter aufeinader treffen knistern, fauchen, sie sich einander geradezu an - wie Raubtiere die ihre Beute konfrontieren. Doch der Kontakt ist nur kurz, denn die Droiden folgen ihrem Programm und initieren die weitere Offensive. Während sich der Linke eindreht und mit dem rechten Arm einen seitlichen Hieb nach Labrass Körpermitte treibt, versucht der Rechte sich an einem horizontalen Hieb seines linken Schwertes nach dem Kopf seines Herren. Dessen Erfahrung und Fortschritt innerhalb der Lichtschwertführung ermöglicht es ihm mit Leichtigtkeit einzuschätzen welchen Schlag er zuerst abwehren muss und sein Körper handelt, programmiert und gestählt durch zahllose Schlachten, geradezu automatisch. Seine rote Klinge ist nur ein verschwommenes Glimmen als er sie, nur durch Bewegungen in seinem Handgelenk und dem Unterarm, eine schnelle halbkreisförmige Rotation, die ihren Anfang bei seiner rechten Schulter und ihr Ende an seiner linken Hüfte hat, vor seinem Körper beschreiben lässt. In der Bewegung seiner Klinge liegt genug Schwung um beide Schläge vor eintreffen nicht nur abzufangen sondern auch noch dafür ihre Klinge ruckartig zurückzustoßen. Den Bruchteil der Ruhe nutzt er für ein beherrschtes Ausatmen, einen Ausfallschritt zur Seite und das Zurückführen seiner Klinge in die Ausgansgposition von Soresu. Dann brechen die Droiden wieder über ihn ein und verwickeln ihn in eine Serie von Schlägen, alle Klingen - ob blau oder rot - sind nicht mehr als verwaschene Spuren in der Luft die sie durchschneiden. Ducken, zur Seite, de Klingen aneinander abgleiten lassen, Blocken, über die Schläge hinweg springen. So vergehen viele anstrengende und fordernde Minuten in denen keiner der Kontrahenten es auch nur vermag einen Treffer zu landen. Er verlässt sich ganz allein auf seine Schwertführung und setzt die Macht nur unterbewusst in kleinen Schüben, füttert seine gealterten Muskeln und Knochen mit der nötigen Energie, um den harten und unnachgiebigen Schlägen der Droiden Stand zu halten ein. Wie oft schon habe ich Ashrixai an dieser Defensive verzweifeln lassen. Nichts ist für einen Sith, der so blutlustig und unkontrolliert ist, unangenehmer als keinen Treffer zu landen während man merkt wie die eigene Kraft schwindet. Den Wenigsten verhilft ihre Wut über diesen Zustand hinweg noch zum Sieg. Diese wenigen selbstverliebten Gedanken bringen ihn um einen Teil seiner Konzentration, etwas das bei einer 'normalen' Trainingseinheit nie ins Gewicht fallen würde. Doch diesmal findet einer der Droiden eine Lücke in seiner wirbelnden, von flüssigen und schnellen Bewegungen geprägten, Verteidigung und treibt seine Klinge - Der Macht sei Dank in ihrer Intensität herabgeregelt - in die linke Schulter seines Herren. Das blaue Licht frisst sich gierig, das beständige Summen geradezu aggressiv, durch den dünnen Stoff seines roten Jumpsuits und verbrennt ihm die Haut darunter, schneidet gar ein Stück in sein Fleisch. Sengender Schmerz breitet sich von den verletzten Nervenenden seiner linken Schulter durch seinen Körper aus und ihm entfährt ein teils gequältes, teils wütendes, Zischen über die Lippen. Normalerweise würde er sich nun auf diesen Schmerz konzentrieren, ihn in Zorn wandeln und seine Macht daran zehren lassen. Ich bringe diese Übung zu Ende, wie ich sie begonnen habe, 'knurrt' er sich in seinen eigenen Gedanken an um diese Idee direkt im Keim zu ersticken. Mit einem kräftigen Tritt befördert er den Droiden außer Reichweite - das dessen Klinge dabei die Wunde in seiner Schulter nur noch weiter dabei aufreißt scheint ihn wenig zu interessieren - und macht einen Ausfallschritt nach Hinten um der möglichen Vergeltung des anderen Kontrahenten zu entkommen. Die Rezeptoren beider Droiden richten sich auf ihren Meister und sie verharren an Ort und Stelle. "Fortfahren, Meister?", kommt es blechern und unisono aus den Vokabulatoren. "Trainingsprogramm 17-D bis zur Deaktivierung ausführen.", knurrt Labrass guttural als hätte ihn die beiden Metallbüchsen gerade absichtlich verspottet. Was ein absurder Gedanke.
    Es dauert nur den Bruchteil einer Sekunde bis man ihn wieder mit einem Sturm von schnellen Schlagabfolgen eindeckt, doch wieder scheint er jeden Versuch nur mit geschicktem schwingen und rotieren seiner Klinge abzuwehren. Wieder zieht sich diese Abfolge, das Schauspiel, über einige Minuten und es wird langsam klar das jede weitere Minute dem Sith nicht von Vorteil sein wird. Die Maschinen werden mit Sicherheit nicht in absehbarer Zeit müde, aber ich schon. Es ist Zeit das Ganze zu beenden. Plötzlich vollendet er einen der halbkreisförmigen Bögen nicht, die seine Parade darstellen, sondern macht einen Ausfallschritt zur Seite. Noch in der selben Bewegung wandern sein Schwertarm, die Schläge der Droiden gehen derweil ins Leere, an seiner Körperseite vorbei nach Hinten um dann in einem kraftvollen Ruck wieder nach vorne zu schnellen. Der Stoß den er so vollführt findet präzise sein Ziel und unter einem biestigen Fauchen dringt das Ende seiner roten Klinge in die mechanische Hand eines der Droiden ein. Die einfache Durastahllegierung kann die Schaltkreise nicht schützen, so kurz der Kontakt auch nur ist schmilzt und zerberstet alles das seine Klinge berührt, und seinem Kontrahenten entgleitet eines der Schwerter. Unbeirrt stürzen sich beide Droiden, schließlich kennen sie keinen Schmerz, wieder auf ihn und binden den Sith erneut in einen schwindelerregend schnellen und kraftvollen Schlaghagel. Wieder pariert er Schlag um Schlag, lenkt die Klingen an seinem Körper vorbei oder weicht schlicht aus und späht auf eine Möglichkeit anzugreifen. Die Maschinen sind gut programmiert, ihre Bewegungsabläufe hervorragend koordiniert, aber keine Schwertführung ist je perfekt. Der Droide mit nur noch einem Schwert führt einen horizontalen Hieb auf den Kopf seines Meisters aus, während sein Partner mit einer blauen Klinge nach Labrass sticht. Wagemutig begibt sich Labrass mit einem Ausfallschritt in die direkte Mitte zwischen beiden Droiden. Dort lenkt er den Stich des Einen mit einem kraftvollen Hieb von Unten so ab, dass sich dessen Schwert in den Weg der Klinge seines 'Verbündeten' stellt und sich beide Schwerter fauchend verkeilen. In der Gunst der Stunde zieht er den zuvor ausgeübten senkrechten Hieb von Unten, mit dem er den Stich abgewehrt hat, durch und fügt der Klinge etwas 'Schnitt', mithilfe einer kleinen Eindrehung seines Handgelenks, bei um die mechanischen Handgelenke seiner Kontrahenten zu durchtrennen. Wieder zischt es als Kontakte, Kabel, Stahl in den 'Schmelztiegel' geraten und es klirrt metallisch als Schrott sowie die deaktivierten Lichtschwerter mit den schwarzen Obsidian-Platten kollidieren. Der Droide links von ihm, nun vollkommen unbewaffnet, stellt jede Handlung ein und bleibt regungslos stehen. Sein Partner, noch mit einem Schwert ausgestattet, versucht sich hingegen an einem kraftvollen Hieb in Labrass Seite. Jener deaktiviert sein Lichtschwert, macht einfach nur einen schnellen Schritt auf den Droiden zu und begibt sich direkt vor dessen metallische Brust, in seine 'tote Zone'. - Eine Stelle wo er nie mit einem Hieb treffen wird. Noch bevor die Maschine sich zurückziehen kann rammt Labrass den Griff seines Lichtschwerts gegen die Durastahlpanzerung des Torsos und aktiviert sein Schwert wieder. Es faucht und zischt als sich die Klinge begierig durch den Körper des Droiden frisst. Der Sith reißt kräftig am Griff seines Schwertes und lässt seine Klinge den Torso der Maschine noch mehr verwüsten bevor er sie mit Schwung aus dessen rechter Körperhälfte herausbrechen lässt. Die Rezeptoren des Droiden blinken panisch bevor sie gänzlich verlischen und mit sich das Surren seiner Servomotoren begraben. “Trainingsprogramm 17-D ist beendet.”, ertönt es blechern in Labrass Rücken und nur kurz darauf verlischen auch die Rezeptoren, verstummen die Servomotoren, der anderen Maschine. In die Halle kehrt – endlich -, nach diesem 15-minütigen 'Schlachtgetümmel', mit einem Mal Ruhe ein. Einzig allein das erschöpfte Schnaufen, der Versuch die verbrauchte abgestandene Luft aus seinen Lungen zu pumpen, von Labrass verbleibt nachdem jener sein Lichtschwert deaktiviert hat. Der Schweiß rinnt ihm über das ganze Gesicht, sein Haar liegt klatschnass und wild verworfen auf seinem Haupt, es fallen gar kleine Tropfen von den Haarspitzen herab, und sein Brustkorb bebt noch von der ganzen Belastung. “Es sind nur Droiden, schlechte Kopien der Originale, aber sie sind mehr als ausreichend um meinen Körper bei Kräften zu halten und meiner Schwertführung als Wetzstein zu dienen.”, resümiert er zwischen den tiefen Atemzügen die er nimmt um seinen Puls wieder unter Kontrolle zu bringen. Mit jeder Sekunde die verstreicht fällt ihm aber nicht nur das Atmen leichter, auch der Adrenalinspiegel seines Blutes sinkt und lässt somit den Schmerz seiner linken Schulter brennend aufbegehren. Die Fleischwunde, 'dank' des Lichtschwerts kauterisiert, ist nicht besonders tief ringt ihm aber dennoch ein schmerzgeschwängertes Zischen ab. Dennoch hängt er sein Lichtschwert nur langsam, geradezu symbolisch, an seinen Gürtel um dann seinen rechten Unterarm etwa auf Kinnhöhe anzuheben. Mit einem simplen Knopfdruck seines linken Zeigefingers aktiviert er den KOM, eingelassen in die Unterarmschiene, und beginnt zu sprechen: “PSD-07! Lass mir ein Bad ein und unterrichte den Koch, dass er das Essen vorbereiten soll. Ich gedenke in einer Stunde zu speisen. Zu guter Letzt wirst du noch Dr. Hark hierher bestellen. Sie soll gefälligst alle anderen Termine absagen.” Es klickt leise im KOM bevor die prompte Antwort des Droiden folgt: "Sehr wohl, Herr. Die Übungshalle soll zu Morgen wieder hergerichtet werden?" Ein leises Grunzen presst sich durch seine aufeinandergepressten trockenen Lippen. Das Programm des Droiden benötigt ein Update. So eine unnötige Frage, schließlich gehört die Übung so fest zu meinem Terminkalender wie die tägliche Holokonferenz mit meinen Forschern. Schlussendlich antwortet er kurz angebunden und nähert sich mit langsamen erschöpften Schritten der Tür: "Ja."


    Es ist nun auf 12 Uhr, zumindest auf Dromund Kaas, und dennoch verirrt sich nicht ein Sonnenstrahl durch das breite Panoramafenster in seinem Rücken. Stattdessen ist der Raum, das Wohn- und Esszimmer seiner Suite im Ardas-Komplex, nur durch das fahle künstliche Licht der in die Decke eingelassenen Strahler und das ständige Aufblitzen der dunklen Stürme über Kaas-City beleuchtet. Durch ein leises Schnalzen seiner Zunge zollt er dem Koch, genauer dessen Essen, seinen Respekt und platziert das silberne Besteck auf dem leeren Teller. "PSD-07. Meine Termine für heute, danach sorgst du für Ordnung.", bringt er die Forderung in einem milden Tonfall über die Lippen und reckt seine Arme, er streckt sich, in die Höhe als würde er sich auf einen weiteren Kampf vorbereiten. Ernüchtert, begleitet von einem leisen Zischen, stellt er fest wie sehr ihn der zuvor von Dr. Hark angebrachte Koltopatch auf seiner linken Schulter selbst bei dieser Bewegung eine Behinderung darstellt. Im Gegenzug sorgt das Kolto wenigstens für Schmerzlinderung und beschleunigte Wundheilung. Ich reduziere die Bewegungen am Besten auf ein Minimum, dann fällt auch Niemandem diese maginale Schwächung auf. Besser ist es, nickt er seine paranoiden Gedanken ab und lehnt sich in seinem gepolsterten Sessel zurück. Die Hände faltet er sittsam auf der Tischplatte der langen Tafel - ca vier Meter - und sieht seinem Servicedoirden mit forschend gehobenen Augenbrauen entgegen. "Um 12:30 erwartet man Sie im Konferenzraum der Kaas-City Leitstelle für die obligatorische Holokonferenz. Für 14:00 haben Sie Mister Gharn, den neuen Chefprogrammierer, in Ihr Büro bestellt um sich die neue Sicherheitssoftware vorführen zu lassen. 15:00 ...", säuselt der Droide in der unnachahmlichen monotonen blechernen Art vor sich hin. Der Inhalt genauso interessant wie der Tonfall selbst. Geduldig ruht Labrass Blick auf dem silbernen Droiden während seine Gedanken jegwedes Interesse fahren lassen und sich anderen Dingen widmen. Seit vier Jahren der selbe Trott. Ich hatte nie einen besseren Stand, ein besseres Ansehen, innerhalb der imperialen Gesellschaft und das nur durch die ermüdenden Ränkespiele hinter der Fassade der Xar-Handelsgesellschaft. Geradezu enttäuschend und eine Spur erniedrigend. Der Moment an dem jede Vorsicht, jedes Abtasten, endlich verlischt und wir uns wieder in einem 'richtigen' Krieg befinden - Danach verzehre ich mich. Aber so lange der Imperator, oder der Dunkle Rat, mich nicht wieder an die Front bestellt muss ich mich weiter mit diesen verhassten Winkeladvokaten und Feiglingen herumschlagen. - Wenn es wenigstens 'Schläge' wären. Labrass entfährt ein entnervtes Schnauben durch seine Nase und der Droide unterbricht seinen Vortrag für einen Moment. "Soll ich Ihren 17:00 Termin absagen, Herr?", deutet er die Signale seines Meisters falsch. Jener vollführt nur einen knappen wegwischenden Wink mit seiner rechten Hand um die folgende barsche Antwort zu untermalen: "Nein. Fahr fort." Es surrt leise als die Servomotoren seines Servicedroiden sich während einer Verbeugung bemerkbar machen, bevor er schlussendlich fortfährt: "Um 18:00 wird Mister Aryid vorraussichtlich mit Eurer Schülerin Miss Ashrixai eintreffen, wie Ihr es befohlen habt. 18:30 ..." Seine Augen verengen sich zu kleinen Schlitzen und die Brauen wandern unter einem strengen, vielleicht gar wütendem, Blick zusammen. Heute verschaffe ich mir endlich Gewissheit. Dann kann ich auch wieder einen tieferen Schlaf suchen, zumindest etwas. Wer wird auch in Zukunft noch von Nutzen für mich sein, wer wird mir seine Loyalität beweisen? Flüchtig wandert ihm die Erinnerung an den unüberlegten rüden Einbruch seiner Schülerin in seine Gedanken und ein Gemisch aus Zorn sowie Angst macht sich in seiner Brust breit. - Ein gefährliches Gemisch, beide Elemente vereint lösen meist eine 'tödliche Reaktion' aus. Angst ist essentiell, nehmen seine Gedanken diesen Hinweis direkt auf. Sie bewahrt uns vor Fehlern, warnt uns vor möglichen Gefahren, und ist ein mächtiger Katalysator in den Händen eines fähigen Sith. Sie ist Teil meiner Existenz und nichts wofür ich mich schämen muss. Sie degradiert mich nicht, sondern erhebt mich über jene die zu ignorant und selbstverliebt sind um sich dieser Erkenntniss hinzugeben. Der Droide setzt seinen Votrag derweil unermüdlich fort, auch wenn sein Meister schon längst aufgehört hat zuzuhören. Jener blickt mehr durch, als auf, die silberne Oberfläche seines mechanischen Dieners und ist immernoch in seinen Gedanken verloren. Nicht nur das Bild seiner Rattatak-Schülerin schwirrt ihm vor dem Blick herum, sondern auch das Gesicht von Lord Cephai, versteckt im Schatten ihrer Kapuze. Alles ist vorbereitet und es gibt nur zwei Optionen bezüglich des Ausgangs meines kleinen Tests, sinniert er während sich seine rechte Hand unbewusst um sein Kinn legt. Entweder Beide verlassen lebend den Marr-Komplex, oder Keiner. Cephai wird Ashrixai's Loyalität prüfen und so selbst einer Prüfung ihrer Fähigkeiten, ihrer Bereitschaft meinen Befehlen zu folgen, unterzogen. Egal wie das Szenario ein Ende nimmt, es lässt mich stets als Gewinner zurück. Ein Lächeln, so berechnend wie kalt, wandert über die spröden Lippen des Sith-Lords bevor er einmal langsam die Augenlider herabsenkt und sich dann endlich aus seinen Gedanken befreit.


    Sein Diener hat derweil begonnen den Tisch abzuräumen und verfrachtet den Teller seines Herren gerade auf ein Tablett. "Ihr Speeder wird in 5 Minuten am Gebäudeeingang auf Sie warten, Herr.", lässt die Maschine vernehmen bevor sie unter dem leisen Surren ihrer Servomotoren die Eingangstür ansteuert. "Gut. Sorg dafür das Dr. Hark sich um 19:30 für einen weiteren Checkup meiner Wunde hier einfindet.", gibt er der Maschine noch zu verstehen während er sich, beide Hände auf den Lehnen, aus dem Sessel hochstemmt. "Sehr wohl, Herr.", hört er noch bevor die Tür zischend hinter der Maschine schließt. In aller Ruhe strafft er mit ein paar gezielten Handgriffen den feinen Stoff seiner aufwendig verzierten Tunika, versehen mit Anleihen von Rüstungen um sein Dasein als Krieger zu untermauern, bevor er seine Schritte über die schwarzen Obsidianplatten ebenfalls in Richtung des Ausgangs lenkt und seine Suite verlässt. Auf in einen vielversprechenden Tag.

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    -=Kapitel 2 - Part 1 "Erkenntnis; Der falsche König"=-
    Dromund Kaas, Kaas-City - 'Ardas'-Komplex: Penthouse - Bibliothek, Mitternacht


    „Ist Qel-Droma gefallen weil der dunkle Lord es wollte, weil die Macht wieder einer ihrer Launen unterliegt, oder ist er schlicht einer der vielen Versuchungen erlegen? Hat sein Verlangen nach Macht und Einsicht um uns zu besiegen ihn seine noble Seele gekostet und ihn den Pfad zur dunklen Seite weit über den Punkt einer möglichen Rückkehr hinuntergeführt? Selbst mein lieber Cousin weiß es nicht, auch wenn er den Jedi über die letzten Wochen jeden Tag observiert hat, als wäre er nicht mehr als ein wildes Tier, während er gegen das von mir entwickelte Gift kämpfte und sich in Agonie wand. Einzig allein der Blick aus diesen getrübten Augen, in denen Schmerz, Hass und Begierde um die Vorherrschaft kämpfen, verrät die Wahrheit. Eine Wahrheit die Satal, besessen von seinen festlichen Zeremonien und Machtspielchen mit dem Volk angelehnt an die seines verhassten Vaters, niemals verstehen wird. Qel-Droma's Fall ist erst durch seine Begierde nach mir, sein falsches Vertrauen in mich oder vielmehr die Illusion die ich ihm präsentiere, vollends möglich gemacht worden. Kein Mann wird sich je vollends von seiner Lust freisprechen können und jenen denen es nicht gelingt ihre Überlegenheit auch in den schwächsten Momenten ihres Geschlechts zu wahren werden selbst zu Sklaven.“


    Es knallt dumpf, zischt leise aufgrund der verdrängten Luft, als die schon leicht vergilbten und zerschlissenen Seiten des Buches, eingebunden in rotes Nexu-Leder, zusammenschlagen. Nur einen Sekundenbruchteil später segelt der Foliant, achtlos aus den Händen des Lesers entlassen, herab auf den Boden aus schwarzem Obsidian und lässt es neuerlich dumpf knallen. „Wenigstens hat diese missratene Keto erhalten, was ihr gebührt.“, erhebt sich die kehlige Stimme des Sith-Lords während er das Buch mit einem Ausdruck von purer Missgunst beäugt. Seit Stunden sitzt er bereits in seiner Bibliothek, die Fläche des breiten Sessels ist schon lange nicht mehr bequem, und atmet die abgestandene Luft tief über von unterschwelliger Wut geweitete Nasenlöcher ein. Unruhig beginnt er mit den Fingern seiner linken Hand auf der von Leder überzogenen Armlehne zu trommeln, überschlägt seine Beine und wechselt neuerlich die Position seines Hinterteils auf der Sitzfläche des Sessels in den zwei Männer seiner Statur passen würden. „Muss ich sie dereinst büßen lassen, ihr die Luft für weitere Worte und Illisionen abschnüren, wie Qel Droma die Keto-Schlampe büßen lassen hat?, bringt er es knurrend über seine Lippen, die aufgrund mangelnder Zunahme von Flüssigkeit vollkommen ausgetrocknet sind, und stellt die Frage neuerlich die ihn die ganze Nacht auf den Beinen gehalten hat. „Seit wann fällt es mir so schwer einen Entschluss zu fassen? Ich weiß wirklich nicht was ich will.“, schnaubt er die vorherrschende Erkenntnis geradezu genervt aus während er den Kopf schüttelt und packt sich dann mit der linken Hand an sein breites Kinn um gegen den eigenen Bewegungsdrang zu kämpfen. „Nein. Ich weiß immernoch was ich will ...“, haucht er fast schon eine Spur drohend obwohl er vollkommen aleine ist und zieht seine Augenbrauen ernst zusammen. „...ich muss nur meine Emotionen sortieren. Wieder Ordnung in das Chaos bringen, an dem auch dieses schöne Miststück Aglaya ihren Anteil hat.“, knurrt er den letzten Teil zwar über alle Maßen aggressiv doch kann das makabere Lächeln auf seinen Lippen nicht verhindern. „Und dafür muss ich über den ganzen Tag, die Quelle meiner überschäumenden Wut und Streitlust, reflektieren die meine Kontrolle derart zerfressen konnte.“ Er atmet tief ein, legt seinen linken Arm wieder auf der Lehne ab, und lässt sich gänzlich zurückgleiten. Nicht nur in den Sessel, sondern in seine Erinnerungen.


    Vier Monate und 14 Tage, er hatte sich es genau eingeprägt, waren vergangen seit Labrass das letzte Mal in diesem Turbolift gestanden hat, flankiert von zwei Wachen in Roben die nicht unabsichtlich an die Garderüstung der Schwarzen Zitadelle erinnerten, und kurz davor war seinem Meister wieder in das hässliche Angesicht blicken zu müssen. Über die Jahre in denen er als Schattenhand Darth K'ledge's gedient hat wurde es zu einer Regelmäßigkeit, einer Sicherheitsmaßnahme, ihn alle paar Monate persönlich zu empfangen. Die zwei Wachen sollten nur ein kleiner Teil der Zeremonie sein die ihm neuerlich ultimativ vor Augen führen sollte an welcher Stelle er stand, was man von ihm erwartete und was nicht. Auch an diesem Tag sollte es nicht anders von Statten gehen, daran würde auch das Artefakt das er wie gewünscht erbeutet hatte nichts ändern. Dankbarkeit und Lob waren Dinge mit denen sein Herr stets geizte, vorallem wenn sein Gegenüber bereits ein Selbstbewusstsein aufgebaut hatte das ihm gefährlich werden könnte. Erstaunlich gelassen ließ sich Labrass anfangs aus dem Lift, durch die Gänge, bis hin zur persönlichen Kammer des Darth geleiten, doch mit jedem Schritt wuchs die Anspannung in seinen Muskeln, in seinem Geist. Die Wachen öffneten ihm und postierten sich dann, erfahren genug nicht weiter zu gehen, neben der Tür. Mit all der Würde, Kraft und Erhabenheit die er in Pose und Schritt legen konnte durchschritt der Sith den Bogen und wählte so eine bewusst provokante Art um seinem Meister gegenüber zu treten.


    „Ein Fehler, der mit einer Erkenntnis belohnt wurde die weit über all den Groll und Schmerz hinausgeht.“, flüstert er leise zu sich selbst und wieder schleicht ein Lächeln, diesmal raubtierhaft dank der entblößten Zähne, über seine scharfgeschnittenen Züge.


    Wie immer war die Kammer, so groß wie die Brücke eines größeren Frachters, in einen Mantel der Dunkelheit getaucht der nur vom dimmen roten Licht einiger weniger Holocrons, aufgereiht mit Büchern und anderen Schriftstücken in Regalen die tief in die Wand der Kammer geschlagen waren, durchbrochen wurde. Die Dunkelheit war seinem Meister im hohen Alter zu einem unschätzbaren Verbündeten geworden und ein Blick auf die kleine Silhouette inmitten eines Meditationskreises offenbarte die Wahrheit hinter diesem Gedanken. Klein, zusammengekauert und schwach – die Silhouette eines gebrochenen Mannes. Labrass überbrückte die Distanz mit weiten Schritten und der Hall seiner schweren Stiefel versiegte erst als er wenige Meter hinter seinem Meister stehen blieb. Wenn seine Schritte ihn nicht angekündigt hatten, dann zumindest der riesige Schatten seiner imposanten muskulösen Gestalt gehüllt in eine geradezu zeremonielle leicht armierte Robe, verursacht durch die Holocrons in seinem Rücken, den er über die kleine Gestalt des Darths warf. „Aus deiner selbstsicheren arroganten Haltung mit der du die Schwachen, dein Gefolge, beeindruckst und kontrollierst, schließe ich du warst erfolgreich, mein Schüler?“, erhob die Gestalt eine Stimme so klar, stark und bedeutungsschwanger das seine Silhouette über den Greisenkörper hinaus zu wachsen schien. Wie immer widmete er seinem Schüler keinen Blick, legte ihm den vermeintlich angreifbaren Rücken offen. Darauf war er bereits einmal reingefallen und hatte gelernt den alten Mann nicht zu unterschätzen. „Oder geht deine Arroganz, deine Narretei, nun endlich weit über dein logisches Verständnis hinaus?“, erklang es in einem einnehmend eiskalt stechenden Tonfall. Es kam ihm vor als würden sich schwere Brocken Eis über ihn ergießen, ihn schaudern lassen und seine stolzen Schultern dem Boden entgegen ziehen. „Ich war erfolgreich, Darth K'ledge.“, brachte er nur langsam ,als würde die 'Kälte' seine Zunge lähmen, hervor und fügte dann kehlig, eine Spur herausfordernd, an: „Mein Lord.“ Der Darth schien das aber einfach zu übergehen, aus dem Alter für ein billiges Wortgefecht ob solcher Nickligkeiten war er lange heraus und eine gewisse Trotzigkeit war er von seinem Schüler zudem gewohnt. Genau das machte ihn schließlich so wertvoll und gefährlich zugleich, so lange seine Ambition im Zaum gehalten wurde und gelenkt werden konnte war er nützlich. „Das liegt an mir zu beurteilen, junger Sith.“ Aus der Dunkelheit trat der engste Vertraute des Darths, der Kommandant seiner Wacheinheit, Ghaven Zhat. An Stattlichkeit, Kraft und Verschlagenheit stand dieser Mann Labrass nie in etwas nach. Eine Tatsache die er den höhergestellten Sith bei jeder Gelegenheit merken ließ, wenn er ihn zum Beispiel mit voller Absicht im Regen Kaas warten ließ, weil der Speeder angeblich nicht einsatzbereit wäre. Sie tauschten nur einen längeren Blick aus, etwas das dem Mann an diesem Tag deutlich schwerer fiel da Labrass ausnahmsweise keinen Hehl aus seiner Verachtung machte, bevor der Sith-Lord ihm das erbeutete Amulett, das Objekt der Begierde, überreichte. Zhat kroch geradezu in die Nähe seines Meisters und übergab ihm das Amulett bevor er sich dann wieder in die Dunkelheit zurückzog, das er überhaupt anwesend sein durfte war ein Privileg das er nicht überstrapazieren wollte. Minutenlang studierte der Greis, der immernoch keine Anstalten machte seinem Schüler das ausgemergelte Gesicht zuzuwenden, das Kleinod schweigend. Wahrscheinlich ist er bereits wieder seinen Phantastereien unterlegen, schoß es Labrass zu dem Zeitpunkt durch den Kopf und umso härter traf ihn der kommende Hieb: „Du arroganter Gockel hast versagt ...“


    „Versagt?“, Labrass Zunge fiel es hörbar schwer dieses Wort über die Lippen zu bringen und sein Tonfall war ein Sinnbild für einen Mann der viel zu lange keine Niederlage mehr einstecken musste. Die Überraschung, die die Offenbarung seines Meisters mit sich brachte, trat komplett in den Schatten der arroganten Skepsis die Ton und Blick des Sith-Lords beherrschten. Für ihn war das Ganze nicht mehr als ein weiterer fadenscheiniger Grund den der Darth heranzog um seinen ambitionierten Schüler in seine Schranken zu weisen. „Ihr irrt Euch.“, kam es dann nüchtern und geringschätzig über seine Lippen als wäre diese offensichtliche Beleidigung nur eine Bagatelle. „Das ist exakt das Amulett nach dem Ihr gesucht habt. Spart mir Eure ...“, seine Übertretung ging in seinem eigenen Knurren unter als ihn, aus dem Nichts, der Schlag einer unsichtbaren Hand von den Füßen holte und der Sith-Lord mit dem dumpfen Scheppern seiner armierten Robe auf dem Rücken landete. „Spar dir deine falsche Arroganz, deine herablassende Art.“, hallte die erzürnte Stimme des alten Darths durch die Kammer. Selbst für seinen Machtstoß, die Zurechtweisung seines Schülers, hatte er sich nicht erhoben und verblieb weiter gebeugt, abgewandt, im Schatten. Das Gift das seine Zunge nun versprühte, die griffige Präsenz von Wut die von der Silhouette ausging, war für Labrass dennoch Anzeichen genug jetzt endgültig die ungeteilte Aufmerksamkeit seines Meisters zu haben. Doch war das wirklich erstrebenswert? Betont langsam erhob er sich wieder, aus dem Augenwinkel konnte er erkennen wie sich Zhat langsam näherte, und verbarg so gut es ging die Wut die aufgrund dieser Schelte in ihm aufkeimte. An diesem Tag wollte er seinem Meister keine Genugtuung zu bieten, vielmehr kehrte er seinen Trotz nach Außen und fand zu alter erhabener Pose zurück. „So kannst du deinem jämmerlichen Gefolge gegenübertreten, aber nicht mir … Bursche.“ Für einen Moment konnte Labrass das goldene Amulett in den Schatten erkennen, es schwebte über der rechten Schulter seines Herren, und ein Zwinkern seiner grünen Augen, ein Zucken der Muskeln in seinem rechten Arm, später fing er es direkt vor seinem Gesicht auf. „Schaff mir diesen Schrott aus den Augen.“, zischte Darth K'ledge missbilligend und seinem Schüler war klar das der Tonfall sich allein auf die verwehrte Genugtuung einer effizienten Bestrafung bezog. „Was macht Euch so sicher, dass es sich nur um Schrott handelt? Ich kann die Macht in diesem Kleinod deutlich spüren. Haben Euch Sinne und … Kraft verlassen?“, sprach er, mit voller Gewissheit die Grenze übertreten zu haben und so ohne jegwede Zurückhaltung, in einem von Spott triefenden Tonfall. Aus den 8 Ecken der Kammer näherten sich jetzt alle 'Schattengardisten', wie sein Meister sie nannte, mit gezogenen und aktivierten Schocklanzen. Sie kreisten ihn ein, die aufbrausende Präsenz des Darths und das unheilvolle Schweigen seinerseits waren Befehl genug. Das hektische Surren der Energiezellen, das leise Knistern der elektrischen Stöße, ließ die Luft in seiner Nähe vibrieren und füllte seine Ohren während die Gardisten, angeführt von Zhat, ihre Lanzenenden auf ihn ausrichteten. „Du kommst in meine Kammern, bläst deine Brust auf vor lauter falschen Stolz und findest in deiner fehlgeleiteten Ambition die Dreistigkeit nicht nur mein Urteilsvermögen, sondern zugleich meine Macht, in Frage zu stellen? Ich habe andere Sith schon für weniger exekutieren lassen.“, geradezu unnatürlich ruhig und laut übertönte das Resumee seines Meisters den Lärm der Lanzen. „Fehlgeleitete Ambition, falscher Stolz ...“ Wie das Summen eines aufgebrachten Bienenschwarms erstickten die kommenden Hiebe und Stiche, entfesselt mit einem einzelnen Wink des Darths, weitere Anfeindungen, Anmaßungen, des Sith-Lords. Trotz all seiner Stärke ging er bei den kumulierten elektrischen Stößen die seinen Körper durchzuckten knurrend auf die Knie herunter und ein Beobachter hätte den Eindruck gewonnen man würde ein aufmüpfiges Raubtier züchtigen, in die Enge treiben. „Das Kleinod das du hälst ist nicht mehr als eine Fälschung, schlicht dazu geschaffen Narren wie dich zu täuschen. Im Original schlummert nur eine Macht, viel subtiler als der Puls der von diesem Schrott ausgeht. Es zeigt seinem Besitzer welchem Pfad ein jeder folgt.“ Sein Meister sprach nicht, es war unter seiner Würde die Stimme überhaupt noch derartig zu erheben, sondern trug seine Worte direkt in den Kopf seines gepeinigten Schülers. Bei seinem Einbruch ging er bewusst unsubtil und aggressiv vor, er wollte das Labrass mit jeder weiteren Sekunde in mehr Schmerz gebadet wurde. Anstatt die Luft in seinen Lungen für einen wutentbrannten oder gar schmerzgeschwängerten Schrei zu nutzen bäumte sich seine Zunge geradezu auf um den Lärm der Waffen zu übertönen die weiter auf seine gekrümmte Gestalt einschlugen: „Mit diesem Wissen hätte ich Erfolg gehabt, so war ich zum Scheitern verdammt alter Mann! Geht Eure Paranoia so weit, dass Ihr Angst habt ich würde Euch mit so einem nutzlosen Kleinod entgegentreten? Das ist keine Macht, selbst wenn es Kun getragen hat, das ist ein Spielzeug!“ Es war nicht der Schmerz der heißen gerechten Zorn in seiner Brust hochkochen ließ, wenngleich jener ein hilfreicher Katalysator für seine Stärke war, sondern die Gewissheit das sein Meister ihn schlicht für den eigenen Fehler büßen ließ. Die letzten Ketten, aus falscher Demut und Vorsicht um seine Macht geschnürt, ließ er unter einem aggressiven Knurren bersten auf das ein ohrenbetäubendes Kreischen folgte das keiner menschlichen Lunge je entkommen konnte. Das Schwingen der Luft, der Schall der den Schrei trägt und von den Stimmbändern Labrass ausging, war von der Macht verzerrt worden zu einer hässlichen Kakophonie aus Hass, Zorn und Schmerz. Der Schrei manifestierte sich in einer Druckwelle die seine Peiniger zwei Meter zurückwarf, ihre physische Verteidigung niederriss, und sie dazu veranlasste ihre Hände schützend über ihre Ohren zu legen während sie sich schmerzerfüllt von Seite zu Seite warfen. Inmitten dieser zerrütteten Menschentraube erhob sich der Sith-Lord mit geschlossenen Augen langsam und schwer atmend nach dieser Machtdemonstration, diesem Kraftaufwand. Die Gardisten, zu Labrass Genugtuung auch Zhat, taten sich damit deutlich schwerer und nahmen nur zögerlich ihre Waffen wieder auf. Doch auch als sie ihre Waffen wieder trugen kam es zu keinem weiteren Angriff denn Darth K'ledge gebot ihnen mit einer simplen Geste einhalt: Er erhob sich. Im selben Moment hob Labrass seine Augenlider wieder an und entblößte das was er sonst stets unter einer Maske begrub, reptilienartige Pupillen eingebettet in blutrote Augäpfel. Für jeden war es offensichtlich das beide Männer es nun endgültig ernst meinten.


    „Bedrohlich ...“, spottete der Darth aus dem Schatten während seine greisenhafte gekrümmte Silhouette die Hände anhob. „... für dich ist es noch zu früh, Bursche. Kenne deinen Platz“ Der letzte Teil seines Satzes ging in dem ohrenbetäubenden Knister von einer Vielzahl lila verfärbter Gabelblitze unter die sich von den Fingerspitzen des Darths lösten und, aus dem Schatten, nach dem Körper des jüngeren Sith-Lords griffen wie Fangzähne nach ihrer Beute. Die Schläge die seinen Körper durchzuckten waren nicht mit den vorherigen zu vergleichen, außer man möchte den Biss eines Horranths mit dem eines Kraytdrachen vergleichen, und brachten den Sith-Lord neuerlich unter schmerzinduzierten Ausschlägen seiner Extremitäten auf die Knie herunter. Wie Krallen hatte er seine Hände in den Boden geschlagen um seinen Fall zu stoppen und tatsächlich gelang es ihm mit Mühe sich unter den Blitzen wieder zu erheben. Er konnte gar ein paar Schritte in Richtung der Mitte des Raums machen bevor der Darth die Schlagzahl erhöhte. Die markanten scharfgeschnittenen Züge verfärbten sich rot unter der ganzen Anstrengung, kleine Äderchen traten hervor, und das imposante Bild wurde zu einer hässlichen Grimasse aus Zorn sowie Schmerz. Eines fehlte, etwas das nicht selten mit Alter und Status vergessen wurde aber nicht von ihm: Angst. Er hielt dem Ansturm seines Meisters stand ohne sich dem Kampf je wirklich vollkommen hinzugeben. Er hatte nicht einmal sein Lichtschwert gezogen und stemmte sich schlicht mit seinem Körper, Widerstand sowie Kraft gestärkt durch seine Emotionen, gegen den dunklen Sturm. Die Offenbarung schockte, lähmte, ihn geradezu und für den Moment konnten ihn die Blitze des Darths doch wieder übermannen, ihn zu Boden zwingen. Die Zeit in der sein Meister ihn vernichten konnte, in der er um sein Leben fürchten musste, war vorbei. Darth K'ledge war alt geworden und konnte sich nie mit den Erfolgen, der physischen Macht eines Kriegers brüsken. Er war schwach, behielt aber dennoch in einem Punkt recht: Es war noch zu früh. Hätte er seinen Meister zu diesem Zeitpunkt gestürzt hätte er nichts gewonnen, vorher musste er in der Gewissheit überlegen zu sein weitere Verbündete auf seine Seite ziehen, die Allierten und Kontakte seines Meisters für sich beanspruchen. Nur dann würde ihm nichts abhanden kommen, nur dann wäre seine Ernennung zu einem Darth reine Formsache. Er fasste einen Entschluss. Schnaufend und knurrend versuchte er sich unter dem nichtendenden Gewitter des Darths zu erheben, dann ließ er sich neuerlich auf die Knie fallen. Kurz darauf berührte seine Brustrüstung scheppernd den Boden und entgegen seinem eigenen Trotz, all seiner Arroganz sowie seinem Stolz, hob er die Stimme an wie ein gebrochener Mann: „Ich gebe nach, Meister.“


    In der Gegenwart schüttelt Labrass seinen Kopf und hebt die breiten Schultern unter einem Schaudern an, dass seine Wirbelsäule langsam herunterwandert. „Widerlich. Kein Wunder das ich bei all der falschen Unterwürfigkeit die folgte, meinen Groll an irgendwem auslassen musste.“, es knackt leise als er die verkrampften Finger der rechten Hand spreizt die über all die Zeit eine Faust geformt haben. „Ein Jammer, dass es dann gerade sie traf ...“


    -=Fortsetzung folgt=-

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    -=Kapitel 2 - Part 2 "Miststück"=-
    Dromund Kaas, Kaas-City - 'Ardas'-Komplex: Penthouse - Bibliothek, Mitternacht


    In der Gegenwart schüttelt Labrass seinen Kopf und hebt die breiten Schultern unter einem Schaudern an, das seine Wirbelsäule langsam herunterwandert. „Widerlich. Kein Wunder das ich bei all der falschen Unterwürfigkeit die folgte, meinen Groll an irgendwem auslassen musste.“, es knackt leise als er die verkrampften Finger der rechten Hand spreizt die über all die Zeit eine Faust geformt haben. „Ein Jammer, dass es dann gerade sie traf ...“, der Rest seiner Reflektion geht in einem trockenen Räuspern unter. Langsam tastet er mit der Zungenspitze seinen Gaumen ab, die Schleimhäute rissig wie trocken, während er die rechte Hand an seinen Hals führt um mit Daumen- und Zeigefinger die angeschwollenen Lymphknoten zu massieren. Die Stunden die er reminiszierend in der Bibliothek verbracht hat, die lange Konversation mit Lord Aglaya und vorallem die Auseinandersetzung mit seinem Meister fordert nach all der Zeit doch noch ihren Zoll. Seinen linken Zeigefinger führt er zielstrebig auf einen Knopf der Amatur, eingelassen in die rechte Lehne des breiten Sessels, und spricht kurz darauf mit leicht belegter Stimme in das Interkom: „SD-XX. Bring mir Wasser und die Reste vom heutigen Dinner ...“, bevor der Droide seinen Befehl annehmen kann steigt in dem Sith, begleitet von einem Schmunzeln, eine für ihn aberwitzige Neugier auf. „.... sowie die Flasche Wein die du Lord Aglaya angeboten hast.“ Danach, ohne die vorhersehbare Erwiderung des mechanischen Dieners abzuwarten, löst er den Finger wieder von der Amatur und lässt sich in den Sessel zurückgleiten. Es würde mit Sicherheit eine Weile dauern bis der Droide alles beisammen hat, so widmet er sich wieder mit geschlossenen Augen seiner Erinnerung.


    Nachdem er sich seinem Meister ergeben hatte und jener nun endlich die Genungtuung genoß seinen ambitionierten Schüler neuerlich in die Schranken gewiesen zu haben, sich somit auch fortan wieder in der Sicherheit wähnte auf dessen Dienste je nach Belieben zurückgreifen können, wurde er umringt um von freundlicher Begleitung aus dem Anwesen eskortiert zu werden. Trotz seiner Entscheidung den Darth in Sicherheit zu wiegen bis er sich alle Ressourcen mit einer direkten Übernahme aneignen konnte und der Gewissheit dass dieser Entschluss nur weise war kämpfte jeder kampfgestählte Muskel in seinem Körper gegen die temporäre Unterwerfung. Er widerte sich selbst an und die Wachen konnten von Glück reden, dass er sie in seinem ganzen Groll nicht einfach niederstreckte, jegwede Kontrolle und Verschlagenheit einfach ablegte. Sein Groll richtete sich nichtmal auf seinen Meister, sondern auf sich selbst. Viel zu spät hatte er erkannt dass es an der Zeit war sich über seinen Status als Lord zu erheben und so sich selbst dazu verdammt noch etwas länger zu bückeln. In ungefähr vier Monaten kehre ich als Eroberer wieder, schoss es ihm mit Betreten des Speeders und einem letzten Blick auf das Anwesen durch den Kopf. Allein dieser Gedanke konnte die Lava in seinem Inneren natürlich nicht erlischen lassen, aber er sorgte zumindest dafür dass es vorerst zu keiner Eruption kam. Ein Zustand mit dem er gelernt hatte umzugehen, wenngleich sein zürnen für versierte Machtnutzer stets eine Mahnung als auch eine 'Möglichkeit' darstellte. Auf dem Schlachtfeld verschaffte ihm dies Respekt oder erzeugte Angst unter jenen die auch nur im Ansatz verstanden mit was sie sich gerade einließen, aber diese Situationen ließen sich nur selten in seinen 'neuen' Alltag integrieren. Das letzte Jahrzehnt in der Politik des Imperiums, sein Umgang mit den doppelzüngigen Schlangen die sich seine Brüder und Schwestern schimpften, hatte ihn das gelernt. Zwar konnte er einige seiner politischen Konkurrenten schlicht einschüchtern, dominieren oder beseitigen. Aber nicht alle.


    „Und genau eines dieser wenigen Exemplare musste ich mir selbst in den Stall holen.“, murrt er in der Gegenwart und öffnet die Augen als er das leise Zischen der Drucktür vernimmt die zur Seite gleitet als der Servicedroide eintritt. Das laute Surren der Servomotoren seines mechanischen Dieners, anscheinend hat die Wartung neuerlich geschlampt, entlockt ihm ein entnervtes Brummen während er darauf wartet dass das silberne Tablett seinen Weg auf den Tisch vor seinem Sessel findet. „Ich hoffe der Wein wird Ihnen munden, Herr. Lord Aglaya konnte sich unverständlicherweise nicht daran erfreuen.“ Wieder erntet der Droide nur ein Brummen und erst als sich der Diener wieder unter dem Klackern seiner hydraulischen Gelenke entfernt erhebt Labrass die belegte Stimme: „Du wirst ein Update deiner Gastro und Serviceprotokolle bei der Wartung einfordern, wenn das nicht möglich ist wird man dich ersetzen.“ „Sehr wohl, Herr.“, erntet er die Bestätigung so folgsam wie eine programmierte Maschine, ohne Existenzängste, eben ist. Langsam legt er die rechte Hand um den dünnen Stiel des Weinglases, in welches der Droide zuvor die matt rote Flüssigkeit geschüttet hat, und hebt es an um den Inhalt mit skeptisch gehobenen Brauen zu begutachten. Das wenige Licht der Kammer wird von Wein und Glas tausendfach gebrochen und gibt der Flüssigkeit ein angenehmes Glühen. „Was mache ich da eigentlich?“, runzelt er die Stirn und schüttelt den Kopf begleitet von einem amüsierten Schnauben. Dann, ohne weitere Betrachtung oder sonstige pseudo-fachmännische Gesten um den Wein zu prüfen, führt er den Rand an seine trockenen Lippen, legt den Kopf leicht in den Nacken, und lässt sich die rote Flüssigkeit in den Mund fließen. Als die Aromen, ein herber trockener Jahrgang, über die Synpasen seiner Zunge herfallen stellt er das leere Glas wieder auf dem Tisch ab und lässt, langsam lehnt er sich wieder vollends zurück, sich Zeit um den Geschmack zu bewerten. Ein leises Schnalzen der belegten Zunge ist zu vernehmen während er die Nasenspitze leicht kräuselt und einen wenig begeisterten Ausdruck an den Tag legt. „Dieser widerliche Nachgeschmack allein ist mir Beweis genug, dass ich absolut nichts verpasse, meine Liebe.“, sinniert er mit vorgeschobenem Kiefer während seine Gedanken wieder zu der 'lästigen' Sith einkehren.


    Lord Aglaya, laut seinen Informanten sollte sie zwischen 35 und 40 Jahren alt sein, war eine äußerst mysteriöse, in seinen Augen nicht selten auch dubiose, Sith. Selbst jemand mit seinen Beziehungen, als jemand der bereits den Meister der Alchimistin kannte und dessen Dienste in Beschlag nahm, war es unglaublich schwer etwas Greifbares über diese Frau herauszufinden das nicht von ihr manipuliert wurde. Ihre exakte Herkunft wird in keiner Akte und Datenbank mehr aufgeführt, ihr Werdegang in der Akademie ist ebenso nebulös, ihre kürzliche Erhebung zum Lord basierte höchstwahrscheinlich auf einem minutiös geplanten Mord an ihrem ehemaligen Meister, und die ansehnliche Gestalt einer Frau Ende 20 die Auffälligste ihrer Manipulationen. Von Beginn an sah er sich in einem ambivalenten Verhältnis zu ihr, paranoid, distanziert, auf eigenen Vorteil aus, und dennoch an ihrer Nähe interessiert.


    So, nach all der Kraft die er bereits aufwenden musste um Darth K'ledge nicht auf der Stelle niederzustrecken, bei all dem unterdrückten Zorn, stand dieses Treffen mit ihr nie unter einem guten Stern. Die Macht und ihre Launen, schoss es ihm durch den Kopf als er den Speeder vor dem Ardas-Komplex verließ. Gerade mal 15 Minuten hatte der Flug gedauert, viel zu kurz für ihn um jegwede Erregung seiner Emotionen aufgrund der kürzlich erfolgten Auseinandersetzung zu tilgen. Strahlend wie ein Leuchtfeuer in der Macht, dessen Flammenzungen aggressiv nach allem in ihrer Nähe ausschlugen, fand er seinen Weg in die Lobby des gehobenen Appartmentkomplex wo man seine Ankunft bereits erwartet hatte. Sein Feuer hatte man aber sicher nicht nur in der Lobby gespürt sondern weit darüber hinaus und mit Sicherheit war sein Gast bereits gewarnt als er per Turbolift den Weg zu seiner Penthouse-Suite antrat. Es kam von Zeit zu Zeit vor dass er seine Präsenz durchaus bewusst so ausufern ließ, mit den unsichtbaren Muskeln spielte, um seine Gäste bereits vor Ankunft den nötigen Respekt zu lehren, sie zu mahnen. In diesem Fall war dies keineswegs so, über die Notwendigkeit solcher Andeutungen waren sie bei ihrer 'rein geschäftlichen' Beziehung bereits hinaus. Bei dieser Sith wäre es schlicht nicht die Mühe wert gewesen, etwas das mehr als evident war als er seine Bibliothek betrat und einen mehr als dürftigen Empfang präsentiert bekam: Aglaya, gehüllt in eine ihrer teureren Roben, widmete ihm bewusst, davon war er überzeugt, keinen Blick und behielt ihre Augen auf eines seiner Bücher in ihren Händen fokussiert. Sie strafte seine erhabene Erscheinung, seine Macht, mit wohl platzierter Nichtachtung. Manipulatives Miststück. Heute nicht, hatte er gedacht und näherte sich der Sith mit weiten Schritten um sich dann direkt hinter sie zu stellen. Ganz langsam beugte er sich herunter, führte seinen Kopf über ihre linke Schulter bis sein markantes Kinn auf Höhe ihrer Wangen war. Nichts passte mehr zwischen ihre Körper, zwischen ihre Gesichter, und er überragte die Sith wie ein unheilvoller Leuchtturm die Klippen. Er atmete tief aus, ließ die heiße Luft die seiner Nase entwich ihre Wange streicheln, ließ sie jede knisternde Flammenzunge des Vulkans in seinem Inneren spüren. Selbst während dieses makaberen Schauspiels, das rein dazu diente seine Dominanz zu veranschaulichen, kam er nicht umhin zu bemerken wie die Dunkelheit in der Bibliothek dafür sorgte dass ihr dunkler Hautteint in den Hintergrund ihrer Erscheinung rückte und somit die schönen wie aussagekräftigen grünen Augen der Sith angenehm hervorhob.


    „Ich koche nur so über vor Zorn, werde in meinem eigenen Heim missachtet, und habe trotz dessen immernoch Augen für die Erscheinung dieses Miststücks.“, brummt er ungehalten bevor er entnervt schnaubt. Zweiteres gilt den bereits wieder erkalteten Stücken Nerffleisch die in einem unansehnlichen Sud von Sauce auf ihrem Teller schwimmen. Die Gastroprotokolle des Droiden haben jedes Update nötig das es gibt, denkt er sich mürrisch während er sich vorbeugt und trotz des wenig begeisternden Geschmacks ein weiteres Stück Fleisch auf seiner Gabel aufspießt. „Dem gängigen Standard nach ist sie mit Sicherheit eine Schönheit, diese Erscheinung hat sie schließlich bewusst gewählt, aber das ist es nicht was sie so ...“, bedächtig kaut er auf dem dafür erstaunlich zarten Fleisch herum. „... anziehend macht.“ In hohem Bogen fliegt die Gabel durch die Luft und landet klirrend auf dem Teller. Die freigewordene Hand legt er an sein markantes Kinn das sich während er die letzten Bissen geradezu mit seinem Kiefer zermahlt von links nach rechts bewegt. „Ihre Augen, ihre offensichtliche Arroganz, das raubtierhafte Verhalten das aus jener resultiert, und die Sith-Runen die sie wie ein Tattoo in ihr Gesicht eingebettet hat.“, leise schnalzt er mit der Zunge und fährt mit skeptisch gehobener linker Braue fort. „Ich habe mir bisher nicht die Mühe gemacht sie zu übersetzen, aber sie sind mit Sicherheit mit ihrem jugendlichen Äußeren verbunden. Wie viele sie damit wohl schon um Kopf und Kragen gebracht hat? So attraktiv sie auch dank der Maske ist, so ist es die wenig eitle sondern pure verschlagene Intention dahinter die sie wirklich begehrenswert macht.“ Ein fast schon verspielt grausames Lächeln wandert auf seine Lippen und gibt seinem Ausdruck, dank der skeptisch gehobenen Braue, ein zwiegespaltenes Aussehen. Das perfekte Beispiel für seine Ambivalenz. „Ihr Geist ist es den ich auf mein dekadentes Bett niederringen will. Sie wäre ein perfektes Behältnis ...“, selbst er muss bei dieser Objektisierung noch mehr grinsen. „... für einen Erben.“ Begleitet von einem teils amüsierten wie angewiderten Schnauben lässt er sich wieder in das Polster der breiten Rückenlehne zurückgleiten und das Lächeln tilgt sich schon nach kurzer Zeit um einem ernsten, fast eine Spur besorgten, Ausdruck platz zu machen. „Ich muss aufpassen. Wenn ich wie Qel-Droma falle, dann zu einem weitaus höheren Preis. Ihm hatte Keto die dunkle Seite, den Pfad zu Macht und Stärke eröffnet. Alles was Aglaya mir zu bieten hat ist Abhängigkeit. Noch.“ Er löst die rechte Hand wieder von seinem Kinn und lässt den Unterarm schlicht auf die gepolsterte Lehne knallen um wieder eine bequemere Position auf dem eingesessenen Sessel zu suchen. „Ich mache mir jetzt schon zu viele Gedanken über diese Frau, aber was bleibt mir auch anderes übrig wenn sonst niemand bereit ist den Konflikt mit mir zu suchen...“, sinniert er als er eine Stelle gefunden hat und widmet sich wieder seiner Erinnerung.


    Er hatte es mit Genugtuung verfolgt wie ihre Schultern sich leicht verkrampften und ihr sonst so perfekt geschnürrtes Korsett der Selbstbeherrschung entblößte einen Funken Nervosität, gar Angst, als seine imposante Erscheinung an ihrer Seite thronte. Es ließ ihn für den Moment vergessen wie sie ihn mit Nichtachtung triezen wollte und ihn bereits bei der Begrüßung schon mit ihrem ganz eigenen 'Spiel', das schlicht darin bestand die Grenzen des Gegenübers mit animalischer Präzision auszutesten, konfrontiert hatte. Labrass warf einen Blick auf den Einband des Buches, das sie während seiner Ankunft gemustert hat, und lobte sie für ihr gutes Auge. 'Rituale der Beschwörung von Sorzus Syn' war eines der wenigen Schriftstücke dieser Bibliothek die nicht schlicht der Show, dem Pomp, dienten. Aglaya war schlau, vorallem noch vorsichtig, genug um ihn mit einer dezenten Neigung des Hauptes zu grüßen doch bei weitem nicht eingeschüchtert genug um wieder eine 'gesunde' Distanz zu ihm zu suchen. Natürlich gefiel ihm das nicht, es war einer dieser vielen kleinen Kratzspuren die sie auf dem Rücken seines Egos hinterlassen sollte während sie sich ihrem 'Spiel' widmeten, ihre Respektsbekundung nickte er dann dennoch ab. Schließlich hatte er sich wichtigeren Dingen als seinem verletzten Ego anzunehmen wenn er den Fall seines Meisters in den nächsten vier Monaten endgültig erbringen wollte. Lord Aglaya hatte er in sein privates Domizil, ihr war mit Sicherheit bewusst das auch dieser Unterschlupf mit all seinem Pomp rein der Show diente, geladen um die Fortschritte des Giftes, eine Lösung für den Orden der Jedi, zu besprechen. Die Bibliothek mit ihrem spärlichen Licht und eingeschränkten Sitzmöglichkeiten war dafür schlicht nicht geeignet, so bat er sie wieder in sein Empfangszimmer zu gehen. Im Gegensatz zu ihm schien sie aber durchaus noch daran interessiert zu sein ihr 'Spiel' zu verfolgen, all den verborgenen Zorn in ihm zu kitzeln bis die Bestie ausschlagen würden, und gleich einer eleganten Raubkatze ging sie hinter dem Rücken des breitschultrigen Sith-Lords her um mit ihren Nägeln den Stoff seiner Tunika zu streicheln. Eine so simple Geste als wollte sie ihm zeigen dass sie ihm stets in den Rücken fallen konnte und absolut keine Angst vor ihm hatte. Es widerte ihn an, denn es war etwas komplett Neues. In all seiner Arroganz und gewähnten Überlegenheit war es vollkommen natürlich seinen Rücken derartig vor Schwächeren zu entblößen, jene sollten an seiner Selbstsicherheit und Größe verzweifeln, ihre Furcht vor ihm nähren. Der Sith-Lord war sich stets sicher eine Gefahr zu spüren, seine Sinne probten stets die um ihn, und er hatte Möglichkeiten einen Angriff auf seinen Rücken jederzeit zu stoppen. Und obwohl, oder vielleicht genau deswegen, sie keinerlei Gefahr während ihrer Geste ausstrahlte schaffte sie es dennoch ihn zu verunsichern, an dem Gerüst seiner Ketten zu rütteln, und so sehr er die körperliche Nähe zu der Sith begehrte so war es für ihn nicht erstrebenswert dass etwas nach ihren Konditionen ablief, sie das 'Spiel' gewann. All diese Gedankenprozesse ließ er sich nicht anmerken und quittierte ihr Vorgehen mit einem tiefen Brummen bevor er ihr in die Empfangshalle folgte wo sie ihren Platz auf der mit rotem Nexuleder überzogenen Couch in der kreisförmigen Senke vor dem Panoramafenster fanden. Die Gesichter der beiden Sith, auf vollkommen unterschiedliche Art und Weise attraktiv, wurden nur vage vom unbeständigen Licht der dunklen Blitze über Kaas-City erleuchtet, sodass ihnen ein unheimlich fahles Leuchten angedeihte, während sie einander schweigend musterten. Sie wartete mit Sicherheit noch, der Blick ihrer Augen suchte den seinen, darauf das er den 'Spiel'ball wieder zu ihr warf. Doch diese Genugtuung wollte er ihr noch nicht gönnen.
    So sprach er stattdessen das Geschäft an, ihre Fortschritte mit dem Gift und den Zustand des Testobjekts. Ihr Bericht, nachdem sich ihre wohl akzentuierten Lippen kurz missgestimmt verzogen, fiel überaus positiv aus. Alles lief nach Plan und was jetzt noch fehlte waren Versuche mit größerer Relevanz, einem höheren Bodycount, und seine Spione hatten somit für die nächsten Wochen ihre Aufgabe – ein geeignetes Ziel finden. Doch zum Ende schaffte sie es, manipulativ und wortgewandt wie sie ist, noch eine Spitze in ihrer nüchternen Abhandlung unterzubringen, ganz davon abgesehen das der Blick ihrer Augen geradezu provozierend stets auf einer Höhe mit dem Seinen war. „Ihr müsst mir noch einen neuen Tank für die Testobjekte beschaffen, den Letzten hat Euer Spielzeug schließlich zerbrochen.“, forderte sie und ließ durchblicken dass auch sie dem Imperativ eine gute Bekannte war.
    An diesem Tag, der die Gitter die seinen Zorn, seinen Hass, und seine Angst, einkerkern schon immens geprüft hatte, war diese simple und eigentlich berechtigte Forderung der passende Schlüssel um das korrodierte Gitter zu öffnen. Mit einem Mal strömte die Lava, das Gemisch seiner hoch konzentrierten Gefühle, durch seine Adern, zersetzte seine Selbstkontrolle, und er war so schnell auf den Füßen das Aglaya nicht einmal überrascht dreinblicken konnte. Er überbrückte die Distanz mit zwei weiten Schritten die seine schwarze Kluft unheilvoll rascheln ließen um sich zürnend mit all seiner Größe und Kraft vor ihr aufzubauen. Sein prominenter Kiefer bebte, bewegte sich mahlend von links nach rechts, und die Muskeln in seinem Schwertarm waren bis zur Zerreißung gespannt als würde der Zorn diesen als Nahrung dienen. Aber er tat nichts, denn als die Frau sich erhob, hatte er bereits mehr gewonnen als ihr Tod ihm je geben könnte. Er konnte sie spüren, wenn auch nur für einen Sekundenbruchteil: Reine und unkondensierte Angst ging von seinem Gegenüber aus. Selbst bei all ihrer Selbstbeherrschung hätte er schwören können dass ihre Schultern gezittert haben, dass ein kalter Schauer ein unangenehm prickelndes Gefühl über die Haut am Rücken herunterlaufen lassen hat. Natürlich gewann sie ihre Fassung in Windeseile zurück, überschattete alles mit Anspannung, Vorsicht und Konzentration während sie die Macht in ihren Händen für einen Angriff oder ihre Verteidigung bündelte. Er hatte ihr mittlerweile mehr als genug Zeit gegeben selbst angreifen zu können und würde es nicht mehr mit einem einzelnen Hieb beenden können, aber das wollte er auch schlicht nicht mehr. Bei all der konzentrierten Wut die wie Lava zäh durch seine Adern floss, all dem Hass der wie ein elektrischer Stoß von Synpase zu Synapse sprang und seine Muskeln im Schwertarm zum ausholen bewegen wollte, verlor er nicht vollends die Kontrolle. Doch er hatte noch den 'Spielball' und würde seine Demonstration bis zu einem passenden Ende bringen. So, der Gefahr dass sie ihre Macht entfesseln würde zum trotz, führte er seine rechte Hand langsam hoch als würde er sie einfach erwürgen wollen und obwohl sie deswegen neuerlich zuckte konnte seine Hand ihren Weg fortsetzen. Seine kräftigen blassen Finger legten sich, wie Spinnenbeine, stattdessen unter ihr Kinn und mit geradezu sanftem Druck forcierte er es in die Höhe. Sein eigenes Haupt senkte er derweil herab um seine harten Züge ihren ebenmäßigen, verlockenden, Zügen ganz nah zu bringen. Er ließ sie seinen heißen Atem spüren, sie jede Zornesfalte studieren, den Glanz seiner korrumpierten Augen verfolgen, bevor er die tiefe Stimme gefährlich leise erhob: „Ihr wärt gut damit beraten gewisse Grenzen nicht zu übertreten, Verehrteste.“ Sie schwieg weiter während seine Finger sich fester um ihr Kinn legten als hätte er ihr mit dem sanften Druck verdeutlichen wollen dass er sie stets zerquetschen konnte. Ihre Angst schien die Frau hingegen im Angesicht seiner wieder zu verbergen und strafte ihn mit einem gekränkten Blick. „Ich dachte über den Punkt von Todesdrohungen wären wir hinaus, mein Lord.“, begann sie und wahrte zumindest die Form als er von ihrem Kinn abließ, seiner Demonstration ein Ende setzte. Die beiden Sith-Lords tauschten danach so manches hitzig gesprochenes Wort, gekränkten Stolz und Geltungsbedürfnis zwischen einander aus bevor Aglaya sein Domizil, sie hatte genug von diesen Anfeindungen und seiner Herrschsucht, mit folgenden Worten verließ: "Wenn es Euch nach jemandem giert, der das Haupt vor Euch beugt, bin ich die Falsche."
    An diesem Abend fanden noch vier seiner besten Trainingsdroiden, die seine Schüler der Reihe nach aufschlitzen würden, ihr Ende unter den wütenden Hieben ihres Meisters bevor er die Ruhe seiner Bibliothek suchte um zu reflektieren. Das Wort "Miststück!" verließ seine Kehle dabei mehr als nur einmal, sodass es kein Wunder wäre wenn ihr Hall sich für ewig in die dicken Wände seiner Übungskammer eingebrannt hat.


    „Und Beide wussten wir, dass es sich nicht um unser letztes Zusammentreffen handeln würde. Wir haben noch zu viele Pläne miteinander.“, schnaubt Labrass aus während er sich mit beiden kräftigen Händen aus dem breiten Sessel stemmt. Für einen Moment überwältigen ihn seine tauben Beine, seine unangenehm eingeengten Muskeln, nach Stunden des Sitzens und erst nachdem er sich ausgiebig unter einem unterdrückten Gähnen gestreckt hat setzt er sich in Bewegung. Seine Wut ist mittlerweile wieder nur noch ein kleiner aggressiver Funken, eingekerkert bis zu dem Zeitpunkt wo er ihn übermannt oder gebraucht wird, und auf seinem fahlen Gesicht breitet sich ein raubtierhaftes Lächeln aus. Ein Ausdruck geprägt von gefährlicher Begierde und voller schlechter Absichten. „Es fragt sich nur wessen Pläne auf einen längeren Zeitraum angelegt sind, meine Liebe.“, flüstert er bedrohlich leise über das Rascheln seines wehenden Umhangs als er die Bibliothek in Richtung seiner Schlafgemächer verlässt und von der Dunkelheit hinter der Tür verschluckt wird.

  • -=Kapitel 2 - Part 3 "Visionen einer grauen Bestie und Triumph"=-
    Dromund Kaas, Kaas-City - 'Ardas'-Komplex: Penthouse, Mitternacht



    Wenn man dem Chrono, dessen grünes Licht die derzeitige Uhrzeit an die Decke projiziert, glaubt hat Kaas einen weiteren Umlauf hinter sich und es dämmert bereits der nächste Morgen. Schwer vorstellbar, dabei ist der Chrono doch das Einzige dem man auf diesem Planeten glauben schenken kann, denn der Blick durch das Panoramafenster der Suite offenbart zu jegweder Uhrzeit den gleichen wolkenverhangenen Himmel durchzogen von dunklen Stürmen: Unnatürlich grelle Blitze, Projektionen verschiedenster Reklamen des Finanzdistrikts, Signallampen die wie Zacken von Kronen auf den Wolkenkratzern glimmen, die spärliche Beleuchtung der grauen uniformen Straßen, und riesige Banner des Imperiums sind das Einzige das die Dunkelheit von Kaas-City erhellt. Ihres ist das einzige Licht das von den dicken zähflüssigen Regentropfen gebrochen wird und der imperialen Metropole, einem Meer aus schwarzen Türmen die unheilvoll aus dem Dschungel ragen wie Reißzähne, einen dumpfen Glanz verleiht. Begleitet von einem Schnauben wendet er, Labrass, den trotz ausbleibenden Schlafs überaus wachen Blick seiner korrumpierten Augen von dieser Szenerie ab und stapft zurück in die Übungshalle. Als die Tür zischend in die obere Fassung gleitet und er die ersten Schritte auf den grauen Bodenplatten, jeder Kontakt der beschwerten Stiefelsohlen hallt vielfach von den hohen Wänden zurück, getan hat lenkt er seinen Blick in die Grube. Dort thront das Werk der vergangenen Nacht, ein groteskes Monument seines eigenen Feuers dessen Überreste nur noch schwach glimmen, und neuerlich stiehlt sich ein grimmig leidenschaftliches Lächeln auf die rissigen ausgetrockneten Lippen des Sith-Lords. Denn inmitten der Grube, die das Zentrum der Übungshalle bildet, liegt ein rauchender Haufen aus metallenen mit Klauen bewehrten Gliedmaßen, zerstörte Servomotoren, hydraulische Gelenke, Fotorezeptoren die ein letztes Mal aufglimmen, und schlichten Lichtschwertgriffen. Die Überbleibsel seiner gesamten Trainingsdroiden, Zehn an der Zahl, schwimmen dort in einem See aus Öl und der beißende Gestank selbigens lässt ihn die Nase rümpfen. Als sei es Kunst die nur in seinen Augen Bewunderung findet weitet sich das Lächeln zusehends bevor er die Lider langsam herabsenkt um das Bild genüsslich dahinter zu verschließen, auf ewig zu verwahren. Ein Funke, dessen Ursprung in der Glut des verloschenen Leuchtfeuers seiner Leidenschaft liegt, genügt um seine Erinnerung an den Rausch aufflammen zu lassen.



    Dabei hatte alles seinen Anfang mit einem äußerst schlecht gelaunten Sith und einer verlorenen Wette genommen. Für den Verlust hatte der Rattatak bereits gebüßt, selbst wenn die eigene Schmach für den Geist des stolzen Kriegers Strafe genug war, doch nun war es an ihm seine Wettschuld zu erbringen, den Vertrag zu erfüllen: Er schuldete Lord Aglaya einen Dienst und war darüber alles andere als erfreut, denn er rechnete fest mit einer erniedrigenden Aufgabe um sein Ego anzukratzen oder tumber Schwertarbeit. Mit zweiterem konnte er sich noch anfreunden, das blutrote Schwert hatte schon viel zu lange kein richtiges Blut mehr vergossen, doch gefiel ihm der Gedanke seine Künste vor ihr offenbaren zu müssen nicht sonderlich gut. Er hätte vieles zurückhalten müssen um im Falle eines Verrats nicht kalkulierbar zu sein. Zähneknirschend und von diesen Gedanken beherrscht folgte er ihrem Ruf, ließ sich mit seinem Speeder zu den Ausläufern des Dschungels bringen.
    Dort hatte die Sith ihren Hort: Ein Grundstück umrahmt von einem hohen Durastahlzaun, gesäumt und patroulliert von einigen Wachdroiden, in dessen Mitte ein einstöckiges Anwesen, es könnte auch ein Bürokomplex sein, ruhte. Direkt angrenzend eine Chemiefabrik über dessen Produkte er sich nicht die Mühe gemacht hat informiert zu werden, aber es war auch unerheblich. Wenngleich ihm sich die Frage aufdrängte weshalb sie diesen Ort gewählt hatte. Von Außen nicht besonders beeindruckend, hatte er sich gedacht während seine Stiefel tiefe Spuren im Matsch hinterließen und er auf halbem Wege zur Anlage von einem grünen Twilek in Empfang genommen wurde. Jener führte den Lord, der seinen Grimm heute für alle Welt sichtbar auf den harten Gesichtszügen trug, nachdem er sich den üblichen Konventionen nach unterwürfig angebiedert hatte, in den Komplex hinein. Was sich hinter den Mauern verbarg kam seinen Erwartungen näher, gefiel ihm schon deutlich besser; Schwarzer Mamor säumte den Boden und genügend Licht säumte die breiten Gänge deren Wände mit Gemälden, Statuen und Bannern geschmückt waren. All das blieb für ihn dennoch nur eine Notiz am Rande, ebenso wie der Weg durch die Gänge den er sich nicht einmal einprägte, während er das Tempo schweigend erhöhte und den Twilek zu einem hetzenden Schritt zwang. Der gemeinsame Weg endete vor einer schweren Doppeltür die der Diener nach einem Klopfen aufstieß und dann schleunigst aus dem Blickfeld dieser ernst zusammengezogenen Brauen, dünne schwarze Larven über den Augen des Sith-Lords, begab. Labrass gebot dem schnellen Schritt seiner Beine keinen Einhalt als er die Kammer betrat, forsch auftretend wie immer, und direkt auf den im Zentrum gelegenen Tisch ansteuerte an dem die dunkelhäutige Sith saß. Die Betrachtung seiner neuen Umgebung fand nur durch die Augenwinkel statt, denn sein Fokus galt bereits der Frau die sich in einer fließenden Bewegung erhob. Zahllose Regale voller Bücher, schwerer Marmor, wenige aber teure Möbelstücke und alles geschmackvoll arrangiert. Seine Mundwickel zuckten flüchtig ob der Erkenntnis, dass sie mit der Dekadenz seines Domizils nicht vollkommen gleichziehen konnte. Diesen nichtigen Triumph ließ er sich aber nicht anmerken und widmete sich Aglaya, quittierte ihre Begrüßung mit einem ebenso sachten Nicken. „Hier bin ich, Verehrteste. Niemand soll mir nachsagen können ich würde einen Vertrag, welcher Art auch, nicht schätzen. Was ist es also, dass ich für Euch tuen soll?“, kam es ihm angespannt und, angestachelt durch die eigene Vorstellung und das täuschend charmante Lächeln auf den Zügen der Frau, gereizt über die Lippen. Ihr Lächeln konnte er damit nicht tilgen. Wie auch? Schließlich hatte sie gewonnen und so überraschte ihn die Antwort, die eine Spur ernster war als er erwartet hatte: „Ich habe Euch bereits gesagt, dass es nicht in meinem Sinn ist Euch zu erniedrigen, mein Lieber.“ Sie nahm eine handliche Bedienung von ihrem Tisch, wanderte mit ihren zierlichen Fingern über die Eingaben, und offenbarte den wahren Wert ihres Anwesen.


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    Das Knarzen und Surren schwerer Hydraulik erfüllte den Raum während die hinterste Wand, deswegen war sie vergleichsweise kahl, sich in den Boden sowie zu den Seiten hin verbarg um einen schier unendlichen dunklen Gang, gleich einem schwarzen Loch, freizulegen. „Kommt.“, ergänzte sie einen einladenden Wink ihrer linken Hand als sie sich in Bewegung setzte. Zwar hatte er fasziniert den Prozess verfolgt doch anstatt ihn mit Staunen zu erfüllen brandete nüchterne Wachsamkeit gegen die Klippen seines Geistes auf. Jener zum Trotz folgte er, der Vertrag und sein Wissensdurst verlangten es von ihm. „An so etwas hatte ich nicht gedacht, das muss ich zugeben.“, äußerte er nüchtern ohne sich etwas anmerken zu lassen als er zu der Frau aufgeschlossen hatte. Beide wurden vom Dunkel des Gangs verschluckt und erst nach einigen Metern aktivierten sich, als Reaktion auf ihre Bewegungen, die ersten Lampen um sie spärlich mit Sicht zu versorgen. „An was habt Ihr denn gedacht, mein Lieber?“, ließ sie mit einem schwer zu erkennenden Lächeln verlauten. Eine Antwort blieb er ihr lange schuldig, denn seine Augen galten ausnahmsweise nicht ihr sondern seiner Umgebung. Interessiert und wachsam zugleich nahm er die Wände in Augenschein, alle paar Meter ausgestattet mit einer Lichtquelle und gravierten Runen. Natürlich war es die Sprache der Sith, dennoch benötigte er trotz des intensiven Studiums aufgrund der schlechten Sichtbarkeit etwas länger um sie zu entziffern. „Weicht zurück. Hier lauern nur Tod und Dämonen. Befleckt nicht diesen Ort.“, warnten viele der Runen ihren Besucher. Die üblich uninteressante Abschreckung, schloss er mit den Wänden ab und widmete sich wieder der Sith an seiner Seite. „Schwertarbeit … und Anderes.“, antwortete er dann schlicht ohne viel Preis zu geben. „Euer Meister hat dies selbst errichtet, den Komplex über einer Ruine aufgezogen? Es würde mich nicht wundern wenn es sich um eine der abzweigenden Hallen des Tempels handeln würde.“ Jeder ihrer Schritte hallte durch niedrigen Gang, das Echo verklang nur langsam dumpf in der Ferne und ließ schwer erahnen wie lang der Weg noch war, um die Stille während die Sith schwieg zu vertreiben. „Lord Kraydas hat dies errichten lassen und glaubt Ihr wirklich das würde ich Euch sagen? Es ist gewiss Privileg genug, dass ich Euch diesen Ort zeige.“, antwortete sie dann endlich mit einem dünnen Lächeln das er aus dem Augenwinkel so gerade ausmachen konnte. Also habe ich recht, dachte er bei sich als sie vor einer steilen Treppe anhielten deren Boden er nicht ausmachen konnte. „Passt auf Eure Füße auf.“, sagte sie ernst als hätte der Ort und der Anlass selbst ihr die Muße für Spott sowie Spiel genommen bevor sie den Abstieg unter dem leisen Rascheln ihrer Robe antrat. Er folgte ihr, durch die schmalen Stufen gezwungen sein Tempo zu drosseln, die Treppe hinunter und der Luftzug der ihm entgegenkam wurde mit jedem weiteren Schritt kälter. Aber es war nicht nur die abgestandene Luft, nein, alles war kälter geworden und selbst die Haare unter dem Stoff seiner Tunika stellten sich auf. Gewiss ist es weit fernab der Sonne an einem Ort der nur geringfügigen Luftausstausch mit der Oberfläche hat von Natur aus kälter, aber dieses Gefühl und diese Temperatur war nicht natürlich. Eine durchaus bekannte Sensation, die seine Theorie nur untermauern konnte, für jemanden der schon mehrmals durch die Hallen des Dunklen Tempels geschritten ist. Begeistert konzentrierte er sich auf seine Sinne, streckte die Fühler seiner Macht aus, und griff nach den Ausläufern des dunklen Quells der tief in dem Gemäuer schlummerte. Das ließ ihn die Kälte vergessen, sie war in diesem Moment bedeutungslos, auch als sein heißer Atem in der abgestandenen Luft weißen Nebel hinterließ. Minutenlang, solche Orte rauben einem stets das Zeitgefühl, schritten sie nur begleitet vom Hall ihrer Schritte und dem Rascheln von Aglayas Robe hinab – bis die Treppe und der Gang zugleich ein Ende fand.


    Vor ihnen ragte eine steinerne Pforte auf, ebenfalls gekennzeichnet von weiteren Runen deren Ausläufer im spärlichen Licht matt rötlich glimmen, an dessen rechter Seite eine auffällige Einkerbung prangte. Immernoch wachsam verfolgte er aus dem Augenwinkel wie die Sith ein Amulett aus ihrer Robe nimmt und es in die Einkerbung legte. Seine Sinne beschäftigten sich deutlich intensiver mit dem Nachhall der Macht der greifbar von jedem Stein in seiner Nähe ausging. Wieviele Rituale hatten hier schon stattgefunden, wieviel altertümliche Hexerei? Die Runen im Gesicht der dunkelhäutigen Frau, bei diesen Lichtverhältnissen deutlich leichter auszumachen da sie sich gerade zu abhoben vom dunklen Teint, gewannen neuerlich seine Aufmerksamkeit. So töricht würde sie nicht sein, dachte er bei sich und überhörte den Spott Aglayas über ihren alten Meister fast über den Lärm den die schweren Türflügel verursachten, nachdem die Sith sie mit einem Machtstoß zurückgestoßen hatte, als sie über den Boden kratzten. „Lord Kraydas hatte einen furchtbaren Hang zu Kitsch und Sentimentalität.“ Hinter der Pforte lag eine große runde Kammer, gehüllt in Dunkelheit bis sie die ersten Schritte über die Schwelle nahmen und sich sechs Lampen an den Seiten aktivierten, angeordnet zu einem perfekten Hexagon ähnlich der sechs hohen Säule die nah des Zentrum des Raums standen. Vereinzelt fielen Wassertropfen von der Decke, in der Nähe musste eine Quelle sein, und ließ das sonst stille Wasser kleiner runder Auffangbecken schwingen, die zwischen den steinernen Bodenplatten hervorstachen. Das Zentrum der Kammer bildete ein von mehreren Furchen durchzogener Kreis in dessen Mitte befand sich ein zweckmäßiger Altar, getaucht in den gespenstischen Schein der dimmen Lichtquellen, auf dessen Oberfläche eine Schale und ein Kelch ruhen. „Tatsächlich begibt es sich, dass ich Verwendung für Eure Leidenschaft habe, mein Lieber.“, eröffnete sie ernst während sie sich dem Altar näherte und den Kelch mit beiden Händen aufnahm. Nur träge folgte er ihr, denn er nahm sich viel Zeit um diese unterirdische Baute unter dem Blick seiner korrumpierten Augen zu studieren, und erst als sie sprach horchte er wieder wachsam auf. Ein Ritual war also geplant, nur was für eins? Er behielt seine Gedanken für sich, tauchte tief ein in die eigene Selbstüberzeugung. Hier gab es keine Gefahr für ihn, nichts konnte ihm gefährlich werden. Derweil entfernte sie sich bereits wieder von dem Altar um den Kelch an einem der Auffangbecken mit Wasser zu füllen, eine Kapsel von ihrem Gurt zu lösen, und den Inhalt jener über die Wasseroberfläche zu träufeln. „Seht Ihr die Schale auf dem Altar?“, begann sie zu sprechend und er widmete seinen Blick besagter Schale. Es war ein schlichtes Tongefäß gefüllt mit etwas Flüssigkeit und einem kristallinen Pulver. „Ihr werdet meditieren und Eure Leidenschaft auf den Inhalt dieses Gefäß fokussieren.“, erläuterte sie endlich den Dienst den er ihr schuldete. Skeptisch wanderte seine rechte Augenbraue in die Höhe. „Mehr nicht? Was wollt ihr damit bezwecken?“, formulierte er seine Skepsis trocken aus. „Euch wird nichts passieren.“, witterte sie sein Misstrauen und begegnete diesem selten ernst: „Ihr wisst wie Kristalle entstehen? Durch hohen Druck der auf das Gestein ausgeübt wird. Der Kristall den ich gedenke zu schaffen erfordert besonders starken Druck.“, ein flüchtiges Lächeln zierte ihre Lippen als sie mit dem Kelch an ihn herantrat. „Trinkt das, es wird Euch den Prozess einfacher gestalten.“ Kaum eine Sekunde verstrich bevor er die Hände nach dem Kelch ausstreckte, als würde er aller Gefahr zum Trotz seine Selbstsicherheit zur Schau tragen, und er ihn an die Lippen setzte, kippte um das kühle Nass passieren zu lassen. Nichts passierte
    ... bis ihn ein dumpfes Pochen, gefolgt von tosendem Rauschen, zusammenzucken ließ und das Licht der sechs Lampen ihn so sehr blendete dass er die Augen schließen musste. Die Flüssigkeit hatte nichts anderes bewirkt als seine Wahrnehmung um ein Vielfaches zu verstärken, erkannte er und zwang sich zur Ruhe. Von so ein paar Eindrücken würde er sich nicht überwältigen lassen. Er hob den Schleier, seine Augenlider, wieder an und erblickte einen nahezu völlig anderen Ort: Es war hell, er konnte die feine Struktur von grünem Moos erkennen, die einzelnen Faserrisse in dem Gemäuer und jeder Tropfen Wasser der die Oberfläche durchschlug ließ sein Trommelfell zucken, die Flüssigkeit in seinen Gehörgängen wogen. Aber all das konnte ihn nicht lange begeistern, denn etwas deutlich interessanteres riss seine Aufmerksamkeit an sich: Aglaya. In diesem Zustand konnte er ihr Herz hämmern, ihren Atem entweichen, ihr Blut zirkulieren, hören und vorallem deutlich sehen was sie umgab. Der Blick seiner korrumpierten Augen bohrte sich durch ihre Haut, ihr Fleisch, und widmete sich direkt dem glühenden Kern ihrer eignen Leidenschaft, der durch ein penibel symmetrisch angeordnetes Konstrukt von Ketten hindurch schimmerte. So anziehend wie in diesem Moment hatte er sie, trotz all ihrer Bemühungen sich einen jungen Körper zu erhalten, noch nie empfunden und es kostete ihn eine gewisse Überwindung sich der vor ihm liegenden Aufgabe anzunehmen, von diesem Anblick abzulassen. „Fördert Eure Leidenschaft zu Tage, fokussiert alles auf diese Flüssigkeit und presst es in eine feste Gestalt.“, hallte ihre Stimme beinahe schmerzhaft in seinen Ohren während sie sich, seines unangenehm Blicks wohl gewahr, hinter dem Altar platzierte. Der Sith-Lord verschloss seine Augen vor allen ablenkenden Eindrücken, begann in einer engen Bahn einem Löwen gleich herzuschleichen, und kehrte seinen Fokus zuerst auf das eigene Innere. Dort erwartete ihn ebenfalls ein Konstrukt aus Ketten, deutlich massiver und weniger penibel verzurrt als das der dunkelhäutigen Sith, das keinen Einblick auf die eingesperrten Emotionen zuließ. Er konzentrierte sich und begann damit vereinzelte Ketten zu öffnen um dem Quell seiner Macht, den Gefühlen die die Stärke der dunklen Seite nährten, Luft zum Atmen zu gewähren. Zäh wie Lava sickerten Bruchteile seiner Leidenschaft durch die Freiräume und er fokussierte sie auf den Inhalt der Schale. Weitere Ketten fielen mühelos gemäß seinem Willen und er öffnete sich, doch nicht nur dem Kristall


    ... Plötzlich drang grelles weißes Licht durch den Vorhang seiner Augenlider und veranlasste ihn dazu die schmerzenden Augen verengt zu öffnen. Die Kammer, Aglaya, alles war verschwunden und dieser eintönigen Öde gewichen an deren Schein sich seine Sicht nur langsam gewöhnte. „Ich hasse es, wenn sich jemand an meinem Geist zu schaffen macht.“, äußerte er seinen Verdacht unter einem entnervten Schnauben. Aber noch während er sprach wandelte sich seine Umgebung zusehends: Der Schein nahm ab um durch mattes Glimmen ersetzt zu werden, der Boden sowie die Wände gewannen die Struktur von zugefrorenen Höhlenwänden, und ein eiskalter Wind peitschte ihm durch den just entstandenen Tunnel. Am bemerkenswerten jedoch waren darüber hinaus die harten Züge eines Mannes mittleren Alters, sein Haupt von streng zurückgekämmten rabenschwarzen Haar gekrönt, dessen grüne Augen ihn von der gegenüberliegenden Wand skeptischen Blickes musterten. Er kannte dieses Gesicht und diesen Blick, wenngleich es ihm nach über 15 Jahren unter Ermangelung der markanten Narbe beinahe fremd vorkam. „Rhen Var.“, brummte er mit einer Stimme der es noch an dem gewichtigen Tonfall und der Strenge von Lord Labrass fehlte. „Keyl! Hier lang, mein Lord. Worauf wartet Ihr? Sie sind da unten!“, hallte es nicht weit vor ihm hinter der nächsten Biegung. Welche Illusion, oder Vision, dem Lord hier auch zu Teil wurde, hier war er nur Sith Keyl. „Verdammt, jetzt beeilt Euch Keyl!“ Drei Soldaten in imperialer Rüstung, modifiziert um den harschen Bedingungen des Eisplaneten zu trotzen, rannten um die Biegung direkt auf ihn zu und ließen seinen Gedanken nicht viel Zeit zum Atmen. „Die Jedi ist da unten, seht zu!“, erinnerte ihn der Specialist, wie er an den Abzeichen erkannte, erneut forsch. Mit all der Härte die seine jungen Züge hergaben sah er den Soldaten direkt an: „Ihr haltet jetzt den Mund und erinnert Euch an das Protokoll bevor ich es muss, Specialist!“, blaffte er ihn an und lässt den Mann direkt stramm stehen. „Dann führen Sie den Trupp hinunter ...“, kurz zuckte sein Blick aus dem Augenwinkel zu den anderen Beiden. „...Sie bilden die Nachhut!“ Er streckte seine Sinne um die Aussage des Soldaten zu überprüfen und tatsächlich nicht weit entfernt konnte er schwach einige Präsenzen ausmachen. Fünf oder Sechs, genau konnte er es nicht sagen, aber alle bis auf eine waren davon nur schwache Abdrücke der Angst und Verzweiflung. „Los jetzt!“ In Formation, der Sith in der Mitte, rannten sie durch die verwinkelten Gänge der Höhle, immer kurz davor auf dem glitschigen Boden auszurutschen, und Euphorie wie Kälte ließen ihn für den Moment ganz vergessen das hier nichts real war. Er folgte dem Soldaten, folgte seiner Erinnerung, immer in Richtung dieser widerlich gelassenen Präsenz einer Jedi umringt von verängstigten Seelen.


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    In seiner Brust tobte es bereits, etwas wildes und fremdes, ging hinter den korrodierten Gitterstäben in freudiger Erwartung der 'Fütterung' auf und ab. Das Biest seiner Leidenschaft, seiner Kampfeslust, leckte sich begierig über Fangzähne und Lefzen. „Wir sind gleich da, mein Lord!“, berichtete ihm der Specialist während er die rechte Hand zur Faust geballt hob und so den Trupp zum stoppen brachte. „Sie decken den Rückzug. Lassen Sie keinen der Zivilisten entkommen, der Jedi gehört mir.“, vorallem der letzte Teil der Anweisung hörte sich mehr an wie eine Drohung als ein Befehl. Mit einem Wink des Zeigefingers seiner rechten Hand ließ er den schlichten geschwungenen Lichtschwertgriff in seine Hand gleiten. „Ich werde Sie empfehlen, wenn Niemand entkommt.“, kommentierte er noch vollkommen beifällig während das Eis unter seinen schweren Schritten knarzt und er mit der Zielstrebigkeit eines hungernden Nexu an dem Soldat vorbeimarschiert.

    Hinter der nächsten Biegung, sein Trupp hatte gute Arbeit bei der Aufklärung geleistet, konnte das Raubtier endlich einen Blick auf seine Beute werfen, wenngleich die Gesichter merkwürdig verschwommen waren: Eine athletische Miralanerin hatte sich vor einem Trupp zitternder, sicher nicht nur aufgrund der beißenden Kälte die durch Mark und Bein ging, Menschen schützend aufgebaut. Natürlich hatte man ihn auch entdeckt, der Hall der Höhle und das Aufbäumen seiner Leidenschaft waren ihnen Warnung genug, und die Jedi schien mit ihm zu reden, zumindest bewegten sich ihre Lippen unaufhörlich. Doch mehr als das pfeiffen der kalten Winde und das Rauschen seines eigenen Blutes drang nicht an seine Ohren. Aber was sollte sie schon sagen, was sagten Jedi in solchen Situationen stets? Es war unerheblich und das machte er ihr mit einem raubtierhaften Grinsen bewusst: „Was interessieren mich deine Schützlinge, Weib. Schütz dich lieber selbst!“, hatte er fast schon gebrüllt da die Bestie in ihm jegweder Konversation überdrüssig wurde. Dann ging alles sehr schnell: Von dieser widerlichen Gelassenheit, die die Jedi trotz der Drohung weiterhin ausstrahlte, provoziert machte er einen Satz auf die Miralanerin zu, aktivierte die blutrote Klinge seines Lichtschwerts und wollte einen brutalen Überkopf-Hieb auf sie niederfahren lassen. Wenngleich das Biest jetzt die Fangzähne, das Lichtschwert, bleckte konnte es noch nicht seinem Käfig entkommen. Die Jedi wich zur Seite aus, die Gefahr einer misslungenen Parade mied sie direkt, bezog eine defensive Haltung und überließ dem Sith die Initiative. Wieder jemand der ihn bis zur Ermüdugung hinhalten wollte, schalte er seinen Kontrahenten in Gedanken während er begann sie mit einem wilden Schlaghagel einzudecken: Den Griff mit beiden Händen gepackt, die Hiebe eindeutig Routinen des Joyu-Stils, streckte sich seine Klinge in kräftigen Hieben nach der Jedi mal horizontal, mal vertikal geführt. Jene wurde immer weiter zurückgedrängt und jeder weitere Hieb ließ ihre verschommenen Züge schmerzerfüllt zucken, denn Muskeln und die Macht verliehen ihnen unnatürliche Stärke. Über ihre Schulter konnte er einen der Höhlenausgänge erkennen auf den sie 'merkwürdigerweise' zuhielten. Mit einem geradezu gekränkten, genervten, Schnauben stieß er sich mit beiden Füßen vom Boden um sich unter zuhilfenahme der Macht per Flicflac von der Jedi zu entfernen. So verlockend seine grünhäutige Beute auch war, wenn der Kampf sich so fortsetzte würde er sich langweilen oder wirklich ermüden.


    Er wandte sich von ihr ab, sein grausamer Geist bereits mit einem Plan ausgestattet, und ließ das Eis unter seinen Füßen unter Protest knarzen während er sich dem jämmerlichen Haufen Zivilisten näherte. Den Kopf leicht nach rechts gedreht konnte er aus dem Augenwinkel sowohl erkennen wie sich ein älterer dicker Mann vor den anderen Vieren aufbaute sowie die geschockte Erkenntnis die sich auf den verschwommenen Zügen der Miralanerin abzeichnete. Wieder schrie sie, doch das einzige was er hörte war das Brüllen seiner Leidenschaft die mit ihren Pranken den Käfig auf eine Zerreißprobe stellte und es kaum erwarten konnte die verängstigten Zivilisten abzuschlachten. Auch der Jedi schien das nicht verborgen zu bleiben und in einem verzweifelten Versuch griff sie mit all ihrer Macht nach einem der massiven Eisstalagtiten, brach das Eis unter lautem Klirren, um jenen nach ihm zu werfen. Die Angst der Zivilisten, die Verzweiflung gepaart mit einem Korn Wut der Jedi die sich in ihrer Tat äußerte, und seine eigene Kampfeslust, Leidenschaft, waren ein perfekter greifbarer Köder an Emotionen die es dem Biest endlich ermöglichten die korrodierten Gitterstäbe zu zerschmettern. Labrass, nein Sith Keyl, wandte sich seitlich und, die Lippen zu einer raubtierhaften Grimasse verzogen, griff mit der Macht nach dem makaberen Speer aus Eis um ihn, gestärkt durch die befreite Bestie, von seiner eigentlichen Bahn abzubringen. Er gab dem tödlichen, massiven, Geschoss noch mehr Schub und wandte sein makaberes Grinsen der Jedi zu um ihre Reaktion mit der Attitüde eines Nexu zu verfolgen der mit seiner Beute spielte. So sah er zwar nicht wie sich der Eisstalagtit in den Oberkörper des älteren Mannes bohrte, bekam dafür aber einen viel interessanteren Anblick geboten. Entzückt verfolgte er wie sich Schock, Entsetzen, Verzweiflung auf den Zügen der jungen Miralanerin innerhalb von Sekundenbruchteilen abwechselten und labte sich an diesem heißen 'Festmahl' der Gefühle in der längst vergessenen eisigen Kälte der Höhle. Er konnte greifbar spüren wie sie vergeblich versuchte sich inmitten dieser Kakophonie negativer Emotionen, deren herrlich dissonante Klänge für ihn wie Kunst waren, an etwas zu klammern dass sie wieder standhaft werden lassen konnte. Das einzige dass sie finden konnte, das einzig greifbare, waren nicht Harmonie und Frieden, jene hatte das Biest in ihm bereits zerstört, sondern gerechter Zorn. So war es dann die Jedi die sich auf ihren Kontrahenten stürzte und versuchte mit wilden unkontrollierten Hieben der Wut über ihre Unfähigkeit, den Verlust, Luft zu machen. Gestärkt von unbändiger Kampfeslust, der animalischen Leidenschaft in seiner Brust, und getragen auf den Tönen der negativen Emotionen, die alle aufgrund seines Tuns, seiner Präsenz, ausstrahlten, hielt er ihr mit Leichtigkeit stand. Wenngleich ihre Schläge nun kräftiger waren nutzte er nur eine Hand am Lichtschwertgriff, verspottete sie, und warf eine ihrer unpräzisen Attacken nach der Nächsten zurück. Die Jedi befand sich auf einem Terrain das ihr vollkommen fremd war, sie hatte nie gelernt solche Emotionen zu nutzen und wurde dementsprechend mit jedem weiteren Schlagwechsel verzweifelter. In seinem Rücken stürmten derweil die drei Soldaten die Höhle und rissen die verbliebenen Zivilisten mit gezielten Salven nieder, erzeugten einen weiteren Aufschrei der Macht als die Leben verloschen den er in sich aufsog. Ein letztes Mal leckte er sich genießerisch über die Lippen ehe er entschied diese Farce zu beenden: Die Macht bündelte er in seiner linken Hand, während er mit der Schwerthand weiter munter die grüne Klinge der Jedi zurückwarf, und rammte ihr jene dann schlichtweg mit aller Kraft in die Seite. Überrascht, vielmehr überwältigt, von diesem subtil brutalen Angriff wurde sie zurück auf den Boden geschleudert, öffnete ihre Deckung und ihm die Möglichkeit für den finalen Hieb. Während er zu jenem ansetzte klärten sich die verschwommenen Züge seines Gegners auf und offenbarten ihm ein Gesicht an dass er sich weit besser erinnern konnte als an das seiner eigenen Mutter: Das junge spitze Gesicht, die hohen Wangenknochen, die braunen Augen und der flehende Blick, gehörten der ersten Jedi die er getötet hatte. Unbarmherzig reckte sich seine blutrote Klinge, eines Fangzahnes gleich, nach der Kehle der Miralanerin und war im Begriff sich in das Fleisch zu bohren als


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    sich plötzlich alles erneut wandelte. Der beißende Geruch von Schweiß stieß ihm auf die Sinne, abgestandene warme Luft drang über seine Lippen und füllte seine Lungen, während er durch einen matten Visor auf eine Schar gesichtsloser schwarzer Roben blickte die dicht aneinander gedrängt standen. Einige hielten sich mit einer Hand an einem der Bügel fest, anderen standen stoisch und sturr wie Felsen in der Masse, während ihr Schiff einen schnellen holprigen Flugkurs verfolgte. Nur das dimme rote Licht einiger Lampen die unaufhörlich blinkten verliehen der Dunkelheit des Frachtraums einen schaurigen Glanz. Viel prägnanter als all die Eindrücke die ihm Augen, Nase und Gehör boten war hingegen die Präsenz, die Aura, die wie ein Schatten über diesen Sith lag und sich anschickte alles in Dunkelheit zu tauchen. Einige waren angespannt, andere ließen ihre Fingerknöchel in freudiger Erwartung knacken, manch einer schüttelte noch ungläubig den Kopf. Nur Eines hatten sie alle, ihn eingeschlossen, gemeinsam: In jedem von ihnen brannte ein Feuer der Leidenschaft, der Kampfeslust, das nur darauf brannte den nächsten Wald auf nichts als Asche zu reduzieren. „15 Sekunden zum Einschlag.“, verkündete eine blecherne Stimme aus den Lautsprechern und mehrere griffen jetzt nach den Haltebügeln, erfüllten den Raum mit dem leisen Klicken vom Gurt gelöster Lichtschwerter vielfach akkumuliert. „Ein Schlag mitten in das Herz der Republik!“, tönte jemand laut und gewichtigen Tonfalls, darin wohl geübt, über die Massen hinweg. Angezogen, als wäre es ein Automatismus, richtete er seinen Blick direkt auf den Redner. Es war seine Einnerung, seine Illusion, somit wusste er direkt wo er Lord Adras finden würde. Aufgebaut vor der Frachtluke thronte er über dem Schatten der unzähligen auserwählten Sith und stimmte sie ein: „Dieser Angriff wird die Geschichte der kommenden Jahrtausende, die Herrschaft des Imperiums, eine Galaxie in der nur Stärke und Abstammung etwas wert sind, einläuten!“ Einige klopften sich bereits jetzt mit ihren Lichtschwertgriffen auf die Brustplatte doch noch hatte er nicht in allen die Flammen auflodern lassen, Lord Adras setzte zum finalen Schlag an:„Ihr werdet den Orden der Jedi vernichten, ihren Tempel in Schutt und Asche legen, euch selbst ein ewiges Denkmal aus ihren Knochen errichten. HEIL DEM IMPERIUM! HEIL DEM IMPERATOR!“Tosendes Gebrüll brach durch den Frachtraum und der schwarze Mantel, die Präsenz der dunklen Seite der Macht, hob sich an um dutzende tosende Feuer der Leidenschaft zu entblößen. Labrass selbst öffnete den Käfig der reißenden Bestie, die nun nur darauf wartete zu springen, und dann – knallte es ohrenbetäubend.


    Der verstärkte Frachter durchbrach die Wand des Tempels und rutschte über den marmorierten Boden um eine Schneise der Zerstörung zu hinterlassen. Im Inneren wurden sie unerbitterlich hin und her geworfen, klammerten verbissen an ihren Haltebügeln, ihre Ohren erfüllt vom Kreischen dass das Schleifen von Metall auf Stein erzeugte. Dann war es vollkommen still und eine halbe Ewigkeit später, so kam es ihm zumindest vor, ertönte das Murren beschädigter hydraulischer Gelenke und Servomotoren die unter Schwerstarbeit die Luke des Frachters herabsenkten. Ihre dunkle Kammer wurde geflutet und sie alle konnten in Augenschein nehmen was sie vernichten sollten: Eine riesige Halle deren Boden mit kunstvoll verzierten Marmor ausgelegt war, gespickt mit Säulen dick und kräftig wir Wroshyr-Bäume, unzählige Ballustraden, Gänge, die sich der unermesslich hohen Decke entgegen streckten. Das imposante Bauwerk war schnell vergessen, denn ihre Beute baute sich vermessen vor ihnen, vor ihrem breitschultrigen Führer in massiver schwarzer Rüstung – Darth Malgus – auf. Unzählige Jedi verschiedenster Rassen, verschiedensten Alters, allesamt in ihren braunen Roben und nur wenige in Rüstungen, strömten von überall durch die Halle auf die Eindringlinge zu. Besonders ins Auge stach ein älterer Mensch mit braunem Haar dessen, für einen Sith, überbordende Gelassenheit geradezu über die Massen hinter sich strahlte und sich anschickte die aufkeimende Angst zu ersticken. Der lange Blick den Malgus dem Jedi-Meister widmete war intensiv und jeder von ihnen konnte die Hitze fühlen die von dem vernarbten Hünen ausging. Kaum jemand wäre so dumm gewesen sich jetzt noch zwischen den Jedi und ihren Anführer zu werfen. Alles war still bis … Lord Adras sein Doppellichtschwert aktivierte und sich dessen Fauchen dutzende weitere Klinge anschlossen, Keyl's Schwert eingeschlossen, um die maskierten Krieger in tiefrotes Glimmen zu tauchen. Dann brandeten die Massen, einer makaberen Sinnflut gleich, mit aktivierten Klingen aufeinander zu und ließen die Grundfeste des Tempels unter ihren schweren Stiefeln, ihren kehligen Schreien, beben.


    Schreie, zischende wie beißende Klingen, splitterndes Gestein, das dumpfe Pochen der ersten Kadaver, die Leidenschaft, die Kampfeslust, all der Hass und die Zerstörung vereinten sich zu einer ohrenbetäubend lauten Kakophonie der man nie einen passenden Titel zuschreiben könnte. Nichts würde dem je gerecht werden. Die Bestie in seinem Innerem schloss sich diesem verheerenden Konzert mit voller Inbrunst an und sprang mit so einer Wildheit aus ihrem Käfig dass es ihm mit Leichtigkeit gelang über einige seiner Brüder zu springen um inmitten des Getümmels zu landen, die erste Beute des Tages bereits im Blick: Ein männlicher Togruta, das Alter dieser Spezies konnte er noch nie einschätzen, mit grüner Klinge stürmte direkt auf ihn zu. „Schwächling.“, knurrte er beim Anblick der schlecht kontrollierten Angst die sich in den trüben Augen des Jedi wiederspiegelten und er den Überkopfhieb einfach, zwei Hände am geschwungen Griff, zurückwarf. Der Togruta geriet ins Taumeln, der ganze Impuls von der unnatürlichen Kraft des Sith vernichtet, und wurde direkt mit einem wilden Schlaghagel eingedeckt: Von links nach rechts, diagonal über die rechte Schulter, ein Überkopfhieb, ein Fußfeger, diagonal über den rechten Oberschenkel, und mit jedem weiteren Angriff wurde seine Parade schwächer. Wahrscheinlich ein frischer Ritter, ein alter Padawan, der mit den kampfgestählten Sinnen der Bestie von Sith sich gegenüber nicht annähernd mithalten konnte. So versagte seine Parade schlussendlich unter einem mit zwei Händen geführten horizontalen Hieb und der Kadaver, der Hieb tief in den Torso getrieben, flog seitlich weg. Den beißende Gestank, der salzige Geschmack auf den Lippen, des eigenen Schweißes unter der Maske war nichtmal mehr eine Randnotiz für seine Sinne die sich an dem Getümmel ergötzten und nach dem nächsten Ziel forschten.


    Eine braunhaarige Frau, nicht viel jünger als er, streckte mit ihrer blauen Klinge gerade einen seiner Brüder, einen Schwächling, nieder, keine sichtbare Emotion auf ihren Zügen und sah sich ebenfalls nach einem neuen Kontrahenten um. Der Blick ihrer blauen Augen traf seine gierigen Pupiilen, verborgen durch den emotionslosen matten Visor, erst als er sich bereits mit erhobener Klinge auf sie stürzte wie die Henkersaxt. Seinen mächtigen Überkopfhieb, ausgeführt aus einem von der Macht gestützten Satz mit beiden Händen am Griff, ließ sie unter dem ersten protestierenden Zischen ihrer beiden Lichtschwerter gekonnt nach einem Ausfallschritt zur Seite abgleiten. Die Bewegung war so minimalistisch, so kalkuliert und bedacht dass er sich bereits sicher sein konnte jetzt mit einer schlachterprobten Ritterin zu kämpfen. Gut, schoss es ihm durch den Kopf während er bereits, nur noch eine Hand am Griff, damit begann die Defensive der Frau mit einem Hagel aus Hieben und Stichen zu prüfen. Sie wich aus, sprang über seinen Fußfeger, parierte, leitete ab, verließ dabei seltenst den Bereich in dem sie stand und ließ durchblicken welche Schwertform sie der Perfektion nahebringen wollte. Die Bestie in seinem Inneren knurrte genervt während ihre Raubzähne, seine Klinge, unersättlich versuchten nach ihrem Fleisch zu reißen. Die Schnelligkeit eines Nexu brachte ihm keinen Vorteil und so legte er beide Hände an den geschwungenen Griff um die Jedi mit der unbändigen Kraft eines Rancor zu konfrontieren. Aus dem wilden Schlaghagel, den schnellen Fußfegern und Ausfallschritten, machte er mächtige horizontale Hiebe deren einziges Ziel die Klinge seiner Kontrahentin war. Wenn er ihre Verteidigung nicht umgehen konnte, dann würde er sie zerbrechen, ihre Knochen und Muskeln auf die Zerreißprobe stellen. Die Jedi war nicht dumm, jedem Schlag den sie entgehen konnte ob der reduzierten Geschwindigkeit wich sie aus um ihre Kräfte zu schonen und seine zu erschöpfen. Aber jene die ihr Ziel fanden ernteten nicht nur das aufbäumende Zischen der beiden Lichtschwerter sondern auch schmerzverzerrte Wandlungen im Gesicht der Frau. Sie konnte noch so viel Ruhe aus sich schöpfen, zu diesem Zeitpunkt, inmitten des größten Massakers, der größten Darbietung der dunklen Seite seit Jahrtausenden, konnte sie es mit keinem richtigen Sith aufnehmen. Die Bestie in seiner Brust, angestachelt durch das erste Versagen der Frau und das Verlangen die Zähne endlich in ihr Fleisch zu graben, bäumte sich auf und er gab seinen Hieben noch mehr Wucht. Diagonal über die rechte Schulter, sie blockt unter einem Ächzen, horizontaler Hieb von links, sie macht einen Satz nach hinten, ein schneller Hieb von rechts, sie blockt, strauchelt und offenbart der Bestie eine Öffnung. Begierig reißt er den Griff zu sich hin um zum finalen Stich direkt in ihren Torso anzusetzen als Angst in ihm hochkriecht, ihn vor etwas warnt. Instinktiv rammt er der Frau einen Machtstoß gegen den Torso, deaktiviert sein Lichtschwert und rollte sich seitlich ab - als nur einem Meter neben ihm eine grüne Klinge unter dem Knirschen der Bodenplatten tief in die Stelle fährt an der er gerade noch gestanden hatte.


    Ein weiterer Jedi hatte sich dem Kampf angeschlossen, dessen braunes Haar, seine blauen Augen, ein Alter das seinem eigenen gleichkam, und vorallem einen Keim Angst ihn direkt als Bruder der Ritterin enttarnten. Selbst wenn es nicht, jetzt wird es interessant, hatte er sich gedacht während er sich aufrichtete und die freie linke Hand ausstreckte um sich das Schwert des zuvor gefallenenen Sith anzueignen. Ihm blieb gerade genug Zeit um den Griff vernünftig zu packen und die Klinge unter dem markanten Summen zu aktivieren ehe das Rittergespann ihn von beiden Seiten angriff. Determiniert seinem Leben ein Ende, nicht zu entwaffnen, deckten sie ihn mit schnellen Schlagfolgen ein die dermaßen koordiniert und abgestimmt waren dass die Vermutung zweier Geschwister sich wohl bewahrheitete. Er hatte bereits mit zwei Schwertern gekämpft, aber sein Geschick beruhte deutlich auf dem Einsatz eines einzigen Lichtschwerts, und nur mit jeder Unze Kraft die er aufbieten konnte vermochte er den beidhändig geführten Hieben auf jede Klinge zu widerstehen. Aber für wie lange?, nagte es an ihm während man ihn immer weiter zurückdrängte und einengte wie das wilde Tier in seiner Brust. Panik, Angst, Überlebenswille vermischten sich mit seiner unbändigen Kampfeslust und wiesen ihn zu einem instinktiven Gewaltakt an um sich zu befreien: Er sammelte alle Kraft in seinem linken Bein, ließ die Muskeln von der Macht durchfluten, und trat auf wie ein wildegewordener Rancor. Es knackte zweimal, einmal in seinem Knöchel – wie er viel später erfahren sollte - und dann beim zweiten Mal die bereits angeschlagene Bodenplatte auf der die drei Kämpfenden standen. Sie strauchelten, verloren ihr Gleichgewicht, ihre Fassung, für einen Sekundenbruchteil und mehr brauchte er nicht. Mit einem schnellen Tritt gegen den Torso trieb er die Frau zurück, ließ sie fallen, um sich ihrem Mitstreiter mit beiden Klingen zu zuwenden. Wild, jeder Schlag mit der Intensität und Kraft als wäre es sein Letzter, hieb er auf die schnell wirbelnde grüne Klinge des Ritters ein. Der Hagel der beiden roten Fangzähne, die geradezu tollwütig nach dem Fleisch des Jedi rissen, ließen ihm keine Zeit wieder sein Gleichgewicht zu finden, noch sich effektiv zu verteidigen. Brutal hämmerte er mit einem Hieb beider Waffen gegen das grüne Gegenstück und ließ ein drittes Knacken ertönen, das Handgelenk des Kontrahenten gebrochen. Er musste den verzweifelten Schrei der Schwester in seinem Rücken nicht hören, denn er konnte ihn fühlen als beide rote Klingen noch einmal den selben Bogen, nur in die andere Richtung, beschrieben und erbarmungslos effizient wie eine Guillotine den Jedi enthaupteten. Die Bestie in seiner Brust ließ ein markerschütterndes triumphierendes Brüllen vernehmen um dem Hochgefühl gerecht zu werden dass gerade durch die Adern des Sith floss und ihn jeden Schmerz, jede Erschöpfung, vergessen ließ während er sich der verbliebenen Beute zuwendete


    ... KNACK machte es in seiner linken Schulter und das Brüllen wandelte sich in ein schmerzhaftes Jaulen als ein massiver Gesteinsbrocken, ein Bruchstück der Säulen, ihm in die Seite rammte wie der Kopf eines Gundark. Der Impuls, der Aufprall, nahm seinen Lungen alle Luft zum Schreien und sein Flug verlief unglaublich still bevor er mehrere Meter über das Geroll rutschte. Gesteinsspitzen zerrissen seine Robe an vielen Stellen, zerkratzten die Rüstung darunter und sein Hinterkopf knallte mit solcher Wucht gegen einen der zertrümmerten Säulenfüße dass ihm die Maske trotz aller Versiegelung vom Gesicht flog. Als hätte man mächtig auf einen Blasebalg getreten entwich ihm jetzt die letzte Luft und während er nach selbiger jappste drohte seine Sicht komplett schwarz zu werden. Aber er war noch nicht am Ende, er leckte sich schlicht die Wunden. Was er zuvor durch den matten Visor sah, sah er jetzt durch rotgeränderte Augen und eine Sicht der Agonie, des unbändigen Schmerzes den selbst das Gift der dunklen Seite in seinen Adern nicht verstecken konnte. Entschlossen, geradezu widerlich gefasst nach dem Verlust ihres Bruders, setzte die Jedi nach und überbrückte die Distanz, ihre blaue Klinge vorgekippt zu einem finalen Stich, zwischen Beiden mit einem weiten Sprung. Angst machte sich in ihm breit doch anstatt durch jene paralysiert zu werden , nährte, ergötzte, er sich daran und fügte dem Rohling seiner Selbst das letzte Material hinzu: Er schlug mit dem Hammer wild auf das Gemisch aus Verzweiflung, Angst, Schmerz, Hass und Leidenschaft um sich selbst, ein makaberes Kunstwerk der Schlacht, neu zu schmieden. Mit der Willenskraft eines Wahnsinnigen riss er den gebrochenen linken Arm hoch, das wenige an Macht was er noch hatte in der Hand gebündelt, und rammte ihr noch während des Flugs einen kräftigen Machtstoß in die Seite. Damit konnte er ihren Ansturm nicht aufhalten, was sein Plan gewesen war, sondern versetzte sie nur in ein Trudeln sodass auch ihre Klinge jetzt mehr verzweifelt als präzise nach seiner Brust lechzte. Noch einmal ließ er seinen roten Fangzahn sich aufbäumen um die Jedi mit einem brutalen horizontalen Hieb, mit der Verzweiflung und Intuition einer eingeengten Bestie geführt, noch aufzuhalten. Mühelos zerriss der Fangzahn die Jedi, fraß sich zischend durch Fleisch und Knochen angefangen bei ihrem Schwertarm direkt durch ihren Torso, doch nicht ohne Preis. Zwar hatte er die Muskeln ihres Schwertarms durchtrennt aber nicht genug Impuls gegegeben um die noch aktive blaue Klinge von ihrem Ziel, ihrer Beute, abzulenken. Unkontrolliert wirbelte der Griff, umschlossen von einer leblos verkrampften Hand, umher und erneut stiegt der beißende Geruch verbrannten Fleischs in seine Nase. Die kreisende Klinge, die Spitze, hatte eine hässliche Schneise direkt diagonal durch sein Gesicht bezogen bevor sie funkenstobend über die lädierten Bodenplatten wirbelte. Merkwürdigerweise fühlte er keinen Schmerz, obwohl er nahezu am Ende seiner Kräfte war, denn alles wurde schwarz ….Nein, weiß vor seinen Augen.


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    Wieder änderte sich alles, wieder im Moment des Triumphs und des leidenschaftlichen Hochgefühls, und so langsam wurde er dieser Illusion, wie er sich auch jetzt erst wieder fernab der Schlacht seines jungen Selbst erinnerte, überdrüssig. Dieser Eindruck verstärkte sich nur als er sich inmitten einer weitläufigen satt grünen Wiese mit hohen Gräsern, dem Plätschern eines Quells, dem angenehmen Singsang mehrerer Vögel, wiederfand. An so ein Schlachtfeld konnte er sich nicht erinnern, denn die Alderaan-Kampagne ging komplett an ihm vorbei, und eine Spur verwundert blickte er auch drein als er an sich herabsah. Die reich verzierte grau-goldene Tunika mit den zahlreichen dekorativen Armierungen, an seinem Gurt der silberne geschwungene Griff, und er musste nur den Stulpen des schwarzen Handschuhs schwach anheben um das komplexe Geflecht korrumpierter blauer Adern zu sehen. Das hier konnte keine Erinnerung sein, welchen Streich spielen mir die Geister des Tempels jetzt? Lautes Gelächter, ausgestoßen über junge Stimmbänder und dementsprechend hoch, verdrängte seine Gedanken und ließ seinen Blick suchend über die satt grüne, fruchtbare, Umgebung mit ihren wenigen Bäumen und Gesteinsbrocken wandern. Er konnte den Ursprung nicht ausmachen und entschloss sich mit kräftigen Schritten den grasbewachsenen Hügel zu seiner Rechten zu erklimmen, denn es kam eindeutig aus dieser Richtung. Die hohen Grashalme bogen sich unter dem Tritt seiner schweren Stiefel und er ertappte sich dabei wie er besonders fest auftrat, sie geradezu zerquetschte, als hätte er bereits jetzt eine Abneigung gegen diesen harmonischen Anblick entwickelt. Mit jedem Schritt wurde das Gelächter lauter und als er auf der Spitze des Hügels stand konnte er eine sechsköpfige Gruppe Kinder verschiedener Spezies in braunen wie beigen Tuniken ausmachen. Sie alle rangelten miteinander, schubsten sich und jauchzten vor sich hin während in ihrer Mitte ein alter Mann mit langem grauen Haarschopf saß. Jedis. Tython. Was sollte das bedeuten? Niemand schien ihn zu bemerken als er den Hügel herunterschritt, die Zielstrebigkeit eines Henkers in jedem Tritt, und während die Züge des alten Jedis ein angetanes Lächeln formten verzog Labrass sein Gesicht zu einer genervten Grimasse. Selbst als der rote Schimmer seiner fauchenden Klinge der Sonne Konkurrenz machte und das grüne Meer zu seinen Füßen verfärbte erntete er keine Aufmerksamkeit. Stattdessen wurde das kindliche Rangeln intensiver und zwei der Padawane begannen, kein breites Grinsen mehr auf ihren Zügen, ihre Kameraden geradezu brutal zu schubsen. Aus dem Spiel wurde zusehends eine Prügelei und es war schlussendlich die Mimik des alten Jedis, nicht die des Sith-Lords, über die sich ein zorniger Schatten legte. Er war jetzt nicht mehr weit entfernt, vielleicht fünf Meter noch, und ließ den Griff seines Lichtschwerts in der rechten Hand kreisen bevor er sie aktivierte – vergebens.


    Die Szenerie wandelte sich zu seinem wachsenden Missfallen neuerlich, aber er war noch nicht bereit auszubrechen. Nicht bevor er sich sicher war einem wirren Spiel der Geister unterlegen zu sein oder eine Vision zu verfolgen, denn um eine Erinnerung handelte es sich hier nicht. Wo seine verstärkten Sohlen gerade noch leise, dumpf, die saftige Erde zertreten hatten knallten sie auf den steinernen Bodenplatten, auf denen er jetzt stand, geradezu. Hier konnte er viel weniger grün ausmachen, es säumte nur noch einige mit Platten ausgelegte Wege, und brauchte nur einen Blick auf das massive Gebäude zu seiner Linken erhaschen um endlich zu erahnen wo er war: Grüne Dächer krönten einen Komplex dreier runder Hallen aus beigem Gestein, mehrere Treppen führten zu einem massiven Portal, steinerne Bänke kreisförmig um wenige grüne Flecken angeordnet, und mächtige Statuen die über Wege des Geländes ewig wachten. Der Jedi-Tempel. Dabei konnte er, direkt vor dem Hort der größten Pest der Galaxie, bis auf zwei Personen niemanden ausmachen, spüren. „Was wollen mir die Geister, die Macht, oder gar mein eigener Geist, mir hier zeigen?“, hatte er geknurrt und den Blick seiner reptilienartigen Pupillen über das Trainingsgelände wandern lassen um die Besitzer der zwei Präsenzen zu finden. Sie, ein männlicher sowie ein weiblicher Zabrak, saßen gemeinsam auf der untersten Stufe der Treppe die in das massive, auf seine Art den Tempeln der Sith so verschieden und dennoch anmutend, Gebilde führte. Wieder schien man keine Notiz von ihm zu nehmen, ihn in die Rolle des machtlosen Beobachters zu zwingen der er so wenig abgewinnen konnte. Aber was sollte er hier schon sehen? Was gab es von diesem jungen Paar zu lernen? Seine Gedanken sprangen von einer Möglichkeit zur Nächsten, wie ein von Wut geblendetes Biest immer am Ziel vorbei, bis es ihm dämmerte: Ein junges Paar, bei den Jedi. Er stapfte, begleitet vom dumpfen Knallen seiner schweren Schritte, auf die beiden Zabrak zu um sie sowohl mit Sinnen als auch mit den Augen näher zu betrachten. Beide trugen zwar das schlichte braune Gewand der Jedi, die Traditionen, nach außen und mühten sich seine Augen zu täuschen, aber er konnte es fühlen. Im Inneren dieser beiden Zabrak konnte er den Frieden, die Gelassenheit, die innere Tradition im Einklang mit der Macht schwinden sehen. Sie wich für etwas Unbändigeres, Stärkeres: Leidenschaft. Und dieses Gefühl, für einen unerfahrenen Jedi wie Gift in seinen Adern, nahm überhand um auch entgegen aller Traditionen nach Außen getragen zu werden. Die Begierde, dem Lord so gut bekannt, flackerte in den gelben Augen des männlichen Zabraks auf und er riss die Frau, nachdem sie bereits zuvor mit den Händen genestelt hatten, kraftvoll an sich um sie in einen leidenschaftlichen Kuss zu verwickeln. Anfangs wehrte sie sich, wehrten sich die Traditionen und Werte des Ordens, gegen seine Umklammerung aber wie ihre Kontrolle brach sie unter dem Einfluss der Leidenschaft, dem Gift, zusammen. Die Darbietung entlockte ihm doch glatt ein amüsiertes Schnauben, dass ….


    plötzlich in einem markerschütternden Kreischen unterging. Im ersten Moment hoben sich seine Brauen überrascht, spannten sich seine Muskeln intuitiv, und sein Blick suchte die Umgebung hektisch ab. Das Päärchen, der Tempel, alles war weg. Alles einem undurchdringlichen schwarzen Schleier gewichen bis auf einen kleinen Lichtkegel im Zentrum dieser Dunkelheit. Inmitten des dämmrigen Lichts, vor dem schwarzen Hintergrund deutlich hervorgehoben, knieten die Silhouetten zweier Menschen in weiten Roben vor einer weiteren, weiblichen, Gestalt die zusammengekrümmt, die Beine eng am Körper, vor ihnen lag. Während er mit weiten Schritten auf die Szenerie zuging blieb es vollkommen still, als würde der schwere Hall seiner Stiefel einfach von der Dunkelheit verschluckt werden. Die Lippen der beiden knieenden Jedi bewegten sich, sie gestikulierten wild, aber auch sie konnte er nicht hören. In diesem Raum existierte nur das leise Wimmern der Frau die er nun mit forschend gehobenen Brauen beobachtete. Das verschwommene, namenlose, Gesicht war von frischen blutigen Kratzern und einem feuchten Film frischer Tränen überzogen. Ihre Arme ebenfalls vollkommen zerkratzt und verzweifelt, verängstigt wie ein kleines Kind, in einer Art Fötus-Haltung um ihre Knie geschlossen. In einem Moment wimmerte sie lautstark, ihre Züge dabei eine grotesk wutverzerrte Fratze, während sie in einem Anderen schrie, brüllte wie am Spieß, ohne jemanden dabei direkt mit ihren tränenzerlaufenen Augen zu fokussieren. Die Frau war ein absolutes Wrack, zitterte am ganzen Leib vor überwältigenden, zwiespältigen, Gefühlen und durch den dadurch induzierten Schmerz. In ihrer Brust bebte nicht nur die Leidenschaft, so fühlte er, sondern auch Wut und Angst. Jedes Gefühl darauf bedacht die Oberhand zu gewinnen rissen sie an ihrem Gleichgewicht und würden sie so letzendlich stürzen. Labrass stieß die Luft in seinen Lungen zu einem grausamen Lachen geformt über seine Lippen und schloss seine Augen als wollte er sich diese Szenerie für immer einprägen. Der Triumph des Gifts, der Krankheit, über die fragilen Ränke des Jedi-Ordens. Nichts Anderes als eine mögliche Zukunft konnte er hier beobachten und genießen. Jetzt endlich verstand er was diese Vision bedeuten sollte und wer dafür verantwortlich war. Selbst wenn die Geister des Tempels anfangs nach seinem Geist gegriffen hatten, und dessen war er sich sicher, so war dies alles mit absoluter Sicherheit ein Konstrukt seiner eigenen Leidenschaft, die er so lang verschmäht hatte um sich seinen politischen Ränkespielen zu widmen. Doch es handelte sich nicht um die Rache einer verschmähten Geliebten sondern um den Versuch einer gealterten grauen Bestie ihre Krallen zurückzugewinnen. Mit seiner Meditation, dem passiven Kampf gegen die Geister, dem sprengen seiner Ketten, hatte er ihr Raum gegeben um mit ihm zu kommunizieren. Sie hatte ihm gezeigt was er ihr, der reißenden Bestie, zu verdanken hatte und ihn erneut das Hochgefühl des größten Gemetzels an Jedi seit Erfassung der Geschichte erleben lassen. Es war stets seine Leidenschaft die ihn und seine Ambitionen beflügelt hat, die ihn auch zu diesem Triumph führen würde.


    Langsam füllte der Sith-Lord seine Lungen mit Luft, ein makaberes schiefes Grinsen auf den Lippen, ließ die letzten Ketten um den Käfig seiner Leidenschaft fallen und stieß ein unmenschliches Brüllen, gleich der entfesselten Bestie, aus. Sein Gebrüll, getragen nicht von seinen Stimmbändern sondern durch die dunkle Seite der Macht, erfüllte die hohe Ritualkammer, ließ das Gestein bröckeln, und löste eine Druckwelle aus die den behfelsmäßigen Altar sowie Lord Aglaya, ihr Machtschild kein Hinderniss, einfach umwarf. Doch das war ihm egal, denn in seiner Brust stolzierte majestätisch die Bestie, die Leidenschaft, aus ihrem Käfig und zeigte ihr ergrautes Fell. Auch seine Leidenschaft war gesetzter geworden, leichter zu kontrollieren, aber ein einzelner Blick auf die scharfen Krallen und Fangzähne seiner Macht ließen seine trockenen Lippen neuerlich ein Lächeln formen. Das Wasser in den kleinen Kuhlen rund um den Ritualkreis hatte sich auch nach Minuten nicht von der Erschütterung erholt und wogte langsam von links nach rechts während er in dem Hochgefühl seiner entfesselten Macht badete. Nur eines trübte seine Laune, dass er sie gerade an Niemandem auslassen konnte, diese Klauen in kein Fleisch graben konnte. Seine korrumpierten Augen wanderten über die zierliche Gestalt Aglayas, die immernoch bewusstlos hinter ihrem Altar lag, und er setzte über jenen hinweg um sich ihr zu nähern. Auch die Bestie taxierte sie mit zunehmend gierigen Blick, streckte die Krallen aus so wie er seine rechte Hand um ihr aufzuhelfen.



    „An mehr kann ich nicht erinnern, auch wenn ich angeblich 17 Stunden dort verweilt habe. Aber was soll es mich kümmern?“, genießerisch senkt er seine Augenlider herab und schnalzt mit der Zunge. „Alles, auch dieser makellose rote Kristall, ist nichtig im Vergleich zu dieser Erkenntnis.“ Langsam führt er seine rechte Hand auf die Brust an die Stelle wo sein Herz immernoch stark, schnell, und wild pulsiert. „Ich war so dumm.“, schließt er nüchtern und öffnet seine Augen wieder um den Haufen zerstörter Droiden zu mustern. „Was sind politische Ränkespiele im Vergleich zu dieser Macht? Was sind Titel und Würden, wenn der Triumph meiner Ambitionen mich krönt?“ Er schüttelt das Haupt, lässt seine schwarzen leicht ergrauten Strähnen fliegen, und wendet sich von dieser Szenerie ab. „Ich sollte mich bei ihr bedanken, doch so teurer Wein ist mir nicht geläufig.“, ein amüsiertes Schnauben entfährt seinen Nüstern während er die Übungshalle verlässt um sich schlussendlich doch zu Ruhe zu betten.



    Begleitend zu diesem Text gibt es hier ein Werk von Aglaya, ein anderer Blickwinkel auf die Geschehnisse.

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    -=Kapitel 3 - "Desire entfesselt - Visayus-Alpha"=-
    Dromund Kaas, Kaas-City - 'Ardas'-Komplex: Penthouse - Holokammer, 20:00 Kaas-Standard-Time




    Da ist immernoch, Tage nach dem eigentlichen Festmahl, ein süßer Widerhall im kontrollierten Chaos meiner Gefühle. Ein Geschmack so bekannt und doch so verschieden, denn keine Angst die ich je empfunden habe, keine Wut die mich bewegt hat, kommt dem kollektiven Aufschrei dieser Seelen gleich. So vor sich hin sinnierend sitzt die imposante Gestalt, für manche nun wieder mehr 'das Monster' als Lord Labrass, gehüllt in eine der dezenteren Tuniken, ohne großartige Rüstungsapplikationen, inmitten einer in den Boden der runden Kammer eingelassenen Grube. Um ihn herum, mitten in der Luft verankert, schwebt eine Projektion, ausgehend von unzähligen Linsen die in den glatten Wänden ruhen, des Inner-Rims. In den bläulichen Schimmer, ausgehend von den dazugehörigen Planetensystemen und den Hyperraumrouten, der die harten Züge des Mannes merkwürdig illuminiert mischt sich eine leicht rötliche Komponente, denn einige der Planetensysteme sind mit roten Notizen versehen und markiert. „Eine neue Station soll ich Ihr schenken.“, schnaubt er aus und schüttelt mit einem dünnen Lächeln den Kopf. „Dafür ist keine Zeit, wenngleich der Gedanke durchaus reizvoll ist und es selten vorkommt dass Zwei von einem Präsent profitieren würden.“ Labrass verzieht die Mundwinkel zu einem fast gequälten Lächeln. „Was ein Chaos. Sie weiß ganz genau wie es mich danach verzehrt dieses Ereignis zu rekreieren, es noch zu überbieten. Ein Verlangen das sie teilt.“Er bewegt die rechte Hand in einem schnellen Bogen vor seinem Gesicht, als würde er die Gedanken wie eine lästige Fliege abschütteln wollen, und die Projektion des Inner-Rims dreht sich parallel dazu. „Vergrößere Vaklin, Lade Informationen zu Geographie und aktuellen Spionageberichten.“ ,weist er die Maschine an und es dauert einen Moment bis die Hyperraumrouten und zahllose andere Planeten verblassen, nur eine gelb-grüne Kugel zurücklassen die übergroß vor dem Haupt des Mannes zirkuliert. „Das Akquirieren einer weiteren Station wäre, rein nüchtern betrachtet, mehr Profit für Aglaya als für mich. Es wird Zeit dass das Gift mehr auf das eigentliche Ziel zurechtgeschnitten wird, wir brauchen Jedi.“, formuliert er seine Gedanken unter einem leisen Schnalzen seiner Zunge aus während der Blick aus den korrumpierten reptilienartigen Augen der Projektion gilt. „Möglich, aber allein ein Ressourcenaufwand der nur schwer zu stemmen sein wird. Ganz abgesehen von hohen Verlustchancen. Es wird wohl Zeit die Testphase zu beenden und weitere Kräfte einzuweihen.“, murrt er nachdenklich von dieser Idee hörbar nicht angetan während er mit den Fingern der rechten Hand, kräftigen Spinnenbeinen gleich, sein Kinn umgarnt. „Datenabgleich abgeschlossen. Soll mit dem Vortrag begonnen werden, Herr?“, ertönt eine mechanische Stimme im Hintergrund. „Vortrag beginnen.“, erwidert Labrass nüchtern und faltet die Hände im Schoß. Nur wenige Sekunden später ertönt die Maschine erneut: „Vaklin liegt auf den Koordinaten M-14 des Vaklin-Systems und ist vor über 20.000 Jahre entstanden, es gab bisher keine stichhaltigen Messungen die den Ursprung auf die dritte Stelle genau datieren konnten. Wünschen Sie mit der geologischen Beschaffenheit, dem aktuellen politischen Klima, verzeichneten An- und Abflügen, Informationen zu Aktivitäten des republikanischen Militärs im umliegenden Raum auf 500 Klicks, oder der Historie fortzufahren, Herr?“ Träge senken sich die Augenlider des Sith herab während er die Entscheidung abwiegt und in der vollkommenen Stille der Kammer ruht. Ein Wispern, so bedächtig und leise als würde es die Stille nicht durchbrechen wollen, dringt über seine trockenen Lippen wohingegen seine Augen selbst nach der Entscheidung verschlossen bleiben. „Beginne mit der geologischen Beschaffenheit, ergänze das aktuelle politische Klima und verzeichnete An- und Abflüge.“ Langsam wandert er mit der rechten Hand über den weichen Stoff seiner Tunika und glättet eine Falte behutsam während die Maschine mit dem Arrangement der Daten beschäftigt ist. Wo findet man Jedi, wenn Front und ihr Rückzugsort auf Tython keine Option sind? Krisenherde wie Rigant Prime ziehen das Geschmeiß nur so an, aber dort, inmitten eines militärischen Komplexes, sind sie immernoch außer Reichweite. Also schaffe ich mir selbst Szenarien im Kern, im Inner und Mid-Rim, oder widme mich kleineren Zielen wie den Agri Corps. Seine blasse Stirn wird von immer mehr Falten durchzogen, selbst um seine Nasenwurzel bilden sich weitere Kerben, während er diesen Gedankenstrang verfolgt. Aber auch jene verweilen nur noch auf mindestens rudimentär geschützten Planeten, die sich allesamt in Reichweite mindestens eines republikanischen Flottenverbundes befinden. „Ein Ärgernis das es zu bewältigen gilt.“, formuliert er den letzten Wagon seines Gedankenzuges bedächtigen Tonfalls aus und widmet den Blick der nun wieder geöffneten Augen der Projektion. „Du kannst beginnen, Maschine.“ Die letzten Sekunden Stille vergehen und erneut werden die Wände der Kammer, die Flüssigkeit in den Ohren des Sith, durch einen mechanischen Vortrag zum vibrieren gebracht: „Der Planet zeichnet sich durch ein gemäßigtes Klima auf der Nordhalbkugel aus bei einer Niederschlagsdichte von ...“, hüllt die Maschine ihn mit trockenen betäubenden, zwar auch relevanten, Fakten ein und schon nach wenigen Sätzen driften seine Gedanken wieder ab.


    Es war aber auch ein unbeschreiblich erhabenes Gefühl, wenn man es überhaupt auf den Singular herunterbrechen kann, als 8.000 Seelen den Tisch mit einem mannigfaltigen Menü 'Chaos' deckten: Verzweiflung, so greifbar wie die Spitze einer Klinge. Angst, so kalt wie der abgesonderte Schweiß. Wut, heiß und ungezügelt wie ein offenes Feuer. Aber auch Leidenschaft, ungestüm wie ein wilder Nexu. Um an diesem Festmahl teilzunehmen, an diesem Tisch Platz zu nehmen, hatte er große Mühen auf sich genommen, sich in Geduld geübt, und es war jede Mühe wert die Station 'Visayus Alpha' zu erobern. Über Monate hatten seine Agenten die Truppenbewegungen in und um des Sestria-System überwacht, wochenlang hatten seine Analysten damit verbracht aus dem errungenen Datenmaterial die ideale Sprungroute zu errechnen, viele Credits waren geflossen um Schiffe neu auszurüsten sowie unkenntlich zu machen, und Hände geschüttelt um die benötigten Truppen auszuheben. Was für ein Aufwand es war, selbst bei jenen die er bereits glaubte unter dem eigenen Mantel zu haben, die Funktionäre und Moffs dazu zu bringen ihm die Truppen zu unterstellen um eine 'simple geologische' Forschungsstation ohne jegweden militärischen Wert zu besetzen. Wohl oder übel musste er das bisher gut gehütete Geheimnis um die Arbeit von Lord Aglaya, die er angestoßen hatte und die auf seinen Ressourcen fußt, lüften. Die Aussicht auf effektive Tests einer neuen Waffe gegen die Republik war den meisten bereits genug, bei anderen griff der Einfluss seines Meisters auf seinem wackelnden Thron, und wieder andere wurden bestochen oder eingeschüchtert. Als der Test endlich autorisiert wurde und er die Ressourcen akquiriert hatte ging es schnell, wenngleich bei steigender Ungeduld nicht schnell genug für den Lord, vorran, sodass sie nach bereits zwei weiteren Wochen von Dromund Kaas aufbrachen. Der Abmarsch verlief wie gewünscht nahezu unbemerkt, aber wer rechnet auch mit einer Offensive im Kern wenn ein Tross dreier Masse-Frachter, schwerstens modifiziert das Dock verlässt. Auf der Route, die über 25 Sprünge beinhaltete, schlossen sich ihnen noch weitere Schiffe an: Zeitgemäß, vollkommen nach Plan, erschien zuerst sein eigenes Schiff, die 'Undying' eine Fury, vor dem Sichtfenster. Fünfzehn Minuten später verließ eine weitere Fury, die 'Defiance' ein Geschenk für seine Schüler, den Hyperraum. Nach jenen schloss sich der Flotte nur noch das Flagschiff 'Supressor' von Lord Cephai, sowie die Fury von Lord Malean, den er eigens für die Infiltration ausgewählt hatte, an. Ironischerweise hätte es für jeden so ausgesehen als würden die offensichtlich als Imperial gekennzeichneten Schiffe einen Handelskonvoi überfallen, zumindest bevor drei der Schiffe an dem Frachter andockten den Labrass für diese Mission zu seinem Flagschiff auserkoren hatte. Wie Spinnenweben erstreckten sich die Verbindungen zwischen den vier Schiffen im Raum während die jeweiligen Besitzer das Schiff wechselten. Dieser Halt stellte ein enormes, aber notwendiges, Risiko dar, doch die Berechnungen und Vermutungen des Wächters erwiesen sich als überaus korrekt. Kein Schiff passierte diesen Sektor während der Prozedur und nach 15 Minuten sprangen die Schiffe wieder, auf jeweils anderen Routen und zeitversetzt, in den Hyperraum. Einzig allein das Ziel war das Gleiche: Das Sestria-System.


    Die Reise, neu aufgenommen vom Rand des Huttensektors, beanspruchte noch weitere 23 Stunden gemäß der umständlichen Schleichroute und nötigen Umrechnungen aufgrund Asteroidenstürmen sowie den für das System typischen Sonnenwinden. Mehr als genug Zeit um neuerlich, im Angesicht der aufgewendeten Ressourcen war ihm keine Besprechung zuviel, das Vorgehen zu erläutern und das Verständnis für jenes zu überprüfen. Er ließ alle, die Anführer der bereitgestellten Sturmtruppen, Lord Cephai, Lord Malean, sowie seine Schüler in die improvisierte Kommandozentrale rufen und empfing sie mitsamt Wächter 14 am eckigen Holoprojektor. Viele unter ihnen bedachten die nicht verschlossenen Bodenplatten, die unversiegelten Kabelströme und das koordinierte Chaos das in dem umfunktionierten Frachtraum von Statten ging mit Argwohn oder gehöriger Skepsis. Sie tuen sich so schwer ihre Blicke von Äußerlichkeiten abzuwenden und die Vorgänge dahinter zu betrachten. Aber es soll mich nicht stören, mehr erwarte ich von einigen Werkzeugen nicht, begrüßte er den Tross in seinen Gedanken mit einer Spur Abscheu während er ihnen an der Oberfläche ein mildes Lächeln präsentierte. „In 23 Stunden erreichen zwei unserer Frachter, dieser eingeschlossen, das Sestria-System und werden mit der Forschungsstation 'Visayus-Alpha' Kontakt aufnehmen. So, in Anbetracht der nur noch kurzen Zeit für Vorbereitungen, wird der Lieutenant Euch auf Eure Aufgaben hinweisen und das geplante Vorgehen neuerlich erläutern.“, richtete er schließlich das Wort an sie in dem antrainierten gewichtigen Tonfall um auch jeden Blick auf sich zu ziehen. „Ich erwarte dass diesen Anweisungen bis in das letzte Detail gefolgt wird, selbst wenn sich Euch immernoch nicht eröffnet weshalb wir diese Station als Ziel auserkoren haben. Nutzt Eure Kapazitäten für die Aufgabe, anstatt sie in sinnlose Denkprozesse zu investieren, denn Ihr werdet es noch früh genug erkennen.“, sein Blick hatte sich während der Ansprache mehr und mehr seinen Schülern gewidmet. Cathal, der in gewohnt übertriebenem Trotz absolutes Desinteresse signalisierte. Nilaya, tief versteckt in den Falten ihres schwarzen Mantels und schweigsam wie ein Grab. Dychan, die Daumen unter den Gurt gehakt um seine Hände von ihrem üblichen Tatendrang abzuhalten. Der Rest, das Gefolge von Cephai und die gealterte Menschenfrau selbst beobachteten mit angemessener Aufmerksamkeit und Würde während die vier Sergeants der Sturmtruppen ihre Meinungen sowie Gesichter hinter ihren Helmen versteckten. „Lieutenant, beginnen Sie mit dem Briefing.“, beendete er seine Observation und Ansprache dann mit der herrischen Aufforderung. Aus dem Alter, dem Stand, das er seine Untergebenen auf den Preis für Versagen hinweisen musste war er schon seit Jahren gewachsen. Jeder der um diesen Projektor versammelt war konnte ihn mit Leichtigkeit aus dem strengen Blick der korrumpierten Augen, dem Ausdruck der harten Züge, lesen. Wenn die Augen ihnen einen Streich spielten, dann brachten spätestens ihre Sinne sie zur Vernunft denn das lange Warten in Aussicht eines grandiosen Chaos ließ seine Präsenz Wellen der Ungeduld schlagen die über jeden Damm in diesem Raum brachen. Wenn einer es sich nicht anmerken ließ dann Wächter 14, oder der Lieutenant wie er ihn seinem Gefolge vorgestellt hatte, der gemäß der Aufforderung nun an den Projektor trat um seiner Aufgabe nachzukommen. Es brauchte Niemand wissen dass man ihm einen ehemaligen Wächter zur Seite gestellt hatte um ihn zu unterstützen und, da war er sich absolut sicher, vorallem seine Tätigkeiten zu überwachen. Der hagere Mann, das Gesicht durch mehrere Kyberntikimplantate entstellt, hob die blecherne Stimme, einer Maschine gleich, nachdem über dem Projektor das bläulich schimmernde Gebilde der 'Visayus-Alpha' Station, einem Bienestock auf drei Säulen gleich, erschien: „Die beiden Frachter werden, nach erfolgreicher Kontaktaufnahme mit der Forschungsstation, getarnt als Schiffe der 'BetterLife Corporation' in einem der acht Hangars, eingebettet in Säule 1 und 3, landen. Das Ausladen der von der Arsac-Geocorp angeforderten Fracht wird planmäßig erfolgen und in Kombination mit einer Neu-Betankung das nötige Zeitfenster für die Infiltration durch Lord Malean sowie Sith Nilaya schaffen. Wir haben von jedem der in den Blaupausen verzeichneten Hangars eine ideale Route durch den Komplex errichtet über den Sie ihr Ziel, Maschinenraum und Kommandozentrale, erreichen können. Zudem ist es uns gelungen die Sicherheitscodes für Ebene ...“, mehr konnte der Lord von der nüchtern formellen Ansprache des Wächters nicht mehr vernehmen denn hinter ihm schloss sich, unter dem bekannt markanten Zischen, bereits die Drucktür. Was sollte er sich auch neuerlich den Plan anhören an dessen Ausarbeitung er selbst, unterstützt durch einige Berater des Militärs und der Sicherheit, Wochen verbracht hatte.


    „...derzeit finanziert die Regierung des Planeten, mit Anleihen der Republik, die Kultivierung der südlichen Hemisphäre. Zurückgegriffen wird auf Forschungserkenntnisse der Arsac-Geocorp..“, ist der Computer immernoch mit seinem Bericht beschäftigt der unaufhörlich auf die Ohren des Sith eindringt und auch das amüsierte Schnauben seines Herren gebietet ihm keinen Einhalt. Was für eine Ironie, so mussten alle denken, dass eines von zwölf potenziellen Zielen in direkter Korrelation mit der Arsac-Geocrop steht. Seit Monaten hat er über Dritte Anteile an der Corporation gekauft, sich den Vorsitz, Hander Korben, einverleibt und ließ sein Vermögen an den Versicherungszahlungen wachsen. Ein weiteres amüsiertes Schnauben löst ihn von seinen Gedanken und gemächlich knetet er mit der rechten Hand die, durch schwarzen Stoff verdeckten, Muskeln seines Oberschenkels. Das lange Sitzen fordert auch bei einem Sith-Lord seinen Preis, vorallem wenn es weit über 15 Stunden in der immergleichen Haltung sind. Da ist es auch nich weiter verwunderlich das es ihm immer schwerer fällt dem monotonen Vortrag der Maschine zu folgen. Nur seine Ambition, die Leidenschaft, hält den müden Geist wach und treibt ihn mit dem Verlangen nach einem weiteren 'Gang' Chaos an. „Maschine den Vortrag anhalten.“, kommt es heiser durch die angetrocknete Kehle und über die zerrissenen Lippen während er erschöpft die Augen zusammenkneift. Direkt verstummt die Maschine mitten im Satz und lässt nur das beständige Summen der unzähligen kleinen Projektorlinsen, eingelassen in die Kammerwände, zurück. „Kontaktiere Miss Kett, sie soll mir Wasser und Energieriegel bringen. Sofort.“, gewinnt er wieder mehr Kontrolle über die trockenen Bänder und legt Daumen- sowie Zeigefinger an seinen Kehlkopf. „Das Miststück würde mich jetzt wieder dafür schelten dass ich meine Position und meine Macht nicht auskoste, mich selbst dieser Arbeiten annehme und nicht einmal meiner Zungen einen angenehmen Geschmack gönne.“, knurrt er vor sich hin und übertönt dabei den Befehlsempfang der Maschine. „Aber was interessiert mich noch der Genuss solcher Banalitäten nachdem ich solches Chaos erneut, nach so vielen Jahren, schmecken konnte. Was sind Wochen der Entbehrlichkeit verglichen mit solchen Momente und dem Triumph über die Jedi?“, murrt er sich fast schon in Rage und packt den Kehlkopf fest bevor er die Hand zur Faust geballt auf seinen Oberschenkel donnert. „Nichts!“, antwortet er sich selbst vehement und verstummt dann um die Kammer mit dem leisen Knatschen des Lederhandschuhs zu erfüllen als er die Faust immerwieder öffnet und schließt. Geradezu bedächtig, die zusammengezogenen Brauen sorgen für eine angestrengte Note, liegt der Blick auf seiner eigenen Bewegung und gleitet schon bald 'hindurch'.


    Der Angriff, die Übernahme der Station, war bis auf wenige Ungereimtheiten beim Vorgehen Lord Maleans und seines Schülers Cathal ein voller Erfolg gewesen, hatte ihn der Wächter ohne jegwedes Anzeichen von Zufriedenheit oder Stolz informiert als er in seiner Kammer meditierte um den Kampf auf 'seine Art' zu verfolgen. Und das bedeutete, in der Gewissheit dass seine Pläne nur Erfolg haben konnten, für ihn aus sicherer Distanz das Wogen des Gemetzels, die Gefühlseruptionen auf beiden Seiten, mit den Sinnen zu ertasten. Was der vermeintliche Lieutenant bei seinem Bericht vermissen ließ das strahlte Labrass mit jeder Geste, jedem Schritt, mit unnachahmlicher Selbstsicherheit aus: Zufriedenheit. Selten konnte man vermuten das ein Lächeln, so positiv belegt, auf seinen harten Zügen wirklich Ausdruck seiner Gefühle war. Wo seine Mundwinkel doch wie geschaffen sind um ungnädig oder verärgert herabzusinken. Warscheinlich war es dann auch diese Ungewissheit die seine Truppenverbände, seine Techniker, davon abgehalten hatte sich zu entspannen und mit dem Tempo ihrer Arbeit zu hadern. Daran taten sie überaus gut, denn schon nur wenige Stunden nach der Übernahme war die Zufriedenheit über den leichten Triumph bereits verflogen. Wieso? Weil er jetzt neuerlich mit Warten gestraft wurde, als würden seine eigenen Pläne ihn verspotten wollten. Er hatte es nicht vergessen, aber schlicht verdrängt denn wenn ihm im Angesicht dieser erregenden Aussichten etwas abhanden kam dann seine Geduld. Während die Leidenschaft, die graue Bestie in seiner Brust, bereits die Fangzähne bleckte und an seinem Geduldsfaden riss musste seine Ambition, die kalkulierte Zielstrebigkeit, alles in die Waagschale werfen um das ergraute Scheusal an die Leine zu nehmen. Etwas das ihr, so mancher seines Gefolges sollte der Macht dankbar gewesen sein, mit Mühe und Not gelang. So studierte er tagelang Aufzeichnungen, kopiert aus den privaten Archiven unter der Handelsgesellschaft, des 'Großen Sith-Krieges' um sich abzulenken oder beobachtete den zunehmend verzweifelten Kampf des gefangenen Gewürms auf den Überwachungsmonitoren der Kommandozentrale. Gerade Zweiteres hielt ihn bestens bei Laune. Nicht weil es ihn amüsierte 8.000 unschuldige Seelen zu quälen, denn Grausamkeit war für ihn nie mehr als ein Werkzeug das in manchen Szenarios subtil einzusetzen war, sondern weil sie auf ihre Art eindrucksvoll bewiesen welche Kraft Gefühlen innewohnt. Wie sie jedes von Fleisch und Knochen gesetzte Limit einfach sprengen konnten wenn man sie nur stark genug schürte. Wäre unter diesem Gewürm ein Machtempfänglicher gewesen hätten einige von ihnen vielleicht auch das Limit überwinden können das die unzählig abgeriegelten Bereiche und Drucktüren darstellten. So konnte er nur beobachten wie die Insassen sich an den ersten beiden Tagen massiv ihrem vermeintlichen Schicksal widersetzten und alles versuchten, Hand in Hand, um sich zu befreien. Natürlich, mehr hätte er einer so lächerlichen Ansammlung Humanoiden auch nicht zugetraut, verliefen sich ihre Bemühungen wie Schritte im Sand des Dünenmeers und am dritten Tag waren die Meisten am Ende ihrer Kräfte. Das glaubten sie zumindest, aber vor ihrem Tod würden sie noch erleuchtet werden und vielleicht erkennen wie wenig man wahre Kraft mit dem Körper gleichsetzen konnte. Es war dann auch der dritte Tag an dem die Installationen, teils Modifikationen, der Atmosphäresteuerung abgeschlossen waren und sie endlich beginnen konnten die gezüchteten Giftsporen, verschiedene Varianten davon, in die abgeriegelten Bereiche zu pumpen. So wie sich die dreidimensionale Projektion des Lüftungssystems mit mehr 'Rot', Kontamination, füllte um die steigende Kontamination der Luft zu signalisieren, so konnte er in den folgenden Tagen geradezu spüren wie die Sporen ihre Opfer bereits beeinflussten. Aber nicht nur die Sporen verrichteten bereits ihre Arbeit sondern auch Lord Aglaya, die er erstaunlicherweise überaus selten zu Gesicht bekam. Wenn er von ihr Notiz nahm dann über Dritte die ihm berichteten das die Sith sich wieder in einen der abgesperrten Bereiche zurückgezogen hatte. Seltsamerweise konnte er nichts Auffälliges spüren, keine Echos eines Rituals oder weitere Spuren von Kontamination, und blieb im Dunkeln über ihre Beschäftigung. Selbst wenn Ungeduld und Neugier an ihm nagten, diese Freiheit musste er seinem 'verehrten' Miststück einfach lassen, sonst würde ihr ohnehin angespanntes Verhältnis, das aus einer ewigen Pirsch zu bestehen schien, eine explosive Wendung nehmen. Sie war zu wertvoll um zu sterben, er sowieso zu wertvoll um dieses unnötige Risiko einzugehen, und ihr Triumph über die Jedi viel zu nahe um ihn durch vermeintliche Banalitäten zu gefährden. Außerdem konnte er nicht von der Hand weisen das er etwas an dieser Sith gefunden hat. Eine Einsicht die vorallem seine Übungsdroiden neuerlich zu spüren bekamen. Sie hingegen, in ihrer maßlosen Kunst der Provokation, hätte ihn sicher nur darauf hingewiesen dass er sich wieder den Früchten seiner Leidenschaft entbehrt wenn er ihr nicht in die Eingeweide der Station folgen würde. Daran störte ihn nicht der provokante Tenor ihrer Belehrung, sondern dass sie mit ihrer Behauptung nicht vollkommen falsch lag und es seinem Kalkül nur umso schwerer machte seine Leidenschaft zu zügeln. Er würde sich schon auf anderem Wege belohnen, dachte er bei sich während er als stets strenger Kommandant zurückblieb um zu observieren. Die Infizierung mit dem Gift verlieft problemlos wie unkompliziert, aber die Inkubationszeit verlangte dem Lord, zu dessen Freude auch Aglaya, enorme Geduld ab bis sich auf den Monitoren, im Verhalten des Gewürms, eine Wirkung zeigte. Es war nur latent, für das Auge schwerer auszumachen als für die geschulten übernatürlichen Sinne eines Machtnutzers, aber die Insassen gewannen wieder an Tatendrang und Regung. Jeder dabei auf die Art die seinem Wesen am Besten entsprach; Tränen die längst vertrocknet waren, da sich ihr Vergießen schlicht nicht lohnte weil niemand ihr Flehen auch nur mit einer Antwort quittierte, begannen wieder zu fließen und gaben der inneren Verzweiflung durch gerötete Augen ein Gesicht. Wut deren heiße Flammen bereits durch Resignation erstickt wurde, weil kein Vorhaben klug , keine ihnen vorhandene Kraft, genug war um ihrem Schicksal zu entfliehen, begann wieder Funken zu schlagen um in Bälde alles brennen zu lassen. Angst die gelähmt, begraben unter einem Wall falscher Sicherheit und Ausreden, hatte und ihre Stimme wieder schrill wie laut erklingen ließ. Zuerst verlief alles harmlos und das Gewürm redete sich, verständlicherweise, ein dass die Situation einfach nur an ihren Nerven zehrte. Doch die Sporen brauchten nur vier weitere Tage um ihr verheerendes Potential zu entfalten: Egal welche Würde und Selbstkontrolle diese Forscher, Techniker, Sicherheitsleute, das ganze Gewürm, einst hatten, am sechsten Tag war diese vergessen. Ihre Gefühle wurden durch die Sporen in einem Maß gefördert dass für sie bar jeder Realität lag; und in ihrem Kreislauf zirkulierten jene heißem Magma gleich dass das Gefäß in dem es gefangen war zur Eruption bringen wollte.


    Und zu einer Eruption kam es! Aus müdem Schluchzen wurde hysterisches Kreischen, so schrill das die Urheber sich selbst verstümmelten als wollten sie ihre Stimmbänder einfach herausreißen. Der Angst vor dem Ungewissen entsprang, geplagt von dem brennenden Schmerz in ihnen, das Verlangen nach einem Ende und so nahmen sich zahllose in einem wahnwitzigen Versuch sich zu retten, ihre Angst zu tilgen, das Leben. Am Auffälligsten waren jedoch die zahlreichen Wutausbrüche die in vollkommen übertriebene Gewaltausübung ausarteten. Es brauchte nur einen Schubser, ein falsches Wort, und schon bohrten Alien wie Menschen zugleich sich die Finger in die Kehlen um einander wie wilde Bestien zu bekämpfen. Manche verfielen, jene die auch nur die kleinste gewalttätigte Tendenz hatten, diesem Blutrausch und marodierten durch die abgesperrten Bereiche ohne noch ein Auge für Freund und Feind zu haben. Während andere sich von ihrer Schuld, nicht selten offenbart durch die blutigen Hände wie Kleidungsstücke, überwältigen ließen und sich schlussendlich selbst richteten. Gefühlsausbrüche, simultan von 8.000 Seelen, waren etwas an dem sich die Sith nicht aller Tage laben konnten und deren Einfluss auf die Macht stärker war als jeder Vandalismus der der Station widerfahren war. Selbst die Erinnerungen an die Zerstörung Coruscants, die zahlreichen Orbitalbombardements und versuchten Genozide, verblassten mit ihrer Eindimensionalität vor diesem Chaos. Während die Zerstörung Coruscants ein wunderschönes Solo, vorgetragen mit Inbrunst und Leidenschaft, der Verzweiflung war, so war das was er auf der Station gehört hatte, gefühlt hatte, ein ganzes Orchester reich an Vielfalt und Tönen: Eine atemberaubend groteske Kakophonie, für die Herzen von Sith komponiert. Coruscant war ein reich gedeckter Tisch, gespickt mit Gerichten von Angst, Verzweiflung und Leid, während sich dem Sith-Lord hier ein Sieben-Gänge Menü vor den Kulissen einer der zahlreichen imperialen Opern bot das all seine Sinne auf Höchstmaß ansprach. Selten war er so ekstatisch, selten hatte er verflossenem Leben so nachgetrauert. Jede Sekunde ohne dieses Spektakel verlor seine Farbe, seinen Reiz, und wenn 'Visayus-Alpha' ihn etwas gelehrt hatte, dann war es ein noch zügelloseres Verlangen.


    „Ein Verlangen das es zu stillen gilt und sei es nur im Interesse des Imperiums.“, durchbricht Labrass ungestüm die Parade seiner Reflektionen bevor er in einen der, seiner Forderung ist offensichtlich nachgekommen, Energieriegel beißt um verhältnismäßig lustlos darauf herum zu beißen. Dieser Energieriegel ist die perfekte Metapher, der langweilige Alltag, zähe politische Bagatellen und der immense Aufwand all die Spuren vor K'ledge zu verbergen. Er mahlt mit dem kräftigen Kiefer von links nach rechts um die braune Masse zu zerkleinern, so wie sein Gehirn daran arbeitet eine brauchbare Essenz aus seinen Gedanken zu gewinnen. Die Waffentests, die geplanten Blitzoffensiven, über all das ist der Darth informiert, schließlich waren seine Kontakte an der Legitimierung maßgeblich beteiligt, aber für alles weitere hat er in all seiner Vermessenheit kein Auge mehr. Seine Informanten sind zu 70% ausgeschaltet und die anderen Dreißig werden nur mit falschen oder vagem Material versorgt. „Es geht vorran.“, schnaubt er seine Zufriedenheit über die vorgehenden Prozesse geradezu aus und greift mit der rechten Hand nach der Wasserflasche. „Selbst wenn diese Vorgänge aufgedeckt werden, so werden sie mir nur von Vorteil sein und ihn ablenken. Er wird den finalen Stoß nicht kommen sehen.“ Seine Mundwinkel heben sich deutlich und ein leises Lachen macht seiner unpassenden guten Laune Luft, währenddessen öffnet er die Flasche behände um kurz darauf sein Lachen in einem Schwall erfrischendem Wasser zu ergießen. „Aber ...“, bedächtigen Blickes holt er sich auf den Boden der Tatsachen zurück. „... alles zu seiner Zeit, erst muss ich das Imperium, die Bürokraten, daran erinnern wer ich bin um mir nehmen zu können, was mir rechtens zusteht. Und nichts bietet sich mehr an als diesem vermischten Haufen, dezimiert bis auf das Letzte, der sich Militär schimpft wieder zu Erfolgen zu verhelfen.“, Langsam schraubt er die Flasche wieder zu, legt sie zwischen seine Oberschenkel, und richtet seinen Blick wieder auf die Planetenprojektion. „Mit etwas Glück kann ich den Orden und das republikanische Militär durch meine Kriegsverbrechen, eine Hetzjagd auf meine Person, zu Fehlern animieren. Das würde die Offensive deutlich einfacher gestalten ...“, er zieht beide Hände ruckartig zu sich hin und löst so den Fokus auf den einzelnen Planeten um wieder von der ganzen Galaxie umwabert zu werden. „... auch wenn ich diesen Meistern nur zu gerne die Augen öffnen würde, was ihr Titel und ihre Ideale gegenüber meiner Erfahrung, meiner Macht, bedeuten.“ Das folgende Seufzen, das tatsächlich einen Hauch grollendes Bedauern mit sich bringt, wird rüde von der blechernen Stimme der installierten Maschine unterbrochen: „Herr. Miss Kett möchte Euch neuerlich darüber in Kenntnis setzen, dass Ihr und Sith Dychan in einer Stunde bei Lord Aglaya eingeladen seid. Euer Speeder steht vor dem Komplex, besetzt und bereit.“ Ein dünnes Lächeln legt sich auf seine Lippen und geradezu behutsam legen sich die Finger seiner rechten Hand unter die goldene Kette, die sich so deutlich von der sonst schwarzen Kluft abhebt. Geradezu träge hebt er die Hand dann um das Endstück der Kette in das bläuliche Licht der dimmen Projektion zu fördern: Ein blutroter Kristall in dessen Mitte, anstatt kaltem reflektierendem Glas, ein schwarzer Nebel um einen grellen Funken wabert. Plötzlich, im vollkommenen Kontrast zu den vorherigen Bewegungen, vollführt seine Hand einen Ruck nach Oben aus und lösen sich seine Finger von der Kette, nur um den Kristall, der durch die Bewegung ebenfalls hochgeschleudert wurde, dann mitten im Flug fest zu packen wie die Beine eines Arachniden die eine Fliege umklammern. Das grelle Funkeln, das immerwieder durch den Nebel bricht, erhellt die harten Züge des Sith und verdrängt den bläulichen Stich der Projektion geradezu. „Aglaya ...“, wispert er geradezu während seine Augen gebannt das Innenleben des Kristalls beobachten und vom Schimmer blutrot untermalt werden. „... eine der wenigen gesellschaftlichen Veranstaltungen an die mich Kett nicht erinnern muss. Dafür ist die Beziehung viel zu profitabel, nicht wahr?“ Er widmet dem Kristall ein verträumtes Lächeln, dessen Ausläufer eher gespenstisch wirken durch die eigentümliche Lichtquelle, während er von der vertrauten Präsenz, verborgen im Nebel wie ein offenes Geheimnis, dazu verleitet wird sich neuerlich seinen Erinnerungen zu widmen.


    Die Waffentests waren bereits abgeschlossen und ließen sich in Anbetracht der bereits verstorbenen und sterbenden Seelen, wenn man den herrschenden Zustand von vollkommen zerstörter Psyche so nennen wollte, als voller Erfolg betrachten. Wo die Forschungsstation 'Visayus-Alpha' einst als Bienenstock zu sehen war, voller Leben und hektischem Treiben, schwebte nun eine Geisterstadt inmitten des Sestria-Systems. Es gab dort nichts mehr zu hören, kein Treiben zu beobachten, denn alles war nur noch überschattet von Zerstörung, Tod und einem Fleck der Verzweiflung den nichts je tilgen könnte. Er war sich ziemlich sicher, dass nachdem die Nachricht, seine persönliche Warnung und Inszenierung, für die Republik aufgezeichnet worden war die Station ihm nichts mir zu bieten hatte. Doch Aglaya sollte ihn eines Besseren belehren. Kaum hatte er sich seines Fußvolks entledigt, jene belohnt die über seine Erwartungen hinweg Leistungen erbracht haben, wandte sie sich, immernoch gehüllt in die aufwendig zeremonielle Robe die ihren Status fast genauso gut verlauten ließ wie ihre Ausdrucksweise, an ihn: „Habt Ihr Euch überhaupt während des gesamten Aufenthalts je in die Eingeweide der Station gewagt um die Früchte der Arbeit auszukosten?“ Irgendetwas in ihrem Blick verriet ihm schon dass sie die Antwort auf diese Frage bereits kannte und dennoch konnte er sich einen gewohnt trockenen Kommentar nicht verkneifen. „Nein, schließlich muss die Operation koordiniert und überwacht werden.“, äußerte und warf einen Seitenblick auf Wächter-14, den vermeintlichen Lieutenant, bevor die reptilienartigen Pupillen wieder die Züge der jüngeren Sith probten. Ein süffisantes Lächeln, wie gemacht für ihre Lippen, und ein gewohnt provokanter Blick unter den geschwungenen Augenbrauen, eingebettet in das Gesicht einer jungen dunkelhäutigen Frau, sah ihm entgegen. Aglaya hatte mit großer Wahrscheinlichkeit die viele Zeit in den Eingeweiden der Station für ein Ritual zur Verjüngung und anderen 'Spielereien', so deplatziert dieser Begriff im Anbetracht der Komplexität von Mystizismus wohl war, verbracht. „Natürlich nicht, als würdet Ihr es nie lernen wollen.“, äußerte sie mit verträglichem Spott der vorallem ihrer kokett gehobenen Brauen zu verdanken war, nur um direkt darauf ungewohnt ernst zu ergänzen: „Ich habe ein Geschenk für Euch, folgt mir.“ Und genau das tat er, ohne Sorge in eine Falle zu laufen, fest davon überzeugt das diese Frau, für ihn stets das Miststück, garkeinen Anreiz hätte ihm zu schaden. Und selbst wenn dort eine Tendenz war, Tatendrang und Neugier, sowie die generelle Anziehung die sie mittlerweile auf ihn wirkte, ließen ihn solche schlicht übersehen. Gemeinsam passierten sie die verschiedenen Knotenpunkte und Einheiten, allesamt waren bereits den Aufräumarbeiten zugeteilt worden, um anschließend mit einem der wenigen intakten Turbolifte tief in die Eingeweide der Station vorzudringen.


    Mit jeder Ebene die sie hinter sich zurückließen wurde es kälter, stellten sich seine Nackenhaare auf, und konnte er deutlich das Echo spüren. Nicht der Nachhall von Wut, Verzweilfung, Angst, den die bereits verstorbenen Maden zurückgelassen hatten, sondern der Abdruck der dunklen Seite selbst. Als würde man geradewegs in ein Becken eiskaltes schwarzes Wasser marschieren um von der unergründeten Tiefe verschluckt zu werden. Keine Empfindung ließ sich damit vergleichen, man konnte sie nicht verwechseln, und für einen Moment bereute er es Aglayas Treiben nicht mehr Aufmerksamkeit gewidmet zu haben. Denn was für Rituale sie auch gewirkt hatte, das Echo jener sprach für sich während die beiden Lords geradezu andächtig die Zeit von Ebene zu Ebene mit Schweigen füllten. Was hatte sie hier geschaffen das sie ihm zeigen wollte, was sie ihm zum Geschenk machen wollte? Nur mit dem Widerhall ihrer Magie kann sie mir nicht imponieren und das weiß sie, also was? Sie verabscheut oder vielmehr verachtet meine Selbstbeherrschung, meine Zurückhaltung, mit einer solchen Inbrunst und scheltet mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit für vergebenes Potenzial. Wie uneigennützig kann ein Geschenk dieser Frau schon sein? Nur bei dem Gedanken an die provokanten Schelten, selbst die seines Meisters konnte er nur mit viel Beherrschung noch ertragen, der jüngeren Sith rasselten die losen Ketten um den Käfig der Bestie in seiner Brust wütend. Wäre sie nicht so nützlich und eine geprellte Frau nicht so gefährlich hätte er sie schon längst dafür gemaßregelt, so sagte er sich zumindest immer wenn er sich wieder in ihrem 'Spiel' verstrickt hatte in dem beide am Abgrund tanzten, mit der flammenden Leidenschaft des anderen ihr Unheil trieben. Ihr Geschenk würde sicher wieder diese Richtung einschlagen, dachte er sich abschließend als ihr Turbolift endlich die unterste Ebene erreichte und sich die Drucktür unter markantem Zischen vor ihnen teilte. Von nah, nicht gefiltert durch die Distanz und den Winkel einer Kamera, hatte die zurückgelassene Zerstörung in den Gängen die sie nun durchquerten eine ganz andere Qualität, wenngleich es ihm im Angesicht der wabernden Präsenz der dunklen Seite schwer fiel sich die Eindrücke adäquat einzuverleiben. So blieben nur Bilder zerstörter Amaturen, beschädigten Lichtquellen, ausgerissenen Bodenverkleidungen und einer unsäglichen Ansammlung von, milde ausgedrückt, Schrott. Bei all der Zerstörung, dieser Verwahrlosung, und den verstümmelten, teils ausgebrannten, Leichen wäre niemand je auf die Idee gekommen dass dort vor über einer Woche noch normaler Betrieb stattgefunden hatte. Grandios, dachte er nur bei sich während er Aglaya tiefer in die Eingeweide folgte und mit jeder weiteren Biegung kam es ihm so vor als würde in dem undurchsichtigen Becken der dunklen Seite etwas treiben, ein blinder Fleck, ein Vakuum, etwas das in diese Gewässer nicht gehörte. Genau dieser Abnormalität, dieser Leere, näherten sie sich mit jedem weiteren Schritte den sie durch die ansehnliche Zerstörung taten, bis sie schlussendlich vor einer verriegelten Drucktür ihren Füßen einhalt geboten. Während um sie herum, so greifbar wie ein kalter Luftzug in der Tundra, die Dunkle Seite pulsierte konnte er hinter der Tür absolut nichts ausmachen, kein Leben, keine Macht, als würden seine Sinne auf eine Wand stoßen. Hinter dieser Wand, einer so gesehen glorifizierten Verpackung, musste sich einfach sein Geschenk befinden. „Ihr habt es durch die Kameras verfolgt, standet inmitten dieser Explosion, aber selbst habt Ihr nicht teilgenommen.“, während sie sprach begann sie an ihrem rechten Handschuh, bestückt mit den sorgfältig eingearbeiteten Nadeln, zu nesteln und widmete ihm diesen allzu bekannten herausfordernden Blick. „Wollt Ihr es nicht selbst spüren? Teil des Ganzen werden?“ Langsam aber zielsicher wie eine Kobra auf der Pirsch schlängelte sie sich mit ihrer rechten Hand an seinem linken Arm hoch, strich über seine Schulter, und legte sie schlussendlich an den durchtrainierten von blauen Äderchen durchzogenen Nacken. Angetan und gebadet in Selbstsicherheit ließ er sie mit einem dünnen Lächeln gewähren während die forschend gehobenen Augenbrauen noch entschlüsseln wollten was exakt das Miststück geplant hatte. „Dazu kann ich Euch mit Leichtigkeit verhelfen, Ihr müsst es nur wollen, mein Lieber.“, schickte sich ihre Zunge an in Konkurrenz mit dem schlangenhaften Verhalten ihres Arms zu treten während sie mit ihren Fingern über seinen Nacken strich. Geradezu träge hob er die eigene rechte Hand um sie auf den nadelbesetzten Handschuh der Sith zu legen, die Nadeln über ihren Knöcheln sanft aber bestimmt in seine Haut eindringen zu lassen und dem Gift, nichts anderes ruhte in ihren Handschuhen, den schnellsten Weg in seinen Kreislauf zu öffnen. Für einen Moment, so erschien es ihm zumindest, konnte er ein geradezu verzücktes Lächeln auf den Lippen des Miststücks ausmachen. Warscheinlich weil ihr bewusst wurde wie leicht sie es gehabt hätte ihn in diesem Moment zu töten und er war sich sicher dass sie für diese Eventualität schon längst ein Gift, speziell auf ihn ausgerichtet, in ihren Handschuhen versteckt hatte. Aber so paranoid seine Gedanken auch waren, so zielsicher und mit Druck hielt er die Nadeln tief in seinem Fleisch um keinen Tropfen zu verschwenden, schließlich wäre diese Frau nie so dumm ihn von Angesicht zu Angesicht zu vergiften. Auch ein angeschlagenes Raubtier voll von Agonie und Rage könnte ihr mit Leichtigkeit noch die Gedärme ausreißen und sie mit in den Tod reißen, das würde gerade sie nie riskieren. „Die zweite Komponente des Gifts...“, langsam wand sie ihre Hand aus der seinen um aus einer der reich verzierten Falten ihrer Roben einen kleinen Zylinder hervorzubringen. „... könnte selbst Euch töten.“ Geradezu amüsiert zuckten ihre Lippen während sie die Kappe des Zylinders anhob und so eine Art Lippenstift entblößte den sie dann mit einem herausfordernden Lächeln auftrug ohne je den Blickkontakt abzubrechen. „Aber das hält Euch doch sicher nicht ab?“, schloss sie mit einem koketten Heben der feinen Augenbrauen. Das Miststück hatte wirklich verstanden wie man ihn locken konnte auch wenn sie noch weit davon entfernt war ihn entscheidend manipulieren zu können, zumindest dachte er sich das während er mit seinem inneren Auge verfolgte wie die erste Komponente des Gifts begann ihre Wirkung zu entfalten. Wie Säure floss es durch den Tiegel seiner Adern und verband sich so mit seiner Existenz in der Macht, schickte sich an das lose Gerüst von Gitterstäben um die Bestie seiner Leidenschaften zu zersetzen. Bereitwillig öffnete er sich diesem Vorgang, schließlich kannte er die Konsequenzen wenn man gegen das Gift ankämpft anstatt sich ihm hinzugeben, und gewann mit jeder weiteren korrodierten Sprosse einen neuen Blick auf das was vor ihm lag. Für einen Sith seines Standes war es keine Schwierigkeit in diesem Zustand, vom Sturm der eigenen Gefühle erfasst und angetrieben, noch klar zu sehen aber gewissen Tendenzen in seiner Wahrnehmung konnte auch er sich nicht erwehren. Die Lippen des Miststücks hatten ihren Hauch von Verrat und Trugbild verloren jetzt wo seine Leidenschaft davor war das Szepter in die Hand nehmen zu können und lockten ihn, sein Verlangen nach der Frau, den Rausch, den unwiderstehlichen Drang zu beweisen dass er weit mächtiger war als jedes Gift dass sie entwickeln konnte, stattdessen. So wie sich die Krallen seiner Leidenschaft des Szepters bemächtigten, so gewaltvoll riss er die Sith mit seinen kräftigen Händen in ihrem Nacken an sich und presste ihre Lippen auf die seinen. Seine Nerven zuckten nicht nur ekstatisch, sondern auch aufgrund des Schmerzes den sie anfangs aufgrund des instinktiven statischen Machtschilds des Miststücks erleiden mussten, während er sie in der beengenden leidenschaftlichen Umklammerung hielt. Und nicht nur er, so kam es ihm zumindest vor, wurde für den Moment ein Sklave seiner Leidenschaft. Aglaya gab sich dem anfangs zurecht geschockt und mit der Paranoia einer möglichen Attackte im Hinterkopf nur widerwillig hin, doch verlor mit jedem Sekundenbruchteil am Interesse eines Widerstands und ließ ihn nur allzugerne die zweite Komponente komplett von ihren Lippen 'saugen'. Die Intensität des Ganzen überstieg beinahe alles was diese ergraute Bestie je erlebt hatte, aber wie konnte das sein im Angesicht solcher Erfahrungen wie im Jedi-Tempel? War sein Verlangen nach dieser Frau so stark? Eine Antwort erhielt er nach weiterem Gerangel in der leidenschaftlichen Umklammerung, kurz davor sie niederzuwerfen, als seine Wahrnehmung explodierte und seine Nervenenden mit einer unmenschlichen Woge von Signalen überflutete. Ihre Atemzüge tosten durch seine Ohren, ihr ekstatischer Herzschlag ließ die Kammern seiner Gänge beben, das entfernte Schreien der letzten Überlebenden und selbst das lapidare Plaudern einiger Imperialer auf den Ebenen über ihnen verwandelte die Flüssigkeit in seinen Gehörgängen zu einem zerstörerischen Tsunami. Die zweite Komponente des Giftes musste etwas von diesem Kristallstaub beinhaltet haben, versuchte er einen klaren Gedanken zu fassen während er sich von ihr löste und voller Schmerz aufgrund der Reizüberflütung krümmte. Seiner Sicht erging es nicht annähernd so gut wie seinem anderen Sinn, denn graduell, ob nun vor Schmerz oder aufgrund des Gifts, wurde ihm weiß vor den Augen bis ihm schliesslich nicht mehr als blendend grelles Licht ohne jegwede Silhouetten und Anhaltspunkte blieb. Während er noch um die Kontrolle, die Nutzung, des überwältigenden Schmerzes rang, sich bei diesem Prozess die korrumpierten blauen Adern krankhaft aufblähten, hatte ihn das Miststück mit dem Rücken zu der verschlossenen Tür dirigiert und schubste den wehrlosen Lord wenig feierlich durch jene, sie öffnete über den Bewegungsmelder, hindurch.


    Der stockfinstere Raum dahinter verschluckte ihn einfach als die Tür sich wieder unter dem markanten Zischen, unangenehm schrill und laut in seinen Ohren, schloss. Er befand sich nun direkt innerhalb des blinden Flecks, dem toten Blatt, innerhalb des erhebend trägen Sees der dunklen Seite durch den sie zuvor gewatet waren – abgeschlossen von allen anderen Wahrnehmungen. Ein Zustand für den er in seiner vom Gift geschwächteten Verfassung, vorallem aufgrund der schmerzhaft erweiterten Sinne, überaus dankbar war. Dort konnte er sich deutlich einfacher dem Schmerz und seiner Umgebung fügen, Widerstand gegen die dunkle Seite wäre nur lähmend, um sich daran zu nähren. Deutlich spürte er wie das Gift zäh und zerstörerisch wie Säure durch seine Adern floss, seinen Körper mit stechend brennender Agonie füllte. Je mehr er danach griff und es gewähren ließ, der einzige Weg mit diesem Gift umzugehen, desto schmerzhafter wurde es ironischerweise. Unausgesprochen blieb der Gedanke welches Schicksal derjenige Tor erleiden müsste der suchte den Schmerz zu blockieren, sich einer Essenz der dunklen Seite zu verwehren. Trotz dieser Sensationen die seinen Körper zerrütteten, ihn und seine Sinne auf eine durchaus willkommene Zerreißprobe stellten, konnte er die starke Präsenz der dunklen Seite in dieser gleißend weißen Leere, die seine Augen ihm boten, ausmachen. Wie ein drückendes Nebeldickicht, schwer und kalt, legte sie sich auf seine Schultern und schickte sich an in Konkurrenz mit dem brennenden Schmerz in seinen Adern, seinen Nervenenden, zu treten. In diesem Dickicht fehlte nur die persönliche Note Aglayas, die vor diesem Raum so präsent war, und stattdessen wurde er mit etwas konfrontiert das ihm noch bekannter war: Seine eigene Präsenz. Nur das der sonst glühende Zorn der von seiner Macht ausging hier nur züngelte, sich geradezu in den dichten Nebelschwaden der dunklen Seite des Raums verbarg wie ein Raubtier auf der Pirsch. Was auch immer als Wirt für die Essenz seiner Macht, vor seinem geistigem Auge tat sich ein Bild des blutroten Kristalls den Aglaya unter seiner Zuhilfenahme geschaffen hatte, fungierte und nun um den blinden Lord herumschlich hatte sich definitiv die falsche Beute ausgesucht. Vorfreude machte sich in ihm breit, Leidenschaft durchspülte seinen geschundenen Körper und riss den giftinduzierten Schmerz mit sich um seinen Körper mit einer Woge martialischer Kraft aufzublähen. „Kommt.“, knurrte er mit gebleckten Zähnen über denen sich die Lippen zu einem makaber raubtierhaften Grinsen verzogen und rief mit einem dezenten Wink der rechten Hand, jene geradezu träge öffnen, sein Lichtschwert in eben jene. Trotz mangelnden Augenlichts war es ihm, dank der anderen vom Gift geschärften Sinne, dennoch so als könnte er die drei Träger, Parasiten die mit einem billigen Abdruck seiner versehen wurden, sehen wie sie sich langsam auf ihn zu bewegten. Das Schlurfen der tumben Gestalten scharrte unausstehlich laut in seinen Ohren bevor er dieses öde Geräusch durch das bedrohlich vertraute Summen seiner blutroten Klinge ersetzte die er dann geradezu lockend vor sich kreisen ließ, das Grinsen war dabei aus seinen Zügen nicht mehr wegzudenken. Als hätte er einem Rancor ein Stück Fleisch vorgehalten beschleunigten zwei der Schatten in diesem Moment und versuchten sich an einem brutalen, geradezu primitiven, Angriff auf ihn: Furchtbar schlechtes Timing, mangelnde Abstimmung und die limitierten Fähigkeiten der Macht-Zombies, nichts anderes waren sie nur noch – willenlose Puppen angetrieben von seiner Macht, ermöglichten es ihm die Attacken der Reihe nach effektiv abzuwehren. Selbst die Kraft die ihnen das Fragment pulsierender Wut des Lords welches Aglaya ihnen irgendwie, wie würde er schon noch herausfinden, übertragen hatte reichte natürlich nicht aus. Vielmehr stachelte es ihn, seine Leidenschaft, nur umso mehr an diese schlechten Kopien zu strafen. Den Ansturm des ersten Schemen, ein missglückter Griff mit entstellten Klauen nach seinem Schwertarm, vergütete er mit einem kunstlosen Hieb und durchschnitt bei all der überschüssigen Kraft direkt den ganzen Unterarm. Unwirkliches Gebrüll, man konnte nur noch erahnen das die Schemen einst Humanoiden waren, erfüllte die dunkle Kammer und erinnerte ihn schmerzhaft daran wie stark sein Gehörsinn erweitert wurde. Aber anstatt sich zu krümmen und neuerlich die Konzentration zu verlieren blieb er einfach, gleich einer Festung deren einziger Feind nur die Zeit ist, stehen um sich der zweiten Attacke zu stellen. In diesem ekstatischen Zustand, so kurz er sein mochte, war Schmerz nur eine weitere Nährquelle für die unersättliche Bestie in seiner Brust. Der zweite Schemen hatte sich in seinen Rücken gebracht, die Gefahr der Klinge hatte sein Kamerad schließlich bereits bewiesen, und versuchte sich an einem weiten Satz um sich wie der Nexu auf seine Beute zu stürzen. Natürlich hatte er den Schemen nie aus den 'Augen' verloren, erahnte den Übergriff rechtzeitig, und drehte sich um 90 Grad nach links um den Sprung noch in der Luft martialisch mit einem machtverstärkten Hieb seiner gepanzerten Faust zu beenden. Als hätte der Satz des Schemen garkeine eigene kinetische Energie gehabt rammte ihn der Hieb des Sith-Lords begleitet von verheißungsvollem Knacken im Kopfbereich wie ein Gravball einfach einen Meter zurück und zu Boden. „Dickschädel.“, kam es ihm guttural knurrend über die immernoch zu einem Grinsen verzogenen Lippen während er angestachelt von dem ganzen 'Spaß' der Gestalt direkt nachsetzte und sein Schmwert humorlos in Brust wie Boden versenkte. Aber nicht nur er setzte seiner 'Beute' nach; Der bereits verwundete Schemen stürzte sich, in der Hoffnung eine Lücke gefunden zu haben oder schlicht aufgrund blinder Wut, von Hinten auf ihn und versuchte sich mit einem kraftvollen Hieb seines rechten Armstumpfes als wäre es eine Keule. Geradeso konnte er sich noch drehen und bekam den Stumpf mit der linken Hand gefasst, krallte die gepanzerten Fingern übermenschlich fest in das kauterisierte Fleisch. Anstatt dann aber wieder einen kunstlosen Hieb mit der Klinge, die er noch zur Hälfte in der Brust des anderen Schemen hatte, zu vollführen riss er kraftvoll an dem Arm um seinen Angreifer mit Wucht an sich vorbei, mit dem Gesicht vorraus, in die Klinge hinein zu donnern. Die willenlosen Schemen verließ das Leben sofort und mit jenem verflüchtigten sich ebenfalls die wütenden Fragmente seiner Präsenz die sie so eindrucksvoll um jeden Verstand gebracht hatten. Mit einem sich vor lauter Aufregung rasant hebenden Brustkorb sah er sich, so sinnlos dieser Prozess aufgrund der immernoch anhaltenden Blindheit, in Suche nach einem weiteren Ziel um. Nichts, so schien es ihm im ersten Moment zumindest, außer das dichte kühle Dickicht der dunklen Seite war verblieben aber dann wurde er auf einen unterdrückten, weit entfernten, bekannten Impuls ausmachen. So wie seine eigene Leidenschaft, sein 'gerechter Zorn, stets seine ureigene Angst zu Überleben, nicht zu versagen, überschattete, so hatten die Wut-Schemen auch ihren verbliebenen Kameraden gedeckt der sich inmitten der Dunkelheit zu verbergen suchte. Langsam und darauf bedacht in seiner Blindheit nicht über etwaige Hindernisse zu stolpern schlich er durch die Dunkelheit auf das entfernte Glimmen seiner Angst zu. Begleitet wurden seine schweren Schritte von lautem Hall, sodass er das leise Scharren der Füße des Schemen, dr versuchte auf weitere Distanz zu kommen, kaum hören konnte. Umso leichter war dann aber das Knallen zu hören als der Flüchtige gegen etwas großes Metallisches lief, da nichts über den Boden rutschte musste es ein Terminal, ein verankerter Tisch, gewesen sein. Ein humorloses Schnauben entfloh seinen aufgeblähten Nasenflügel während er die linke Hand anhob und einen kanalisierten Machtstoß in die Richtung des Geräuschs sandte. Für den dabei aufkommenden Krach verfluchte er sich innerlich, sein Trommelfell marodierte, aber wenigstens war seine Attacke effektiv: Sein Stoß schleuderte am Boden verteilte Trümmer beiseite, erfasste das verankerte Terminal, riss es heraus und rammte jenes mitsamt dem Schemen direkt gegen die anliegende Wand. Wieder erfüllte ein unmenschlicher Schrei, diesmal ein dissonant verzweifeltes Krakelen anstatt einem wutentbrannten Ausdruck, den Raum während er durch die geschaffene Schneise zu seinem Opfer schlenderte. Der Nexu in seiner Brust war von den verzweifelten Versuchen seiner Beute sich aus dem Schutt zu befreien mehr als angetan, dann und wann fand er durchaus Gefallen daran mit seiner Beute zu spielen anstatt sie effizient zu dezimieren. Wieder ließ er die blutrote Klinge vor seinem Körper kreisen und füllte den Raum mit dem markant bedrohlichen Summen, mit jeder Umdrehung konnte er spüren wie die Angst der gequälten Seele, die seine Essenz nicht verkraftete, wuchs. Er nahm einen tiefen Atemzug der stickigen Luft, als würde er diesen Moment genießen wollen, bevor er dann endlich mit seinem Schwertarm zum Wurf ausholte und seine Klinge, mehr einem Speer gleich, die restliche Distanz zu seinem Opfer überbrücken ließ. Das folgende Geräusch, für manche ein Grund tagelang Nahrung zu meiden, war für ihn einfach nur Musik in seinen Ohren und mit einem Lächeln das von purer Genugtuung zeugte rief er sein Schwertheft zurück zu sich. Er allein mit bebenden Gliedmaßen, aufgeblähter Brust, rasendem Herz, erfüllt von Leidenschaft, stand nun in diesem Dickicht der dunklen Seite und füllte es mit den Vibrationen seiner eigenen Macht. Sekunden zogen vorbei wie Stunden in denen er geradezu andächtig, als wäre er Teil einer makaberen Zeremonie, einfach nur auf der Stelle stand um die Atmosphäre in sich aufzusaugen. Wie lange er dort verharrt hatte, schwer zu ermessen, aber als er sich durch das Chaos wieder einen Weg nach draußen bahnte konnte er wieder uneingeschränkt sehen, verspürte keinerlei Schmerz mehr, und schien, zumindest seinem Ermessen nach, über das Gift triumphiert zu haben.


    Draußen wartete sie, das Miststück, an der Wand lehnend als hätte sich die letzte Zeit schlicht gelangweilt und wanderte mit ihrem Blick forschend über seine Erscheinung, suchte unter der Oberfläche höchstwarscheinlich nach dem erhebenden Gefühl dass ihm dieses zufriedene Lächeln auf die Lippen legte. „Wie war es das eigene Feuer zu spüren?“, testete sie die Gewässer selten interessiert und forschend, fast als wäre sie sich ausnahmsweise nicht sicher wie seine Laune sich 'ausschlagen' würde während sie die Distanz wahrte. Aber nicht nur sie studierte, auch seine korrumpierten Augen wanderten gierig über ihr Antlitz. Ein Teil von ihm wollte Aglaya dafür bestrafen dass sie tatsächlich geglaubt hatte seine gewonnene Essenz so nutzen zu können, so zu beherrschen, aber ihr eigener verletzter Stolz dass sie damit nicht 'mehr' erwirken konnte erschien ihm Strafe genug. In jungen Jahren hätte er sie warscheinlich angegriffen, blind seinem Blutdurst gefolgt, dachte er bei sich und stieß ein amüsiertes Schnauben aus. „Findet es selbst heraus.“, ließ er sie nicht länger schmoren und bewegte sich auf sie zu, statt Blutdurst mehr das Verlangen jemanden an der brodelnden Lava in seinem Inneren teilhaben zu lassen, ihr zu danken. Sei es auch nur um sie daran zu erinnern mit welchen Mächten sie hier spielte. „Hier. Es gehören immer zwei zu einem Geschenk.“, senkte er die Lautstärke seines Baritons etwas herab während er sich mit seiner linken Hand bestimmt ihre Rechte packte und auf seine Brust, unter die Rüstplatte, legte um sie dort zu fixieren. Zu keinem Zeitpunkt brachen sie den Augenkontakt ab, die Blicke der reptilienartigen Pupillen auf orangenem Bett in ihrem dominierenden 'Ton' sich so unglaublich ähnlich, und er löste bereitwillig die Barrieren seines Geistes um ihr einen tiefen Zug zu gewähren. Bilder vergangener Schlachten, Gesichter zahlloser Toter, Momentaufnahmen seiner blutigen Laufbahn in den Reihen der Sith, Gerüche ehemaliger Bettgeschichten, überbordende Ambitionen, selbst er konnte nicht kontrollieren welche Trümmer der tosende Sturm seiner Leidenschaft Aglaya vor den Blick wirbelte, aber er konnte deutlich spüren wie sich ihre Hand immer tiefer in seine Brust krallte als würde sie gerade unter immenser Spannung stehen. So war auch sie es die den Kontakt abbrach, sich von seinem pochenden Herz entfernte und ihre Hand aus seinem Griff wand um ihre Finger unter die goldenen Zinken ihrer Kette zu führen. „Nehmt ihn an Euch, er bereitet mir ohnehin nur Kopfschmerzen.“, kam es über Aglayas Lippen während sie den blutroten Kristall, in dessen Innerem immernoch der schwarze Nebel das Kleinod trübte, am Ende der Kette zu Tage förderte und ihm jenen hinhielt. Den rechten Mundwinkel angetan gehoben umschloss er ihn fest in seiner Faust, spürte selbst durch den gepanzerten Handschuh die positive Resonanz der Kreation die seine Essenz trug, nur ihm gehören konnte …


    „... und es tut.“, reißt er sich aus seiner Reflektion und dreht den Kristall ein letztes Mal in seiner Hand bevor er ihn unter seine Tunika schiebt, das verheißungsvolle Glimmen vor der Welt versteckt. „Wollen wir doch sehen was das Weib vorbereitet hat.“, schnaubt er und erhebt sich aus dem Schneidersitz. „Speichere die Sitzung ab und weise Miss Kett an dass sie den leitenden Wartungsoffizier der Superiority darüber informiert das ich beschlossen habe seine Frist auf eine Woche zu verkürzen.“, ergänzt er so legere wie ein Damokles-Schwert während er über den dünnen Catwalk marschiert um die Holokammer zu verlassen. „Das Schiff soll schließlich seinem Namen, seinem Zweck und seiner ruhmreichen Zukunft würdig sein. Wenn er das nicht bewerkstelligen kann, findet einen Neuen.“ „Sehr wohl, Meister.“, kommt es wertungsfrei von der KI seiner Kammer und hinter dem Lord schwindet das blaue Leuchten der Projektorlinsen, taucht die Kammer in Dunkelheit.

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    -=Kapitel 3 - Part 2 - "Ascencion Denied"=-
    Coruscant, Hochsicherheitsgefängnis XCZ-768, Zelle von TSP-121


    Die Stille der weißen Kammer, versiegelt durch ein massives Schott und nicht größer als der Käfig eines Yannock, wird immerwieder von leisen gutturalen Knurrlauten durchbrochen. In einem fast schon monotonen Takt entfesselt die Kehle von Labrass diesen Laut, wieder und wieder, während er im Zentrum der Zelle auf den Knien ruht und den Blick der korrumpierten Augen ins Innere gekehrt hat um den vergeblichen Kampf der Bestie in seiner Brust zu beobachten. Jedes Knurren nur ein weiteres entnervtes Aufbäumen des Scheusals dass mit seinen messerscharfen Krallen die Gitterstäbe des Käfigs prüft. Wie Gummi biegen sich die Stäbe ohne jemals zu brechen, verwehren ihm den Austritt, die Entfesslung, und werfen die Hiebe schmerzhaft zurück auf den Herren des Ungeheuers. „Verfluchtes Ungeziefer.“, schleicht sich ein hasserfülltes Zischen über die spröden Lippen des Sithlords in die Abfolge der von Schmerz geplagten Knurrlaute. Mehr Beweise für die innere Pein, induziert durch die hohe Dosis an bewusstseinsvernebelnden Drogen, die Gefangenschaft, und die Tage in Stasis, lässt er sich nicht anmerken. So trägt er das markante Kinn hoch, hat den Rücken durchgestreckt, und seine Hände, eingeschränkt durch ein massives Fesselkonstrukt, ruhen flach wie penibel angeordnet auf dem dünnen Stoff seiner margeren Gefangenengarderobe. Dabei fließt in seinen Venen gerade flüssiger Zorn, kochende Wut, zersetzender Hass, wie eine Stromschnelle, aber in dieser Lage bringt selbst ihm als von negativen Emotionen genährter Schlächter dieses potente Gemisch absolut nichts. Schlimmer noch; Es schmerzt und betäubt ihn jedesmal aufs Neue wenn seine Verbindung zur Macht sich anschickt sich selbst mit seinem Hass zu festigen. Scheinbar unendlich weit entfernt sieht er deutlich das Glimmen der zornigen roten Augen seiner Bestie, doch egal wie oft er seine spinnenartigen Finger danach reckt nie reichen sie durch die dichte Nebelwand hindurch um den Käfig auch nur zu berühren. Wenn es nur nicht so schwer wäre einen klaren Gedanken zu fassen, knurrt er selbst 'hinter' seiner Schädeldecke', während er seine Konzentration löst und seinen Blick wieder nach außen kehrt, den Kameras mit verärgerten Schlitzen entgegensieht. Als wäre man blind und sobald man versucht zu sehen, mit jedem Lidschlag, bohren sich kleine Splitter unnachgiebig in mein Hirn um mir jegweden Fokus zu rauben. Ein Blinzeln, ausgelöst durch das grelle Weiß der Wände, kommentiert seine Gedanken stumm ohne das er den hasserfüllten Blick von den Kameras löst. Die erste Dosis war schon lähmend genug und ließ meinen Kopf förmlich explodieren als ich Einfluss auf diese Made von Wärter genommen habe. Ein genervtes Funkeln passiert die orange-roten Pupillen. Aber jetzt, jetzt rammen sich tausende Nadeln in meine Schädeldecke wenn ich auch nur in mich selbst hineinhorche. „Ihr seid tot.“, wispert er den Kameras zum wiederholten Male mit einem grausamen Lächeln zu nur um sich im Geiste bereits selbst für diese sinnlose Geste zu schelten. Je eher der Eindruck entsteht dass ich mich mit der Lage abgefunden habe, desto eher nimmt es ein Ende. Ich muss meine Hand sorgfältig prüfen und spielen wenn ich dieses Ende mitbestimmen will. Langsam glätten sich seine Züge wieder und er richtet seinen Blick stoisch auf die grellweiße Wand vor sich. Und wenn ich diese Ketten gesprengt habe … dann seid ihr wirklich tot, denkt er bei sich während er seinen Beobachtern nur ein Gesicht zeigt das der Wand in Ausdruck in nichts nachsteht. Alle; die Verräter, das 53rd Elite Corps, die Jedi. Das ganze Ungeziefer wird für diese Dreistigkeit noch einen hohen Preis zahlen. Kleine Nadeln bohren sich nach und nach in sein Gehirn während sein Hass bei diesen Gedanken wieder über die Dämme bricht, aber er lässt sich nichts anmerken.


    Es sollte ein erfolgreicher und vorallem blutiger Tag für das Imperium, Nein für ihn - Lord Labrass, werden. Sieben Planeten hatte er persönlich anhand der von Wächter 14 bereitgestellten Datensätze ausgewählt und das bereits acht Monate bevor die Blitzoffensive überhaupt stattfinden sollte. Monatelang hatte er sich nur das beste Personal für seinen Flottenverband herausgepickt, hat dafür sorgen lassen das die Streitkräfte vor Ort unterwandert werden, und die Entwicklung des neuen Special Forces-Programms interessiert verfolgt, sich sogar tatsächlich persönliche Prototypeinheiten sichern können. Dann hatte er sogar noch veranlasst dass der weit fortgeschrittene Kampfstoff von Lord Aglaya, auf Visayus-Alpha so erfolgreich, noch in die Offensive eingebunden wird um den Stoff, folglich betitelte er ihn 'Desire', auf seine Massenwirkung sowie seine Tragfähigkeit in der Atmosphäre eines Planeten zu prüfen. Wie ein Wahnsinniger getrieben von seinem Blutdurst, seinem unbändigen Verlangen nach einer höheren Stellung, und dem Hass auf die Stagnation der Galaxis, die Jedi, hatte er unzählige Stunden in seiner Datenbank verbracht oder mit den Kommandanten seiner Schiffe über Angriffsmanöver, Sprungkoordinaten, Absicherungen, Flottenbewegungen, diskutiert. Die teils verwunderten, gar empörten, dann von Angst beherrschten Fratzen der Offiziere als ihr Lord aktiv an den Stabstreffen teilnahm konnte er nicht vergessen. Schon damals rief es seine Rage auf den Plan, aber nicht auf das Militär sondern seine verblendenten Brüder und Schwestern die sich ihrer eigenen Politik mit vollem Eifer widmeten währen das Imperium am Abgrund steht. Sith waren im Militär nur an zwei Orten gefürchtet; An der Front oder in einem Kriegstribunal, nicht in einer Kommandoposition oder aufgrund strategischer Rafinesse. Sith wie er waren zu einer Ausnahme geworden und das zu einem Zeitpunkt indem der Krieg heftiger tobt denn je. Schon allein deswegen musste diese Offensive ein voller Erfolg werden; um den Druck von der Grenze zu nehmen, das Vertrauen in die Republik schwächen um für Zerwürfnisse zu sorgen, Desire weiterzuentwickeln, zu beweisen das auch ein geschwächter imperialer Militärapparat ein Werkzeug des Terrors sein kann, und natürlich um seine persönliche Machtbasis sowie sein Ansehen zu stärken.


    Alles hat sich in die komplett entgegengesetzte Richtung entwickelt, schießt es ihm neben den schmerzhaften Nadelstichen der Droge durch den Kopf und er ballt die gefesselten Hände zu Fäusten. Die Vorbereitung, die Truppen, die Sabotage, sogar die Flottenbewegungen der republikanischen Flotte waren perfekt. Unter allen Umständen wäre die Offensive ein voller Erfolg gewesen und ich sollte meine Hände eigentlich um die Kehle des Admirals im Kashyyk-Arm schließen können, nicht gefesselt sein. Seine orange-roten Pupillen wandern wie gehetzt von links nach rechts, die Schmerzen und das steigend taube Gefühl zwingen ihn zu mehrfachen hektischen Lidschlägen aber das tut seiner inneren Tirade keinen Abriss. Irgendjemand hat meine Pläne verraten, aber wer? Es kann nur jemand aus dem inneren Kreis gewesen sein, jemand der eine detaillierte Aufstellung des Ablaufs vorliegen hatte. Sonst hätte die Republlik kaum auf die Koordinate genau ein Branderfeld an allen Austrittskoordinaten meiner Schiffe legen können. Langsam mahlt sein Kiefer von links nach rechts und er knirscht mit den Zähnen während die Kameras beobachten können wie der Sith-Lord sich mit grimmigen Ausdruck weiter der Wand widmet. Alle wurden penibel überwacht von den verbliebenen Maschinen des IGD, wenn ein Verrat begangen wurde dann nicht aufgrund einer Verbindung zur Republik sondern um mich und den alten Mann zu beseitigen. Aber welcher Militär, welcher Sith, ist verblendet genug um in diesen Zeiten eine der wenigen intakten Flotten des Imperiums zu opfern? Ein abfälliges Schnauben entweicht seinen aufgeblasenen Nasenlöchern doch mittendrin unterbricht sich der Luftstrom und er weitet die Augen als wäre er zu einer schockierenden Erkenntnis gekommen. Mein Archiv enthält eine detaillierte Planung, sinniert er erregt mit starrem Blick zur Wand, aber wer würde … davon wüsste ich … Nein, das „... Es muss Verrat sein“, beendet er seine Gedanken mit einem grimmigen Ausspruch als würde er sich selbst überzeugen wollen und verstummt mit bebendem Kiefer während die Bestie in seiner Brust ihren Hass in die Welt brüllt.


    Ob Verrat oder nicht, seine Pläne waren der Republik in die Hände gefallen und jene hatte offensichtlich alles daran gelegt sie zu vereiteln. In einem Moment scharlte er den Burschen, Dychan, noch aufgrund seiner Ungeduld sowie dem mangelnden Blick für das 'Größere' auf der Brücke, und nur einen Sekundenbruchteil später schlägt jener ungebremst mit der Stirn gegen eines der massiven Sichtfenster der 'Superiority'. Ihm erging es nur besser weil die Macht seinen geschulten Sinnen die Gefahr früher signalisierte, denn kaum verließ die massive Harrower-Dreadnaught den Hyperraum wurde sie schon von mehreren orangen Explosionen umschlossen wie erschüttert. Für einen Moment muss das keilförmige Stahlungetüm mehr mit einem brennenden Kometen gemeinsam gehabt haben. Neben seinem Schüler, der sich schnell wieder fing und während ihm ein Rinnsal Blut über den Nasenrücken lief mit wutentbranntem Gesichtsausdruck in den Raum hinausstarrte, hatte es auch einige der Brückenoffiziere gegen ihre Terminals geschmettert und aus der disziplinierten Stille auf der Brücke war ein angespanntes hektisches Treiben geworden. Für jenes hatte er aber keinen Blick übrig, wozu schließlich hatte er sich die Elite herausgepickt wenn er bereits zu diesem Zeitpunkt hätte eingreifen müssen, sondern harrte gespannt darauf aus dass Explosionen und Rauchschwaden verlischen um den Verband Totgeweihter in Augenschein zu nehmen der dreist genug war sein Flagschiff anzugreifen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, in Realzeit wohl nur wenige Sekunden, bis er den erstaunlich intakten Bug seines grauen Stahlungetüms sowie die Käfer sah die jenen durchbrechen wollten: Ein massives Schiff der Valor-Klasse sowie ein Begleitschiff der Thranta-Klasse die beide von einer Menge fliegenartiger Jäger umschwärmt wurden – und alles eröffnete das grellend rote Feuer auf ihn. Schuss um Schuss schlug vor seinen Augen in den ungeschützten Stahl, die Schilde nach einem Hyperraum-Sprung noch am Hochfahren, und dort wo er ihn nicht barst sorgte er für schwarze versengte Flecken. Aber auch in seinem Rücken geschah alles schlagartig im Akkord, die Brücke in heller Aufruhr und Betrieb, sodass sein Befehl nur dem Admiral in das Wort schnitt: „Planmäßig die Atmosphäre Tanaabs ansteuern, wir lassen uns von diesem Gewürm nicht vom Ziel dieser Operation abbringen.“ Er war nicht laut, nicht einmal gebrüllt, aber dennoch entfaltete seines Grabesstimme die Wirkung eines knackenden Knochen. Leise, aber nicht zu überhören. „Jawohl, Lord Labrass.“, quittierte der hagere weiße Mann in seinem Rücken die Anweisung bevor er pflichtbewusst direkt wieder bei seiner Arbeit war und die Besatzung der 'Superiority' koordinierte. „Hör auf so rumzuzappeln und fokussier dich, Bursche. Sieh es dir genau an, dann wirst du entgegen all deiner törichten Bedürfnisse heute doch noch etwas lernen.“, hatte er seinem jüngeren Ebenbild – Dychan – zugeraunt als jener bereits wie ein spicesüchtiger an seinem Lichtschwertgriff herumfingerte. „Ja, Meister.“, erntete er ein widerwilliges Knurren und das leise Knacken von Fingerknöcheln als Antwort bevor jener den Blick geradezu übertrieben stoisch auf die Raumschlacht richtete.


    Dychan, ein stetes Mahnmal meiner jungen Jahre, ein Memento an vergangene Zeiten, und vorallem eine Klinge die nur ich zu ihrer Vollendung bringen kann. Warscheinlich steht er angekettet wie ein Nexu in seiner Zelle und keift jeden sich bewegenden Fleck mit fanatischem Eifer an. Unwillkürlich bewegt er den Kopf langsam von links nach rechts bei diesen Gedanken ohne den Blick von der Kamera zu nehmen. Die Vorstellung dass sein Wächter den Blick vom Bildschirm lösen muss weil er seinem unangenehmen Blick nicht standhalten kann hält ihn gelinde bei Laune im Angesicht von Schmerz und dem trägen Nebel der ihn einhüllt. Bedauerlich für ein Wesen mit seiner Macht sich mit so nichtigen Siegen am laufen zu halten. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sie den Burschen gegen mich einsetzen werden, falls sie überhaupt einen detaillierten Blick auf seine Abstammung geworfen haben. Aber wer würde das nicht bei dieser frappierenden Ähnlichkeit? Es ist erstaunlich wie wenig Merkmale er von seiner überaus dominaten Mutter, ein leises Zischen entfährt ihm, geerbt hat. Aber so spielt die Macht wohl.


    Mit brennenden Triebwerken raste eine Liberator-Maschine der Republik direkt vor den Sichtfenstern der Brücke her, mit geringem Amüsement hatte er verfolgt wie Dychan zusammenzuckte, nur um wie billiger Plunder am mächtigen Bug der Harrower zerschellen. Den Begleitschiffen dieser Maschine erging es, zu Labrass Gefallen, nicht anders und in wenigen Minuten hatte sich aus dem Hinterhalt aufgrund der überlegenen Ausbildung seiner Truppen ein Massaker nach Plan entwickelt. „Jetzt wird sich dir eine grundlegende Schwäche der republikanischen Streitkräfte offenbaren, eine Schwäche die sie stolz 'Einheit' nennen.“, spuckte er punktuell das Wort heraus während er mit der rechten Hand in Richtung des kleineren Großkampfschiffes – der 'Spirit of Veral V' wie sie identifiziert wurde – gestikulierte. Alle Quadlaserkanonen und die Turbolaserbatterien seines Schiffes ließen ihre zerstörerisch grüne Ladung auf das kleinere Schiff einprasseln. Ein Beschuss so mächtig und fokussiert dass die Schilde des Schiffes ein letzte Mal blau aufleuchteten bevor sich tiefe Schneisen in die Hülle fraßen. „Um sich diesen Stolz, dieses moralische Konstrukt, zu erhalten nehmen sie jegwede taktische Schwäche in Kauf. Sieh.“ Scharte um Scharte sprengt sich aus dem grau-roten Metall der 'Spirit', Feuer brechen auf den Decken aus und Dämmfelder aktivieren sich um zu verhindern das die Besatzung ins All fliegt … bis sich die deutlich größere 'Sword of Coruscant' schützend vor ihren Verbandspartner schiebt. „Jetzt ist ihre Feuerkraft halbiert und unsere Schilde, unser Vorstoß, befinden sich in keiner Gefahr mehr. Zudem wird auch die Sword früher oder später unter dem Beschuss unserer überlegenen Bewaffnung niedergehen.“, hatte er mit einem selten gefälligen Ausdruck – erstaunlich im Angesicht der anfangs ärgerlichen Überraschung – auf den hartgeschnittenen Zügen geäußert und wandte sich dem Admiral zu. „Kurs beibehalten, Admiral Kharn, und mehr Energie auf die Sublichttriebwerke. Ich will das unsere Bomber in zwei Minuten ihren Angriffsflug eröffnen können und die Bevölkerung Tanaabs verdammen.“ Ein Nicken und die direkte Weitergabe des Befehls über sein Terminal war die einzige Reaktion des Offiziers. Vorbildlich effizient, dachte er bei sich und konzentrierte sich deutlich gelassener wieder auf den Raumkampf, die hunderten Jäger in ihren Dogfights und das Donnern der mächtigen Turbolaserbatterien – eine Arie der Zerstörung die ihm mehr und mehr gefiel, selbst wenn sein eigentlich Metier stets eine Offensive am Boden bleiben würde. Aber selbst die besten Orchester konnten sich nicht von Fehlern freisprechen und so kam es wie es kommen musste; Gerade richtete er noch skeptisch den Blick auf einen Verband Liberator-Jäger die dem Kreuzfeuer seiner Jäger erstaunlich beharrlich, wie Fliegen, auswichen. Da waren jene auch schon in Reichweite zweier Schildgeneratoren seiner 'Superiority' und feuerten eine komplette Barrage Erschütterungsraketen auf jene, die mit Leichtigkeit das Schild durchdrangen und zwei der vier Generatoraufbauten unter der Hülle in einer Miriade kleiner Explosionen vernichteten. „Unser Schild ist zusammengebrochen. Kurs beibehalten, Lord Labrass?“, vermeldete der hagere Vorzeige-Imperiale nicht mehr ganz so nüchtern die Befürchtung die in ihm aufgekeimt war. „Natürlich! Bereitet das Aussetzen der Bomber vor!“, bellte er laut genug um die gesamte Brückenbesatzung mit seinem grimmigen, wenig gelassenen, Tonfall zu erschüttern und schlug seine geballte rechte Faust gegen das Sichtfenster um seinen Punkt zu unterstreichen, zu überspielen das gerade weit über 30 Enterkapseln der Republik sich durch den Bug seiner geliebten 'Superiority' fraßen wie gierige Mynocks.


    „Eure Arroganz und überzogene Selbstsicherheit wird Euch noch den Kopf kosten, mein Lieber.“, säuselt die Stimme seines Miststücks, Lord Aglaya, durch seine Gehörgänge und füllt seine Sicht mit dem bekannt selbstgefälligen Lächeln ihrer lockenden Lippen. Es hatte nichts mit Arroganz gemein davon auszugehen dass es knapp 7000 Soldaten gelingen sollte eine Handvoll Marines davon abzuhalten die vitalen Systeme der 'Superiority' auszuschalten, nichts mit deplatzierter Selbstsicherheit zu tun eine Flucht erst in Erwägung zu ziehen wenn der Kampf wirklich nicht mehr zu wenden war. Erneut ballt er die Hände auf seinen Oberschenkeln zu Fäusten, gräbt während des Prozesses die Fingernägel tief in den dünnen Stoff des Gefangenendress und das eigene Fleisch, und wehrt sich erregt gegen den Spott, den Hohn, dem ihn das zugedröhnte Hirn vorwirft. Es war kein Fehler zu bleiben, nicht ich habe versagt – die Macht hat mich verraten.

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