Wasserfallmomente

  • (29.03.)


    47...
    ...48
    49...
    ...50.


    Ein wenig schnell, doch noch nicht hastig atmend stemmt sich die Mirialanerin aus der vorerst letzten Liegestütze hoch.
    Verharrt einen Moment, den Blick über das grüne Meer vor ihr schweifend. Sie kommt gern hierher, hier, am äussersten Rand
    der Anlage, wo es gerade so noch sicher ist.
    Zum Trainieren, zum Denken, zum Träumen und ..


    Verräterin


    Die Frau schüttelt den Kopf, jedes Jahr dasselbe - der Private hat recht: das muß aufhören.
    Ein Leuchten tritt in ihre hellen Augen, bei dem kurzen Gedanken an den Private und den gemeinsamen Abend auf dem Turm, Hand in Hand die ganze Nacht. Wie beruhigend seine Berührung gewesen ist.
    Sie setzt sich in Bewegung, trabt um den steinernen Kreis vor dem Wachturm, spurtet die Anhöhe hinauf in Richtung eines weiteren, mittlerweile so gern besuchten Platzes. Das Rauschen des fallenden Wassers übertönt so schön die Gedanken, es wunderte sie
    schon vom ersten Tag hier an, daß niemand sonst diese herrlichen Plätze aufzusuchen scheint.
    Noch bei keiner Runde hat sie dort jemanden gesehen, nicht bei der Runde vor dem Frühstück, nicht bei der am Mittag und am späten Abend sowieso nicht.
    Sie sprintet über die großen Steine, löst beim letzten Schritt den Knoten der Kordel, mit der sie einen Beutel an ihrem Rücken befestigt hat so daß der auf noch trockenen Boden fällt und endlich ist sie im Wasser. Das fallende Nass wäscht die Schicht aus Staub und Schweiß von ihr, von ihrer Kleidung, den unbedeckten Hautstellen. Das tätowierte Gesicht richtet sich nach oben, mit geschlossenen Augen dem Wasser entgegen.


    Du läßt sie im Stich.


    Der Kopf senkt sich, ein Schritt beiseite um aus dem Spritzen des kleinen Wasserfalls zu kommen, sie schüttelt den Kopf so daß die kinnlangen Haare fliegen, in der Sonne glitzernde Tröpfchen sich wie im Spiel verteilen.


    Zeit für etwas Arbeit.


    Sie stapft zurück, greift sich ihren Beutel und nimmt Platz auf einem der größeren Steine, warm beschienen von der Sonne. Mit feuchten Händen zuppelt sie die Kordel ab, zieht ein kleines Tuch aus der behelfsmäßigen Tasche. Mit raschen Griffen trocknet sie erst ihr Gesicht, dann die nackten Arme von der Shculter bis zum kleinen Finger. Die Haare und Kleidung würde wie immer von selbst mehr oder weniger trocken werden. Hier ist es immer ein wenig schwül, alles ein wenig klamm, es macht nichts.
    Das Tuch breitet sie neben sich auf einem anderen Stein aus, soll die Sonne sich darum kümmern, dann greift sie abermals in den Beutel und holt ihr Datenpad hervor. Die Beine abwinkelnd zum Schneidersitz aktiviert sie es, tippt das ein und andere ein, liest, tippt eine andere Suchanfrage, liest wieder.
    Das Rätsel der Armschienen mit der Phrik-Tydirium Legierung scheint gelöst. Meister Incano konnte ihr mehr als nur gute Auskünfte geben und vieles ist in der Datenbank zu finden gewesen. Die Markierung ist wohl einfach der Stempel einer Corporation und eben jene hatte Kontakt zu dem alten Jedi Tempel, wodurch sie letztlich auch genau an die Fundstelle geraten sind. Nun, sie ist dankbar, allem Anschein nach hat sie da etwas erhalten, was wertvoller nicht sein könnte.
    Ein Rascheln, ganz nah, lässt sie aufblicken, misstrauisch trotz der allumfassenden Ruhe an diesem Platz. Nach einem Moment stiehlt sich eines der seltenen, echten Lächeln auf ihre Züge. Ein Gizka ist´s, der sich aus einem Busch heraus auf ihren Beutel stürzt, mit großen Kulleraugen zwischen ihr und dem Beutel hin und her schaut, ein fragendes Gurren ausstossend. Sie schüttelt sacht den Kopf " später, kleiner Freund ". Man darf ihnen einfach nicht zu viel Leckerei geben, sie ist zwar noch am Anfang ihrer Versuche mit diesen putzigen kleinen Viechern, doch die Erfahrung hat ihr gezeigt, daß grad so niedliche Tiere viel zu schnell viel zu anhänglich werden können.
    Sowas kann sie nicht brauchen.
    Der Gizka versucht mit seiner Schnauze ein wenig in den Beutel zu kommen, sie läßt ihn gewähren, er wird nichts finden und es aufgeben.
    Ihre Aufmerksamkeit richtet sich wieder auf den Lesestoff, beständig folgen ihre Augen den Zeichen auf dem Pad die nach erneuter Tipperei dort erscheinen.
    Ein Gurren, wieder ein Rascheln, der Gizka ist verschwunden.
    Es ist einerlei, da ist etwas, ihr Blick heftet sich fest auf den angezeigten Abschnitt.
    Sie streicht mit den Fingern über das Display, markiert etwas.
    Das könnte etwas sein.
    Leis murmelt sie etwas vor sich hin, unhörbar bei dem Rauschen des Wassers das stetig von oben herunter stürzt.


    Veyno, ich muß mit Lieutenant Veyno sprechen..oder besser noch Ritterin Deikan. Verdammt, ich muß mehr wissen..


    Hastig werden ihre Bewegungen mit denen sie das Pad deaktiviert, zusammen mit dem Tuch wieder in den Beutel stopft, ruckartig die Kordel rafft und aufspringt. Zwei, drei Handgriffe dann hängt der Beutel wieder fest an ihr ohne sie beim Laufen zu behindern.
    Der Platz bleibt zurück, mit all seiner friedlichen Ursprünglichkeit, während ihre schnellen Beine sie wieder den schmalen Pfad entlang zurück zur Anlage hin tragen.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

  • Merdiro´s Datenpad, dieser Teil davon ist durch eine ganze Handvoll an Passwörtern gesichert, die Eingabe eines einzigen falschen davon würde zur sofortigen Löschung sämtlicher Daten führen.


    ....
    ........
    Aufnahme.


    Ich wußte ja, daß auf der Anlage auch dreimal verfluchte Sith rumrennen.
    Ich habe jedoch nie damit gerechnet, daß einer davon so wäre wie dieser Nudarah. Oder auch Abbadon.
    So seltsam es erscheinen mag: wenn ich diese beiden neben gewisse, mir bekannte Jedi stelle, kommen sie allemal besser weg. Wie kann ein Orden so berühmt werden für Eigenschaften wie Gleichmut, Hilfsbereitschaft, ja gar als Inbegriff der Moral und dabei gleichzeitig in den einzelnen Bestandteilen so arrogant, so herablassend und unlogisch sein?
    Und andersrum, wie kann der Feind, den man als grausam, verschlagen und tötenswert kennt, gleichzeitig im Einzelnen so ...
    *die Stimme ringt um Worte* Es ist mir ein Rätsel.
    Diesem großen Sith Lord
    *spöttisch, der Ton bei der Bezeichnung* Nudarah jedenfalls konnte ich näher kommen als allen Sith je zuvor. Es ist bemerkenswert, wie ein Jedi mit vergleichsweise wenigen Verletzungen so beeinträchtigt sein kann, während der Sith sich quasi halb zerfetzt noch auf den Beinen hält. Seinen Angaben entnehme ich, daß die Sith die Macht nicht zur Heilung bei sich einsetzen wie es die Jedi tun. Ich muß das dringend erforschen, wer weiß schon wann dieser Krieg vorbei ist und wir wieder auf verschiedenen Seiten stehen. Ritterin Deikan, die sich im Übrigen gut erholt, ist so freundlich mich dabei zu unterstützen indem sie mir genau erklärt, wie die Jedi den Machtkram nutzen. Bisher kann ich sagen: der Jedi Schwachpunkt ist definitiv der Kopf, ihre Konzentrationsfähigkeit ist der Schlüssel zu ihrem Können. Ist das bei den Sith auch so?
    *die Stimme macht eine Pause*
    Nun gut, Kurzaufnahme zur späteren Verarbeitung in einem Bericht:
    Patientenname ist Nudarah, Alter nicht einschätzbar - er weigerte sich diese lächerliche Gesichtsmaske abzunehmen. Ich vermute eine heftige Entstellung seines Gesichtes. Angetroffen zwischen den Türmen, die Kleidung sowie einzelne Rüstungsteile wiesen schwere Beschädigungen auf und ich denke nicht, daß ein Machtfuzzi so viel von seinem Fleisch zeigen will. Patient reagierte positiv auf Ansprache, *das nächste Wort wird wieder mit viel Spott im Tonfall gesprochen* e r l a u b t e mir die Notversorgung. Liste der behandlungsbedürftigen Verletzungen *ein leises Räuspern* Linke Seite zwei Rippen nicht mehr an ihrem Platz, die Knochen am Handgelenk durcheinander, überall tiefe Schnitte und Verletzungen, die auf ein Zusammentreffen mit etwas Großem mit fiesen Krallen schließen lassen, der Kerl nannte die Viecher später tsuduma irza, Datenbanksuche läuft. Kniescheibe rechts nicht mehr an ihrem Platz...ich frage mich, wie der Finsterling es geschafft hat auch nur einen Schritt zu tun. Er hat sich den ganzen Weg bis in die Medabteilung geschleppt, dennoch bin ich froh daß Nio dabei war.
    *ein leises Rauschen*
    Patient erhielt erst eine Ladung Nyex, es überraschte mich, daß er damit einverstanden war. War er vor Schmerz wirr in der Birne? War er noch nie bei einem Arzt unserer Seite? Vermutlich hat er mich schlicht nicht als Gefahr eingeschätzt, der arme Kerl scheint ein wenig naiv, er fand es wohl überraschend, daß ich ihn nicht mit Angst begegnete. Mal im Ernst, ich habe einige von denen in Kleinteilen vertreut betrachten können, da bleibt nur ein Schluß: sie bluten und verrecken genauso wie alle anderen auch, was wäre ich für eine Medizinerin, wenn ich mir vor jedem ach so bösen Individuum in die Hose machen würde? Tatsächlich freue ich mich schon auf erneuten Kontakt, vielleicht verabreiche ich ihm dann eine ordentliche Ladung Somaprin, natürlich nur um zu sehen, wie ein Sith mit solchen Substanzen zurecht kommt. Zudem versprach er als Gegenleistung für meine Dienste die Weitergabe von Wissen.
    Ich hätte ihm auch so geholfen.
    Wunden wurden gereinigt, mit Synthfleisch aufgefüllt, anschliessend nutzte der Patient seine Fähigkeiten in der Macht um die Knochen zurecht zu schieben. Zuerst ein wenig ungestüm, aber er ließ sich von mir leiten. Diese Arbeit schien den Patienten sehr anzustrengen, dennoch war es für ihn wohl schlimmer, als Deikan dazu kam und mit ihrer Art Macht an ihm arbeitete. Das schien ihm trotz der Injektion beträchtliche Schmerzen zuzufügen. Viele neue Fragen für die nächste Lehrstunde bei der Ritterin.

    *Pause*
    Ich bin begierig darauf zu erfahren, wie das Ganze ausging und wie schnell dieser Nudarah wieder standfest auf den Beinen ist.
    *Pause*
    Nachtrag.
    Gespräch mit Private Methufu bezüglich des Sith dringend erforderlich.


    Aufnahme Ende.


    ......
    .........

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

    Einmal editiert, zuletzt von Serenbel ()

  • Datenpad - Eintrag 38672


    Eine Begegnung mit der Dunkelheit

    Wer hätt´s gedacht? Die Sith sind, so kann ich festhalten, um einiges stärker als die so hochgelobten Jedi. Kein Wunder, daß der Krieg einfach nie enden wollte und nur eine Pause erfährt, bedingt durch die Zed´s.
    Ich muß von vorn beginnen.
    Nach einem arbeitsreichen Tag sollte ein Treffen mit Nio der Lohn sein, statt dessen traf ich auf Miss Dunkelheit persönlich. Ganz typisch mit Maske und jeder Menge Finsternis um sich herum - sie stehen einfach drauf. Ich gestehe: das Treffen war mir nicht unwillkommen. Das Gespräch im Detail wiederzugeben wäre einiges zu viel des Guten, doch kann ich sagen daß ich einige sehr wichtige Informationen aus ihren Worten ziehen konnte. Zum Beispiel weiß ich nun, daß meine Vermutung - die Sith trügen Masken um eine Entstellung zu verbergen die sie vielleicht im Zuge ihrer Ausbildung erhalten, nicht zutreffend ist. Vielmehr scheint es nur eine Sache der Eitelkeit, oder - wie Lady Finsternis Abbadon mir sagte - zum Zwecke der Anonymität. Seit wann genau will ein Sith anonym bleiben? Wird ihre Grausamkeit nicht nur von ihrer Geltungssucht noch übertroffen? Vielleicht läßt sich das an anderer Stelle noch für irgendwas verwenden.
    Miss Dunkelheit jedenfalls war augenscheinlich erst einmal willig, meine Fragen zu beantworten, so die Frage nach der Sache mit dem Zugriff auf die Macht aufseiten der Sith. Eine Gegenüberstellung der Antworten mit jenen, die ich von Ritterin Deikan erhielt (Abbadon nennt sie gern Medi-Wampa) kann ich sagen: ein Jedi benötigt Konzentration, eine solche kann durch einen kräftigen Hieb auf den Kopf gestört werden, bei einem Sith würde das nur zu einem Machtzuwachs führen da er über jegliches Maß hinaus mit grundlegenden Emotionen arbeitet. Zu gern würde ich erkunden, ob ein einfaches Mittel das die Nervenbahnen lähmt, injiziert vielleicht in die Wirbelsäule, ausreichen könnte um einen Sith zuverlässig lahm zu legen. Natürlich wäre ein solches Vorgehen bei Kampfhandlungen nicht möglich. Ich frage mich, ob ein Scharfschütze so getarnt werden kann, daß er einen entsprechend gefüllten Pfeil abschießen könnte.
    Bis das erforscht ist bleibt nur die Trennung von Kopf zu Hals, um einen Sith sicher zu erledigen.
    Anscheinend, und das war die einzige Sache, über die Abbadon Auskunft von mir erbat, hat sie mein kürzlich erfolgter, emotionaler Ausbruch berührt. Das ist ein wenig beunruhigend, aber auch da stellt sich mir sofort eine Frage: innerhalb welcher räumlichen Begrenzung ist sowas für einen Sith zu erspüren?
    Ich begleitete sie, und da muß ich mir selbst tatsächlich Leichtsinn und Unbedachtheit bescheinigen, in die Med zu einem Krankenbesuch Nudarah´s. Es hat sich gelohnt, in mehr als nur einer Hinsicht. Nudarah´s Heilung schreitet in relativ erwarteter Geschwindigkeit voran, ich denke allein der Aufenthalt in dieser Nähe zur Ritterin motiviert ihn genug. Die Frage nach dem Schmerz, den ein Sith offensichtlich erleidet wenn ein Jedi ihn heilt, zuvor schon von Lady Abbadon bestätigt, beantwortete Nudarah selbst und beschrieb ihn als "inneres Verbrennen". Wissen die Jedi das? Empfand Ritterin Deikan eine Art perverser Freude an dem, was sie ihm bescherte? Was genau hieße das wieder, für die so selbstgerecht hochgehaltene Moral der Jedi? Nudarah hatte mit meiner Hilfe seine Knochen schon beinah gänzlich wieder an seine Plätze gebracht, ein Eingreifen der Ritterin wäre nicht wirklich nötig gewesen aber ja, ich weiß ja, in ihren Augen bin ich nur eine dumme Sanitäterin, der eigentlich nur erlaubt werden sollte, Pflaster auf Schürfwunden aufzukleben. Hat es ihr also Freude bereitet? Vielleicht werde ich sie einfach direkt danach fragen.
    Der Besuch bei Nudarah war jedenfalls sehr amüsant, Humor fehlt den Sith nicht.
    Bisweilen ist er vielleicht morbide, doch auch da erhält ein geneigter Zuhörer einzigartige Informationen. Zum Beispiel über lange zurückliegende Begegnungen gewisser Ritterinnen mit gewissen Lady´s und dem Geschmack von Jedi-Blut. Ich werde das in einer gesonderten Akte einbringen.

    Nicht erschlossen hat sich mir, was Abbadon meinte als sie zu Nudarah sagte, sie wolle mit "dem Vater" sprechen und dann mit "der Tochter" um irgendeine Vereinbarung treffen zu können. Ich vermute schwer, dieses Rätsel kann ich nicht lösen.Sehr interessant auch der Hinweis beider, daß die Sith sehr "großzügig" zu ihren Unterstützern wären.
    Ich weiß nicht, was Miss Dunkelheit von mir will, bei Nudarah tippe ich auf die Möglichkeit einer Versorgung ohne innere Qual.
    Tatsächlich suggerierte Abbadon mir, ich könnte eine ganze Menge Wissen erhalten, natürlich hätte das seinen Preis. Meine Antwort war schlicht - es gibt nur sehr wenig, was ich zu zahlen bereit wäre. Zu mehr Details ließ sie sich nicht hinreißen und ich fragte auch nicht nach.
    Wir werden uns sicher wieder begegnen.
    Lieutenant Veyno sah diesen Kontakt mit großer Sorge, sie hat mich mehrfach darauf hingewiesen wie gefährlich die Sith sind.
    Als ob ich das nicht wüßte.
    Dennoch kann ich gewisse Vorzüge, die in den Sith zu finden sind, nicht leugnen.
    Eines ist doch sicher: bei einem alten Feind weiß man wenigstens zu jeder Zeit woran man ist, was man zu erwarten hat.

    Eintrag Ende.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

  • Eintrag 38705


    Lohnt sich Liebe?

    In einer Zeit in der nichts gewiss ist, in der jeder Schritt der Letzte sein könne.
    Lohnt es sich da, sich an jemanden zu binden?
    Es entspricht keiner Logik.
    Es ist töricht, kann doch nur verletzen, das Innere in ein Schlachtfeld gleich dem Äusseren wandeln.
    Ist es also ratsam, allem zum Trotze, sein Herz einem anderen zu widmen, sich ihm zu verschreiben mit ganzer Seel´?
    Berührungen zu genießen, voll Zartheit und Emotion, in kalten Nächten sich zu wärmen an des anderen Leib in inniger Verbundenheit?
    Wie süß doch gestillte Sehnsucht schmeckt! Wie brennend heiß eine Berührung im Licht kalter Sterne!
    Ich hatte nicht gedacht, daß es so sein würde.
    Hatte nicht geglaubt, daß es je etwas gäbe nach dem ich süchtig werden könnte.

    Lohnt sich Liebe?


    Eintrag Ende.




    Eintrag 38751

    Aussenposten Fest besichtigt, natürlich nicht zum Zeitvertreib. Niemand reist aus Spaß auf den Schneehaufen, es ist verdammt kalt und die Sicht droht beeinträchtigt zu werden, glotzt man dummerweis einfach so durch die Gegend.
    Die Schmuggler, wegen deren wir uns dort aufhielten, erwiesen sich als angenehm schlau. Wir haben ihre Wachen dennoch gefunden wenngleich ich denke, daß uns vielleicht der ein und andere durch die Finger geschlüpft sein könnte.
    In diesem speziellen Fall nicht schlimm, zielte das Treffen doch darauf ab sie als Freunde oder wenigstens Verbündete zu gewinnen.
    Ich habe leider keine Informationen darüber, was dabei heraus kam. Private Pelle, wie unser neues Küken freundschaftlich neckend genannt wird, Private Metufhu und ich waren damit beschäftigt die Umgebung im Auge zu behalten. Nur gut, denn die vier versteckten Schmuggler hätten auch Feinde sein können. Bei dreien hatten wir keinerlei Schwierigkeiten, nach kurzem Hallo gaben sie ihren sinnlos gewordenen Posten auf und begaben sich zu den anderen ihres Trupp´s. (Wie ich hörte, haben sich beinah alle hübsch mit Caf getränkt) Der Vierte allerdings, den wir entdeckten, widmete sich lieber der sportlichen Ertüchtigung. Um´s anders zu sagen: er rannte als wär ein Trupp Zed´s hinter ihm her. Bei der im Vergleich leichteren Rüstung und kaum nennenswerter Bewaffnung war es nicht erstaunlich, daß die Private´s die Verfolgung aufgaben. Ich suchte ihn noch eine Weile, verließ mich letzlich darauf, daß ihn die Kälte schon in die richtige Richtung bringen würde.
    Ich hatte recht. Dafür, daß er zuerst ein Memmenherz bewies, war er relativ ruhig und wohl sogar froh, nicht mehr allein in dieser unwirtlichen Umgebung zu sein. Er fand sogar so viel Mut, mich zu bitten mit ihm gemeinsam die Rückseite des Aussenpostens zu sichern.
    Ein amüsanter Charakter den sie, so sagte er, den "Schweigsamen" nennen würden. Ich konnte nicht feststellen warum dies so sei, vermutlich fehlt seinen Leuten einfach der Vergleich mit einem, der wirklich nur schweigt. Alles in allem war es eine nette Begegnung, wenngleich es mir ein wenig spukhaft erschien, eine Begegnung mit einer gänzlich anderen Welt. Diese Leute gehen mit dem ganzen Krieg völlig anders um, vielleicht würden sie anderweitig auch einfach brechen.
    Ich sehe es positiv, diejenigen, die ich ein wenig in Augenschein nehmen konnte, machten den Eindruck von Lebewesen, die sich ein Stück Unbeschwertheit bewahren konnten. Natürlich kann ich nicht sagen, wie es sich beim Rest dieses Trupp´s verhält.
    Vermutlich wird es die Zeit, wie so oft, zeigen.
    Private Pelle hat sich jedenfalls gut geschlagen, diese seichte Feuerprobe ohne Blessuren überstanden. Die harte Probe kommt noch, ich hoffe das Küken überlebt auch das dann.

    Rückkehr in´s Nest verlief ohne Probleme.

    Eintrag Ende.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

  • Es klickt einmal, ein Lauf richtet sich aus.
    Stabiler Stand, Atmung kontrollieren, auch nach einer Stunde Lauf über Felsen, auf weichem, unbefestigtem Boden hinweg.
    Die Waffe spuckt ihr Feuer, grell und beißend heiß auf längst malträtierte Ziele.


    Verdammt..


    Irgendwas stimmt da nicht, das konnte schon am vergangenen Tag festgestellt werden. Eine Abweichung so minimal, daß nur ein geübtes Auge, dessen Blick an das Arbeitsgerät samt Wirkung gewöhnt ist, es bemerken kann.


    Verfluchter Mist.


    Ein entnervtes Seufzen, ein weiteres Klicken, Schritte die schneller werden.
    Eine weitere Runde auf der Strecke, die sie sich ausgesucht hat, jeden Tag ein um´s andere Mal abläuft.


    Vermenschlicht.
    Was soll ich denn nun damit anfangen?

    Wie wird man sowas denn wieder los?


    Kann man Jahre aus dem Kopf löschen, die Essenz dessen was man in diesen Jahren gesehen, erlebt, getan hat?
    Natürlich ohne die Erinnerung selbst zu beschädigen um das Wissen, das aus allem gezogen wurde nicht auch zu verlieren.
    Das könnte eine Notiz wert sein um es dann in ruhigeren Jahren zu erforschen. Nur - an wem könnte sie sowas testen?


    Verdammt.


    Hastiger Atem, unlogisch schnell. Wenigstens geeignet durch Konzentration darauf die Gedankenwelt für einige Zeit stumm zu stellen, während sie durch Zwielicht läuft in dem Hindernisse gerade so noch sichtbar sind, die Kanten der Felsen gerade noch erkennbar. Vielleicht ist es eben diesem Licht geschuldet, daß sie diesen kleinen Schatten auf dem hellen, felsigen Grund nicht sieht, vielleicht auch der dennoch immer noch rotierenden Gedanken. Sei´s drum, ein Fuß landet in diesem kleinen Schatten, schafft eine neue, unkontrollierte Bewegung in den Ablauf. Rutschen und fallen ist eins, der Griff an den Felsen automatisch und wohl Leben rettend, wenn man bedenkt wie tief es an dieser Stelle, ausgerechnet, in die Schwärze hinab geht.


    Scheiße..


    Genau das. Ein hübscher Haufen Dung von irgendeinem boshaften Vieh dahin gesetzt. Ihre behandschuhten Finger krallen sich an den Stein, glücklicher Umstand der Unebenheit, derweilen ihre Füße nach Halt tastend suchen. Die Kiefer fest aufeinander gepresst, ist wenigstens jetzt tatsächlich jeder Gedanke ausgelöscht. Sie funktioniert noch.
    Eine weitere Unebenheit im Gestein stützt endlich das linke Bein, erlaubt, sich Millimeter für Millimeter hinauf zu arbeiten, weg von der nicht einzusehenden Dunkelheit des Dschungels unter ihr. Zwischendrin lässt sie ihren Rucksack von der gerüsteten Schulter gleiten, schwingt ihn über die Kante in die Sicherheit, selbiges geschieht mit ihrer Waffe. Es dauert ein wenig doch letztlich ist die Frau wieder oben, schwer atmend bäuchlings auf bemooster Kühle. Sie dreht sich auf den Rücken, den Blick hoch zu den Sternen die noch zu sehen sind, im schwach sich langsam erhellenden Himmel.


    Verfluchte Scheiße..


    Der Private hat recht, wieder einmal. Das wird langsam alles ein wenig komplizierter, als es sein sollte. Das Gesicht dieser Private taucht in ihrem Geist auf, dieser beunruhigende Anblick von Instabilität, Unberechenbarkeit. Verdammte Zwickmühle. Unter ihresgleichen wäre das alles kein Problem, aber bei Menschen? Es ist nicht mehr relevant, hatte er dazu gesagt, diese Andere ist nicht mehr relevant. Natürlich, Vergangenheit ist nur aus menschlicher Sicht heraus wichtig, wie sehr sie sich doch daran fesseln, wie dumm es doch ist sich an Dinge zu klammern, die niemals mehr geändert werden können. Weshalb kann diese Rasse sich einfach nicht mal zusammen reißen?
    Sie zieht ihre Beine über die Kante, drückt sich hoch, lauscht einen Moment. War da was?
    Die Mirialanerin streift mit dem unterseits besudelten Stiefel über Gras, die buchstäbliche Scheiße darf ruhig hier bleiben, greift sich ihren Tragesack mit den für diese Ausflüge wichtigen Sachen darin, schultert ihr Schießeisen, dann nimmt sie ihren Lauf wieder auf, weiter auf dem Weg hin zu ihrem Platz der Ruhe. Sie hat noch einen weiteren gefunden, der nie benutzt wird, besser gelegen da es nur einen Zugang gibt, der leicht nebenbei überwacht werden, oder auch recht schnell mit einem Frühwarnsystem ausgestattet werden kann. Einziges Manko: er liegt verdammt weit entfernt, theoretisch müsste sie es sogar melden, wenn sie sich dorthin aufmacht und genau darauf aber legt sie so absolut keinen Wert. So bleibt es einstweilen bei dem Ruheplatz nahe der Anlage, vielleicht kann sie auch da einfach in einem bestimmten Radius eine Art Meldesystem einrichten, wäre nicht das erste Mal.
    Angekommen legt sie Rucksack samt Bewaffnung ab, beginnt die Schnallen zu lösen, die die Rüstung an ihrem Körper halten, eine nach der anderen. Oberkörper, Arme, Beine - alles sauber auf einer Stelle zu einem geordneten Haufen gelegt. Die Stiefel folgen noch und dann umspült nasses Gut ihre Beine, tränkt den Stoff der Hose während sie sich einfach auf die Knie nieder lässt. Ihre Hände schöpfen Wasser, befördern es schwungvoll in ihr Gesicht. Einmal tief Luft holen, dann einfach vornüber hinein, Zahlen im Geiste vorüber ziehen lassen und erst als die Lunge brennt vor Verlangen nach Luft, erst dann wieder hoch, die nassen Haare fliegen durch den Schwung nach hinten. Tief holt sie Luft, atmet durch, einmal, noch einmal während die Nässe an ihrem Nacken, ihrem Hals nach unten läuft. Sie bleibt einige Minuten lang so, mit geschlossenen Augen, umspült von schnellem Nass das ein gutes Stück hinter ihr in eine weitere Tiefe stürzt. Irgendwann, es ist schwer das Gefühl für die Zeit zu behalten inmitten dieser ruhigen Harmonie, löst sie sich und stapft zurück, setzt sich an den Rand, nach ihrem Sack angelnd aus dem sie das übliche Stück Stoff zum Hände trocknen heraus zieht, es wie immer danach neben sich ausbreitet und sich dann, wie gewohnt ihrem Datenpad widmet, die Sprachaufzeichnung startet.


    Eintrag 38774


    Einsatzort: Ord Mantell, zwei Teams. Wurde Team zwei zugeteilt, unerhört leichte Rüstung und eine lächerlich kleine Bewaffnung inklusive. Ziel von Team eins war die Manett Insel, die Zed´s haben...hatten..dort eine Sammelstelle für Tributzahlungen. Team zwei hatte die Sensorrelais von Fort Garnik zum Ziel. Unsere erste Adresse war nicht ganz richtig, die Tarnung dafür nahezu perfekt, auch wenn wohl nicht nur ich mich in den Zivilklamotten beinahe nackt fühlte, zumal wir auffielen wie bunte Hunde. Es ist erstaunlich wie nachlässig die dort stationierten Soldaten sind, ein bisschen Wimperngeklimper samt Hüftschwung und ein paar dumme Worten reichten aus, um einer unerwarteten Überprüfung stand zu halten. Zu meiner Erleichterung reagierte auch Private Miraved wie ein Profi. Die Koordinaten der Ziele konnten gefunden werden, nicht grad um die Ecke zwar, doch sogar Belkud´s Droide konnte relativ problemlos hingeschafft werden. Am Ziel teilten wir uns auf, die Private´s Pelle und Miraved übernahmen mit mir die Sicherung des dortigen Landeplatzes..Notiz: bei einer ähnlichen Situation die Private´s nicht so weit weg lassen. Anfangs schienen die Plätze, die sich jeder der beiden suchte, wirklich gut zu sein, etwas später jedoch stellten sich beide Positionen als äusserst ungünstig heraus. Pelle war viel zu leicht zu entdecken, Miraved hatte keinen guten Zugang zu einem Rückzugsweg. Wenn die Lieutenant nicht zusätzlich gesichert hätte, hätten wir wohl mindestens einen verloren - unverzeihlich. Zwei Soldaten kamen von hinten, beide wurden erfolgreich von den Private´s betäubt. Die anschließend anlandenden Zakuul allerdings wurden sofort scharf beschossen. Zwei Abschüsse darf ich mir vermerken, ein sauberer Stirnschuß für den ersten Zed, der die Fähre verließ, ein weiterer als sie versuchten Pelle von uns abzuschneiden, den zweiten erwischte Miraved - die Kleine ist wirklich nicht schlecht. Beim Schußwechsel fing sich Veyno einen leichten Streifschuß ein, ihren Angaben nach nicht behandlungsbedürftig. Sie muß es wissen, ist alt genug und sicher nicht aufgrund von Leichtsinn in ihrer Position. Ich werde es mir dennoch noch ansehen. Der Rückzug gelang, dank einem Einfall von Belkud konnten wir die Zed´s daran hindern uns direkt zu folgen. Treff mit Team eins auf der Mannett, wir hatten Glück, Team eins hatte genug Lärm gemacht, so daß wir kaum auf Widerstand trafen. Der Vogel holte uns und es war ein geradezu herrliches Gefühl als das Areal unter uns in die Luft flog. Eine Sammelstelle weniger - wir treten ihnen zwar langsam, aber sicher in ihren verfluchten Arsch.
    Nebenbemerkung: Nudarah war wieder auf den Beinen, ich sah ihn bei Team eins, auch die Lady Finsternis war dabei, sowie eine mir gänzlich unbekannte dunkle Gestalt... ich verfluche den Umstand, daß ich keinen kleinen Sith habe zum Zwecke der Forschung.


    Eintrag Ende.


    Eine kurze Weile ist nur das Rauschen des Wassers zu hören, dann..


    Nachtrag: Mit Private Miraved ein Treffen vereinbaren. Vermenschlicht oder nicht, ich muß diese Sache aus der Welt schaffen, auf die ein oder andere Art. Ich habe keine Lust auf einen versehentlichen Treffer in den Rücken nur weil ihre Waffe ihren Gefühlen folgt. Auch wenn Kennior meint, das würde sie niemals tun ... da stellt sich mir die Frage wie lange die beiden eigentlich diese Verbindung pflegten....im beinah gleichen Atemzug gab er zu, daß er die menschliche Psyche weitaus weniger kennt als ich. Und ich weiß wozu Menschen fähig und auch willens sind.

    Nachtrag Ende.


    Nachdenklich packt die Frau das Pad wieder ein, blinzelt in die inzwischen über den Wipfeln aufgetauchte Sonne. Sie bleibt noch sitzen, lässt sich von Luft und Wärme trocknen.


    Was würde Gracin in dieser Situation tun?
    Ich werde es nie mehr erfahren..


    Seufzend greift sie nach den Stiefeln, schlüpft hinein, schnallt sich Stück für Stück der Rüstung wieder an, schultert Sack samt Waffe. Waffe..ja da war noch was, worum sie sich dringend kümmern muß, was nutzt die beste Trainingseinheit wenn das Werkzeug Mist ist? Langsamer als zuvor setzt sie sich in Bewegung, ein Schritt nach dem anderen, den üblichen Weg nehmend.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

  • Eintrag 38781

    0430

    Ich sitze gerade in der Med, auf dem Bett auf dem ich die Nacht verbracht habe.
    Oder zumindest das, was von der Nacht übrig blieb nachdem ich mit dem Medi-Monster fertig war.
    Wäre ich ein Mensch, würde ich wohl Mitleid mit ihr empfinden, wie sie da so liegt, blass, kränklich, und ganz und gar schwach. So sehe ich nur behandlungsbedürftige Ineffizienz.
    So bin ich einfach nur froh, daß ich doch mehr kann als nur Pflaster aufkleben, vielleicht begreift diese Jedi ein wenig mehr von der Realität, wenn sie wieder aufwacht und einigermassen klar im Schädel ist.
    Irgendwas haben die Sith mit ihr angestellt, ohne eine genauere Untersuchung kann ich nichts dazu sagen.
    Fakt ist jedoch: ich wurde zu einem Notfall in die Med gerufen, ärgerlicherweis während meines Gesprächs mit Belkud. Vorgefunden in der Med habe ich dann Nudarah, Abbadon, den Medi-Wampa und diesen Waath. Wobei Deikan da schon lag, sie atmete kaum noch, glühte vor Fieber.
    Natürlich haben die sich nur unterhalten, natürlich hatte keiner der Anwesenden irgendwas mit Deikan´s Zustand zu tun. Schon klar.
    So klar, daß die nach mir eintreffenden Soldaten ihre Waffen als Überzeugungshilfe nutzten um den kleinen Lord von Deikan weg und hinaus zu bringen. Ich hatte wichtigeres zu tun, als das zu beobachten. Bin heilfroh, daß trotz aller Widrigkeiten zumindest die grundlegensten Medikamente hier zu finden sind, eine vertretbare Dosis Fiebersenker, ein Enhancer um den ganzen Leib ein wenig hoch zu bringen, Infusion und ganz profane Wickel (ich gestehe, diese Art der guten alten Handarbeit ist mir immer noch das Liebste) haben das Selbstheilungstalent dann immerhin stabilisieren können. Ein anderer hätte vielleicht einen Bewusstseinsdämpfer nachgejagt, aus verschiedenen Gründen habe ich darauf verzichtet. Wir brauchen sie schnell wieder wach, bei klarem Verstand (wenn man das überhaupt so nennen kann) um zu erfahren was die Sith getan haben. Zumal es reichte, daß Waath sie festhielt..verfluchtes Gezappel.
    Ein Ende hatte das dann letztlich auch mit Auftauchen eines weiteren Jedi (irgendwo muß es hier wahre Nester an Machtanwender geben), angenehm direkt, kein dummes Gelaber wie toll er doch wär. Damit hab ich schon zwei Jedi auf meiner "nicht gleich umbringen" Liste. Er konnte Deikan wenigstens Ruhe verschaffen, stieß dabei aber wohl auf eine Menge Dunkelheit. Es hat ihn sichtlich angestrengt, eine Weile fürchtete ich schon, daß auch dieser Jedi umkippt. Hat sich aber gut gehalten und konnte auf eigenen Beinen und gerade aus der Med marschieren. Ritter Viidu, so stellte er sich noch vor, gab mir Kontaktdaten mit dem Angebot ich könne ihn anfunken, wenn sich Deikan´s Zustand verschlechtere.

    Verschiedene Fragen:

    - wie, zum Henker, haben die Jedi eigentlich im Kampf gegen die Sith überleben können?
    - was haben Nudarah und Lady Finsternis von Deikan gewollt?
    - war das Ganze eine Art Rache?
    - oder eine Fortsetzung von "Jedi Blut schmecken" ? (mir fielen keine offenen Verletzungen auf)
    - wie viele Jedi braucht man, um einen von ihnen aus jeglicher Dunkelheit zu holen?
    - was genau geht in Deikan´s Kopf vor sich?
    - was war das für eine Geschichte mit einem Injektor?

    Und die Frage, die mir selbst im kurzen Schlaf am wenigsten Ruhe ließ:
    - wer oder was ist Andereb?

    Der Schlaf scheint der Ritterin jedenfalls gut zu tun, ich bin gespannt wann sie aufwacht und was ihre letzten Erinnerungen sind, wenn sie denn welche preis gibt.

    Wenn ich sie in Obhut eines anderen Heilers, von denen doch hoffentlich noch mehr hier existieren, geben kann, werde ich wohl mal sehen, wohin man das Finsterpaar gebracht hat. Es besteht immerhin die Möglichkeit, daß beide - auch wenn das lächerlich klingt - unschuldig sind. Vielleicht hat sich die Ritterin einfach mal wieder völlig übernommen.
    Auch wenn es wohl nicht an mir ist, das herauszufinden.

    Eintrag Ende.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

  • Dunkelheit


    Geschwindigkeit - so hoch, daß Objekte nur noch helle Streifen sind.
    Ein Moment im Aufenthaltsraum. Lachende Gesichter, Worte die ebenso schnell fliegen wie das Schiff auf dem sie sind.
    Schulterklopfen, ein zotiger Witz. Nicht, daß sie je viel damit hätte anfangen können, genauso wenig wie mit dem Zeug, das diese Leute gern in sich kippten. Ein kurzer Gang, beschwingt geht eine Frau jenen entlang, in einen anderen Raum hinein. Ein Spind mit offener Tür. Die Frau legt verschiedene Sachen hinein, Handschuhe, ein Rüstungsteil. Bilder an der Innenseite der Spindtür. Noch mehr lachende Gesichter, eines ganz oben, das eine junge Frau zeigt, grüne Haut, schwarze Zeichen. Die Aufnahme eines glücklichen Augenblickes. Die Frau summt leise vor sich hin, legt weitere Sachen in den Spind, Datenpad, Scanner.
    Die Musik, die das ganze Schiff erfüllt pausiert. Die Frau achtet nicht darauf, summt weiter, kramt an irgendwelchem, unwichtigem Zeug.
    Die Klänge werden nicht wieder angestellt.
    Statt dessen sind Schritte zu hören, ein fernes Rufen dessen Sinn sich ihr nicht erschließt.
    Die Schritte kommen näher, stoppen am Eingang des Raumes.
    "Merdiro"
    Die Frau dreht sich halb um, ein breites Lächeln im Gesicht. "Was gibt es?"
    Sie denkt sich immer noch nichts dabei, auch wenn sie registriert, daß der Mann sie ernst anblickt.
    "Eben kam eine Nachricht rein"
    Sie zuckt mit den Schultern, es kommen dauernd Nachrichten rein.
    "Was ist es diesmal?" Unverzeihlich arglos.
    Der Mann tritt einen Schritt näher, Gracin´s Gesicht ist immer noch ernst, viel zu ernst für ihn.
    "Es ging um sie." sagt er knapp, deutet auf das oberste Bild an der Spindtür.
    Erst jetzt hört sie auf zu lächelnd, erst jetzt funktioniert ihr Verstand, setzt Gracin´s Mimik in Verbindung mit der immer noch nicht wieder erschallenden Musik. Mit seiner Haltung. Dem Tonfall.
    Die Stille ringsrum wird drückend, eng wie ein Käfig. Worte die nicht gesagt werden lasten tonnenschwer darin.
    "Was ist mit ihr?"
    Dumme, irrationale Hoffnung. Es hätte so vieles sein können, was die Nachricht angeht. Es hätte so viel belangloser Scheiß sein können.
    Hätte, hätte, hätte.
    Gracir schüttelt den Kopf. Es muß nicht ausgesprochen werden, sie verstehen sich seit Jahren blind, sein Blick sagt ihr mehr als genug, mehr als sie wirklich wissen will. Seine dunklen Augen haften an ihr, analysieren, wartend auf den Moment an dem sie wirklich restlos begreift.
    Wann sie sich umgedreht hat könnte sie nicht sagen, wann hat sie das Bild von der Tür genommen? Hält es in der Hand.
    "Wie?"
    Das ist alles, was sie sagt, die Stimme noch fest, Jahrzehnte des Trainings. Es gab nie etwas anderes.
    Sie hört ihn atmen, sie will eigentlich keine Antwort und er weiß es, ebensogut auch, daß es wichtig ist. Das es zerstören wird.
    "Feindlicher Agent in den eigenen Reihen. Ein verdammter Überläufer. Er hat sie von hinten erwischt, sie sah es nicht kommen."
    Seine Stimme ist ruhig, wie immer. Sie weiß, er hält sich bereit. Er weiß was sie ihr bedeutet hatte.
    Die Hand legt das Bild in den Spind, oben in ein Fach, zu den anderen die irgendwann einmal ein Teil ihres Lebens waren und auf die ein, oder andere Art daraus verschwanden. Zu viele Bilder in einem zu kleinen Fach. Die Hand zittert, als sie sie zurück zieht. Zittert, als sie die Tür des Spind´s schließt. Schließt, knallt, dagegen tritt, mit Fäusten das Material bearbeitet bis der Schmerz an aufgesprungenen Knöcheln den Schmerz im Inneren ein wenig betäubt. Sie steht schließlich nicht auf Drogen. genauso wenig wie ihre Schwester. Die nun fort ist. Sie schreit nicht, sie weint nicht, sie drischt auf den Spind ein, färbt die Stellen rot mit ihrem Blut.
    "Merdiro.."
    Gracin´s Stimme dringt nicht zu ihr durch. In ihrem Sichtfeld nur noch Röte.


    Dunkelheit


    Beinah ruckartig wacht Myran auf. Zu schnelle Atmung, ein automatischer Blick im schwachen Dämmerlicht auf ihre Hände. Heile. Nur ein Traum, wieder mal, das Ereignis schon lange in der Vergangenheit. Verfluchte Jedi.
    Sie streckt sich, drückt sich von ihrem Lager hoch - sie schläft immer noch nicht bei den anderen Soldaten, stopft frische Klamotten in einen kleinen Sack, nur den Gürtel schnallt sie sich über ihren Schlafsachen um. Sie holt ihr Pad aus einer Kiste, tippt kurz daran herum, drückt sich ihr Ohrstück an den üblichen Platz, ein letztes Tippen an´s Pad eh sie es sich an den Gürtel hängt. Musik dringt in ihr Ohr, drängt sich durch den vom Schlaf noch gebliebenen Nebel in ihrem Kopf. Sie schlüpft in ihre Stiefel, hängt sich ihre Waffe an die Schulter und läuft los. Den üblichen Weg, weg von dem Traum. Weg von den Gesichtern darin. Hin zu einem klaren Kopf, sie hat zu viel zu tun um dem alten Kram nachzuhängen. Es sind Neue auf der Basis, ein Mirialaner und ein Mensch samt felligem Biest, beides Soldaten. Bedeutet Gespräche, Aktenanlage, Beurteilung. Logische Vorgänge die mit Effizienz zu erledigen sind. Effizienz verträgt sich nicht mit Erinnerungen an Träume dieser Art.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

  • Eintrag 38789


    Gepräch mit Private Miraved erledigt.
    Amüsant - ich hatte recht. Bei aller Vermenschlichung habe ich immer noch einen funktionierenden, analytisch befähigten Verstand.
    Die Private hegt großen Groll gegen mich. Hoch anzurechnen ist ihre Professionalität im Umgang mit mir. Die Befragung zur Anlage ihrer medizinischen Akte verlief offen und direkt. Die Kleine hat einiges durchgemacht. Nichtsdesdotrotz darf ich sie niemals mehr in meinem Rücken stehen lassen. Sie kann sich gut beherrschen, ja, dennoch ist sie bei weitem nicht stabil genug um ihre zur Schau gestellte Haltung auf Dauer aufrecht zu erhalten. Auf die Frage nach der Höhe der Wahrscheinlichkeit, daß ich mir einen sich aus ihrer Waffe versehentlichen lösenden Schuß einfangen würde, antwortete sie mit "sehr niedrig." Sie gab an, ihren Kameraden immer den Rücken frei zu halten. Kurze Zeit später im Gespräch aber - und das zeigt mir dann doch was ich von "sehr niedrig" halten darf - gab sie an, keinerlei Kameraden zu haben.
    Ich gehe nicht so weit zu behaupten, daß sie ein Sicherheitsrisiko darstellt, doch weit entfernt scheint mir dies nicht zu sein. Sie leidet an Schlafstörungen, verständlich wenn man bedenkt, wie früh das arme Mädchen schon in üble Umstände geriet. Bekanntermaßen aber führen unbehandelte Traumata zu Unberechenbarkeit. Irgendjemand, der in Sachen menschlicher Psyche kompetent ausgebildet ist, sollte sich um sie kümmern.


    Lord Nudarah verhält sich auffällig. Er will sich nicht an Soldatenbegleitung aus der Med (siehe Eintrag 38781 ) erinnern, behauptet fest, da wäre nur Lord Abbadon gewesen. Entweder er erinnert sich wirklich nicht, oder er versucht auf mehr als nur plumpe Weise sich aus der Geschichte zu ziehen. Falls er tatsächlich Schwierigkeiten im Gedächtnis hat - hängt das vielleicht irgendwie mit Ritterin Deikan´s Erinnerungsproblemen zusammen? Auch sie erinnert sich nur schemenhaft an diesen Abend. Und was hat Nudarah´s Sithbrut mit all dem zu tun? Sicher sein kann ich mir nur, daß ich mir Nudarah´s Unmut eingefangen habe. Nicht umsonst kam wohl die Warnung seitens der Finsternislady, ich solle mich vor Messern hüten. Interessant. Weshalb warnte sie mich? Ich freue mich tatsächlich auf ein weiteres Gespräch mit ihr, auch wenn ich mir durchaus bewusst bin, daß sie in mir maximal ein vielleicht nützliches Insekt sieht. Möglicherweise beruht dies auf Gegenseitigkeit.


    Ich sollte mich wohl in mehr als nur einer Hinsicht nur noch mit dem Rücken zur Wand bewegen.
    Vielleicht vermine ich auch Nudarah´s Wege und schaffe zumindest dieses Problem aus der Welt.
    Ich sollte wohl zumindest die Möglichkeiten ausloten.


    Eintrag Ende.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

    2 Mal editiert, zuletzt von Serenbel ()

  • Nachtrag zu Eintrag 38789: Die Warnung seitens Lord Abbadon bezog sich NICHT auf Nudarah. Es ging um Private Miraved.


    Eintrag 38790


    Ein erneutes Zusammentreffen mit Lord (Aru) Abbadon ergab zum einen, daß sich die Messerwarnung auf Miraved bezog. Zitat:
    " Ihr habt ein Mädchen sehr, sehr traurig gemacht und dieses Mädchen hegt eine tiefe Bewunderung für ihr Vibromesser."
    Damit ist auch der Zeitpunkt der Warnung logisch erklärt, ich war genau in diesem Moment mit dieser Private allein unterwegs.
    Lord Nudarah war also tatsächlich nur kurz erzürnt darüber, daß ich ihn der Lüge bezichtigte, erwartungsgemäss scheint es dem Sith nicht lange interessiert zu haben. zumindest Lord Abbadon gegenüber erwähnte er nichts weiter davon. Angesichts der sich mir offenbarenden Verbindung zwischen den beiden kann ich mich zumindest dahingehend wohl auf Lord Abbadon´s Aussagen verlassen.
    Klingt widersinnig.
    Zumindest weiß ich nun in etwa, was Lady Finsternis von mir will und auch, welche Schwachstelle an meiner Person ausgemerzt werden muß.
    Doch ist Wissbegier wirklich eine Schwachstelle?
    Zitat:
    "Wie ich schon einmal sagte, ich bin bereit Wissen zu teilen, aber es hat alles seinen Preis. Und da Ihr nicht auf den Kopf gefallen zu sein scheint, sehe ich eine gewisse Nützlichkeit in Euch, auch in der Zukunft."
    Vielleicht sollte ich mir Nudarah nochmal schnappen, er schuldet mir schließlich noch was. Vielleicht reicht es aus damit er mich lehrt, was ich nur zu gerne lernen würde. Denn der Preis, den Miss Dunkel veranschlagt, ist nicht gerade etwas, das man einfach so in der Westentasche stecken hat. Zumindest ich nicht, auch wenn es gerade unter den Menschen einige geben mag, die ohne mit der Wimper zu zucken zugestimmt hätten.Ich werde ausführlich darüber nachdenken, das Für und Wider abwägen und auch, ob ich es an die Lieutenant weiter gebe. Da ich mir nicht einmal sicher bin, ob ich mit Nio darüber reden sollte, stehen die Chancen dafür ziemlich schlecht.
    Gracin hätte es verstanden, hätte den Nutzen erkannt und mir den Rücken frei gemacht, Vorkehrungen getroffen und das Risiko minimiert. Auf Generis stehe ich in dieser Hinsicht allein. Nein, Veyno wird nie etwas von diesem Gespräch erfahren.
    Ich muß einfach mal wieder runter von diesem Dschungel an Irrsinn, Rishi war ganz nett, vielleicht gestattet Veyno nach dem nächsten Einsatz einen Kurzurlaub. Selbst wenn es nur zwei Tage sind, frei von Verpflichtungen und von mir aus sogar nur auf Generis. Irgendwo auf der anderen Seite des Planeten vielleicht. Weit weg von arroganten Mandalorianern, eingebildeten Imperialen und Machtnutzern.
    Der tatsächliche Dschungel ist bei weitem nicht so gefährlich, wie der Aufenthalt auf der Basis.



    Eintrag Ende.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

  • Eintrag 38795

    .....

    ........

    ...............


    Eintrag abgebrochen.




    "Verrat ist nicht in meinem Wesen veranlagt, Lord Abbaddon.
    Wem ich Treue schwöre, dem halte ich diese auch. Ich werde darüber nachdenken, wem ich hier die Treue geschworen habe."


    Atmen, Schlagfolge, locker bleiben. Die Frau bewegt sich leicht tänzelnd um ihr Trainingsobjekt, visualisiert ein echtes Lebewesen hinein das zurück schlägt.
    Ducken, treten, bewegen, immer in Bewegung bleiben.
    Ich habe wenige Eide geleistet in meinem Leben. Einer davon gilt der Republik, ein anderer gilt Nio.
    Bewegen, umkreisen, seitlich wegdrehen und dabei noch das Bein hoch, in Höhe eines imaginären Knies tretend.
    Ist das hier die Republik?
    Schlagfolge, schnell und ohne Kenntnis zu nehmen von dem, was die Nervenenden an den Fäusten melden.
    Ist DAS HIER die Republik?
    Das Knie rauf, mit dem Schienbein einen gegnerischen Tritt blocken. Ellbogen rein in den Gegner, je mehr Schwung desdo besser, weitere Drehung und die Faust nachsetzen.
    Die Gedanken rasen dennoch weiter.


    "Corporal, kommt zum Quartierturm und legt Rüstung und Waffen an."
    " Verstanden, Ma'am. Unterbreche Training und treffe in acht Komma drei Minuten ein. Merdiro Ende."


    So hat die ganze Scheiße angefangen. Hätte sie doch lieber acht Komma drei verdammte Jahre gesagt, dann wäre der Schlamassel nicht ganz so groß.
    Acht Komma drei Minuten später wurde sie darüber informiert, daß es einen Haftbefehl gäbe, der zu vollstrecken sei. Sie hätte misstrauisch sein sollen, als es hieß, daß das "anspruchsvoll" werden könne. Als sie sah, daß diesmal alle die nur irgend greifbar waren zusammen gerufen worden waren. Einschließlich des imperialen Frischlings.
    Schlagfolge, die letzte, trotz des Knöchelschutzes fühlen sich ihre Hände komplett zerschlagen an. Ein letzter Tritt gegen das improvisierte Übungsgerät, dann lässt sie ab, springt noch ein paar Minuten ganz locker auf und ab, sich völlig auf die Atmung konzentrierend. Interessanterweise ist sie weitaus weniger wütend, als sie wahrscheinlich sein sollte. Vermutlich ist die ein und andere Antwort im Inneren längst gefunden worden, muß nur noch gänzlich in´s Wachbewusstsein dringen. Sie schnappt sich ihren Sack, trabt ein paar Meter weiter hinein in den Lärm des fallenden Wassers. Wer weiß wie oft ich noch hier sein kann. Eine Wahrscheinlichkeitsberechnung kann nach der derzeitigen Lage nicht mit Sicherheit durchgeführt werden. Sie setzt sich, auf denselben Stein wie schon so oft zuvor, wieder ist es ihr Datenpad, das sie aus dem Sack holt, das sie aktiviert und in das sie einen neuen Eintrag setzt.


    Eintrag 38795

    Am gestrigen Abend erhielten wir den Auftrag, den Sith Lord Nudarah auszuspüren und festzusetzen.
    Kurz gesagt: es war ein völliges Desaster.
    Beteiligt waren die Private´s Miraved, Incano, Nemec, Sergeant Metufhu, Lieutenant Veyno und ich selbst. Nach einer kurzen Einweisung in die Vorgehensweise machten wir uns auf die Suche nach dem Delinquenten. Diesen fanden wir recht bald auf der Brücke zum Hauptgebäude, vertieft in ein Gespräch mit Waath. Wir postierten uns im Halbkreis um die beiden, Veyno forderte Waath auf sich zu entfernen, was dieser auch schnell tat. Nudarah war erwartungsgemäss nicht begeistert, legte aber dennoch sein Lichtschwert ab und trat davon weg.
    Ich weiß nicht, wo genau der Plan scheiterte, vermutlich am Ego des Sith als Veyno ihn aufforderte, sich auf die Knie zu begeben. Der Sergeant konnte das Lichtschwert einstweilen sichern, befand sich damit hinter dem zu Verhaftenden - eine perfekte Position. Es fielen Worte und letztlich erhielten wir den Feuerbefehl.

    Sah ich jemals einen Machtanwender, der Schüssen aus drei verdammten Richtungen ausweichen konnte? Einige davon zudem aus nächster Nähe und von hinten? Zwei der weiteren Salven trafen, doch anscheinend ist der Betäubungsmodus bei diesem Sith nicht wirklich wirksam, machten sie doch nur direkt getroffene Partien seines Körpers unnutzbar.
    Zweierlei Dinge sind hier gesondert zu vermerken: 1.) die Private´s Nemec und Finnor verweigerten den Schießbefehl, zumal Nemec sich so postierte, daß er gar nicht auf Nudarah hätte schießen können 2.) es existiert eine allgemeine, tief sitzende Angst vor den Machtanwendern, zu erkennen an den Folgen von Nudarah´s Worten, er würde jeden, der an dieser Stelle aufhören würde zu feuern -nicht- angehen, während alle anderen ihr Schicksal besiegeln würden. Wir alle stellten das Feuer für den Moment ein. Natürlich auch, weil ein entsprechender Befehl von Veyno durchgegeben wurde.

    Der Sith Setus hatte sich in der Zwischenzeit als Schaulustiger hinter uns gestellt, bot aber seine Hilfe an. Ich kann nicht sagen wann, aber irgendwann tauchte wohl auch Ritterin Deikan hinter uns auf und ganz dem Wesen der Jedi gemäss fand sie es für nötig, ihre Meinung zu einer Aktion des Militärs abzugeben.
    Während diese Aktion lief.
    Ohne zu beachten, daß es vielleicht ungünstig für alle ist, wenn sie die Befehlshabende damit ablenkt.
    Um das Chaos komplett zu machen war da auch irgendwann die Lady der Finsternis. Ich nehme an, Lord Nudarah´s Wut wallte so sehr um ihn, daß es für die Jedi und Abbaddon spürbar wurde. Leider auch für seine...ich weiß nicht wie ich sie bezeichnen soll, Nudarah´s fransige Begleitung vielleicht - eine Reinblüterin namens Karaz, Borraa, offensichtlich die Mutter von Nudarah´s Brut.

    Veyno nahm das Hilfsangebot von Setus an, dann wurde es unübersichtlich. Das Lichtschwert in der Obhut des Sergeant´s flog zu Nudarah, eine der Sitzbänke auf der Brücke löste sich von ihrem Platz, richtete sich erst auf Nudarah aus - und in diesem Moment habe ich wohl mit meiner Existenz abgeschlossen. Sie hätte mich getroffen und trotz der Rüstung mit einer Wahrscheinlichkeit von 92, 9278 % zermalmt. Dann bog sie aber ab und hielt auf Setus zu, der sie vor sich stoppen konnte. Wir nutzten die Ablenkung um wieder auf Nudarah zu feuern, konnten ihn dann endlich so betäuben, daß er restlich zu Boden ging.
    Leider mussten wir auch Nudarah´s Fransenfrau betäuben, sie weigerte sich nach einem ziemlich dramatischen Auftritt - bei dem sie zu dem Betäubten eilte, ihn an sich ziehend schwere Anschuldigungen gegen den Sith Setus erhob - von dem Delinquenten weg zu treten. Wenigstens erforderte dies nicht den Rest unserer Energiezellen. Wir schafften beide in die Inhaftierungszellen.

    Es ist sehr schade, daß Private Incano nicht auch dort dabei gewesen ist, ich werde ihn aber nicht vergessen und ich bin sicher auch der Sergeant nicht. Private Nemec war zu meiner großen Freude dabei, er hatte das Fransenweib zur Zelle getragen. Er benötigt nun einen neuen Helm, schade drum, aber der Schlag vom Sergeant, der ihn traf, hätte ihm wohl ohne diesen Helm das Gesicht dauerhaft verändert. Vielleicht auch die Schädelform. Er kam also gut weg damit - bisher. Schließlich bin auch ich betroffen, schließlich war diese scheiß Bank auf direktem Weg auch zu mir, hätte Nio vielleicht verfehlt aber was, hätte sie sich noch gedreht?

    Was ist das für ein Trupp, bei dem ein ganzes Drittel nicht vertrauenswürdig ist? Bei dem man sich unter den Kameraden ausgerechnet auf diejenige verlassen kann, die definitiv einen Knacks in der Birne hat? Miraved hat geschossen. Ja, sie hat zwischenzeitlich gezittert, Nudarah hat versucht sie zu beeinflussen mit Worten, die darauf schließen lassen, daß es dazu eine Hintergrundgeschichte gibt. Dennoch hat sie genau wie wir auch den Befehl ausgeführt, während Nemec und Finnor mit voller Absicht das Leben aller anderen auf´s Spiel gesetzt haben mit ihrer dreimal verfluchten Untätigkeit.
    Daß Aru Abbaddon dieses Chaos mitangesehen hat, erweist sich als unabwägbar gefährlich, mir klingen noch ihre Worte in den Ohren, wie sie davon sprach, daß ihren Verbündeten besser nichts geschehen sollte. Nudarah IST ein solcher Verbündeter. Was bedeutet, daß wir jetzt nicht nur einen, sondern gleich drei verschissene Sith in der Basis haben, die unkalkulierbar mordlüstern sein dürften. Irgendwann wird es hier keinen sicheren Rückzugsort mehr geben.

    Logische Konsequenzen müssen bedacht werden.

    Ich muß mit Nio reden.

    Eintrag Ende.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

  • Wunderschön.

    Sie steht auf der Brücke, genießt die Aussicht über das wogende grüne Meer unter sich. Immer wieder ein paar Minuten des Innehaltens wert. Vor allem wenn man sich auf dem Weg zu einer relativ unangenehmen Aufgabe befindet. Sie muß in die Med. Muß das Medi-Monster wieder für tauglich erklären. Ihr fielen auf Anhieb ja tausend Gründe ein, um die Ritterin dauerhaft wegzusperren, leider würde kein einziger der Gründe von den anderen Jedi anerkannt werden. Sie würde bis auf zwei, -alle- Jedi wegsperren, vielleicht in eine Zelle mit den Sith?
    Leise seufzend löst sie sich von der beruhigenden Atmosphäre, marschiert weiter zum Hauptgebäude des Komplexes.

    Na, dann wollen wir mal sehen wie es heute wieder ist.


    Zielstrebig steuert sie durch das Gebäude, hinunter und noch tiefer. Warum ausgerechnet die Med im Keller ist wird sie wohl nie so ganz verstehen, nicht, daß es sie wirklich etwas anginge. Sie betritt den Bereich schließlich, natürlich ist die Ritterin nicht im Bett. War klar, da sind Stimmen und denen folgt sie einfach, kommt neben Private Mogek zum Stehen. Die Ritterin kann sie sehen, ein Stück weiter hinten, da - von wo schon des Öfteren das Geschrei eines Säuglings her klang. Ganz offensichtlich überprüft die Ritterin gerade den Zustand von Mutter und Kind, wieder ganz die Alte. Die Mirialanerin wechselt ein paar Worte mit der Private, nettes Ding, sehr symphatisch - wäre da nicht die Geschichte, daß sie von einem fiesen Geist besessen zu sein scheint. Dennoch, symphatisches Wesen. Die Ritterin kommt letzlich an, derweilen hat auch Waath die Med betreten und die Jedi wendet sich der Corporal zu. Sagt ihr, sie solle sich setzen. Setzen? Myranmai tritt lediglich aus dem Weg, will noch ein wenig beobachten doch anscheinend steckt in der Ritterin neuer Wahn. Sie nähert sich ihr, ohne Erklärung, ohne irgendwas, macht irgendeinen Jedi-Kram. Myranmai hält still, auch wenn der erste Impuls ist, die Ritterin mit für jeden ersichtlichen Grund wieder auf eine Liege zu schicken. Doch nein, ihre Hände zucken nicht einmal, legen sich nicht um der Jedi Hals, ziehen nicht die Waffe. Anscheinend ist die Ritterin auch zufrieden mit dem, was sie in ihr gefunden hat, oder nicht gefunden hat? Weshalb sagte Deikan, bei Waath würde "ES etwas länger dauern" wie sie ja wüßten? Einerlei, Waath ist kein Soldat, es geht Myran nichts an. Schulterzuckend trägt sie den gewünschten Vermerk "Einsatzfähig" in Deikan´s Akte ein. ein paar Worte noch, Myran ist froh aus der Med raus zu kommen.
    Ein Blick auf den Zeitanzeiger ihres Com´s, ein paar Minuten hat sie noch, ehe es zur Vorbesprechung geht. Neuer Einsatz, neues Glück ein paar Zakuul abzuknallen. Schnell ist sie den Weg zurück getrabt, wieder hinauf und aus dem Hauptgebäude, wieder auf der Brücke wo sie sich gefährlich nahe an den Rand stellt, wieder im satten Grün versinkt.
    Bis sie angesprochen wird. Von dem Medi-Wampa, wie sie innerlich seufzend und lachend zugleich feststellen muß.
    Wer bei dem Notfall rund um ihre Person anwesend war, will die Ritterin wissen. Myran nennt Abbaddon, Waath und Nudarah, ist ja kein Geheimnis. Aber nein, wer sonst noch dabei war, will die Jedi wissen und da wird Myran ein wenig hellhörig. Informationen die das Militär und einen Einsatz betreffen? Gibt´s von ihr nicht, da könnt ja jeder kommen. Die Deikan ist mit der Nichtauskunft unzufrieden, fragt tatsächlich nach ob das Merdiro´s Ernst ist.
    "Ich nehme meine Schweigepflichten ernst, Ritterin. ALLE Schweigepflichten." und empfiehlt ihr, sich an die Lieutenant zu wenden wenn sie solche Auskünfte haben will. Nicht-Auskunft zu geben scheint ihr neues Hobby zu werden. Hat Schweigen eigentlich einen Wert? Vermutlich eher weniger und dennoch kann es Leben bewahren, vereinfachen. Möglicherweise sogar interessanter machen. Man wird sehen.


    Zum Glück ist es nun Zeit, wieder rein, runter zum Besprechungsraum. Viel zu wenige sind da, der Nachtjäger-Trupp scheint geschrumpft zu sein. Sie wundert sich nicht, ist es schon gewohnt, daß ihr hier niemand etwas sagt was vielleicht auch ein klein wenig wichtig für sie wäre zu wissen. Einerlei, das Gespräch mit Nio hat Gutes ergeben. Sie sind sich einig.
    Sie setzt sich auf den Stuhl neben ihm, gerade noch rechtzeitig denn Meister Incano fängt auch schon an, ihnen den Einsatz zu erklären. Er spricht von Bothawui, von den Ereignissen dort, den Zuständen. Erzählt von einer weiteren Widerstandszelle, daß sie aufgeflogen ist und man die verbliebenen Leute suchen und retten müsse. Er aktiviert einen Bildgeber, zeigt Aufnahmen des Planeten, der Zerstörung auf der gesamten Osthälfte. Sie haben ein letztes Signal empfangen, ein Hinweis wo sie anfangen müssen zu suchen. also hinein in´s Kriegsgebiet, mitten in das Chaos. Beinahe eine Stunde erzählt der Mann, unterbrochen nur von dem Mando, dieser eine, der tatsächlich meint irgendwas nach seinem Willen hier formen zu können. Mag er Clanführer sein wo er will, hier ist er nicht mehr als alle anderen auch. Letztlich zieht der Mando ab, zieht seinen nicht vorhandenen Schwanz ein statt sich in die Liste der Freiwilligen einzutragen. Nicht Merdiro´s Sache. Sie steht mit den anderen auf, ihr Blick bleibt kurz an Private Miraved hängen, neben dieser ist Private Nemec. Oh, haben die beiden Freundschaft geschlossen? Einerseits wär das ja erfreulich, andrerseits...nein, bleiben wir lieber bei einerseits, dann verringert sich vielleicht die Chance, eines Tages Miraved´s Messer zwischen den Rippen zu haben.
    Myranmai stapft los, nach all den Bildern die Meister Incano gezeigt hat, ist es mehr als nur ratsam sämtlich nicht zwingend benötigtes Material aus ihrer Ausrüstung zu räumen und es durch extra Verbandszeug und Medikamente zu ersetzen. So vergeht die Zeit bis zum Abflug recht schnell, das ist gut - wenn es Unangenehmes zu erledigen gilt, nutzt es nichts es lange aufzuschieben.


    Viele Stunden später sitzt die Mirialanerin wieder am Landeplatz. Beschmiert mit Dreck, einer Menge Blut und Ruß. Sie hat ihr Pad vor sich, tippt - solange alles noch frisch ist.



    Eintrag 38802

    Bothawui ist ein reines Schlachtfeld. Der Pilot, Seratar, der uns trotz erheblicher Schwierigkeiten auf dem Zielpunkt absetzen konnte, ist gefallen. Die Fähre wurde zerschossen, als er wieder startete. Sie landete nicht weit von uns, ging in Flammen auf und doch war es bei weitem nicht so schlimm wie der Anblick in dem Gebäude, in dem wir Schutz suchten. Das Gebäude war voll mit Bothanern, verletzt und zum Teil verstümmelt. Es stellte sich heraus, daß das genau die Leute waren, nach denen wir suchen sollten. Zumindest ein Teil von ihnen. Was genau Veyno mit der Rädelsführerin dort besprochen hat kann ich nicht sagen, ich war damit beschäftigt meine extra Med-Packs einzusetzen. Unter all jenen, die ich verarztete waren nur sehr wenige, die noch eine Chance hatten und sie haben es gewußt. Man kann es solchen Wesen von den Augen ablesen, die Hoffnungslosigkeit, die Verzweiflung, die Angst weil sie wissen, daß es zu Ende geht, ganz egal was noch gesagt wird. Das übliche Spektrum an Verletzungen, abgetrennte Gliedmaßen, tiefe Verwundungen, psychische Totalschäden. Wenn ich bedenke, wie schwer es mir einmal fiel solche zum Tode verurteilten Existenzen zurück zu lassen, kann ich heute nur noch den Kopf schütteln. Man gewöhnt sich daran, gewöhnt sich irgendwie an beinahe alles. Den schlimmsten Fällen habe ich genug Schmerzmittel verpaßt, daß sie das Ende wohl eher gleichgültig erlebt haben dürften. Mehr konnte ich ohnehin nicht tun. Ich war froh als es endlich hieß, wir ziehen weiter. Irgendein Turm, den Kopf der Zelle rausholen, Fähre finden und entern, abhauen. Die Rädelsführerin hat uns geführt, zuerst hin zu einem ganzen Haufen Gleiter die wir nutzen konnten um schneller zu werden. Am ersten Zielort fanden heftige Kämpfe statt, einer dieser verfluchten Droiden blockierte den weiteren Weg. Nach einer ganzen Weile völlig sinnlosem Geballere hat das Ding den Söldner erwischt, Rozan. Ich konnte nichts mehr für ihn tun. Eingeweide wieder reinstopfen und zunähen bringt im offenen Gelände nichts, selbst wenn die Zeit dafür gewesen wäre. Nio hat den Droiden erledigt, mir blieb die Luft weg, als er einfach auf das Ding zu rannte, auch wenn wir beide hinter dem Ding waren. Der Verrückte hat einfach eine Granate in den Droiden gesteckt, hat das Ding gesprengt wie zuvor schon einen Haufen Zakuul die aus unserem Zielgebäude kamen. Im Gebäude selbst waren wir schnell durch, Private Miraved hat sich dann den Piloten der Zelle angeschlossen während wir anderen weiter zu einer Fähre liefen. Wir erreichten den Turm, fanden den Anführer der Widerständler, Vesc. Ich durfte noch ein paar Zakuul erledigen als Veyno und Nio Sprengsätze in der Etage tiefer verteilten. Ich habe vergessen zu zählen, das ärgert mich maßlos. Beim Abflug haben sie den Turm dann gesprengt und das war es mit dem Einsatz. Erfolgreich beendet.

    Der Sergeant lädt für den nächsten Abend in die Cantina der Basis, ein Glas heben auf die Gefallenen. Ich muß erst einmal meine Rüstung säubern.

    Eintrag Ende.





    Eintrag 38803

    Der Treff in der Cantina war interessant. Ich frage mich wirklich warum dieser Sith Setus andauernd überall herum schleicht, lauscht er? Wenn alle unter seiner Würde sind, wenn er mit niemandem ein Gespräch sucht, warum rennt er dann ständig irgendwo rum? Was genau hat er überhaupt für einen Nutzen auf der Basis? Vielleicht ist er nur ein elender Feigling, der sich bei uns versteckt? Veyno kam, Vesc, diese Rädelsführerin - Teela oder so ähnlich. Ich frage mich warum Nio so gegrinst hat, als sie in die Cantina kam. Irrelevant, der Sergeant hat eine Ansprache gehalten, wir haben auf die Gefallenen getrunken und gut. Waath kam auch irgendwann, stellte sich hinter die Bar, die übliche Bedienung war sowieso nicht da, also hat das schon gepasst. Ich stellte mich zu ihm, ein paar Worte wechseln, frisches Ale holen, es war angenehm bis Lady Finsternis neben mir auftauchte. Sie müsse mit mir sprechen, teilte sie mir mit, am nächsten Abend auf dem Turm bei der Arena. Nun, solange der Aufzug ausgefallen ist dürfte das wohl nichts werden. Mal sehen, ob ich sie irgendwo vorher schon abfangen kann, wenn ich mich entschließen sollte dieser Aufforderung nachzukommen. Verdammte Neugier. Es war amüsant zu sehen, daß sich - kaum setzte sich Miss Dunkelheit an einen Tisch, der Mando an sie geklammert hat. Ich glaube, ich habe sogar den Jedi-Aufpasser von Abbaddon irgendwann grinsen sehen. Waath derweilen erzählte mir, daß er für die "Dame in Schwarz" arbeiten würde. Als Pilot. Sollte ich ihm nun misstrauen, wie allen die gemeinsame Sache mit den Sith machen? Er gab noch eine amüsante Geschichte zum Besten, Nio ist wohl mal bei einem Einsatz zwischen Felsen stecken geblieben, konnte erst weiter nachdem Waath und Mogek ihm mehrmals in den Rücken gesprungen sind. Wir haben herzlich gelacht, selbst Nio. Leider war Veyno zu diesem Zeitpunkt schon wieder weg, ein wenig Lachen könnte der Frau auch mal gut tun. Wir beendeten den Abend als die Medi-Wampa eintraf. Ist sich ja sowieso zu fein um bei gemeinem Volk zu sitzen. Erfreuliches sei noch anzumerken: Private Mogek kehrt in zwei Tagen wieder in den aktiven Dienst zurück. Zwar einstweilen noch beschränkt auf Generis, dennoch.. ist sie den Rakata los? Was ist mit dem passiert? Hat das etwas zu tun mit dieser mehr als nur merkwürdigen Aufforderung aus der Med, daß alle sich melden sollen die über ungewöhnliche Müdigkeit berichten können? Angeblich ein Virus. Ich bin diese Verarschung langsam echt leid.

    Eintrag Ende.




    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

  • Eintrag 38807


    Lady Finsternis hat mich sachte überrascht. Sie nahm meine Weigerung Verrat zu begehen unerwartet gut auf. Ich bin nun im Besitz eines Datenpad´s, das ich wohl ebenso gut hüten werde, wie dieses hier. Darauf sind die Grundlagen jener Sprache gespeichert, die es mich drängt zu lernen. Nützlich wird das sein, befähigt es mich doch irgendwann zukünftig, wieder offen feindlich gewordene Kommunikation zu übersetzen. Sicher, sie sagte es würde Jahre erfordern diese Sprache zu beherrschen, das schreckt mich nicht. Im Gegenteil, wo popelige Sith-Schüler viele Jahre brauchen, will ich es in weniger schaffen. Zumal ich sie nicht komplett beherrschen muß, lediglich genügend um irgendwann das Gröbste zu verstehen. Natürlich ist mir klar, was hinter ihrer Großzügigkeit steckt, natürlich ist mir bewusst, daß ich ihr nicht mal so weit trauen darf, wie ich sie werfen könnte. Dennoch haben wir gemeinsame Interessen und solange diese Bestand haben kann ich mir keinen vorstellen, der mehr Möglichkeiten zur Verfügung hätte als Aru Abbaddon. Wenn das alles vorbei ist, werden wir längst weit weg von ihr sein, ehe sie auf die Idee kommt, unnütz gewordenes Getier zu zerquetschen, bis dahin werde ich lernen was mir zu lernen möglich ist.

    Notiz: erforderliche Liste anfertigen! Raum ausmessen!

    Es waren Gäste aus Alderaan auf der Basis. Sie nannten sich Mister Storm und Miss Vale. Ich weiß nicht, wer oder was genau die beiden sind, lediglich daß sie eine erfrischend angenehme Gesellschaft waren. Ich hoffe sehr auf ein erneutes Treffen zu einem Saft, oder Whiskey in der Cantina. Am interessantesten war das, was sie zu erzählen hatten. Von Alderaan, der Provinz Heros. Von Sith-Brut namens Aroval und Drowl. Der Name Aroval ist mir neu, doch die Drowl nennt sich wohl mittlerweile Karaz. Das Fransenweib Borraa, der ich leider, und ich bedauere es nach der Erzählung unserer Gäste noch um ein vielfaches mehr, nur mit Betäubung in den Rücken schießen durfte. Wir hätten sie niemals mehr aus der Zelle lassen dürfen, wir hätten sie in ein Koma versetzen, eine Schleife drum binden und hübsch verpackt nach Alderaan schicken sollen. Mr. Storm sprach von grausamen Gräueltaten, der üblichen Hilflosigkeit die alle Kriegswelten befällt, und wir hatten ein kleines Pflaster in einer Zelle ohne es zu wissen. Auch wenn wir das natürlich nicht wissen konnten, so trifft es mich doch, weckt Zorn. Ist das wieder diese Vermenschlichung, von der Nio sprach? Vermutlich ja. Vielleicht finde ich in meinem Labor irgendwann ein Heilmittel dagegen.
    Wie dem auch sei, es stellen sich gewisse Fragen. Zum Beispiel wie es sein kann, daß offensichtlich keinerlei Hintergrundcheck vorgenommen wird, ehe man jemanden auf die Basis läßt. Warum war dieses Fransending überhaupt hier? Nur wegen ihrer Brut? Und wohin sind sie verschwunden? Nun, leider ist dies die Sache der Alderaaner.


    Eintrag Ende.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

  • Einfach mal nichts tun.


    Gähnend räkelt sich die Mirialanerin in ihrem Schlafsack, blinzelt in den nur schwach erhellten Himmel. Wärme neben ihr, jeden Morgen wieder eine wahre Freude. Ein Blick nach rechts, in das schlafende Gesicht mit all den Zeichen der Zeit, den Erlebnissen, den Erfahrungen die dieser Mann gesammelt hat. Sie lächelt, jede einzelne Narbe an ihm ist schön. Zeigt es doch, was er kann, was er tut, was er bereit ist zu geben für seine Sache. Ebenso wie sie. Die Frage ist doch nur:


    Ist das noch unsere Sache?


    Da hat sich die Lieutenant einen Schnitzer geleistet, der kaum mehr wegzureden ist. Der das Vertrauen in sie splittern lässt wie Glas, das aus großer Höhe auf einen Stein fällt. Mehr als nur einen, wenn man es genau nimmt. Was eine weitere Frage aufwirft:


    Lässt sich das alles noch ignorieren? Wie lange können...WOLLEN wir das noch mitmachen?


    Fest steht: ihre oberste Vorgesetzte scheißt auf diejenigen, die unbedingtes Vertrauen in sie gesetzt haben. Ein großen, fetten Haufen. Weswegen? Nach derzeitigem Wissensstand bleibt dafür nur eine einzige Erklärungsmöglichkeit die logisch wäre:


    Vielleicht sie ist selbst eine Imperiale.


    Unter einem Imperialen wird nicht gedient! Das widerspricht allem wofür sie ausgebildet wurde, das widerspricht allem wonach sie ihr Leben gerichtet hat, wonach sie beide ihre Leben gerichtet haben. Das wäre schlicht und ergreifend Verrat.
    Ihre Gedanken drehen weiter, werden schneller, der Verstand fängt nun erst richtig an zu arbeiten. Setzt Indiz für Indiz zusammen mit dem Ziel ein vollständiges, logisches Bild zu erarbeiten.


    Aalglatt, unehrlich, ignoriert über alle Vernunft hinweg Ratschläge. straft gefährliche Befehlsverweigerung mit einem Gespräch und verheizt lieber anständige Leute. Klingt das nicht nach einem eigentlich feindlichen Agenten, der nur dazu da ist um einen Widerstand, der wirklich erfolgreich sein könnte, zu destabilisieren? Ließe sich ganz einfach testen.


    Befehlsverweigerung, eigentlich nichts was sie tun würde - unter normalen Umständen. Diese Umstände sind aber ganz und gar nicht normal. Rechtfertigt das Ziel alle Mittel? Wie wäre es denn nun, würde eine Merdiro einen Befehl verweigern, ein Metufhu, wäre dann auch nur ein Gespräch die Folge? In dem sie dann ein wenig jammern würde, von einer schwierigen Zeit erzählen würde, persönlichen Schwierigkeiten mit gewissen Situationen klar zu kommen. Sie ist fast bereit zu wetten, daß sie beide sich eher in einer Zelle wiederfinden würden, das wäre dann ein eindeutiger Beweis. Allerdings käme der dann ein wenig zu spät.
    Mit den Fingerspitzen einer Hand streicht sie ganz sacht über die vernarbte Wange neben ihr.


    In ihrem Alter...kam die frisch von der Akademie? Hat sie jemals eine richtige Ausbildung erhalten für den Posten, den sie nun inne hat? Solche Sachen dürfen einfach nicht passieren, was denkt sie sich nur dabei? Denkt sie überhaupt? Vielleicht..ich darf nicht vergessen - sie ist nur ein Mensch, vielleicht leidet sie unter etwas, das sich Torschlußpanik nennt. Möglicherweise gefällt ihr dieses Individuum, aber auch dann darf sie nicht alles ignorieren, darf nicht ihre Stellung in den Köpfen der Soldaten aufgeben nur wegen einer hormonellen Idiotie. Könnte ich einer Vorgesetzten trauen, die ihre Beine breit macht für einen verdammten Imperialen?


    Sicher, im Moment sind ja alle hübsch Verbündete, Freunde mag´s auch mancher nennen. Doch was ist danach, nach Zakuul? Irgendwann wird irgendwer Erfolg haben und die Arschlöcher in das nächste schwarze Loch schießen. Was ist dann? Logischerweise eine Wiederaufnahme des Krieges mit dem Imperium, denn der Wunsch, der Drang nach totaler Herrschaft ist nun mal Teil des Imperiums, ebenso wie es Teil der Republik war, ist und immer sein wird, nicht von einem grauenhaften System beherrscht zu werden. Was ist denn dann mit all den Freundschaften, die unvorsichtige Individuen geschlossen haben, auf welcher Seite stehen die einzelnen Beteiligten denn dann? Die Gedanken drehen sich weiter, rufen noch einmal die Erzählungen der Gäste aus Alderaan auf.


    Es gab keinerlei Hintergrundcheck bei der Fransenfrau Borraa, gab es eigentlich einen bei Yessana Veyno? Gibt es eine Personalakte? Und wer bei allen Sternen hat die wenn, dann geprüft? Wobei, bedenkt man was alles auf der Basis rumläuft ist der Hintergund wohl einfach egal, wird ignoriert und Jedi-like schön geredet. Mal zusammengefasst ergibt das ein Bild, das man besser nicht in seiner Nähe hat. Ganz langsam, um Nio nicht zu wecken, schlüpft sie aus der Schlafstätte, die sie sich gebaut haben. Aus Sicherheitsgründen. Allein das ist doch schon ein Hohn. Rasch ist sie in ein Hemd geschlüpft, setzt sich an den kleinen Tisch neben ihrem Lager, ihr Datenpad in der Hand, die Eindrücke der letzten Stunden aufzeichnend.



    Eintrag 38811



    Private Mogek ist tatsächlich aus der Med entlassen worden. Es war schön sie zu sehen, die Arme voller Waffen und zufrieden damit, sie wieder ganz offiziell halten, pflegen und abfeuern zu dürfen. Es scheint ihr wirklich gut zu gehen - natürlich kenne ich sie nicht wirklich, kann also nicht abschätzen wie eine Mogek aussieht, der es nicht gut geht. Die Medi-Jedi wird schon wissen, was sie tut. Bleibt die Frage: was ist mit der Besessenheit passiert? Natürlich sprach ich die Private nicht darauf an. Erfahren habe ich von ihr lediglich, daß die Ritterin wieder mal "unpässlich" sei, sie sei von Lady Finster und ihrem Piloten, Waath, in die Medi "eskortiert" worden. Ich kann nicht behaupten, daß mich dies wundern würde. Die Ritterin versucht wohl weiter sich selbst unbedingt im Dienst eines eingebildeten höheren Zwecks, umzubringen. Auch da habe ich nicht nachgefragt, nicht meine Zuständigkeit. Diese steht ohnehin mittlerweile in starkem Zweifel, nachdem der Sergeant zur Lieutenant beordert wurde - er sprach mit mir natürlich darüber und aufgrund dessen muß ich mich fragen: bin ich hier überhaupt für irgendwas zuständig? Die einfachste Antwort dazu ist: Nein. Weder meine Erfahrung, noch mein Wissen wird benötigt. Dringliche Empfehlungen werden schlicht kommentarlos ignoriert, die Lieutenant hat seit neuestem wohl eine eigene, medizinische Ausbildung erhalten und beurteilt nun eben selbst. Meiner Einschätzung nach höchst bedenklich und sogar gefährlich, ich vermute eine Art hormoneller Beeinflussung im besten Fall, im schlimmsten Fall ist sie eine Imperiale und dann gibt es dazu nichts mehr zu sagen. Die Lieutenant informierte Nio darüber, daß sie mit den Befehlsverweigerern "gesprochen" hätte, die beiden es wohl "verstanden" hätten und eine weitere Maßnahme, wie sie nun mal unter Kameraden im Militär normal und auch üblich ist, "nicht nötig" wäre. Das hat sich die Lieutenant ja fein ausgedacht. Verrat wird mit einem Gespräch bestraft und das war es dann. Nebenbei stufte sie Private Nemec trotz meiner Nachricht an sie, als voll einsatzfähig ein. Ungeachtet all dessen, worüber ich sie schriftlich informiert habe. Sie setzt damit nicht nur das Leben jener auf´s Spiel, die an der Seite eines Nemec in den Einsatz gehen, auch sein eigenes wird gefährdet. Das in sie gesetzte Vertrauen scheint in keinster Weise gerechtfertigt. Vermutlich haben wir es hier tatsächlich mit jemandem zu tun, der irgendeine hochtrabende Offiziersausbildung an der Akademie genossen hat, privilegiert und fern von allem, was das normale Zusammenleben unter Soldaten ausmacht. Das würde auch ihre unangemessene Reaktion erklären, die sie zeigte als Ritterin Deikan sie mitten in einem Einsatz ansprach. Querverweis zu Eintrag 38795. Unter solchen Vorraussetzungen ist ein weiterer Dienst nicht zu verantworten, ist man selbst nicht lebensmüde.



    Eintrag Ende.



    Eine Weile noch starrt sie auf die Worte, die eben in das Pad getippt wurden.


    ...weiterer Dienst nicht zu verantworten..


    Die Frage ist doch: will sie oder nicht. Zweifellos gibt es genug Ersatz, Feldsani´s gibt es wie Sand am Meer, Veyno wird schon was passendes in dem Arsenal der Medi-Jedi finden. Müssen die halt mal aus der ewigen Ausbildung raus und in´s kalte Wasser, wie das eben so läuft. Das Pad landet leise auf dem Tisch, ihre blossen Füsse tapsen zurück zum Schlafsack wo sie sich wieder hinein drängelt, an den Mann heran, seine Wärme geniessend. Erst jetzt bemerkt sie, daß er durchaus wach ist, sie aus seinen wundervoll roten Augen ansieht. "Guten Morgen, Sergeant" murmelt sie leise. Der Kopf gibt Ruhe, die Gedanken weichen, es gibt mehr in dieser Galaxie, als nur die Probleme auf dieser Basis.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

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    Abschied


    Die letzten kleinen Dinge wandern in den Tragesack während die Musik vom Pad in ihrem Verstand dröhnt. Leise mitsummend zieht sie die Kordel zu, verknotet sie, lässt sich zurück sinken. Vielleicht das letzte Mal blickt sie hinaus, über das wogende grüne Meer der Wipfel, ein Anblick den sie lieb gewonnen hat. Genießt die ursprüngliche Ruhe, das Flair der Natur die hier so schön ist wie sonst nirgends anders.
    Das wird mir fehlen.
    Doch es ist notwendig, es ist logisch und verdammt noch eins, sie kann so viel effizienter sein wenn all die Begrenzungen weg fallen. Die Vereinbarung mit der Lady von Dunkel und Finster steht, sie werden in Kontakt bleiben, aus mehr Gründen als die Sith je verstehen wird. Sie nimmt mehr mit, als sie zurück lässt, so gesehen ist es nur ein Schritt vorwärts und damit steht völlig ausser Zweifel wie gut die Entscheidung ist, die sie gemeinsam mit Nio getroffen hat. Langsam stemmt sich die Mirialanerin hoch, schultert Waffe und den letzten Sack, der Turm bleibt ohne Spuren ihres Aufenthaltes zurück. Als wären sie niemals hier gewesen. Es wird auch, im besten Falle und ganz nach Plan, dem Widerstand nutzen, daß sie fort gehen. Trotz all ihrer Zweifel werden sie ein Teil desen bleiben, je nach Verlauf zumindest eine Weile. Ein letztes Mal drückt sie die Tasten, aktiviert den Aufzug der immerhin ab jetzt wieder für jeden funktionieren wird, tritt auf die Plattform und fährt nach unten. Dieses eine Mal läuft sie nicht, selten genug - sie spaziert gemächlich den Pfad entlang, vorbei an der Arena, vorbei am rauschenden Wasser der kleineren wie grösseren Wasserfälle, vorbei am Turm für die Machtanwender (einmal betreten), am Turm für die Soldaten (dreimal betreten), durch´s Hauptgebäude und hinaus zum Landeplatz, wo sie den Sack in ihrem Schiff verstaut.
    Jetzt fehlt nur noch Nio.
    Sie klettert wieder aus ihrem Gefährt, läuft an den "neuen" Jägern vorbei quer über den Landeplatz zurück, wo der Sergeant auch schon auf sie wartet.
    Es bedarf kaum Worte, letztlich bleibt nur noch der Lieutenant Bescheid zu sagen.
    "Wir können im HQ mit ihr sprechen"
    "Fein." Sie atmet einmal ganz tief durch "Dann wollen wir mal"
    Sie marschieren weiter, hinein in den imposanten Bau, ein kurzes Vorzeigen der ID bei den beiden Wachsoldaten, dann geht es hinunter zum Herz der Anlage.
    Salutieren, Grußformel, das Übliche eben.
    "Sergeant Methufu, Corporal Merdiro, Ma'am. Danke für Ihre Zeit."
    Ja, danke. Danke für die wirklich gut angeführten Einsätze aus denen zuverlässig alle heil heraus kamen, für die Zeit auf dieser Basis, für das Vertrauen in ihrer beider Fähigkeiten. Und auch für die Zweifel die wie Wumpratten an ihrer beider Schlaf nagten.
    Auch die Lieutenant salutiert den zweien, ehe sie spricht.
    "Wie kann ich euch helfen?"
    Sie ahnt es nicht, keiner von ihnen hat vorher auch nur einen Piep darüber fallen lassen.
    "Ma'am, nach reiflicher Überlegung bin ich - sind wir - zu dem Entschluß gelangt, auf unbestimmte Zeit etwas Abstand einzufordern. Es sind einige Dinge, die wir überdenken wollen, vorgefallen und ich halte es für das Beste, einige Zeit dafür in Anspruch zu nehmen. Ich wollte Sie zuvor nur informieren."
    Die Lieutenant nickt, eh sie, verständlicherweise nachfragt.
    "Darf ich denn erfahren, welche Vorfälle euch zu dieser Entscheidung bewegt haben?
    Nein, nein darf sie nicht, nicht ehe eine Merdiro ihre verdammte Personalakte gesehen hat und einwandfrei feststellen konnte, daß sie keine Imperiale ist und selbst dann ist es doch einigermaßen schwierig.
    "Ma'am, es wäre uns recht, wenn wir das alles nicht benennen müssten. Sagen wir es einfach so: unsere ganze Erziehung, unsere ganze Akademie-, und auch Dienszeit beim Militär war immer darauf ausgerichtet gegen das Imperium zu stehen. Sicher, die Situation hat sich verändert, doch unsere Prägung macht es schwer sich dauerhaft mit Imperialen an der Seite wohl zu fühlen. Oder auch noch mit Sith. Wir brauchen ein wenig Zeit um uns darüber klar zu werden, ob und wenn, wie wir damit umgehen können"
    Vielleicht hätte eine Merdiro auch gut in den Diplomatiebereich gepasst, Talent dafür ist jedenfalls vorhanden. Den Erwartungen entsprechend gibt es nichts gegen ihre Begründung einzuwenden, die Lieutenant nickt es ab, sie kann sie sowieso nicht daran hindern und genau das sagt jene auch offen, auch, daß die Arbeit einer Veyno ohne die beiden Mirialaner wieder schwieriger werden wird. Eigentlich sollte sie es positiv sehen, so entgehen immerhin zwei gewisse Private´s einer tagelangen Krankheitsphase mit Brechdurchfall und Ausschlag.
    "Wird es denn eine Möglichkeit geben euch zu kontaktieren?"
    Natürlich gibt es die, eine gewisse Sith wird dasselbe tun und darauf freut sich die Mirialanerin besonders, verspricht doch genau das alles zu beinhalten, wonach es eine Myranmai Merdiro drängt - natürlich weiß die Sith nicht einmal die Hälfte der tatsächlichen Wahrheit dahinter.
    "Wir werden regelmässig eine Meldung an Euch absetzen, Ma'am. Und falls wir geeignete Mitstreiter finden, werden wir sie nach einer Voranmeldung nach Fest schicken, oder hierher - so Ihr wünscht."
    "Anhand der Verschlüsselung, welche ich einst nutzte, um Sie hier zu kontaktieren" fügt der Sergeant noch an.
    "Nun gut, solltet ihr Hilfe brauchen, dann zögert nicht mich zu kontaktieren. Und passt auf euch auf..Kennior und Myranmai."
    Vertraulichkeiten? Vornamen? Hat der Große vielleicht auch die Lieutenant mal an seiner Seite gehabt? Tiefste Abgründe. Na, die sähe wenigstens besser aus, als das blasse Ding, das beinahe noch kindlich wirkt.
    Sie versichern beide, daß sie auf sich achten werden und auch eine Veyno sich melden soll, wenn Not am Mann ist. Dann wird noch einmal salutiert und endlich, endlich geht es wieder raus. Nach einem letzten Blick zurück auf das schöne Gelände, hinein in die Flieger und weg von Generis. Das eine Weile ihrer beider Zuhause sein konnte. Eine viel zu kurze Zeit und doch sehr lehrreich. Ein Grinsen huscht auf Myran´s Züge, beim Gedanken an dieses Pad in ihrer Tasche mit den fremden Zeichen darauf.
    Das Brummen der Fähre, gesteuert von Nio und ihr eigenes Schiff im Schlepptau wie schon einmal, erfüllt ihren Geist.
    Sie sind unterwegs.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

  • Unterwegs


    - Spracheintrag -


    Eintrag 39503


    Wie nennt man das:

    - jeden Tag aufstehen wann man möchte (0600 - also eine ganze Stunde später als normal)
    - jeden Tag Dinge tun, die einem einfach nur Spaß machen
    (Training 0700-0900, Abruf neuester Meldungen, Studien, Laborarbeit - 1500, Training -1700, Nahkampf mit Nio bis Tagesende)
    - Halt machen, wo man will, weiterziehen wenn es einem angebracht erscheint

    Ja, ich denke dies ist es, was man unter dem Begriff URLAUB versteht. Ein Traum.

    Träumerei beiseite:

    Virenstamm XT01 - XT05 vernichtet wegen völliger Untauglichkeit. Keine relevanten Erkenntnisse gewonnen.
    Stamm XT08 verspricht viel, genaue Ergebnisse sind aber erst möglich wenn ich die entsprechenden Geräte habe, sowie diese gewissen Blutproben.
    Lady Finsternis hat sich noch nicht gemeldet, ich gehe zwar nicht davon aus, daß sie unsere Vereinbarung sausen lässt, ich prüfe dennoch sicherheitshalber mal alternative Möglichkeiten. Vielleicht warte ich auch noch eine Weile, ist nicht so, als hätte ich nicht genug mit der Sammlerei zu tun.

    Die Abschottung des Laborbereichs vom restlichen Schiff funktioniert zufriedenstellend. Es sind keine Lecks vorhanden, die Belüftung läuft tadellos, allerdings werde ich Nio bitten müssen, mir bei der Beschaffung, sowie Installation neuer Aufbewahrungsmöglichkeiten zu helfen. Ich wage nicht, die Proben zu nahe aneinander, oder alle in einem Schrank aufzubewahren. Der Vorfall mit XTII , Querverweis Eintrag 39479, war mir eine Lehre. Interessant zu sehen, daß Kälte allein mitnichten alles lahm legt, im Gegenteil sogar noch das Wachstum anstachelt. XTII befindet sich nun in einem kleinem Brutkasten, den ich dafür umbauen konnte.
    Es gibt keine Meldungen von der Basis bisher. Das bedeutet entweder, alles ist in Ordnung, oder ....


    - die Stimme der Mirialanerin pausiert -


    Nun, über das Oder mache ich mir keine Gedanken, ohnehin gilt: es ist wie es ist, wir beide können nur und ausschließlich an unserer eigenen kleinen Welt etwas verändern.
    Wir werden demnächst wohl Rishi anfliegen, unsere Vorräte müssen dringend aufgefüllt werden und vielleicht können wir den ein oder anderen Handel abschließen. Ausserdem möchte ich ein paar Proben sammeln, es hat sich gezeigt, daß gewisse Parameter innerhalb des relevanten Bereichs Planetenabhängig unterschiedlich sind, ich muß das dringend genau auflisten - schließlich ist es möglich, daß diese Unterschiede auch bei den Machtjunkies vorhanden sind. Die ganze Sache wird nicht so einfach, wie ich mir gewünscht habe.


    - ein leises Lachen ist zu hören -

    Habe ich es mir wirklich so einfach gewünscht? Wo bliebe denn da der Anspruch der wirklich Spaß macht? Nein, es läuft eigentlich genau wie befürchtet und das wiederum reizt mich nur umso mehr.
    Nach Rishi ist vielleicht Alderaan das nächste Ziel. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir Mister Storm und Miss Vale wieder treffen würden. Vielleicht ließe sich auch da der ein oder andere Handel machen. Alderaan. Gefährliches Gebiet und ich muß aufpassen, daß ich nichts ..ungünstiges sage. Es liegt mir fern, irgendwelche Verbündeten von der Sith'jari zu schädigen, das würde sich nur unerwünscht auswirken. Andrerseits wäre es ein wirkliches Zuckerstück, könnte ich da an Proben dieser besonderen Spezies gelangen. Ich werde sehen, es wird auf jeden Fall Zeit, Nio von dem ganzen Plan in Kenntnis zu setzen. Er ist immer noch ahnungslos und betrachtet mich voll Sorge, wenn es um die Sith'jari geht. Letzten Endes wird er begreifen müssen, daß es um Größeres geht, um Effizienz in großem Stil.

    Ich genieße diesen Urlaub wirklich sehr, auch wenn mir das Gelände von Generis fehlt. Ich hoffe den Privates geht es gut, nun - die Ritterin wird schon auf alle achten.

    Zeit für das Training, ich habe mir eine neue Technik ausgedacht die ich Nio unbedingt zeigen will.

    Eintrag Ende.


    - Die Aufnahme endet mit einem für die Mirialanerin untypisch lautem Lachen -

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

  • Eintrag 39876

    Wie geplant Landung auf Rishi.
    Das Treffen mit der Sith'jari verlief so positiv, wie es nur laufen konnte. Es war ein guter Einfall, schon vorher gewisse Individuen als Träger anzuwerben.
    Lady Finsternis hat tatsächlich alles besorgt was ich brauche. Auch die Blutproben. Ob sie ihre eigenen Leute dafür angezapft hat? Ein Stück weit lässt es sich ja herausfinden, nicht alles an Genetik wird bei den Sith willkommen geheißen. Eigentlich interessiert es mich aber nicht. Der guten Lady ist durchaus bewußt, wie gefährlich mein Plan ist, auch für sie selbst. Doch ebenso wie ich mich auf meine Nützlichkeit für sie verlasse, tut sie das wohl auch. Und bei allen Sternen, sie IST nützlich. Mehr als sie ahnen kann.


    Der Rückweg dagegen wurde regelrecht seltsam. Zuerst trafen wir auf Private Miraved, von allen Privates ausgerechnet sie. Ich ließ Kennior bei ihr und ging weiter - natürlich, was hätte ich auch mit meiner unziemlichen Vorgängerin zu reden, ausserhalb des Dienstes? Natürlich ist mir ihr Zustand aufgefallen, doch das maximale an Pflichtgefühl, was ihre erbärmliche Erscheinung bewirkte, war die Bereitschaft ihr frisches Verbandszeug zukommen zu lassen. Auf relativ problemlosen Umwegen, in der Cantina nämlich in der ich zur Feier des Tages einen hübschen, bunten, sicherlich frei von natürlichen Bestandteilen, Cocktail mit der Barkeeperin genießen wollte, tauchte neben Waath (nicht verwunderlich - dachte ich) auch noch der Private Nemec auf. Nicht ganz so erbärmlich beisammen wie Miraved, doch nicht minder schmutzig. Wälzen die sich neuerdings zusammen im Dreck? Er erzählte von einem Absturz, von der Unmöglichkeit Kontakt zur Basis aufzunehmen. Ich gab ihm, ebenso wie Nio dem kleinen Fräulein Traurig, einen Stick mit ein paar Credits drauf, bei Abflug hinterließ ich ihm eine Kiste mit den nötigsten Dingen und Medi´s, damit dürften sie zumindest erst mal überleben. Er war auch recht fix weg, es hatte mich schon gewundert, daß man ihn bei seinem äusseren Zustand überhaupt in die Cantina eingelassen hatte. Naja, ist eben Rishi. Waath jedenfalls erzählte dann, daß die Privates Miraved, Nemec, Finnor und Mogek samt der Barfrau Kytria auf Rishi wären, sich nun Piraten anschließen wollten. Nun, wenn das ein Plan der Lieutenant ist ... Waath meinte aber, er wäre nicht sicher ob die Lieutenant darüber Bescheid weiß .Piraterie? Was denn, wenn eine Aktion gegen genau solche geht, die zu schützen einst geschworen wurde? Einerlei, wir werden eine Nachricht an die Lieutenant absetzen, vielleicht hat die Basis ja noch gar nicht bemerkt, daß sie eine ganze Handvoll an Leuten beinah verloren hat.
    Das Gespräch mit Waath war jedenfalls interessant, der weitere Kontakt mit ihm ist ausdrücklich erwünscht, einer jener wenigen Jedi, die nicht auf meiner Liste stehen. Wer hätt´s gedacht? Ausgerechnet er einer von denen. Er arbeitet wohl auch nicht mehr dauerhaft für Lady Dunkel (deren Gesicht ich bei dem Treffen das erste Mal wirklich sehen dufte), sprach davon, nur gut bezahltes für sie zu erledigen. Wir haben nicht weiter nachgefragt. Den Rat jedenfalls, den er mir einst in der Basis zu Abbaddon gab, beherzige ich nach wie vor.



    Die Geräte sind eingebaut, das Labor vollständig. Ich beginne morgen damit die Blutproben in die DB einzuarbeiten, damit ich nicht andauernden Nachschub brauche, das Zeug ist kostbar. Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse der ersten Tests. Es gelang mir auch, einige weitere Proben einzusammeln, gerade Rishi ist so ein Pflaster, auf dem man für ein paar Credits alles, wirklich alles bekommen kann.
    Nächster geplanter Halt wäre dann erst einmal Alderaan, sofern die Kontaktaufnahme gelingt. Ich rechne mir durchaus Möglichkeiten für meine Forschungen aus, was diesen Planeten vor allem im Hinblick auf seine Geschichte betrifft.

    Nun, es ist ein weiter Weg und ich habe viel Arbeit vor mir. XTII-2 verband sich problemlos mit XT3Z, allerdings bleibt abzuwarten was daraus wird.


    Status XT06-XTI0 : unverändert. XT11-4: starke Reaktionen bei Kontakt mit Curpleam, Mutation erwartet.
    Die neuen Geräte werden gute Dienste leisten.


    Eintrag Ende.

    Das logische Denken ist das Muster einer vollständigen Fiktion. (F. W. Nietzsche)

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