Slives Future Shorts (Kurzgeschichten von Morgen)

  • Einleitende Worte:


    Habt ihr euch schon mal gefragt, welche längerfristigen Konsequenzen eure Rollenspiel IC für eure Charaktere haben kann? Damit meine ich keine Tage oder Wochen sondern Dinge die mitunter noch Jahre oder Jahrzehnte in der Zukunft liegen. Einer Zukunft die mehr als ungewiss ist. Diese "Was wäre wenn Geschichten" üben schon lange einen sehr starken Reiz mich aus. So stark, dass ich begonnen habe Kurzgeschichten zu Papier bringen die mögliche zukünftige Ereignisse dokumentieren. Viel Spaß beim Lesen meiner Future Shorts, die weder Storyvorkenntnisse noch einen Einblick in das zurückliegende RP benötigen. Es ist einfach nur Fanfiction die vielleicht dem ein oder anderen gefällt.


    Linksammlung:
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    Future Short 1 - Jen (kürzlich geborene Tochter meiner Agentin, Handlungszeitraum: 33 nVC)
    Future Short 2 - Hope (Captain Christopher Slive, Handlungszeitraum: 16 nVC, Zakuulangriff auf Coruscant)
    Future Short 3 - Im Auge des Sturms (Captain Christopher Slive, Handlungszeitraum: 16 nVC, kurz nach dem Zakuulangriff auf Coruscant)

  • Jen


    Die folgenden Ereignisse spielen in einer 18 Jahre entfernten, möglichen Zukunft.


    "Ungewiss die Zukunft, in ständiger Bewegung sie ist!" (Großmeister Yoda)


    Sein Atem ging schnell doch kontrolliert. Schweiß mischte sich mit Blut und tropfte auf den Boden der Arena. Er fixierte sein Gegenüber und lächelte herausfordernd.


    "War das schon alles? Das kannst du doch besser!", neckte er provozierend, täuschte einen Stoß an und ließ seinen klingenbewehrten Kampfstab dann jedoch schwungvoll in der Waagerechten kreisen.


    Seine Gegnerin reagierte in einer fließenden Bewegung und bog sich anmutig wie eine Gerte im Wind unter seinen Schlag hinweg, der ihr sonst zweifellos den Kopf gekostet hätte.


    Der gezielte Hieb ihres Vibroschwerts gegen den Schaft seines Stabes ließ das mit Leder umwickelte Metall in seiner Hand vibrieren und er hatte Mühe, die Waffe nicht fallen zu lassen. Sein Konter kam zu spät, denn sie war schon wieder aus seiner Reichweite getänzelt und lachte ihn gewinnend ins Gesicht.


    "Ich hab doch gerade erst angefangen, Meister", stürmte die junge Frau auch schon wieder auf ihn ein und wirkte so frisch und ausgeruht wie zu Beginn dieses Kräftemessens.


    Wie lange kämpften sie nun schon? Er vermochte es nicht zu sagen. Die Zeit bestand hier nur aus Sand, Blut und Tot. Seine Gegnerin, die Schülerin, die er wie eine Tochter aufgezogen und wie einen Nachfolger trainiert hatte, war nun dabei, ihm gehörig den Hintern zu versohlen. Sie wirbelte scheinbar mühelos wie ein Derwisch um ihn herum, ließ schnelle Schläge auf ihn einprasseln und er hatte trotz seiner jahrelangen Erfahrung immer mehr Mühe, mit ihr Schritt zu halten. Parade links, Ausweichen rechts, schneller Konter, zwei Stöße auf Rippenhöhe, doch die gingen beide ins Leere. Das Schwert eng am Körper drehte sie sich wie eine Tänzerin an ihm vorbei. Ihr hüftlanger, eng geflochtener, platinblonder Zopf peitschte in sein Gesicht und die eingearbeiteten Metallapplikationen an seinem Ende rissen das Fleisch seiner linken Wange auf. Er knurrte. War er wirklich schon so alt, dass ihn so ein Kratzer scherte? Viel mehr grämte ihn, dass er vergessen hatte, dass seine Gegnerin in ihrer Gesamtheit eine Waffe war. Vergessen, das war der Grund, warum sie hier standen. Er wollte nicht noch mehr vergessen. Mit einem wütenden Grunzen warf er sich zur Seite und nutzte den Schwung seines eigenen Körpers, um den Stab kraftvoll wie eine Sense zu werfen. Es war knapp und sein unkonventioneller Angriff hätte sie beinahe getroffen. Ihr leichtfüßiger Salto über die rasiermesserscharfen Klingenenden des rotierenden Stabs kam fast zu spät und er hörte das Reißen von Stoff, bevor er hart auf den Boden aufschlug und der Aufprall ihm die Luft aus den Lungen trieb. Kurz wurde es dunkel und er versuchte die Benommenheit abzuschütteln, rollte sich auf den Rücken, versuchte sich aufzurichten. Als nächstes spürte er jedoch einen nackten Fuß auf seinem freien, von zahlreichen blutenden Schnitten übersäten Oberkörper, der ihn niederhielt. Sein Blick glitt das schlanke Bein hinauf, registrierte den zerschnittenen Stoff ihrer Hose und das Blut, das aus der Wunde am Oberschenkel ran, wo eine Klinge seines Stabs sie gestreift hatte. Er sah höher, registrierte wohlwollend ihre drahtige doch dennoch frauliche Erscheinung, fixierte schließlich ihre Augen und lächelte. Sie vereinte Vorzüge aus mehreren Welten und hatte zweifellos das Feuer ihrer Mutter und ihres Vaters geerbt.


    Er war nur der Hammer und der Amboss gewesen, hatte geholfen ihren Stahl zu schmieden. Sie brauchte ihn jetzt nicht mehr.


    "Ein guter Kampf!",erwiderte sie sein Lächeln und blickte dann zur Tribüne wo ein einzelner, in eine Robe gehüllter Zuschauer das Schauspiel verfolgt hatte. Auch der Unterlegene blickte zu der Gestallt und lächelte matt doch dankbar. Dankbar für die Jahrzehnte, die er hatte ihm dienen dürfen. Der Verhüllte nickte langsam, wohlwollend und diese Geste mochte beiden gelten.


    Das Nächste, was Arsani spürte, war das kalte Metall ihrer Klinge an seinem Hals. Ihre Blicke trafen sich erneut und es bedurfte keiner weiteren Worte. Mit einer schnellen, kraftvollen Bewegung stieß sie mit der Spitze der doppelschneidigen Waffe zu. Das Metall grub sich durch seinen Kehlkopf, durchschnitt seine Halsschlagader und schrammte über seine Wirbelsäule, wo Nervenbahnen durchtrennt wurden. Blut spritzte aus der Wunde und quoll ihm aus dem Mund, als sie die Klinge wieder herauszog und die Waffe achtlos in den Sand warf. Die junge Frau ging neben ihm in die Knie und Tränen sammelten sich in ihren so unwirklich smaragdgrünen Augen, als das Blut des Zabrak sie besudelte und ihr Haar durchtränkte, das auf ihre hastige Bewegung hin auf seiner Brust gelandet war. Wunderschöne Augen die sein Tor in die Erlösung waren. Er spürte nichts mehr und Dankbarkeit durchströmte ihn. Zärtlich bettete sie seinen Kopf in ihren Hände und blieb bis zum Ende an seiner Seite. Das Letzte, was Arsani sah, war ein dunkler Schatten, der hinter seinen ganzen Stolz trat, ihr beinah zärtlich die Hand auf die Schulter legte und dem treuen Diener die letzte Aufwartung zuteil werden ließ.


    "Es ist vollbracht!", knurrte es in neutralem Tonfall unter der Kapuze hervor. "Er ist frei! Ich bin stolz auf dich!", löste der Beobachter seine Hand von ihrer Schulter, trat neben sie und streckte sie der Kriegerin entgegen, um ihr aufzuhelfen.


    Jen nickte, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah zögerlich auf die ausgestreckte behandschuhte Hand ihres Herren. Dann ergriff sie diese, ließ sich aufhelfen, nickte dankbar und sah dann auf den Leichnam herab. Eine leichte Verneigung als Ehrbekundung folgte.


    Doktor Kaidhera kam auf seinen Stock gestützt und gefolgt von zwei Bediensteten, die eine Antigravliege schoben, in die Arena geschlurft. "Dämlicher Zabrak!", zeterte der greise wirkende, doch noch immer äußerst umtriebige Mediziner, während seine Leute den Toten aufbahrten. "Diese Sauerei! Eine einfache Injektion hätte seine Ende wesentlich angenehmer machen können. Das hier war Wahnsinn!", polterte er wenig taktvoll und erntete einen bösen Blick der jungen Frau.


    "Er wollte als Krieger sterben und nicht als degenerierter sabbernder Trottel, der keine Kontrolle mehr über seinen Geist hat. Jeder andere Weg wäre der eines Feiglings gewesen. Zeigen sie gefälligst etwas mehr Respekt", giftete Jen ihn an, erntete jedoch nur ein "Pahhh!".


    Anschließend schlurfte der gealterte Balmoraner zu der Liege und blickte auf den toten Zabrak herab.


    "Du warst immer ein sturer Trottel! Aber das ich dich mal überleben würde...", murrte er leise und kaum hörbar. Dann wandte er sich um und zeigte mit dem Stock in einer harschen Bewegung auf ihre blutgetränktes, linkes Hosenbein. "Das da... will ich mir zeitnah ansehen!", sprachs, deutete eine Verbeugung vor ihrem Herren an und knurrte etwas Unfreundliches zu seinen Assistenten, die daraufhin eiligst den Toten auf der Liege fortschaften. Dann verließ auch der Doktor wackeligen Schrittes die Arena und so hörte er ihr abfälliges "Pahhh!" nicht mehr, was eine nahezu perfekte Kopie seiner Reaktion auf den Freitod des Zabrak war.


    Die junge Kriegerin seufzte, stutzte dann jedoch. War das wirklich ein knurriges, leises Lachen, das da unter der Kapuze ihres Herren hervordrang?


    "Du bist wirklich ein Spiegel deiner Mutter!", klang das ehrlich amüsiert, fast schon fröhlich. Sie sah ihn erstaunt an und blickte in funkelnde, bernsteinfarbene Augen. Noch nie hatte sie ihn lachen hören und noch nie hatte er über ihre Mutter gesprochen. Arsani war fast 16 Jahre ihre einzige Familie gewesen. Eine andere hatte sie nie kennen gelernt.


    "Komm, meine Tochter! Es ist Zeit, dass du deinen angestammten Platz einnimmst. Wir haben einiges zu bereden. Doch zuerst soll der Doktor seinen Willen bekommen und dann ... brauchst du ein Bad. Arsani würde nicht wollen, dass du meine Gemächer mit seinem Blut besudelst. ", lenkte er ihre Schritte mit sanftem Nachdruck aus der Arena. Jen ließ es geschehen, immer noch wie gelähmt von den Worten des Sith. Ihres Vaters?


    Zurück blieb nur das Blut und die Waffen im Sand, die wie stumme Zeugen geduldig auf eine neue Hand warteten, die sie zu führen wusste.


    "Armseelig der Schüler, der seinen Meister nie übertrifft!" (Leonard da Vinci)

  • Hope

    „Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance.“ (Victor Hugo)



    06.07.16 nach dem Vertrag von Coruscant
    Patroullienverband Endurance im Anflug auf Tripple Zero.


    "Austritt aus Hyperaum in 5 ..."
    Captain Christopher Slive krampfte seine Rechte um die Lehne seines Kommandosessels.
    " ... 4 ..."
    Abgesehen vom Navigationsoffizier schien die ganze Brücke den Atem anzuhalten.
    "... 3 ..."
    Der Notruf ließ sie alle das Schlimmste erwarten.
    "... 2 ..."
    Doch was konnte noch Schlimmer sein, als die schier unausweichliche Niederlage? In den letzten Monaten war die Flotte rapide dezimiert worden. Sie standen mit dem Rücken zur Wand.
    "... 1 ..."
    Es gab kaum noch Hoffnung. Sie kämpften einen aussichtslosen Kampf gegen einen übermächtigen Feind und er hasste die zahllosen Mikrosprünge von einem Krisenherd zum Nächsten, die ihn und seine Crew nun schon beinahe 24 Stunden auf den Beinen hielten.
    "... 0 ..."
    Das Wabern des Hyperraums wich der bekannten Sternenkonstellation des Kerns und in diesem Augenblick wünschte Chris sich, er hätte das Kommando über die Redemption nicht abgeben.
    Die Paralyse angesichts des niederschmetternden Anblicks währte jedoch nur einen Wimpernschlag.
    "Kurs halten! Frontaldeflektor verstärken, bereit machen für Einschlag.", durchbrach seine feste Stimme die gespenstische Stille die sich angesichts der brennenden Trümmer eingestellt hatte, auf die das Schiff mit hoher Geschwindigkeit zuhielt. Seine Crew funktionierte angesichts seiner Befehle denn diese wurden umgehend umgesetzt.


    Sein neues Schiff, die Corell Dawn, eine Thranta Corvette in der Flottenträgerausführung, war Teil des kleinen Geleits für den Schlachtkreuzer Endurance, der zwischen den Kernwelten patrouillierte. Der kleine Verband war gerade auf dem Weg nach Corellia gewesen als ihn der Notruf von Tripple Zero erreichte.


    Schilde flammten auf und Erschütterungen ließen das Deck vibrieren, als die Dawn von einem Wrackstück touchiert wurde, das wohl einmal der Ausleger einer Verteidigungsstation gewesen war. Zahllose kleinere Schrottstücke ließen die kinetischen Frontschilde aufleuchten.
    Dann waren sie durch den Trümmergürtel und Chris erlaubte sich einen kurzen Seufzer der Erleichterung.
    "Statusbericht!", blaffte er unbeabsichtigt streng, doch niemand nahm Anstoß daran. Er war schließlich der Captain.


    "Bugschild bei 35 Prozent. Aufladung hat begonnen. Keine Schäden.", meldete der Technikoffizier, was Chris mit einem kurzen Nicken kommentierte,


    "Sir, Meldung von der Endurance, der Fardom und der Nynx. Sie sind noch da!", kommentierte der junge mirilanische Funkoffizier die Meldungen der anderen Schiffe. Viel zu jung für den Kampfeinsatz befand Chris, doch in der aktuellen Zeit zählte jede halbwegs fähige Hand.


    "Die Wampa?", lag seine Frage unbeantwortet in der Luft den eine Antwort erübrigte sich, als ein gleißender Feuerball an Steuerbord vom Ende der Geleitfregatte zeugte.
    Der Captain hatte überhastet beigedreht, um sein Schiff aus der Gefahrenzone zu bringen und so den Trümmern die Breitseite seines Schiffes mit viel Angriffsfläche präsentiert. Ein fataler Fehler für ihn und die restlichen 300 treuen Seelen an Bord.


    "Steuermann, halten sie Formation an Backbord Position 09 der Endurance. Status der Verteidigungsflotte?", erhob sich Chris von seinem Stuhl und trat naher an das Sichtfenster in dem das Herz der Republik zunehmend größer wurde. Details waren eigentlich nicht nötig. Er erkannte auch so, dass die Schlacht um den Planeten verloren war. Die Flotte brannte im Orbit und wurde mit kalter Effizienz Stück für Stück ausgeschaltet. Sie hatte keine Chance gegen die ewige Flotte der Zakuul.


    "Ich empfange Notrufe auf allen Frequenzen. Der Gegner ist nicht aufzuhalten.", schwang Fassungslosigkeit und Angst in den Worten des Mirilaners mit.


    "Ruhe bewahren! Alarmstart für alle Jäger. Sie sollen die Steuerbord Flanke der Endurance decken, und so den Verlust der Wampa kompensieren. Taktik geben sie mir endlich ein störungsfreies Bild aufs Holo."
    Die Mon Calamari die diesen Posten inne hatte fluchte kurz und heftig in ihrer Heimatsprache und schlug auf die Konsole.
    "Zu viele Interferenzen durch die Schlacht und die gegnerische Flotte stört zusätzlich unsere Sensoren. Ich versuche unsere Daten mit denen der anderen drei Schiffe zu vervollständigen. Das kann aber ein paar Minuten dauern, Captain", antwortete sie dann jedoch ruhg doch mit leicht resignierendem Unterton auf Basic.


    Chris verschränkte die Arme hinterm Rücken und registrierte die grünen Punkte, die auf dem Taktikholo wie ein schwarm emsiger Insekten aus den verbündeten Schiffen strömten. Einer davon war Clionas Jäger und er wünschte ihr insgeheim viel Glück. Was jetzt zählte war Ruhe und Zuversicht auszustrahlen doch es fiel ihm zunehmend schwerer die Fassung zu wahren.


    „Machen sie es so!“, nickte er der Mon Calamri kurz zu und sah dann wieder aus dem Frontfenster.

    Die beiden Blockadebrecher ihres kleinen Verbandes zogen gerade mit flammenden Triebwerken an der Dawn vorbei und würden die Speerspitze ihres Entsatzes bilden. Einem Entsatz der so sinnlos war wie alles an diesem Krieg.


    „Meldung von der Endurance. Admiral Zelotta für sie, Captain.“, meldete der Comoffizier.


    Unwillkürlich straffte sich Chris. Zelotta war ein Relikt, das das Oberkommando ausgegraben und unter allen Ehern wieder in den Dienst gepresst hatte, als kompetentes Führungspersonal zunehmend Mangelware geworden war. Der Mann war ein Urgestein, das sich seine Pension im Exil auf Naboo mehr als verdient hatte. Chris kannte keine Details aber angeblich war sein Austritt aus der Navy wohl nicht ganz freiwillig gewesen, doch es war ihm egal was da geschehen war. Für ihn zählte nur, dass der alte Mann kein Lametta tragender Schreibtischhengst war sondern wusste was er tat.


    „Stellen sie ihn durch!“, gab er dem Mirilaner zu verstehen und wendete sich dem Comholo zu, das sich umgehend aufbaute.
    „Admiral! Wie lauten ihre Befehle?“


    Der gealterte, vollbärtige Haudegen lächelte schwach.
    „Captain!“, nickte er grüßend.
    „Ich hatte gerade eine kurze Unterredung mit den Resten des Flottenkommandos. Man hat mir befohlen uns umgehend zurückziehen und einen Sammelpunkt im Outer Rim ansteuern.“
    Chris sah kurz zum Frontfenster wo sich die Nynx und die Fardom weiter unter Vollschub in Richtung Feindflotte entfernten und sich ihnen inzwischen auch das recht ansehnliche Kontingent an Raumjägern der Endurance angeschlossen hatte. Das sah nicht wie ein Rückzug aus.


    „Ihr Blick zeigt mir, dass sie erkannt haben, dass ich gerade dabei bin, einen direkten Befehl zu missachten. Meine Frage an sie und ihre Crew lautet daher. Wie entscheiden sie sich?“
    Chris wollte schon zu einer Antwort ansetzen doch Zelotta hob einhalt gebietend eine Hand.


    „Wir haben einen Notruf nahe der feindlichen Blockade aufgefangen. An einem Punkt wo zwei Feindschiffe zerstört oder beschädigt wurden. Der Funkspruch war lückenhaft. Jedenfalls scheint an den Koordinaten eine Schwachstelle in der feindlichen Formation zu existieren und eine kleine Flotte an Zivilschiffe versucht dort in den offenen Raum durchzubrechen. Ich beabsichtige ihnen zu helfen. Die Fardom und die Nynx sowie alle Jäger der Endurance sind bereits auf Angriffskurs. Coruscant mag heute fallen aber die Werte der Republik müssen überdauern.“, schloss der Admiral seine Erklärung ab.


    Chris blickte kurz fragend zu seinem ersten Offizier worauf der Zabrak nur mit grimmigem Gesichtsausdruck nickte.


    „Die Dawn steht bis zum Ende an ihrer Seite Admiral! Geben sie uns ein Ziel!“, antwortete er Zelotta daraufhin.


    Dieser lächelte aufmunternd.
    „Ich habe einige erstklassige Weinreben die auf mich warten, Capitain. Das Ende kann ruhig noch etwas auf sich warten lassen. Decken sie einfach weiter unsere Flanken. Wir übertragen die Missionsparameter an ihre Taktik. Übrigens, gute Idee mit dem Datenabgleich!“, nickte der Admiral.
    „Danke Sir, ich leite das Lob weiter.“, erwiderte Chris der es nie gemocht hatte sich mit fremden Federn zu schmücken.


    Der Admiral nahm Haltung an und salutierte!
    „Für die Republik! Bringen wir diese Zivilisten in Sicherheit, Captain!“


    Chris erwiderte den Gruß
    „Möge die Macht mit uns sein!“, antwortete er recht unkonventionell doch seine Zeit bei den Jedi auf Alderaan hatte ihre Spuren hinterlassen. Und da alle Hoffnung scheinbar verloren war, konnte es nicht Schaden auch nach Strohhalmen zu greifen.


    Die Comverbindung wurde beendet und Chris wand sich wieder dem Taktikholo zu, dem nun wirklich mehr Informationen zu entnehmen war als noch Minuten zuvor.
    Die schiere Anzahl der gegnerischen Schiffe war erdrückend. Wie ein gigantisches Netz hielt die feindliche Flotte auf Coruscant zu und erstickte jeden Widerstand mit ihrer überlegenden Waffentechnik.


    Der kleine Verband um die Endurance war keine wirkliche Bedroghung für den Gegner und wurde daher aktuell noch ignoriert. Das verschaffte ihnen einen Vorteil, zumal sie sich im relativ ungeschützten Rücken der feindlichen Schiffe befanden. Mit Höchstgeschwindigkeit bewegte sich der republikanisceh Entsatz auf die Koordinaten des Zivilen Hilferufs zu. Die Dawn an der Backbordflanke des Schlachtschiffs, um dem Waffenstarrenden Titan mit ihren Flakgeschützen gegen schnelle Jäger zu decken. Auf Steuerbord hatte das Jägerkontingent seines Schiffs die gleiche Aufgabe.


    „Alle Schiffe bereit machen. Auf Kernschussweite vorrücken. Konzentriert das Feuer immer auf ein Schiff. Zielt auf die Triebwerkssektionen und Waffensysteme.“, drang Zelottas Stimme durch den offenen Gefechtskanal.
    „Nynx und Fardom, weiter vorrücken. Brecht durch die feindliche Linie und gebt den Zivilschiffen Deckung!“


    Rauschen überlagerte die Transmission.


    „Ihr habt den Admiral gehört! Werfer laden, Zielwahl mit der Endurance abstimmen. Feuer auf mein Kommando!“, befahl Chris und beobachtete den Vorstoß der beiden Blockadebrecher mit ihrer Jägerbegleitung.


    Jubel brandete auf der Brücke der Dawn auf, als die Speerspitze das Feuer auf einen Kreuzer der Zakuul eröffnete und dieser durch eine volle Topedosalve von 60 Jägern erst Schlagseite bekam und dann explodierte.


    Die Reaktion des Feindes ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Schlagartig waren diese Tropfenförmigen Jäger des Gegners überall. Wie ein Schwarm wilder Hornissen fielen sie über die Speerspitze her und innerhalb von Sekunden erloschen über ein Dutzend republikanische Jägersignale auf dem Taktikholo.


    Chris unterdrückte einen Fluch und sah zu seinem Waffenleitoffizier.


    „Haben wir ein Ziel!?“, fragte er mit grimmigem Unterton.


    „Bestätige!“, erwiderte dieser.


    „Zielvorgabe von der Endurance. Feindschiff auf Null-Komma-Elf.“


    Chris versuchte durch das Frontfenster das Ziel auszumachen doch das war angesichts des Schlachtenchaos kaum möglich. Nun er würd es gleich zu Gesicht bekommen.


    „Feuer!“, befahl er mit sichtlicher Genugtuung, als die schweren Geschütze der Endurance ihr Plasma in Richtung Feind schleuderten.


    Die beiden Turbolaser der Dawn wirkten dagegen nahezu wie Nadelstiche doch das kompensierte der Träger mit einem wahren Strom an Erschütterungsraketen, die dem Plasmafeuer folgten.


    Die Wirkung des Angriffs war weniger Spektakulär als zuvor. Das Triebwerk des Feindschiffs explodierte unter dem gebündelten Feuer und sämtliche Lichter verloschen. Dann driftete es langsam aus der Formation.


    „Neues Ziel auf Komma-Null-12!“, meldete die Taktik.


    „Weiterfeuern! Schaffen wir einen Korridor für die Zivilisten!“, befahl Chris und sämtliche Müdigkeit war aus seinen Knochen verschwunden. Das Adrenalin tat seine Arbeit.


    „Meldung von der Speerspitze. Sie sind durch und gehen mit den Zivilschiffen in Formation!!“, erklang die euphorische Stimme des Mirilaners und erneut brandete Jubel auf.


    „Bleiben sie bei der Sache. Zum Feiern bleibt Zeit wenn ….“


    „Drei Feindschiffe entarnen sich auf Steuerbord der Endurance!“, unterbrach ihn die Warnung seiner Taktikoffizierin.


    „Es ist eine Falle! Wir werden alle sterben“, jammerte jemand wurde jedoch umgehend von Slives erstem Offizier recht unsanft zum Schweigen gebracht, und von zwei Sicherheitskräften weggeschleift.


    Chris studierte unterdessen fieberhaft das sich aktualisierende Taktikholo. „Unsere Jäger sollen sich formieren um …“


    Die Zakuul ließen ihm keine Zeit für weitere Befehle. Ohne weitere Vorwarnung eröffneten diese das Feuer und dezimierten große Teile des Jägerschirms. Gleichzeitig schlug schweres Feuer in die Flanke des nun ungeschützten Schlachtschiffs. Dessen Schilde brachen fast umgehend zusammen.


    Unwillkürlich umfasste Chris das Amulett das er um den Hals trug. Das Amulett das nun ein anderes Bild beherbergte, als noch vor wenigen Monaten.

    Das Holo des Admirals brachte ihn zur Besinnung
    „Bringen sie diese Zivilisten hier raus. Wir kümmern uns um diese Kreuzer!“, schrie Zelotta über Explosionen und ächzendes Metall hinweg. Gleichzeitig eröffnete die Endurance das Feuer auf die neuen Gegner, während sie aus der Formation ausbrach und sich dem Gegner zuwandte, ihm ihre noch starken Frontschilde entgegenhielt. Ein kurzer Salut seitens des Admirals dann brach die Verbindung zusammen.


    „Aufschließen zur Zivilflotte!“, befahl Chris tonlos und zucke unwillkürlich zusammen als die Fardome, die den Rückzug der bunt zusammengewürfelten Transportschiffe deckte, in einem gleißenden Feuerball verging. Dann lag der Sperrgürtel der Feindflotte hinter ihnen.


    „Beidrehen! Wir setzen uns ans Ende des Konvoys und decken ihren Rückzug. Navigation, übermitteln sie Sprungkoordinaten an alle Schiffe. Sammelpunkt Omega!“, überflog Chris noch während des Befehls kurz die laufende Statusanzeige im Taktikholo. Über 80 Prozent aller Republikanischen Jäger war zerstört worden, doch es blieb keine Zeit Details abzurufen. Wichtig war, dass sie aktuell nur ein Zivilschiff zu beklagen hatten und das die Zakuuljäger für den Moment zurückgedrängt worden waren, auch wenn ihre eigenen Jagdmaschinen dafür einen hohen Blutzoll bezahlt hatten.


    Die Endurance hatte sich nun gänzlich den drei Feindschiffen zugewendet, jedoch schwiegen inzwischen die meisten ihrer Geschütze. Ein Rucken ging durch das riesige Schiff, dann flammten die Triebwerke in einem letzten Aufbäumen auf und schoben den Kolos direkt in die feindliche Formation.


    Die Dawn hatte inzwischen ihr Wendemanöver beendet und schickte eine letzte Salve Raketen in Richtung des nächsten Feindschiffes, die jedoch wirkungslos blieb.


    „Rückzugsbefehl an alle Schiffe Traktorkontrolle, bereithalten Rettungskapseln an Bord zu nehmen. Hangarkontrolle, schaffen sie Platz für die verbleibenden Jäger der Endurance.“, befahl Chris wie in Trance, denn er wusste was nun kommen würde. Allerdings hätte er mit einem größeren Strom an Rettungskapseln gerechnet. Als die Republikanische Valor in einer gigantischen Explosion schließlich zwei der Zakuul Schiffe mit in den Untergang riss konnten gerade einmal 12 Kapseln erfasst werden. Die Zeit war zu knapp gewesen das Schiff zu evakuieren.
    „Danke alter Mann!“, raunte er leise, ob der Aufopferung des Admirals und seiner Mannschaft. Zu mehr war keine Zeit, denn das verbleibende Feindschiff konzentrierte sein Feuer umgehend auf die Dawn, die den Rest des Konvois abschirmte. Erschütterungen liefen durch die Decks als sich das Plasma des Gegners durch die Schilde fraß und Hüllenplatten zum Schmelzen brachten.


    „Volle Energie auf den Antrieb! Sprung einleiten sobald alle an Bord sind.“, schrie Chris und strauchelte als eine Explosion das Schiff erbeben ließ.
    Mit Genugtuung sah er beim Aufrappeln, wie zuerst die Zivilschiffe und dann die Nynx in die trügerische Sicherheit des Hyperraums flohen. Dann hörte das Feuer des Gegners auf. Fragend sah Chris zu seiner Taktik Offizierin. Die Mon Calamari wusste den Blick zu deuten.


    „Der Feind bleibt zurück. Wir sind außer Waffenreichweite! Scheint so als hat die Explosion der Endurance den Antrieb des verbleibenden Feindschiffs in Mitleidenschaft gezogen. Wir entkommen!“, meldete sie nüchtern.


    „8 Kapseln geborgen. Letzter Jäger an Bord! Starten kann davon aber so schnell keiner mehr.“, kam eine Durchsage über Com. Zweifellos von einem der Verantwortlichen der offensichtlich überforderten Hangarkontrolle. Die Stimme klang jedenfalls ziemlich genervt.


    „Verstanden, bestätigte Chris.
    „Lieutnant, bringen sie uns hier weg!“, befahl er gen Steuer und ließ sich schwer seufzend in seinen Stuhl fallen.


    Als die sichtlich angeschlagene Dawn schließlich einige Sekunden später in den Hyperraum sprang jubelte niemand auf der Brücke. Die Blicke der Offiziere und Untergebenen lagen auf dem Captain des Schiffs. In ihren Mienen lag Fassungslosigkeit, Verzweiflung und Angst. Nur sein erster Offizier blickte grimmig wie eh und je.


    Schwer atmend erhob sich Chris wieder aus seinem Stuhl. Dabei bestätigte er die Schaltung für die schiffsweite Comverbindung.


    „Hier spricht der Captain! Ich bedaure ihnen Mitteilen zu müssen, das Coruscant gefallen ist. Die Flotte wurde besiegt. Die Besatzung der Fardom und Endurance und viele unserer Piloten haben sich heute geopfert, um einem Zivilen Konvoi die Flucht zu ermöglichen. Ihr Opfer war nicht vergebens. Für den Moment sind wir entkommen. Die Rettung dieser Leute ist ein Lichtblick in dieser dunklen Zeit. Wir haben einen hohen Preis bezahlen müssen und der Krieg scheint verloren. Ich weiß, das viele von ihnen Zweifel haben, ob sich ein weiterkämpfen überhaupt lohnt. Ich sage es lohnt sich! Solange wir Leben und die Werte der Republik am Leben halten gibt es Hoffnung. Wir haben den Sith getrotzt und auch dieser neue Feind ist nicht unbesiegbar. Vertraut in euch und eure Kammeraden. Coruscant mag gefallen sein, aber wir sind noch nicht besiegt. Möge die Macht mit uns allen sein!“


    Mit diesen Worten beendete er den Rundruf und wendete sich seinen Offizieren zu.


    „Ich möchte bis Morgen 1500 einen umfassenden Statusbericht über den Zustand des Schiffs, detaillierte Inventurlisten über Personal und Material, eine Auflistung über Ladung und Konfiguration der geretteten Schiffe und einen taktischen Analysebericht des Schlachtverlaufs. Zuvor gönnen sie sich aber alle 6 Stunden Schlaf. Das ist ein Befehl! Lassen sie sich von der Gamma Schicht ablösen. Com, ich möchte in 20 Minuten eine Direktverbindung zu Captain Tzul von der Nynx. Stellen sie ihn direkt in mein Quartier durch. Wir müssen unser weiteres Vorgehen abstimmen.
    Commander, sie haben bis zur Ablösung die Brücke.“, nickte er seinen erstem Offizier zu und wand sich zum Gehen.


    Die unfassbare Müdigkeit die seinen Körper überflutete wurde nur von der Sorge zurückgedrängt, die sich mit stahlhartem Klammergriff um seine Eingeweide gelegt hatte. Bevor er mit Captain Tzul sprach musste wissen, ob Cliona diesem Inferno entkommen war. Sein Weg führte ihn daher zuerst in den Hangar, sich immer wieder seine eigenen, vielleicht illusorischen Worte vor Augen haltend.


    Noch gab es Hoffnung!


    „Es ist die Hoffnung, die den schiffbrüchigen Matrosen mitten im Meer veranlaßt, mit seinen Armen zu rudern, obwohl kein Land in Sicht ist.“ (Ovid)

  • Im Auge des Sturms


    Wir müssen Hoffnung haben, um die Zukunft zu genießen. Wir wollen lieber eine schlimme Gegenwart mit schöner Aussicht als umgekehrt. (Jean Paul)



    16 nVC kurz nach der Schlacht um Coruscant
    RNC 78473 Corell Dawn, in der trügerischen Sicherheit des Hyperaums


    Als Captain Christopher Slive sein Quartier betrat, sah man ihm die Erleichterung deutlich an.


    Cliona lebte. Ihr Jäger war zwar abgeschossen worden, doch es war ihr gelungen sich mit dem Schleudersitz zu retten. Es war nahe der Dawn passiert und er dankte im Stillen dem wachsamen Crewmen, der an der Nahbereichsüberwachung Dienst getan hatte und die Traktorkontrolle über den Ausstieg informiert hatte.


    Ein kurzer Blick mit Doktor Vernom hatte genügt, um seine Sorge gänzlich zu ersticken. Zumindest körperlich würde die Pilotin genesen. Ein paar Stunden im Koltotank, mehr bräuchte es nicht, doch zuvor hatten kritischere Patienten vorrang. Er war einige Minuten an ihrer Liege verblieben, schweigend und unendlich müde. Sie selbst war sediert worden und reagierte nicht auf seine Anwesenheit doch sie lebte und das war es, was ihm Hoffnung und Kraft gab weiter zu funktionieren. Es hatte jedoch einer Injektion seitens der protestierenden Schiffsärztin bedurft, dass er überhaupt in der Lage gewesen war letztendlich den Weg in sein Quartier anzutreten.
    Das Aufputschmittel erfüllte seinen Zweck. Noch durfte er sich nicht ausruhen. Pünktlich auf die Minute erwachte das Com auf seinem Schreibtisch und er nahm das Gespräch mit Captain Tzuhl entgegen.


    Der Anblick des Whiphiden war wie immer imposant. Der massige pelzige Nichtmensch mit der langen Hauern knurrte grüßend.
    "Captain, viele tapfere Krieger sind heute einen ehrenhaften Tot gestorben. Dieser hier ist stolz, an ihrer Seite gestanden zu haben und brennt darauf ihr Opfer in den kommenden Schlachten zu rächen! Was ist unser nächstes Ziel?", fragte er in seltsam gluturalem aber gut verständlichem Basic.
    Chris lächelte müde. Er fragte sich, welche Ehre darin lag chancenlos abgeschlachtet zu werden, achtete aber die Sichtweise seines Gesprächspartners.
    "Captain, ich bin froh das die Nynx es geschafft hat diesem Hexenkessel zu entkommen. Was wir als nächstes tun wollte ich hier und jetzt mit ihnen klären.", nickte er sacht dem Holo zu.
    Der Whiphide straffte sich.
    "Weisen sie den Weg, Sir! Dieser hier und seine Crew wird folgen!", erwiderte er stolz.


    Chris wunderte sich nicht über die Worte. Selbst ranggleich war er der dienstältere Offizier und der Whiphide stellte, so wie er ihn in den letzten Wochen kennen gelernt hatte, hierarchische Ordnung über alles.


    Das Gespräch dauerte weitere 10 Minuten und am Ende hatte Chris einen vergleichsweise umfassenden Überblick über den Zustand der Nynx und was wichtiger war ... sie hatten einen groben Plan, auch wenn ihre Lage von Minute zu Minute aussichtsloser erschien. Kurz nach ihrer Flucht war sämtlicher Holocomkontak mit Corruscant abgebrochen und es galt das Schlimnmste zu befürchten. Was seine Crew jetzt brauchte war ein Lichtblick und ein Ziel und keine Gedankenbilder eines brennenden Tripple Zero. Daher hatten er und Captain Tzuhl vereinbart nur ihren jeweiligen Kommandostab ins Vertrauen zu ziehen und den privaten Comverkehr der Besatzung aus Gründen der Sicherheit komplett zu unterbinden. Kein ungewöhnlicher Schritt im Angesicht ihrer Situation und die Crew würde keinen Verdacht schöpfen. Nachrichtensperren waren zu Kriegszeiten an der Tagesordnung. Man wusste schließlich nie wer mithören kann und ein unbedachtes falsches Wort zu einem Familienangehörigen konnte ganze Welten ins Verderben reißen, wenn der Feind Details zu Standorten von Flotten und deren gegenwärtigen Flugzielen erfuhr. So lange sie nichts genaues wussten war es besser Hirngespinsten entgegen zu wirken. Wenn sie Corellia erreichten, würden sie weiter sehen. Noch stand nicht fest wie sie weiter vorgehen würden, doch eine Allianz mit der CorSec war gegenwärtig ebenso wahrscheinlich wei der Weiterflug in den Äußerren Rand, in der Hoffnung dort, an Sammelpunkt Omega, auf weitere versprengte Schiffe der Republik zu stoßen und dann eine Gegenoffensive zu organisieren.
    Alles Entscheidungen die sie erst fällen würden, wenn sie seine alte Heimat erreichten. Doch bis dahin war es ein langer Weg, denn sie waren nur so schnell wie das schwächste Glied in ihrem kleinen Konvoi. Die Nynx und Dawn hätten die Strecke in ein paar Stunden zurücklegen können, doch mit diesem einen alten Passagiershuttle im Schlepptau würde der Flug nun fast einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Zeit, in der sie machtlos gegen die Ungewissheit und die Verfolgung durch die Zakuul waren. Bisher schien jedoch diesbezüglich alles ruhig. Vielleicht wollte der Feind ja, dass es Überlebende gab, die berichten konnten was vorgefallen war, vielleicht war ihr kleiner bunt zusammengewürfelter Haufen aber auch einfach nicht wichtig genug, um auch nur das kleinste Segment der feindlichen Flotte dafür zu entbehren? Fragen über die sie beide letztendlich nur mutmaßen konnten.


    Chris rieb sich die Schläfen und schickte eine kurze Notiz mit Anweisungen an seine Kommandocrew, als er das Gespräch mit dem Captain der Nynx beendet hatte. Anschließend legte er sich in Uniform auf sein Bett und starrte an die Decke bevor er das Mittel nahm das Doktor Vernom ihm mitgegeben hatte und das dem Aufputschmittel entgegen wirken sollte. Obwohl die Müdigkeit nahezu sofort in seine Knochen zurückkroch fand er nicht sofort in den Schlaf. Gedanken jagden einander und er ließ es zu.
    Wie es seiner resoluten Tante und seinem Onkel, dem altgedienten Admiral wohl ergangen war? Hatten sie den Planeten noch verlassen können? Nein, entschied er. Es war Unwahrscheinlich, dass sie ihr Zuhause aufgeben würden. Seine Tante würde ihre Pension mit einem Nudelholz gegen die Droiden der Zakuul verteidigen wenn es nötig war und wahrscheinlich damit sogar Erfolg haben und Onkel Geof ... nun er würde wohl niemals seinen Posten verlassen. Sein Schreibtisch war groß und man konnte sich gut dahinter verschanzen. Chris lächelte als er an Clionas erste Begegnung mit seiner "Familie" dachte. Damals war die Galaxis trotz der Bedrohung durch das Imperium noch ein anderer ... ein sichererer Ort gewesen. Wie es wohl um Alderaan stand? Ob Nestro die Redemption gerade auf seine gewohnt steife, doch überaus kompetente Art in die Schlacht führte? Wie stand es um die Enklave? Alles Fragen auf die er keine Antwort wusste.


    Endlich übermannte ihn die Müdigkeit und die nächsten 5 Stunden schlief er so fest wie noch nie zuvor in seinem Leben. Das Schlafmittel erfüllte seine Funktion und vor allem hielt es unliebsame Träume fern.


    "Nur wer verzaged, ist im Sturm verloren.“ (Emanuel Geibel)

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