[Spielhilfe] Der Beginn des Jedi-Daseins

  • Vorwort:


    Die Spielhilfe für den Einstieg ins Jedi-Dasein erhebt keinen Anspruch auf völlige Richtigkeit. Sie soll vor allem den Spielern von Anwärtern/Jünglingen einen groben Überblick verschaffen, und sie enthält teilweise auch meine persönlichen Vorstellungen, die nicht jedes mal sichtbar gekennzeichnet ist. Dabei habe ich versucht, möglichst viele Fragen zu berücksichtigen, die man sich so stellen mag, wenn man als Neuling in das Umfeld der Jedi kommt.


    Als Quelle diente dabei vor allem die Wookieepedia, die ihrerseits auf die verschiedensten Quellen zurückgreift. Dabei verzichte ich jedoch nicht auf direkte Quellen wie: Buch, Film, Serie, Roman, oder Spiel. Viele dieser Quellen spielen jedoch in Zukunft oder auch in der Vergangenheit und daher herrscht ein reges Interpretieren und Spekulationen zu vielen Themen unter den Rollenspielern.



    Der Anfang


    Dein Charakter wurde von einem Jedi gefunden, oder jemand brachte ihn zu einem Jedi und er wurde dort auf seine Machtempfänglichkeit hin positiv getestet? Herzlichen Glückwunsch, dann wird er vermutlich nach erster Überprüfung direkt zum Tempel von Tython oder zu einer anderen Enklave der Jedi verschifft werden. Einfachhalber werden wir hier über den Fall reden, wenn er nach Tython kommt, es dürfte aber überall relativ gleich sein.


    Moment! Wie wird er überhaupt überprüft und getestet?
    Was das Getestetwerden angeht, vermutlich ungefähr so wie Anakin in Episode I. In unserer Spielzeit finden wahrscheinlich noch keine Midichlorianer-Tests zur Geburt statt, da das Konzept der Midichlorianer den Jedi vermutlich noch unbekannt ist. Und selbst Anakin in viel späterer Zeit wurde trotz fortgeschrittener Technologie dennoch Prüfungen unterzogen, obwohl sein Midichlorianerwert vom Gerät schon festgestellt worden war. Man kann also annehmen, dass dies in unserer Zeit ebenso das einfachste Mittel ist, herauszufinden, ob jemand machtempfänglich ist, abgesehen davon, dass man die Machtsensitivität einer Person als erfahrener Jedi unmittelbar spüren mag.


    Gut, getestet wurde mein Charakter nun, was ist mit der Überprüfung?
    Jedi sind nicht kurzsichtig, und sie arbeiten mit der Republik zusammen. Am wahrscheinlichsten ist es also, dass mit Hilfe der üblichen Standardverfahren ermittelt wird, ob das potentielle Ordensmitglied nicht mal kriminell war, oder ob es z. B. nicht rein zufällig der Sohn vom Imperialen Admiral X ist. Das wäre ja durchaus wissenswert.


    Was sollte ich über Tython wissen?
    Tython ist der Ursprungsplanet der Jedi, auch wenn sich die ersten Machtforscher dort noch nicht als solche bezeichneten, sondern als Je'daii. Zu unserer Zeit sind die Jedi die einzigen Siedler auf dem Planeten, abgesehen von den Bewohnern des Dorfs Kalikori, die auf Tython strandeten und dann illegal dort blieben.
    Die Route nach Tython, die lange verloren war und erst im Jahre 2 NVC von Satele Shan wiederentdeckt wurde, mag mittlerweile ein offenes Geheimnis sein. Der Weg dorthin ist dennoch schwer und vor allem sehr gut bewacht. Das sollte ungebetene Gäste, Touristen, Verwandte oder auch nur Abenteuerlustige zuverlässig fern halten. Bei Besuchern (abgesehen von den Jedi selbst) dürfte es sich also vor allem um militärisches Personal handeln.


    Mein Charakter kommt also auf der Orbitalstation von Tython an?
    Ja, und falls dies noch nicht geschehen ist, werden deinem Charakter wohl hier, oder spätestens im Tempel, seine persönlichen Habseligkeiten abgenommen werden. Wieso das?! Einfach gesagt: Die Jedi haben es nicht so mit persönlichen Besitztümern. Alles, was dein Charakter für die Ausbildung und seinem Leben auf Tython brauchen wird, wird ihm gegeben werden. Dabei ist anzunehmen, dass gerade die Andenken an Familie oder Freunde genau das sind, was er nicht behalten darf. Das "Wieso?" mag besser zu verstehen sein, wenn man sich das Thema "Jedi und Bindungen und Besitztümer" genauer anschaut. Solltest du das bei Start nicht berücksichtigen, kannst du damit rechnen, dass dir die fraglichen Gegenstände früher oder später auf der Oberfläche von einem anderen Mitspieler-Jedi abgenommen, und im Lager verschwinden werden. Daher mache es am besten schon von vornherein.


    In Ordnung, jetzt bin ich mit dem Shuttle auf der Oberfläche von Tython gelandet und beim Jedi Tempel, was nun?
    Die genauen genausten Details sind mir nicht bekannt, noch dass sie irgendwo erwähnt werden. Die Reihenfolge in dem ich das weitere schildere, mag also auch problemlos vertauscht werden können. Man kann durchaus davon ausgehen, dass tatsächlich der Hohe Rat der Jedi dafür zuständig ist, neue Mitglieder aufzunehmen, oder dass in diesen Kriegszeiten zumindest ein Ratsmitglied oder entsprechend befugter Jedi-Meister sich darum kümmert. Es ist also nicht vollkommen unrealistisch oder undenkbar, dass man gleich am Anfang der Großmeisterin des Ordens – Satele Shan – und dem Rest des Hohen Rats zumindest einmal kurz vorgestellt wird.


    Ohje, also in der Ratskammer... und weiter?
    Wie schon erwähnt, gibt es nicht viele Quellen. Je nach Alter des Neuankömmlings könnte man annehmen, dass einem entsprechend ein paar Fragen gestellt werden. Da die Großmeisterin und die Ratsmitglieder des Ordens aber gerade in diesen Kriegszeiten recht beschäftigt sein dürften, wird das sicher nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen. Daraus sollte man aber nicht ableiten, dass geschlampt wird, und man sollte auch nicht vergessen, dass diese Jedi die Höchsten der Höchsten in der Ordenshierarchie sind. Die lassen sich wohl kaum reinlegen.


    Jedi haben eine Hierarchie?
    Ja, haben sie. Das steht aber schon in anderen Guides genauer und erkläre ich hier nicht nochmal extra. Kurz um von unten nach oben: Jüngling/Anwärter ->Padawan -> Ritter -> Meister -> Räte -> Hoher Rat. Jedi des Service Corps „vermute“ ich in der Hirarchie beim Padawan, wenn man auch sicher eine Spezialisierung in einem Fach anerkennen und entsprechend auf Rat hören wird. Nur weil sie eine Hierarchie haben, heißt dass nicht dass die Jedi blind gegenüber Wissen sind, wenn es jemand „unter ihnen“ sagt. Respekt untereinander wird aber auf jeden Fall herrschen und auch groß geschrieben werden. Wenn jemand meint „auf dauer“ einen völlig respektlosen meckernden Jedi spielen zu können, liegt er schlicht falsch.


    Mein Charakter ist also vorgestellt und geprüft worden. Was passiert als nächstes?
    Dein Charakter wird offiziell in den Jedi Orden aufgenommen. Damit beginnt er sein Jedi-Dasein. Er beginnt als Jedi-Anwärter bzw. Jüngling. Das sind zwei Bezeichnungen für dieselbe Ausbildungsstufe; ein paar Rollenspieler nennen die Jüngeren einfach "Jünglinge", die Älteren (etwa ab 14) "Anwärter".
    Gerade wenn es um einen Jüngling geht, wird sich nun wohl ein Jedi-Seher den Frischling ansehen. Ob der Jedi-Seher darüber meditiert oder gleich eine Vision empfängt, in welchen Clan dein Charakter kommen soll, ist wohl Sache der eigenen Vorstellung. Klar ist aber, dass er den Neuling danach in einen der Clans stecken wird. Du hängst also nicht planlos mit deinem Anwärter in der Luft und bist nicht darauf angewiesen den nächstbesten Jedi zu fragen, was du eigentlich tun sollst, sondern erhältst gleich zu Beginn einen Platz im Orden.
    Bei Jedi mit einer sehr problematischen Herkunft (z. B. einem konvertierten oder gefangengenommenen Sith oder einer schwer traumatisierten Person) mag dies anders sein; hier muss der Char noch vorbereitet und der Platz erst noch gefunden werden. Einen solchen Charakter würde ich einem Anfänger im Jedi-RP aber ohnehin nicht empfehlen.


    Habe ich was verpasst? Was für ein Clan?
    Jünglinge werden zumindest in Zeit nach der Ruusan Reformation (Zukunft) üblicherweise in Clans eingeteilt. Es gibt verschiedene Clans mit verschiedenen Schwerpunkten. Einige Beispiele sind bekannt und auf Wookipedia zu finden. Ein solcher Clan kommt, je nach Betrachtungsweise, einer Familie, einer Klasse oder einer andere gemeinschaftlichen Gruppierung am nächsten. Als Jüngling, „wenn“ man schon in früher Kindheit zum Orden kommt, verbleibt man etwa eine Dekade in ihm. Zusammen lernen und leben: Das dürfte der übliche Weg sein, zumindest wenn man einen Kinder-Charakter spielt, der als Baby oder Kleinkind in den Orden kam.


    Und wenn ich einen älteren Charakter spiele?
    Für ältere Charaktere ist für unsere Spielzeit nicht Näheres bekannt, zumindest hätte ich noch keine Quelle gefunden. Daher ist die Länge und die Art wie jene ausgebildet würden wohl Spekulation. So mag einer argumentieren dass ein Erwachsener schon mehr Wissen hat, was durchaus zu einem Jedi gehört und daher weniger lange lernen muss, während der andere sagt, dass er manches schlicht nicht so leicht glauben kann, was die Philosophien oder die Möglichkeiten mit der Macht betrifft, gegenüber einem Kind oder Jugendlichen. Kurz um: Da kann in beide Seiten über eine Verkürzung der Ausbildungszeit spekuliert werden. Dass sie verkürzt werden kann halte ich für wahrscheinlich, denn wenn ein Kleinkind mit drei Jahren in den Tempel kommt wird es sicher anderes gelehrt bekommen als ein zehn jähriges Kind mit Grundschuldbildung oder einem Erwachsenen. Nur dass "wie sehr" ist eben das Problem und Ansichtssache.


    Ich würde empfehlen auch einen älteren Charakter dennoch in einen Clan zu stecken. Wenn man allerdings glaubt, dass es für die älteren Charaktere keinen Clan gibt, soltle man immernoch von Klassenuntericht ausgehen oder dass man entsprechend einen Mentor zugewiesen wird. Man hängt also sicher nicht einfach so gelangweit auf dem Tempelhof herum, sondern "wird" auf die eine oder andere Art stetig unterrichtet werden, wie alle anderen auch.


    Gut, dann ist mein Charakter jetzt also in einem Clan. Gibt es einen Rundgang, oder wie lernt er den Tempel kennen?
    Den gibt es sicherlich. Irgendjemand wird deinen Charakter sicher einmal herumführen und ihm zeigen, wo was ist. Das kann ein anderer Spielerchar (SC) sein oder auch ein Nicht-Spielerchar (NSC), also eine Figur, die nicht von einem Spieler gelenkt wird (wie Meister Strayen auf der oberen Tempelebene). Dann würde dieser Rundgang, wie vieles andere, eben nur in deiner Phantasie stattfinden. Es kann natürlich auch ein frei erfundener Jedi sein, der kurzfristig für diesen Zweck von einem andere Spieler dargestellt wird.
    Beachte dabei, dass der Tempel um einiges größer sein dürfte als im Spiel dargestellt. Das führt zu einem typischen Rollenspiel-Problem in MMORPGs, nämlich dass ein Raum als etwas völlig anderes ausgespielt wird als das, was man sieht. Wenn also die Medizinische Station (kurz Medi) für den einen Spieler plötzlich an einem ganz anderen Ende des Tempels liegt als für den anderen, sollte man sich nicht wundern.


    Und wo schläft mein Charakter, und wo wohnt er?
    Im Tempel, wäre die einfache Antwort, aber das geht auch genauer: Je nach Rang in der Ordenshierarchie etwas anders. Als Anwärter wird dein Charakter mit seinem Clan zusammen schlafen und wohnen. Du kannst also von Schlafsälen oder Räumen ausgehen, die mindestens vier Personen beherbergen. Für einen Padawan hingegen wird es wohl entweder ein Zweierkammer oder sogar ein eine einzelne Kammer geben. Egal ob man aber nun Anwärter oder Padawan ist: Man sollte von einer eher spartanischen Einrichtung ausgehen.


    Prima, ein Gefängnis! Was lernt mein Charakter jetzt aber genau?
    Das werde ich im nächsten Abschnitt erklären.

    "Die Freiheit des einen hört dort auf, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt"
    "Wenn die Winde des Wandels wehen, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen"

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  • Das Jedi-Einmaleins


    Du weißt nun, wie dein Charakter nach Tython kam, was er alles so hinter sich gebracht hat, um ein Teil des Jedi Ordens zu werden, und wo er nun wohnt. Was du jetzt noch wissen solltest, ist, was er so lernt und worauf er achten sollte. Beginnen wir mit dem, was er lernt:


    Eines der ersten Dinge, die ein Jedi-Anwärter lernt, ist der Jedi-Kodex, der einem Mantra gleicht. Ich empfehle – so man des Englischen mächtig ist – sich den Artikel "Jedi Code" bei Wookipedia anzusehen. Dort gibt es nämlich auch noch viele detailliert ausgeschriebene Richtlinien, nach denen ein Jedi sein Leben führt, neben dem Kodex. Das sollte einen recht schönen Einblick bescheren, wie die Ziele, Wertvorstellungen und Lebensgewohnheiten eines idealen Jedi aussehen.
    Neben dem Kodex gibt es auch noch die sogenannten "drei Säulen": Macht, Wissen, Diziplin. Ein Anwärter wird sicher innerhalb seiner ersten Tage und Wochen im Orden mit diesen Grundlagen konfrontiert werden, da gerade der Jedi-Kodex den Jedi auf seinem gesamten Lebensweg begleiten wird und er ihn im Laufe seines Lebens auch immer besser und tiefgreifender verstehen wird.


    Ich lese so ungern...
    Du bist gerade dabei, diesen Thread zu lesen. Du willst ins Rollenspiel einsteigen, wo man über geschriebenen Text eine Geschichte erzählt. Da schaffst du ein wenig mehr für ein stimmiges Ausspielen der Rolle sicher auch noch. Gerade um die 5 Zeilen des Kodex wirst du nicht herumkommen. Deren Wortlaut zu kennen, ist das Minimum für alles Jedi-RP; man braucht als Anwärter/Padawan nicht viel, aber das schon.
    Manche Spieler unterteilen in "Moral-" und "Daseinskodex". Das scheint den deutschen Wikis jedipedia.de und jedipedia.net geschuldet zu sein; zumindest habe ich diese Unterteilung noch nirgendwo anders gesehen. (Die Einträge der beiden Jedipedias sind grundsätzlich mit noch weit größerer Vorsicht zu genießen als die der Wookieepedia.) Demnach wäre das Mantra, von dem wir hier sprechen, der "Moralkodex" - was immer diese Bezeichnung ausdrücken soll, denn mit Moral hat der Spruch wenig zu tun.


    Damit es nicht zu Verwechslungen kommt und weil ich ihn als so wichtig angepriesen habe, zitiere ich ihn hier:


    "Es gibt keine Gefühle, nur Frieden.
    Es gibt keine Unwissenheit, nur Wissen.
    Es gibt keine Leidenschaft, nur Gelassenheit.
    Es gibt kein Chaos, nur Harmonie.

    Es gibt keinen Tod, nur die Macht."


    Es gibt verschiedene Fassungen mit leicht unterschiedlicher Formulierung. Diese hier wird im Spiel selbst erwähnt und daher schätze ich sie als Standard der Zeit ein, in der wir spielen. Der Kodex wird auf viele unterschiedliche Arten interpretiert und so wird es auch, bis auf ein paar Grundlagen, viele von einander abweichende Meinungen geben. Dies kann auch Möglichkeiten für das Rollenspiel bringen. Beachten sollte man dabei aber, dass der Kodex damit nicht aussagt, dass ein Jedi keine Gefühle kennt oder glaubt allwissend zu sein, oder gar unsterblich.


    Gut, gelesen. Was muss ich abseits des Kodex noch alles lernen?
    Neben grundlegenden philosophischen Gedanken und Richtlinien wird natürlich auch der Umgang mit der Macht gelehrt. Das kann man sich als eine lange, langsam fortschreitende Ausbildung vorstellen. Jedi haben es nicht so sehr mit Eile, sondern gehen die Dinge gern gründlich und mit Bedacht an. Es gibt aber auch noch sehr viel anderes, was der Alltag eines Jedi-Anwärters mit sich bringt: Er hat noch sehr viel anderes zu lernen, und viel Freizeit hat er sicher nicht! Wookieepedia zitiert einen schönen Ausschnitt aus dem "Buch der Jedi" bezüglich dessen, was der Jedi-Jüngling/-Anwärter der Zukunft lernt. Ich will zumindest einen kleinen Teil davon mal laienhaft ins Deutsche übertragen:


    "Die Morgenroutine bestand im Studium über die Wege der Macht. Diese Studien gingen in die Mittagsklassen über, in denen man Politik und Geschichte tausender Welten und Kulturen studierte. Nach dem Mittagessen wurde obligatorisch sportliches Training betrieben, welches den Körper des Anwärters in erstklassige Form brachte. Zusätzlich wurde verlangt, dass die Schüler sich, über den Tag verteilt, die Zeit für fünf verbindliche Meditationssitzungen freihielten."


    Das nur als kleiner Ausschnitt aus dem ganzen Artikel, damit man sich den Alltag eines Jedi Anwärters besser vorstellen kann. Wie bindend die Reihenfolge ist oder was in der Zeit, in der wir spielen, sonst noch anders sein mag – gerade bezüglich älterer Anwärter – ist unbekannt. Ich persönlich würde mich zumindest an den erwähnten Lernstoffen orientieren. Neben dem, was er an Pflicht außerhalb oder innerhalb des Tempels zu tun hat, wird es einem Padawan wohl kaum anders ergehen, was das stetige Lernen angeht, denn bei den Jedi zählt der Spruch: "Man lernt niemals aus."


    Mein armer, geschundener Charakter! Wenigstens gibt es in Star Wars die Droiden für die Hausarbeit...
    Die gibt es zwar tatsächlich, aber als Jedi-Anwärter – und vermutlich auch aufwärts – wirst du wohl zumindest für das ein oder andere selbst verantwortlich sein und dich mit deinen eigenen zwei Händen darum kümmern.


    Wieso denn das?
    Vermutlich soll sich dein Charakter in Demut üben, oder es gibt einfach zu wenige Jedi, die sich um so viele Droiden kümmern wollen. Vielleicht wollen sie auch schlicht Energiezellen sparen, oder es gibt noch andere Gründe, die mir gerade nicht einfallen. Es ist eben so. Ein schöner Ausschnitt aus dem "Buch der Jedi" sagt über die Kleidung – und noch über etwas mehr – übersetzt etwa folgendes aus:
    "Wenn du schlafengehst, falte sie ordentlich zusammen und lege sie ans Fußende deiner Matte. Wenn du vom Training durchgeschwitzt bist, wasche sie. Wenn deine Stiefel schmutzig werden, poliere sie. Sag nicht dem Droiden, er soll es tun; tue es selbst. Eine schmutzige oder zerknitterte Kluft wird dir eine Maßregelung bescheren. Wenn das allerdings das Einzige ist, was dich dazu bewegt auf deine wenigen Besitztümer zu achten, dann weißt du das was du hier im Tempel hast, nicht zu schätzen."


    Da Jedi recht spartanische Gesellen sind, die weniger Wert auf Wandschränke voll Kleider oder Regale voll Schnickschnack legen, sollte die Hausarbeit auch für die beschäftigten Jedi-Anwärter und -Padawane noch zu schaffen sein.


    Kann mein Charakter wenigstens nach dieser Tagestortur so richtig auf den Putz hauen?
    Eindeutig: Nein. Jedi zu sein ist mehr als ein Leben als Schüler oder die Ausübung eines Berufes. Man wird bei Feierabend also nicht seine Lebensansicht und alle Philosophien mal eben wie ein Mantel ablegen und am morgigen Tag wieder anziehen. Vergleiche es lieber mit einer Religionszugehörigkeit, der Ausübung eines Naturkultes oder sonstigem aktivem Glauben und Leben.
    Wenn du also einen Charakter willst, der jeden Abend saufen geht, Party machen will, Glücksspiele zockt wie ein Weltmeister, jeden beklaut oder sich durch ein paar mehr Betten – mit Inhalt – schlafen will, dann solltest du davon absehen, einen Jedi zu spielen, denn dass dir das ein ernsthafter Jedi-Spieler abkauft und sein Charakter den deinen für einen Jedi hält, wird dann doch eher unwahrscheinlich.
    Das heißt nicht, dass ein Jedi null Spaß versteht und nichts anderes als Lernen, Training und Pflicht kennt. Aber es heißt zumindest, dass das so ziemlich das Wichtigste für den Charakter sein dürfte, was es gibt. Es mag durchaus Abstufungen gehen, die in eine noch extremere oder etwas lockerere Richtung gehen. Aber ein Jedi, der seiner Pflicht keine Bedeutung beimisst, wäre vermutlich keiner mehr.


    Zu bedenken ist auch, dass es in diesen Zeiten besonders wenig Ritter und Meister gibt durch den Krieg im allgemeinen aber auch durch Erignisse wie den Angriff auf Coruscant und auf Tython. Die Plätze um ein Padawan werden zu können, sind also stark begrenzt und es wird nicht automatisch jeder zum Padawan, nur weil er die „Initiate Trials“ bestanden hat, die die Grundvoraussetzung darstellen. Deshalb gilt erst recht: Willst du ein mal ein Padawan mit deinem Charakter werden, spiele ihn so aus dass dein Charakter sich dessen auch bewusst ist. Die wenigsten, wenn überhaupt, werden das schwarze Schaf der Jünglinge oder Anwärterschaft zum Padawan nehmen wollen, wenn es so viel Erfolg versprechende Lernende gibt, die sich wahrhaft Mühe geben und es damit viel eher verdient hätten.


    Ich will trotzdem einen Jedi spielen. Wie muss ich mich verhalten? Muss ich bei der Jedi-Hierarchie etwas beachten?
    Hier, in diesem kleinen Einstieg für das Ausspielen eines Jedi-Anwärters, will ich nur darauf eingehen wie Jedi sich für gewöhnlich ansprechen.

    • Jeder Anwärter/Padawan nennt einen Ritter oder aufwärts "Meister" und spricht ihn üblicherweise mit dessen Nachnamen an.
      Wenn du also mal hörst, dass ein Anwärter einen anderen Jedi mit "Meister" anspricht, heißt das nicht unbedingt, dass das Gegenüber ein Jedi-Meister ist. Sagt das hingegen ein Ritter zu einem anderen Jedi, so kann man davon ausgehen, dass der Gegenüber tatsächlich ein Jedi-Meister ist, oder sein eigener ehemaliger Meister.
    • Anwärter und Padawane untereinander reden sich meist mit "du" und Vornamen an.
    • Ritter oder Meister untereinander bleiben meist förmlich und verwenden "Ihr" und den Nachnamen.
    • Ritter oder Meister sprechen Anwärter und Padawane wahlweise mit "du"/"Ihr" und Nachnamen/Vornamen an.
      Das hängt von Geschmack und Gewohnheiten des Ritters oder Meisters und auch von Alter und Stand des Anwärters/Padawans ab. (Einen 8-jährigen Jüngling wird man sicherlich duzen, einen 38-jährigen ehemaligen Sith-Schüler vielleicht nicht unbedingt.)


    Diese Regeln gelten, solange man sich nicht näher kennt. Bei näherer Bekanntschaft wird die Anredeform vermutlich etwas individueller gehandhabt. So kann es sein, dass sich zwei Jedi Ritter duzen und mit Vornamen anreden oder zwei Padawane sich "ihrzen". Diejenigen, die in der Hierarchie weiter unten stehen, sollten aber generell lieber fragen, ob sie den Jedi vor sich anders ansprechen dürfen. Am höflichsten wäre es wohl, abzuwarten bis man dies angeboten bekommt.
    Natürlich ist es auch eine individuelle Sache, wie viel Wert ein Jedi auf Etikette legt und wie er auf einen Bruch der Etikette reagiert.
    Oft wird dein Charakter gar nicht wissen, wer auf ihn zukommt. Im Zweifelsfall sollte man dann besser die höhere als die niedrigere Anrede verwenden, also "ihrzen".


    Viele Benimmregeln ein Jedi hat...
    He, du bist nicht Yoda.


    Ach ja, was sind diese „Initiate Trials“?
    Nach Abschluss seiner Ausbildung als Jüngling/Anwärter wird sich dieser drei Prüfungen stellen müssen, die zusammen in Englisch als „Initiate Trials“ bezeichnet werden. Welche genau in "dieser" Zeit genutzt werden, kann man nicht sicher sagen, aber ich halte die folgende Variante durchaus für passend und realistisch:


    1. Den Kodex rezitieren und dazu aufsagen, wie man persönlich den Kodex interpretiert.
    2. Ein Lichtschwert bauen, wobei die Materialien bis vom Orden gestellt werden und/oder gefunden werden müssen, wie im Falle des persönlichen Lichtschwertkristalls.
    3. Eine individuelle Aufgabe oder einen kleinen Auftrag bewältigen, der von entsprechend Höherstehenden/Verantwortlichen gestellt wird.


    Bin ich denn endlich durch?
    Mit diesem Abschnitt ja. Wenn mir noch mehr einfällt, kritzele ich es einfach noch dazu. Kommen wir aber nun zum letzten Teil der Spielhilfe.

    "Die Freiheit des einen hört dort auf, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt"
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  • Empfehlungen


    Hast du mir nicht schon jede Menge empfohlen, was ich tun und lassen soll?
    Schon, aber es gibt noch ein paar konkrete Punkte, die sicher nicht schaden. Eine andere Meinung kannst du ja trotzdem noch haben und es anders machen.
    Na gut, dann schieß mal los... aber dann ist Schluss!
    Dann ist Schluss. Um es etwas kürzer zu gestalten, das Ganze als Aufzählung:


    1. Rangwahl
    Überlege dir am besten vor Spielbeginn genau, als was du beginnst. Es mag reizvoll sein, einen Anwärter direkt beim Einstieg zu spielen, doch birgt es ebenso den Nachteil, dass du nach der Jahreseinteilung oben, mindestens ein oder ein paar Jahre mehr Rollenspiel betreiben müsstest, ehe du aus Sicht mancher zu einem Padawan aufsteigen kannst. Genau so verhält es sich mit dem Padawan der Ritter werden will, nur noch viel schlimmer, da sind es Standard gemäß nämlich 12+ Jahre zum Aufstieg und da kann man gegenüber der Anwärterzeit nicht groß darüber spekulieren.
    Wenn du also irgendwann in deiner Spielzeit ein mal aufsteigen willst, ist es besser, wenn dein Charakter schon nahe an der Grenze zu dem liegt, wohin du aufsteigen willst. Andernfalls müsstest du wahlweise ein völlig unrealistisches Lerntempo annehmen oder aber deinen Charakter im Eilzugtempo altern lassen, während die Charaktere der anderen um dich herum im Normaltempo lernen und altern. Und es ist bei weitem nicht jeder Spieler bereit, so ein Zeitparadoxon zu akzeptieren.
    Oft gesehen ist ein Zeitverhältnis von 1:1 bis 1:2. Das bedeutet: Realzeit entspricht Ingame-Zeit oder aber 1 Tag/Monat/Jahr Realzeit bedeutet 2 Tage/Monate/Jahre Ingame-Zeit. Wenn du aus irgendeinem Grund die Zeit stärker raffen willst, solltest du dir das gut überlegen, denn du spielst nicht allein. Wenn dein Charakter in einem Jahr drei Jahre älter wird, ist es aber immer noch bei weitem unauffälliger und wird eher geduldet werden, als wenn er nach einer Woche plötzlich fünf Jahre älter ist und nach der nächsten schon zehn Jahre.


    2. Tython ist kein Internat oder Schulhof
    Ein Leben als Jedi ist nicht für jeden Spieler hinter dem Charakter etwas. Öfters wird dann als Hintergrund das hergenommen, was man vom RL (Real Life, echtes Leben) her kennt, um dem Ganzen etwas mehr „Pepp“ zu geben. So wird aus dem Tempel von Tython das Mädcheninternat, wo man miteinander hinter dem Rücken der älteren Jedi über den und jenen lästert oder dem nächsten schmucken Padawan auf sein Sitzfleisch schaut – oder die männliche Variante noch ganz woanders hinschaut. Sicher kann so etwas auch bei Jedi vorkommen, es sollte allerdings nicht überhandnehmen, und es sollte die allgemein religiösere Atmosphäre nicht unterwandern. Darauf sollten alle miteinander achten.
    Es gibt sicher Bereiche, in denen Tempel mehr einer Akademie/Universität ähnelt, wie das Archiv. Aber wenn man schon Vergleiche ziehen will, wäre ein Priesterkolleg, eine Abtei oder auch ein Tempel voller buddhistischer Klostermönche sicher die bessere Orientierungswahl als ein Landschulheim für Teenager auf dem Weg zum Abitur. Angeblich soll die Jedi-Philosophie sowieso stark an den Buddhismus angelehnt sein. Das heißt nicht, dass man nur noch stillschweigend mit gesenkten Kopf durch die Gänge geht oder sein Mahl isst, aber vielleicht auch nicht gerade schreiend durch den Tempel rennt – außer man will sich den Ärger der anderen Jedi einfangen.


    3. Der Orden - ein Niemandsland?
    Es ist kein Clanmeister oder ausgebildeter Jedi-Ritter da? Du suchst vergebens einen Heiler, oder es ist nirgendwo eine Wache zu finden? Dann hast du vielleicht dass Problem dass du nur die Spielercharaktere des Orden mit einbeziehst, und vergisst wie viele andere Jedi (NPC) da noch herumlaufen sollten. Wenn dein Charakter an einem Tag keinen ausgespielten Unterricht hatte, war er deshalb keineswegs untätig. Ein anderes Beispiel: Wenn Fleischräuber es bis auf den Tempelhof schaffen würden, würden die Wachen sie vertreiben, auch wenn diese Wachen nicht von Spielern dargestellt werden. Genauso ist es mit anderen Ereignissen. Wenn dein Charakter Trainingsstunde hat, wird auch ein Trainer da sein, auch wenn er gerade nicht ausgespielt wird, und wenn dein Char kurz davor ist sich zu erhängen, gibt es neben Geistheilern auch noch viele andere Jedi, die sicher nicht dabei zusehen würden.
    Wenn du Probleme, Vergehen, Lehrstunden, Krankheiten usw. mit anderen Spielern ausspielen möchtest, spiele sie in Gegenwart der anderen an. Aber gehe immer davon aus, dass es außer den Spielercharakteren noch viele andere Jedi gibt. Wenn keine Spielerchars zur Verfügung stehen, liegt es an dir, den Jedi-Orden mit all seiner Tiefe und seinen vielen Mitgliedern (von denen nur ein kleiner Bruchteil von Spielern dargestellt werden kann) in deiner Phantasie ins Leben zu rufen. Es liegt damit auch in deiner Hand, in welche Richtung dein Charakter geht, und nicht nur in der von anderen. Wenn dein Charakter ein ernsthaftes Problem hat, wird ein Jedi es wissen, auch wenn es kein anderer Spieler weiß. Wenn dein Charakter eine Verfehlung begeht, werden die Jedi es bemerken, auch wenn keine anderen Spieler dabei waren. Und es wird Konsequenzen haben. Genauso wie die Wachen auf dem Tempelhof den Fleischräuber-Überfall bemerken und darauf reagieren würden.


    4. Das Tempo des Lernens
    Zur Krönung des Ganzen noch der Klassiker und der gefährlichste Balanceakt zugleich. Gerade wenn du neu im Rollenspiel unter den Jedi bist, wirst du merken, was welcher Anwärter/Padawan kann, und du magst geneigt sein, dich daran anzupassen. Durchaus nicht verkehrt, doch berücksichtige auch, wie weit dein Charakter in seiner Entwicklung ist. Wenn du als frischer Anwärter einem Fast-Ritter-Padawan in der Telekinese die Stirn bieten kannst, läuft etwas verkehrt. Wenn du nach einer Woche schon über die Hälfte aller Jedi-Fähigkeiten verfügst, ebenso. Die Ausbildungen dauern nicht umsonst so lange, und neben dem Umgang mit der Macht gibt es noch jede Menge anderes zu lernen. Es ist nicht verkehrt, auch mal der Langsamste in einem Fach zu sein, oder auch mal der Dümmste. Nicht jeder rafft alles auf Anhieb, und sei die Erklärung noch so gut. Dein Charakter ist damit noch lange keine Niete. Und wenn er nun mal der ist, der am wenigsten lange im Orden ist, wird er wohl auch der sein, der auch erstmal am wenigsten kann.


    Und damit wären wir am Ende der kleinen Spielhilfe angelangt. Ich hoffe, dass sie dir etwas weiterhelfen konnte.


    Möge die Macht mit dir sein – das ist der Standard-Abschiedsgruß der Jedi!



    Anmerkung zum Schluss:


    Da gerade die Jedi Themen oft zu hitzigen Diskussionen führen, bitte ich darum mögliche Kritik über den Inhalt in einem extra Thread auszulagern. PN Diskussionen werde ich keine führen.

    "Die Freiheit des einen hört dort auf, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt"
    "Wenn die Winde des Wandels wehen, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen"

    2 Mal editiert, zuletzt von Deikan () aus folgendem Grund: Überarbeitung

  • Die Spielhilfe wurde überarbeitet und ist nun neutraler auf alle Rollenspieler ausgelegt. Feedback bitte nach wie vor nicht hier oder per PN liefern, sondern durch diesen Thread.

    "Die Freiheit des einen hört dort auf, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt"
    "Wenn die Winde des Wandels wehen, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen"

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