Beiträge von Gryth

    Manchmal kann ein Würfelsystem auch helfen, Spieler dafür zu sensibilisieren, dass ein Scheitern nicht direkt bedeutet, dass ihr Charakter auf ganzer Linie versagt hat und das RP/der gesamte Plot damit ruiniert wurde.


    Ich habe leider oft genug erlebt, dass es Spieler gibt, die erstmal irritiert reagieren, wenn die Aktion, die ihr Charakter ausführt nicht auf Anhieb funktioniert, egal ob in einer Kampfsituation oder nicht. Diese Spieler an der Hand zu nehmen und mit Fehlschlägen zu konfrontieren (aka gescheiterten Würfen), hat - zumindest in vielen Fällen - dafür gesorgt, dass sie sich positiv weiterentwickelt haben und Spaß dran entwickelten, um ein Problem herum zu spielen. Sie haben gemerkt, dass auch ein Fehlschlag eine Chance für interessantes RP bedeuten kann und keine alles aufhaltende Blockade darstellt.


    Es gibt genug Leute, die manche Ergebnisse bewusst und ohne SL-Aufforderungen in die grausamen Klauen der Würfelgötter legen, eben um dem Spiel einen gewissen Zufallsfaktor und eine neue Dynamik durch fehlende Kontrolle zu geben, anstatt das Ergebnis selbst zu definieren.


    Gleichzeitig muss man als Spielleiter / fürs Würfelsystem-Verantwortlicher natürlich auch aufpassen, wie man es einsetzt. Handlungen auszuwürfeln, die für den Charakter eigentlich problemlos zu bewältigen sein sollten, kann negative Auswirkungen auf den Spielspaß der Leute haben. Ein gesunder Jedi mit einigen Jahren Lebenserfahrung sollte nicht würfeln, ob er einen Drei-Meter-Sprung schafft; will er gleichzeitig aber Blasterschüsse abwehren, blutet aus drei Wunden und hat einen angepissten Akk-Hund am Hintern hängen, sieht die Sache schon wieder anders aus ...

    24 und Padawan finde ich absolut ok, auch für einen Charakter, der seit Kindestagen an im Orden ist. Diese Tatsache sorgt schließlich nicht zwingend dafür, dass der Charakter deshalb bereits mit sieben Jahren als Padawan ausgewählt wird.


    Eine Jedi-Ausbildung ist kein Speedrun und die Gefährten, die man als Jedi und Sith bekommt jetzt auch nicht unbedingt Charaktere, die man als "normal" oder "durchschnittlich" einstufen kann. Im Gegenteil, seh ich sowas als Spielerkonzept, klatsche ich da mit gutem Gewissen den "Snowflake"-Stempel drauf.


    Letztendlich muss man immer beachten, was der Ritterschlag bedeutet:
    Der Charakter gilt damit als vollwertiger Jedi, fähig eigenständig und eigenverantwortlich wichtige Entscheidungen zu treffen und Missionen durchzuführen, an Kampfhandlungen - je nach Situation womöglich auch mit Befehlsgewalt (Natürlich nicht automatisch, Clone Wars ist noch eine Weile hin) - teilzunehmen und vor allem auch von nun selbst einen Padawan auszubilden.


    Einem Jedi, der den Ritterschlag mit 24+ erhalten hat, traue ich das - aufgrund meiner Erfahrung mit solchen Konzepten - dreimal eher zu als dem Speedrun-Ritter, der leider zwar oft ein sehr hohes Skill-Level besitzt (primär Schwertkampf, versteht sich), aber bei jedem anderen Aspekt, vor allem wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen, weiterhin die emotionale Reife eines jungen Padawans beweist.

    Festwoche:
    Klingt für mich aber auch, nach einer zu hohen Erwartungshaltung. Solche Großveranstaltungen bringen natürlich temporär wieder neue Spieler an einen Ort und beleben diesen, aber es ist sehr selten, dass sich dies dann auf Dauer hält, da die einzelnen Gruppierungen natürlich auch wieder in ihrem Gilden-RP verschwinden und das läuft meistens eben in Festungen / fernab der breiteren Öffentlichkeit.


    Die Nexusraum-Cantina wird allerdings weiterhin, wie schon erwähnt, sehr konsequent und regelmäßig bespielt, die Termine finden sich hier im Forum und es sind auch immer wieder Leute zu gegen, die das RP-Angebot dankend annehmen.


    Was das Verhalten der Neulinge gegenüber angeht und ohne den gesamten Kontext zu kennen: Klingt für mich alles stark nach einem massiven Kommunikationsproblem. Gerade Neulinge trauen sich oftmals nicht, Kritik zu üben und lassen sich schneller mal rumschubsen, da hilft am Ende nur selbst aktiv zu werden und ohne Scheu die eigene Meinung zu vertreten bzw. auch Punkte offen anzusprechen, die einen beim RP stören. Wenn man das Gefühl hat, in eine Rolle gedrängt zu werden, die man nicht will, muss man darüber reden, es steckt nicht immer böse Absicht dahinter, dass die Dinge so passieren, wie sie es tun, manchmal ist es auch einfach nur schlechte Kommunikation bzw. zu wenig Gespür für den anderen. Deshalb immer, egal ob Anfänger oder alter Hase: Maul aufmachen, wenn sich ein RP in eine Richtung entwickelt, mit der man sich unwohl fühlt und nicht mit Bauchschmerzen bei etwas mitmachen, um danach schweigend zu verschwinden.




    Nar Shaddaa:
    Wenn ich mich auf NS rumtreibe, dann eigentlich zu 90 % im Open RP. Ich werf einen Charakter in die Runde und schau was passiert. Das hat dazu geführt, dass ich - auch im ach so verdorbenen Open-RP - sehr interessante Charaktere und gute Spieler kennen lernen konnte.


    Ich filter allerdings auch sehr stark und behaupte ganz frech, dass man die Sorte, die sowieso nur auf eRP oder Beziehungsdrama aus ist, ohnehin sehr einfach erkennt und dementsprechend einen Bogen drum machen kann .... und da ich meistens Kerle spiele, fallen diese zu 90 % sowieso nicht ins Beuteschema der Sorte RPler, bei denen ich weiß, dass wir beide keinen Spaß am gemeinsamen RP haben.


    Man muss nicht mit jedem spielen und sich in jedes RP reinziehen lassen. Wenn klar ist, dass das Gegenüber einen anderen Zugang zum RP hat, sei es nun der ausgeprägte Beine-Spreiz-Reflex bei Schräglage, der Powerlevel oder allgemein der RP-Stil, dann kann einen niemand zwingen, sich mit dieser Person abzugeben.


    Der schlechte Ruf von NS kommt natürlich nicht von irgendwoher und ich stell auch ab und an einen Char irgendwo in eine Ecke, um meinen inneren Chaostouristen zu befriedigen und dem Unfall, der sich da gerade ereignet, wenn Lady Mando-Jedi-Sith mit ihrer zweiten Ehefrau über deren lesbische Beziehung mit der dritten, adoptierten Tochter streitet, zuzusehen ... aber ich muss kein Teil dieses Rollenspiels werden oder es großartig in meine kleine RP-Welt einfließen lassen.


    Es steht und fällt alles mit dem persönlichen Filter und auch das sieht man hier im Forum oft genug, wenn wieder irgendein persönliches "Die erzählen alle Lügen über mich"-Drama losbricht. Es ist immer ein sehr ähnlicher Schlag von Spielern und wenn man lernt, diesen zu erkennen, eröffnet sich auch für jene, die auf NS RP ohne das böse "e", das inkonsequente Drama und dergleichen suchen, einiges an Potenzial.

    Ich finde den Powerlevel des Charakters absolut überzogen. Wo soll sie mit ihren jungen Jahren denn noch hin, wenn sie sowieso schon weit über die Grenze der Fertigkeitsperfektion hinausgeschossen ist? Würde auch den Jedi-Meister-Rang zurücknehmen.


    Ehrlich gesagt seh ich an dem Char abgesehen von „läuft scheinbar gerne leicht bekleidet“ und „ist ziemlich op“ auch nicht so viel wirklichen Charakter durchschimmern. Ich würde an deiner Stelle das Skilllevel deutlich runterschrauben und ihr noch ein paar Ecken und Kanten (die mit einer Jedi-Ausbildung vereinbar sind) verpassen. Das macht sie weitaus interessanter als „kann alles besser als jeder andere“.


    Du verbaust dir nur selbst RP-Möglichkeiten, wenn du deinem Charakter schon im Vorhinein den „ist super mächtig“-Stempel aufdrückst, denn du schaffst damit bei deinem Mitspielern auch direkt sehr hohe Erwartungshaltungen, die - zumindest meiner Erfahrung mit Jedi-RP nach - die wenigstens erfüllen können. Lieber kleine Brötchen backen und dafür gemeinsam mit deinen Spielern wachsen. Gerade Sachen wie Schwertmeisterschaften erfordern ooc viel Wissen, denn ein mächtiger Charakter hat schließlich nicht weniger, sondern weitaus mehr Fähigkeiten, auf die er bei Konflikten zurückgreifen kann. Da reicht es im Kampf nicht „gekonnt zuzuschlagen“, sondern da werden Handlungen und Lösungen erwartet, auf die Otto-Normal-Jedi nicht kommt. Mächtig ist nicht, wer es in seine Backstory schreibt, sondern wer es auch spielerisch darstellen kann.

    Selbst zu Zeiten, als der Server noch voller RP-Projekte und Spieler war, war es nicht möglich, RP auf Coruscant zu etablieren. Dafür ist der Planet einfach zu groß und die einzelnen Orte zu verstreut. Ohne OOC-Absprache, Planung und Termine klappt da nichts. Alleine am Senatsplatz können zwei Leute sich stundenlang erfolgreich aus dem Weg gehen.


    Und ich habe jahrelang in einer Gilde mit Coruscant-Fokus gespielt und sehr viel Zeit in und um den Senat verbracht. Auch „damals“ war dort nichts los.


    Coruscant eignet sich super als Spielplatz, aber wenn man dort was aufbauen will, muss man viel Arbeit in ein RP-Projekt explizit dafür stecken und da stellt sich dann auch wieder die Frage, wozu dort was Neues machen, wenn der Großteil der Spieler im neutralen Raum oder auf Imp-Seite hängt?

    Um eine ausgelutschte Floskel heran zu ziehen: "Toleranz ist keine Einbahnstraße."


    Leider hör ich oft von Leuten, die Lore oder andere RP-"Vorschriften" (z.B. innerhalb einer Gilde), übertrieben ausgedrückt, als Verletzung ihrer Menschenrechte und Beschneidung ihrer kreativen Entfaltung sehen, dass "alle anderen" doch toleranter und verständnisvoller sein sollen und man die Störer halt einfach ignorieren kann. Aber umgekehrt?


    Wieso wird nicht auch akzeptiert, dass es Leute gibt, für die Loretreue, Bodenständig- oder Glaubwürdigkeit einen wesentlichen Teil zum positiven RP-Erlebnis beitragen und Charaktere, die diesen Faktoren widersprechen das eigene Spielerlebnis stören? Man sieht es auch hier in dieser Diskussion, direkt werden alle, die nicht der eigenen Meinung sind, über den "unfreundliche, arrogante RP-Nazis"-Kamm geschert, ohne den Willen, mehr als die Bestätigung der eigenen Vorurteile zu sehen.


    Laute Stimmen gibt es auf beiden Seiten, Beleidigungen und Grenzüberschreitungen inbegriffen. Aber genauso gibt es auf der Seite der "RP-Polizei" auch Leute, die Neulingen & Co eine helfende Hand reichen und jenen andere Möglichkeiten innerhalb der Spielwelt aufzeigen und beweisen wollen, dass Lore keine Kette ist, die einem die Hände fesselt, sondern vielmehr der Zugang zu einem anderen, aber immer noch gewaltigen Spielplatz voller Möglichkeiten und neuer, spannender Spielzeuge.


    Ich glaube niemandem, der behauptet, während seiner RP-Anfänge nicht selbst irgendeinen Blödsinn zusammen gespielt zu haben, aber jeder entwickelt sich weiter und lässt Altes hinter sich. Dazu gehört, wie auch Den glemte bereits erwähnt hat, dass man sich an die eigene Nase fasst und über das eigene Verhalten reflektiert, anstatt sich nur als Opfer zu sehen und damit den einfachsten, aber auch veränderungsresistentesten Weg zu gehen.

    ... uff.
    Foren zu lesen ist absolut toxisch für's RP-Erlebnis. Eigentlich weiß ich das. Warum ich es gerade wieder getan habe, verstehe ich auch nicht, war wohl neugierig. Aber immerhin bestätigt es mich: es ist überall gleich schlimm und verdirbt absolut die Laune dazu, mit Leuten spielen zu wollen und sich überhaupt in eine Community einbringen zu wollen. Bei einigen muss man scheinbar betteln, dass man mitspielen darf, kommt's einem so vor.


    Cheers.

    Dein Post liest sich aber leider auch, als würdest du gezielt das Negative suchen. Ich spreche dir deine schlechten Erfahrungen nicht ab, es gibt immer irgendwo Grüppchen, geschlossene Gesellschaften, eskalierte Diskussionen etc. Aber es gibt dazwischen auch jene, die neuen Spieler aufgeschlossen und hilfsbereit gegenübertreten und sie aktiv ins RP einladen.


    Ironischerweise ist der User über dir doch genau ein positives Beispiel dafür. Ein neuer Spieler, dessen Anfrage mit Informationen, weiterführenden Links und normalem Tonfall begegnet wurde.

    Ich würde persönlich auch davon abraten, einen Charakter vorab mit Beschreibungen im Sinne von "alle fürchten ihn" bzw. allgemein Eigenschaften, die anderen Spielern den Eindruck, den sie vom Char haben sollen, vordiktieren, zu schmücken.


    Wie Eeonwe schon sagte, ein Darth steht für ein sehr hohes Powerlevel und umso höher sind auch die Ansprüche, die deine Mitspieler an die Darstellung des Charakters haben.


    Wenn du möchtest, dass alle ihm mit Angst oder Ehrfurcht begegnen, musst du auch in der Lage sein, dies spielerisch zu transportieren und die Leute, die die Beschreibung lesen, werden auch mit entsprechenden Erwartungshaltungen ins RP gehen. Kannst du diese dann nicht erfüllen, untergräbst du dein eigenes Konzept. Wenn du es aber neutraler / undefinierter lässt bzw. deinen Mitspielern nicht indirekt vorschreibst, wie ihre Chars auf deinen zu reagieren haben, hast du weitaus mehr Spielraum.


    Natürlich sollte man von seinen Mitspielern erwarten, dass ihre Chars, auch ohne Vorkenntnis, einen Darth auch wie einen Darth behandeln, aber letztendlich muss man auch als Spieler eines "mächtigen" Chars auch abliefern, denn das Bisschen, das man als Vertrauensvorschuss bekommt, ist schnell aufgebraucht, wenn Worten keine Taten folgen und nur am Papier stehen zu haben "Er ist mächtig und furchteinflößend!" reicht nicht.



    Allgemein lesen sich deine Chars allesamt halt sehr "speziell" und vor allem (zu) mächtig. Mach nicht den Fehler zu glauben, dass dein Charakter besser wird, nur weil du seine Timeline mit großen Errungenschaften (vor allem nicht auf Kosten dummer NSCs!) vollstopfst. Ein Charakter ist am Ende immer nur so stark, wie sein Umfeld ihm zugesteht und es schreckt Mitspieler auch manchmal ab, jemanden vor sich zu haben, dessen Powerlevel Stockwerke über dem eigenen liegt, gerade wenn nichts davon durch aktives RP gefestigt wird.

    Zum Tanz:
    Ich kann nur den Walzer bzw. den Beginn des Balles beurteilen, aber da wäre mir jetzt nur ein unwilliger Tänzer aufgefallen, während für zwei Zuschauerinnen schlichtweg keine Partner mehr übrig waren. Dass die anwesenden Chiss sich auf die Tanzfläche schmeißen hätte mich eher verwundert.


    Der Walzer dauerte OOC-gesehen recht lange (45 Minuten aufwärts) und soweit ichs beurteilen konnte, waren alle Tänzer mit großer Begeisterung bei der Sache. Dass die Spieler danach eine "Pause" brauchen und die Bar aufsuchen, erscheint mir nicht weiter verwerflich. Dass danach dann keiner mehr zurück zur Tanzfläche will, steht natürlich auf einem anderen Blatt. :winking_face:



    Für zukünftige Veranstaltungen würde ich persönlich davon abraten, Tanzfläche und Barbereich räumlich so stark zu trennen. Vielleicht hätte eine Bar im hinteren Eck der Terrasse schon vollkommen gereicht (auch auf die 40 m Chatdistanz gesehen). Dadurch wäre der Weg zur Tanzfläche deutlich kürzer und vielleicht auch die Hemmschwelle geringer, sich doch nochmal dorthin zu wagen. Zudem kann man ohne großen Aufwand nachschauen, ob denn überhaupt noch jemand tanzt.
    Wenn alle in der Bar hocken, denkt möglicherweise kaum mehr jemand daran, dass oben noch das Tanzbein geschwungen werden kann oder die Spieler wollen es auch einfach nicht riskieren, plötzlich nur mehr zu zweit im Tanzsaal zu stehen, während alle übrigen woanders spielen.

    Es gibt genug Fälle, in denen hier im Forum jemand eine Idee präsentiert hat und andere Teilnehmer sowohl Kritik als auch positive Hilfestellung geboten haben. Dass man nicht sofort "Juhe, du bist der Retters des RPs" brüllt, wenn jemand mit einer undurchdachten "Ich will jetzt Sache X machen" Konzeptidee ankommt, sondern erstmal Leistung sehen will, ist nun wirklich nichts, das man auf diese Community alleine beschränken kann oder sollte. Da greift zweifellos auch die Erfahrung der Spieler, die schon eine Weile dabei sind und ausreichend oft mitansehen durften, wie solche Konzepte oder Projekte nach wenigen Tagen auch direkt wieder von der Bildfläche verschwunden sind.


    Was ich manchmal aber auch nicht ganz nachvollziehen kann, ist die Erwartungshaltung mancher, dass man jeden Neuling mit Samthandschuhen anfassen muss, als wäre es ein frisch geborenes Kind, das den Kopf noch nicht selbst stützen kann. Wieso darf ich nicht erwarten, dass ein RP-Einsteiger auch gleichzeitig ein sozial-umgängliches, vernunftbegabtes Wesen ist, das in der Lage ist, sich in eine neue Gemeinschaft einzufügen ohne erstmal wie eine Dampframme über alles drüber zu brettern?


    Ich kann doch im RL auch nicht neu zu einem Verein dazu kommen und dort direkt sämtliche Strukturen in Frage stellen oder mich verhalten, als wäre ich das Mitglied, auf das diese bedauernswerten Geschöpfe seit fünf Jahren ohne es zu wissen sehnsüchtig warten?

    Du generalisierst aber gerade selbst, Eeonwe, indem du jedem, der seine Immersion bewahren will, vorwirfst, niemandem eine Chance zu geben.


    Und ich denke, die wenigsten hier haben sich hingestellt und gesagt: Ich ignorier jeden, der nicht innerhalb von einer Textzeile in meine Welt passt, sondern grenzen ein oder schließen jene aus, die klar machen, dass ihr Anspruch ans RP nicht dem eigenen entspricht.


    Ich kann nur für mich sprechen und da bin ich durchaus gewillt, Leuten erstmal eine Chance zu geben und mir den Char eine Weile anzuschauen, aber auch ich hab mal Tage, an denen ich keine Lust habe, den Weltverbesserer zu spielen und jeden Neuling an die Hand zu nehmen. Dazu kommt auch, dass nicht jeder an die Hand genommen werden möchte und man, wenn man es wagt selbst höfliche Kritik zu äußern, direkt auf ignore gesetzt oder angepflaumt wird, weil die andere Person wieso alles besser kann und weiß.


    Es ist auch in solchen Fällen immer ein Geben und ein Nehmen.
    Wenn beide Seiten höflich und aufgeschlossen reagieren, kann ein Austausch funktionieren, wenn aber eine Seite (sowohl der alte Hase als auch der Anfänger) direkt pampig werden oder mit so überzogenem Verwalten aufwarten, dass man sich als Spieler unweigerlich denkt "Nein, mir ist meine Zeit nun zu schade, um diesem Twi'lek Darth zu erklären, wieso es kein gutes RP ist, auf der Theke im Slice zu strippen", dann kanns auch schonmal passieren, dass man sich augenrollend abwendet.


    Es gibt Neulinge, die will man knuddeln, in Watte packen und hegen und pflegen, damit sie zu dem prachtvollen RP-Geschöpf heranwachsen können, das in ihnen schlummert ...


    ... und es gibt Neulinge (und auch schon erfahrenere Spieler) die finden ein RP Umfeld, indem sie das spielen können, was sie wollen, aber ich muss es weder unterstützen, in den Himmel loben oder in meine Spielrealität aufnehmen.

    Man darf letztendlich auch nie das RP-Umfeld eines Chars ausblenden, wenn man bewertet, wie hoch dessen Interesse ist, mit einem Machtnutzer zu interagieren. Für manche kanns nunmal auch einen erheblichen Immersionsbruch darstellen, wenn von fünf Bekanntschaften seines Schmugglers zwei Jedi und einer ein "ich beuge mich keinem Orden"-Machtnutzer ist.



    Wenn ich einen imperialen Charakter spiele, der in Kaas City lebt und arbeitet, kann ich mich nicht hinstellen und behaupten, noch nie in meinem Leben einen Sith gesehen zu haben, egal ob live und in Farbe oder in den Nachrichten. Das würde das existierende Setting unglaubwürdig werden lassen.


    Gleichzeitig wirds eben auch absurd, wenn ich Karl, den mittellosen Straßenkehrer spiele, der sich irgendwo in den untersten Ebenen Nar Shaddaas im Schichtbetrieb eine Schlafmatte mit drei Leuten teilt, aber in seinem Leben schon mehr Machtanwender als natürliches Sonnenlicht gesehen hat.



    Persönlich denke ich, dass eben auch dieser Immersionsbruch für viele - fernab von Diskussionen über Powerlevel - ein Argument gegen die Interaktion mit Machtanwender darstellt. Wenn selbst Karl die Reinigungsfachkraft schon in seinem kümmerlichen Alltag auf Jedi trifft, wirds irgendwann schwer IC Ausreden dafür zu finden, dass jene eigentlich mega selten und besonders sind und Otto-Normal-Sterblicher in seinem Lebenszyklus im Normalfall keinen antrifft.


    Ist ja am Ende nicht viel anders mit roten Twi'lek. Wenn von fünf Twi'leks im Raum vier rote Haut besitzen, wirkts eher lächerlich, wenn man eine Diskussion darüber anfängt, dass diese Färbung eigentlich mega selten sein soll ... und es gibt nunmal Spieler, die kein Fan davon sind, ständig über Eier zu balancieren, weil man sich Dinge, irgendwie IC schönreden muss.

    Meine Aussage ist im Kontext mit Zaynes "sowas will gefühlt jeder zweite Sith mal bespielen" zu nehmen. Und da nehm ich mir die Arroganz zu sagen "Mit Spielern, die dergleichen auf der To-Do-Liste ihres Sith-Charakters stehen haben muss ich nicht spielen" durchaus heraus. Denn diese Erwartungshaltung macht klar, dass unsere RP-Vorstellungen zu weit auseinander gehen, als dass ein erfüllter RP-Abend für beide Seiten rausspringen könnte. Am Ende nicht viel anders als sich das Recht raus zu nehmen, das RP mit Sith auf Kaas zu meiden.

    Okay aber nehmen wir mal an du spielst eine niedere Swoopgang. Bzw. bist nur ein 0815 Mitglied davon. Und durch irgendwelche dummen Umstände, die aber schlüssig in sich sind kommt ein Sith daher und bratzt einfach mal deine Bikerbar weg. Dein Charakter steht dann plötzlich vor dem Nichts. IC ist soetwas sehr selten, gefühlt ooc will das wohl auch mal jeder zweite Sith-Spieler bespielen.


    Hmm ... um hier mal einzugrenzen:
    Also ich habe mit meinem Schmuggler kein Problem, einem vernünftig bespielten Machtnutzer zu begegnen. Ausgehend von meinem persönlichen RP-Anspruch fällt da ein Sith, ders nötig hat, eine No-Name-Swoopgang zu zerlegen, allerdings nicht darunter.

    In Bezug auf meine Jedi-Charaktere absolut bescheiden, um es diplomatisch auszudrücken.


    Ich kann nachvollziehen, dass es bei Chars mit ein paar Jahrzehnten am Buckel auf fünf Jahre drauf oder weg nicht ankommt, aber bei einem Padawan, der vorm Zeitsprung eigentlich kurz vor seiner Ritterprüfung gestanden hätte, tuts weh. Man verliert schlichtweg viele sehr prägende Jahre, die sich auch stark auf die Entwicklung eines Chars, der sich noch in viele Richtungen bewegen könnte und kein vollkommen gefestigter Veteran ist, niederschlagen. Natürlich hats auch den Meister sowie die engste Vertraute gekostet.


    Bei mir kam noch hinzu, dass ich - teilweise im Alleingang - das Jedi-Orden-Projekt während des Zeitsprungs betreut und meinen Main-Char komplett eingefroren habe, um dies bewältigen zu können. Er hat alle Schlüsselplots verpasst, vom Angriff auf Tython hin zu den nachfolgenden, auch die Trennung von seinem Meister erfolgte über eine knappe OOC-Absprache und einen kurzen Text im Forum. Am Ende hatte ich schlichtweg jede Verbindung zu dem Char verloren und auch als ich ihn wieder ausgepackt hab, gelang es nicht, nochmal großartig Fuß zu fassen, denn der lebensfrohe, etwas chaotische Jedi-Padawan existierte schlichtweg nicht mehr, sondern war einem verbitterten Soldaten gewichen ... und kaum jemand mag distanzierte Grumpy-Charaktere.


    Für die Phase des Zeitsprungs habe ich neue Chars gebastelt, die teilweise eher als Tool genutzt wurden, um Plots oder Lehrveranstaltungen anzubieten oder anfallende IC-Orga-Aufgaben zu übernehmen.



    Auch fürs Projekt war der Zeitsprung alles andere als eine Bereicherung. Die wenigsten konnten sich wirklich mit der neuen Situation identifzieren oder empfanden viel Freude mit den Einschränkungen, die das Untertauchen und die Ressourcenknappheit mit sich brachten. Viele RP-Angebote verliefen im Sand. Es gab eben nicht die Freiheit, die man auf Tython hatte. Plötzlich existierte ein klar definiertes Setting mit Regeln, die man beachten musste und das war für manche ein recht massiver Eingriff in deren Spiel.

    Ja Machtanwender sind überpowert und das ist auch gut so, denn es sind MACHTANWENDER.
    Jeder Normalo der meint sich auf Augenhöhe mit einem ausgebildeten Machtanwender messen zu wollen und KÖNNEN, leidet an grenzenloser Selbstüberschätzung.


    Das Setting will es so, also spielt damit. Es ist STAR WARS.


    LG
    Hanaa

    Eine solche Generalisierung macht nur Sinn, wenn man davon ausgeht, dass jeder bespielte Machtanwender auf dem Niveau "Rey" agiert und sich ohne Fehler, Makel oder Scheitern zu 100 % an eine neue Situation anpassen und sie besser meistern kann, als jemand, der längst darin geübt ist.


    • Der 18-jährige Padawan hat also, einfach weil er ausgebildeter Machtnutzer ist, aus Prinzip die Oberhand gegenüber dem weitaus praxiserfahrenerem, 40-jährigen Special Forces Soldaten?
    • Der 41-jährige Jedi-Heiler, der die letzten zehn Jahre in Krankenhäusern und dergleichen verbracht hat, muss gegenüber der 41-jährigen Captain, die die letzten zehn Jahre an der Front verbracht und überlebt hat, im Vorteil sein, wenns um Kampf oder Kriegsführung geht?
    • Der schwer verletzte, verblutende Sith ist dem Sanitäter gegenüber im Vorteil, der in diesem Augenblick womöglich der Einzige ist, der verhindern kann, dass der Sith sein Leben aushaucht?
    • Der Jedi-Diplomat muss, weil er Machtnutzer ist, auch gleichzeitig das Kommando im Krieg übernehmen, weil er Machtnutzer und damit allen anderen überlegen ist, obwohl er keine Ahnung vom Kriegsführung hat?


    Oder um Szenarien anzusprechen, die nicht direkt auf Kampf beruhen:

    • Der 22-jährige Sith, der Korriban überlebt hat, ist zweifellos eine taffe Socke und ein guter Kämpfer, aber weiß er deshalb, wie Politik oder Wirtschaft funktionieren, wenn die letzten fünf Jahre seines Lebens nur darum gingen, gegen andere im Kampf ums Überleben zu bestehen? Kann er sich hinstellen und die Regierung eines Planeten übernehmen, ohne auf Hilfe von Nicht-Machtis zurück zu greifen, die die "echte" Verwaltungsarbeit übernehmen?
    • Ist der 22-jährige Sith ohne Flugausbildung dem Piloten seines Schiffes in dem Moment überlegen, in dem es geflogen werden muss?


    • Der Sith Lord, der in erster Linie seine Schachfiguren verschiebt und Intrigen spinnt, ist gegenüber dem Offizier im Vorteil, der im Hintergrund dafür sorgt, dass die gesamte Logistik überhaupt so funktioniert, wie der Sith es will? Wieso sollte der Sith sich auch um diesen Kram kümmern. Problematisch wirds halt, wenn plötzlich diese Helfer wegfallen und der Sith alleine dasteht ...



    Rollenspiel ist eine dynamische Sache, die von Handlungen und Ideen lebt.
    Wenn man sich hinstellt und sagt: Sache A MUSS um jeden Preis und in jedem Moment, ungeachtet der Umstände, immer genau so sein, baut man sich nur selbst unnötige Grenzen und dann auch weit stärkere, als das Schreckgespenst "Lore" für manche jemals errichten könnte. (Und nein, das ist nun kein Plädoyer für Snowflakes, Charaktere nach dem Prinzip "Ich will alles und das ohne jegliche Konsequenzen und Nebenwirkungen!" stehen auf einem anderen Blatt)

    Letztendlich muss man auch immer Spielsituationen einzeln bewerten und nicht komplett generalisieren.
    Auch Jedi oder Sith sind am Ende nur (halbwegs) Sterbliche, die ebenso Fehler machen und Situationen falsch einschätzen können, aus denen andere wiederum ihren Vorteil ziehen. Selbiges gilt natürlich auch für Nicht-Machtsensitive.


    Gerade der Faktor Spieler fällt hier schwer ins Gewicht. Natürlich gibt es Leute, die ihren Char mit einem iWin-Button ausstatten (wollen), aber am Ende liegts auch an den Mitspielern, das mit zu tragen oder eben nicht.


    Um Macht zu haben, muss man sie auch darstellen können und das bedeutet für mich nicht, dass es sich um einen Char handeln muss, der seinen Posten über Jahre hinweg im RP erspielt hat (man kann schließlich auch fünf Jahre hinweg totalen Käse spielen), sondern dass der Charakter durchs RP als entsprechend machtvoll oder einflussreich rüberkommt.



    Einfachstes Beispiel: Der allseits beliebte meisterhafte Schwertkämpfer.
    Ein Spieler bastelt sich einen Char und packt in die Bio direkt "Schwertkampf: Meisterhaft" rein. Jetzt kommt der Charakter in eine Konfliktsituation und steht gegen einen Gegner, der ebenfalls ein sehr fähiger Kämpfer ist ... unser meisterhafter Kämpfer schafft es allerdings nicht, mehr als "Schlägt mit dem Schwert zu" raus zu hauen.


    Heißt nun nicht, dass ich erwarte, dass jemand, der einen herausragenden Schwertkämpfer darstellen will, auch im RL irgendeine Form von Schwertkampf beherrschen muss, sondern schlichtweg, dass die Person hinter der Tastatur ein paar Bewegungen, Finten, Angriffe und andere kreative Ideen einbringen kann, die den Status des Charakters als "meisterhaft" glaubwürdig untermauern und damit den Charakter von jenen abhebt, die etwas nur durchschnittlich beherrschen.



    Selbes Beispiel: Schmuggler vs. "meisterhaftem" Schwertkämpfer
    Mr. "ich schlag meisterhaft zu" trifft auf Schmuggler "Kreativkopf". Der Schmuggler ist sich von anfang an seiner nachteiligen Lage bewusst, also vermeidet er eine direkte Konfrontation, sondern verlässt sich auf fiese Tricks, nutzt seine Umgebung und alles, was er sonst noch so zwischen die Finger bekommt, um seinen Gegner so lange zu beschäftigen, bis er den Kopf irgendwie aus der Schlinge bekommt oder sich der Schwertkämpfer echt vors Bordgeschütz locken lässt.



    Am Ende ist man immer nur so stark, wie mans darstellt, ob das jetzt der Kämpfer, der Diplomat, der Jedi, Sith oder die Hure von nebenan ist. Jedes Konzept hat die Chance, ein anderes, am Papier überlegenes, auszuspielen, man muss manchmal eben nur gründlicher über die dafür benötigten Werkzeuge nachdenken.



    Disclaimer: Wie hier schonmal erwähnt, Respekt ist am Ende die Basis von allem und natürlich muss man auch immer das allgemeine Setting beachten.