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    „Wir wissen noch nicht, wie weit Lya Betis Verbindungen zur Schwarzen Sonne reichen, Meister. Das wird Gegenstand der offiziellen Untersuchung sein.“
    Die holografische Projektion von Aven M’har strich sich mit der Hand nachdenklich über das Kinn. „Ich werde mir von den lokalen Behörden die Bereichte anfordern, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Ich bin mir sicher, dass sie sehr aufschlussreich sein werden. Insbesondere was das Motiv betrifft.“
    „Was das angeht, Meister müsst Ihr nicht so lange warten. Senator Si’lor konnte es mir sagen.“
    Das Hologramm zog die Brauen hoch. „Tatsächlich?“
    Jayden nickte. „Lya Betis war auf dem Flug zu der Cantina sehr gesprächig und hat ihm alles freimütig erzählt. Eine Tatsache, über die sich die Gerichte freuen werden.“ Jayden legte eine kurze Pause ein. Sie wollte den Bericht so detailliert wie möglich wiedergeben. „Wie sich herausgestellte waren Lya Betis Vater und Senator Si’lor einst Freunde, die als junge Männer in die Politik eingestiegen sind. Beide waren ehrgeitzig und haben ihre gesamte Arbeit darauf ausgerichtet, Karriere zu machen, um in den Senat einzuziehen. Doch während Euer Freund die für Politiker typische Rücksichtslosigkeit und Oppertunismus an den Tag legte, um seine Ziele zu erreichen, machte er um illegale Mittel einen Bogen. Im Gegensatz zu Lya Betis Vater. Er ließ sich mit der Schwarzen Sonne ein, um sich Stimmen zu kaufen. Im Gegenzug musste er seinen politischen Einfluss zu Gunsten der Kriminellen geltend machen.“
    „Und Gath hat dies erfahren,“ schlussfolgerte der Jedi Meister.
    Jayden nickte. „Er konfrontierte seinen Freund mit dem Wissen und setzte ihm den Blaster auf die Brust. Entweder er würde aus der Politik aussteigen oder den Behörden würden die Beweise seine Untaten zugespielt werden. Womit seine politische Laufbahn ebenfalls beendet wäre.“
    Für einen Moment herrschte Schweigen.
    Meister M’har schien das Gehörte zu verarbeiten. „Was ist dann passiert?“
    Jayden schürzte die Lippen. „Lya Betis Vater hat sich das Leben genommen. Er hat Senator Si’lor in seinem Abschiedslog dafür verantwortlich gemacht.“
    „Verstehe.“
    „Lya Beti hat die Kontakte ihres Vaters wieder aufgenommen, als sie alt genug war, um sich am Senator zu rächen. Das Geld das sie dafür benötigte, hat sie aus dem Handel mit Spice erworben.“
    Das Hologramm des Jedi Meisters nickte. „Du hast sehr gute Arbeit geleistet, Jayden. Ich bin stolz auf dich. Ich erwarte deinen vollständigen Bericht auf Tython. Möge die Macht dich leiten.“ Das Hologramm flackerte kurz auf und erlosch.
    Jayden verstaute den Bildwerfer und atmete tief durch.
    „Ende gut, alles gut. Was?“
    Jayden sah zu Brian Pax.
    Der Ex-Soldat stand mit verschränkten Armen vor der Brust in einiger Entfernung neben ihr.
    Jayden nickte sachte und dachte sorgfältig über ihre folgenden Worte nach. „Die Macht war mit uns. Aber ohne Eure Hilfe hätte ich es nicht geschafft. Ich danke Euch.“
    Brian winkte lässig ab. „Die Credits, die mir der Senator zahlen wird, sind mir Lohn genug. Außerdem war es mir ein Vergnügen. Ist schon ne Weile her, dass ich mit den Jedi gearbeitet habe.“ Er grinste.
    Doch Jayden fühlte sein Bedauern durch die Schwingungen der Macht. „Ihr könntet mit uns kommen. Zur Oberstadt. Ich bin mir sicher, dass ...“
    Brian winkte ab. „Das Leben habe ich hinter mir gelassen.“
    „Dann werdet Ihr für den Rest Eures Lebens mit kleineren Gaunereien durchschlagen?“
    Brian hob die Schultern. „Zumindest für eine Weile.“
    Jayden nickte und wunderte sich über das Bedauern, das sie bei seinen Worten durchfuhr. Sie sah ihn an und ihre Blicke trafen sich.
    Es folgten mehrere Sekunden betendes Schweigen.
    Schließlich war es Pax, der die Stille brach und auf das Shuttle hinter der jungen Jedi deutete. „Ihr solltet Euren Flug nicht verpassen.“
    Jayden wandte flüchtig den Blick.
    Senator Si’lor war bereits an Bord und die Senatswache trugen die noch immer bewusstlose Lya Beti in diesem Augenblick die Rampe empor.
    Sie schaute wieder zu Pax und führte ihre Fingerspitzen vor ihrer Brust zusammen. „Möge die Macht mit Euch sein.“ Sie neigte ihren Oberkörper zu einer leichten Verbeugung.
    „Passt auf Euch auf.“ Wieder war seine Aura von Bedauern erfüllt.
    Sie wandte sich ab und ging auf die Fähre zu.
    Hydraulische Dämpfe stiegen zischend empor.
    Jayden zog sich ihre Kapuze tief ins Gesicht und bestieg die Rampe mit gemischten Gefühlen. Es gab viel, worüber sie meditieren musste. Doch dafür war später Zeit. Auf ihrem Flug zurück nach Tython.



    Ende

    „Seid Ihr sicher, dass Euer Kontakt sich nicht irrt? Das Leben des Senators steht auf dem Spiel.“ Jayden hatte die Arme um die Hüften ihres Begleiters geschlungen und musste gegen den Flugwind anschreien. Trotz ihrer Vorsätze, Pax zu vertrauen, zweifelte sie an dem eingeschlagenen Weg. Es stand zu viel auf dem Spiel.
    Brian wandte ihr den Kopf leicht zu. „Mara ist eine der besten Hackerinnen im Sektor. Wenn sie sagt, dass sie diese Lya geortet hat, dann würde ich auch nach Dromund Kaas fliegen, um sie dort zu suchen.“ Er riss den Lenker in eine scharfe Rechtskurve.
    Der Speeder neigte sich gefährlich zur Seite und schoss in einen Tunnel, der sie weiter in die unteren Ebenen führte.
    Jayden klammerte sich an Pax. „Sagtet Ihr nicht, dass sie eine Kriminelle ist? Wie können wir ihr vertrauen?“
    „Ich habe nur gesagt, dass sie eine unabhängige Dienstleisterin ist, die den Behörden gerner aus dem Weg geht.“
    Jayden seufzte. „Das klingt mir sehr wie ein Euphemismus. Für eine Kriminelle.“
    „Die Galaxis lässt sich vielleicht durch Eure Lehren in hell und dunkel einteilen. Aber im richtigen Leben gibt es dazwischen eine Menge grau.“ Jayden biss sich auf die Zunge und schluckte ihren Kommentar hinab. Sie sah ein, dass diese Diskussion zu nichts führen würde. Statt dessen würde sie sich auf die Aufgabe konzentrieren, die vor ihnen lag. Seit ihrer Ankunft auf Coruscant war ihr Wissen auf mehr als nur eine erdenkliche Art gefordert und teilweise korrigiert worden. Was für ein Vorgehen war angebracht? Die Tür eintreten und mit schwingendem Lichtschwert den Raum stürmen? Oder sollte sie lieber versuchen, die Lage auf diplomatischem Weg zu entschärfen? Vielleicht wäre es am einfachsten, auf die Verstärkung zu warten, die diese Hackerin versprochen hatte? War nicht Geduld das oberste Gebot der Jedi. Wie würde Meister M’har an ihrer Stelle handeln? Jayden seufzte. Was sollte sie bloß tun? Ihre Gedanken überschlugen sich und rasten durch ihren Geist, wie der Speeder auf dem sie saß durch die unteren Ebenen. Jayden besann sich auf ihre Ausbildung und schloss ihre Augen. Sie griff nach der Macht, auf der Suche nach Antworten.
    Ruhe. Gelassenheit. Friede. Klarheit.
    Lya hegte einen persönlichen Groll gegen den Senator. So privat, dass sie bereit war, alles zu riskieren. Die Bothanerin war in ihrem Zorn selbst vor Mord nicht zurückgeschreckt. Es wäre daher töricht, darauf zu hoffen, sie im letzten Moment mit Worten von ihrem Vorhaben abzubringen. Eine friedliche Lösung, schloss Jayden, war ausgeschlossen. Sie war auch ziemlich sicher, dass Lya nicht allein sein würde. Um den Senator gefahrlos zu transportieren, brauchte es mehr, als einen Blaster. Zwei, vielleicht vier. Rasches und entschlossenes Handeln würde der Schlüssel zur Lösung sein. Mit möglichst wenig Gewaltanwendung. Jayden öffnete die Augen. Sie fühlte sich selbstsicher. Die Macht würde sie leiten.
    Brian wandte sich ihr zu. „Wir sind gleich da. Ich werde abgesetzt landen, damit wir uns ungesehen nähern können. Wäre ein Jammer, wenn sie den Senator im letzten Moment umlegen, weil sie unsere Triebwerke hören.“ Er landete den Speeder.
    Jayden sprang von der Sitzbank und sah sich um.
    Sie befanden sich in einem abgelegenen Sektor der Unterstadt. Weit ab von den Hauptverkehrsstraßen. Ruinen, verlassene und mit Graffiti beschmierte Wohneinheiten und Geschäfte prägten das Bild. Abfall und ausgeschlachtete Speeder lagen zwischen Gleiterschrott verteilt.
    „Wo sind wir hier?“
    Brian trat an die Jedi heran und sah auf einen blinkenden Punkt auf seinem Komlink. „Vor Jahren war dies mal eine florierende Gemeinde. Geschäfte, Werkstätten und der ganze Kram. Heute dient es den Swoop – Banden und der Schwarzen Sonne als Umschlagplatz für die Sorte Deals, von denen niemand was erfahren soll.“ Er sah Jayden an. „Unser Senator befindet sich dort.“ Brian zeigte jenseits der Straße auf ein Gebäude.
    Sie folgte der Geste und runzelte die Stirn.
    Das Haus in dem Gath Si’lor festgehalten wurde, war mit ausgeschalteten Lichtröhren und Holoprojektoren versehen. Vor dem Eingang schwebte ein Gleiter mit verdunkelten Scheiben in Parkposition.
    „Eine Cantina?“
    Der Ex-Soldat zuckte mit den Schultern und schaute mit seinem Fernglas die Umgebung ab. „Vielleicht will sie ihn noch auf einen Drink einladen?“
    Jayden stieß einen Seufzer aus.
    „Niemand zu sehen.“ Brian verstaute das Fernglas und überprüfte das Energiepack seines Blastergewehrs. Dann gab er ihr einen leichten Stoß. „Kommt oder wollt Ihr den Senator Eurem Meister kalt präsentieren?“ Er huschte im Zickzack über die Straße und nutzte dabei jede Deckung aus, die sich ihm bot.
    Jayden folgte ihm in geduckter Haltung, ihr Lichtschwertgriff in der Hand. Bereit, es sofort zu zünden.
    Sie erreichten ungesehen ein ausgebranntes Speederwrack, dass nur wenige Schritte vom Eingang lag und vor sich hin rostete, und gingen in Deckung.
    Brian deutete mit seiner freien Hand auf den Gleiter. „Sitzt da wer drin?“
    Jayden griff nach der Macht und schüttelte den Kopf.
    Brian stieß aus der Deckung vor und lief mit dem Blastergewehr im Anschlag in geduckter Haltung zum Eingang. In einer fließenden Bewegung ging er seitlich zur Tür in Stellung.
    Jayden folgte ihm. „Ihr wollt doch nicht durch die Vordertür?“ Sie schaute ihn fragend an, als sie sich hinter Brian an die Wand drückte.
    Pax hob die Schultern. „Wir haben keine Zeit, um nach Nebeneingängen zu suchen.“ Er griff an seinen Gürtel und holte einen handgroßen Gegenstand hervor. „Ich spreng die Tür und wir stürmen rein.“
    Jayden schüttelte den Kopf. „Zu laut. Wenn sie den Senator im Obergeschoss festhalten, ist er tot, bis wir bei ihm sind. Ich öffne die Tür.“
    Brian stieß einen Laut des Bedauerns aus und verstaute den Sprengstoff wieder. „Also gut. Aber bete zu deiner Macht, dass sie nicht im Barraum sind und deine Schneide sehen.“
    Jayden lächelte. „Vertraut mir.“ Sie zündete das Lichtschwert und rammte die grüne Klinge in das Schloss.
    Ein leises Zischen war zu hören, als sich die Energieklinge durch Metall und Elektronik fraß. Funken sprühten und der Stahl leuchtete hellrot auf, dort, wo sich das Lichtschwert seinen Weg bahnte.
    Jayden zog die Waffe heraus und griff nach der Macht. Natürlich hatte sie gespürt, dass der Raum hinter der Tür leer war.
    Die Tür glitt lautlos beiseite.
    Jayden trat in die Schatten.
    Brian folgte ihr.
    Sie befanden sich in einem Vorraum, der einst als Garderobe oder Empfang gedient hatte. Bis auf die Notbeleuchtung war hier alles dunkel.
    Sie seufzte.
    Der Senator war am Leben. Doch er hatte Angst. Todesangst. Er befand sich mit Lya in ihrer Nähe.
    Jayden stockte für einen Lidschlag.
    Zusammen mit zwei weiteren Humanoiden.
    Sie huschten in den Barraum zwischen umgeworfene Tische und Stühle zur Bar.
    Jayden folgte dem Pulsieren der Macht, wie einem Weg auf einer Holokarte.
    Sie sah über ihre Schulter zu Brian und deutete auf eine Tür, hinter einem ausladenden Tresen. „Dort,“ hauchte sie.
    Brian umrundete die Theke und trat durch die Öffnung.
    Jayden sprang mit Hilfe der Macht über das Hindernis hinweg und landete lautlos auf der anderen Seite.
    Dumpfe Stimmen drangen durch die Tür zu ihnen heraus.
    Biran nahm neben der Tür Aufstellung und wandte sich an seine Begleiterin. Er signalisierte ihr mit der freien Hand, dass er die Tür öffnen und zur linken Seite schwenken würde.
    Jayden nickte und gab ihm zu verstehen, dass sich vier Personen im Raum aufhielten.
    Dann geschah alles im Ablauf weniger Sekunden.
    Brian betätigte den Schalter.
    Die Tür glitt zischend auf.
    Ehe sie vollends geöffnet war, stürmte er hindurch.
    Eine Frau mit einem kurzläufigen Blastergewehr bewaffnet fuhr herum und zielte mit der Mündung auf die Tür.
    Brian zögerte keine Sekunde und streckte sie mit zwei Schüssen nieder. Aus den Augenwinkeln sah er, wie ein Zabrak seinen Blaster hob und auf ihn anlegte. Brian wusste, dass er keine Zeit mehr hatte, um zu handeln.
    Ein tiefes Summen ertönte und der halbdunkle Innenraum wurde von einem satten, grünen Licht erfüllt.
    Jayden war hinter Brian in den Raum gestürmt und hatte den Zabrak sofort bemerkt. Das Blasterfeuer in ihrem Rücken ignorierend, wirbelte sie ihre Klinge durch die Luft.
    Der Energiestrahl durchschnitt den Lauf der Waffe und grub sich tief in die Brust des Zabraks.
    Dieser stieß einen überraschten Schrei aus und kippte seitlich zu Boden.
    Doch Jayden hielt nicht inne.
    Lya hatte bei den ersten Schüssen ihren Blaster auf den Senator gerichtet, der gefesselt vor ihr auf dem Boden kniete. Bereit, ihn zu erschießen.
    Jayden erkannte sofort, dass sie die Bothanerin nicht mehr rechtzeitig erreichen würde. Selbst mit Hilfe der Macht. Sie führte mit ihrer linken Hand eine wischende Bewegung zur Seite aus.
    Lya wurde von den Füßen gerissen und flog durch das ehemalige Büro. Krachend prallte sie gegen eine Wand und sackte bewusstlos zu Boden.
    Jayden deaktivierte ihr Lichtschwert und eilte zu Gath Si’lor. „Seid Ihr verletzt, Senator?“
    Der schüttelte den Kopf. „Nur ein paar Kratzer und Beulen. Nichts Ernstes.“
    Jayden lächelte erleichtert, als die Anspannung von ihr abfiel. „Ich bin froh, dass ich Euch noch rechtzeitig erreicht habe.“
    „Vermutlich nur halb so froh wie ich. Wärt Ihr so freundlich?“ Er hob seine gefesselten Hände.
    Jayden durchtrennte die Fesseln.
    Senator Si’lor rieb sich die pelzigen Handgelenke und schaute zu seiner Assistentin. „Ist sie tot?“
    Brian trat an die Bewusstlose heran, kniete sich neben sie und fühlte ihren Puls. „Sie lebt.“

    Ich habe eine blöde Nachfrage: ist es mit dem neuen System möglich, innerhalb der Machtklasse die Lichtschwerter zu tauschen. Sprich Heiler mit Doppellichtschwert und Ritter Story?
    Oder geht nur Heiler, Botschafter Story und Doppellichtschwert?

    Ich hoffe auf bessere Frisuren, Char Details und Anpassungsfähigkeit. Ein Traum wären verschiedene Arten das Lichtschwert zu halten. *seufz* Die Mischung der Waffen und Fähigkeiten find ich klasse. Freu mich schon.

    Coruscant, Untere Ebenen

    Wiederholt tastete seine Hand nach dem Blaster, den er versteckt unter der Jacke trug. Er hasste diesen Sektor.
    Hier gab es nichts, als Wartungsdroiden und endlose Versorgungsschächte. Gelegentlich verirrten sich Swoop-Banden hierher, um abseits neugieriger Blicke ihre illegalen Geschäfte zu tätigen.
    Er seufzte und sah zur Decke, wo acht Rohre entlang führten.
    Jedes so breit wie ein Rancor.
    Er konnte es nicht mehr abwarten, wieder ungefilterte Luft zu atmen.
    "Ich hoffe, dass Ihre Informationen so präzise sind, wie Ihr Zeitgefühl."
    Er fuhr herum und griff nach dem Blaster.
    Aus dem Schatten des Gangs trat lautlos eine Gestalt in weiten Gewändern. Ihr Gesicht war zur Hälfte mit einer weiten Kapuze bedeckt. Mehrere geflochtene Zöpfe legten sich über schmale Schultern. Neben den schmalen Lippen waren sie alles, was von dem Kopf sichtbar war.
    Er entspannte sich und löste die Hand vom Griff der Waffe. "Meister Jedi."
    "Für einen Agenten seid Ihr ziemlich schreckhaft," stellte die Fremde sachlich fest.
    Er hob die Schultern. "Ist das ein Wunder, wenn man bedenkt, was für Informationen auf dem Speicher sind?"
    "Dann habt Ihr den Auftrag erfüllt."
    Er nickte. "Alles, was wir über die "Archive" wissen, befindet sich auf diesen Stick." Er holte ihn aus der verborgenen Tasche seiner Jacke und reichte ihn der Jedi.
    Sie nahm den Stick und musterte ihn für einen flüchtigen Moment. "Dann sind wir quitt."
    Er atmete erleichtert aus. Seine Schuld war beglichen und doch hielt ihn etwas zurück.
    "Ihr fühle Euren Konflikt."
    Er presste die Lippen zusammen. Er hatte vergessen, wie unheimlich ihm die Jedi im Grunde waren. Er holte tief Luft. "Ihr solltet nicht allein auf die Suche gehen. Es haben schon andere vor Euch versucht, die "Archive" zu finden. Sie sind für immer verschwunden."
    Die Jedi hob leicht ihren Kopf. "Wer sagt, dass ich alleine bin?"


    Ich suche auf diesem Weg Begleiter für die IC - Suche nach einem verschollenen Schiff. Worum es genau geht, erfahrt ihr IC. Geplant ist ein mehrteiliges Abenteuer, in dem so ziemlich jedes Char - Konzept auf seine / ihre Kosten kommt. Einzige Voraussetzung: es müssen OOC rep. Chars sein, um die Koordinierung zu erleichtern.


    Wann mit dem Plot gestartet wird, wie oft und wann wir spielen, klären wir dann innerhalb der Gruppe. Wenn ihr teilnehmen möchtet oder Fragen habt, schreibt mir gerne eine PM.


    Ich freue mich.


    Beste Grüße
    Apps

    Herzlich willkommen. Ich wünsche dir viele schöne RP Stunden im SW - Universum. Auch, wenn es dich auf die Dunkle Seite verschlagen hat. :grinning_face_with_smiling_eyes: :face_with_tongue:

    Ein stimmiges und aus meiner Sicht schönes Konzept. Schön, weil es von den gängigen Konzepten abweicht und mal was anderes ist. :slightly_smiling_face:

    „Ich dachte immer, dass Gehalt im Senat in dem Stress angemessen ist. Offenbar habe ich mich geirrt.“ Brian Pax kratzte sich am Hinterkopf, als der den Bildwerfer deaktiviert hatte.
    Jayden schaute für zwei Herzschläge auf die Stelle, wo Lyas Hologramm gewesen war. Dann runzelte sie die Stirn und warf ihrem Begleiter einen fragenden Blick zu.
    „Hm?“
    „Das Motiv. Weshalb sollte eine Tippse im Senat ihren Chef umbringen?“
    „Was es auch ist, es muss etwas sehr Persönliches sein.“
    „Kein Scheiß.“
    „Das Kommlink.“
    „Was ist damit?“
    „Gebt es mir.“ Jayden streckte die Hand aus. Ein ungutes Gefühl durchströmte ihr Innerstes. Brian Pax holte das Gerät hervor und reichte es ihr verwundert.
    „Was habt Ihr vor?“
    Jayden vergeudete keine Zeit damit, ihm zu antworten. Mit zitternden Fingern gab sie die Frequenz ein. Der Bildwerfer erwachte zum Leben und das Holo eines Protokolldroiden des Galaktischen Senats materialisierte sich.
    „Ich bin C2 – TU. Wie kann ich Ihnen zu Diensten sein?“
    „Mein Name ist Jayden Kor, Padawan des Ordens der Jedi. Ich muss dringend mit Senator Gath Si’lor sprechen.“
    „Einen Moment bitte.“ Das Holo verschwand und Jayden biss sich auf die Unterlippe. Es fiel ihr nicht leicht, die aufbrausende Ungeduld zu zügeln. Jede Faser ihres Körper wollte sich in Bewegung setzten und wurde einzig von ihrem Willen zurückgehalten.
    „Hoffentlich ist es nicht zu spät.“ Sie warf Brian Pax einen hoffnungsvollen Blick zu. Dieser öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, als das Hologramm von C2 erschien.
    „Ich bedaure, Meister Jedi, ich kann sie nicht zum Senator durchstellen.“
    „Es ist wichtig.“
    „Ich sagte bereits, dass es im Moment nicht möglich ist. Der Senator ist nicht in seinem Büro und sein Kom ist deaktiviert.“
    „Alarmiere die Wachen des Senats. Sein Leben ist in Gefahr. Er muss sofort in Sicherheit gebracht werden.“
    „Schildern Sie mir die Art der Gefahr und ich werde unverzüglich die erforderlichen Maßnahmen einleiten.“
    „Seine Assistentin will ihn ermorden.“
    „Das ist eine schwere Anschuldigung, Meister Jedi. Haben Sie Beweise?“
    „Hey Blechbüchse. Wenn du nicht willst, dass der Senator desintegriert wird, dann schwing deine Prozessoren und alarmiere die Wache.“ Brian Pax war an Jayden herangetreten.
    „Ich werde umgehend die Wache alarmieren. Ich fürchte allerdings, dass sie nicht viel ausrichten können.“
    „Was? Wieso nicht?“ Jayden blinzelte irritiert. „Weil Senator Si’lor das Senatsgebäude vor einer Viertelstunde verlassen hat.“
    „Wohin ist er gegangen?“
    „Das entzieht sich meiner Kenntnis.“
    „Großartig,“ Jayden beendete die Übertragung und sah ratlos zu Brian Pax, „er könnte überall sein. Selbst wenn ich den SID erreiche, könnten sie den Senator mit einem deaktivierten Kom nicht orten.“ Sie stieß einen Seufzer aus. Es war hoffnungslos. Sie hatte versagt. Jayden holte hörbar Luft und versuchte, die hektischen Gedanken mit dem stetigen Fluss der Macht in Einklang zu bringen.
    „Stimmt. Den Senator können sie nicht orten. Aber vielleicht diese Lya. Wir haben die letzte Übertragung von ihr und Kaltherz dort drüben.“ Er wies auf Jol’nulos Leichnam.
    „Selbst wenn es möglich wäre. All meine Kontakte zum SID oder meinem Meister waren in meinem Kom und das ist noch im Hauptquartier der Gang. Der Weg über eine offizielle Leitung würde zu lange dauern.“
    Brian Pax grinste breit.
    „Wir brauchen den offiziellen Weg nicht.“


    Fortsetzung folgt

    Jayden fühlte, wie sich die Energie durch Zellen und Gewebe fraß, das Herz erreichte und vaporisierte. Die Verbindung zur lebendigen Macht riss ab. Blitzartig und ohne Vorwarnung. Wie bei einem Computer, dem man den Stecker zog.
    Jol’nulos Unterkiefer klappte auf. Der Twi’lek sackte mit weit aufgerissenen Augen auf die Knie, wo er zwei, drei Lidschläge verharrte. Dann kippte der Oberkörper vorn über auf die schmutzigen Durastahlplatten.
    „Warum habt Ihr das getan?“ Jayden schaute auf den toten Gangster. Coruscant war ohne jeden Zweifel ein kleines Stück sicherer geworden und doch bedauerte sie den Tod des Mannes. Leben, ohne Ausnahme, war schützenswert. Gewalt, löste keine Probleme, sondern zog nur weiteres Unheil nach sich. Eine Überzeugung, die außer den Jedi, nur wenige in der Galaxis teilten.
    Ohne ihr zu antworten, bewegte sich Brian Pax langsam auf den Leichnam zu. Die Mündung des Blasters war weiter auf den reglosen Körper gerichtet. Kaltblütige Entschlossenheit überdeckte seine Gedanken und schien jede gefühlsmäßige Regung zu unterdrücken.
    „Er war verletzt und wehrlos.“
    „War er nicht.“ Pax schob die Stiefelspitze unter Jol’nulos Schulter und drehte ihn sachte auf den Rücken. Jayden schaute in die starren Augen, die noch immer die Überraschung seiner letzten Sekunden widerspiegelten. Ihr Blick glitt über seinen Körper. Was war das in der Hand? Sie zog die Brauen ungläubig zusammen. Ein Blaster. Wie war er dort hingekommen?
    „Ich sagte Euch, dass dieser Schleimball und verarschen wollte. Pech für ihn, dass ich schneller war.“ Pax holsterte die Waffe und kniete sich neben den Toten. Jayden schaute ungläubig auf den Mini – Blaster in den verkrampften Fingern. Hand.
    „Woher habt Ihr… ich meine…“ Sie atmete tief ein und wieder aus. Es gibt keine Gefühle. Es gibt Frieden.
    „Man überlebt die unteren Ebenden von Coruscant nicht so lange wie ich, wenn man nicht auf alles gefasst ist.“ Pax sah nicht auf, als er die Taschen des Gangsters durchsuchte.
    „Was macht Ihr da?“
    „Wonach sieht es denn aus?“
    „Diebstahl.“
    Brian Pax zuckte mit den Schultern.
    „Für Geld und andere Wertsachen hat er keine Verwendung mehr. Predigt ihr Jedi nicht bei jeder Gelegenheit die Besitzlosigkeit?“ Er zwinkerte ihr keck zu.
    Jayden war, ob der Dreistigkeit mit der Brian Pax die Lehren der Jedi verdrehte, aus dem Konzept gekommen.
    „Ganz sicher ermutigen wir niemanden zur Leichenfledderei.“ Jayden war im Begriff sich von diesem unwürdigen Schauspiel abzuwenden, als sie einen triumphalen Laut hörte.
    „Was ist das?“
    „Jol’nulos Holo – Com.“
    „Könnt Ihr es auslesen?“
    „Schätze schon. Wenn er es nicht deaktiviert hat.“ Er beugte den Kopf über das Gerät und betrachtete es eindringlich.
    „Und?“
    „Ich dachte, Geduld wäre eine Tugend der Jedi.“
    Jayden fühlte sich ertappt und biss sich auf die Unterlippe. Sie schämte sie mit einem Mal und kam sich dumm vor. Wie unerfahrener Jüngling. Sie überraschte die Feststellung, dass es ihr etwas ausmachte, dass Brian Pax sie womöglich für inkompetent hielt. Er hatte ihr zum dritten Mal das Leben gerettet und im Augenblick erschien es ihr, brauchte sie ihn mehr zur Erfüllung ihrer Mission, als er sie.
    „Ich habs. Es sind ein Paar Verbindungen gespeichert. Die Letzte kurz vor unserer kleinen Verfolgungsfahrt.“
    „Mit wem hat er gesprochen?“
    „Moment. Ich greife auf den Gerätespeicher zu.“ Pax hantierte am Bildwerfer und wenig später erschien die holografische Aufzeichnung seines letzten Kontakts. Jayden riss die Augen auf und vergas für einen Lidschlag lang zu atmen. Bei den Sternen! Wie war das möglich?
    „Ihr kennt die Frau?“
    „Das ist Lya Beti. Die persönliche Assistentin des Senators.“

    Brian hob den Arm vor den Kopf und drehte ihn zur Seite. Weg von der Explosion. Im Unterschied zu der jungen Jedi. Er war weit genug entfernt geblieben, um ernsthaft in Gefahr zu geraten, so dass nur die letzten Ausläufer der Druckwelle ihm das Gesicht liebkosten, wie ein Sommerwind auf Naboo. Der Knall der Detonation hallte ihm in den Ohren nach, als er vom Speeder sprang und zu der Jedi rannte. Das Herz schlug ihm bis zum Hals und der Magen war fest zusammengezogen. Jayden war nach hinten geschleudert worden und lag wie ein Geonosianer auf dem Rücken. Die Augen geschlossen.
    „Geht es Euch gut?“
    „Der Macht sei Dank.“ Ihre Lider flackerten, ehe sie langsam auf die Beine kam. Teile des Mantels und der Robe waren angesengt und verschmutzt. „Macht oder nicht, hat Euch keiner beigebracht, dass man nicht auf einen Explosion zuläuft? Selbst Gungans wissen das.“
    „Ich wollte helfen.“
    „Und wärt dabei fast draufgegangen,“ Pax schüttelte den Kopf in Unverständnis. Was trieb diese Jedi an, ständig den Hals für andere auszustrecken? Noch dazu für so einen Huttenschiss wie Jol’nulo? Er sah zu dem lichterloh brennenden Wrack und schüttelte den Kopf.
    „Wenn dieser Huttensohn nicht bei der Landung in die Tiefe gestürzt ist, dann ist er jetzt knusprig durch.“
    Die Jedi warf ihm einen missfälligen Blick zu und trat näher an den Gleiter heran. Sie strich eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus der Flechtfrisur gelöst hatte und starrte auf das kleine Inferno. Der Feuerschein ließ ihre Wangen glühen und die Schatten der Flammen zuckten über ihr Antlitz. Brian glotzte sie für ein paar Herzschläge an. Ein warmer Nieselregen erfüllte ihn und für einen Lidschlag land gab er sich dem Traumgebilde hin, dass sich in seinem Geist zu formen begann. Er biss sich auf die Unterlippe. Der Schmerz durchtrennte den Gedankenfaden. Was war er nur für ein Nerf. An eine Frau, die ihm in den Kopf sah, musste er sich erst gewöhnen. Er räusperte sich hastig.
    „Kommt, wir können hier nichts mehr tun.“ Er wollte zum Speeder zurückkehren, doch die Jedi blieb stehen.
    „Wollt Ihr auf die Sektorpolizei warten? Oder auf Jol’nulos Schläger?“
    „Er ist nicht tot.“
    „Niemand kann diese Explosion überlebt haben.“ Brian stieß die Luft hörbar aus. Die Sturheit der Jedi war sprichwörtlich.
    „Ich fühle seine Gegenwart.“ Sie schaute über die Schulter und sah ihn an.
    „Wundervoll,“ Pax zog den Blaster, „Ihr wisst nicht zufällig wo…“
    „Ich bin hier.“ Ein unterdrücktes Husten folgte den Worten. Brian wirbelte herum. Die Waffe im Anschlag.
    Der Twi’lek kam hinter einem Containerstapel hervor. Eine Hand über den Kopf erhoben. Die andere war auf die linke Körperseite gepresst. Gesicht und Lekku waren mit hässlichen Abschürfungen und Brandwunden versehen. Die vormals teure Kleidung war stellenweise zerrissen und verschmutzt.
    „Keinen Schritt weiter, Schleimball.“ Brian zielte auf den leicht gekrümmten Torso, bereit zu schießen.
    Jol’nulo blieb stehen und sah an ihm vorbei zu Jayden.
    „Ich habe dich unterschätzt, Jedi Mädchen.“
    „Hochmut ist selten ein verlässlicher Ratgeber.“ Der Gangster lachte kehlig und verzog dabei das Gesicht.
    „Und jetzt? Lasst Ihr zu, dass dieser drittklassige Blasterheld mich erschießt?“
    „Hey,“ rief Brian empört aus, „ich habe die Jedi aus deinem Geheimverlies befreit. Das macht mich mindestens zweitklassig.“
    Jol’nulo streifte ihn mit einem verächtlichen Blick und verzog den Mundwinkel.
    „Weshalb wolltet Ihr den Abgeordneten töten?“ Jayden sprach ruhig und trat an Brians Seite.
    „Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht, Mädchen?“
    „Oh komm schon, Kumpel. Wir haben dich wegen Entführung und versuchten Mordes einer Jedi bei den Lekku. Spiel hier nicht den Unschuldigen.“ „Soweit ich weiß, ist sie bei mir eingebrochen.“ Das breite Lächeln des Gangsters brach jäh ab und änderte sich in Ausdruck plötzlichen Schmerzes.
    „Auch gut. Dann erschieß ich dich gleich hier und tue dem Planeten einen Gefallen.“ Brian zielt auf Jol’nulos Herz.
    „Wir werden keinen wehrlosen Gefangenen töten.“ Jayden legte ihm die Hand auf den Unterarm.
    „Merkt Ihr nicht, was er vorhat? Er will uns beschäftigen, bis seine Leute da sind.“
    „Mag sein. Trotzdem werden wir keinen unbewaffneten Gefangenen erschießen.“
    „So ist es recht, hör auf dein Frauchen, Lasergehirn.“ Jol’nulo lachte und schien dabei den Schmerz zu unterdrücken.
    Brian zog die Luft hörbar ein. Das Spiel des Twi’leks war offenkundig. Weshalb konnte Jayden dies nicht erkennen? Er schluckte die aufflammende Frustration runter und atmete aus. Er sah zu der Jedi. Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung wahr. Reflexartig hob er den Blaster.
    „Nein!“ Jaydens Stimme schmolz im Fauchen der Mündung dahin.

    Jaydens Finger krallten sich in den Mantel. Wäre da nicht das beruhigende Flüstern der Macht, aus dem sie Gelassenheit und Ruhe zog, hätte sie Angst verspürt. Brians Flugstil war aggressiv, waghalsig und rasant. Eigenschaften, die sich schwer mit der Konstellation des Coruscanter Verkehrs in Einklang bringen ließ.
    »Wir können Jol’nulo nur aufhalten, wenn wir lebend ankommen,« schrie Jayden über den Flugwind und den umliegenden Verkehr hinweg in sein Ohr.
    »Habt Ihr etwa Angst?« Das Grinsen war deutlich aus seinen Worten herauszuhören.
    »Macht Euch nicht lächerlich. Es ist keinem geholfen, wenn Ihr hier, wie vom Krayt - Drachen gebissen an einem Speeder oder einer Mauer zerschellt.«
    »Ihr habt Angst.«
    »Das Signal wird stärker. Wir müssten ihn gleich sehen.« Jayden schaute an Pax vorbei. Ihr Blick huschte über die unzähligen Verkehrsteilnehmer, die bei konstanter Geschwindigkeit der Straße folgten. Ein schwarzer Gleiter, der mit drei Personen besetzt war, stach ihr ins Auge. Auf der Rückbank saß, deutlich erkennbar ein gelbhäutiger Twi’lek.
    »Da vorne.«
    »Festhalten Jedi.« Pax erhöhte den Schub und Jayden fühlte, wie die Schwerkraft an ihr zerrte. Sie umschlang Brians Hüften reflexartig und schloss für einen kurzen Moment die Lider. Es gibt keine Gefühle. Es gibt Frieden. Das kreischende Zischen eines Blasterbolzen riss sie jäh aus den Gedanken.
    »Schätze, sie haben uns bemerkt,« rief Brian über die Schulter. In der Hand eine Blasterpistole. Der Speeder schwankte, als er ihn einhändig steuerte. Jayden hörte die Schüsse, die er abgab. Ihr Magen zog sich zusammen. Sie war zu Untätigkeit gezwungen. Nicht mehr als ein Beobachter. Erfolg oder Misserfolg der Mission lagen nicht mehr in ihren Händen. Ein Umstand, der Unbehagen in ihr auslöste. Sie rang den Impuls nieder, tätig zu werden. Die Macht wusste, was sie tat, rief sie sich in Erinnerung. Selbst wenn sie ihr Lichtschwert noch hätte, wäre ein Einsatz undenkbar. Der Flug des Speeders war zu unberechenbar, um sich auf die Sitzbank zu stellen. Zumindest für ihre Fähigkeiten. So blieb ihr nichts weiter übrig, als darauf zu vertrauen, dass ihr skurriler Begleiter wusste, was er tat. Brian lenkte den Speeder um Hindernisse herum, denen er im letzten Moment auszuweichen schien. Dabei feuerte er bei jeder sich bietender Gelegenheit auf den schwarzen Gleiter, der in waghalsigen Manövern versuchte, sie abzuschütteln.
    »Tod nützt er uns nichts,« schrie Jayden über eine Blastersalve hinweg, »wir müssen das schnell zu Ende bringen. Bevor ein Unschuldiger getroffen wird.«
    »In diesem Sektor gibt es keine Unschuldigen. Ich mache mir mehr Sorgen, dass er Verstärkung holt oder uns vorher pulverisiert.«
    »Großartig.«
    »Keine Sorge Jedi. Ist nicht das erste Mal, dass ich auf einen fahrenden Gleiter schieße. Ich weiß, was ich tue.«
    »Ich habe befürchtet, dass Sie das sagen würden.«
    Statt einer Antwort lenkte Brian Pax den Speeder in eine scharfe Rechtskurve. Sie verließen die Hauptstraße und rauschten in eine beengte Gasse. Der Verkehr war hier zwar übersichtlicher aber durch die vielen Hindernisse, die bautechnisch in die Flugbahn ragten, war die Verfolgung nicht minder gefährlicher. Blasterbolzen zischten an Jaydens Kopf vorbei. Sie runzelte die Stirn und stieß einen Seufzer aus. Diese unzivilisierte Ballerei war nicht nur unpräzise, sie war darüber hinaus auch Zeitverschwendung.
    »Gebt mir den Blaster.«
    »Was?«
    »Den Blaster. Her damit.«
    »Seit wann schießen Jedi?«
    »Ihr wärt überrascht.«
    »Denkt daran. Die Mündung immer schön nach vorne halten.« Er reichte ihr die Waffe über die Schulter nach hinten.
    »Ich versuch, es mir zu merken.« Jayden nahm den Blaster an sich. Das ungewohnte Gewicht fühlte sich sonderbar an in ihrer Hand. Grob und plump. Kein Vergleich zu einem Lichtschwert.
    »Fliegt ein Stück weiter nach links.«
    Sie griff nach der Macht. Blendete die Umgebungsgeräusche vollständig aus. Sie fokussierte den Blick auf den Gleiter. Die Zeit schien, sich zu verlangsamen. Das Mündungsfeuer der Gangster blitze auf. Bolzen jagten stumm an ihr vorbei. Sie legte an, zielte und schoss. Wie durch einen Zog wurde ihr Geist in die Wirklichkeit zurückgezogen. Schwarzer Qualm stieg aus dem Repulsor Triebwerk auf. Der Gleiter geriet in Schleudern und schließlich ins Trudeln.
    »Ein meisterhafter Schuss Jedi. Ihr habt den Antrieb voll erwischt.«
    »Ich weiß.« Jayden reichte ihm die Waffe zurück. Aus der Entfernung konnte sie erkennen, wie der Beifahrer aus dem Gleiter geschleudert wurde und in den unendlichen Tiefen der Häuserschluchten verschwand. Der Gleiter steuerte auf eine verlassene Landeplattform zu. Dicke Rauchschwaden folgten seinem Flug. Wenig später schlug er auf. Funken spritzten empor. Stoben in alle Richtungen, als das Fahrzeug über den Boden schilderte. Ein Verladedroide wurde von den mechanischen Beinen gefegt, ehe die Karosserie ihn in zwei Hälften teilte. Pax folgte der Schneise im sicheren Abstand. Die Bruchlandung endete an der Mauer einer Lagerhalle. Krachend verbog sich die Chassis des Gleiters am Durabeton. Metall ächzte auf. Wie der verzweifelte Seufzer eines Sterbenden. Dann war alles still. Brian bremste den Speeder ab und blickte auf den Trümmerhaufen.
    »Hoffen wir, dass dieser Huttensohn überlebt hat.« Eine gewaltige Detonation zerriss die Stille. Jayden fühlte, wie die Druckwelle gegen ihren Körper brandete. Das, was von dem Gleiter übrig war, wurde von einem Feuermantel umhüllt und zerfressen.