Vielleicht könnte man sowas draus machen wie "der Spontane" oder "der spontan Entscheidende" um dem Anspruch gerecht zu werden dass er halt nicht stundenlang rumsteht und grübelt was er machen soll, das aber nicht irgendwie festzumachen ist, wie er nun entscheidet.
Beiträge von Trigger
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Noch dazu wirkt sie nicht wie eine Person die total drauf steht sich herumkommandieren zu lassen - wo sie anfangs noch quasi gemacht hat was sie wollte gibt Brüderchen ihr plötzlich klare Befehle und lässt den Chef raushängen.
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Hund!!!111elf
Lego oder Playmobil?
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Sommer! Sonne! Alles unter 20°C ist zu kalt!
Tee oder Kaffee?
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Fernseher. Wenn es ein guter, großer ist. Ist einfach bequemer, man kann kleine Snacks reichen und so.
Chips oder Schokolade?
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Bakura-System, ein Truppentransportshuttle, 12:42 Bakura-Hauptstadtzeit
Es knackt, als das Intercom des Shuttles wieder anspringt, die leicht verzerrte Stimme des Piloten durch den engen Raum dringt, von dessen sich gegenüberliegenden Sitzreihen vier Plätze besetzt sind: „Länger konnte ich das jetzt nicht auslassen. Wir verlassen den Hyperraum gleich.“
„Besteht eine Möglichkeit bei Ortungskontakt gleich wieder zu springen und die eingehenden Daten erstmal anzusehen?“, wendet sich Shiv an den Mann. Er sieht besorgt aus. Nicht akut besorgt sondern grundlegend. Die Basishaltung des jungen Agenten, die nur dann bricht, wenn er ein Pad in den Händen hält und benutzt, ein klares Ziel vor Augen. Es erinnert sie an Aidan; auch er wirkte immer verloren, außer wenn er Datenströme reiten konnte.
„Irgendwo kann man immer hin springen, kann aber auch in einem Asteroiden oder Stern enden. Paar Sekunden dauert es definitiv. Fraglich ist eher was die Scanner in so kurzer Zeit groß erfassen können.“
„Kümmern Sie sich lieber darum einen Ort zu finden an dem Sie uns absetzen können“, brummt Ray in das Gespräch. „Vorzugsweise etwas außerhalb der dortigen Basen.“
„Klar. Verlassen Hyperraum in fünf.“
Sie prüft den Sitz der Gurte während der Pilot weiter runterzählt, lässt den Blick durch das Visier über die gegenüberliegende Sitzreihe schweifen. Shiv. Telcia. Kaut die Frau schon wieder irgendwas? Wie macht die das? Wo hat sie ständig was zu Essen her?
Weiter nach rechts zur eigenen Sitzreihe, wo Ray zwei Positionen weiter auch noch einmal beiläufig die Vergurtung überprüft. Einer ihrer Mundwinkel hebt sich leicht. Es ist keine fünf Stunden her, als er ihr sagte, dass er allmählich zu alt für den Scheiß wird. Sie zweifelt diese Aussage an.
„...eins, Austritt!“
Ein Ruck geht durch das Shuttle, als die Hyperraumschilde sich auflösen und der Trägheitsdämpfer greift, dann ist es ruhig, nur der Sublichtantrieb vibriert dumpf durch das Metall der fensterlosen Kabine.
„Oh... fuck. Ich glaube das sollten Sie sehen“, zerreißt das Interkom nach einem Augenblick die Stille. Sie löst die Gurte, steht abrupt auf und tritt auf die Zwischenwand zu, Ray folgt ihr auf dem Fuß. Shiv und Telcia bleiben sitzen, wenden nur den Blick in Richtung des Cockpits.
Sie klopft zweimal dumpf gegen das Metall, bedient dann die Konsole an der Wand. Das sich öffnende Cockpit ist eng, enger als es auf einem Zivilshuttle der Fall wäre. Der Sitz des Copiloten ist leer, auf dem Pilotensitz kann sie Specialist 'Tincan' Zap das erste Mal sehen statt nur hören. Ein stämmiger Kerl mit blonden zum Zopf gebundenen Haaren sitzt vornübergebeugt an den Konsolen, der Mund ist ein kleines Stück offen, der Blick ist auf die Transparistahlscheibe gerichtet.
Bakura zeichnet sich in einiger Entfernung gegen die dunkle Leere des Alls ab, umgeben von einem Teppich grauer Wolken. Sie blinzelt. Blinzelt ein zweites Mal. Nein, das sind keine Wolken. Das ist Schrott. Schiffstrümmer die durch den luftleeren Raum treiben. Nicht weit von ihnen entfernt trudelt eine zerborstene Turbine durch das All, dreht sich langsam um sich selbst. Direkt vor dem Fenster zieht der geschwärzte Teil einer Schiffshülle vorbei, das Zeichen der Republik darauf durch Dutzende Einschüsse beinahe unkenntlich.
„What'the fuck...“, murmelt sie ungläubig und leise ins Com.
„Fuck...“, schließt sich Ray ihr in ähnlich verständnislosem Tonfall an.
Ihr Blick tastet die Trümmer ab. Dort, wo die Schrottdecke Aussicht auf den Planeten erlaubt, kann sie rot glühende Punkte erkennen. Glühen in der Größe von Städten, bedenkt man ihre Entfernung zur Oberfläche.
„...was'um alles in'der Galaxie... is'hier passiert?“, murmelt sie leise.
Shiv brummt unwirsch. „Was sagen die Sensoren? Noch was in der Nähe, was das getan haben könnte?“
Telcia erhebt sich ebenfalls, tritt hinter Ray und sieht an ihm vorbei durch die offene Verbindungstür. Schweigend.
„Was, wo... Sensoren? Ach ja...“, schüttelt der Pilot den Kopf, während er das Schiff durch die nahen, hier noch vereinzelten Trümmer navigiert, greift zu der Konsole und tippt darauf herum.
„Ich weiß nicht ob ich wissen will ob was auch immer das getan hat noch hier ist...“, murmelt Ray ins Com.
„Als wär ne ganze Flotte hier eingefallen... Imps vermutlich?“, schaltet sich Telcia dazu.
„Hab ich Erlaubnis den planetaren Holoknoten anzupingen?“, fragt der Junior Agent weiter.
Sie blinzelt ein weiteres Mal, schüttelt minimal den Kopf. Sie kann Schiffstypen erkennen; da ein Teil einer Hammerhead, dort hinten der einer Valor. Republikanische Schiffe, keine imperialen. Warum gibt es keine imperialen Trümmer? Hier ist ein ganzer Flottenteil stationiert gewesen, es kann doch nicht sein dass der sich nicht gewehrt hat.
„Warte'noch, Junior...“, antwortet sie wie mechanisch. „...erst 'n Schiffsscan lauf'n lass'n.“
„Roger.“
„Keine Signale“, murmelt der Specialist. „...ah doch. Sehr klein. Ist mir nicht bekannt und... kommt auf uns...“
Abrupt bricht der Mann ab, als eine schwere Erschütterung das Shuttle erfasst und es aus der Flugbahn katapultiert. Sie wird von den Füßen gerissen und schlägt und dumpf an die Wand über einer Sitzreihe, dem Krach hinter ihr zu urteilen geht es Ray und Telcia nicht anders, als das Schiff sich querstellt. Der letzte Blick den sie ins Cockpit hat, ehe sie hinter die Trennwand kracht, zeigt ihr eine ganze Menge aufflammendes Rot auf den Konsolen. Warnsignale. Und etwas kleines Zylinderförmiges, das über das Shuttle hinweg rauscht, nicht größer als eine Drohne.
„Anschnallen! Festhalten!“, schnappt die Stimme des Piloten im Intercom über. Sie aktiviert über das HUD die Magnetkerne ihrer Stiefel, zieht hektisch die Seilwinde aus dem Brustteil und pappt sie an die nächstbeste Wand. Telcia und Ray kriechen auf die ihrem Aufprall nächstliegenden Sitze und ziehen ächzend die Gurte um die Rüstungen.
„Was feuert da auf uns?“, blafft Ray.
„Fuck!“, antwortet sie. Der Sublichtantrieb faucht auf, als der Pilot Fahrt aufnimmt.
Nein... nein, falsch! Beschuss keine Minute, nachdem sie ins System eingetreten sind. Eine Drohne in direkter Umgebung. Die haben sie erfasst, die haben sie auf dem Radar!
Weitere Erschütterungen folgen – weitere Treffer oder aber Kollision mit den Wrackteilen um sie herum – während Telcia halb auf Basic, halb auf Huttese einen endlos wirkenden Strom an Flüchen von sich gibt, die sich über Fliegen im Allgemeinen und Beschuss während des Fliegens im Speziellen auslassen.
„System'aus! Ganz aus!“, schneidet sie im knappen Befehlston in die Fluchkaskade. Sie blockt die Winde um sich fest an der Wand zu halten. Einer Wand, die mal Wand, mal Boden und mal Decke ist, während das Shuttle unkontrolliert trudelt. „Treib'n lass'n! Müss'n von der'n Radar runner!“
„Hat das Ding kein Heckgeschütz?“, brummt Telcia nun statt weiterzufluchen.
„Z! Pack alles Gemessene in ein Paket“, murmelt Shiv leise.
„Und wenn das nicht klappt?“ Hysterie lässt die Stimme des Piloten kippen. „Dann sind wir sitting ducks?“
Für einen Augenblick schließt sie die Augen, atmet tief ein und wieder aus. Der Mann hat deutlich die Grenze der Panik überschritten – und ein panischer Pilot hat das Potential sie alle umzubringen. „Ray, der'Kerl muss'da weg...“, knurrt sie leise.
„Zustimmung, aber du hast die verdammten Stiefel.“
Zähneknirschend hangelt sie sich an der Wand entlang, kriecht in die Ecke der Trennwand, löst den Magneten der Seilwinde, macht den Arm lang und pappt das Stück Technik mittig im Durchbruch wieder an.
„Z! Paket! Datapad!“ Shiv klingt vollkommen angespannt, aber ihm fehlt die Unterspur der Hysterie, die bei ihrem Piloten unverkennbar gewesen ist. Was auch immer er tut, es hält ihn bei klarem Verstand.
„Ich krieg das hin, ich krieg uns runter, einfach nur...“, blubbert der Specialist leise vor sich hin. Weitere Erschütterungen, als er Trümmer streift, strafen seine Worte Lügen.
„Scheiße!“ Wieder Shiv. „Z! Scrambler suchen!“
Sie deaktiviert die Magnetstiefel, lässt sich von der Seilwinde in den Durchbruch ziehen, schlägt bei einem weiteren Schlenker des Shuttles mit der Schulter gegen den Rahmen, baumelt den Bruchteil einer Sekunde orientierungslos, bis sie – in Schwung gebracht von dem letzten Ausweichmanöver – die Lehne des Copilotensitzes mit einer Hand zu fassen bekommt.
Rechtzeitig für die nächste Erschütterung. Kein Trümmerteil dieses Mal sondern erneuter Beschuss. Beschuss, der direkt in die Frontalteflektoren einschlägt. Durch sie durch schlägt. Die Hülle des Cockpits aufreißt. Die vordere Konsolenreihe zu einem zähen Klumpen aus Metall und Hartplastik verformt. Specialist Zap auf seinem Sitz zur Unkenntlichkeit verbrennt, so schnell dass er nicht einmal mehr schreien kann. Keinen halben Meter von ihrer Hand am Copilotensitz entfernt.
Sie spürt den Sog nach außen von dort, wo eben noch zentimeterdicker Stahl war, aber die blockende Seilwinde hält sie im Schiff. Irgendjemand sagt etwas im Com, aber sie kann es nicht verstehen durch das Blut, das in ihren Ohren rauscht. Weit entfernt nimmt sie wahr, dass die Notfallsysteme greifen; die Zwischentür verriegelt zischend, um die Transportkabine vor dem plötzlichen Druckabfall zu schützen. Es knirscht metallisch, die Türen erweisen sich stärker als der Metallkasten im Rahmen an dessen Carbonitfaserseil sie hängt, zerquetschen ihn kompromisslos.
So jäh der Sog zunimmt, als ihm das Gegengewicht fehlt, so jäh reißt er sie aus der Starre. Plötzlich ist ihre Wahrnehmung überdeutlich – der Zug nach draußen, die Trümmer im Umfeld, die Planetenoberfläche auf der die roten Punkte jetzt eindeutig als Feuer zu erkennen sind, die Neigung des Shuttles der Schwerkraft folgend nach unten und die Drohne die in einiger Entfernung wendet um zum erneuten Anflug anzusetzen.
Sie macht sich keine Gedanken darüber, was das Ding ist und wo es die verdammte Power her nimmt, die Schilde eines Shuttles zu zerballern. Etwas sehr viel Instinktgesteuerteres übernimmt die Leitung und will einfach nur überleben, zwingt ihren Körper nach unten um sich im schmalen Raum zwischen Copilotensitz und Nebenkonsolen festzuklemmen, damit sie die Hände frei hat, alles an Energieversorgung zu trennen was sie erreichen kann; das Shuttle noch in irgendeiner Form zu lenken ist ein Ding der Unmöglichkeit, also ist totstellen die einzige Chance die sie haben. Das Ding ist zu klein um besetzt zu sein, es kann nur auf Scansignale reagieren – wenn sie keine Energie mehr ausstrahlen sollte das Radar sie nicht von den unzähligen anderen Trümmern um sie herum unterscheiden können.
„Oh fuck...“, hört sie Telcia. Ihre Comverbindung steht also noch.
„Blue! Status!“, übertönt Ray Shiv, der leise mit Zett spricht.
„Fuck!“, gibt sie zuallererst einmal ein Lebenszeichen von sich, ächzt angestrengt während sie Kabelstränge aus der Wand reißt. „Systeme schließ'n“, presst sie einen Moment später zwischen zwei Atemzügen hervor.
Sie kann nicht nach draußen sehen, die Überreste der Hauptkonsole sind im Weg. Sekunden vergehen. Weiterer Beschuss bleibt aus. Nur das Rütteln des die Luftschichten der Atmosphäre durchdringenden Shuttles auf seinem verdammt schnellen Weg nach unten bleibt.
„Sprungausrüstung... schnell!“, keucht sie und tastet unter dem noch halbwegs intakten Copilotensitz nach dem Notfallkit, drückt den Rücken gegen die Nebenkonsolenreihe um sich ein wenig aufzurichten. Sie braucht einen Blick auf den Boden. Springen sie zu früh, sind sie zu lange in der Luft, dann würde die Drohne sie nur wieder erfassen können. Und nach dem, was das Ding mit dem Shuttle angestellt hat, will sie gar nicht wissen wie Feuer auf einen ungeschützten Körper aussehen würde.
„Bereeeeeit“, antwortet Telcia viel zu schnell. Bei ihren Vorbehalten gegenüber Shuttleflügen ist sie wahrscheinlich mit Fallschirm auf dem Rücken eingestiegen.
„Hint'n manuell entriegeln. Spring'n bei fünfhunnert Metern. Dreitaus'nd...“, hört sie sich selber mechanisch sagen, während die Hände ohne großartiges Zutun des Hirns das Sprungkit vergurten.
Es knirscht das unangenehme Knirschen von reißendem Metall, gefolgt von einem Krachen und Schaben, das Shuttle beginnt sich um die eigene Achse zu drehen, als der rechte Flügel sich verabschiedet.
„Den brauch'n wir nich'mehr...“, kommentiert sie den Anblick in sehr sachlichem Tonfall. „Zwofünf...“
Sie kann nicht sehen ob die anderen ihrer Aufforderung nachgekommen sind. Sie kann es nur hoffen. Ächzend zieht sie sich auf die Füße, magnetisiert die Stiefel erneut und beginnt, sich nach vorne zu tasten. Sie muss raus und an die Seite an die Außenhülle, springt sie einfach hier, schlägt ihr das Shuttle in den Nacken.
„Zwo... einsfünf... eins...“, zählt sie auf dem Weg weiter runter. Irgendwas in ihrem rechten Bein tut verdammt weh, aber es ist der dumpfe Schmerz eines verdrehten Muskels, nicht der scharfe Schmerz einer offenen Wunde, also ignoriert sie es.
„Eins... neunhunnert... achthunnert...“
Der Suit schützt sie vor der Außentemperatur, dennoch ist der Zug deutlich spürbar.
„Sieb'nhunnert... sechshunnert... GO!“
Sie stößt sich von der Außenhülle ab, deaktiviert die Elektromagneten nicht sondern kehrt sie um, um so weit wie möglich von dem Wrack abgestoßen zu werden.
„Los los los!“, treibt Ray die anderen an.
„Z! Absprung!“, ist auch Shiv zu hören.
Nur Telcia schweigt. Die Tatooinerin und Flüge oder Sprünge werden in diesem Leben keine Freunde mehr.
Sie zieht die Reißleine, ufft leise, als das abrupte Stoppen der schnellen Abwärtsbewegung ihr einen Teil der Luft aus den Lungen presst. In direkter Umgebung sieht sie weitere Schirme aufgehen. Einen. Einen zweiten. Einen dritten. Sogar einen vierten, an dem der Astromech Z-41 hängt.
Welch Ironie! Noch vor wenigen Stunden hat sie Ray gesagt, dass sie exakt da ist, wo sie sein möchte... um nun an einem Fallschirm durch Schiffstrümmer einer brennenden Planetenoberfläche entgegenzutreiben. Leise seufzend schließt sie die Augen. -
((Wer hat ihn nicht vor Augen, Raymonde Johnson als James-Bond-Geheimagent?!?))
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„Ohne Sensoren schwer einzuschätzen, aber ETA in spätestens fünf Minuten. Ich sagte ja, dass auf Schmuggler kein Verlass ist.“
„Schmuggler... erinnern sie mich nicht daran, Specialist. Noch mehr fremdrassiger Abschaum den wir für dieses Stück Dreck tolerieren müssen“, antwortet der Kerl neben ihr und gibt ihr mit dem Lauf des Blasters eine spielerische Ohrfeige.
Der Druck an ihren Handgelenken – Fesseln. Ist es eine Person im Raum oder zwei? Der Typ redet mit jemandem, aber es klingt anders. Kein Rauschen, aber metallisch. In Retrospektive kann man aus seinen Worten schließen, dass er sich im Cockpit befindet und nur über das Intercom spricht. Auf dem Schiff zwar, aber nicht in diesem Raum.
Langsam und vorsichtig bewegt sie die Beine. Auch die Fußgelenke verfügen über den Druck der auf Fesseln schließen lässt, aber sind sie nur gefesselt oder sind sie an irgendwas dran gefesselt? Ihre Arme sind es schon einmal nicht, sie liegen auf ihrem Körper.
„Die Dosis reicht wirklich“, murrt die Stimme in Nähe ihres Ohres. „Schade, ich hatte gehofft du wirst wach und machst eine Dummheit.“ Der Lauf streicht erneut über ihre Wange. Was für ein erbärmlicher Wichser! Sollte er dazu übergehen, die Finger statt den Blaster zu benutzen, bringt sie ihn um, Drogen im Blut oder nicht!
In Ordnung, es ist hell im Raum. So hell, dass es durch geschlossene Lider dringt und das bedeutet, hell genug dass das Leuchten der Augen sie nicht verrät, wenn sie sie ein Stückweit öffnet. Nur so weit, dass die Wimpern die Augäpfel noch halbwegs bedecken.
Licht von oben, das sie blendet. Ein schwarzer Handschuh direkt vor ihrem Gesicht.
„Sir. Wir kollidieren gleich mit diesem Satelliten. Bitte um Erlaubnis, die Steuerdüsen zu nutzen.“
„Erlaubnis erteilt. Minimale Kurskorrektur.“
Irgendwo im Schiff klopt es dumpf auf Metall. Einmal. Noch einmal.
„Was war das?“
Ja, was war das?
„Sind wir bereits kollidiert?“
„Negativ... Sir.“ Die elektronische Stimme klingt etwas unsicher.
Sie lauscht konzentriert auf das Brummen im Schiff. Schiffe, auf denen sie öfter fliegt, könnte sie am Geräusch erkennen – das ist hier nicht der Fall, aber es reicht um die Größe einzuordnen. Ein kleiner Transporter, vielleicht ein größeres Shuttle. Das Klopfen... kleine Asteroiden? Nicht sehr wahrscheinlich, wäre es eine Wolke von Asteroidensplittern, hätte es nicht nur zwei Geräusche gegeben.
Sie fokussiert sich auf den Atem neben ihr; der vermeintliche Pilot klingt unsicher. Unruhig. Greift die Unruhe über? Lenkt sie den Typen mit dem Blaster von ihr ab?
„In diesem System gibt es keine Asteroiden...“, denkt der Kerl neben ihr hörbar nach, hängt lauter dran: „Alle Energie auf die Sensoren, Specialist!“ In seiner Stimme schwelgt eine böse Vorahnung. Ein Maß an Anspannung, das er nicht hatte, als er ihr mit dem Blaster im Gesicht rumgefuchtelt hat.
„Sir, eine Astromech-Einhe...“ Abrupt bricht die Stimme ab, wird durch das Piepen einer Rückkopplung abgelöst, dann rauscht der Intercom-Kanal. Ihre Ohren klingeln.
Langsam bewegt sie die Beine. Nutzt die Ablenkung des Mannes neben ihr um zu checken, ob sie nur aneinandergebunden oder an irgendwas gefesselt sind.
„Druckabfall im Cargobereich. Wir werden geentert!“, klingt es panisch aus dem Schiff. Dumpf, nicht über das Intercom übertragen sondern analog. Das Cockpit ist also ein Nebenraum. Tatsächlich ein sehr kleines Schiff.
Ireena? Nein, die Zabrak hat nur getan was sie getan hat, weil sie ihr etwas geschuldet hat. Sie würde um nichts in der Galaxie ihr Leben für einen 'bescheuerten Rettungsversuch' riskieren. Außerdem hat sie klare Anweisungen, die Kinder zurück in den republikanischen Raum zu bringen.
Piraten? Sie befinden sich in einem Teil der Galaxie in dem Schmuggel und Piraterie zum Alltag gehören, davon ausgehend, dass sie nicht allzu lange ausgeschaltet gewesen ist und die noch nicht sonderlich weit gekommen sind. Aus imperialer Gefangenschaft in die Fänge von Piraten zu geraten, das wäre ironisch!
Vielleicht... ihr Tracker ist noch nicht aktiv, aber Ray hat ihr Mon Gazza als das nächste Ziel des Teams angegeben. Wenn sie bereits in der Nähe gewesen sind, wenn Ireena sie kontaktiert und die IDs der imperialen Schiffe weitergegeben hat, wenn Junior damit im Hafensystem der Orbitalstation die Sprungrichtung ausmachen konnte... eine Hoffnung, die zu klein ist als darauf zu bauen, die aber als beharrlicher Funke glimmt.
„ETA unseres Pickups? Ruhe bewahren!“ Die Stimme klingt minimal entfernter. Ein vorsichtiges Blinzeln bestätigt die gefasste Vermutung – der Kerl hat ihr den Rücken zugedreht. Sie dreht den Kopf, hebt ihn leicht. Schwindel lässt für einen Moment ihre Sicht verschwimmen, ehe ihr Hirn die aufgenommenen Informationen verarbeitet: Ein schwarzer Trenchcoat. ein Blaster in der rechten behandschuhten Hand, locker an der Seite. Ein Messer am Gürtel. Die Living Quarters eines Shuttles. Hand- und Fußfesseln, nicht an der Wand fixiert.
„Drei Minuten. Ich versuche den Zugriff durch den Astromech auszuwerfen. Mindestens eine Person ist an Bord, Sir.“
„Soll sie kommen“, brummt der Kerl, hebt den Blaster und richtet ihn auf einen Bereich, den sie von ihrer Position nicht sehen kann – die Tür, wahrscheinlich.
Messer... ein Messer am Gürtel. Die Hände aneinander gebunden aber nicht fixiert, vor ihrem Körper, nicht auf dem Rücken. Er hat sich umgedreht aber nicht weg bewegt. Noch in Reichweite... langsam atmet sie durch. Blinzelt gegen den Schwindel und die Helligkeit an.
„Erlaubnis erteilt die Gefangene zu exekutieren wenn ich falle, Specialist. Wenn dann kommt niemand lebendig von diesem Schiff.“
Sie konzentriert sich auf den Griff des Messers, bis sie es klar erkennen kann und die bunten Lichter in ihren Augenwinkeln aufhören zu tanzen. Drogen – sie muss damit rechnen, nicht so schnell zu sein wie üblich. Nicht so präzise. Wahrscheinlich wird sie erneut Schwindel erfassen, wenn sie sich ruckartig bewegt. Übelkeit. Normalerweise ist der Blaster keine Gefahr bei jemandem, der gerade einmal eine Armlänge von ihr entfernt steht, aber hier muss sie die Behinderungen sorgfältig einkalkulieren.
Der Mann ist ruhig. Ekelhaft ruhig. Seine Brust hebt und senkt sich minimal unter langsamen Atemzügen, die Ellenbogen sind leicht angewinkelt, der Blaster bewegt sich keinen Millimeter. Ein Profi mit dem Ding, eine Gefahr für jeden hinter der Tür. Für ihre Chance hier raus, scheißegal ob Piraten oder etwas anderes.
“Ich versprech's...“
Sie presst die Handgelenke zusammen, öffnet die Handflächen in Bereitschaft zuzugreifen. Rollt sich ruckartig auf die Seite, packt nach dem Heft der Klinge. Gleichzeitig zischt die Tür, das charakteristische Geräusch eines Blasterschusses hallt durch den Raum. Sie krallt die Finger beider Hände um das Heft, zieht die Waffe, dreht sie und stößt sie nach oben. Stößt nach dem Waffenarm des blassen Kerls vor ihr. Sie trifft auf einen Widerstand. Durchdringt ihn. Blut bedeckt ihre Hände, macht den Messergriff rutschig. Der Mann schreit auf. Überrascht. Geschockt. Schmerzerfüllt. Er verliert den Blaster nicht aus dem Griff, kann ihn aber nur noch mit links halten, der rechte Arm geht – zumindest für den Moment – nutzlos nach unten. Eine Welle von Übelkeit rollt über sie hinweg. Sie will etwas sagen. Etwas rufen. Dem hinter der Tür begreiflich machen dass er gerade die Chance für einen Schuss hat. Aber sie kann nicht mehr als blubbern, ihre Zunge wölbt sich und produziert einen Überfluss an Speichel.
„Endlich eine Dummheit, du Stück Scheiße!“, brüllt er sie unter Schmerz an und schlägt mit dem Knauf des Blasters nach ihr, erwischt sie am Kiefer. Ihr Kopf wird unter der Wucht zur Seite gerissen, sie kann oben nicht mehr von unten unterscheiden und schlägt stumpf auf dem Boden auf. Fuck, sie hat noch nie im Leben so sehr kotzen wollen wie in diesem Moment! Würgend zieht sie die Beine an und tritt nach dem Mann. Ohne Finesse, absolut stumpf.
Hektische Schritte aus einer anderen Richtung. Ein Knall. Ein wahnsinnig helles Aufblitzen, das ihr zusätzlich zur Orientierung auch noch die Sicht nimmt. Sie presst die Augen zu und schreit auf. Nutzt den Widerstand, auf den ihre Füße treffen, um sich wegzurollen. Total egal wo hin, Hauptsache weg!
Mehr Blasterschüsse, ganz in der Nähe. Scharfes Aufflammen von Schmerz an ihrem Hals. Erst ein leiseres dumpfes Geräusch, dann ein sehr viel lauteres direkt neben ihr.
Weitere Schüsse – keine Pistole sondern ein Gewehr. Keine Einschläge in ihrer direkten Nähe. Stattdessen ein Aufschrei irgendwo im Raum, ein weiteres dumpfes Aufschlagen eines Körpers.
Stille. Durchbrochen von ihrem eigenen Würgen, während sie sich auf die Seite rollt und zusammenkrümmt. Das gleichmäßige Wummern des Antriebs im Hintergrund.
Nach einer gefühlten Ewigkeit packt etwas ihre Hände und hantiert daran herum. Blinzelnd kann sie erst nur einen dunklen Schemen ausmachen der neben ihr kniet. Der sich dann als Gerüsteter entpuppt, zwei Blasterschmarren auf der Brust. Eine ihr unbekannte Rüstung, aber immerhin ballert der Typ nicht auf sie!
Sie kotzt. Galliger Schleim füllt ihre Mundhöhle und klatscht auf den Boden. Wann genau hat sie eigentlich das letzte Mal etwas gegessen? Es fühlt sich an, als sei es eine Ewigkeit her.
„Blue gesichert“, klingt es verzerrt über die Außenlautsprecher des Helms. Sie erkennt es dennoch als Ray – was irgendwie fast so ironisch ist wie Piraten! „Zwei Kontakte am Boden.“
Sie will lachen. Stattdessen kotzt sie weiter überschüssige Speichelproduktion und Magensäure.„Müss'n...“, presst sie zwischen dem Würgen hervor. „...Pickup...“
„Wir springen in einer Minute. Wenn du was Wichtiges zu sagen hast, streng dich an, wenn nicht spar dir die Kraft“, brummt die Rüstung, die Hände kramen am Gürtel.
Sie hat nichts Wichtiges zu sagen – ein Sprung in einer Minute macht die Ankunft des Pickups obsolet. Erschöpft und schwer atmend bleibt sie liegen, als ihr Magen endlich wieder halbwegs zur Ruhe kommt – oder er einfach eingesehen hat dass er nichts rausschmeißen kann wo nichts ist. Binäres Piepen dringt an ihre Ohren. Ihr Binär ist scheiße, bestenfalls rudimentär. Im momentanen Fall nicht vorhanden genug als dass sie irgendwas verstehen würde.
„Darf ich vorstellen, Z-41. Hat dich gerettet... unter anderem“, deutet er kurz gen Astromech, der durch den Raum in Richtung Cockpit rollt – nicht ohne einen der am Boden Liegenden dabei unsanft anzurempeln. „Ja, Zed... an die Arbeit.“ Ein winziger Teil ihrer Wahrnehmung wundert sich, dass Ray binär versteht.
Der Agent nimmt eine Hand vom Gürtel und nähert sie ihrem Hals. Sie spürt den Einstich des Stims, spürt die Kälte die von ihm ausgeht. Dann spürt sie die Auswirkungen des Aufputschers, der auf das in ihrer Blutbahn kreisende Narkotikum trifft. Hitze, Kälte, heftiges Zittern der Muskeln die sich gänzlich ihrer Kontrolle entziehen. Keuchend japst sie nach Atemluft.
„Gift? Drogen? Brauchst du mehr als erste Hilfe?“
Sie spürt wie durch Watte, wie Ray beginnt, ruppig ihren Körper zu bewegen, nicht in der Lage sich zu wehren.
„Drog'n“, presst sie zwischen aufeinanderklappernden Zähnen hervor, ihr Kopf schlackert unkontrolliert auf ihrem Hals hin und her, an dessen rechter Seite etwas brennt, als habe man ihr einen glühenden Schürhaken dagegen gepresst. „...eig'ntlich... noch'sediert...“
Eine Erschütterung erfasst das Schiff. Dann ruckt es leicht, die Antriebe schalten auf das charakteristische Geräusch des Ionenantriebs. Sie sind in den Hyperraum eingetreten. Triumphierend trällert erneutes Binär über das wieder funktionierende Schiffs-Intercom.
„Sorry“, brummt Ray und packt sie fester, bevor sie unter den Erschütterungen hilflos über den Boden rollen kann, legt sie wieder in der Seitenlage ab, als das Schiff ruhig ist. „Zed? Status!“
Die Antwort muss über den Funk kommen, das Intercom-Piepen bleibt aus. Ray seufzt leise und richtet sich auf, wendet sich von ihr ab, einem der am Boden Liegenden zu. Dem Typen mit dem Trenchcoat, der formschön den Boden vollgeblutet hat.
Ihr Körper will nicht mehr. Er hat ehrlich und aufrichtig keine Lust mehr. Er will einfach nur noch liegenbleiben und unter abgehackten Atemzügen sterben. „...ssel?“, nuschelt sie dennoch dumpf in den Raum hinein.
„Moment“, dringt es über Rays Außenlautsprecher. Er verharrt noch eine Weile kniend, gibt dem Mann einen Fußtritt als er sich wieder aufrichtet und nimmt dann den Helm ab, hängt ihn an den Gürtel.
Sie versucht sich mit der Eleganz eines auf dem Rücken liegenden Käfers von der Seite auf den Bauch zurollen. Will sich entgegen der körperlichen Anweisung auf Arme und Beine abstützen. Noch immer führen Upper und Downer in ihrer Blutbahn einen spürbar erbitterten Kampf um die Vorherrschaft.
„Hyperraum wird verlassen in zehn...“, erschallt es über das Intercom und ein Timer zählt langsam runter. Stumpf fällt sie zurück auf die Seite, als er bei Null ankommt und es erneut kurz ruckt.
Leises Brummen kommentiert ihr Tun, dann packt Ray sie wortlos unter den Armen, richtet sie zu sitzender Position auf und drückt ihren Oberkörper gegen die Wand, bis sie halbwegs stabil sitzt.
„Wer hat die Schlüssel?“
Mühsam zieht sie die Beine an und legt die gefesselten Arme darauf ab. „Keine'Ahnung... schätz...“ Sie deutet auf den Trenchcoat am Boden. „Die... die'Kids?“
Ray nickt knapp, kniet sich wieder neben den am Boden Liegenden und tastet seine Taschen ab. „In Sicherheit, dein Kontakt hat uns erreicht.“
Sie lehnt den Kopf an die Wand, konzentriert den Blick auf eine Deckennaht und beschäftigt sich damit, ihre Atmung zu kontrollieren. Sehr langsam stellt sich Erfolg ein, das abgehackte Ein- und Ausatmen wird von längeren, ruhigeren Atemzügen abgelöst. Sie bewegt sich nicht, auch dann nicht, als sie Rays gepanzerte Hände erst an den Handgelenken, dann an den Füßen spürt, der Druck der Fesseln verschwindet.
Tränen lösen sich aus den Augenwinkeln, als sie träge blinzelt, rinnen die Schläfen herab zu den Ohren, werden von den Dreads aufgesaugt. Tränen der körperlichen Tortur, des Nachlassens von Druck und Anspannung, der Erleichterung.
„Ich war runter vom Com, bin wieder da, ist alles in Ordnung. Blue geht es gut... oder eher gut genug, leichte Verletzungen. Wir springen sobald wie möglich nach Triple Zero, keine Lust auf Überraschungen.“
Rays Stimme und das Piepen des Droiden verschmelzen zu Hintergrundrauschen.
„Wenn du Decker erreichen kannst, ja, aber halt dich nicht zu lange damit auf, ich will hier weg sein, ehe die verrückte Schlampe Wind von irgendwas bekommt.“
„Besteht... Kontakt nach auß'n?“, murmelt sie leise ohne den Blick von der Decke zu lösen.
„Keine Ahnung wo wir sind, nächste Combake könnte sonstwo sein. Steht und fällt wohl mit deiner Definition von 'außen'.“
Träge schüttelt sie den Kopf .„Nich'so... wichtig. Sentimentaler'bullshit.“
„Zehn, neun, acht...“, läutet das Intercom den erneuten Sprung ein. Von Richtung des Trenchcoats gurgelt es erstickt. „...sieben, sechs, fünf...“ Der Körper des Typen zuckt unkontrolliert. „...vier, drei, zwei...“ Blut sammelt sich unter seinem Kinn, vermischt sich mit dem Blut seines Arms am Boden. „...eins.“ Mit einem kurzen Ruck tritt das Schiff in den Hyperraum ein, während gleichzeitig der Körper am Boden in Reglosigkeit erstarrt.
“....ich versprech's...“
Sie schnieft leise und schließt die Augen. -
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Irgendwann, irgendwo
Dunkelheit und Leere. Allumfassend. Ewig. Ein Zustand ohne Zukunft und Vergangenheit. In dem das eigene Ich nicht existiert und alle Ambitionen und Ängste ausgelöscht sind. Ein gnädiger Zustand.
Aber etwas stört ihn - wie kleine Kiesel, die in einen dunklen See fallen, mit winzigen Wellen die spiegelglatte Oberfläche brechen. Leicht nur, aber umso beharrlicher. Ganz langsam deutlicher werdend, aufdringlicher. Dumpfes Brummen. Ein Geräusch? Oder ein Gefühl? Beides?
Andere Geräusche mischen sich in den Nebel. Bruchstücke. Zwar zu hören aber nicht zu verstehen.
„...wie es... gesagt...“
„...Sir. Ich... für Schwachsinn.“
„Ruhe!“
Geflüster eines herannahenden Alptraums, robotisch-kalt, wie aus weiter Ferne. Der Geist konzentriert sich darauf – ohne dass er über ein Ich-Bewusstsein verfügt, liegt es doch in seiner Natur, rational zu funktionieren. Zu analysieren. Wo kommt es her? Was bedeutet es? Wie kann man es dazu bringen aufzuhören und den Zustand der Leere zurückzubringen?
Unendlich viel Raum zwischen den Stimmen und dem Geist. Oder eine Wand? Oder sind sie doch ganz nah? Es ist so schwer, einen klaren Gedanken zu fassen, alles ist von sumpfigem Nebel umgeben... und dunkel. Dunkel trotz der Augen. Sind die überhaupt auf? Ein Akzent wie man ihn in der Colossus-Fankurve sicher nicht hört – was für ein seltsamer Gedanke, vertraut und doch unverständlich. Wie eine Codierung die man zwar erkennt, aber den Schlüssel vergessen hat.
Erneut versucht der Geist, die Einflüsse auszusperren und zurück ins Nichts zu fallen. Ohne tatsächlichen Kenntnisstand, was jenseits davon lauert ist da doch das vage Gefühl, dass es nichts Gutes sein kann. Dass Nichtwahrnehmen die bessere Alternative ist.
„Senden... Signal.“
„Jawohl!“
Klarer jetzt. Zwecklos! Einmal wahrgenommen lässt es sich nicht mehr zurückdrängen. Das dumpfe Brummen bleibt. Hyperraumantrieb – ein weiterer Gedanke der irgendwie vertraut ist.
Dem Geist fällt ein, dass ein Körper dazugehört – aber warum reagiert er nicht? Er besinnt sich auf den nächsten Schritt zur Problemlösung: Analyse. Wer bin ich? Wo bin ich? Was ist passiert?
Träge schält sich etwas aus dem Nebel. Trigger. Ein Name. Gefangen. Ein Zustand. Wo? In einem Käfig, umrankt mit blutenden Rosendornen die die Sinne nehmen. Das vage Gefühl des Unwohlseins kehrt zurück, wird stärker. Was? Bilder.. eine Zabrak, ein Droide, zwei Shuttles, Rosen, eine schlechte Soap... die Kinder. Die Kinder? Sie sind gerettet.
Die Kinder! Ein Schlagwort, das sich mit Nachdruck durch das sumpfige Nichtverstehen drängt und mit sich einen Wumprattenschwanz an Erkenntnisfetzen bringt. Blitzlichter von Erinnerungen. Unangenehm. Fuck. Fuck! Ihr rechter Daumen zuckt.
„...laut und deutlich.“
„Koordinaten x-443... z906.“
„...in Scanreichweite.“
Zustandsanalyse abgeschlossen. Schlecht. Ganz schlecht. Sie spürt ihren Körper. Nein, sie spürt Teile ihres Körpers, der Rest ist taub. Es fühlt sich eingezwängt an. Aber der Verstand ist die überlegene Instanz! Konzentration... Daumen... er zuckt... der vorsichtige Versuch, ihn bewusst zu bewegen. Nur ein winziges Stück... ein winziges Stück..
„ETA... 10... übermittle.“
Ihr linker Daumen zuckt. Moment, das war der Falsche! Okay, ein Teilerfolg. Der Fingernagel streicht über ihren Rücken. Nein... nein, über den Oberschenkel! Verdammt, wo ist diese blöde Hand? Sie prickelt, aber es ist so weit entfernt!
Atmen. Konzentrieren. Hören. Die Impulse von außen aufnehmen. Ablegen. Sortieren.
Die Lunge funktioniert schon einmal. Die Nase auch – die Luft riecht schal und abgestanden, es ist furchtbar stickig. Irgendetwas streichelt ihr Kinn. Ihr Kinn? Ja, das ist ihr Kinn.
Das gleichmäßige dumpfe Geräusch - sie weiß dass das ein Schiffsantrieb ist! So viele Male hat sie ein sehr ähnliches Geräusch nur im Dämmerzustand auf ihren Flügen wahrgenommen.
Informationsgewinn. Weiterhin konzentriert sie sich auf die Impulse, versucht Kontrolle über den Körper zu erlangen, bewusst Teile zu bewegen, vorsichtig nur. Ihr Körper? Muss wohl... sie kontrolliert immerhin die Atemzüge.
„ETA 7“
Moment, das waren... 3 Stunden? Minuten? Stuff! Sie hört die Stimme wieder, erkennt den Akzent jetzt als klar kaasisch. Aber sie hört die Worte nicht, stattdessen flasht erneut das Bild einer Zabrak auf.
“Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass normale Leute einfach von einer Ebene springen wenn sie Selbstmord begehen wollen?“
Selbstmord... warum sollte jemand Selbstmord begehen wollen? Das ist feige und dumm. Das Ende kommt früh genug. Ihr rechter Daumen wackelt. Einmal. Zweimal. Ist es wirklich... ja, es ist der rechte. Ha! Moment, was ist da so kalt? Der Finger berührt etwas Metallisches.
Kaas – Dromund Kaas – Stygian Caldera – Dschungelwelt – 7 Monde – Hauptwelt des Imperiums. Imperium klingt aber falsch. Vollkommen falsch! Und doch... irgendwie vertraut. Ein Blatt im Sabacc, dass sie abgeworfen hat. Oder nicht?
„Signal erfasst... mittle... dockcodes...“
Die Stimme trieft wie der Regen von Kaas an ihre Ohren. Kurz streift ein Licht ihre geschlossenen Augen. Das rechte Lid zuckt.
“Der Krieg ist erst verloren wenn wir selbst unseren Kindern keine Stabilität und Freude am Leben mehr vermitteln können.“
Ein weiteres Bild. Ein zerzauster blonder Schopf, der im Fahrtwind weht. Ein einzelnes eisblaues Auge, aus dem diebisches Vergnügen strahlt. Das ist besser. Viel besser. Wenn auch begleitet von einem vagen Gefühl von Trauer und Schmerz.
In Ordnung, nächste Bestandaufnahme: Augen! Geschlossen – check. Licht... halt, ein Licht muss ziemlich hell sein damit es durch geschlossene Augenlider dringt. Sowas macht natürliches Licht doch nicht, oder? Die Nachbarn des rechten Daumens prickeln. Streichen ebenfalls über etwas Metallisches. Es ist kalt. Nicht zu vergleichen mit dem runden Ding, das einer der Finger üblicherweise mit sich führt.
“Nimm ihn...“
Hey, das ist ihre Stimme!
“...ich will nicht dass er bei den Imps landet.“
Ein weiteres Aufflackern eines Bildes. Ein hübscher Kerl mit braunen Haaren und einem Crushers-Trikot in einer Hand sieht sie aus strahlend grünen Augen an. Sieht in sie hinein mit einer Intensität, die ihre Arme zucken lässt.
“Fuck!“
Sie wollen auseinander, aber sie können nicht. Werden von etwas festgehalten. Das andere Augenlid kommt nun auch in Bewegung.
Das vage Gefühl von Trauer drängt sich in den Vordergrund. Verschärft sich aus dem Nebel zu einer klareren Form. Ein Abschied... nein, zwei Abschiede. Gravball. Burger. Coruscant Prime, die hinter der Skyline versinkt.
“...inakzeptabel... beibehalten!“
„Sir... Scanner... fortsetzen?“
„Nur... Satellit.“
Halt, das klingt viel deutlicher. Näher. Oder? Konzentration, verdammt! Sie presst den Daumen gegen das Metall, verarbeitet das Gefühl von Kälte. Neukalibrierung der Synapsen durch Routine. Irgendetwas rasselt leise und ihre Handgelenke pochen. Licht dämmert durch eins der Augenlider das sich ohne dass ihr das bewusst gewesen ist leicht geöffnet haben muss.
Schritte nähern sich. Instinktiv entspannt sie die Hand. Entspannt den Körper. Schließt das Auge. Sie weiß nicht warum, aber sie weiß dass es von Interesse ist, das eigene Halbbewusstsein zu verstecken.
„Wie viel mg haben Sie der Gefangenen verabreicht?“
„Genug, Sir. Auch für eine Abweichung vom Zeitplan.“
Im Schiff piept etwas alarmierend.
„Erbitte Erlaubnis mit Sichtkontakt zu prüfen, auf die Sensoren ist im Mondschatten kein Verlass.“
Die Schritte halten ein. Einen Moment ist es still, nur der Antrieb wummert.
“Versprich mir dass du zurückkommst... lüg mich an!“
„Negativ. Wir aktivieren den Antrieb nicht. Unsere Aufklärung war präzise.“
Okay, das ist nah! Ekelhaft nah, mit dem Akzent von Regen und Grau. Direkt neben ihr. Und warum... sollte sie lügen? Ausgerechnet ihn anlügen? Halt! Konzentration auf das Wesentliche!
„ETA des Pickups?“
Nah.
„2 Minuten, Sir.“
Weiter weg. Irgendwie... blechern.
„Gut. Zur Not mache ich es mir zum persönlichen Vergnügen die Gefangene wieder für den Transport auszuschalten, falls die Dosis nicht reicht.“
Wieder nah.
„Sie reicht, Sir.“
„So wie der Transmitter der Gandeal-Station, ja?“
Die Aussprache wie ein Rosendorn. Was verdammt noch eins bedeuten diese verschissenen Rosen? Es ist irgendetwas Wichtiges, aber sie kriegt den Finger nicht drauf! Ein Lufthauch streift die prickelnde Haut ihres Gesichts.
„Und all das für einen Verräter der Ascendancy. Du bist es gar nicht wert, oder?“
Noch näher. Halt mal, meint der sie? Interessant, das Wort 'Ascendancy' berührt sie, wenn auch nicht so stark wie andere Dinge sie berühren. Eine Narbe nur noch, keine Wunde mehr.
Eine Frau, ein Com, ein Hotelzimmer... Chiss!
Wunden... müsste dieser Körper nicht über Wunden verfügen? Müsste man die nicht bemerken? Vielleicht, wenn man sich darauf konzentriert.
Schwierig. So viele Wunden, so viele Narben, so viele Tote. Was davon ist frisch? Ein heißes Pochen am linken Daumenballen. Ein dünnes, langes Brennen am Rücken. Ein gespanntes Gefühl am Bauch, begleitet von dumpfem Schmerz. Schärferer Schmerz am linken Oberarm, Hitze darüber.
„Nein, natürlich bist du es nicht wert. Aber dazu sind wir heutzutage alle verdammt. Dem Wahnsinn von irgendwelchen Sith zu folgen. Wahnsinnigen betrunken von ihrer eigenen Macht. Die lieber mit Rosen, Tee und Kuchen spielen. Ihre Zeit für Dreck wie dich verschwenden.“
Etwas stößt dumpf gegen ihre Stirn. Es ist kalt, rund. Ein Loch in der Mitte.
“Greif'mich an.“
„Dir hat jemand so richtig ins Hirn geschissen, kann das sein?“
„Du sollst'mich nich' abstech'n, du sollst'mich angreif'n. 's muss echt ausseh'n.“
Zabrak. Weiblich. Pilot. Ireena Zerak. Das hatte einen Sinn... das war wichtig. Verdammt, warum ist das wichtig gewesen?
“Tu was'de nich' lass'n kanns'. Scanner.“
Scanner... wozu ein Scanner? Vage spürt sie weiter den Druck des Metalls an der Stirn. Ebenfalls kaltes Metall das an ihren Hinterkopf drückt.
„Wie leicht ich mit dir Verräterschlampe einfach kurzen Prozess machen könnte. So wie es sein soll.“
Dumm. Ein Blaster ist nicht für den Nahkampf gemacht, wer zu blöd ist den Vorteil der Entfernung für sich zu nutzen hat es nicht besser verdient als entwaffnet und mit dem eigenen Blaster zusammengeschlagen zu werden. Wait, what?
“Mit einem 'Bitte' wär's noch schöner gewesen, aber bitte. Immer wieder gern. Auch für den hundersten Scan.
Ein Augenrollen unter kleinen Hörnchen. Gelbe Augen, braune Haut, dunklere Tätowierungen im Gesicht.
„Sir. Pickup hat das System betreten.“
Der Lauf löst sich von ihrer Stirn.
„Schade...“, haucht ihr muffiger Atem entgegen. „...jetzt kann ich es nicht wie einen Unfall aussehen lassen.“
Er hätte nicht abgedrückt. Jemandes Zorn hätte sich auf ihn entladen, was er mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überlebt hätte. Rosen, Tee und Kuchen. Sie muss leben, sie hat nur lebendig einen Wert.
Scanner...
“Ich'hab für'den Scheiß unnerschrieb'n. Ich kann'mich verwanz'n.“
Scanner! Ein Tracker unter der Naht am rechten Oberarm! Das war... über ihrem Kopf? Darunter? Da, wo es wehtut! Ha! Sie kann es fühlen. Die unterschiedlichen Arten von Schmerz. Druck unter ihrem Körper, wo sie liegt. Spannung und Pochen an den Handgelenken. Jetzt nur noch richtig ordnen...
Ein Stoffrancor. Ein Stoffkrayt. Sein Gesicht. Ihre Stimme.
“Ich versprech's.“
Jeder, wirklich jeder Funken Konzentration wird dazu benutzt, das keuchende Einatmen zu unterdrücken das sich mit dem abrupten Einstellen von Erkenntnis und Erinnerung versucht Bahn zu brechen, als die kleinen Mosaikstückchen auf ihren Platz rücken. Ein vollständiges Bild ergeben.
Sie ist wieder da! -
Ui, das ist schick!
-
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Eine Raumstation über Mon Gazza, nachts
Das Motelzimmer ist leer und unbenutzt, lediglich ein aktiviertes Com steht auf dem kleinen Tischchen. Mit kühlem Blick sieht eine Chiss ihr aus holoblauem Statikrauschen entgegen. Ihr linker Handballen schmerzt dumpf vom Stich des Dorns, der die Verbindung aktiviert hat.
Unter normalen Umständen würde sie die Rosen, in dessen Blütenblättern sich ein Comchip verbirgt, untersuchen wollen. Sie auseinandernehmen um zu begreifen wie es funktioniert. Aber dies sind keine normalen Umstände, also beschränkt sie sich darauf sich darüber zu ärgern dass sie die Funktionsweise nicht begreift. Ärger ist gut. Ein nur allzu gewohntes Gefühl, das die Spannung im Zaum hält die mit dem Wissen einhergeht, sehenden Auges ins offene Messer zu rennen.
„Wenn Sie austauschen wollen, folgen Sie dem Droiden, er wird Sie zu einer Transporteinheit bringen. Ihr Pilot soll am unteren Dockring in Bereitschaft gehen. Die Übergabe erfolgt in zwei Phasen, die erste wenn Sie sich bereit erklären dem zuzustimmen, die zweite wenn Sie an Bord der Transporteinheit sind. Wenn Sie an Bord sind, aktivieren Sie erneut die schwarze Rose, bleiben Sie auf Standby für den ersten Austausch, wenn Sie den Bedingungen zustimmen“, schallt es nüchtern aus dem Comlautsprecher.
Sie nickt knapp, zieht das eigene Com hervor und friemelt sich den Earplug ins Ohr, wählt die einzelne Nummer an, die auf dem Speicherchip verzeichnet ist. „Bereitschaft“, teilt sie knapp der Stille der stehenden Verbindung mit. „Unterer'Dockring.“
„On my way“, klingt Ireenas Stimme an ihrem Ohr. Sie wendet sich dem Com zu, mustert die Projektion mit ähnlich reserviertem Blick. „Ich wiederhole: Keine Tricks, keine Spielchen“, gibt sie der anderen Chiss entgegen, wartet keine Antwort ab sondern wendet sich der Zimmertür zu, öffnet sie und sieht auf den Gang hinaus. Der Droide, der ihr im Hafenbereich die Keycard und die weiße Rose ausgehändigt hat, steht auf dem Gang, den Kopf der Tür zugewandt.
Sie nickt ihm knapp zu, wartet bis er sich in Bewegung setzt und folgt. Raus aus dem Motelbereich, zurück in den Hafen. An den Hangarbereichen größerer Schiffe vorbei zum Shuttlefähranleger. Vor einem der kleinen Transportschiffe bleibt er stehen, aktiviert die Türkonsole und tritt zur Seite. Der Innenraum ist leer, bis auf einen Steuerdroiden. Sie hat keine Sichtlinie nach draußen, die Fensterfront im Cockpitbereich ist schwarz polarisiert.
„Noch'da?“, gibt sie leise von sich, während sie den Shuttle-Innenraum betritt.
„Aye, hab den unteren Dockring gerade erreicht. Hab hier einen Transporter. Scan sagt, neutrale ID, aber wenn ich aus dem Fenster guck würde ich sagen, imperiale Bauweise. Transportshuttle von der Station kommt da auch grad hoch.“
Ihr Blick huscht über die Schiffskonsolen, den Steuerdroiden auf dem Pilotensitz. Sie positioniert sich schräg hinter ihm, bereit ihn zu überwältigen, sollte es nötig sein. Er startet das Schiffssystem, macht aber keine Anstalten, die Tür zu schließen oder gar abzulegen.
„Die wollen andocken. Einen Tunnel legen. Das Shuttle bleibt auf Abstand.“ Die Zabrak klingt nun auch angespannter.
„Bestätige“, gibt sie knapp zurück und drückt sich erneut den Dorn der schwarzen Rose in den Daumenballen. Umgehend springt ein Holoschirm auf der polarisierten Fensterscheibe an, die Übertragung zeigt ihr den Blick aus einem Cockpit auf den Raum, Ireenas Frachter und ein unbekanntes Schiff daneben – sie unterstreicht die Aussage der Zabrak zur imperialen Bauweise. Nach zwei Sekunden splittet sich der Bildschirm, eine zweite Übertragung zeigt die Innenschleuse eines Schiffs, die sich gerade öffnet. Fünf der Kids drängen sich in dem schmalen Gang, laufen auf die Irisblende zu.
„Kannst öffnen. Shuttle kannste ignorier'n, 's hat'nur 'ne Cam lauf'n. Hab'nen Bild“, gibt sie leise ans Com weiter. „Identität bestätigt... sin' nur zu wenige.“ Sie beobachtet, wie die Blende jenseits des Tunnels sich öffnet, der Lauf der Kids allerdings durch eine Schildwand gestoppt wird, Ireena dahinter mit einem Scanner hantiert um die Kids zumindest grob auf böse Überraschungen abzutasten.
„'s fehl'n fünf“, teilt sie lauter in knappem Ton dem Shuttle-Innenraum mit, beobachtet weiter, wie die Zabrak – scheinbar zufrieden mit den Scanergebnissen – das Schild deaktiviert und die Kids im Inneren ihres Schiffs verschwinden; sie kann über Ireenas Com gedämpft ihre Stimmen hören. Rufe. Aufregung und Angst. Den Versuch der Zabrak, sie zu beschwichtigen.
Erneut splittet sich die Holowand, erneut blickt ihr die Chiss entgegen, die Mimik kühl und unbewegt. „Ihr Transporter soll den mittleren Ring ansteuern, Dock 52. Bitte aktivieren Sie die weiße Rose, wenn Sie dem Fortgang des Austauschs zustimmen.“
„Mittlerer'Ring, Dock zwoun'fünfzig“, gibt sie leise weiter, beobachtet mit zusammengezogenen Brauen auf der Shuttlecam-Übertragung, wie der Tunnel zwischen den beiden Schiffen sich löst und der corellianische Frachter abdreht.
„Mittlerer Ring, in Ordnung“, antwortet Ireena knapp. Eine Weile ist es still, selbst das Geräusch der Kinder ist verstummt.
„Okay, hier ist es bedeutend voller“, bricht die Zabrak nach einigen Minuten die Stille. „Kann nicht genau sagen, was... doch, Moment. Da kommt ein Schiff auf mich zu, gleiche Bauweise. Und... da ist auch die Aufforderung zum Tunneln.“
Ein Teil des Monitors springt auf eine andere Cam um. Wieder kann sie in den Schleusenbereich eines Schiffs sehen, in dem die fehlenden Kids sich an der Wand nahe der Blende zusammenkauern.
„Sieht'gut aus. Öffnen.“
Zeitgleich mit dem Öffnen der Irisblenden – sie kann jenseits des Tunnels erneut die Zabrak hinter ihrem Schild erkennen – schließen sich die Türen des Shuttles in dem sie steht. Wärme pocht durch ihren Daumenballen, kriecht langsam ihren Arm hoch, entspannt die Muskeln und hinterlässt ein Gefühl von einschläfernder Betäubung.
„Identität'bestätigt“, presst sie hervor, zwingt sich den halb betäubten Arm zu heben und schlägt die Hand gegen einen scharfkantigen Vorsprung der Shuttlewand. Es zischt leise, als das Shuttle sich aus dem Dock abkoppelt, das Vibrieren des Systems verstärkt sich als es Fahrt aufnimmt. Abrupt zieht sie die Hand an der Kante entlang – scharfer Schmerz soll ihr helfen wachzubleiben. Sie kann sehen dass Blut zwischen ihren Fingern hervordringt, aber sie spürt es nicht mehr.
„Einsack'n... verschwinne...“, murmelt sie leise, wankt, geht auf die Knie. Sie versucht, die Holowand im Auge zu behalten, aber als die Luke sich schließt, verliert sie den Fokus.
„Bin weg. Have fun“, dringt es wie aus weiter Ferne an ihr Ohr. Ihre Muskeln gehorchen ihr nicht mehr, ohne dass sie etwas dagegen tun kann, sackt sie auf dem Shuttleboden zusammen. Der Aufprall ist nicht mit Schmerz verbunden, es gibt nur noch ein wattiges Gefühl der Leere. Als sie in der Dunkelheit der Ohnmacht versinkt weiß sie nicht, welcher Horror größer ist – der, nie wieder aufzuwachen oder der, es doch zu tun. -
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Irgendwo im Mid Rim, auf einem corellianischen Transporter, nachts
„Zerek sieben sieben drei, zwölf Minuten, bestätige.“ Die Zabrak auf dem Pilotensitz des alten corellianischen Frachters nickt, trennt die Verbindung, legt den Timer aufs Display und lehnt sich zurück, lässt den Kopf zur Seite kippen um ihren Passagier auf einem Platz an den Nebenkonsolen im Blickfeld zu haben. „In zwölf Minuten haben wir Landeerlaubnis auf der Station“, gibt sie zur Seite, während sie eine ungeöffnete Dose 'Black Hutt' aus dem Getränkehalter angelt.
„Hab'ich gehört, aye“, antwortet die Chiss ohne den Blick zu erwidern, sie starrt aus der Fensterfront auf die Orbitalstation die einen Großteil der Sicht einnimmt, das schmutzigrote Mon Gazza – zweitgröße Spice-Minenwelt der bekannten Galaxie, nur noch übertroffen von Kessel – im Hintergrund.
„War es das dann hier oder fliegen wir noch ein paar abgeranzte Stationen im mid rim an? Ich mein... ich kann mit meiner Zeit wirklich Besseres anfangen.“ Die Stirn der Zabrak runzelt sich kritisch. „Und ich kann mir übrigens auch bessere Reisegefährten vorstellen.“
„Weiß'ich nich'“, lautet die knappe Antwort, begleitet von einem – ebenso knappen – Schulterzucken.
Die Zabrak seufzt, schüttelt leicht den Kopf, die Dose in ihrer Hand zischt leise, als sie sie öffnet. „Hab ich eigentlich schon erwähnt dass normale Leute einfach irgendwo von einer Ebene springen, wenn sie Selbstmord begehen wollen anstatt erst durch den halben mid rim zu gondeln um sich dann irgendwelchen imperialen Spinnern in den Rachen zu werfen?“
„Ich hab'dich nich' nach deiner'Meinung gefragt.“
„Hab ich außerdem schon erwähnt dass ich dich irgendwie... anders in Erinnerung hab? Nicht ganz so mürrisch und eine gute Ecke weniger wortkarg?“
Die Chiss zieht einen langen Luftstrom durch die Nase, schiebt den Unterkiefer vor und lässt die Luft abrupt wieder entweichen. „Ich hab'dich nich' nach'deiner Meinung gefragt“, wiederholt sie gepresst.
„Mein Schiff, meine Regeln! Ist das ein Grundsatz, der dir gerade noch so geläufig ist oder haben die Pubs dir schon zu weit ins Hirn geschissen?“, gibt die Zabrak etwas schärfer zurück.
„You owe me!“ Sie löst den Blick von der Orbitalstation und neigt den Kopf weit genug um ihren Gegenüber sehen zu können. „Is'das 'n Grundsatz der dir geläufig is'?“
Sie hat vor etwas über fünf Jahren mit Ireena Zerak zusammengearbeitet. Das Ding ist böse ins Auge gegangen und sie hätte die Zabrak zurücklassen können. Aber das hat sie nicht, sie ist geblieben, hat der Frau die Flucht ermöglicht, ihr damit vielleicht das Leben gerettet, auf jeden Fall zumindest eine Menge Ärger erspart – eine Schuld, die sie jetzt eingefordert hat. Ireena ist nicht ihre erste Wahl gewesen, als sie nach einem Piloten gesucht hat. Aber sie ist die erste gewesen die noch zu erreichen gewesen ist.
„Das heißt nur dass ich den Scheiß hier machen muss. Er muss mir weder gefallen noch gibt es irgendeine Regel die besagt dass ich ihn nicht kommentieren darf, hm?“
Sie antwortet nicht, richtet den Blick erneut auf die Scheibe und starrt nach draußen. Im Kern kann sie Ireena sogar verstehen; wenn alles glatt geht, ist das ein einfacher Job, aber bei einem Austausch kann eine ganze Menge verdammt schief gehen. Niemand kann gewährleisten dass der Gegenüber auch nur halbwegs fair spielt und das setzt die Zabrak, die die Kinder in Empfang nehmen soll, einem verdammt hohen Risiko aus. Dass die ganze Nummer aus Spacersicht auch noch ekelhaft politisch ist – sie hat der Frau erzählen müssen dass sie für den SIS arbeitet um ihre Bedenken zu zerstreuen dass sie im Knast landet, wenn sie mit zehn von Imperialen entführten Kindern den republikanischen Raum anfliegt, außerdem hat sie ihr Deckers und Johnsons Nummer geben müssen, damit sie Kontakt herstellen kann sobald sie die Kids an Bord hat – hat Ireenas Interesse an diesem Job auch nicht gerade erhöht.
„Oh Mann“, brummt die Zabrak, schüttelt erneut den Kopf und sieht ebenfalls nach draußen. Die nächsten Minuten verbringen sie schweigend, die Stille nur durchbrochen vom rhythmischen Piepen der Anzeigen und ab und zu Schlucken aus der Dose.
Als der Timer auf der Hauptkonsole auf fünf Minuten springt, wendet die Chiss den Kopf wieder zur Seite. „Davon ausgeh'nd dass'es das dann'hier war... geh'n wir 's nochma' durch...“
„Noch mal? Wirklich? Meine Aufmerksamkeitsspanne reicht schon grad weit genug dass ich das noch im Kopf hab!“
„Wir geh'n 's nochma' durch!“
Die Zabrak seufzt, verdreht die Augen, drückt die inzwischen leere Dose zusammen und schmeißt sie in den Freiraum zwischen Haupt- und Nebenkonsole. „Ja gut, wir gehen es nochmal durch – nicht dass hinterher noch wer anfängt zu weinen!“
„Du setzt'mich ab un' gehst wieder in'die Luft. Ich meld'mich bei dir. Entweder, dass'de mich wieder einsammelst oder'mit den Details.“
„Hoffentlich Letzteres“, brummt Ireena, nickt das Gesagte aber ab.
„Wenn's die Details sin', halt'n wir stetig'n Comkontakt. Bricht'die Verbinnung für mehr'als sechzig Sekund'n ab, dann is' irg'ndwas schief gelauf'n un' du verschwinnest'von hier.“
„...dann sind wir quitt!“
„Nope, nich' direkt. Wir sin' dann quitt, wenn'de Decker un' Johnson kontaktiert hast.“
„Jaaaa.“ Die Zabrak wischt wegwerfend mit der Hand durch die Luft. „Was ich damit meinte ist dass irgendwelche blödsinnigen Rettungsversuche nicht Teil des Deals sind.“
„Korrekt.“ Sie nickt knapp. Wenn etwas schief läuft kann sie keinen 'blödsinnigen Rettungsversuch' gebrauchen – dann sind die Kids weiter in der Gewalt der Imperialen und es würde sie nur gefährden.
„Johnson...“ Ireena schnaubt belustigt. „Das ist der bekloppteste Name für einen SIS-Agenten ever!“
„Haste Sichtfeld auf'die Kids un' ich hab's nich', schickste mir'nen Bild“, fährt sie nüchtern fort ohne auf die blöden Bemerkungen einzugehen.
„Weiiiiil ich nämlich nicht bis zehn zählen kann.“
„Kannste'se identifizier'n? Kannste sag'n ob's die zehn richtig'n Kids sin' un' nich' irg'ndwelche?“
„...die Austauschkids, die sie aus der Hosentasche gezogen haben, nur um dich zu ärgern?“
„Unwahrscheinlich aber'möglich. Bild!“
„Okay, Bild, auf die Identifizierung warten, Scan, einsacken...“, leiert die Zabrak und schiebt den rechten Arm hinter den Kopf. „Mikrosprung weg hier, danach Kontakt erst zu diesem Decker, danach zu... Johnson. Stecken die mich bei Übergabe in den Knast, bist du so tot!“
Die Chiss lächelt schmal. „Hint'n anstell'n.“
Ireena seufzt. „Also, ich check die Kontakte, bring die Kids hin wo auch immer sie sie hin haben wollen und bin raus. Right?“
„Korrekt. Sobald'de die Kids an'ner von Decker bestimmt'n Stelle abgeliefert has' sin'wir quitt.“
„...und ich kann nicht mal behaupten dass es schön war, dich gekannt zu haben.“
„'s Holo noch.“
„Das Holo. So rührend! Hab ich die Kids an Bord, kriegen sie deine alles-wird-gut-Scheiße vor die Linse gesetzt. Ich schlage Auszüge davon für deinen Nachruf vor. Die Ironie, dass das ausgerechnet von dir kommt, gefällt mir.“
„Tu was'de nich' lass'n kanns'. Scanner.“
„Scanner? Gibt es das auch in einem ganzen Satz?“
Die Chiss seufzt scharf. „Gib'mir den Scanner.“
Ireena rutscht ächzend auf dem Pilotensessel herum um an die Seite ihres Gürtels zu kommen, zieht einen Handscanner ab und wirft ihn im lockeren Bogen rüber. „Mit einem 'Bitte wär's noch schöner gewesen, aber bitte. Immer wieder gern. Auch für den hundertsten Scan.“
Kommentarlos fischt die Chiss das Gerät aus der Luft, aktiviert es und prüft die Einstellungen, ehe sie es umwendet um die Scanfläche auf sich zu richten, sich sorgfältig damit abzutasten ohne dass es anschlägt – wie auch bei den letzten Scans. Kunststück, die Knopfzelle ist deaktiviert, mit Space Tape umwickelt und steckt in einem Chewstimklumpen - der Handscanner der da anschlägt, muss erst noch erfunden werden.
Als Ireena bei zwei auf dem Timer verbleibenden Minuten wieder zu den Konsolen vorlehnt und den Landeanflug beginnt, richtet die Chiss ihren Blick erneut auf die Scheibe und starrt auf die näherkommende Station, greift neben sich nach der Metallkiste in der sie die schwarze Rose verstaut hat, die auf der letzten Station zur Kontaktaufnahme gedient hat. Sie hat ein ganz, ganz mieses Gefühl. -
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Dantooine, im Khoonda-Raumhafen, später Nachmittag
„...die Verbindungsprotokolle von sieben Orbitalknoten? Sieben?! Wie stellen Sie sich das vor?“ Die männliche Stimme in ihrem linken Ohr klingt tief empört.
„'s war keine'Bitte“, presst die Chiss zwischen den Zähnen hervor, ihre Fingernägel trommeln einen unregelmäßigen Rhythmus auf das Metall des Transporter-Hauptterminals, während ihr Blick die in den Raum projizierte Karte durchbohrt, die die Orbital-Kommunikationsknoten für das Gebiet des Khoonda-Raumhafens plus der nahen Siedlungen anzeigt. „Zeitfenster von hunnertzweiun'achtzig Sekund'n. Sechzehn achtzehn vierun'vierzig bis sechzehn einun'zwanzig sechsun'vierzig Ortszeit. Ehm, Atomuhrzeit“, fährt sie knapp fort. „Un' zwar nich' in zwei Tag'n oder'auch nur in'zwei Stund'n sonnern jetzt!“
„DantoNet kann nicht einfach derartige Verbindungsprotokolle herausgeben, Miss! Das sind sensible Kundeninformationen, der Datenschutz...“
„Der Dat'nschutz interessiert mich nich'“, fällt sie dem Mann barsch ins Wort. „'s gab'nen imperial'n Verbinnungszugriff über ein'n dieser Knot'n, Sie hab'n eine Anfrage vom SIS auf Protokollzugriff vorlieg'n un' Sie werd'n sie bearbeit'n. Un' zwar jetz'! Wenn'Sie sich dazu nich' in'der Lage fühl'n dann stell'n Sie gefälligst Kontakt zu Ihr'm Chef oder dess'n Chef oder wem'auch immer der 's kann her! Ich'hab verdammt nochma' keine Zeit für Diskussion'n!“
Sie ist unfair; der Kerl am anderen Ende der Leitung – in der Hauptstelle von DantoNet die für die Kommunikation vom Planeten herunter verantwortlich ist – kann nichts dafür dass die Hexenschlampe Hiroms Beerdigung geschändet hat. Dass sie sich an seinen Jungs, der Jugendmannschaft der Coruscant Colossus, vergriffen hat um Druck aufzubauen und ihren Kettenhund, Stecher oder was auch immer Therillion für sie ist freizupressen.
„Sekunne...“, murmelt sie ins Headset, schließt die Augen und atmet tief durch. Der Typ brummt nur.
Sie ist so verdammt wütend – auf die Hexe, auf Therillion, auf die Galaxie dass sie das zugelassen hat. Aber das bringt sie nicht weiter. Es behindert sie nur. Behindert ihre Arbeit, das Signal zurückzuverfolgen um so vielleicht eingrenzen zu können, von wo aus die Hexe die Comverbindung aufgebaut hat. Wo sie ist. Wo die Kinder sind.
“Der Krieg ist erst verloren wenn wir selbst unseren Kindern keine Stabilität und keine Freude am Leben mehr vermitteln können.“
„Im genannt'n Zeitraum gab es eine Verbinnung von außerhalb des Systems, hunnertzweiundachtzig Sekund'n lang. Sie muss über ein'n der Knot'n gegang'n sein“, fährt sie nach einem weiteren Durchatmen so ruhig es ihr möglich ist fort, die Augen lässt sie geschlossen. „Ich interessiere mich nich' für Ihre Kund'ndat'n abgeseh'n von dieser ein'n Verbinnung. Wenn'es Ihn'n hilft, geh'n Sie'die entsprech'nden Protokolle durch un' send'n mir nur'den Teil in'dem diese Verbinnung erfasst is'.“
Einen Moment schweigt der Kerl. Sie hört das Klackern seines Keyboards. „In Ordnung“, gibt er dann knapp zurück. „Liegt Ihnen gleich vor.“ Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren legt er auf.
“Halt, nicht Zap! Papa, die sollen aufhören!“
Sie rührt sich nicht. Hält die Augen weiterhin geschlossen. Lauscht auf ihre Atmung und konzentriert sich darauf, die Hände ruhig zu halten. Zehn Kinder.
“Je länger es dauert, umso mehr Zeit verbringe ich mit den lieben Kleinen... wollen Sie das?“
Eine Forderung, der nicht stattgegeben werden kann. Nicht stattgegeben werden darf. Therillion freizusetzen. Damit er weiter morden kann.
...sind wir uns alle einig, dass Therillion definitiv nicht begnadigt wird? Egal was kommt?“
„Aye, keine'Option.“
Der Versuch, Zeit zu gewinnen. Sie hinzuhalten, um sich irgendetwas einfallen zu lassen, was man tun kann. Aber was kann man tun? Selbst wenn sie herausbekommen können, wo die Hexe die Kinder festhält – wahrscheinlich auf einem Schiff – ist das noch weit davon entfernt, sie zu befreien. Sie haben Soldaten gesehen, auf dem Holo mit dem Liobe ihre Forderungen gestellt hat. Soldaten, die die Kinder bewachen. Wenn sie auf einem Schiff sind, das irgendwo in irgendeinem System fliegt, bewacht von Soldaten, dann ist es so gut wie unmöglich sie zu befreien. Dazu müsste man sich unbemerkt nähern, unbemerkt an Bord begeben und unbemerkt bis zu den Kindern vordringen, andernfalls würden die sie sie einfach töten.
Sie zuckt zusammen, öffnet die Augen, als ihr Pad vibriert – die Verbindungsprotokolle. Eingegrenzt auf einen Knoten und versehen mit etwas mehr als nur einer Comnummer. Dem Holoprotokoll, das dieser bestimmten Verbindung zugeteilt wurde und damit jedem Datenpaket anhängt, vollkommen egal wie weit die Nachricht gesplittet wurde. Dass sie nun mithilfe der Rechenleistung eines Schiffsrechners virtuell durch die Galaxie verfolgen kann um vielleicht seinen Ursprung – mit ganz viel Glück, sehr viel wahrscheinlicher ist irgendein Proxy – zu entschlüsseln.
Sie füttert bereits auf das Terminal geladene Programme mit dem HP und startet sie, starrt auf die Datenströme die über den Holoschirm flackern. Wartet.
“Nehmen Sie jemand, mehrere, von uns gefangen anstatt sich an den Kindern zu vergreifen. Joker und ich melden uns freiwillig.“
Sie presst die Zähne aufeinander und mahlt mit den Kiefermuskeln.
“Die Verhandlung ist beendet!“
Zehn Kinder... Kinder, die sie kennt, jedes einzelne von ihnen. Die sie dutzende Male bei ihren Heimspielen beobachtet, ihnen zugejubelt und ihre sportliche Leistung bewundert hat. Es sollte keinen Unterschied machen ob sie sie kennt oder nicht – aber es macht einen.
Abrupt steht sie auf und duckt sich aus dem engen Cockpit. Die Programme arbeiten von alleine, ob sie zuguckt oder nicht. Sie drückt sich durch den schmalen Gang der geladenen Ware vorbei zur Rampe und springt auf den Hangarboden, sieht sich kurz nach dem Besitzer des Transporters um, der gerade aufbrechen wollte als sie in den Hafen gekommen sind und der sich nicht getraut hat ihr zu widersprechen, als sie ihm ihre ID unter die Nase gehalten und ihm mitgeteilt hat, dass sie die Rechenleistung seines Schiffs in Anspruch nehmen muss. Er steht am Personenschott und sieht mit zweifelndem Blick dem republikanischen First Lieutenant in Gardeuniform zu, der an einer der Hangarwände wie ein Kath im Käfig auf und ab läuft.
„Maximal 'ne Viertelstunde, dann könn'n Sie los“, wendet sie sich dem Piloten zu. „Entschuldig'n Sie die Verzögerung.“ Sie wartet keine Antwort ab sondern geht weiter, auf den Soldaten zu.
„Ich muss'los“, gibt sie ihm knapp entgegen, kaum dass er in Hörreichweite ist.
Er stellt das auf und ab Laufen ein, sieht ihr mit einer Mischung aus gehetzt und hoffnungsvoll entgegen – wie viel schwerer müssen die Ereignisse der letzten Stunde für ihn sein, der im Gegensatz zu ihr gar nichts tun kann. Der einfach nur ein paar Tage Urlaub hat um der Beerdigung eines ehemaligen Kameraden beizuwohnen und kein Teil der Einheit mehr ist, die umgehend aktiv geworden ist. Der nur auf und ab laufen kann ohne irgendwas beitragen zu können. „Ihr habt eine Spur?“
Sie zögert. Schüttelt kurz mit dem Kopf. Ihr Blick huscht zu dem Transporter, seinem Piloten, der Energiewand des Hangars, während sie mit dem Daumen über die Schulter deutet. „Die'Verfolgung läuft noch... 's Comsignal muss irg'ndwo her gekomm'n sein.“
„Was ist los?“, fragt er beunruhigt nach, stockt, hängt dann leiser an: „...schlechte Neuigkeiten?“
Sie beeilt sich, erneut den Kopf zu schütteln. Seiner Mimik ist deutlich anzusehen dass er ihr Zögern missinterpretiert hat. Dass er befürchtet, sie könnte erfahren haben dass den Kindern etwas angetan wurde, während sie im Schiff gewesen ist.
Er macht einen Schritt auf sie zu und packt sie an den Schultern. „Was ist los?“, fragt er erneut, eindringlicher dieses Mal.
„Ich muss los“, wiederholt sie leiser, senkt den Kopf und fasst an den Gürtel, um ihn von der Hüfte zu lösen. „Ich muss... fuck, ich...“
„Was?!“
„Ich muss versuch'n sie zu erreich'n. Versuch'n, die Kinner einzutausch'n. Nich' geg'n Therillion... geg'n mich!“
Der Druck seiner Hände an ihren Schultern lässt schlagartig nach, als er die Arme fallen lässt und einen Schritt zurück macht, als habe sie ihm ins Gesicht geschlagen. Einen Moment steht er einfach nur da, starrt sie an.
„Wie kommst du auf die Idee dass ich das zulasse“, fragt er irgendwann, nach Sekunden des Schweigens, tonlos.
Sie lässt den Kopf gesenkt, den Blick auf den Gerätegürtel in ihren Händen gerichtet ohne ihn wirklich wahrzunehmen. „Weil's nich' viele Möglichkeit'n gibt“, antwortet sie gepresst. „Entweder die brech'n ein un' lass'n Therillion frei... 's hatt'n wir'schon bei Labrass. Das is' 'ne Option die'keine is'. Oder sie mach'ns nich'. Dann ham'wir, vorausgesetzt wir find'n den Auf'nthaltsort der'Kids überhaupt, 'ne Geißelnahme die'mit Gewalt beennet werd'n muss. Wie beschiss'n da die Chanc'n für'nen paar Zehnjähige steh'n die von bewaffnet'n Soldat'n bewacht werd'n...“ Sie schüttelt nur den Kopf, zuckt matt mit den Schultern.
„Nein. Nein, nein, nein! Sie wird dich umbringen!“
„Sie wird die Kids umbring'n! Blondies Kids! Ich hab für den Scheiß unnerschrieb'n! Ich kann'mich verwanz'n. Ich hätte 'ne Chance bei'nem gewaltsam'n Befreiungsversuch! 'ne Chance, die die Jungs nich' hab'n!“
„Das ist doch Wahnsinn! Wenn du dich eintauschst – wenn du dich überhaupt eintauschen kannst – besteht die Möglichkeit, dass die dich abschreiben! Dass sie beschließen, ein einzelner Agent ist zu verschmerzen! Dass sie nicht einmal versuchen dich zu befreien!“
„Möglich... unwahrscheinlich, aber'möglich. Nur alternativelos!“
Er starrt sie an. Schweigt. Sie starrt zurück.
„Sie wird dich umbringen“, bricht er leise das Schweigen. „Ich will dich nicht verlieren.“
„Wenn'ich nich' gehe... wenn auch'nur ein'm der Kinner was passiert. Vielleicht all'n zehn, weil'wir sie nich' find'n. Weil'sie sie erschieß'n, wenn'wir versuch'n, sie zu befrei'n. Könntest'du damit leb'n? Könnte ich damit leb'n? Zu wiss'n dass'ich 's nich' versucht hab, 's zu verhinnern obwohl'ich 's vielleicht gekonnt hätte?“
Er verzieht gequält das Gesicht, streicht sich mit einer Hand durch die Haare, schüttelt den Kopf, sortiert die Haare wieder. „Versprich mir dass du wiederkommst. Versprich mir, dass du mich nicht zum Witwer machst.“
„'s... kann'ich nich'.“
„Dann lüg mich an!“
Sie zögert. Schließt einen langen Atemzug lang die Augen. Nickt dann. „Ich versprech's.“
Jäh überbrückt er den Schritt Entfernung zwischen ihnen, greift nach ihr und umarmt sie. Fest, als wolle er sie nie wieder los lassen. Sie lässt den Gürtel fallen, erwidert die Umarmung mit ähnlichem Druck, lässt den Kopf auf seine Schulter sinken.
„Wissen sie... Bescheid? Dein Chef? Johnson?“
Sie deutet ein Kopfschütteln an. „Ich'schick Ray 'ne Nachricht – aber'erst, wenn'ich weg bin“, murmelt sie gegen seinen Hals. „Kann's nich' gebrauch'n dass'er versucht, mich aufzuhalt'n.“
„Du weißt... dass dich das deinen Job kosten kann, oder?“ Seine Stimme zittert. Er redet, um nicht heulen zu müssen.
„'s is' grad echt'eine meiner geringeren Sorg'n...“
„...fuck...“
Sie nickt. Schnieft. Hebt den Kopf an und lächelt gequält. „...ich muss los. Du'musst mein'n Kram nehm'n. Krieg'ich dein'Hemd?“
„Mein...?“
„Dein'Hemd. Musst'das Trikot mitnehm'n. Schätz, 's würd nur verlor'n geh'n.“ Sie hat noch immer das Trikot der Corellia Crushers aus Hiroms Geburtsjahr an.
„Du hast nen Knall“, murmelt er leise und löst langsam die Umarmung, als würde er gegen einen Widerstand ankämpfen.
„...'s hast'du vor zwei Jahr'n schon'gewusst.“
Während er seine Uniformjacke und das Hemd darunter auszieht, hebt sie den Gürtel auf, löst ein Einweg-Pad und einen leeren Credstick davon, befüllt ihn an ihrem Com das danach zurück an den Gürtel wandert, Credstick und Einwegpad steckt sie in die Hosentasche. Dann zieht sie das Trikot aus und tauscht Gürtel und Kleidungsstück gegen das steif gebügelte Uniformhemd.
„Ich zieh kein Crushers-Trikot an“, brummt er während sie in das Hemd schlüpft und es zuknüpft. Er zieht nur die Uniformjacke über, hängt sich den Gürtel um die Hüfte.
„Seit'wann hab'n Aristocrats-Fans irg'ndwas an'Stolz?“, gibt sie matt lächelnd zurück. Reden um nicht denken zu müssen – sie kann nicht aufhören zu denken, aber wenn es ihm hilft...
Er antwortet nicht, beobachtet sie, wie sie die letzten Knöpfe schließt. Langsam, als würde sie hoffen dass irgendein Wunder passiert.
Es passiert keines, wie zu erwarten gewesen ist. Sie sieht wieder auf, sucht seinen Blick. Die linke Hand greift nach der rechten und löst den Ring vom Finger.
Er blinzelt, die Augen wässrig. „Fuck“, flüstert er brüchig, als sie ihm das Stück Metall entgegen hält.
„Nimm'ihn“, fordert sie ihn leise auf. „Ich'will nich' dass'er bei'den Imps lannet.“
Er starrt den Ring an, nickt knapp, nimmt ihn ihr ab und hält ihn zwischen sie. „Du hast mir versprochen dass du wiederkommst. Ich heb ihn auf und warte darauf, ihn wieder da hin zu stecken, wo er hingehört.“
Sie nickt nur, nicht bereit die Lüge zu wiederholen. Einen Moment bleibt sie noch stehen, dann wiederholt sie, was sie schon so oft sagte: „Ich muss'los.“
Abrupt wendet sie sich ab und setzt sich in Bewegung, auf den Piloten zu. Sie sieht sich kein weiteres Mal um, nicht als sie mit dem Mann klärt, dass er sie mitnimmt. Nicht als sie ein kurzes Holofile für Ray aufnimmt und mit einem 24-Stunden-Timer versehen absendet. Nicht als sie im Inneren des Schiffs verschwindet, dort die Ergebnisse der HP-Verfolgung vom Rechner zieht – nur Proxyrelais', wie zu vermuten war – und an Junior weiterleitet. Sie räumt das Cockpit, um dem Mann endlich zu ermöglichen, das Schiff zu starten, setzt sich im Lagerraum zwischen die Kisten und starrt an die Wand. -
Ich werde hier von Dir, Trigger, und von Sateera angemacht, wenn ich eure Aussagen in einen Topf werfe [...]
An welcher Stelle habe ich das getan? Ich habe mir jetzt jeden Beitrag den ich hier geschrieben hab noch einmal durchgelesen (...okay, überflogen) und finde nichts, worauf sich das beziehen könnte.
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Ich versteh gar nicht worüber du dich jetzt eigentlich ereiferst; Malycus sagte (mehrfach) "Eloun und ich". In diesen Sätzen wurden meiner Meinung nach Falschaussagen genannt (denn immer noch: Nein, es gibt keine klaren und deutlichen Infos, keine klaren und deutlichen Beschreibungen der Situation).
Ich sagte nichts anderes als "solange das nicht (von Malycus) widerrufen wird und nicht klar (von dir, Eloun) gesagt wird 'Nein, das wo mein Name mehrfach erwähnt wurde, trage ich so nicht mit' gehe ich nicht von der Einigung aus, dass das - im Rahmen der wirklich faktisch ist - Interpretationssache ist".
Du sagst "in den Sätzen von Malycus stimmt alles", also bist du wohl dieser Meinung dass das alles total klar und deutliche Infos sind, faktisch und interpretationsfrei. Also bestätigst du das Gesagte ja quasi noch einmal, du gehst genauso wie Malycus davon aus dass das Bild von Nar Shaddaa unter Belagerung ganz klar und deutlich beschrieben wird. Ergo: Keine Einigung, dass das Interpretationssache ist....für mich ist ein "sich auf den Inhalt eines Posts beziehen" btw ein Ausdruck, dass man etwas zur Kenntnis genommen hat. Um sich auf etwas zu beziehen muss man es schließlich mal irgendwie gelesen haben.
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Soll jetzt jeder von uns jeden einzelnen Satz von allen anderen Diskussionsteilnehmern zitieren und danach seine Zustimmung oder Ablehnung formulieren?
Nö. Aber wenn jemand von "wir" spricht und jemand anderen da namentlich mit einbezieht ohne dass der das will oder teilt, dann sollte man das vielleicht tun.
Mal anders... wenn ich mit Freunden in einem Chat bin und da sagt jemand klar und deutlich zu jemandem "ich, Karo und du sind am Montag verabredet" - und ich poste direkt darauf (also kein "hab ich übersehen" sondern schon klar ein "hab ich zur Kenntnis genommen") ohne dass ich sage "Ich hab am Montag keine Zeit" (oder auch - sehr viel wahrscheinlicher in meinem Fall "Sag mal, läufst du noch ganz gerade, hier ohne Absprache über meine Zeit zu verfügen?") dann ist das schweigendes Einverständnis.
Schreibt allerdings irgendjemand in einer Gruppe von... meinetwegen 10 Leuten zu jemand anderem "denk dran, wir sind Montag verabredet", dann bezieht er mich nicht derart klar ein und eine Reaktion meinerseits ist nicht nötig, weil es mich nicht anspricht. -
Die Aussagen habe nicht ich in einen Topf geworfen sondern Malycus, Hase.
ZitatDavon was an "Grotten-RP" gespielt wird oder werden könnte war hier nie die Rede. Weder von mir noch von Eloun.
Wir haben bisher immer nur geschrieben was das Spiel an Infos hergibt. Die sind sehr direkt und klar.
Edit: Nein, die Infos sind nicht sehr direkt und klar - eine Aussage von einer Person macht noch keine faktisch belegte Info.ZitatIch übergebe an Eloun. Der hat nun mehrfach gebetsmühlenartig dargelegt was im Spiel ganz klar beschrieben wird.
Edit: Nein, es wird nicht ganz klar beschrieben - es wird von einer Person gesagt. Das macht noch keine Settingbeschreibung.ZitatOb es einem nun gefällt oder nicht: Nichts anderes haben Eloun und ich hier runter geschrieben. Das sind keine persönlichen Meinungen, sondern genau das was im Spiel beschrieben wird.
Edit: ...und zum Dritten. Es wird gesagt - ic von einem NSC. Noch immer nicht beschrieben (zB im Zuge einer Quest, wo man klar sieht "das ist so und so anstatt sich darauf zu verlassen dass irgendwer sagt, es ist so und so).(Alles Zitate von Malycus)
Wenn du, nachdem Malycus die ganze Zeit von "Eloun und ich" redet, einen anderen Standpunkt hast, dann solltest du das - anders als ich, die von Sateera nicht als "Trigger und ich" bezeichnet wurde - vielleicht deutlich machen. Nach einem "wir zwei Bros hier" von Malycus ohne da deutlich zu sagen "Nicht mein Standpunkt" weiterposten, selber sogar Bezug auf ihn zu nehmen, suggieriert mal sehr viel mehr ein "stehe ich voll hinter" als ein "Punkt X sehe ich genauso wie Sateera" von mir.
Und es ist mal ein gigantischer Unterschied zwischen "irgendwer sagt das an irgendeiner Stelle im Spiel" und dem von Malycus propagierten "das wird im Spiel ganz klar und deutlich beschrieben". Also... für mich ist das ein Unterschied. Für jemanden, für den jeder Satz eines NSC absolute Lorefakten enthält, egal wer es ist und in welcher Situation er steht, wohl eher nicht.
EDIT: Nochmal Kommentare zu den Zitaten eingefügt zur Verdeutlichung wo bei den Aussagen der Fehler liegt.
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Joah gut, nur dass der nächste Akt eventuell (mE mit hoher Wahrscheinlichkeit) nicht "in X Wochen" ansetzen wird sondern ziemlich direkt anknüpft.
Klar, findet das Beispiel Bombardement dann auch - wie ooc - zwei, drei Monate später statt, kein Ding. Aber fängt der Akt damit an dass der Outlander direkt von "ich habe Festungen kaputt gemacht" wiederkommt, in den War Room gerufen wird und da gesagt wird "Alle Planeten unter Feuer", dann hast du diese zwei, drei Monate halt nicht.Ich find es immer schwierig, RP nach dem Endcontent anzusiedeln, wo die Zukunft absolut unbekannt ist. RP im Endcontent (also in dem Fall, Festungen gibt es noch, Allianz steht aber schon und bereitet die Angriffe vor) erscheint mir persönlich immer sehr viel gangbarer.
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...und genau darum geht es hier einigen - mir zumindest. Dass die wenigen ic-Aussagen (von denen die Hälfte nicht einmal faktisch belegt sind da nur aus einer Quelle die noch dazu - am Kontext der Situation - zum Mittel der Übertreibung greift) nicht reichen um ein ganz klares Bild von "Das ist der Ist-Zustand" zu zeichnen.
Ich schrieb in Beitrag 47:
ZitatIch kann dir problemlos jedes Nar Shaddaa Projekt absolut loregetreu auch in den neuen Content verpacken. In der Theorie. Ob das praktisch so gespielt wird oder irgendwie... anders, das steht auf einem ganz anderen Blatt, tut aber zur Diskussion was geht und was nicht, nichts zur Sache.
Worauf Malycus sich in Beitrag 49 bezog (meinen als Eingangsquote genommen hat) um zu schreiben:
ZitatHier hat niemand über "was wäre wenn, und eigentlich müsste, und unter bestimmten Vorraussetzungen könnte" geredet, sondern über das wie es im Spiel beschrieben steht.
Hier wird, wiedermal, versucht den Stand in dem Nar Shaddaa unter der Sternenfestung klar und deutlich beschrieben wird zu relativieren indem man "könntemüsstewürde" dazu dichtet.
Warum man das dauernd machen muss kann ich nicht wirklich verstehen....das sind nur Ausschnitte aus den Beiträgen, aber die Beitragszahl steht ja dran, kann ja jeder nachlesen. Mehrfach erwähnt Malycus, dass das der Zustand ist, wie er im Spiel beschrieben wird.
Und das ist ganz schlicht und einfach falsch. Es gibt keinen faktischen Zustand X der uns an irgendeiner Stelle präsentiert wird. Es gibt keinen Kodexeintrag, es gibt keine Storyline in der man Agenten des EE aufdeckt, einem der Zustand auf den Straßen gezeigt wird.
Es gibt eine Sternenfeste im Orbit, es gibt dreieinhalb Sätze eines NSCs und es gibt einen Huttenbrief. Punkt zwei und drei lassen eine Bandbreite an Interpretation zu.
Eloun sagte bereits dass alles, was ein NSC sagt, für ihn Fakt ist - auch das ist Interpretation. Ich sagte, dass ein Kontext für mich entscheidend ist... und auch das ist natürlich Interpretation.Wenn man sich hier inzwischen einig ist, dass die ganze Sache im faktischen Rahmen (es gibt irgendwas an Kontrolle, es gibt eine Sternenfestung) Interpretationssache ist, dann ist ja alles klar. Aber das war auf Seite drei noch nicht der Fall. Aber solange Malycus sein:
ZitatDas sind keine persönlichen Meinungen, sondern genau das was im Spiel beschrieben wird.
...(Post 51) nicht widerruft und Eloun nicht klar macht, dass er hinter diesen Posts von Malycus nicht steht, ist eine derartige Einigung nicht erzielt. Malycus hat Eloun nämlich mit ins Boot geholt indem er mehrfach von "Eloun und ich", "das haben wir gesagt" und so weiter redet, daraufhin ist Eloun ohne ein "Moment mal, das ist gar nicht meine Meinung" wieder in die Diskussion eingestiegen und stützt damit diese Ansicht von "Meine Interpretation ist ja wohl viel faktischer als anderer Leute Interpretation" - a.k.a. Malycus-Fanfiction (TM Katarin).
Und Finshery (ich glaub, er war es, der schrieb dass man vielleicht nach Zerstören der Sternenfeste ins RP einsteigen sollte): Das Problem beim Spielen mit "Sternenfestung ist schon kaputt" ist, dass das der Endcontent des momentanen Storylinestands ist. Stell dir vor, du spielst zwei Monate damit dein RP und dann kommt das neue Kapitel das damit anfängt, dass die Flotte des EE jeden Planeten wo eine Sternenfestung gebaut wurde instant abriegelt und mit Orbitalbombardement eindeckt - du müsstest das gesamte RP bis dahin streichen, wenn du da ansetzt.
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Das "offen" ist spekulativ - bzw sehr, sehr schwammig. Was heißt denn "offen"?
Der Rest ist Fakt, ja. Ausrüstung - Turm - Station.
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Ich gehe bei Märkten die die Hutten auch nur für erwähnenswert halten weiterhin davon aus, dass damit der milliardenschwere galaxieweite Handel gemeint ist (wie Sateera es oben ja auch schon schrieb) und nicht irgendwelche Einzelhandelsgeschäfte auf dem Mond selber.
Und genau das ist mein Punkt bei dieser Diskussion: Die Informationen die wir ic erhalten kann man - unter scheinbar unterschiedlich gewichteter Berücksichtigung einiger Faktoren - unterschiedlich stark interpretieren. Man muss sie ein Stückweit interpretieren, denn es gibt keinen faktischen Kodexeintrag, es gibt keine ganze Questreihe die einem ganz genau das momentan stärker oder weniger stark vorherrschende Elend präsentiert. Es gibt nur dreieinhalb Sätze und unterschiedliche Interpretation fängt ja schon damit an dass einer sagt "alles was ein NSC sagt ist automatisch wahr und Fakt" wohingegen ein anderer sagt "ein NSC hat eine Stimmung und eine Meinung, er ist vielleicht lückenhaft oder falsch informiert, er kann übertreiben - ich guck mir dazu lieber nochmal etwas mehr Kontext an".
"Die Märkte" sind da ein gutes Beispiel: Für Eloun heißt "die großartigen Märkte können wieder geöffnet werden" und "der Markt ist ausgetrocknet" (uhm, war das nicht nur der Schwarzmarkt, fällt mir da grad ein?) exakt, unangefochten und eins zu eins dass die Geschäfte zu haben. Für mich kommt da Meinung und Kontext zu tragen (zB der Kontext dass die Auslegung "die Märkte waren zu" dann ja tatsächlich alles an Markt betreffen müsste - Waffen sind so legal wie Lebensmittel). Ist eins davon richtig oder falsch? Objektiv nicht, nein. Subjektiv empfinde ich das Dazunehmen des Kontextes als logischer (klar, sonst würde ich es ja nicht machen).Ich schrieb es schon sehr früh hier (Achtung, Selfquote): " Das ist auch der Punkt, den ich im Diskussionsstil absolut lächerlich finde; dieses vehemente Darstellen von Auslegung als Fakt. Stellen wir uns eine Skala von eins bis zehn vor auf der eins gar keine Überwachung ist und zehn die absolute Überwachung... das wenige Material was uns im Spiel gegeben wird, lässt da aber mal locker Interpretationen von allem zwischen... meinetwegen vier und acht zu. Und dennoch schreien die Leute, die für acht plädieren "das ist Fakt!!!!11elf" und erzählen denen die sagen "das, was uns präsentiert wird könnte auch problemlos nur eine sechs auf der Überwachungsskala sein", dass sie irgendwas irgendwo interpretieren. Sicher tun sie das - genau wie jeder, der da mehr Überwachung ausliest auch. Denn nein, Meinung schafft keinen Fakt. Dabei ist es auch egal wessen Meinung das ist. Und es ist auch egal wie oft man die eigene Meinung mit der Behauptung sie sei faktisch total fundiert wiederholt. "