Beiträge von Deidree

    Kurais Stimme hat sich heute wieder im Griff, der Hintergrund klingt ebenso gewöhnlich. Sie sitzt also wohl einmal wieder zwischen einem Grab und dem berüchtigten Grasbüschel.


    Nach dem heutigen Abend glaube ich, dass ich mich beeilen muss, denn der Wahnsinn spitzt sich zu. Ab und an so stark und so abstrakt das ich mich frage, ob all das Wirklichkeit sein kann.


    Meine Zeit auf Coruscant nahm ein Ende als die Leute aus meiner Gang herausfanden, was ich wirklich war beziehungsweise was ich kann. Auch hier war es mehr ein Unfall als ein bewusstes heraufbeschwören der Macht. Wir lieferten uns einmal wieder ein kleines Rennen mit einer konkurrierenden Gang um… ich glaube eine Brotlieferung? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Ich weiß nur dass wir rannten und die meisten Hindernisse direkt durch Kletter- und Sprungeinlagen überwanden. Ich war eigentlich recht sicher in meinem tun, aber vermutlich war das auch der Fehler: Ich verlor jegliche Vorsicht. Und so stürzte ich. Ich sah den Boden viel zu viele Meter unter mir, sah wie schnell er mir näher kam und landete wie auf Wolken – sanft und unversehrt.
    Die Gang nahm meinen, eigentlich schlimmen, Fall zur Kenntnis und sah mich mit anderen Augen an. Sie waren nicht wirklich distanziert, eher neugierig, und nach ein paar Tagen war das Thema bereits vom Tisch. Fast. Bis Sue, meine süße fingerlose Sue, mich verpfiff.


    Es vergingen zwei Wochen ehe Quinn mich fand.
    Er trug eine helle, braune Robe, das blonde Haar war in einer klassischen Surfer-Frisur und einen fein ausrasierten Kinnbart. Wäre diese hässliche Kutte nicht gewesen, er wäre kaum unter den normalen Leuten aufgefallen. Aber sie war eben da, ebenso das Lichtschwert und als ich ihn sah, wusste ich das er mich suchte.
    Er stellte sich mir als Trend Quinn vor. Ich fand das es ein selten dämlicher Name für einen Jedi war aber letztendlich hat Kurai Nijn’Cat auch keinen Preis verdient. Vor allem weil kaum Jemand weiß, ihn richtig auszusprechen und man mich deshalb in der Regel „Ninkat“ nennt. Was bitte ist ein „Ninkat“ und wer denkt sich so eine Scheiße aus?!
    Egal…
    Quinn war mir sympathisch, kaum hatte er den Mund aufgemacht. Er vermied es sich als Jedi vorzustellen, auch wenn es eben klar war, und er stellte keine dummen Fragen. Als er mich schließlich zu einer Pizza und Coke einlud war ich mir sicher, ihn mögen zu können. Eine Woche nahm er sich Zeit mich kennen zu lernen ehe er das unvermeidliche Thema ansprach: „Möchtest du ein Jedi werden?“
    Quinns Erzählungen vom Orden – der Tempel, der Zusammenhalt, die Ausbildung – erinnerte mich an meine Heimat und auch wenn ich die Ideale und den Kodex der Jedi ein wenig arg überzogen empfand kam es doch recht nahe an das heran, was ich zu Hause gelernt hatte. Frieden. Harmonie. Gelassenheit…
    Ich bejahte.


    Die Gang freute sich überraschenderweise für mich. Ich hatte gedacht, sie wären wütend weil ich sie verlasse, sie im Stich lasse aber nein, sie erklärten mir das sie es auch so tun würden und ein Kommen und Gehen hier eben normal sei. Also verabschiedeten wir uns in Freundschaft und Quinn sammelte gleich noch einmal Sympathiepunkte als er für ein wahres Fast-Food-Festmahl sorgte...
    Das war das letzte Mal, das ich einen Burger gegessen habe.
    Burger.
    Ich vermisse Burger.
    Und… allgemein alles was Geschmack hat.
    Für ein Steak würde ich Morden.


    Ernsthaft.

    Gerücht über:
    Ein verschwundenes Bettlaken

    Was das Gerücht besagt:

    Es muss sich zur Essenszeit ereignet haben.
    Ein flinker Dieb hat einem der frischen Akolythen das Bettlaken gestohlen. Dieser muss nun ohne schlafen, schließlich sei es seine eigene Schuld wenn er auf seine Sachen nicht aufpassen kann.
    Das Bettlaken selbst ist bis jetzt nicht wieder aufgetaucht und auch von dem Dieb fehlt jede Spur - allerdings wird auch nicht wirklich ermittelt. Es handelt sich schließlich um ein Bettlaken.


    Wo man das Gerücht gehört haben könnte:
    Korriban, überwiegend unter den Akolythen der Akademie

    Die grundsätzlich leise Stimme der Akolythin ist heute kaum mehr als ein Flüstern. Verletzlich klingt sie wohl, als sie brüchig zu sprechen beginnt.


    Ich habe geträumt ich wäre auf Panatha.
    Es war Sommer und wir hatten ein wenig Freizeit die wir am See verbrachten. In meinem Traum waren sie alle da: Meine Familie, meine Freunde aus meiner Heimat, die Gang von Coruscant...
    Auch Quinn war da.
    Ich tauchte in das warme Nass hinab und schwamm ihm entgegen als er mir die Hand entgegenstreckte. Er lächelte. Dann hörte ich ein Lichtschwert hinter mir erzünden und spürte eine klauenbesetzte Hand an meinem Arm. Ich drehte mich, doch niemand befand sich dort und auch der Griff war verschwunden. Doch dann hörte ich es erneut und spürte wie sich eine Hand um meine schloss. Ich sah zurück und blickte auf die Finger des Jedi die meine umschlossen hielten, dann verschwemmte ein roter Schleier meine Sicht ehe Dunkelheit mich umhüllte.


    Ich werde ihm das Herz aus der Brust reißen.

    Am Hintergrund und Kurais Stimme hat sich nicht viel getan als sie nach einigen Tagen ihre Aufnahme fortsetzt.


    Ich habe wohl ein wenig nachzuholen, meine letzte Aufnahme ist nun schon eine Woche her.
    Es ist noch immer der erste Monat im 13. Jahr nach dem Vertrag von Coruscant und die Zeit auf Korriban kommt mir jetzt schon wie eine Ewigkeit vor. Das mag daran liegen, das meine Tage sehr lange sind, weil ich nur selten zu Schlaf finde. Schuld daran ist weiterhin der Darth – Darth Son of a Bitch Malycus – der vor allem dann in meinem Kopf auftaucht, wenn ich zur Ruhe komme. Die gestohlenen Pillen halfen mir zwar gehen aber bereits zur neige. Um genau zu sein habe ich noch Eine. Allerdings haben Crorvirr und ich einen Plan, der Schlaflosigkeit gegen zu wirken. Mal sehen ob es klappt. Die Vorbereitungen dazu fressen auf jeden Fall einen ordentlichen Teil unserer Zeit.


    Crorvirr selbst verhält sich in den letzten Tagen seltsam … nett. Ich bin mir nicht sicher, was mir das nun sagen soll. Geschmeichelt fühlen brauche ich mich dadurch aber nicht, er verhält sich ja nicht nur zu mir netter. Es ärgerte mich ja schon ein wenig dass er mit der neuen Akolythin so schnell zu Recht kam wenn ich daran denke wie anstrengend unser Kennenlernen war. Ich bin natürlich nicht eifersüchtig. Es ärgert mich nur. Ein wenig.
    Die neue Akolythin ist mir auch noch nicht ganz geheuer. Zuerst einmal weil sie sich an meinen Platz gesetzt hat - an
    meinen Platz – und dann weil sie Crorvirr anders behandelt als mich. Aber warum rege ich mich auf? Ist ja nicht so als würde unser Prinzesschen hier keinen besonderen Platz beziehen. Er steht in der Gunst der Aufseherin, hat unter den Lords eine Gönnerin, kriegt von allen Ecken das Ego getätschelt und ist ein wahrer Männermagnet… wobei, wenn es um die Sicherheit seines Hinterns geht hat er wirklich mein Mitgefühl. Ich würd mich da auch nicht ficken lassen wollen.
    Aber ich war bei der neuen Akolythin. Die Aufseherin hat natürlich versucht uns gegeneinander aufzuspielen aber die Gelbe schlug vor, uns gemeinsam gegen sie zu stellen. Wir stimmten zu – in erster Linie um sie ein wenig besser einschätzen zu können – und bekamen alle drei auf die Fresse. Tja…
    Trotz ihrer Loyalität in jener Situation kann ich ihr nicht trauen. Vielleicht weil ich mich mit ihr noch nicht geprügelt habe? Schließlich war das der Moment in dem ich mich mit dem Zabrak… naja, keine Ahnung, anfreundete ist wohl falsch. Aber da lernten wir uns zu respektieren. Unsere Beziehung wird aktuell übrigens mit „Klanverhalten“ betitelt – das ist eine Mischung aus „Ich kann dich leiden“ und „Ficken wir die Aufseher“… und ein bisschen Heimat für uns Beide.


    Mein Machttraining kommt erstaunlich gut voran – schätze ich. Ich kann nun kleine Gegenstände greifen, schieben und an mich ziehen und das ansatzweise auch schon mit größeren Objekten, aber das ist noch sehr unsicher. Allgemein denke ich, dass mein Machtgespür ein wenig besser geworden ist und der Sprung läuft mittlerweile auch ohne große Vorbereitung. Erschrecken tut mich allerdings das es mir unheimlich viel spaß macht die Macht zu nutzen. Nein, nicht nur Spaß – es ist berauschend. Und es ist so leicht die Augen zu schließen und sich in ihr treiben zu lassen, sie zu erforschen und ihre Geschichte kennen zu lernen. Aber dabei entdecke ich auch immer wieder wie dunkel sie ist und ab und an kommt es mir so vor, als hätte ich mich in ihr verloren. Dann bin ich ganz orientierungslos wenn ich zu mir komme und extrem gereizt – aber auch das kommt meinen Fähigkeiten dann irgendwie zu Gute. Wirklich verstehen, tue ich das alles aber noch nicht und auch die Meisterung der neuen Aufgabe – „Atemkontrolle“ – ist mir noch recht unverständlich. Dennoch übe ich die Luft anzuhalten. Was bleibt mir auch anderes? Wenn ich es nicht hinkriege, werde ich ausgesondert…

    Kurai klingt heute wohl ein wenig angespannt und nicht wirklich bei der Sache. Wer genau hinhört kann wohl ein gelegentliches gedämpftes „plopp“ hören, wie wenn etwas Metallisches auf Stein fällt. Sie setzt an, wo sie vor fünf Tagen geendet hat.


    Es war auf jeden Fall ziemlich dämlich gerade nach Coruscant zu reisen.
    Wer schon einmal dort war der wird bestätigen, das es – zumindest ohne Hilfe von irgendwelchen Instanzen, Credits oder technischen Mitteln – kaum möglich ist dort eine einzelne Person, über die man zudem nicht mehr weiß als Vorname, Alter und Beruf, ausfindig zu machen. Ich habe ihn also nicht gefunden, das Arschloch von Vater, und saß mittellos auf dieser riesigen republikanischen Welt fest.
    Um mich zu ernähren wurde ich zur Diebin was schließlich dazu führte das ich immer tiefer rutsche und irgendwann am Boden Coruscants ankam. Ironischerweise wurden meine Mittel, mit jeder Ebene die ich tiefer sank, höher was eine ganz neue Gefahr auf die Bildfläche beorderte: Konkurrenten. Ich bekam damals ziemlich heftig auf den Hintern. Nicht, dass das mit Heute vergleichbar wäre aber es war das erste Mal das ich offen willkürlicher Gewalt gegenüber mir begegnet bin.
    Allerdings gab es da auch noch die Anderen, die Arschkriecher, die hofften von meinen flinken Fingern zu profitieren und so sammelte sich eine kleine Gang um mich herum – ob ich wollte oder nicht. Unser jüngstes Mitglied war sechs Standartjahre alt, ein kleines Mädchen dem zwei Finger an der rechten Hand fehlten. Wir nannten sie Sue und sie schien damit zufrieden. Sie sprach kaum und wenn sie es tat dann stets so leise das es meistens unterging.
    Sue hatte ich am liebsten und Sue hatte mich am liebsten. Sie durfte mit unter meinem Karton schlafen.
    Jamie war unser Ältester. Mit 15 Standartjahren war er natürlich der Held schlechthin und löste mich als Anführer ab, worüber ich ihm gar nicht böse war. Wie die meisten Mädchen in unserer Gang begann ich für ihn zu schwärmen. Er stellte, mit seinem hellbraunen Haar und den blauen Augen, einen krassen Kontrast zu den Jungs in meiner Heimat dar, was ich wohl reizvoll fand, und sowieso: Er war der Anführer!
    Ich glaube, Jamie mochte auch mich. In der Regel war ich seine erste Wahl wenn es darum ging, gemeinsam auf Raubzug zu gehen. Ab und an teilte er seine Ration mit mir und wenn man mich bedrohte sprang er für mich in die Presche und zog sich Prügel zu.
    Er fehlt mir.
    Auch der Rest war nicht übel. Ich mochte sie alle und in den zwei Jahren die ich auf Coruscant lebte wurden sie meine Familie.

    Die Stimme der Akolythin klingt noch einen ticken leiser als gewohnt. Die Müdigkeit ist deutlich aus ihr heraus zu hören.

    Ich bin müde.
    In den vergangenen zwei Tagen hatte ich keine vier Stunden schlaf und die Zeit davor… Es ist nicht einfach Ruhe zu finden wenn einem das hässliche rosa Gesicht des Darths ständig vor dem inneren Augen auftaucht. Seit jener Nacht in seiner Kammer habe ich nicht mehr wirklich zu Schlaf gefunden und ich hoffe die gestohlenen Pillen werden mir heute Abend ein wenig helfen, andernfalls, so glaube ich, werde ich spätestens morgen zusammen brechen.


    Die letzten Nächte schlug ich mir mit der Bewältigung von Aufseherin Praxonas Aufgaben um die Ohren. Zuerst der Aufsatz. Freie Themenwahl, Hauptsache es stand in Verbindung mit den alten Sith. Ich entschied mich für deren Waffen und es schien nicht schlecht gelaufen zu sein, aber wirklich trauen tu ich dem auch nicht. Die Aufgabe danach bereitet mir jedoch Kopfzerbrechen, auch wenn sie noch so simpel ist: Bringe eine kleine Kugel mithilfe der Macht dazu, zu dir zu schweben.
    Ich bekomme sie zum schweben.
    Ich bekomme sie dazu, dass sie sich bewegt.
    Aber gleichzeitig?!


    Fuck you, Praxona!


    Das einzige Beruhigende ist zu wissen, dass Crorvirr noch schlechter ist als ich.

    Die Aufnahme wird fortgesetzt, Kurais Stimme klingt wie gewohnt Teilnahmslos.


    Crorvirr ist verletzt und wenn man bedenkt wie stark und standhaft er sonst ist dann vermutlich ziemlich heftig. Die Risse, die ich an seinem Oberkörper sehen konnte, waren hässlich aber ob es wirklich an ihnen liegt? Wunden kann man pflegen lassen, Sharnyal hatte sich schließlich angeboten aber der andere Zabrak wich nur aus.
    Hm.
    Natürlich wäre sein Zustand die Chance für mich, sein Horn zu erobern…
    Und ich habe darüber nachgedacht… Mehrmals.
    Es ist schwierig nicht darüber nachzudenken wenn einen die Zeichen der Schwäche stets begleiten: Die abgetrennten Fingerknochen die in einem Beutelchen an meinem Gürtel hängen, der mattschwarze Arm der das Original von der Schulter an ersetzt und das Brandmahl an meinem Hals, das immer noch schmerzt wenn ich diesen zu weit strecke, sind stetige Zeugen meiner Niederlage gegen Crorvirr. Aber sie sind nicht seine Schuld, er hat sich schließlich nur verteidigt und war damit selbst nicht mehr als eine Spielfigur für den Darth gewesen.
    Diesem widerlichen, verfickt hässlichen Reinblut.
    Ich hatte mir Mühe gegeben unter dem Radar zu bleiben. Ich erfüllte meine Aufgaben pflichtbewusst, nicht zu strebsam und nicht zu schlecht. Ich zeigte mich ergeben, dosierte meinen Widerwillen und ging, wenn ich nicht gerade im Unterricht oder Training saß, jedem aus dem Weg. Es lief gut, nur nicht lange und als ich bemerkt wurde dann richtig – durch eben Darth fucking Malycus. Er schickte zuerst Crorvirr in das Grab von Marka Ragnos, dann mich mit dem Auftrag ihm ein Horn des Zabraks zu bringen. Während unseres Kampfes gelang es ihm eine gespitzte Steinscheibe durch meinen Oberarm zu jagen. Der Arm hätte das überstanden und mit ein paar kleinen kybernetischen Ausbesserungen wäre er auch wieder gänzlich einsatzfähig gewesen. Wäre, wenn Darth badass Malycus nicht gemeint hätte mich für meine Schwäche zu strafen und ihn mir komplett von der Schulter an abzuschlagen.
    Ich erinnere mich nur noch bruchstückhaft an die Momente danach. Ich weiß dass ich fiel und nach meinem Arm tastete, jedoch ins Leere griff. Ich erinnere mich meinen Arm ein Stück weit von mir entfernt auf dem Boden gesehen zu haben. Ich weiß noch, dass die Worte des Übels mich erreichten – Lauf oder Stirb – und mich zwangen, meinen Arm zu packen und mit diesem zu flüchten. Es dauerte wohl… Stunden. Ich fiel oft, rutschte hilflos über den Boden, ich schrie und heulte aber nicht aus Schmerz, denn ich empfand keinen, sondern aus Wut. Ich verlor niemals das Bewusstsein denn stehen zu bleiben würde bedeuten zu sterben. Auch als ich die Kammer des Schreckens bereits verlassen hatte stolperte ich unbeirrt weiter. Ich blieb nicht unbemerkt, aber niemand half mir. Nicht weil es auf Korriban keine hilfsbereiten Wesen gibt – die gibt es, sie sind nur selten und zumeist noch jung oder dämlich – sondern weil ich es nicht zuließ. Ich durfte nicht erneut versagen. Und so schleppte ich mich zum Labor wo ich mir endlich erlaubte das Bewusstsein zu verlieren.


    Aber ich schweife ab. Crorvirrs Schwäche liegt so offen vor mir – warum also nutze ich sie nicht? Das Leben ist eine Prüfung zu einer besseren Wiedergeburt. Verliere ich meine Werte, verliere ich meine Zukunft und, wenn ich mich umsehe, habe ich schon in meinem vorhergegangenen Leben ziemlich versagt. Viel weiter möchte ich nicht fallen und es liegt keine Ehre darin, einen geschwächten Kerl anzugreifen.


    Aber vor allem mache ich es nicht, weil ich die Gerüchte die seit vergangener Nacht kursieren verdammt witzig finde. Der Freak und der Sklave – das hat tragisches Potenzial. Allerdings möchte ich nicht wissen, wie die werten Lords und Sith darauf reagieren.


    Zum Ende hin hob sich die Stimme der Akolythin tatsächlich zu leichter Heiterkeit. Damit endet dann auch diese Aufnahme.

    Ein leises Räuspern ehe die Stimme fortfährt.

    Seit meiner letzten Aufnahme sind zwei Tage vergangen. Da nichts Erwähnenswertes geschehen ist, fahre ich einfach fort, wo ich zuletzt aufgehört habe: Bei meiner Zeit im Tempel.
    Ich war eine brave Schülerin, wie wir alle, da wir schnell lernten das Ungehorsam und Faulheit uns nur zum Nachteil gereicht wurden, die mit einem gewissen Talent ausgestattet ihre Lektionen meisterte. Der Tag im Tempel begann um 5:30 Uhr. Nach der Morgenzeremonie begann unser erstes Training welches zweieinhalb Stunden andauerte. Daraufhin hatten wir eine halbe Stunde Freizeit, die wir in der Regel nutzten um uns zu waschen. Wir frühstückten von 9:00 Uhr an eine halbe Stunde und begaben uns dann für eine Stunde zur Meditation. Danach kümmerten wir uns gemeinsam um die Pflege von Tempel und Garten. Um 13:00 Uhr gab es Mittagessen, bis 15:00 Uhr hatten wir Freizeit welcher der theoretische Unterricht folgte und um 17:00 Uhr fand ein weiteres, zweistündiges Training statt ehe wir nach Hause durften.
    Es gab keine Ferien, lediglich zu den Festtagen, welche sich auf die spärliche Anzahl von drei im Jahr beläuft, durften wir zu Hause bleiben doch von Entspannung konnte man nicht reden, schließlich waren dies die Tage bei welchen die Clans aufeinander trafen und so gab es stets reichlich zu tun. Kurzum: Ich war die ersten 13 Jahre meines Lebens – oder zumindest einen Großteil dieser Zeit – ziemlich eintönig beschäftigt. Das klingt langweilig aber das war es absolut nicht, ich kannte zu diesem Zeitpunkt ja auch nichts anderes, also warum sollte es mich langweilen?


    Mein Alltag änderte sich als sich meine Machtempfänglichkeit bemerkbar machte. Der Zeitpunkt war ein gänzlich beschissener und der Umstand…
    Nun, ich war beschäftigt.
    Mit Shiyu, meinem Cousin.
    Und es hat mir gefallen.
    So sehr das ich ihn mit meinen unsichtbaren Kräften von mir weg stieß und er sich dadurch das Genick brach.
    Das kam im Clan natürlich nicht gut an und weil sie nicht verstanden, was mit mir los war, wollten sie mich bestrafen… also packte ich meine sieben Sachen und verschwand. Ich wollte nur ein wenig untertauchen und herausfinden, was mit mir nicht stimmte.
    Und ich wollte trauern, ich hatte schließlich meinen Cousin-Schrägstich-Liebhaber umgebracht.
    Aber ich fand keine Ruhe, immer mehr Leuten suchten nach mir und die Anschuldigungen wurden immer lauter und so entschloss ich wirklich abzuhauen.


    Ich erkaufte mir für die Hälfte meines Vermögens einen Platz in einem Frachter nach Bunduki und von dort für den Rest meiner Credits erst einen Flug nach Sullust, von da dann mit ein paar Zwischenstopps nach Coruscant. Warum Coruscant? Naja, mein Vater sollte dort leben und ich, ganz das Blödchen das ich bin, nahm an ihn finden zu können.

    An dieser Stelle endet die Tonaufnahme.

    Es startet eine Tonaufnahme. Die Stimme einer jungen Frau, vermutlich mehr ein Mädchen, ist leise zu hören. Sie spricht Basic, beherrscht und mit einer gewissen Gleichgültigkeit im Ton die ab und an so gar nicht zu ihren Erzählungen passt.


    Ich beginne diese Aufzeichnungen weil ich fürchte, demnächst einen Anker für meine Gedanken zu benötigen.


    Ich befinde mich auf Korriban, einem Planeten der schrecklicher nicht sein könnte.
    In einem Netz reiner Bosheit pulsiert die dunkle Seite der Macht zu meinen Füßen, zu meinen Seiten und über meinem Kopf. Sie ist schlichtweg überall – in jedem Stein, in jedem Sandkorn, in jedem Wesen.
    Wir atmen die Dunkelheit ein, ernähren uns von ihr. Wir nehmen sie mit jedem Schluck Wasser in uns auf.
    Sie ist einfach immer da und niemand hier ist gewappnet gegen ihr Gift.


    Wir schreiben das Jahr 13 nach dem Vertrag von Coruscant. Es ist der erste Monat des neuen Jahres und mein erster Monat an diesem Ort. Ich sitze im Staub, irgendwo zwischen den Grabruinen der dunklen Lords und dem wohl einzigen Grasbüschel auf dem gesamten Planeten. Dieser Platz hat keinen Namen, es ist einfach nur ein dreckiger Fleck. Ich habe diesen Ort, vermutlich nicht als Erste, zu meinem Hauptquartier auserkoren und plane hier, die Herrschaft über Korriban an mich zu reißen. Sollte ich zumindest. Tatsächlich sitze ich hier, rauche eine Zigarette und trinke eine Coke. Wie ich an diese Dinge komme? Vielleicht wann anders, ich schweife nämlich gänzlich ab. Ich war dabei von Korribans Hässlichkeit zu berichten - Eine Hässlichkeit die sich in einem Wesen ganz besonders deutlich zeigt: Darth Malycus.
    Aber bevor ich mich vollständig der Bestie widmen kann möchte ich ein wenig über mich selbst erzählen. Schließlich sollen mir diese Aufzeichnungen helfen mich an die wirkliche Welt zu erinnern.


    Wie so viele bin ich nicht freiwillig hier. Ursprünglich stamme ich aus einer Welt am äußeren Rand – Panatha – wo ich vor 16 Standartjahren die Lichter der Galaxie erblickte. Meine Mutter heißt Jhun, ist 30 und gehört dem Clan den Njin’Cath an. Mein Vater? Sein Name lautet Ethan, er ist republikanischer Soldat und dürfte heute um die 65 sein – ein Schwein also das meine jugendliche Mutter gefickt und dann schwanger abserviert hat. Ich habe nie gefragt was Jhun auf Coruscant zu suchen hatte – vielleicht, vermutlich jedoch nicht, habe ich noch einmal die Gelegenheit dies nach zu holen. Ob sie mich noch lieben kann, nach all dem was ich getan habe und noch tun werden? Wahrscheinlich. Sie ist meine Mutter und Mütter lieben ihre Kinder auf eine verrückte, unverständliche Art die ein Kinderloser wohl nie verstehen wird. Aber kommen wir zurück zu mir – der Hauptperson dieser Geschichte, dem tragischen Helden – und meiner Kindheit.


    Die Njin’Cath, der Clan meiner Mutter und somit bis zu meiner Heirat auch meiner, bestehen hauptsächlich aus Kriegern. Andere Clane beschäftigen sich mit Handwerk, mit Musik und Kunst oder schlagen den Weg der Gelehrten ein – nicht so wir. Wir sind Kinder des Feuers und die Geister der ewigen Flamme durchdringen unsere Körper noch während wir im Leib unserer Mütter ruhen. Sie bringen unser Blut zum kochen, schenken uns Kraft, Mut und Willen und geben uns sowohl Stärke wie auch Ausdauer und Geschick mit auf den Weg. Von klein auf werden wir in den Tempelanlagen gelehrt und zu Schwertern geformt. Den Großteil meiner Kindheit kann i… Scheiße, da kommt wer.

    Informationsart: Beobachtungen


    Information über: Akoylthin Kurai, "Alltag" auf Korriban


    Was passiert ist:
    Es war wohl kein schöner Anblick den Akolythin Kurai bot, als sie an der Seite des Sith Sharnyal Zeran Darth Malycus’ persönliche Räume betrat. Die Nase in gelb und violett zierte geschwollen ihr Gesicht – viel auffälliger jedoch war das Fehlen ihres kompletten linken Armes ab der Schulter. Wer die Nacht zuvor durch die Flure der Akademie eilte hatte wohl gesehen, wie das aufgelöste Mädchen einarmig und mit dem abgetrennten Arm in Richtung Labor stolperte wobei sie mehrmals halt machen musste und auch das ein oder andere Mal zu Boden ging.


    Es war auch kein schöner Anblick den Akolythin Kurai bot, als sie die persönlichen Räume von Darth Malycus Stunden später verließ. Von oben bis unten mit Blut beschmiert, Barfuss und halbnackt trat sie in die Flure der Akademie. Der linke Arm ersetzt durch eine mattschwarze Augmentierung, ein Brandmal in Form einer geflügelten Schlange auf der rechten Seite ihres Halses. Nichts zeugte noch von der jämmerlichen Gestalt des Vortages die sich kaum auf den Beinen halten konnte – die Schritte feste und der Blick von einer kühlen Gleichgültigkeit beherrscht steuerte sie die Schlafkammer der Akolythen an wo sie lediglich ihr Schwert von der Schulter nahm und sich dann schmutzig und bekleidet zum schlafen legte.


    Wer davon wissen kann: Korribanianer

    Richtig. Es gibt ja noch die von Spielern bespielte, aber eben dennoch vorhandene, Umwelt. Also da stehen ganz sicher keine zwei Mann ganz allein in der Pampa :slightly_smiling_face:
    Ich freu mich zumindest auf meinen Dienst nächste Woche ^-^

    Information: Holonews


    Was passiert ist:


    *eine regionale Reporterin, Spezies Mensch, tritt ins Bild. Hinter ihr sieht man in einiger Entfernung einen XS-Frachter stehen. Schaulustige werden vom Sicherheitspersonal der Hutten fern gehalten.*


    Der Sklavenhändler Hin’baq, bekannt vor Allem für seine schlechte Ware, wurde in vergangener Nacht ermordet und schwer verstümmelt im Cockpit seines Frachters aufgefunden. Die Überwachungsaufnahmen zeigen ein schier bestialisches Ritual das aufgrund des Jugendschutzes hier nicht gezeigt werden kann, es steht Ihnen jedoch frei eine Kopie der Aufnahme unter der unten eingeblendeten Nummer zu erwerben!


    *die Reporterin hält still während eine Com-Nummer durchs Bild läuft. Zweimal. Erst dann spricht sie weiter*


    Offenbar hat einer der Sklaven es geschafft, sich zu befreien und den Händler nieder zu ringen um ihn anschließend zu misshandeln. Dabei wiederholte er einem Sing-Sang gleich immer wieder ein Wort. Unseren Experten gelang es, dieses zu Filtern.


    *die Reporterin hält erneut still während die Tonaufnahme eingespielt wird. Zuerst hört man nur ein Rauschen, dann jedoch leise und mit einigem Abstand das Wort „Sikuasa“*


    Unser Team arbeitet bereits daran, die Bedeutung des Wortes herauszufinden. Wir halten Sie diesbezüglich auf dem Laufenden!


    Der Sklave, der für die Tat verantwortlich ist, beendete sein grausames Treiben damit, dass er die anderen Sklaven befreite. Diese kamen jedoch nicht weit, da sie geschwächt vom Hafenpersonal eingefangen werden konnten. Sie stehen nun am freien Markt zur Erwerbung offen. Der Täter selbst konnte jedoch nicht gefasst werden. Aufgrund seiner extremen Gefährlichkeit raten wir den Familien unseres schönen Hutta, in ihren Häusern zu bleiben.


    *die Reporterin nickt nun abschließend in die Kamera ehe sie ein Paradelächeln aufsetzt*

    Sanya Fimbron von HW-6


    Wer davon wissen kann: Jeder