Kurais Stimme hat sich heute wieder im Griff, der Hintergrund klingt ebenso gewöhnlich. Sie sitzt also wohl einmal wieder zwischen einem Grab und dem berüchtigten Grasbüschel.
Nach dem heutigen Abend glaube ich, dass ich mich beeilen muss, denn der Wahnsinn spitzt sich zu. Ab und an so stark und so abstrakt das ich mich frage, ob all das Wirklichkeit sein kann.
Meine Zeit auf Coruscant nahm ein Ende als die Leute aus meiner Gang herausfanden, was ich wirklich war beziehungsweise was ich kann. Auch hier war es mehr ein Unfall als ein bewusstes heraufbeschwören der Macht. Wir lieferten uns einmal wieder ein kleines Rennen mit einer konkurrierenden Gang um… ich glaube eine Brotlieferung? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Ich weiß nur dass wir rannten und die meisten Hindernisse direkt durch Kletter- und Sprungeinlagen überwanden. Ich war eigentlich recht sicher in meinem tun, aber vermutlich war das auch der Fehler: Ich verlor jegliche Vorsicht. Und so stürzte ich. Ich sah den Boden viel zu viele Meter unter mir, sah wie schnell er mir näher kam und landete wie auf Wolken – sanft und unversehrt.
Die Gang nahm meinen, eigentlich schlimmen, Fall zur Kenntnis und sah mich mit anderen Augen an. Sie waren nicht wirklich distanziert, eher neugierig, und nach ein paar Tagen war das Thema bereits vom Tisch. Fast. Bis Sue, meine süße fingerlose Sue, mich verpfiff.
Es vergingen zwei Wochen ehe Quinn mich fand.
Er trug eine helle, braune Robe, das blonde Haar war in einer klassischen Surfer-Frisur und einen fein ausrasierten Kinnbart. Wäre diese hässliche Kutte nicht gewesen, er wäre kaum unter den normalen Leuten aufgefallen. Aber sie war eben da, ebenso das Lichtschwert und als ich ihn sah, wusste ich das er mich suchte.
Er stellte sich mir als Trend Quinn vor. Ich fand das es ein selten dämlicher Name für einen Jedi war aber letztendlich hat Kurai Nijn’Cat auch keinen Preis verdient. Vor allem weil kaum Jemand weiß, ihn richtig auszusprechen und man mich deshalb in der Regel „Ninkat“ nennt. Was bitte ist ein „Ninkat“ und wer denkt sich so eine Scheiße aus?!
Egal…
Quinn war mir sympathisch, kaum hatte er den Mund aufgemacht. Er vermied es sich als Jedi vorzustellen, auch wenn es eben klar war, und er stellte keine dummen Fragen. Als er mich schließlich zu einer Pizza und Coke einlud war ich mir sicher, ihn mögen zu können. Eine Woche nahm er sich Zeit mich kennen zu lernen ehe er das unvermeidliche Thema ansprach: „Möchtest du ein Jedi werden?“
Quinns Erzählungen vom Orden – der Tempel, der Zusammenhalt, die Ausbildung – erinnerte mich an meine Heimat und auch wenn ich die Ideale und den Kodex der Jedi ein wenig arg überzogen empfand kam es doch recht nahe an das heran, was ich zu Hause gelernt hatte. Frieden. Harmonie. Gelassenheit…
Ich bejahte.
Die Gang freute sich überraschenderweise für mich. Ich hatte gedacht, sie wären wütend weil ich sie verlasse, sie im Stich lasse aber nein, sie erklärten mir das sie es auch so tun würden und ein Kommen und Gehen hier eben normal sei. Also verabschiedeten wir uns in Freundschaft und Quinn sammelte gleich noch einmal Sympathiepunkte als er für ein wahres Fast-Food-Festmahl sorgte...
Das war das letzte Mal, das ich einen Burger gegessen habe.
Burger.
Ich vermisse Burger.
Und… allgemein alles was Geschmack hat.
Für ein Steak würde ich Morden.
Ernsthaft.