Tagebucheintrag #22: Mein Leben

  • Ich denke, meine Geburt ist ein ganz guter Anfang. Ja, ich wurde geboren, und zwar, wie es für Reinblüter üblich ist, auf Dromund Kaas. Ich war die mittlere Tochter eines Sith - Darth Malocence. Mein Vater ist... er ist wohl am Besten mit den Worten psychopathischer Irrer zu beschreiben. Ich hasse ihn. Mit jeder Faser meines Herzens hasse ich ihn und sein Imperium, dem ich nie folgen wollte - wofür ich früh die Konsequenzen geschmeckt habe.
    Was ist das nur für ein Vater, der seine Tochter so abgrundtief hasst, dass er sie auspeitschen und erniedrigen lässt, weil sie einen Willen hat? Denn, den hatte ich schon immer. Meinen Willen. Und kein Interesse an den Sith, am Imperialismus, der Dunklen Seite... Ich wollte nur leben, und geliebt werden. Ehrlich gesagt, von meiner großen Schwester Cerys wurde - und werde - ich geliebt. Sie und ich, wir waren ein eingeschweißtes Team. Meine kleine Schwester, Lieesa... sie war einfach nur ein Kind ihres Vaters.
    Vater. Ich hasse es, so von ihm zu denken. Aber das ist er, mein Vater. Auch wenn er mir alles angetan hat, was in seiner Macht stand. Aber am schlimmsten war der Tag, an dem seine Chefbiologen und -Chirurgen herausbekamen, dass ich nie in der Lage sein würde, zu gebären. Das war... furchtbar. Für ihn starb an diesem Tag der Traum von mir als Tochter, die ihm Nachwuchs produzieren würde. Und für mich... für mich fiel das Urteil. Es hat Wochen gedauert, bis es passiert ist, aber irgendwann ist es passiert. Da war ich noch nicht mal acht Jahre alt. Und schon erwachte ich nackt auf einem OP-Tisch. Festgeschnallt. Fröstelnd. Überall surrten Maschinen. Tanks. Und dann haben sie angefangen. Die nächsten Stunden waren der Horror. An mir wurden Veränderungen vorgenommen, die ich mir bis heute nicht ganz auflisten kann. Ich wurde zu dem gemacht, was mein Vater haben wollte. Die perfekte Tochter.
    Das versteht keiner, oder? Nein, ich denke nicht. Ich muss das erklären... Ich wurde umgestaltet zu einem sogeannten Morpher. Das ist eine Art... Bio-Cyborg mit der Fähigkeit, sich zu tarnen, die mein Vater konzipiert hat, um andere Sith-Lords auszuspionieren, und seine Feinde. Ich war... ehrlich gesagt der erste. Der erste Morpher, den man im Geheimen auf die Welt losgelassen hat. Das erste... Monster.
    Ich wachte am nächsten Tag auf. War kein Reinblut mehr. Ich fühlte mich falsch, verstanden habe ich nichts. Aber... mein Leben ging weiter. Ich war zerfressen von seelischen Narben, ohne irgendwen, der sich meiner angenommen hätte, mich mal umarmt hat, wenn ich das gebraucht habe... Kein Wunder, dass ich das Imperium zu hassen begann und bei dem Revaniter-Orden endlich Akzeptanz und Freunde gefunden habe... Ich wurde eine Revaniterin. Wow, wie das klingen muss. Abgelehnte Sith, Monster... Revaniterin. Wenn ich so darüber nachdenke, ist mein Leben noch viel verstörender, als mir bewusst war.
    Ich muss weitererzählen. Über mich. Ich wuchs also mit einem Doppelleben auf. Rebellin gegen meinen Vater, gegen das Imperium und gleichzeitig eine Schülerin der Lehren Revans.
    Das Ganze ging eigentlich ganz gut. Bis das mit Lieesa... passiert ist.
    Ich bin ehrlich. Ich habe meine Schwester ermordet. In blinder Wut, die ich selbst immer bei anderen verachtet habe. Ich war das Monster geworden, das mein Vater aus mir gemacht hatte. Aber... ich habe es trotzdem getan. Und mein bisheriges Leben war vorbei. Ich musste fliehen, weg aus Kaas City, von meinem Vater, von Cerys... aber rückblickend war das eine Verbesserung. Ich kam nach Nar Shaddaa, zu einer Neo-Revaniter-Enklave - das ist so eine Glaubensrichtung - bei denen ich endlich, endlich frei war. Ich hatte Freunde, zum ersten Mal in meinem Leben... Es war super. Und es ging Jahre lang gut.
    Wenn mein Vater nur nicht seine Morpher - meine Klone, wenn man so will, und die sind echt loyale, kaltherzige Mistviecher - entsandt hätte... dann wäre die Enklave vielleicht noch am Leben. Aber sie wurden losgeschickt, und sie HABEN die Enklave gefunden... Alles, was mir wichtig geworden war, in den Jahren, seit ich auf Nar angekommen war, damals noch ein halbes Kind... all das wurde mir wieder genommen.
    Und jetzt bin ich wieder auf der Flucht. Ich lebe, aber in ständiger Angst davor, dass man mich aufspürt... Mich oder meine feste Freundin, bei der ich jetzt lebe.
    Tja. Mein Leben. In Kurzfassung. Minus die Geschehnisse zuletzt. Wie ich Zire über den Weg gelaufen bin, zum Beispiel - das ist meine feste Freundin. So sehr möchte ich hier nicht in's Detail gehen. Aber... das bin ich. Glücklich, mit jemandem, der mich liebt, zusammen... und ständig bedroht von der imperialen Tötungsmaschinerie Sith-Geheimdienst.
    Ich denke, das fasst mein Leben ganz gut zusammen. Zumindestens... bis jetzt.

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