Abrechnung

  • Kurz blickte auch der Kläger ins Leere, bevor er sich kurz räusperte. Lediglich dem Jedi dürfte in diesem Moment klar gewesen sein, dass hier ein Wirken der Macht im Gange war.


    Mit verzogener Augenbraue blickte der Kläger den Angeklagten an, denn lange dauerte es nicht, scheinbar riss der Faden der Geduld, wer hätte es schon besser wissen können?


    "Wenn Sie wissen wollen, ob ich an Ihrer Stelle das thulsche Militär kontaktiert hätte, dann lautet meine Antwort JA ! Denn es wäre meine Pflicht. Und ich wäre sicherlich nicht der erste, der unter seinem Eid, den er geschworen hat, für sein Vaterland sein Leben gab. Aber Sie haben sich für den Eidbruch entschieden.
    Abgesehen davon, suggerieren alleine Sie, dass das Haus Thul Sie an das Imperium ausgeliefert hätte. Sehen Sie selbst, wo Ihr Prozess nun geführt wird.
    Auf Alderaan und nicht im imperialen Raum."


    Kurz blickt der Kläger in die Menge.


    "Wir sehen es alle, wir bezeugen es alle.
    Auf Alderaan, nach alderaanischem Recht!


    Und nun beantworten Sie meine Frage!"

  • "Und ich bin auch sehr dankbar dafür auf Alderaan zu sein. Denn im Sith-Imperium, wäre ich nicht mehr am Leben." Antwortete Remun mit ruhiger Stimme. "Zu Ihrer Frage.. Da ich bereits vorher in einer Verhörzelle eines Inquisitors Bekanntschaft mit Folter und Todesversprechen gemacht habe, wusste ich bereits wie ein "Verfahren" im Sith-imperialen Raum aussieht." Ein nüchternes Lächeln trat auf Remuns Lippen. "Gewöhnlich dauern diese nicht länger als zwei Sekunden und enden mit dem Tod des Angeklagten, glauben Sie mir, denn ich habe in dieser Hinsicht Erfahrungen gesammelt." Auch Remun lies seinen Blick nun zu den Zeugen und dem Rest der Menge schweifen. "Und deshalb kann ich nur zum wiederholtem Male.. meine Dankbarkeit gegenüber den Bewohnern Alderaans ausdrücken." Kaum zu glauben doch Remun neigte ob jener gesprochenen Worte der Menge sein Haupt. "Ich weis die Chance auf einen fairen Prozess, sehr zu schätzen." Dann ließ Remun wieder den Blick zu den Klägern schweifen. "Ein Mann der in Notwehr handelt um sein Leben zu schützen, kann für dies nicht schuldig befunden werden, wenn es denn keine andere Möglichkeit gab. Eine Tatsache die für jeden Soldaten gilt, selbst wenn dieser den ersten Schuss tätigt. Was mich betrifft.." Wieder machte Remun eine kurze Pause, doch er schien nun endlich zu der langen Antwort zu kommen auf welche die Anklägerschaft wohl wartete. "Ja ich habe mich bewusst unter dem Radar bewegt. Ich habe bewusst keinen Kontakt aufgenommen, da ich wusste, dass mich bei meiner Festnahme, kein fairer Prozess, sondern nur der Tod im Sith-Imperium erwartet. Und unter diesen Umständen, habe ich mein Leben zu schützen versucht. Denn noch mangelte es mir an Beweisen, die meine Unschuld selbst die Sith überzeugen könnten. Und selbst dann hätte ich noch immer kein Versprechen am Leben zu bleiben. Denn bei den Sith stirbt jeder, der ihrer Meinung nach schwach ist." Remun drehte sein Haupt nun zum Richter und suchte dessen Blick, als hoffte er auf Zustimmung von diesem.

  • Der alte, würdige Mann hatte sicher eine Meinung und hätte wahrscheinlich aus Furcht um sein Leben in der beschriebenen Situation das selbe getan, doch das konnte er in seiner Rolle als Richter nicht zugeben. Stattdessen wandte er sich dem Angeklagten zu und sprach gestreng: "Sith Remun, bitte verwahren Sie sich weiteren Fragen an die Anklage. Sie befinden sich im Kreuzverhör und nur der Verteidigung sind Fragen an kritischen Punkten erlaubt; wenn sie belegen kann dass die Antwort relevant ist. Fragen die die Verhandlung unnötig in die Länge ziehen sind nicht gestattet."


    Dann sah er zu dem Jedi hinüber und stellte eine Frage hinsichtlich seines plötzlichen Aufmerkens. Der Jedi erklärte die Macht wäre auf subtile Weise benutzt worden. Die Logik geböte dass dies nur hatte geschehen können um einen der beiden Sprecher zum derzeitigen Zeitpunkt zu beeinflussen, da kein anderer Gegenstand von Wichtigkeit in diesem Raum behandelt würde. Allerdings gäbe es keine handfesten Beweise und man müsse lediglich von diesem Punkte an wachsam sein. Zudem sei es möglich - wie er demütig, aber frei eingestand - dass er sich getäuscht haben könnte, schließlich stünde der Angeklagte unter dem Einfluss mächtiger Medikation, die es ihm verweigere den Strom der Macht zu lenken - und die Anklage hätte keinen Grund, ihre Sache mit der Macht zu führen da sie dies in vorangegangenen Verhandlungen an kritischeren Punkten hätten tun können wären sie dazu in der Lage gewesen. Ehrwürdig nickte der alte Richter und gab mit einer Geste zu verstehen dass das Kreuzverhör fortgesetzt werden sollte.

    Du warst es, die mich gebar,
    Du bist es, die mich befällt und quält,
    Du wirst mich verzehren ...


    -- Gram im Gespräch mit Schönheit

  • Doch etwas verunsichert musterte der Jurist die entsprechenden Redner, immer wieder landete der Blick auch zur Klägerbank. Etwas hatte sich verändert, im Auftreten des Mannes. Die feine Anzugsgewandung, ja die Brosche war die selbe, doch der Stolz, die Sicherheit schien, für den Moment, lockeren Schrittes zu entgleiten. Ein trockener, langer Augenblick, geweitete Pupillen, schier endlos wallende Hitze. Ein Schluck rann schwer die Kehle hinunter.
    Alle Augen auf ihn gerichtet, hatte er wieder das Wort.


    " ... Herr Remun, Sie haben gerade zugegeben, sich mit voller Absicht Ihrer Eidpflicht entzogen zu haben. Die Furcht einer Auslieferung an das Sithimperium ist haltlos, da sie nie im Rahmen dieser Ermittlungen stand.
    Euer Ehren, das wären vorerst alle Fragen an den Angeklagten."

  • "Haltlos, das ist doch Unsinn. Ich wurde bereits vom Sith-Imperium angegriffen und Haus Thul gehört zu ihren Verbündeten. Ich habe dieses Konzept bereits erklärt, aber in dieser Sache stößt man schlicht auf taube Ohren." Erwiderte Remun ruhig, ehe der Mann sich wieder an den Richter wendete. "Ich sage Euch Euer Ehren, die Worte der Ankläger sind von Furcht gelenkt. Furcht vor ihren Sith-Herren."

  • Während Remun seine Worte dem vorsitzenden Richter und der Anklage entgegenschleuderte räusperte sich der edle Alte hinter seinem Bart und er hob die Hand, um mit seinem Hammer die Diskussion zu beenden. Zweimal knallte die Schlagfläche. "Ruhe!" Erneut räusperte er sich. "Es ist nicht Sache dieses Gerichts die Methoden der Jedi ODER der Sith zu erörtern - und noch weniger diese zu beurteilen. Einstweilen" - der Richter ließ sich das Protokoll geben und überflog es - "einstweilen stimmt das Gericht der Anklage zu. Sith Remun hat seinen Eidbruch - den Grund seiner Anklage - gestanden. Weitere Zeugenvernehmungen und Betrachtung von Beweisen scheinen dem Gericht unnötig." An dieser Stelle trat diese bestimmende Stille ein, die einem Richtspruch vorausgeht. Jede Person im Raum wusste was diese Stille bedeutete und verlieh dem Moment mit ihrem Schweigen Bedeutung.


    "Wenn keine Partei weitere Einwände vorzubringen hat will das hohe Gericht sein Urteil verkünden."

    Du warst es, die mich gebar,
    Du bist es, die mich befällt und quält,
    Du wirst mich verzehren ...


    -- Gram im Gespräch mit Schönheit

  • Ungewollt hielt Nireya den Atem an. Nachdem sie der Verhandlung konzentriert verfolgt hatte kreisten ihre Gedanken nun wild durcheinander.


    Sie hatte wohl an diesem Tage eine Fuche mehr vorzuweisen. Wie um sich zu beruhigen fing sie wieder an im Rhytmus auf ihrem Gehstock zu trommeln. Langsam weichte die Anspannung von ihren Zügen und ihr Blick fixierte nun Remun. Sie war erstaunt wie ruhig er geblieben war. Mitlerweile bedauerte sie es fast schon, das er auf der Anklagebank saß. Aber etwas zu bedauern war sinnlos, denn das Universum wurde von Augenblick zu Augenblick neu erschaffen.
    Sie wusste, es gab keine Vergangenheit nur die Erinnerung daran. Man zwinkert, und die Welt, die man sieht, existierte noch nicht, als die Augen geschlossen waren...


    Sie unterbrach ruckartig ihren Gedankengang und ließ ihren Blick -wie wohl viele andere- auf Remun ruhen. Mit einem leichtem Lächeln auf den Lippen. Egal wie es ausging, es würde einen Sinn haben.


    Und sei es auch nur der Sinn, das sie nun wieder wusste weshalb sie es auf so einem Planeten nicht aushielt.


    ((Und ich wollt' nicht dazwischen schreiben ^^))

    “Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

  • "Keine Einwände von unserer Seite aus. Danke, Euer Ehren!"


    Der vortragende Kläger nahm wieder Platz und sie, alle drei, blickten gebannt. Jedoch lag ihr Blick nicht auf dem Angeklagten, sondern auf dem Richter.


    ((sorry, ich dachte Zayne schreibt was))

  • Auch Remun starrte den Richter an. Seine blauen Augen wirkten konzentriert und angespannt. Möglicherweise konnte man es dem Angeklagten nicht einmal übel nehmen. Doch wieder einmal begann er die Macht zu wirken. Dieses mal stumm und ohne irgendwelche Gesten. Es war nur Remuns Blick der sich durch die Stirn des Richters zu bohren versuchte. Durch Haut, Fleisch und Knochen bis direkt in den Verstand des alten Mannes um seinen Überlegungen zu lauschen. Der Sith bemühte sich als die Stimme des guten Gewissens in des Richters Schädel zu tarnen. Remun konnte nur hoffen, dass der Alte zu denen zählte, die auch auf jene hörten. "Er ist ein Sith. Das mag sein. Doch auch er wurde Opfer eines Komplotts in Ausführung seiner Pflichten. Gerechtigkeit, dafür stehst du hinter diesem Pult. Gerechtigkeit für jeden. Selbst für einen Sith. Er ist nicht mal ein Sith, dieser Mann ist eine Geisel des Sith-Imperiums. Ein balmorranisches Kind gesegnet mit der Gabe der Macht und von den Sith verschleppt." Die Stimme im Kopf des Richters versuchte dem Alten Mitleid entgegen zu säuseln. Mit Informationen über die sich viele nicht im klaren waren. Vielleicht nicht einmal der Richter selbst, doch möglicherweise überraschte ihn sein "Gewissen" so sehr, dass er ihm glauben schenken würde. Nach einem Augenblick senkte Remun stumm sein Haupt.

  • Der alte Richter zögerte. Um zu kaschieren dass er das tat ließ er sich seine Brille erneut geben um die gesammelten Fakten und Unterlagen erneut durchzusehen. Er hörte keine Stimmen in seinem Kopf sondern nur seine eigenen Gedanken. Ihm war die Selbstsicherheit für einen Moment verloren gegangen mit der er nun schon seit Jahrzehnten sein Amt versah. Ja, er hatte schon weit schlimmere und gräulichere Taten verurteilt, alles im Namen des auf Alderaan herschenden Rechts. Aber in diesem besonderen Falle und auch in Betrachtung der Details kamen ihm plötzlich Zweifel. Leise beriet er sich mit den Richtern zu seinen Seiten. Ein gespanntes Raunen ging durch den Saal, der Jedi nahm es mit einem breiteren Lächeln auf als sonst. Gemählich fuhr er sich mit der Hand über das perfekt zurückgekämmtes weiße Haar und legte sie dann wieder auf die andere Hand, sodass beide in den Ärmeln seiner weiten, in bescheidenem Braun gehaltenen Kuttenärmel verschwanden. Niemand beachtete ihn, denn alle Augen warteten auf das hohe Gericht. Er schwieg, doch für das bedachtsame Auge schien sein Lächeln recht vielsagend. Es war nämlich der selbe Jedi der sich im Vorfelde der Verhandlung mit dem Sith unterhalten und die Administration der machtunterdrückenden Drogen überwacht hatte. Genau dieser Jedi war es nun, der schwieg und lächelte, lächelte und schwieg.


    Zuletzt räusperte sich der bärtige Richter, reckte das Kinn, nickte und ein Gerichtsdiener verkündete, dass man sich zur Verkündung des Urteils erheben möge. Die Stimme des Richters klang für regelmäßige Gäste seiner Verhandlungen weniger kräftig und entschlossen als sonst.


    "Sith Remun, das hohe Gericht hat ihren Fall gründlich geprüft. Und während die Anklagepunkte der Fahnenflucht und des Eidbruches begründet sind so gelten gleichzeitig auch die Einwände der Anklage. Tatsächlich ist das Sith-Imperium weitlich dafür bekannt selbst Akte des Selbstschutzes gegen alle Vernunft zu ahnden. Darum - und weil dies Alderaan ist, eine freie und gebildete Welt auf der Verschwendung von Potential nicht toleriert werden kann - entscheidet das Gericht, dass der Angeklagte Sith Remun zu 10 Jahren Dienst in der Jedi-Enklave verurteilt wird. Dort soll er von den Jedi bei seinen einfachen und demütigen Diensten streng überwacht und - möglicherweise - geläutert werden." Wie ironisch dieses Urteil war, das war dem Richter vielleicht nicht ganz bewusst. Aber er war einmal in der Enklave zu Gast gewesen und die so einfache, demütige und zugleich innige und asketische Lebensweise hatte ihn tief beeindruckt. Seine Stimme kräftigend - denn im Saal erhoben sich einzelne Bemerkungen von Protest - fuhr er fort: "Dies ist die Entscheidung des hohen Gerichtes. Gerichtsdiener, verehrter Meister Jedi, bitte führen sie den Angeklagten Sith Remun seinem Urteil zu."


    Diese einfachen, demütigen Dienste würden gewiss vor allem Gartenarbeit, Bedienung in der Cantine und vor allem FEGEN beinhalten.

    Du warst es, die mich gebar,
    Du bist es, die mich befällt und quält,
    Du wirst mich verzehren ...


    -- Gram im Gespräch mit Schönheit

  • Remuns rechte Augenbraue schnellte nach oben und seine Stirn runzelte sich. Er brauchte keine Worte zu sprechen um ihm anzusehen, dass er dies alles für einen schlechten Scherz hielt. Für alle Ewigkeit in einer Zelle zu verschwinden wäre etwas gewesen mit dem er zurecht kam. Aber den Jedi überstellt? Tagelang ihrem Geschwafel ausgesetzt zu sein, noch wärend man wucherndem Unkraut in deren Gärten ausgesetzt war. Mit einem Seufzen und eher griesgrämigem Blick, schaute Remun nun zum Jedi hinüber. "Ich habe da ein ganz mieses Gefühl.." Jene Worte verließen leisen murmelnd seine Lippen, sobald er abgeführt wurde.

  • ((Nur zur Klarstellung: Das RP ist mit meinem Post nicht vorbei. Die Anweisung ist ausgesprochen, wird aber erst ausgeführt wenn ihr soweit durch seid))

    Du warst es, die mich gebar,
    Du bist es, die mich befällt und quält,
    Du wirst mich verzehren ...


    -- Gram im Gespräch mit Schönheit

  • ((sieht aus als wäre die Verhandlung beendet. Zayne, möchtest du noch einen Epilog über das schreiben was sich kurz nach der Verhandlung ereignete?))

    Du warst es, die mich gebar,
    Du bist es, die mich befällt und quält,
    Du wirst mich verzehren ...


    -- Gram im Gespräch mit Schönheit

  • Erleichtert atmete sie aus. Das Urteil kam überraschend, sie hatte schon das schlimmste geahnt. Der Ausgang hatte eine gewisse Ironie, während sie daran dachte das er das Fegen schonmal geübt hatte.
    Das erste mal sah man so etwas wie ein Lächeln auf ihrem Gesicht aufblitzen, während sie über seine Verurteilung nachdachte. Remuns grießgrämiger Blick amüsierte sie sehr. Einen besseren Ausgang hätte sie nicht wählen können. Nun lag es an ihm. Und vieleicht würde er den ihm vorliegenden Weg zu schätzen wissen. Irgendwann. Und nicht erst wenn es zu spät war, wie es so oft vorkam.


    Zufrieden strich sie sich ihre Haarsträhne aus dem Gesicht, und lächelte fast schon fröhlich vor sich hin ehe sie wieder ernst wurde. Wie erging es ihrem Dorf wohl gerade?
    Mit gemischten Gefühlen beobachtete sie die Menschenmengen um sich herum. Sie war schon lange fort. Zu lang für ihren Geschmack. Aber es war es Wert gewesen. Hoffte sie.


    Müde saß sie auf ihrem Stuhl, ehe sie sich auf ihren Gehstock stützend hinstellte und in Gedanken versunken alles weitere beobachtete und abwartete.

    “Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

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