Poisoned Wine

  • Faraan Garrde:


    Lycander stand mit dem Feldstecher am Fenster und blickte hinaus.


    „Ich möchte das du, nachdem ich morgen gegangen bin runter zur Rezeption gehst und dieses Zimmer, noch weitere drei Tage auf den Namen Alyn O’Brain reservierst. Das Zimmer daneben reservierst du auch … nimm irgendeinen Namen, aber nicht deinen oder meinen. Steck dem Kerl an der Rezeption dieses heruntergekommenen Hotels einen zusätzlichen Creditstick zu. Danach gehst du wieder hoch und malst ein blaues Kreuz auf die Scheibe, daneben malst du ein rotes Kreuz. Du putzt das Zimmer wie ich es dir gezeigt habe und verlässt es um in das Zimmer nebenan zu gehen. Nutz deinen Jedi-Dingsbums-Sinn und versuch die Absichten desjenigen zu erspüren, der in das Zimmer von Alyn O’Brain kommt. Verständige mich, wenn du glaubst das es derjenige ist und bleib wo du bist. Ich will nicht dass du dich zeigst … nicht einmal wenn er mich aus dem Fenster wirft. Klar? Wenn ich drauf gehe, nimmst du das in die Hand und setzt den Plan alleine fort … hey sieh dir das an, der alte Stecher bringst noch … flirtet da doch schon seit über zehn Minuten mit der Nachbarin. Oh, entschuldige. Was freu ich mich schon auf dieses Familientreffen …tzt... befangen ... ist das zu glauben?“


    Er stellte den Fokus etwas nach und visierte erneut an auf Farraan Garrde.

  • Als Farraan aus seinem sanften Schlaf erwachte, starrte er direkt in das Gesicht … oder eher auf den Helm eines maskierten Mannes. Er trug eine undefinierbare Rüstung, jemand wie er würde schnell erkennen, dass diese Rüstung geschaffen wurde um keine Hautschuppe, kein Haar, nicht einmal feuchten Atem nach draußen zu erntlassen. Eine Rüstung wie sie von jemandem getragen wurde, der keine Spuren seiner eigenen DNS zurück lassen wollte.


    „Bin ich froh, sie endlich einmal kennen zu lernen. Mein Name ist Herr Pechstein und ich möchte um die Hand ihrer Tochter Shanoora anhalten. Ich weiß das kommt etwas plötzlich, nur leider sind die momentanen Umstände etwas drastischer Natur. Shanoora erwartet ein Kind und ich möchte sie zu einer ehrbaren Frau machen. Ich verspreche – ich werde sie mindestens einmal pro Woche im Gefängnis besuchen, sobald ich mein Mädchen aus der Gefangenschaft ihrer Exfrau befreit habe. Ja, ich kann verstehen, dass das etwas viel für sie ist… warum die Ketten, warum das Betäubungsmittel und die Verletzung? Ja… dazu kommen wir gleich – erstmal das Wichtigste. Also – ich verspreche sie bis an mein Lebensende zu lieben, das Kind so zu behandeln als wäre es mein eigenes, sie zu respektieren und zu ehren. Ich bin nun mal altmodisch. Wollen Sie eine Zigarette? Das hilft vielleicht etwas, mir ist durchaus klar - so etwas muss erstmal verdaut werden.


    http://www.youtube.com/watch?v=E9GDEe4hM64


    Sie können es sich ja noch überlegen, wir werden ohnehin ein paar Tage miteinander verbringen – was uns auch schon zum nächsten Punkt kommen lässt. Ich werde Sie foltern. Oh, schauen sie doch nicht so – das ist nichts persönliches, rein geschäftlich, sie verstehen? Also nochmal langsam … dort auf die Wand werden gleich folgende Fragen projiziert werden:


    Welche Position hatten Sie im imperialen Geheimdienst?
    Was gefällt ihrer Exfrau?
    Wer waren ihre Kollegen und wer ihre Vorgesetzte?
    An welchen Missionen waren Sie beteidigt?
    Welche Passwörter benutzt Seylar Garrde?
    Wie funktioniert die Kommunikation mit Agenten im Außeneinsatz?
    Was ist Seylar Garrdes größte Schwachstelle?
    Welche Verschlüsslungsformen haben sie im Geheimdienst angewendet?
    Welchen Wein trinkt Seylar Garrde am liebsten?
    Wie gelang es Ihnen den Richter zu beeinflussen, der ihren Asylantrag genehmigte?
    Warum sind Sie von der hübschen Seylar Garrde geflohen?
    Was bringt ihre bezaubernde Exfrau auf die Palme?
    Wie viele Hinrichtungen haben sie beauftragt?
    Welche Lieblingsstellung beim Sex hat Seylar?
    Wie waren die Namen der Personen die sie liquidieren mussten?
    Was isst Seylar am liebsten?
    Warum fanden Sie es nicht für nötig, ihrer eigenen Tochter zu helfen?
    Nennen Sie mir die Lieferanten ihrer Waffenproduktionen.
    Was für eine Stiftung bauen Sie auf? Wohin wollten Sie Pläne mitnehmen?
    Hat Seylar jemanden in ihrem Leben der ihr etwas bedeutet? Nennen Sie Name und Aufenthaltsort.
    Nennen Sie Standorte von Minen die dem Imperium gehören.
    Wer ist die Frau im Senat die sie ausführen?
    Darf ich ihre Tochter heiraten?


    Ich werde Ihnen diese Fragen immer wieder stellen. Sie können mir gleich Antworten, allerdings bringt das noch nichts. Wie sie ja wissen, dauert es etwas, zuerst lügt man …dann kommen die Halbwahrheiten oder die richtigen Informationen zu den weniger wichtigen Fragen. Der Medi-Roboter im Eck wird sie wiederbeleben, aber keine Sorge – wir werden auch Pausen machen … immerhin muss ich auch mal was essen und mit ihren sechzig Jahren, muss man auch Rücksicht auf ihr Herz nehmen.“

  • Im Hintergrund lief Musik welche vor allem die ältere Generation als „Lärm“ klassifizieren würde. Lycander stand vor einem Terminal und durchforstete alle Datenbanken und Holoseiten die ihm einfielen zu diesen einen bestimmten Namen. Hinter ihm erschien das Holobild seines Vorgesetzten, welche Lycander auf seine grimmige Art und Weise zu verstehen gab, dass er die Musik ausmachen und ihm Bericht erstatten sollten: mit Brüllen.


    „Sir, nein Sir … da ist durchaus eine Melodie drinnen...
    Ja Sir, Entschuldigung Sir!
    Farraan Garrde kam nicht zur Republik um zu spionieren. Es weist alles darauf hin, dass er vor dem Imperium davon gelaufen ist. Die wollen ihn natürlich dafür umbringen … das er relevante Daten ans Imperium weitergegeben hat schließe ich langsam aus. Der Penner…. Ja verzeihen sie Sir, der Herr ist schlicht und ergreifend ein Verräter. Das Imperium selbst weiß jetzt, dass wir ihn haben und das die Zeit tickt. Mit jedem Tag den sie verplempern bekomm ich mehr aus Major Schleimbeutel raus.
    Bei dem Treffen wurde meine Identität nicht gefährdet … außerdem lande ich noch Bilder von den zwei Roten hoch mit denen ich geplaudert habe. Bezogen auf den Bericht von der Befragung von O’Brain schließe ich daraus, dass einer der Beiden dieser Amon war. Zumindest gab er sich als Shanoora´s Verlobter aus – natürlich nur, wenn sie sich nicht durchs ganze Imperium gevögelt hat … aber dieser Amon ist… *und an der Stelle lacht er kurz* eigentlich zum Schießen. Man sollte meinen, dass einer wie der, es sich im Kalender notiert, wenn er bei ner Frau mal zum Schuss kommt … ich glaube schon das er bis acht zählen kann … oder er blufft einfach nur indem er sagt, dass Kind sei von ihm. Aber dieser Amon hat den anderen Roten mit Namen angeredet – ich schick grade eine Anfrage, ob der SID unter den Namen was hat. Achja ... und die da drüben sind gegen Einschußlöcher in einem Gleiter versichert ... die da drüben haben eine Menge Sonderleistungen ... ja natürlich hab ich nachgefragt!
    Ja, Sir… hab verstanden … schon gut .. ja Sir, nur ein toter Garrde ist ein guter Garrde. Verstanden, X-Al-108 aus.“


    Lycander nahm sein Datenpad in die Hand, wurde Zeit das er seinen Fragenkatalog an Farraan Gaarde etwas ergänzte.


  • Luftschleuse, Lycander´s Frachter, irgendwo im Weltall:


    Eigentlich versteckte er sich ja.


    Lycander saß, mit den üblichen Anzug um seine Identität zu verbergen, auf einem Klappstuhl mit wunderbarem Sternchenmuster. Am liebsten hätte er eine geraucht, aber das würde die Sinnhaftigkeit seiner Maskierung deutlich in Frage stellen. Farraan Garrde war die letzten Tage um Jahre gealtert. Mit gefesselten Handgelenke und einem hübschen Halsband, starrt er die Luftschleuse direkt vor ihm an.


    „Weißt du … wenn ich auch hier drinnen bin, musst du nicht wirklich fürchten, dass sie aufgeht.“


    Er antwortete nicht. Im Grunde auch egal: Javyn würde wohl schon das ganz Schiff nach ihm durchsuchen um wieder in Lycander´s Kopf herum zu pfuschen. Er hatte sich das wirklich leichter vorgestellt: langsam ging ihm sein eigener, leicht modifiziert, Plan auf die Nerven und aufs Gemüt. Warum zum Teufel muss er auch mit dem Rauchen aufhören? Lycander richtete seine Konzentration wieder auf Farraan.


    „Siehst du die Kerben dort im Eck? Es sind drei. Die erste Kerbe kommt von einem Kopfgeldjäger – private Geschichte…. Ich konnte ne ganze Woche nichts essen. Die zweite von einem Ex-Mandaloreaner names Jocus … er hat es aber überlebt – hab ihn in zwei Meter Flughöhe rausgeworfen. Die dritte Kerbe … die sollte für deine Tochter sein. Ich hab dein Mädchen damals auf Tython eingesammelt. Man die war nervig … die hat sogar auf mich geschossen, noch bevor ich wirklich was sagen konnte. Die ging mir so auf den Keks das ich sie in die Luftschleuse schickte … und selbst da ging sie mir noch auf die Nerven. Glaub mir, ich wollte den roten Knopf oft genug drücken …


    Du weißt was ich hier machen, nicht? Nachdem ich dich tagelang erniedrigt, gedemütigt, dir Schmerzen zugefügt habe, dich nicht schlafen habe lassen und dich permanent Lärm ausgesetzt habe, versuche ich über deine Tochter einen Bezug zu dir zu bekommen. Ich weiß, dass du mittlerweile dankbar über jede Auszeit von deiner Qual bist. Du starrst die Luftschleuse an, weil du weißt, dass es nur vierzehn bis zwanzig Sekunden dauert, bis du durch das Ultravakuum das Bewusstsein verlierst. Vorausgesetzt du würdest ausatmet, ist der Tod im Vakuum noch relativ schmerzfrei. Die meisten Menschen stellen sich das absolut furchtbar vor, nicht? Aber Leute wie wir, haben so etwas schon gesehen. Die Betroffenen sind nicht mehr bei Bewusstsein, wenn sie sich auf das doppelte aufblähen. Die Haut ist stabil genug um ein Aufplatzen zu verhindern – auch wenn sich Wasserdampf in den Adern bildet. Da keine Materie um den armen Hund ist, kann Körperwärme auch nicht abgeleitet werden ... nur etwas Wärmestrahlung. Du erfrierst nicht.


    Aber ich bin eigentlich nicht hier um dir Angst zu machen. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich verliere langsam die Ausdauer. Wenn du kooperieren würdest, wäre diese Qual zu Ende. Deine Tochter konnte ich ohne diese Pein dazu bringen ihre Weltanschauung auf den Kopf zu stellen. Es ist nicht schlimm der Republik zu helfen, weißt du? Wir werden die Fragen nochmal durch gehen – vielleicht fällt dir ja noch etwas ein, hm? Ich werde dir dieses Mal auch nichts tun, versprochen.
    Farraan - du musst zu keiner dieser Kerben werden. Ich würde mich freuen, wenn du noch erleben könntest, wie dein Enkel geboren wird.

  • Referenz


    Impulssteuerung war noch nie etwas gewesen, was er wirklich gut beherrschte. Nachdem er also zehn Minuten mit geladenem Blaster vor Farraan´s Zelle gestanden hatte und jede Faser in seinem Körper sich danach sehnte den Imperialen zu durchlöchern, war er zurückgegangen um sich die Seele aus dem Leib zu kotzen.


    Mit einer Flasche aus hochprozentigem Alkohol vertrieb er sich den bitteren Geschmack in seinem Mund als er den Namen „Hanaa Garrde“ auf einer Liste, welche neben der Einladung zur Mega Ball – Mega Party hing, durchstrich.


    Zitat

    Hanaa Garrde
    Farraan Garrde
    Shanoora Garrde
    Seylar Garrde.


    Lycander atmete tief ein und murmelte leise ..."ganz ruhig, ab jetzt wirds leichter..."

  • Der alte Mann betrachtete die bandagierten Finger seiner beiden Hände, und ballte sie langsam und mit einem schmerzerfüllten Ächzen zu Fäusten, bevor er beide Fäuste gegen die Stahlwand des Raumes donnern wollte, in dem ihm der Möchtegern-Schwiegersohn die Nachricht vom Ableben Hanaa berichtet hatte. Er würde dem jungen Mann alles sagen, ALLES....irgendwann, vielleicht schon bald, doch nicht jetzt. Jetzt wollte er trauern um einen Menschen, an dessen Niedergang er einst beteiligt war. Dennoch hatte es auch Momente gegeben, in denen er dieses sture Weib geliebt hatte. Auch wenn seine Zuneigung ihr gegenüber nie wie ein loderndes Feuer war, so war die Zeit mit ihr und der gemeinsamen Tochter doch etwas, dass für ihn wie ein Refugium war. Seine Fäuste trafen mit voller Wucht auf die Stahlwand und der Schmerz nahm ihm die Sinne. Ruhe- nur für einen erzwungenen Moment um sich dem Peiniger zu entziehen, bevor die Realität ihn wieder in ihre grausamen Arme schloss.


    Diplomatie ist die Kunst, einen Hund so lange zu streicheln, bis Maulkorb
    und Leine fertig sind.
    [Felix Faure, franz. Politiker, 1841-1899]

  • Lycander betrat seine Zelle. In seinen Händen hielt er ein Buch.


    Mittlerweile hatte Faraan Garrde so etwas wie sein eigenen kleines Reich: Einer der Frachträumen würde umgebaut und er saß nun in einer Art Plexiglaszelle. Der ältere Herr war nicht mehr dem permanenten Lärm der Generatoren ausgeliefert, er hatte ein Bett und eine sanitäre Einrichtung die auf jeden Fall schon mal besser war als ein alleinstehender Kübel. Zwei bewaffnete Droiden standen als Wächter parat und beobachteten ihn bei jeder Bewegung, leider waren sie auch schlechte Gesprächspartner.


    "Ich hoffe dir gefällt dein neues zu Hause. Sieh es als Belohnung für deine Kooperation an."


    Lycander erschien IMMER in seinem typischen identitätsverhüllenden Anzug. Dennoch zündete er an diesem Tag zwei Zigaretten an. Eine die er Faraan reichte und eine die er ohne zu Rauchen in seiner behandschuhten Hand beließ. War der Kerl also ein Raucher?


    "Die gute Nachricht ist - der imperiale Geheimdienst scheint kein Interesse daran zu haben, dich gegen deine Tochter auszutauschen. Es ist mir zwar etwas schleierhaft wie man einen Agenten mit vierzig Jahren Berufserfahrung in den Händen des Feindes lassen kann, aber sei es drum - desto besser für mich, hm? Die schlechte Nachricht ist, dass ich dich weiterhin als meinen persönlichen Insider ausquetschen werden."


    Lycander ging ein paar Schritt näher und legte ein Buch, sowie einen Stift auf Faraans Bett. Auf dem Einband stand RÄTSELMEISTER 300XXL.


    "Damit dir nicht so langweilig wird. Oh ... und wenn du versuchst dich mit dem Stift umzubringen. Mach das nicht, ja? Die Droiden sind darauf programmiert das zu unterbinden. Das macht nur Flecken auf die Bettdecke! ... Aber wesswegen ich eigentlich hier bin: Wir fliegen gerade richtung Tython und ich dachte mir, du könntest das eine oder andere Detail über den Sith Morwena wissen? Den üblichen Lebenslauf kenn ich schon, gib dir also keine Mühe - ich suche nach ... den dreckigen Geheimnissen.


    Wie will Morwena vorgehen den Jedi-Orden zu unterwandern?
    Welche Möglichkeiten hat sie von Tython aus mit dem Imperium Kontakt aufzunehmen?
    Hat Seylar etwas zu ihrem Verrat gesagt?
    Hätte sie Kinder, einen Mann, einen Liebhaber?
    Gibt es etwas das sie so richtig auf die Palme bringen würde?

  • Faraan Garrde wurde aus einer Zelle geholt, die zwei bewaffneten Droiden buxierten ihn einmal quer durchs ganze Schiff. Er musste Hand und Fußfessel tragen, allerdings wurde darauf verzichtet ihm einen Sack über den Kopf zu ziehen … zum Glück, mit Sack und Fußfessel zu gehen war eine echte Herausforderung!
    Jemand wie er würde sich vielleicht fragen, warum der SID so wenig Budget aufwendete um seine Agenten von Punkt A nach Punkt B zu bringen? Dieses Schiff war ein echter Schotthaufen – zumindest was diesen Teil der Innenverkleidung anbelangte. Alle Türen an denen er vorbei geführt wurde, waren verschlossen. Ebenso würde es ihn beruhigen das es nicht der Weg zur Luftschleuse war – den kannte er ja schon.
    Der imperiale Agent wurde in eine Art Wohnraum geführt und dort saß auch schon sein Peiniger. Ausgehfertigt. Ausgehfertig? Nicht ganz, abgesehen von den leichten Aftershave-Geruch, der blauen engen Hose die dreckig und alt aussah, es aber nicht waren, den weißem Hemd, bei dem der erste Knopf geöffnet war, hatte er den Helm eines Troopers aufgesetzt. Als würde dieser Anblick nicht ohnehin schon etwas seltsam wirken, war dieser Mann soeben im Begriff zwei Zettel in einen billigen Bilderrahmen einzubauen.
    Faraan wurde herangewunken um sich zu setzen. Einer der Zettel hinter dem Glas war eine Namensliste mit drei durchgestrichene Namen:


    Zitat

    Hanaa Garrde
    Faraan Garrde
    Shanoora Garrde
    Seylar Garrde


    Der andere Zettel ein negativ bescheinigter Vaterschaftstest zwischen Shanoora´s Kindern und einer anonymen Person.

    „Erinnerst du dich noch daran, dass ich um die Hand deiner Tochter angehalten habe? Ich ziehe diese Frage hiermit zurück. Im gegensatz zu ihr, war ich deiner Prinzessin, genau zwei Jahre, drei Monate, fünf Tage und ... sieben oder acht Stunden treu.


    In einigen Minuten wird hier SID-Personal auftauchen, welches dich in eine spezielle Einrichtung überführt. Du wirst dort für jedermann zur Befragung offen stehen. Warum das so ist? Nun … mir wurde angeraten erstmals Urlaub zu machen, du verstehst?
    Ich werde in meinem Bericht, den ich irgendwann noch schreiben muss, deine Kooperationsbereitschaft loben, die könnten da drüben dann etwas netter sein zu dir. Sicher bin ich mir da nicht.
    Du wirst vielleicht auf deine Tochter treffen und weil du nicht dumm bist, so wohl meinen Namen erfahren. Das beantwortet vielleicht die Frage warum ich dieses Mal keine Lust hatte in ein Ganzkörperkondom zu schlüpfen.
    Oh, und wo wir schon bei Kondom sind. Ich werde auf Nar Shaddaa Urlaub machen, falls der SID nachfragt. Warum er ausgerechnet bei dir nachfragt? Nun, da deine Tochter die Bälger eines Roten in sich trägt, ist soeben bei mir eine Stelle als Sekretär frei geworden. Jemanden wie dich kann man brauchen und es wäre mir eine Freude dich permanent vor meinem Lauf herum laufen zu lassen. Aber das ist definitiv Zukunftsmusik. Erstmal der Urlaub auf Nar Shaddaa im Rotlichtviertel, nebenbei untersuch ich auch noch einen Mord in der Gegend – aber das ist nur ein Hobby, nichts berufliches, klar? Diesen Teil solltest du den SID nicht sagen … wobei ich es wohl merken werden, wenn mein Chef mich anruft und fragt was an dem Wort „suspendiert“ so schwer zu verstehen ist.“

  • Shanoora


    „Ich liebe sie … sieh sie dir an – man muss sie einfach lieben!


    Diese Form, dieser Glanz, das Geräusch, der Rückstoß und dieser dezente Duft nach Rauch, Schmierfett und Holz. Wo hast du nur mein ganzes Leben gesteckt? Jetzt wo der Lauf abgesägt ist … Hammer! Damit treffe ich mehr als ich überhaupt will … wäre mir das früher eingefallen, hätten wesentlich weniger Bohnendosen dran glauben müssen.


    Die perfekte Waffe um sie zu jagen, würde Seylar versuchen einen Schuss mit dem Lichtschwert abzuwehren, sind da noch duzende andere kleine Metall äh … Dingsda …Kugeln die auf sie zufliegen.


    Die Gravur ist sehr edel geworden und der Name absolut passend, wie das Original. Sie ist laut und damit absolut indiskret, abgegriffen von mehr als einer Person – somit gebraucht, antik und somit von edler Abstammung und sie tut jedem höllisch weh, der sich in ihre Nähe wagt - Shanoora.“


    Er sah von der Waffe auf zu seinem Droiden, diesem fehlten aber die Schaltkreise und seine Schwärmerei in irgendeiner Form geistreich zu kommentieren, stattdessen sprach er:


    „Wir erreichen Alderaan in zwei Stunden.“

  • Da stand er also: nackt wie man ihn geschaffen hatte ... vor einem Haufen Bürokraten, Doktoren und besorgten Persönlichkeiten. Das Einzige was er am Leib trug war ein Pflaster von einer Injektion vor nur fünf Minuten. Mit Sicherheit würde man ihm das auch gleich wegnehmen....


    Vor nur zwei Stunden durfte er erfahren, dass seine liebreizende, ihn mit seinem Feind betrogene, davon schwanger gewordene, Shanoora Garrde, nicht einfach nur eine Kriegsverbrecherin war, sondern jetzt auch noch eine biologische Waffe. In diesem Moment musste er unweigerlich daran denken, was sie an Kampfstoffen produziert hatte, als sie mal alderaanische Riesenbohnen gegessen hatte und sie beide für zwei Tage im Weltall verbrachten. Das jemans zierliches wie sie so etwas ....


    "Demarion. Wir wissen nicht was daran witzig ist, der Kampfstoff 235B ist keine Kleinigkeit. Bitte halten Sie still bis die Dekontamination vorbei ist."
    "Dan sagen sie der Krankenschwester sie soll aufhören mich zu kitzeln ... achja und meine Augen sind hier oben."


    Der Mann räusperte sich und fuhr fort:" Also mit welchen Personen hatten sie in den letzten zwei Wochen Kontakt?"


    Lycander wurde unweigerlich etwas schlecht ... "Naja ich wurde suspendiert und flog nach Nar Shaddaa ... ich hab da jetzt nicht ... also ... nein meine Damen und Herren nicht diese Blicke! Ich sollte für einen Freund ... ah ... ich habe Javyn Dacran getroffen ... sollte einen Mord oder einer Entführung nachgehen. Ja ich weiß das hätte ich nicht tun sollen ... aber hey - immer noch besser als Träger eines Kampfstoffes durch die Gegen zu vögeln, hm? Ich habe auf Nar Shaddaa einen Kerl mit den Namen Jonas Cage getroffen. Außerdem war da ein Lapdance ... keine Ahnung wie die hieß, aber ich weiß wo sie arbeitet. Die ist ein echtes Problem, ne? Achja... außerdem habe ich Alyn O'Brain getroffen, er hatte ne Freundin dabei ... Sethh..Sethhwwww irgendwas .. ah .. Sethwyn .


    Oh, Mist ich war danach auf Alderaan ... da war so ein Jedi der meine Lieferung kontrollierte ...mhmm...hatte den gleichen Familienname wie der Waffenmeister Eloun Kyrado ... hab vergessen wie der hieß. Hehe... dieser Eloun kann sich wohl glücklich schätzen, dass er keine Zeit hatte für mich. Ich hab außerdem noch diesen Kharn verhört. Wobei dem wohl am wenigsten was passiert ist...Ich steckte in meinem ganzkörper Kondom drinnen. Können wir das irgendwie diskret behandeln? Ich meine zum einen wegen meiner Tarnidentität, zum anderen weil ... naja die Jedis auf Tython sind schon allergisch auf mich weil ich mal bei denen rumgeschnüffelt habe ... ich will nicht wirklich das die Jedis in der Enklave auf mich angepisst sind, weil ich unabsichtlich einen biologischen Kampfstoff eingeschleppt habe, hm? Naja ... ich bin auch ein paar höhere Damen und Herren besuchen gegangen ... wegen ... naja ... das eine oder andere Pläuschchen ... Kontakte von früher... aber solche Herrschaften greift man nicht an und hält man auf Abstand, das ist da einfach anders .. höflicher.


    Ich will an dieser Stelle noch sagen: Ich bin nicht schuld! Diese Jedi´s die sie eingesammelt haben, hätten ihr genauso gut eine medizinische Sonde in den Arsch stecken können, anstatt das Händchen der armen Schwangeren zu tätscheln ...oder hier ... hier laufen immer viele Aktenschieber rum ...was war den mit denen?"


    Oh das würde diese roten Penner zurück bekommen!

  • "Ms Emma, ich helfe Ihnen noch Ihr Gepäck aufs Zimmer zu bringen, dann hab ich noch einen geschäftlichen Termin."
    Der rothaarige Frachterpilot grinste sie kurz an, zwinkerte und schnappte sich die beiden kleine Koffer, während die dunkelhaarige, hochgewachsene junge Frau, das Tragetuch am Rücken zurecht rückte, in dem ein kleines Mädchen schlief und einen quengelnden kleinen Jungen an sich drückte. Bei den Sternen- nie im Leben hätte sie sich ihre Rückkehr nach Alderaan so vorgestellt, aber wessen Wege sich mit denen eines Lycander Demarion kreuzen, musste wohl auf alles gefasst sein. Und damit waren nicht nur äußerst romantische Geschenke wie "Peilsender", "Termaldentonator" oder "Küchenmesserset mit integriertem Kommunikator" gemeint, sondern auch ein handfestes Gemetzel im Weinberg der Stiefmutter mit derben finanziellen Verlusten auf beiden Seiten sowie schlichtweg Betrug an seinen Vorgesetzten. Aber das war Lyc, ein Ganove, ein Überlebenskünstler und ein Mann, der es verstand, die kleinen Lücken in einem System zu finden und zu nutzen. Er trank zu viel, rauchte, war chronisch untervögelt und machte niemals einen Hehl daraus, mit einem Wort war er einfach nur ehrlich zwischen den ganzen Lügen, die er für sie erfand. Und er war treu.


    Die Luft war noch kühl in den frühen Morgenstunden, als sie ihm die wenigen Treppen hinauf zum Haus folgte, indem sie wohl nun für längere Zeit wohnen würde, in einem kleinen Zimmer, sie und die beiden Kinder, die nicht Lycs Kinder waren und mit einer Identität, die nicht ihre war. Ein schüchternes Kindermädchen aus einem niederen Adelshaus, sollte sie darstellen. Bei dem Gedanken lachte sie leise amüsiert, erinnerte sie sich doch noch gut an die Zeit, als sie auf Lycs Frachter wohnte. Für Lyc war sie damals die Frau, die sich nach dem Sex in eine Flasche Whiskey und nen besten Kumpel verwandelte mit dem man gemeinsam zechen und sich über Raumjäger, Speeder und Blaster austauschen konnte. Sie lebten wie im Rausch, waren verbunden, dachte nie daran, dass dieser Rausch enden könnte und dann verschwand Lyc und sie begann nach ihm zu suchen, bis man SIE fand und zurück zur "bösen Stiefmutter" brachte, vor der sich geflohen war. 14 Monate versuchte man aus ihr die Frau zu machen, die sie von Geburt aus hätte sein sollen: die Erbin eines imperialen Hauses, das sich auf Alderaan etabliert hatte. Aber wer mit Lycander Demarion verbunden ist, muss mit allem rechnen und wer Lycanders Mädel klaut muss damit rechnen, dass sein Zorn ihn trifft und dass ein Lycander erst aufgibt, wenn er hat, was er will. Und er bekam, was er wollte!


    Diplomatie ist die Kunst, einen Hund so lange zu streicheln, bis Maulkorb
    und Leine fertig sind.
    [Felix Faure, franz. Politiker, 1841-1899]

  • Irgendwo, überall nur nicht Alderaan ...



    Das habe ich definitiv nie gewollt!


    Lycander befand sich bereits gefährlich nahe an der zusammengekrümmten Embriostellung, als sein Kopf auf den Tresen einer Bar lag und er beobachtete wie ein Kondensat-Tropfen am Rand seines halb leeren (definitiv an keinen halb vollem) Glas herab rann.


    Bis jetzt war er drei Mal verlobt gewesen, doch es ist ihm jedes Mal gelungen rechtzeitig zu entkommen. Er hatte sich seine Heirat immer so vorgestellt: mit einer Frau die er unabsichtlich geschwängert hatte und ihrem Vater der ihn mit einer Knarre dazu zwang.
    Aber er hatte sich definitiv nie vorgestellt, eine Frau zu heiraten, die Kinder von einem anderen bekommen hatte und das alles noch zum Wohle der Gesellschaft zu tun.


    Abgesehen davon, dass er seit über fünfzehn Jahre vom Haus Demarion enterbt war, würde eine Hochzeit zwischen den Beiden, das Haus Demarion in der Hierarchie steigen lassen und sobald alle Rechte auf Shanora übertragen wurden, konnte auch Seylar Garrde entgültig von Alderaan verbannt werden.


    Bei dem Gedanken Amon Styrder´s Sohn als den seinen zu erziehen und wieder dem Club der gehobenen, alderaanischen Gesellschaft anzugehören, ließ er seine Stirn einmal gegen den Tresen krachen und jammerte vor sich hin, komplett egal was die anderen Barbesucher von ihm halten würden.


    Er war gerne enterbt und er war gerne unverheiratet und verdammt, warum konnte man das nicht einfach mit Waffen lösen? Warum nicht? Weil es mittlerweile sogar dem SID gefiel, ein kleines kontrollierbares Übel wie Shanora gegen ein großes Übel, wie Seylar, zu tauschen und das war auch irgendwie der einzige Grund warum man Shanora nicht für alle Zeiten in eine dunkle Zelle gesperrt hatte. Im Grunde war sie schon wieder ein Marionette, deren Fäden von anderen gesteuert wurden.


    Vielleicht wäre ein Duell auf Leben und Tod zwischen ihn und Amon Stryder genau das Richtig?! Wenn er starb, musst er nicht heiraten und wieder zu einem Schnösel werden, wenn Amon starb, würde zumindest die Liste der Personen die Lycander und Shanora umlegen wollte, kleiner. Er konnte also nur gewinnen… Mit einem erneute klärglichen Seufzen untermalte er seine aktuelle Lage.


    Waren das also die sogenannten „kalten Füße“? Jetzt schon? Auf der anderen Seite hatte Shanora ihren Sohn nach ihm benannt – was natürlich automatisch seinen Stolz ansprach und er konnte definitiv nicht zulassen, dass ein „Lycander Junior“ zu einem beschissenen Imperialen erzogen wurde. Sein Sohn, würde bestimmt kein Roter werden!

  • Gift


    Er nahm einen Schluck Wein, verzog das Gesicht und schüttete etwas von diesem billigen Hutten-Energiedrink zu dem teuren und edlen Tropfen - wie der Verkäufer seine Auswahl bezeichnet hatte. Als Kettenraucher hatter er immer schon Probleme gehabt diverse feine Geschmäcke von einander zu unterscheiden. Zu dumm, dass er im Grunde keine Ahnung von Weinen hatte - aber das musste er auch nicht.
    Faraan Garrde hatte ihm alles über Seylar´s Vorlieben erzählt. Es hatte dieser Karte aufbewahrt, bis er sie wirklich brauchte. Jetzt war so ein Moment gekommen: Sie hatte Javyn, der absolut alles wusste über ihn und er hatte keine Ahnung, wie weit es ihm selbst gelingen würde, diese Schlampe aus seinem Kopf raus zu halten. Noch schlimmer: Javyn hatte vor einiger Zeit versucht ihn auf etwas ganz bestimmtes zu Indoktrinieren. Bei den Gedanken, dass Seylar in Javyn´s Geist etwas über ihn heraus fand, dass nicht einmal Lycander selbst bewusst war, sträubten sich ihm alle Nackenhaare.


    Das Werbegeschenk war bereits auf den Weg zu ihr. In ihrem Handelskontor hatte er sich den Namen eines Lieferanten herausgesucht, diesen Vertragspartner ausgeleuchtet und beschlossen in deren Namen einen Präsentkorb zu schicken. Der Wein war nicht vergiftet, dafür aber eine der Pralinen - es war Süßkram genauso wie sie es mochte und hoffentlich auch nicht beabsichtigte zu teilen. Zwanzig Pralinen befanden sich in der Packung, eine war so hoch dosiert vergiftet, dass der Sanitäter praktisch neben ihr stehen müsste um sie zu retten. Das gemeine an diesem Gift war (abgesehen davon das es tödlich ist), dass das Gegenmittel an sich eine Vergiftung auslöste. Sie würde, wenn sie es überlebt, mindestens eine Woche im Bett bleiben müssen.


  • Das Garrde Vermögen


    Sein Blick war an die Decke seines Schiffes gerichtet. Er sah zu wie sich der grüne Ball, welchen er hochwarf, von ihm entfernte und wieder näherte. Wenn er nachdachte ging er meistens automatisch auf und ab, aber einen Ball stupide hoch zuwerfen, während er in seinem Pilotensessel saß, tat es auch. Außerdem war er auf den Weg nach Alderaan und auch wenn der Autopilot an war, bevozugte er es im Cockpit zu verweilen.


    Das Garrde Vermögen teile sich, nach Schätzungen, in etwas drei gleich große Teile auf. Ein Teil befand sich auf Alderaan: ein Grundstück, Erlösen aus den Anbau von Wein, Gelder auf alderaanischen Konten. Der zweite Teil befand sich im Huttenraum: Gelder aus ihrem Handelskontor, Antiquitäten und sonstige seltene Sachen. Sachen die man einfach haben musste, weil sie selten waren. Unnötiger sentimentaler Kram eben. Der letzte Teil war auf Dromund Kaas beheimatet - über diese Gelder wusste er am wenigsten. Wohl Länderein, ein Haus, ein prall gefülltes Konto. Altes Vermögen, Erbstücke und Gelder die ursprünglich Hanaa Gaarde gehörten.


    Das Vermögen auf Alderaan war schon so gut wie das Seine. Die Vorbereitung und Planung hatte immerhin mehrere Monate gedauert und bis jetzt ging alles nach Plan.
    Der Teil auf Nar Shaddaa rückte auch in erreichbare Nähe, dank einer neuen Bekanntschaft. In dieser Sache sah er sich nur als Berater - oder Puppenspieler, je nachdem - er, der SID und seine Bekanntschaft würde profitieren, so lange diese Vorrausetzungen bestanden, war das Unterfangen durchführbar.
    Wenn es ihm irgendwie gelingen könnte, auch an die Gelder von Dromund Kaas zu gelangen - könnte er dieser Schlampe den Teppich unter den Füßen wegziehen. Das Imperium würde diese Gelder aber nicht frei geben ...


    "Du sieht bescheuert aus, Jungchen," Murrte Faraan Garrde im Sessel neben ihm.


    Es machte "plopp" als der Ball den er hochgeworfen hatte auf seine Stirn traf, weil er ihn dieses mal nicht aufgefangen hatte. Seine Gedanken kreisten um diese Frage, während er sich Alderaan näherte und den Noch-Ehemann von Seylar Garrde anstarrte.

  • Des einen Freud des anderen Leid oder umgekehrt. Warum sollte man sich mit wenig zufrieden geben, wenn man mehr haben könnte. Seylar lag entspannt auf einer Liege auf dem Bauch, eine Hand unterm Kinn, in der anderen ein PDA. Zuerst warf sie einen Blick auf ihre perfekt manikürten Fingernägel, dann auf das Datenpad und die darauf befindliche Nachricht. Sie lächelte als sie dort erfuhr, dass ihr Agent soeben einen weiteren Weinberg auf Alderaan erworben hatte, gute Lage, junge Rebstöcke die nun im Herbst unter der Last der dunklen Trauben fast zusammenbrachen. Irgendwie starben in den letzten Monaten ungewöhnlich viele Mitglieder des niederen Adels und sie hatte noch nicht einmal etwas damit zu tun. Gut, vielleicht hatte sie hin und wieder einen Hinweis hier und da bei denen gestreut , die sich sowieso nicht grün waren und schon brodelte das Wasser im Haifischbecken Alderaan. Wissen war Macht und wer wusste, wie das komplizierte Gefüge der Mächtigen hier auf Alderaan angetrieben wurde, konnte hier mit einem Wort mehr bewegen als mit einer ganzen Armee.
    "Mein Sithlord, ich bitte darum bemerken zu dürfen, dass ich eine leichte Verspannung im oberen Lendenwirbelbereich lokalisieren konnte. Wünscht Ihr, dass ich die Behandlung unverzüglich an dieser Stelle fortsetze?"
    "Ich wünsche es, Orizon"

    Der stämmige Zabrak zog mit regloser Miene das Tuch, mit dem ihr nackter Rücken bedeckt war, etwas tiefer und setzte die Massage fort, während von außen der Regen an die Glasfront ihres Appartements in Kaas City prasselte. Die Lord zog die Hand unter dem Kinn hervor, griff nach ihrem Zopf, der über ihre Schulter nach vorne hing und roch an ihrem Haar. Der Gast aus Makeb, den sie vor kurzem empfangen hatte, hatte ihr verschiedene Düfte als Gastgeschenk offeriert und sie war ganz vernarrt in eine Komposition, die sich "Black Daffodil" nannte. Inspiriert von der mystischen Schönheit der schwarzen Narzisse kombinierte "Black Daffodil" sinnlich-feminine Ingredienzien zu einer leidenschaftlichen Symphonie. Der Auftakt wurde von knisternden Cassisextrakten bestimmt. Die florale Herznote verführte mit einer Verbindung aus Lilien- und Freesienblüten, die durch fruchtige Blutorangen perfekt abgerundet wurde.Die warmen Aromen von Zedernholz und Vanille in der Basis machten die Komposition zu einer wahren Verführungskünstlerin. Sie musste einfach mehr von diesem Duft bekommen. Langsam drifteten ihre Gedanken ab....


    Dann fiel ihr Blick wieder auf das PDA und der schnöde Alltag einer Sithlord holte sie wieder ein. Sie stellte fest. dass es dem Agenten nicht schwergefallen war den trauernden Hinterbliebenen das Grundstück in einem Moment der Schwäche abzuschwatzen und den Vertrag dingfest zu machen. Cleveres Kerlchen, dieser Mann. Sie ließ anordnen, dass ihm ein Präsentkorb geschickt werden würde mit ihren persönlichen Grußworten, etc... Zum erworbenen Grundstück gehörte noch ein kleines Anwesen, nicht sonderlich weit weg von ihrem gelegen, nur höher in den Bergen, enger an den Fels geschmiegt im altalderaanischen Stil. Wieder roch sie an ihrem Haar und schmunzelte dann. Sie würde dieses Kleinod an Baukunst ihrem Meister schenken. Darth Aroval würde zufrieden sein.


    Diplomatie ist die Kunst, einen Hund so lange zu streicheln, bis Maulkorb
    und Leine fertig sind.
    [Felix Faure, franz. Politiker, 1841-1899]

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  • Dämmerung


    Alderaan. Einst ein Gründungsmitglied der Republik und strahlendes Juwel der Kernwelten.
    Nun jedoch ein zerstrittenes Haifischbecken rücksichtsloser Adliger, deren Politik und des Machtkampfs zwischen Imperium und Republik.


    Langsam entschwand die Sonne hinter die majestätisch anmutenden Kuppeln der Berge und tauchte die weiten Graslandschaften der Umgebung in feuriges Orange. Gesprenkelt mit dem Glitzern vereinzelter Schneefelder, dem Rascheln der Vegetation und den hoch aufragenden Mauern des Adelshauses Garrde, hätte dieser Ort wohl direkt einem Märchen entspringen können, wie sie Großmütter ihren Enkeln erzählen.


    Ein Mann saß gemächlich in seinem Stuhl auf der Veranda seines persönlichen Quartiers in Haus Garrde und betrachtete den Sonnenuntergang. Die weit ausladende Veranda wurde von einem Geländer umzäunt an dem sich Rosenstöcke wanden und bot einen atemberaubenden Blick auf das umliegende Land. Ein kleiner Holztisch stand neben dem Sitzplatz des Herrn und diente als Fläche für eine kristallene Karaffe, welche mit einem fruchtigen Rotwein gefüllt war. Eben dieser war auch in dem dazugehörigen Glas daneben. Doch ein Beobachter wäre wohl am ehesten das Buch aufgefallen, welches aufgeschlagen vor der Karaffe lag.
    Das Buch schien deutlich gebraucht zu sein. Viele Seiten waren eingerissen oder verknickt, Lesezeichen lugten aus mindestens zwei Dutzend Seiten hervor, der ursprüngliche Inhalt war oftmals durchgestrichen oder anderweitig bearbeitet worden und am auffälligsten war, dass die Schrift nicht in Basic, sondern in Alt-Sith gehalten war.


    Langsam streckte Darth Aroval seine rechte Hand aus, ergriff das Glas und schwenkte es sacht. Beinah schon abwesend sah er stetig der untergehenden Sonne entgegen und schenkte dem Rest um sich herum keine Beachtung. Einschließlich seiner zwei Sith-Agenten, die den Eingang zu der Veranda sicherten und bereit waren auf alles zu reagieren, was eine Gefahr für ihren Herrn darstellen könnte.


    „Dämmerung... solch ein schönes Moment und dennoch nur ein Vorbote für die Dunkelheit. Ein passender Zustand für die Verfassung der Galaxis und des Imperiums. Wir stehen so kurz davor, so kurz davor, für immer in Finsternis zu versinken.“


    Der Blick des Sith verfinsterte sich während ihm die Gedanken durch den Kopf schossen. Seit der Zeit als er es sich zum Ziel machte den Verfall des Imperiums aufzuheben, vor all den Jahren, hatte sich vieles verändert – nicht nur zum schlimmeren, wie er zugeben musste.
    Fremdlinge waren an den Akademien zugelassen worden, Aliens dienten nunmehr in der Imperialen Armee und auch der Reinheitswahn der „wirklichen“ Sith wurde allmählich eingedämmt. Jedoch waren dies nur notwendige Reaktionen seitens der Machthaber im Imperium. Es hatte nichts mit einem Umdenken, Weisheit und Erkenntnis zu tun, sondern lediglich mit Überlebensinstinkt.


    „Und dennoch... auch meine Position hat sich verbessert. Mir wurde große Macht in die Hände gelegt, von jenen, die ich zu Vertrauen überzeugen konnte. Meine Kreise haben sich geweitet, mein Wissen vermehrt und meine Diener sind nützlich.“


    Ein Schmunzeln huschte über die Gesichtszüge des alten Lords und er gönnte sich einen Schluck des teuren Rotweins. Es stimmte, dass er weiter war als noch vor einigen Jahren. Doch gleichsam waren auch die Probleme angewachsen, so als ob sie spürten, dass sie sich ihm erwehren müssen. Immerhin stand er nicht mehr alleine da: Concabille, Lord Garrde, Lord Ortrin, das Sturmregiment... nun sogar auch die Dacrans. Seine Bauern waren zahlreich und mächtig. Er musste sie nur richtig einsetzen.
    Arovals Blick wanderte zu dem Buch herüber, welches auf dem Tisch lag. Vorsichtig stellte er sein Glas ab, nahm das Buch in die Hand und überflog die Seiten, welche er schon dutzende Male gelesen und bearbeitet hatte.


    „Nayda Dacran... so verschlagen und dennoch so hochmütig. Sie hat mir dieses Buch ausgehändigt mit der Hoffnung, dass ich Ihr einen weiteren Gefallen erweise. Glaubt Sie, ich würde die Verbindungen zwischen dem Buch, Ihr, ihrer Familie und Vergangenheit nicht erkennen? Sie hat Talent, doch Ihr zukünftiger Nutzen ist ungewiss.“


    Schließlich verblieb Aroval auf einer Seite, die halb Text und halb Skizze war. Acaelus... um diesen Namen drehte sich im Moment alles, was Aroval von dem Buch herausfinden wollte. Auf den ersten Blick ein wahnsinniger Sith-Hexer, der Phantasien hinterher gejagt war und schließlich daran zugrunde ging. Jeder, der nicht so erfahren in der Hexerei wäre wie der Darth, hätte wohl schon lange das Interesse verloren. Doch der alte Lord war fasziniert von den Aufzeichnungen Acaelus', denn er erkannte einen wahren Kern in ihnen, und damit eine neue Hoffnung.
    Schlagartig wurde sich Aroval seiner linken Hand bewusst und starrte sie an. Sie zitterte, nur ganz leicht aber für jeden aufmerksamen Betrachter sichtbar. Langsam ballte er sie zur Faust um die unkontrollierte Regung zu unterdrücken.


    „Zeit, das ist es, was ich brauche. Und Nayda Dacran hat mir vielleicht den Schlüssel dazu gegeben, ohne es zu wollen. Ich werde Javyn befragen und auch seine geliebte Tochter. Denn warum sollte sich Nayda mit ihnen befassen, wenn nicht um ihretwillen?“


    Erneut sah der Darth auf das Land hinaus. Die Sonne war fast nicht mehr auszumachen und die Sterne nahmen ihren Platz ein. Die Dämmerung war fast vorüber...

    "Aus Liebe werden Opfer gebracht, welche Hass hervorbringen und dich wahren Schmerz lehren."
    - Darth Aroval

    Einmal editiert, zuletzt von Aroval ()

  • Von Hauswand zu Hauswand schleichend ... im Schatten verborgen, bahnte sich der Agent vorwärts. Die letzten Wochen, Monate ... und gefühlten Jahre, war er unterwegs gewesen. War ein Anderer.
    War weg. Von Mission zu Mission beordert - einige mit Sinn, einige ohne.


    Er hielt den Atem an als er Geräusche am anderen Ende der Straße vernahm. Instinktiv umgriff er seine Lieferung etwas fester - alleine schon nur um sich zu vergewissern, dass sie noch da war. Auf Zehenspitzen näherte er sich seinen Zielkoordinaten ... und drückte die Klingel.


    "Hey - bin ich zu spät zum Essen?" Fragte er die Frau die ihn mit offenen Mund anstarrte.

  • Die Reaktion auf diese Frage war ein langgezogener Schrei, der wohl nach dem Klingeln die restlichen Kinder des Waisenhauses der Jedi-Enklave zu Alderaan weckte.


    "LYYYYYYYYYYYC!! Verdammter Kerl....", weiter kam die Frau nicht, als ihre Worte durch einem filmreifen Hollywoodkuss aufgesogen wurden. Das junge Paar stolperte in den Flur des Waisenhauses, Lycandar kickte noch mit dem Fuß die Türe hinter sich lautstark zu und beiden kippten, noch immer mit intensivem Geknutsche von allem anderen völlig abgelenkt zu Boden, nur um dort regelrecht übereinander herzufallen. Lycander riss seiner Verlobten mit Schwung den leichten Schal vom Hals als der Schatten eines kleinen Twi'lek-Mädchen auf ihn fiel.
    "Warum nimmst du unserer Nanny Emma den Schal weg? Man darf anderen nichts wegnehmen, sagt die Nanny immer!", meinte das kleine Gör altklug und starrte immer noch irritiert auf die beiden Erwachsenen, die vor ihr auf dem Fußboden lagen, Shanora alias Emma, die Nanny, unter dem rothaarigen Kerl.
    „Außerdem seid ihr laut und deswegen weinen nun Hanaa und Dmitri.“
    Emma schob Lycandar von sich und griff nach dem Schal, um ihn sich umzulegen, während sie sich aufrappelte und die zerstörte Frisur einigermaßen herrichten wollte.
    „Erkläre du das der kleine Nimu, ich sehe nach den beiden Kindern, Lyc!“ Dann wandte sie sich mit einem Lächeln an die kleine Twi'lek und meinte beruhigend: „Es ist alles in Ordnung, er hat der Nanny nicht weh getan. Wir haben nur gespielt.“
    „Mädchen fangen Buben?“, wollte das Kind nun begeistert wissen und sah Lyc abwartend an, während Shanora sich der Treppe nach oben zuwandte und dem rothaarigen Agenten noch einmal frech zuzwinkerte, mit dem „Lass-dir-was-nettes-einfallen-um-das-nun-zu-erklären“- Blick.


    Diplomatie ist die Kunst, einen Hund so lange zu streicheln, bis Maulkorb
    und Leine fertig sind.
    [Felix Faure, franz. Politiker, 1841-1899]

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