• Der Vergessene


    Langsam legte sich der Staub wieder, den die Sprengladung an der Tür verursacht hatte. Von der Tür selbst war nicht mehr viel übrig. Einer der schweren Flügel der Tür hing noch lose in den Angeln. Funken sprühten von den kurzgeschlossenen Leitungen der zerstörten Tür und erhellten immer wieder für einen kurzen Moment den Gang.


    Cas hatte seinen Rücken gegen die Wand neben der Tür gepresst und wartete einen Moment.


    “Endlich”, murmelte er leise.


    Mit dem Blaster voran schnellte sein Körper um die Ecke und verließ so die schützende Deckung. Ein wildes Schreien ertönte und rote Lichtblitze schossen dem schwer gepanzerten Cassir entgegen.
    Schnell hatte Cas den Schützen ins Visier genommen. Der alte, dickliche Mann versteckte sich hinter seinem massivem hölzernen Schreibtisch und feuerte scheinbar ziellos und mit zitternder Hand.


    Cas drückte ab. Mehrere fauchende Schüsse verließen die Mündung seines Blasters und machten sich zum Ziel auf. Die ersten beiden Schüsse schlugen in den Tisch ein und hinterließen dampfende Löcher in diesem. Doch der dritte Schuss saß und traf den Menschen direkt in die Schulter. Sofort fiehl ihm der Blaster aus der Hand und ein lauter Aufschrei ertönte durch das kleine Büro.


    „Bitte, bitte lasst mich in Frieden!“ keuchte der getroffene Mann unter Schmerzen hervor.
    „Ich kann euch alles geben….Credits….Macht…..Frauen, alles was ihr wollt“


    Schnell umschritt Cassir den Schreibtisch um zu seinem Ziel zu gelangen, den Blaster immer nach vorne gerichtet.
    Ein Knall ertönte und ein stechender Schmerz fuhr durch die Brust von Cassir. Sein Ziel hatte es geschafft aus seinen vornehmen Gewändern einen Blaster mit der noch unverletzten Hand zu ziehen und auf Cas abzufeuern. Reflexartig betätigte Cassir den Abzug seines Blasters und traf direkt in die weiche, dicke Wampe seines Ziels. Nochmals ertönte der Schrei des Mannes ehe er scheinbar leblos zusammen sackte und den Blaster langsam aus seiner Hand gleiten ließ.


    „Verdammt, ich werd nachlässig“, sagte Cassir sich selbst und blickte zu seinem Brustpanzer hinab. Die dicke Panzerplatte hatte die meiste Kraft aus dem Schuss genommen, doch der stechende Schmerz und der Geruch von verbrannter Haut in der Luft machten ihm klar, dass er verletzt war.


    „Ich lebe! Ich töte!“


    Den Schmerz verdrängend richtete sich sein Blick auf den zusammengesunkenen Haufen Fleisch der vor ihm am Boden lag.


    „Sterb mir ja nicht weg“, sprach er nun mit lauter Stimme, nahm seinen Helm und seine Handschuhe ab und fühlte nach dem Puls des Mannes.


    „Ein Glück!“ Cassir nahm schnell den Stim von seinem Gürtel und jagte ihm diesen in den Hals.


    Hustend und mit völlig verwirrtem Blick erwachte der alte wieder aus seiner Ohnmacht. Doch schnell merkte er wieder in welcher Situation er war.


    „Wer...wer bist du? We-Wer hat dich geschickt? Bitte...ich habe Frau und Kinder“, stammelte er mit angsterfülltem Gesicht gen Cassir.


    „Ich bin der, den du vergessen hast. Der zu ihr gehörte.“, sprach Cassir mit ruhiger Stimme gen des alten. Seinen Blaster steckte er langsam in sein Holster zurück.


    Dem Mann flossen die Tränen an der Wange herunter und vermischten sich mit dem Blut, welches mit jedem schmerzvollem Husten aus seinem Mund quoll.
    Schnell zog Cassir das Messer aus seiner Messerscheide am Gürtel, beugte sich hinab und drückte die Spitze gegen den Hals des Mannes.



    Stille.


    Nur das schnelle Atmen der beiden und das leise surren der Vibroklinge war für diesen einen Moment zu hören.


    „Ich flehe….“ Die Klinge die sich langsam durch die Haut bohrte und sich durch die Luftröhre schob beendeten die Worte des Mannes. Nur noch ein Röcheln war zu hören während er um sein Leben kämpfte.


    Langsam zog Cassir die Klinge wieder heraus. Das Blut floss gleichmäßig und zähflüssig aus der Wunde heraus. Ohne seinen Blick abzuwenden verharrte Cas still und nahm den Moment auf, wie das Leben aus dem alten Mann entwich.


    „Endlich“, murmelte Cas wieder.


    Wieder schoss ihm der stechende Schmerz in den Kopf während er sich aufrichtete und langsam zum Ausgang schritt.


    „Ich lebe.“


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    „Es kommt nicht darauf an, wer für den Job zahlt; du bist der ihre, bis es getan ist. Aber sie besitzen dich nicht. Lass sie das nie vergessen.“
    — Shae Vizla über Auftraggeber von Kopfgeldjägern

    6 Mal editiert, zuletzt von Cassir Montari ()

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