[Short Stories] Vainore: Tales of dark


  • "Der Anfang"


    Dreimal war sie schon fast den Hang hinab gestürzt und wäre dem sicheren Tod entgegen gefallen.


    Es waren keine drei Monate bislang, die sie nun auf der Akademie war und ihre ersten Versuche, die Macht zu bändigen, für sich in Anspruch nahm.


    Lhason war dabei von Beginn an stets ihr Begleiter gewesen. Der schlanke Menschenmann war, wie sie, noch mitten in der Pubertät und trotzdem schon als Akolyth recht weit in Wissen und Kraft.


    Sie hatten beide immer eine Art Spiel daraus gemacht, sich gegenseitig anzuspornen und vorwärts zu treiben. Freundschaft wollte man es nennen. Nach einer verschwiegenen Nacht vielleicht auch mehr.


    Beide genossen die Zeit, die sie miteinander hatten mehr, als ihnen je erlaubt gewesen wäre. Ein Verdachtsmoment und der Aufseher hätte sie bestraft für das, was sie füreinander empfunden hatten. Wie leicht es doch war, die Gefühle zuzulassen und sie sogar miteinander zu teilen, daraus manches Mal gar Kraft zu ziehen, um sich weiter voran zu bringen.


    Jetzt jedoch kamen beide allmählich an ihre Grenzen, als der himmelhohe Hang sie in die Knie zwang und ihnen bewies, wieviel Kraft sie eigentlich noch brauchen würden, um derartige Gewalten überwinden zu können.
    Gefühlt kletterten sie bereits seit Tagen, waren es vielleicht auch erst einige Stunden gewesen. Danais folgte Lhason und schob ihn gelegentlich mit einer Hand etwas an, als jener langsamer zu werden drohte.
    Auf dem Gipfel dieses verfluchten Berges sollte ein Relikt liegen, welches sie für den Aufseher beschaffen sollten.


    "Kommt damit wieder, oder stürzt euch besser direkt in den Tod!", hatte er ihnen zugezischt, ehe sie seinen Raum verliessen, um diese beschwerliche Reise in die Einöde Korribans anzutreten.


    Niemand hatte sie vorgewarnt, wie gefährlich diese Kletterpartie sein würde. Nun aber, nach zähen Stunden, standen beide Akolythen kurz vor dem Zusammenbruch und sammelten letzte Reserven, um den Weg doch noch irgendwie zu schaffen. Es hatte den Anschein, als würde der verdammte Gipfel weiter wachsen, noch während die beiden versuchte, ihn zu erklimmen.


    Es mochte langsam Abend werden, als die Zwei einen Unterschlupf in einer kargen Felsnische fanden und sich tief hinein zwängten. Es wurde kalt, als die Schatten das Licht fraßen und der Spalt sich tintenschwarz färbte. Wind jaulte davor und trieb hin und wieder feinste Sandwehen mit sich, die den beiden Freunden allmählich in den Augen brannten.
    Selbst einfaches Sprechen bereitete schon kurzes Husten, so dass Schweigen langsam ihr Ausharren prägte.


    Die Angst kroch Danais durch den Nacken.


    Was, wenn sie es nicht schaffen würden?


    Was, wenn jemand anderes vor ihnen oben angekommen wäre?


    Sie starrte in der Finsternis seitlich zu Lhason.


    Die Augen des jungen Mannes spiegelten das letzte Bisschen Licht aus der Ferne wider und sahen hier in der Dunkelheit befremdlich verloren und gebrochen aus. Ohne Zweifel waren sie sich nun zwar so nahe, dass sie seinen Atem spürte, doch entfremdete sie irgendwas an ihm, was auch in seinem Blick lag. Etwas, das sie nicht einzuschätzen vermochte. Sie beide hatten dasselbe Ziel, beide brauchten dieses Relikt. Doch dürften beide auch diesen Erfolg gemeinsam für sich verbuchen?


    Würde der Aufseher das überhaupt zulassen?


    Wäre das nicht sogar ein Geständnis, welches ihre geheime Freundschaft direkt verraten würde?


    Und was wäre die Folge daraus?


    In Danais Kopf formten sich wirre Gedanken, die ihr einerseits versuchten, die Freundschaft zu Lhason zu versichern, aber andererseits ihr dunkle Ahnungen vorzugaukeln, was geschehen würde, wenn er das Relikt alleine bergen würde, und nicht sie!
    Er würde es nicht wagen, ihre Freundschaft einfach so wegzuschmeissen.


    ...oder doch?


    Messerstichen gleich bohrten sich die Ahnungen tiefer vom Kopf hinab bis in ihr Herz. Schmerzen, die so ungewiss waren, dass sie nicht damit umzugehen vermochte!


    Die Nacht zog sich sehr zäh dahin und die beiden Leiber froren in der eisigen Dunkelheit des Spalts hoch oben im Hang. Gelegentlich durchbrachen ferne Schreie einiger Wildtiere das monotone Jaulen des kalten Winds und kleine Schauer liefen die Rücken der beiden Akolythen hinab.
    An Schlaf war nicht zu denken.


    Viel hatten beide an Mühen auf sich genommen und im Rausch ihres gemeinsamen Erfolgs den Überblick und Fokus ihres Handelns jäh verloren. Sith wollten beide werden, jene Krieger und Machtanwender, die zumeist einsam und gnadenlos die Galaxis knechteten. Konnten sie dies noch, nun, da sie mit den Gefühlen rangen, was wichtiger war - Freundschaft oder Macht?


    Danais erkannte schleichend, dass diese Nacht ihnen beiden eine Entscheidung abverlangen wird. Und sie haderte unentschlossen in diesem verdammten Spalt, Haut an Haut mit einem Jungen, der sehr wahrscheinlich gerade dieselben Gedankenspiele vollführte, wie auch sie! Da waren diese Trugbilder, wie beide eng umschlungen in einer versteckten Kammer ihre Körper mit Händen und Zunge erkundeten. Wie heisser Atem die Lippen des Gegenübers wärmte und die Blicke einander so nah waren, dass man sich nicht mehr klar betrachten konnte, ohne den Schleier der Gefühle überwinden zu müssen. All die Jahre der engen Gemeinsamkeit, der Gefühle und der Freuden...


    ...und nun das hier!


    Der Druck ihrer Kiefer liess die Zähne darin schmerzen, so angespannt war sie, während sie ausharrte, was der baldige Morgen ihnen beiden bringen würde. Nicht einmal mehr zittern konnte sie, so sehr war sie von den Gedanken abgelenkt. Ihre Gefühle suchten einen Fokus, wollten die Freuden und die Liebelei verdrängen, um klarer und kraftvoller zu werden. Die Gedanken schafften vorerst, was ihr Herz nicht konnte und legen einen Deckel auf das brodelnde Chaos, damit ihr Verstand wenigstens offen genug für Pläne war.


    Eine Ewigkeit später schimmerten erste violette Schemen am Horizont, die alsbald einen Sonnenaufgang ankündigen würden.
    Niemand bewegte sich.


    Sie spürte die vor Anspannung verhärteten Muskeln des Jungen direkt neben sich, wie er ihre vermutlich auch erahnen konnte.


    Was tun?


    Wenn sein Kopf ihm dieselben Ideen eingepflanzt hatte, wie ihr, blieb ihr nicht viel Zeit, um zu verhindern, dass sie als zerschellter Leichnam unten am Fuß des Hangs endete.


    Was folgte, kam ihr fast wie in Zeitlupe vor, so langsam und träge formten sich die Bewegungen neben ihr und auch ihre Reaktionen darauf. Kaum dass Lhason sich federnd aus der Anspannung lösen wollte, hatte sie ein Bein nach vorn gegen einen Felsgrat gestemmt. Sie hatte verschiedene Möglichkeiten im Geiste durchgespielt, die alle mit ihrem Tode geendet wären, weil er nunmal stärker war, als sie. Doch jetzt nutzte sie das, was ihr als eine der wenigen Chancen übrig blieb und gewährte Lhason den Schwung seines Aufstehens, drückte sich mit dem Bein nach hinten und gab ihm mit dem anderen einen Tritt. Der Junge hatte es gerade so geschafft, ihr rechtes Hosenbein zu packen, als er auch schon mit dem Hintern aus dem Spalt ragte und drohend über dem Abgrund hing!


    "Was...?!", stammelte der junge Akolyth fassungslos, als begriff er nun langsam den Ernst der Lage.


    "Nein! Tu das nicht! Bitte!"


    Sein Geschrei trieb Danais nur mehr dazu an, weiter und weiter zuzutreten. Erst gegen seinen Bauch, dann das Knie und schliesslich gegen die Hand, die versuchte, den Körper noch weiter im Spalt zu halten. Tränen rannen ihr haltlos über das Gesicht und sie presste die Augen zu, als wollte sie verhindern, mit ansehen zu müssen, zu was sie gerade fähig war! Was sie gerade inbegriffen war, für immer von sich zu stoßen! Immer wieder trat sie zu!


    Erst als das Schreien sich mit einem Mal schnell entfernte und Licht auf ihr Gesicht fiel, liess sie sich nach hinten sinken und atmete schnell und flach durch.


    Es war ein Traum. Wie ein anfangs nur allzu schöner Traum, der nun schrecklich und finster endete.


    Für sie und für ihn.


    Sie hatten sich beide belogen, lebten mit dem Betrug eine sehr lange Zeit glücklich und zufrieden, aber zogen sich auch gegenseitig tiefer hinein.


    Das fand nun ein Ende.


    Der Morgen graute, als Danais den Gipfel erklommen hatte und sich müde und erschöpft auf einem Felsen nieder liess, neben dem eine kleine Steinstatuette lag. Sie hatte wenig Augen für das Relikt und nahm es nur mit einer Hand auf, um es eng an ihren Leib zu drücken. Andere Dinge wühlten tief in ihr und trieben sie durch ein Labyrinth aus Gefühlen gesättigt mit Dunkelheit und Kälte.


    Erst Stunden später wurde sie vor der Akademie aufgelesen und zu dem Aufseher gebracht.


    Sie war nun bereit für die nächsten Schritte als werdende Sith.


    Aber alles hat seinen Preis.

    "Nimm die Menschen, wie sie sind - andere gibt's nicht."

    7 Mal editiert, zuletzt von Neofelis ()

  • "Verrat"


    Regentropfen zischten im leisen Stakkato auf der Lichtschwertklinge vor ihrem Hals. Vainore roch das Ozon davon aufsteigen und spürte die Hitze nahe an ihrer Kehle.
    Wie hatte es nur soweit kommen können?


    Korriban war eine halbe Ewigkeit her.


    Vainores Meister hatte sie damals nach der letzten Prüfung als letzte Überlebende als Schülerin aufgenommen und ihr Lehre und Obdach gegeben.
    Nun war sie also endlich wieder auf Dromund Kaas angekommen und versuchte sich, wie früher, in der regulierten Gesellschaft und dem militärischen Alltag der Hauptstadt einzufinden.
    Leicht war es ihr anfangs nicht gefallen, war sie doch über Jahre hinweg in der Anwesenheit anderer Akolythen förmlich auf die untersten Instinkte abgestumpft und hatte lediglich in den Studien alter Schriften sowas wie intellektuelle Forderung erfahren.


    Sich wieder unter geistiger Elite zu wähnen, war daher für sie, wie auf Wolken zu laufen.
    Es fühlte sich leicht an, aber der Fall zwischen den Wolken war dementsprechend tief und zumeist tödlich.


    Mehrere Wochen lang begleitete sie ihren Meister auf diverse Bälle und Feiern, wurde mal hier mal dort anderen Sith oder gar Lords vorgestellt, und konnte immer wieder ihre höfische Etikette zum Vorschein bringen, in der sie als Kind bereits Ausbildung erfahren hatte. Ihr größtes Vorbild hierbei war tatsächlich weniger ihr reinblütiger Vater gewesen, als vielmehr ihre menschliche Mutter.
    Sie pflegte sich mit einer nahezu übermenschlichen Eleganz und Anmut zwischen anderen zu bewegen, die immer irgendwie so erschien, als gestattete eine Sonne anderen Planeten in ihre Umlaufbahn einzudringen und ein wenig um sie herum zu kreisen.


    Ihr Strahlen war überirdisch und legte selbst in dem finstersten Gesicht eines alten Sithlords sogar noch ein zumindest angedeutetes Lächeln.
    In solchen Momenten der Gesellschaft vermisste sie sie und hatte sich schon häufig genug vorgestellt, wie sie an der Seite ihrer Mutter auf solchen Anlässen vielleicht selbst als Stern hätte strahlen können.


    Ein Traum. Ein schöner zwar, aber eben nur der Traum eines kleinen Mädchens.


    Die Feiern waren meist gut besucht von Sith und anderem Adel, auch die höheren Häuser hatten ihre Abgesandten geschickt. Alles erfüllte sich im starren, imperialen Schwarz und Rot, dazwischen diverse Grautöne.


    Vainore hatte sich an einem der Anlässe daran versucht, irgendwo einen Gesprächspartner zu finden, der es wert gewesen wäre, ein längeres Parlieren zu gewähren. Vielleicht sogar einen taktischen Disput zuzulassen. Irgendetwas, das nicht nur stumpf irgendwelchen Pathos pries oder gesellschaftliche Tratscherei beinhaltete.


    Einer Verdurstenden in der Wüste gleich, kroch sie sinnbildlich durch die Menge und gierte nach einer solchen Begegnung.

    Und fand sie in Sith Naryal.


    Der Reinblüter war grob in ihrem Alter, vielleicht nur wenige Jahre mehr.
    Sein Wuchs war schlank und elegant, ebenso die Wahl seiner Kleidung als ausgeprägt guter Geschmack zu bezeichnen.
    Nicht zu protzig, nicht zu schlicht, gerade passend und angenehm für das Auge des Betrachters, auch wenn natürlich der Glanz der Macht nicht fehlen durfte.
    Alles in allem war der Rothäutige ein perfektes Ziel ihrer sozialen Wünsche.


    An ihm wollte sie ihre Bedürfnisse stillen und sich hemmungslos laben, so wie es vielleicht noch Sitte und Anstand gebieten würden.


    Es begann mit einem der typischen 'Tänze' auf dem gesellschaftlichen Parkett. Sie umkreiste ihn weitläufig, wandte sich ihm nur gelegentlich zu, oder fing seinen Blick gar kurz zwischen mehrere Personen hindurch. Dann wiederum mischte sie sich unter die Leute in seiner Nähe, sprach die üblichen Floskeln und redete einigen gelangweilt nach dem Mund, während ihre Augen hin und wieder seine fanden.


    Er ging darauf ein. Ihre Blicke fanden nun in regelmäßiger Häufigkeit zueinander und gelegentlich mischte sich ein verstohlen angehobener Mundwinkel oder ein Augenaufschlag unter die dezenten Gesten dieses Umkreisens. Es mochte sicherlich eine Stunde gedauert haben, ehe sie sich an einer kleinen Bar abseits der Menge endlich trafen.


    Die ersten Worte widmeten sie beide auslotend Themen, die vielleicht banal zu sein schienen, doch wichtig genug waren, um zu wissen, welche geistigen Grenzen sich hier auftaten.
    Kleine Komplimente und halb anzügliche Sticheleien begleiteten ihre Sprache füreinander und mengten eine Melange an Linguistik, die beiden nur allzu offenkundig sehr zusagte.
    Endlich war da Feuer und Tanz im Gespräch, endlich brauchte man sich nicht mehr den vorgegebenen Themen zu widmen, sondern konnte völlig befreit über Interessantes disputieren.
    Der Austausch war vollends ein Gewinn, für beide, wie sich nur allzu schnell herausstellte.



    Sie fanden nun auf etlichen folgenden Anlässen zueinander, schenkten sich aber immer den zuvor bereits gut einstudierten Tanz, das Umkreisen, als wäre es eine Art amüsiertes Balzritual oder diente gar als Stimulus für das baldig folgende Gespräch.
    Der Reiz der davon ausging war nahezu hitzig.
    Die Vorfreude wuchs bereits vor der Feier ins unermessliche, so dass Vainore kaum noch abwarten konnte und wollte, bis sie endlich den Gleiter verlies, um sich in die Abendgesellschaft zu drängen.


    Es mochte etliche Monate so gegangen sein.
    Die Themen fanden nie eine langweilige Stagnation oder endeten in allzu privaten Details.
    Ein intellektueller Flirt, eine geistige Affäre zweier Tanzpartner im Kreise der grauen Eintönigkeit, die in ihrem Zusammenspiel zu der wogenden Masse eines Sees im Mondschein verschwamm, auf der die beiden Sith wie Schwäne ihren einsamen Tanz vollführten.
    Elegant und unfassbar überirdisch anmutend.


    Wie sollte es auch anders kommen, als ein jähes Ende zu finden?


    Diesen einen Abend, bei einem offiziellen Ereignis um einen Darth herum, eilte sie ein weiteres Mal in die Masse, um ihn zu finden. Ihre Gier nach ihm war unersättlich geworden.


    Eine Schwäche zwar, wie sie sich selbst mehrere Male eingestand, aber eine, die er wohl auch in vollsten Zügen genoss. So jedenfalls bildete sie es sich ein. Es musste einfach so sein!


    Der Abend begann und verstrich eine lange Weile, ohne dass er aufzufinden war. In Vainore machte sich allmählich Traurigkeit breit. Ihr Warten war für sie selbst zu einer Folter geworden, die sie sich sonst nie hätte selbst auferlegen wollen.


    Was bildete er sich eigentlich ein?!


    Was sollte das?!


    Aus der Enttäuschung wuchs langsam eine brodelnde Wut, die in ihrem Innersten wühlte.
    All die Vorbereitung, all die Vorfreude, sogar gewartet hatte sie mit einer Geduld, die sie sonst niemandem gewährte!
    Aber er blieb fort.


    Ihr Meister wurde nebenbei ihrer Gefühle gewahr, konnte sich Vainore gut ausmalen. Aber er hielt sich zurück, sie darauf aufmerksam zu machen oder sie damit sogar zu konfrontieren.
    Sie kerkerte die Wut tief in ihrer Seele ein und lies sie dort im Dunkel heisser werden.
    Naryal würde die volle Wucht zu spühren bekommen, sollte er am späten Abend vielleicht doch noch auftauchen und es wagen, ihr mit einem Grinsen zu begegnen.
    Sie dermassen hängen zu lassen, war nie in ihrer stillen Übereinkunft vereinbahrt gewesen


    Wie konnte er nur?!


    Das Ende des Abends läutete sich ein und noch immer war da kein Naryal zu finden.
    Beinahe wollte sie die Hitze ihrer Wut einfach verklingen, die Energie daraus ungenutzt vergehen lassen.
    Ihr Meister stieg in den Gleiter und auch sie folgte gehorsam, um wieder den Heimweg anzutreten.
    Der Flug allerdings ging nicht zurück in die gewohnte Umgebung des Heims ihres Meisters, sondern endete auf einer einsamen Waldlichtung mitten in den Dschungeln Dromund Kaas', wo die Luke des Gleiters unvermittelt aufgeschlagen wurde und die feuchte Waldluft des regnerischen Planeten einlies.


    Vainore stockte.


    Was sollte das nun werden?


    Ihr Blick ging zum Meister. Doch der saß nur ungerührt neben ihr und nickte zum Ausgang.
    Die Waldlandschaft umschloss die kleine Lichtung nahezu exakt kreisförmig und erweckte alsbald den Eindruck, dass sie künstlich angelegt worden ist.
    Und tatsächlich konnte man an den Rändern hier und da alte Stelen und Obelisken von Gras und Flechten überwuchert aus der Landschaft starren sehen.


    Mit etwas Abstand entstieg auch ihr Meister den Gleiter, als sie bereits mitten auf der Lichtung stand.
    Die Frage, welche in ihren Augen lag und sich an ihren Herrn wenden wollte, wurde von diesem nur mit einem stummen Fingerzeig in andere Richtung beantwortet.
    Als sie diesem mit Blicken folgte, hielt sie verwundert inne.


    Dort stand er nun. Naryal.


    Einfach so! Als hätte man ihn hier einfach aus dem Boden gezogen, stand der junge Sith keine vier Schritte vor ihr und starrte sie an.


    "Ich wollte den Anlass nutzen und euch beide einmal bekannt machen", begann ihr Meister hinter ihrem Rücken zu sprechen.
    "Sith Naryal, mein Schüler. Und Sith Vainore, meine Schülerin."


    Die Worte schlugen wie ein Schwert tief in die Gemeinschaft der beiden geistig Verbundenen und hinterliessen eine schwärende Kluft, eine blutende Wunde, die kein Verband der Galaxis je hätte verbinden können.


    Die Blicke der beiden begegneten sich, wie so viele Male erneut.
    Doch dieses Mal konnten beide in den Augen ihres Gegenübers deutlich mit ansehen, wie Erkenntnis alles zuvor Durchlebte, alles was sie füreinander empfanden oder so sehr geliebt hatten, langsam verzerrt wurde und in Scherben aus ihrer Seele fiel.
    Die Vernichtung dessen, was ihnen beiden so wichtig geworden war in den letzten Monaten.
    Wie zwei frisch ausgebrannte Ruinen standen sie nun voreinander, entblösst zu dem, was tief in ihnen nun aufkeimte.


    Enttäuschung, Fassungslosigkeit und unbändige Wut!


    Es verging eine gefühlte Ewigkeit, die beide nur sprachlos voreinander standen und keine Worte mehr hervorbrachten. Ein krasser Gegensatz zu dem, was beide sonst füreinander gepflegt und geliebt hatten.


    Keine Worte.


    Das fast gleichzeitige Zischen der Lichtschwerter beendete die Qual der jungen Sith und entfachte einen Sturm aus leidenschaftlicher Wut!


    Der Tanz war nun ein anderer geworden.
    Sie schenkten sich nichts und selbst ihr Meister mischte sich hierbei nicht mehr ein.


    Die Akrobatik und entfesselte Energie dieses Kampfes brachte die Lichtung zum Glühen! Niemand dachte mehr daran, sich zurückzunehmen. Keine Grenze gebot ihnen Einhalt! Die kreisenden Klingen verschwommen zu glühenden Scheiben, welche durch die Dunkelheit des Waldes tanzten.
    Beide fanden Geschmack am eigenen Blut auf ihren Lippen, beide wollten diesen Tanz, keiner von beiden wollte, dass das hier endet!


    Aber das tat es.


    Hatten die beiden Leiber die Jahre ihrer Ausbildung hier nun zur Perfektion getragen, so musste dennoch einer verlieren.


    Sie roch das Ozon, dass vor ihrer Nase von der Klinge aufstieg.

    Sie schmeckte das Blut auf ihrer Unterlippe


    Sie spürte die Hitze der Klinge im Gesicht.


    Doch Naryals Gesicht vor ihr, auf der anderen Seite der Klinge starrte lodernd vor Zorn.
    Bis sein Blick zerbrach und sich jeglichen Lebens entleerte.


    Ihr Schwert steckte tief in seiner Brust und erhellte bereits weit hinter ihm seinen Rücken, wo es wieder einen Weg aus dem Leib des jungen Sith heraus gefunden hatte.



    Wie hatte es nur soweit kommen können?

    "Nimm die Menschen, wie sie sind - andere gibt's nicht."

    Einmal editiert, zuletzt von Neofelis ()


  • "Ironie"


    Die junge Sith hielt sich den Bauch, als sie kraftlos auf die Knie sackte und versuchte, das Blut, welches ihr über die Finger quoll, irgendwie aufzuhalten. Ihr Lichtschwert fiel klackernd neben ihr auf den Boden. Lange würde sie die Augen nicht mehr offen halten können.



    Warum nur hatte niemand auf sie gehört?


    Das Wetter spielte an der Front nicht mit.



    Regen und immer wieder Sturm prallten auf die äußeren Barrikaden, Böen jaulten in den Schützengräben und alles fühlte sich klamm und feucht an. Nicht einmal in der Ruhephase zwischen den Angriffen konnten die Soldaten neue Kraft sammeln. Die schier unübersichtliche Anzahl an Helmen drückte sich tiefer in die Gräben und versuchte, zwischen Schlamm und Dreck, irgendwie auszuharren und sich neu zu formieren, bis der nächste Schlag der Organas die Stellungen treffen würde.



    Dieses ganze Warten und verteidigen machte die Sith im Lager unruhig. Niemand war es gewohnt, Stellungen halten zu müssen. Angriff, schnell und brutal, war eher ihre Devise gewesen. So standen etliche dunkle Gestalten in den hinteren Rängen, saßen schwer gerüstete Machtanwender in den Ecken und brüteten in ihrer schwelgenden Wut, während...


    ...einfach nichts geschah! Gar nichts!


    Auch Vainore zog ihren Mantel enger um die nass glänzende Rüstung und versuchte die Kälte nicht an sich heranzulassen. Das Warten machte sie mürbe. Seit Stunden schritt sie nun auf und ab, hatte dabei eine kleine Bahn aus Schlamm auf dem Boden hinterlassen. Nach dem letzten Angriff war an Reinigung sowieso nicht mehr zu denken. Der Dreck war einfach überall.


    Lord Ghom saß in seinem Faltstuhl in einer düsteren Ecke des Zelts und wirkte, als würde nichts ihn erschüttern können. Trotz des Schlamms auf seiner Rüstung und des mittlerweile zerschlissenen Mantels darüber, schaffte er eine Aura der Standhaftigkeit um sich herum, die keinen Zweifel duldete, dass er auf alles vorbereitet war. Nichts würde ihn davon abhalten, die nächsten Schritte des Feindes ebenfalls niederzuschlagen.


    Nach Dromund Kaas und dem Ende Naryals hatte er der jungen Sith dabei geholfen, das letzte bisschen Danais in ihr zu Grabe zu tragen und sie mehr zu Vainore werden zu lassen. Ihre Dankbarkeit hierfür zollte sie ihm mit tiefer Loyalität. Zumindest solange sie ihn noch brauchte.


    Dennoch war sie nun eher irritiert von der Tatsache, dass auch er nur hier herumsaß und sich im Nichtstun - ...


    "Wir gehen in den Angriff über", kam es urplötzlich aus der Ecke und der Meister erhob sich ohne jegliche Vorwarnung. Sämtliche Sith stockten und schauten ihn an, während er einfach seelenruhig das Zelt verlies.


    Unruhe machte sich breit.


    Die Masse an berobten und gerüsteten Schemen zog wie eine Flut über die Gräben hinweg, ging alsbald in lockeren Trab über und folgte dem Lord hinaus über das Schlachtfeld. Der aufgestaute Zorn, all die unbändige Wut kochte in einem jeden ungezügelt auf. Die Schritte hämmerten zahllos in den Schlamm und formten eine breite Spur wie einen Keil quer durch den zerlöcherten Boden. In allen Gesichtern lag die freigewordene Entschlossenheit, das Äußerste zu wagen und jeglichen Widerstand zu vernichten.


    Die entfesselten Emotionen, diese Lawine an Dunkelheit, sie war eine musische Inspiration. Jeder Sith lies sich darauf treiben, schwamm in der Flut einfach dem Strom nach. Nichts würde sie aufhalten können. Kein Hindernis wäre stark genug gewesen, dies zu schaffen.


    Es lag eine trügerische Stille in den Stellungen der Organas, als die Mauer an Machtanwendern ohne Vorwarnung gegen sie brandete. Wie aus dem Nichts traten etliche Sith aus den diesigen Nebenschwaden und sprangen mit entfachten Schwertern auf die unvorbereiteten Soldaten. Lord Ghom hatte wohl einfach nur abgewartet, bis die Ruhe des feinlichen Lagers überhand genommen hatte.


    Es war ein Massaker.


    Die wenigen Organas, die abwartend ausgeharrt hatten, überwiegten nicht die ahnungslose Masse des Rests. Rot glühendes, zorniges Brummen erfüllte die Luft und Schreie klangen hell durch die Gräben. Blut mischte sich in den Schlamm, Hand und Fußabdrücke formten ihn, Leichen oder Teile davon bedeckten den Boden.


    Unaufhaltsam schritten die Sith durch die Stellung.


    Niemand stand ihnen lange im Weg.


    Einige wenige Jedi und Padawane versuchten ihr Glück, doch auch sie unterlagen der unerwarteten Brutalität des Überraschungsangriffs. Viele verendeten unter den Füßen der Finsternis, die einfach weiter voranmarschierte.


    Das Lager wurde im Sturm genommen. Sämtliche Gegenwehr ging im Feuer des Zorns unter.


    Die letzten Schritte liefen die Sith am Ende das feindlichen Lagers bequemer aus. Sie waren weniger geworden, das war abzusehen. Doch noch immer sah man in den blutverschmierten Gesichtern die Entschlossenheit, weiterzumachen. Ihre Blicke fahndeten nach neuen Feinden, Gegnern an denen sie sich messen konnten.


    Es war vorbei. Der Sieg über diese Stellung war ihnen sicher.


    Weit hinter ihnen kamen die Thulsoldaten langsam dazu. Kein Kommandant hatte ihnen befohlen, hinterherzugehen. Niemand war aus der Starre des Abwartens erwacht. Lieber hatten sie sich auf die Verteidigung konzentriert, als den Sieg über ihren Feind im Angriff zu suchen.


    Jetzt fanden sie nur noch Zerstörung dort, wo vor wenigen Minuten ein fast ebenbürtiger Feind zu vermuten war. Brennende Zelte, Gräben voller Blut und Gedärm, Leichenberge und unter Panzerstiefeln zertretene Blastergewehre. Es roch nach Rauch und verbranntem Fleisch.


    Viel hatte nicht gefehlt und die Masse wäre in lauten Jubel ausgebrochen. In den noch leicht atemlosen Gesichtern der Sith wagte sich hier und da ein breites Grinsen oder zaghaftes Lächeln ans Tageslicht.


    Waren die Organas wirklich so unvorbereitet?

    War all das hier wirklich der einzige Widerstand, den sie aufbieten konnten?

    Wo war die ganze Verstärkung, die ihnen sonst immer den Rücken stärkte?

    Nichts davon war zu sehen.


    Das Lager brannte hinter ihnen und die Stellung der Thuls verschob sich um etliche Clicks weiter nach vorn, dank des aggressiven Handelns einiger Sith, die den richtigen Moment besser für sich nutzen konnten. Die Barrikaden wurden neu befestigt, die Gräben neu gezogen. Anstatt nun weiterzuschreiten, vergruben sich die Thuls lieber wieder in der Erde und harrten aus.


    Jämmerlich.


    Es folgten endlose Diskussionen zwischen den wenigen Sithlords und den Kommandeuren der Thuls. Tiraden voller gegenseitiger Vorwürfe und Beschuldigungen. Die so genannten strategischen Gespräche waren ein Alptraum aus Ignoranz und Überheblichkeit. Vielleicht auf beiden Seiten. Niemand dachte auch nur im Geringsten daran, nun einzuknicken oder Einvernehmlichkeit zu zeigen.


    An einem Strang ziehen? Hier sicherlich nicht!


    Lord Ghom beendete die Gespräche bereits nach kurzer Zeit. Wutentbrannt verlies er das Kommandozelt und es wäre wohl zu einem weiteren Blutbad gekommen, hätte er sich nicht deutlich zusammengerissen.


    Die Thuls wollten die Stellung nun ausbauen. Der General dieses Abschnitts, ein aufgeblasener, geckenhafter Adliger irgendeines alten Geschlechts, sah nicht alle Optionen, die ihm zur Verfügung standen. Erkannte nicht die Chancen, die sich ihm boten.


    Sinnloses Handeln aus völliger Ahnungslosigkeit. Großartig...

    Die Organas kannten die Optionen besser.

    Keinen Tag nachdem die Stellungen neu bezogen waren und viele Soldaten noch Spaten in den Händen hielten, um die Gräben auszuschachten, donnerten ferne Geschütze und die Befestigungen wurden mit einem Hagel an Artilleriefeuer überzogen, das seinesgleichen suchte.


    Explosionen sprengten teils hausgroße Löcher in das Lager. Soldaten und Gerät flogen quer durch die Luft. Kein Zelt stand lange genug, kein Geschütz konnte rechtzeitig neu auf den Feind ausgerichtet werden. Blut und Schlamm spritzte umher.


    Das zögerliche Warten der Thuls bewies sich nun als Fehler. Das Versagen der Taktik war erbarmungslos mit der Truppe und auch den Sith. Der Tod hatte sich einen neuen Acker gesucht und hielt reichlich Ernte. Überall lag Sterben und Geschrei in der Luft.


    Was sollte man nun tun?


    Vainore schmiss sich zu Lord Ghom in einen der Gräben. Viele hatten bereits hier ihr Ende gefunden, andere wimmerten im Hintergrund, ehe weitere Detonationen ihre Stimmen überlagerten.


    Der Lord starrte Vainore nur schweigend an. In ihm kämpften die lodernde Wut und die blosse Fassungslosigkeit über die Idiotie der Thul gegeneinander, so dass er wohl noch abwägte, gegen wen er lieber ins Feld ziehen wollte - die Organas oder den verfluchten Kommandeur!


    Als der Beschuß der Stellung endete, gab es wenig Atempause für alle. Es dauerte keine langen Minuten, ehe durch den Rauch helle bläuliche oder grünliche Lichtschwerter aufflammten und Jedi in das Lager rannten.


    Feige hatten sie den Beschuß aus sicherer Entfernung abgewartet, um den Vorteil voll auszunutzen. Padawane vorweg, dahinter einige Jedi und hinter diesen die schießende Masse an republikanischen Soldaten, liefen im Eiltempo mitten in das Lager.


    Sich eingestehen zu müssen, dass Flucht eine gute Alternative zum Kampf darstellte, war eine Schmach, die ein Sith nur schwer einzugestehen vermochte. Und diese Schande hatten sie nur einer Fehlentscheidung zu verdanken. Wäre der Angriff einfach weitergegangen, hätten sie sich weitere Clicks in Richtung des Feindes getrieben, wäre diese Artilleriestellung nur noch Asche. Und der Feind jeglichen Vorteils beraubt gewesen.


    Doch nein... Hier rannten sie nun. Der Keil auf dem schlammigen Boden, den sie zuvor mit zornigem Marsch gezogen hatten, war nun zu einem schändlichen Fluchtweg geworden.


    All der Ruhm dahin. Der Sieg nur noch ein Hohn.


    Viele Thuls starben unehrenhaft durch Schüße in den Rücken. Sogar ein paar Sith wurden auf diese Art niedergestreckt. Es war ein Drama, welches sich nun abspielte, das hätte verhindert werden können. Das wusste ein jeder hier.


    Die Masse rannte einfach ziellos in die Wälder und zersprengte sich alsbald dort, wo der Baumwuchs zu dicht wurde und man sich gegenseitig nicht mehr erblicken konnte. Die Schritte wurden langsamer, der Feind lies sich zurückfallen. Hier und da jaulte oder zischte noch ein Blasterschuß in die Baumkronen, aber letztendlich verebbten die Kampfgeräusche in der Ferne.


    Ruhe trat ein.


    Vainore schritt an der Seite des Lords, ihres Meisters, quer durch den Wald. Das Schweigen wog schwer zwischen den beiden, niemand fand gerade Worte, für das, was sich dort eben zugetragen hatte. In ihr wuchs Hass und die schiere Verzweiflung, dass sie überhaupt Teil von soetwas hatte werden können. Sie hatte sich das anders vorgestellt und Lord Ghom vermutlich ebenso.


    "Ich werde losziehen und neue Kräfte mitbringen. Warte hier und beobachte den Feind!", befahl der Lord ihr unvermittelt, sah ihr fest in die Augen und wandte sich dann ab, um im Wald zu verschwinden. So schnell sie erst Sieg und dann Niederlage verkraften mussten, so schnell war ihr Meister nun wieder dabei, neue Pläne zu schmieden. Es gab ihr zwar kurzweilig neuen Mut, lies sie aber dennoch alleine mitten im Wald zurück mit ihren Sorgen.


    Einige wenige Sith sammelten sich in ihrer Nähe und auch sie schloss sich dieser kleinen Truppe an. Zu wenige, um einen neuen Angriff zu wagen, so dachte sie zumindest.


    Doch der kalte Hass regierte hier unter den anderen. Niemand hatte je so eine Schande verkraften müssen. Keiner von ihnen hatte Lust, sich sowas bieten zu lassen.


    Das Gerede unter ihnen schwoll zu einem fast handfesten Streit an, was man nun tun sollte. Etliche waren für einen Gegenangriff aus dem Hinterhalt, einige sogar törichterweise für einen Frontalangriff.


    Immerhin waren sie Sith! Die Elite der Galaxis!


    Niemand könne sie besiegen! So jedenfalls propagierten sie ihr Credo.


    Vainore versuchte sie von dem Vorhaben ihres Meisters zu überzeugen, brachte ihnen nahe, wenigstens nur kurz abzuwarten, damit Verstärkung zu ihnen stoßen konnte.


    Keiner hörte auf sie.


    "Wir können nicht warten!"

    "Wir haben schonmal gewartet. Das hat nichts genutzt!"

    "Ich werde mich nicht in Lethargie wälzen, wie diese Thulfeiglinge!"

    Das waren ihre Antworten. Und ganz Unrecht hatten sie nicht, soviel wusste auch Vainore. Das Warten war damals lediglich eine kurze Spanne gewesen, die ihr Lord brauchte, um den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Aber ihnen das jetzt in ihrer Gemütsverfassung beizubringen?


    Unmöglich.


    Noch ehe sie weitere, logische Punkte anbringen konnte, zog die Truppe auch schon los. Vainore blieb nichts anderes übrig, als mit ihnen zu gehen. Was hätte sie auch anderes tun sollen? Alleine im Wald abzuwarten, wie es ihr Meister befohlen hatte, wäre im Angesicht der feindlichen Überzahl irgendwann zu ihrem Nachteil geworden. Umherziehende Patrouillen hätten sie wohl alsbald aufgespürt und dann wäre eine erneute Flucht ihre einzige Chance gewesen.


    Nein, nicht nochmal!


    Während der Trupp weiterzog, versuchte sie mit einem der Rädelsführer ein Gespräch zu beginnen, ihn irgendwie davon zu überzeugen, dass es Selbstmord wäre, nun den Gegenangriff zu wagen. Er hörte nicht zu. Niemand tat das jetzt noch. Die Gier danach, sich einem Jedi stellen zu können, die Republikaner aufzureiben, das war es, was sie nun antrieb. Und keiner von ihnen hatte auch nur eine Ahnung, was sie dort erwarten würde.


    Immerhin kam sie auf die Weise nahe genug an das feindliche Lager heran, um zumindest einem Befehl ihres Meisters Folge leisten zu können. Vielleicht hatte sie eine Chance, genug Informationen zu sammeln, die einen weiteren Angriff erleichtern würden. Wenigstens das sollte ihr gelingen, so hoffte sie.


    Es kam, wie es kommen musste.


    Hatten die jungen Sith noch zumindest kurz abgewartet, bis die Dunkelheit der aufziehenden Nacht über sie einbrach, hielt sie trotzdem nichts mehr im Zaum. Sie flankierten die Stellung und rissen Zelte auf und sprangen in Gräben. Alles wie zuvor. Entfachte Schwerter suchten Gegner und rannten durch das Lager. Doch...

    Niemand war da!

    Leer! Kein Soldat, kein Jedi, nicht mal ein Padawan!


    Die Truppe kam zum Stillstand. All die aufgestaute Energie verpuffte ungenutzt im Nichts. Kein Feind an dem man sich messen konnte. Die Stellung war so leer, wie man sie verlassen hatte. Sogar die Leichen waren fort. Die Republikaner, die Organas, auch die Jedi hatten sie getäuscht. Die Stellung war nichts wert. Ihre Lage vermutlich nur eine Beschäftigung gegen die Thuls gewesen.


    Und jetzt?


    Jetzt standen sie da, wie belämmerte Deppen mitten im Dreck wie zuvor.


    Und ehe man sich versah, brach das Chaos über die Sith herein.


    Schüße von allen Seiten brannten auf. Granaten flogen in das Lager und Soldaten des Feindes sprangen aus ihren Verstecken, um sofort das Feuer zu eröffnen. Sämtliche Barrikaden lagen auf dem Boden, sichere Deckung gab es kaum noch.


    Der kleine Trupp an Sith wurde aufgerieben. Die wenigen Überlebenden, die doch noch Deckung fanden, pressten sich dahinter und versuchten sich neu zu sammeln.


    Vergebens.


    Das Feuer jagte quer über ihre geduckten Köpfe hinweg, schlug in den kleinen Befestigungen ein und brachte hier und da Zeltfetzen zum brennen. Die leblosen Körper ihrer Kameraden lagen quer auf dem Platz verteilt.


    Sie saßen fest.


    So plöltzlich, wie das Feuer begann, so schnell endete es auch wieder. Rauch quoll aus Feuern, die Luft stank nach Ozon durch etliche Blasterschüße und kein Soldat lies sich blicken.


    "Ergebt euch!", befahl die ekelhaft ruhige Stimme eines Jedi aus der Ferne. "Jeder, der seine Waffe streckt, wird verschont werden. Darauf gebe ich euch mein Wort!"


    Diese Wahl zu bieten war eine Schande für alle sondersgleichen. Als würde ein Sith sein Lichtschwert hergeben, um Gnade eines Jedi zu dulden. Der Hass jedes Sith hier wog mehr, als dieser schnöde Befehl eines Lichtgängers.


    In den Augen der anderen sah Vainore keine Furcht. Kein bisschen Panik oder Sorge begleitete ihre Gedanken. Lediglich der innere Wunsch, sich selbst zu entfesseln, um dieser Situation zu entkommen, dem Feind schonungslos gegenübertreten zu können. Das sah sie ihn ihnen.


    Ein letztes Gefecht. In Ruhm sterben, aufrecht ohne aufzugeben.

    Vielleicht anderen irgendwann als Beispiel an Mut im Angesicht einer Übermacht zu dienen.

    Vielleicht mit dem Lichtschwert in der Brust eines Jedi steckend unterzugehen.

    Das hatte was.


    Wie auf einen stummen Befehl hin, standen alle Sith gemeinsam auf, sprangen mithilfe der Macht quer über den Platz und dem Feind entgegen. Quer durch den aufbrausenden Blasterbeschuß flogen die finsteren Schemen ihrem Untergang entgegen. Das rötlich brennende Lichtschwert voraus.


    Eine Glorie, die nur im Gleichklang des Dramas, welches sich die letzten Tage abgespielt hatte, ihre Vollendung fand. Substanz für Legenden und Mythos. Mut und Zorn schafften etwas, das nicht einmal Gemälde oder Skulpturen hätten widergeben können. Eine emotionale Hymne des glorreichen Heldenmuts, die einzig für die Nachwelt zunutzen war.


    Inmitten dieses Bildes durchschnitten seltsame Bewegungen in den feindlichen Linien das Gesamtbild und verzerrten den Ruhm durch imperiales Blasterfeuer, welches von den Seiten die Republikaner aufmischte.


    Lord Ghom war mit Verstärkung zurückgekehrt und wusste einmal mehr den richtigen Zeitpunkt abzupassen.


    Gerade als die kleine, verlorene Gruppe Sith im Fokus des Feindes war. Gerade als sie ihrem Untergang entgegeneilen wollten und keine Hoffnung mehr für sie übrig war.


    Gerade dann war der richtige Zeitpunkt gekommen, um zuzuschlagen.


    Ein Kampf entbrannte und niemand wurde verschont. Jedi gegen Sith, Thuls gegen Organa. Ein handfestes Suhlen im Nahkampf mitten im Schlamm, bei dem nach kurzer Zeit kaum noch zu unterscheiden war, wer auf welcher Seite stand. Alle waren mit Schlamm besudelt. Soldaten und Machtanwender glichen einander in dieser Einvernehmlichkeit des gegenseitigen Tötens. Köpfe wurden in den Dreck gepresst, Blasterkolben schlugen in Gesichter, Schwerter schnitten und bohrten sich durch Fleisch und Knochen.


    Als es irgendwann ein Ende fand, sank Vainore auf die Knie.


    Der Jedi oder Padawan, gegen den sie zuletzt gekämpft hatte, war ihr fast über gewesen. Endlose Hiebe, Stiche und Schwünge begleiteten ihren Tanz, ehe sie ihn endlich bezwingen konnte.


    Doch irgendein Schlag traf sie von hinten, irgendein dumpfer Knall war herangejault gekommen und schlug sie halb nach vorn. Etwas hatte sie durchbohrt und ihren Körper in Bauchhöhe eilig wieder verlassen.


    Ein simpler Blasterschuß eines sterbenden Organasoldaten hatte ein Ziel gefunden.


    Welch Ironie.


    Da war sie nun lange Zeit an der Front, kämpfte sich durch schier endlose, gesichtslose Reihen an Soldaten, wehrte ihre Schüße banal mit dem Lichtschwert ab und stellte sich lieber anderen Machtanwendern.


    Und nun wurde sie durch eine solche namenlose Drohne der Republik niedergestreckt. Mit der einfachsten Waffe, die der Feind aufzubieten hatte. Einer verdammten Blasterpistole, die gerade noch genug Energie hatte, um diesen einen Schuß loszuwerden.


    Warum nur hatte niemand auf sie gehört?


    Wäre sie doch nur in diesem verdammten Wald geblieben und hätte auf ihren Meister gewartet.


    Ihre Wut begleitete sie bis zur Ohnmacht und driftete erst dann davon in die seelige Dunkelheit ihres traumlosen Schlafs.



    Ende?

    "Nimm die Menschen, wie sie sind - andere gibt's nicht."

    4 Mal editiert, zuletzt von Neofelis ()

  • "Träume"



    Dunkelheit.


    Wieviel davon hatte sie schon in ihre Seele gelassen.


    Träume hatten sie schon immer begleitet und so war es auch dieses Mal. Nicht immer waren es schöne gewesen, zumeist verwandelte sich alles zusehens in einen Alptraum, wenn man zuviel nahe an sich heran lies.


    So war es auch nun. Ihr Körper schwebte leblos in einem Koltotank, Schläuche hingen an ihr und das beständige Blubbern des Tanks war der einzige, friedvolle Begleiter ihrer langen Schwerelosigkeit.


    Die Tage und Wochen auf einem fremden Planeten, wo sie Krieg und Tod vor sich hertrieb, hatten ein jähes Ende erfahren müssen. Und nun steckte sie in dieser Lage fest.


    Als nackter Leib.

    Im Tank.

    An Schläuchen.

    Das sollte sie eigentlich wütend machen, doch nach all den Strapazen und der Schinderei, die letztendlich mehr Chaos verursacht hatten, war ihr diese Pause zwar zur Schande geworden, aber auch irgendwie ganz recht.
    In ihrem Inneren brühtete sie ungeordnete Gefühle und Gedanken aus, die sie beschäftigt hielten.
    Was sollte sie auch anderes tun?
    Ihr Körper weilte in einer Art Starre, tiefer Schlaf umfing ihn und gewährte ihr nicht einmal die Kontrolle über irgendeinen Muskel, oder gar ihre Wahrnehmung.


    Doch auch jetzt spielten ihr Träume einen Streich, liessen sie selbst in dieser Situation nicht zur Ruhe kommen.


    Gesichter längst vergessen geglaubter Begleiter ihres Lebens tauchten vor ihrem inneren Auge auf, quälten sie mit ihrer Anwesenheit und spotteten über ihren Zustand.


    Ihre Mutter tanzte vor ihren Augen in ihrem schönsten Ballkleid, während der rote Schemen ihres Vaters sie im Tanze sacht herumwirbelte.
    Eine wundersame und atemberaubende Erscheinung, die ihr als Kind schon immer blanke Faszination entlockte.
    Die kerzengerade Haltung hatte sie von ihr geerbt, doch diese Grazie und Eleganz war eine Utopie, die nur sie hatte wahrwerden lassen.
    Niemand sonst.


    Die beiden bildeten ein ungleiches und doch sinnliches Paar, welches in ihren Augen die Perfektion darstellte, die sie immer zu suchen pflegte, doch nie erringen konnte.


    Ich habe einen anderen Weg wählen müssen, als du, Mutter.

    Der Weg der Macht gebiert mir Einsamkeit und du wusstest das, noch ehe der Tod uns beide trennte.

    Ich hätte nie an deiner Seite gestrahlt.

    Wäre immer der Schatten gewesen, so sehr ich es mir auch anders gewünscht hätte.

    Bleibe meine Phantasie, Mutter. Hilf mir auf diese Weise, wie du es immer getan hast.

    Mit einer letzten Drehung verschanden die beiden Tanzenden und hinterliessen nur Schwärze, wo zuvor helles Strahlen war.


    Das Alleinsein war ihr nicht fremd, doch in dieser tintenschwarzen Umgebung kratzte es an etwas in ihr, dass sie nur schwer bezeichnen konnte.


    Lhason saß vor ihr auf einer Felskante über dem Abgrund des Hangs von damals.


    Sein Gesicht war eine abstrakte Form dessen, was sie noch von ihm in Erinnerung trug. Die linke Seite makellos, wie sie ihn zuletzt gesehen hatte, die rechte eine zerstörte Landschaft an Hautfetzen und Knochensplittern, die in alle Richtungen aus der blutigen Masse herausragten.


    Grotesk und ekelerregend.


    "Das warst du, Danais."


    Natürlich war das ihre Schuld. Sie hatte ihn in den Abgrund geschubst.
    Ihn, der ihre erste Liebe hätte sein sollen.
    Er, der von Anfang an stets an ihrer Seite war und ihr treu bis zum Schluß half, wie auch sie ihm geholfen hatte.


    "Was hätte noch aus uns werden können?"


    Ja, was nur?
    Liebende im tosenden Wirbel des Chaos?
    Gefährten im Kampf auf ewig treu?
    Ein andauerndes Spiel aus Gewalt und Emotion, die wir beide leben sollten?
    Feinde ohne jegliche Rücksicht, trotz der gemeinsamen Gefühle füreinander?

    "Was, wenn ich dich nie hätte verraten wollen. Deine Gedanken nur eine Lüge waren?"


    Dann hatte sie sich selbst am Ende belogen und es wäre dennoch irgendwann zu dem Schluß gekommen, dass sie sich hätten entscheiden müssen.


    Wer wäre dann zuerst auf den anderen losgegangen?

    Du? Ich? Niemand?

    Hätte uns ein anderer Akolyth einfach ausgetrickst und umgebracht?

    Wer weiss das schon.

    Ach, Lhason... Wir waren noch Kinder.
    Die Gefühle waren schön, aber nicht erwachsen, nicht ehrlich.
    Lediglich ein Traumspiel zweier unerfahrener Heranreifender, die ausprobierten, die ihre Grenzen noch nicht kannten und wussten, was ihnen dieses Spiel bringen konnte.


    Lass mich gehen, so wie ich dich gehen lies.

    Das zerstörte Gesicht des einstigen Gefährten verblasste und Vainore blieb in der Finsternis zurück.
    Kälte umfing sie erneut und es dauerte, bis sie selbst zulies, dass andere Bilder ihre Seele erreichten.


    Naryal stolzierte vor ihrem Auge und wandte sich ihr zu, während er noch das Sektglas von einem der Empfänge in den Händen trug.
    Inmitten seiner Brust prangte das noch glimmende Loch, wo sie zuletzt ihr Lichtschwert hindurch gestoßen hatte.


    "Ich hätte nie gedacht, dass unser Spiel ein solches Ende nimmt."


    Ich auch nicht, Freund.

    Wir waren beide verdammt, vom ersten Augenblick, den wir aufeinander trafen.
    Was wir miteinander teilten, war einzigartig. Soviel wussten wir wohl beide.
    Wie wir umeinander tanzten, wie wir uns gegenseitig neue Höhen bescherten, die unseren Verstand immer wieder auf's Neue schärften.
    Das fehlte mir eine sehr lange Zeit. Genau wie du.
    Wir waren beide reif für mehr, als nur Dispute und Gespräche.
    Viel hätte nicht gefehlt und wir wären unserer Illusion verfallen, um uns gänzlich darin zu verlieren.


    Ich war bereit dazu. Und du vielleicht sogar auch.

    Aber unser beider Meister wusste um den exakten Zeitpunkt, wo er uns zueinander führen musste und was wir dann, im Augenblick der Offenbahrung, mit unseren entfesselten Gefühlen tun würden.

    Nicht ich habe dich erschlagen. Er war es.

    Uns beide hat er an dem Tag getötet.

    Auch Naryal entschwand ins Nichts, noch ehe sie die Hand nach ihm ausstrecken wollte, um ihn zu berühren.
    Wieder allein in der Dunkelheit und Kälte.


    Die Einsamkeit drückte auf ihre Seele.


    Die Kälte gefror ihre Gefühle, so dass sie sich so unfassbar leer vorkam.


    "Es... Es tut mir leid!"


    Wer war da nun?

    Vor ihr tauchte der sterbende Soldat auf, der noch immer die kleine Blasterpistole in der Hand hielt.
    Der Lauf rauchte sogar noch und ihr stieg das Ozon in die Nase.


    "Wir waren Feinde! Ich... wollte das nicht! Wirklich!"


    Du...

    Wie kann ich jemandem, wie dir, je vergeben?!

    Wut und Hass kochte unvermittelt in ihr hoch.


    Wie kannst du es wagen, mich hier aufzusuchen und mit deiner Anwesenheit zu beleidigen?
    Niemand kennt dich!
    Niemand braucht dich!
    Du verdammte, republikanische Made!

    Ihre Hände wollten nach ihm greifen, wollten ihn packen, um das letzte bisschen Leben, was noch in ihm weilte, aus ihm herauszupressen.
    Der Hass, den sie empfand, war unbändig geworden und fand einen nur allzu lieben Fokus in der Gestalt des Mannes, der ihr unehrenhaft in den Rücken geschoßen hatte.


    Ich hätte nicht da sein sollen!

    All dieser Kampf war nur geschehen, weil Deinesgleichen uns einen Hinterhalt geboten hatte!

    Wir waren fair zu euch! Kamen direkt von vorn und stellten uns euch direkt von Angesicht zu Angesicht!

    Und du?!

    Du schießt mir ins Kreuz?!

    Und dir 'tut es leid'?!

    Du Feigling! Verdammungswürdiger Bastard!

    Ihre Hände umschloßen seinen Hals, drückten die Kehle des Soldaten, ehe nur noch Röcheln daraus zu hören war.


    Ich hätte in diesem verfluchten Wald warten sollen, dann wären wir beide nie aufeinander getroffen!

    Warum nur hörte niemand auf mich?!

    Warum nur?! Sag mir das, Elender!

    Du kannst es ebenso wenig, wie ich, nicht wahr?!

    Die Augen des Mannes rollten langsam nach oben weg, während sich seine Haut jeglicher Farbe entleerte.
    Fast kam es ihr so vor, als würden ihre Hände bereits das Fleisch des Soldaten durchdringen.


    Hätten wir nur nicht auf diesen Nichtsnutz von Kommandeur gewartet und wären weitermarschiert bis zu euren Geschützen!

    Am Abend hätten wir euch aufgerieben und der Sieg wäre uns sicher gewesen!

    Hätten wir nur!

    Hätten wir nur.

    Hätten wir nur...

    Ihre Kraft schwand, obwohl ihr Zorn und der Hass noch stark in ihr wüteten und sich wanden, wie eine Schlangengrube.
    Die Hände griffen in die verblassende, unwirkliche Form des Mannes.


    Ihre Augen flimmerten unter den Lidern, ehe sie sich träge zu öffnen versuchten.
    Sie hatte einen Schlauch in ihren Händen, den sie verkrampft umklammert hielt.
    Anhaltendes Piepen und schrille Alarmsignale drangen an ihr Ohr und alles verschwamm außerhalb des Tank zu hektisch umherrennenden Schlieren und Farbklecksen.


    Ein besonders schwarzer Fleck näherte sich langsam der Scheibe des Tanks.
    Lord Ghoms Gesicht zeichnete sich weiter oben in dem schwarzen Fleck ab und starrte ihr direkt in die fiebrigen Augen.
    Seine Hand bildete in Bauchhöhe vor ihr an der Scheibe einen gelblichen Abdruck, als sie sich in die Kondensfeuchtigkeit presste.


    Sie erwiderte die Geste fast willenlos von der anderen Seite und legte ihre Hand gegen seine.


    Alles hatte sie loslassen wollen.
    Vieles hätte sie verloren.


    Doch das Leben hatte andere Pläne mit ihr.

    "Nimm die Menschen, wie sie sind - andere gibt's nicht."

    Einmal editiert, zuletzt von Neofelis ()

  • "Krieg"



    Krieg... Krieg ist immer gleich.


    Als die Granaten angeflogen kamen, war kaum noch Leben in den Gräben, was hätte geschützt werden können.
    Nach drei Nächten voller Artilleriefeuer und anwährendem Beschuß aus dem niedrigen Orbit, war von Verteidigung schon längst nicht mehr die Rede.
    Selbst Leichen hatte der Beschuß nicht mehr übrig gelassen und auch Ruinen waren mittlerweile geschliffen worden.
    Über allem hing der düstere Schleier des Verderbens, aus jeder Ritze im Mauerwerk stank es nach Tod.


    Die Festung zu halten war kaum noch eine sinnvolle Tätigkeit für die Soldaten darin geblieben.
    Viele hatten sich in den hintersten Ecken verkrochen, harrten aus und hatten eigentlich mit dem eigenen Leben längst abgeschlossen.
    Die Agonie, die allen ins Gesicht geschrieben stand war ihnen allen in Fleisch und Blut übergegangen. Neben Puls und Atmung fühlte es sich schon fast an, als wäre es Teil ihrer selbst geworden.


    Die Republik hatte Verstärkung geschickt, um auf einer ihrer ureigensten Welten ein für alle Mal das Imperium zu vertreiben.
    Kriegsschiffe hingen über den Himmeln und wolkenartige Schwärme an Bombern und Begleitgeschwadern verdunkelten die Sonne.
    Fast siebzig Stunden hatten sie alles daran gesetzt, das letzte bisschen Leben aus den Festungen herauszusprengen.


    Es war kaum noch jemand am Leben, der hier eine Invasion hätte aufhalten können.
    Die Funkgeräte waren allesamt zerstört, und selbst wenn eines das Bombardement überstanden hätte, wäre kein Empfang zu finden, weil selbst die letzte Antenne draussen am Mauerwerk bereits zerschoßen wurde.


    Inmitten dieser Hoffnungslosigkeit kauerte Sergeant Vadym Lemarr in einer Nische mit vier anderen verlorenen Seelen, die einst als Verteidiger der Festung hier zurückgelassen wurden.
    Zwischen ihnen lagen die Reste ihres Proviants, die letzten Munitionsstreifen und zwei große Kanister mit Frischwasser.
    In einem kurzen Moment der Ruhe hatten sie die Sachen zusammengetragen und so aufgeteilt, dass sie möglichst lange noch halten mögen.


    Sie alle waren verletzt, hatten mehr oder weniger tiefe Wunden erlitten und sich so notdürftig versorgt, dass zumindest kein Blut mehr auf den dreckigen Boden in die Trümmer tropfte.
    Die letzten Stunden hatten ihnen die schwerer verletzten Kameraden bereits genommen, so dass nur dieser harte Kern von vier loyalen Soldaten in den Ruinen weilte und darauf wartete, dass irgendwas geschah.


    "Bis zu jedwedem Ende", hatten sie sich aufeinander eingeschworen.


    Blanker Hohn, aber das Einzige, was sie hier mitten in der Hölle aus Dreck, Tod und Verzweiflung noch hatten, war nunmal das Wenige, was ihre Seelen davon abhielt, wahnsinnig zu werden oder sich den Blasterlauf in den Mund zu stecken.


    Als sich Vadym umsah, betrachtete er nacheinander die Gesichter seiner Freunde.
    Sie alle kannten sich schon länger.


    Da war Byrone Lee, ein junger Fähnrich von Dromund Kaas.
    Er hatte von Beginn an stets versucht, seine starke, imperiale Loyalität wie einen Schild vor sich herzutragen. Hatte immer andere motiviert, das Äußerste aus sich herauszuholen und war sicherlich scharf darauf, genau wegen dieser Eigenschaften, bald befördert zu werden.


    Nun lag er seitlich gegen einen Mauervorsprung gelehnt, hustete Blut und hielt sich die Rippen der rechten Flanke. Dort, wo ein Blasterschuß ihn verwundet hatte, rasselte es unheilvoll, wenn er einmal zu tief durchatmen musste.
    Die Sterne allein wussten, wie lange er noch durchhalten konnte.


    Dann war da Delva Thorne, ein gestandener Corporal von Ziost.
    Jedem in der Truppe ging er bereits seit Wochen mit Bildern seines neugeborenen Sohnes auf die Nerven. Er hatte endlich das erreicht, was er schon immer wollte - eine Familie, zu der er zurückkehren kann.


    Jetzt, wo er ein Auge verloren, den blutigen Krater in seinem Schädel notdürftig mit einem Tuch umwunden hatte und grimmig mit einem fast leergeschoßenen Blastergewehr durch einen Spalt in die Ferne spähte, war es fragwürdig geworden, ob er sie je wiedersehen würde.


    Ähnlich ging es Miskal Harris, einem Private aus einer Großfamilie von Balmorra.
    Viel zu jung, um hier mit den Anderen im Dreck zu sterben.
    Er würde nach seiner Mutter schreien, bis zuletzt, da waren sich alle stillschweigend einig, sollte er sterbend am Boden liegen.
    Ebenso war damit auch beschlossen worden, ihn frühzeitig zu erlösen, sollte er mit dem Schreien anfangen.


    Zu guter letzt war da noch Trom Vuller. Wer wusste schon, wo der herkam.
    Irgendein hinterwäldlerisches Nest im Outer Rim.
    Der Mann war mehr Bauer, als Soldat.
    Seinen einfältigen Verstand machte er mit ausdauernder Kraft und tumber Gewalt wett.


    Die Wunden, die seinen breiten Körper zierten, waren wie Kratzer auf blankem Fels.
    Sie schienen ihn nicht zu stören.
    Dennoch wusste niemand, ob sein schwacher Wille all dem hier lange genug standhalten würde.


    Die Stunden zogen sich hin. Ewigkeiten schien es her, dass jemand gesprochen hatte.


    Sie alle nutzten die kleine Ruhepause unterschiedlich.
    Einige versuchten Schlaf zu finden, andere wachten oder beschäftigen sich mit dem Durchchecken der Ausrüstung.


    Der Alte, wie Delva von den anderen genannt wurde, bereitete ein karges Mahl aus dem Wenigen, was sie noch zusammengetragen hatten.
    Sein Spitzname war eigentlich ein Hohn, war er doch selbst grade mal Ende Zwanzig. Dennoch war er Vater und erschien allen damit so unglaublich viel älter, als dem Rest.


    Vadym kam gut mit ihm klar und hatte sich eine Weile innerlich sogar darauf gefreut, mit ihm auf Kaas wieder aus einem Shuttle zu steigen und dabei zusehen zu können, wie seine Familie ihn herzlich in die Arme schloss.
    Es wäre eine wunderschöne Szene gewesen, die auch ihm damit signalisiert hätte, dass er wieder zuhause angekommen sei.


    Ein nur allzu phantastischer Traum.

    Genau wie sie.

    Seit einigen Wochen tanzten sie umeinander.


    Es war einfach zu unglaublich, um wahr zu sein.
    Da hatte er, der unscheinbare Soldat, es geschafft, einer Sith sowas wie Gefühl zu entlocken.
    Zuerst waren es nur Gespräche im Schützengraben gewesen, bei denen die ersten nur oberflächlich und hierarchisch gedämpft gewesen waren.
    Doch später schien diese Kriegerin des Imperators irgendwas in ihm entdeckt zu haben, was ihre Neugier geweckt hatte.
    Sie kam immer häufiger zu ihm und schenkte ihm viele Momente der gemeinsamen Gespräche, die auch mehr und mehr gelöster und freier wurden.


    Fast so, als würde sie sich selbst in diesen Unterredungen zu befreien versuchen, liess diese Machtvolle ihn, den stinknormalen Soldaten, kaum noch von der sinnbildlichen Leine.


    Aus den Gesprächen wurden wahre Diskussionen, die mal offen und fast herzlich, oder auch mal bedrohlich nahe am Rande eines Streits geführt wurden.


    Vadym mochte das und liess sich nicht abschrecken.


    Sein Vater war Wissenschaftler und ein hoch gebildeter Mann gewesen.
    Die Art der Gesprächsführung und auch das Wissen hatte er ihm zu verdanken.
    Auch wenn er selbst erst über das Militär in das Studium gelangen sollte, so war sein Weg eigentlich schon vor ihm ausgebreitet gewesen.


    Dennoch schien sie ihn so schnell vergessen zu haben, wie sie zuerst begann, nach ihm und den Gesprächen zu gieren.
    Sie blieb sein Traum, an den er sich klammerte, während um ihn herum alles anfing, sich in den schlimmsten Alptraum zu verwandeln.


    Der Beschuß endete nach einer Weile so plötzlich, wie er vor einigen Tagen begonnen hatte.
    Die letzten Detonationen hallten noch in der Ferne nach, während sich der aufgewirbelte Schutt und Staub langsam und träge in lockeren Wolken zu Boden senkte.


    Ungläubig hoben die fünf Soldaten ihre Köpfe und schauten langsam erst einander an, ehe ihre Blicke zu den Ritzen und Spalten gingen, die noch eine Aussicht auf die Ruinen gewährten.


    Es war ruhig - unglaublich still.


    Niemand wollte der Ruhe trauen, so dass eigentlich alle ihre Waffen ergriffen und sich halb hinter der Deckung zusammenschoben, während sie versuchten, irgendetwas draussen auszumachen.


    Sonnenstrahlen bohrten sich wie Laserbeschuß quer durch die Staubwolken und erhellten die Trümmer und Dreckhaufen vor den letzten Ruinen.
    Frische Luft trieb den Staub langsam hinfort und gewährte freies Durchatmen, ohne Hustenreiz.
    Ein Frieden, der ihnen da geschenkt wurde, den sie nicht einzuschätzen vermochten.
    Selbst ein Singvogel traute sich in einiger Ferne wieder, sein wunderschönes Lied anzustimmen.


    War es vorbei?

    Hatten die Republikaner aufgegeben?

    Hatten sie es endlich überstanden?


    Allmählich machte sich Unruhe in den Soldaten breit, die fast hier und da zu überschwenglichem Lachen hätte werden können.
    Der tumbe Trom liess sich zu einem breiten Grinsen hinreissen, dass er von seinem Wachposten aus über die Schulter hinweg zurück zu seinen Kameraden warf.


    Das Grinsen zerplatzte in einer Wolke aus Blut, Fleisch und Zähnen, als der erste Blasterschuß angeflogen kam.
    Der Sturm auf die Festung hatte begonnen, als Trom tot vor die Füße seiner Freunde fiel.


    Eine gewaltige Anzahl an Republikanern stürmte aus einem nahen Waldstück heran und rannte auf die Ruinen zu.
    Unentwegt feuerten sie auf alles, was nach Feind aussah und erklommen die Trümmerberge.


    Erst jetzt entdeckte Vadym, dass sich in einigen anderen Ruinenbauten noch weitere Imperiale zurückgezogen haben mussten.
    Aus den Löchern und Rissen wurde das Feuer erwidert und so fielen hier und da auch Feinde tot zu Boden, explodierten Detonatoren zwischen ihnen und rissen sie in Fetzen in den Tod.


    Viel Gegenwehr war es nicht, aber es zwang hier und da einige Feindesgruppen in Deckung zu gehen.
    Und so zwängten sich der Sergeant und seine Kameraden mit erneut aufwallendem Übermut an die Spalten und Risse, um ihre letzten noch verbliebenen Schüsse auf Gegner abzugeben.


    In seinem Inneren kämpften zwei Seelen gegeneinander, während seine Finger den Abzug immer wieder zogen.


    Wird das hier überhaupt reichen?

    Sollte ich mir nicht den letzten Schuß lieber für mich selbst aufbewahren?

    Hatte das hier überhaupt einen Sinn?

    Aber vielleicht trieb irgendetwas die Republikaner ja gerade jetzt vor sich her!

    Vielleicht kam die Verstärkung ja genau jetzt und wir wären frei!


    Keine Zeit für tiefere Gedanken.
    Die feindlichen Truppen kletterten bereits die Schutthügel direkt vor ihrer Deckung herauf.
    Zuviel Blasterfeuer drängte sie letzten Imperialen von den Schießscharten zurück und alle krabbelten teils auf allen vieren zurück in tiefer gelegene Deckung.


    Geistesgegenwärtig schnappte sich Vadym zumindest noch den Rucksack voller Verpflegung, Medipacks und einiger Granaten, ehe auch er sich zu den anderen hinter einen Vorsprung warf.


    Die ersten Gesichter, die die Feinde in den Rissen blicken liessen, wurden mit Blasterfeuer zerschoßen.
    Wie im Wahn hielt man nun eine Gegenwehr im Dauerfeuer aufrecht und scherte sich nicht mehr um Reserven oder Rückzug.
    Das Feuer verstummte nach einer Weile, als kein Feind mehr in den Raum vordrang.


    Ein einzelner Blasterschuß ertönte und der alte Delva brach zusammen.


    Kein Scharfschütze oder Feind hatte ihn niedergestreckt.
    Byrones Blaster rauchte, als dieser seinen Kopf hinter der Deckung hervor hob.
    Er hatte den Alten hinterrücks erschoßen, einfach so.


    "Wir sind hier und ergeben uns!", schrie der verdammte Feigling nach vorn und richtete seinen Blasterpistole nun weiter auf Vadym und Miskal.


    "Werf eure Waffen weg, das ist ein Befehl!", zischte Byrone dann zu den beiden und starrte in einer Mischung aus Wahn und Verzweiflung, dass beinahe seine Augen aus dem Kopf quillten.


    Noch ehe der Fähnrich seinen Verrat komplettieren konnte, liess eine Explosion der hinteren Wand Steinbrocken und Stahlstücke quer durch den Raum fliegen.
    Der Feind war einfach um das Gebäude herumgegangen und hatte an der Rückwand seelenruhig Sprengladungen befestigt, die die tragende Wand nun einstürzen liess.


    Der Boden, auf dem sie alle standen oder lagen, senkte sich nach hinten hin ab und sie alle kamen ins rutschen.
    Von Miskal war nicht mehr genug übrig, was sich irgendwo hätte festhalten können. Lediglich eine schmierige Blutspur zog sich dort entlang, wo sein zerstörter Leichnam herabrutschte.


    Byrone klammerte sich schreiend an ein Stück Säule und versuchte mit den Füßen irgendwo Halt zu finden, was schwierig war in Anbetracht des Drecks und der Trümmer, die nun ebenso in Bewegung gerieten und über alles hinwegrollten, was ihnen im Wege stand.
    Mit der letzten Kraft hakte der Verräter seinen Schultergurt in ein Stück Stahlgerüst, was aus dem aufgeplatzten Boden ragte.


    Vadym hechtete einfach nach vorn über die rote Gedärmspur von Miskal hinweg, um sich an dem Letzten festzuhalten, was er eigentlich noch zu umarmen gedachte.
    Byrones Beinen.


    Je weiter der Boden absackte, umso mehr versuchte der Fähnrich Vadym mit Tritten von sich zu stoßen.
    So stark, dass der Sergeant eine andere Taktik versuchen musste, um weiterhin Halt zu finden.
    Ohne viel nachzudenken zog Vadym sein Bajonett und rammte es in den Oberschenkel des Verräters.
    Eigentlich hatte er damit nicht das Ziel verfolgt, ihm wehzutun, sondern es vielmehr wie einen Kletterhaken zu benutzen.
    Sprudelnd pladderte ihm Blut ins Gesicht, während der Fähnrich weiter oben anhaltend aufschrie.


    Selber schuld, du verdammte Schlange!


    Mit der freien Hand griff Vadym in den Gürtel des Mannes und zog sich weiter herauf, bis er ihn nun auch mit den Beinen umfassen konnte.
    Eine zeitlang hielten sie sich so an dem unnatürlichen Hang, den die abgesackte Gebäudedecke nun darstellte.


    Weiter unten schien es einen Kampf zu geben, was Vadym aber aufgrund der Situation, in der er sich grad befand, herzlichst egal war.
    Mit aller Kraft hielt er sich an dem schlaffer werdenden Leib des Mannes fest, der vor wenigen Momenten noch seinen besten Freund hinterhältig erschossen hatte.
    Aber auch das sollte keine Lösung auf Dauer bleiben.
    Noch während der Verräter langsam verstummte und sein bleiches Gesicht das letzte bisschen Leben verlor, riss der Gurt, der beide Körper am Hang hielt, und alles begann sich wieder zu bewegen.
    Panisch krabbelte Vadym weiter an dem Leichnam Byrones herauf und angelte mit einer freien Hand nach Halt.
    Doch er fand einfach keinen mehr.


    Der Sturz war gar nicht so lang.


    Auch der Aufprall war eher dumpf und ohne Schmerz.


    Wie in Trance hob Vadym den Kopf und versuchte sich zu orientieren.
    Sein Bein schien nun verwundet. Ein Knochen schaute irgendwo heraus.
    Das andere fühlte sich taub an.


    Irgendwo wurde geschossen, auch wenn er die Schüße nicht hörte.
    Es flammten Lichtblitze aus Mündungen auf, die schräg über ihm in eine bestimmte Richtung abgefeuert wurden.
    Republikanische Soldaten standen fast eine Armeslänge weit von ihm entfernt und schoßen, ohne ihn irgendwie zu beachten.


    Das wollte der Sergeant alsbald ändern, so beschloß er, und tastete nach seiner Seitenwaffe.
    Der Handblaster war zwar zerkratzt, aber noch funktionsfähig.
    Mit aller verbliebenen Energe riss er den Arm über seinen Leib hinweg und feuerte so lange in den Körper des Feindes, wie es sein Abzugsfinger gewährte.


    Erst als die Waffe leer war und ihm langsam die Kraft fehlte, liess er den Blaster fallen und sackte auf den Boden zurück.
    Blut füllte seinen Mund und er erbrach schwallartig zur Seite.
    Immernoch war da kein Schmerz, nur Kälte, die allmählich seinen Körper eroberte.


    Inmitten all dieses Chaos und der Lichtblitze verdunkelte sich ein Fleck über ihm.
    Wie durch eine helle Aura aus Licht umgeben, beugte sich der Körper der Sith über ihn, die er fast schon als eine überirdische Begegnung abtun wollte.


    Das Gesicht Vainores schaute ihn aus diesen wundersamen, glosenden Augen an, als würde eine Walküre einen gefallenen Krieger auf der letzten Reise begleiten wollen.
    Die Sorge um ihn stand ihr in die Augen geschrieben, während sie ihn ansah.


    War da Liebe?

    War da Gutmütigkeit?

    War da ein kleines Lächeln?


    Vadym wollte es glauben und erwiderte es halb kraftlos, während er für immer die Augen schloß.


    Endlich. Frieden und Ruhe.

    Mit diesem Traum gehe ich endlich Heim.

    "Nimm die Menschen, wie sie sind - andere gibt's nicht."

    Einmal editiert, zuletzt von Neofelis ()

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!