Die letzten zwei Tage auf dem Trainingsgelände haben mir einiges über meinen derzeitigen Zustand verraten. Es war ein stiller Wunsch, mich selbst zu testen, zu sehen, ob meine Fähigkeiten im waffenlosen Kampf nach wie vor bestehen. Zwei Gardisten habe ich dafür ausgewählt – loyal, stark, und ausreichend motiviert, mich nicht zu schonen. Ein direkter Befehl war dennoch notwendig, um ihre Zurückhaltung zu brechen. Ich wollte keine Gefälligkeit; ich wollte Widerstand. Der Boden des Trainingsgeländes war hart, wie es sein sollte, die Luft durchzogen von der Mischung aus Erde und Schweiß. Die ersten Bewegungen waren wie das Wiedersehen mit einem alten, vertrauten Feind – zögerlich, doch nicht ohne Respekt. Meine Schärfe hat in den Jahren keinen nennenswerten Verlust erlitten, wie ich bald feststellen konnte. Die Gardisten sind gut ausgebildet, aber es war eine andere Art des Kampfes, der sie forderte: Geschwindigkeit über Kraft, Täuschung über rohe Gewalt. Der waffenlose Kampf ist eine Disziplin, die mehr verlangt als Muskelkraft. Es ist eine Kunst, die Körper und Geist vereint, eine Harmonie zwischen Angriff und Verteidigung.
In den ersten Momenten des Trainings testeten sie meine Reaktionen, suchten nach Schwächen. Ich erlaubte ihnen diesen Versuch, denn ich wollte wissen, wie ich auf Druck reagieren würde. Ihr Tempo war beachtlich, aber mein Körper erinnerte sich schneller, als sie dachten. Eine Drehung, ein Schritt zur Seite, ein gezielter Schlag – nichts davon war neu, doch es fühlte sich an wie eine Neugeburt. Die Muskeln arbeiteten mit einer Präzision, die ich fast vergessen hatte, und ich spürte den Adrenalinschub wie einen alten Freund, der mich willkommen hieß. 'Die Schatten..' Dennoch, ich bin nicht unfehlbar. Sie trafen mich, zweimal, und beide Male war es verdient. Ein Moment der Unachtsamkeit, eine Fehleinschätzung der Distanz – kleine Fehler, doch Fehler, die in einem echten Kampf tödlich sein könnten. Diese Treffer erinnerten mich daran, warum ich hier war. Es ist leicht, in einer Position der Macht nachzulassen, sich auf Titel und Errungenschaften zu verlassen. Doch das Fundament meiner Fähigkeiten liegt nicht in Worten weder den Titel den ich mit mir trage, sondern in Taten. Mir sind Titel und Rang völlig.. in dem Moment. 'Die Schatten..' haben etwas kostbareres anzubieten..
Am Ende der zweiten Trainingseinheit waren sie erschöpft, ich weniger. Doch ich spürte die vertraute Müdigkeit, die nach einem ehrlichen Kampf übrig bleibt. Eine angenehme Erinnerung daran, dass ich trotz aller Zeit und aller Herausforderungen noch immer diese Disziplin beherrsche. Es gibt etwas Beruhigendes in der Erkenntnis, dass der Körper, selbst wenn er Spuren der Jahre trägt, noch immer auf alte Instinkte zurückgreifen kann. Die Gardisten zeigten Respekt in ihren Blicken, doch ich nahm es nicht als Bestätigung für meine Fähigkeiten. Diese liegt allein in der Frage, ob ich mit mir selbst zufrieden sein kann. Es bleibt noch viel zu tun. Vielleicht sollte ich solche Übungen wieder regelmäßiger einbauen. Nicht nur, um meine Fähigkeiten zu erhalten, sondern auch, um mich daran zu erinnern, woher ich komme. Die Disziplin des Körpers ist auch die Disziplin des Geistes. Beides darf ich nicht verlieren. Es war auch eine gute Abwechslung anstatt Tagelang und Nächte nur im Labor herumzusitzen, vielleicht.. sollte ich andere dort sitzen lassen und die ganzen Dokumenten abstempeln lassen und mich mehr auf Mich selbst fokussieren. Es erinnert mich daran.. wieso ich den Namen damals bekam, wieso ich so beschimpft wurde, wegen meiner Fähigkeiten. Aber es ist auch eine Erinnerung daran wer ich immer noch bin und sein.. will. Ein stiller 'Schatten..' Bereit.. zu zuschlagen wenn es notwendig ist.
Haltet.. euch auch nicht das nächste Mal zurück. Ich will Herausforderungen.. und wenn es Mich Blut kostet. Perfektion.. Disziplin. Das ist alles, das es in mir wieder mehr erwacht.