18 NVC - Weißer Raum

Langsam öffnete der junge Mensch die Augen, es war ein seltsames Gefühl als seine Sinne einen leeren Raum in weiß wahrnahmen. Trotz der offensichtlichen Leere spürte er vertraute Präsenzen, die sich um ihn herum bewegten, er spürte Aufruhr, Konzentration aber auch Sorge. Der Mensch schaute an sich herab und erkannte nur seinen Körper, angezogen in einer weißen Hose und einem weißen Hemd.


"Was ist hier los?"

Xines Worte waren nur Gedanken, schallten aber im gesamten Nichts umher. Reflexartig zuckte der Kopf hoch und der Blick wanderte umher, suchte Anzeichen um zu Verstehen was gerade passiert. Leise Stimme drangen durch die Lichtwand zum Ritter durch.


"Ich brauch sofort das Beruhigungsmittel Padawan Kin'aan."

"Halten Sie ihn fest!"

Brüllende, angestrengte Stimmen schallten umher, prallten an den Wänden ab und das Echo verfolgte der Ritter mit den Augen, überall klang es umher bis es wieder still wurde. Irgendwas passierte gerade und mittlerweile konnte Xine sich denken, dass er in seinem Selbst war doch bevor er seinen Geist lösen konnte spürte er ein kühles, drückendes Gefühl im rechten Arm. Es fühlte sich an, als ob jemand Eis in seine Venen spritzte. Die Hand verkrampfte und er verzog das Gesicht schmerzhaft. Nur einige Momente dauerte sein Kampf gegen das Mittel an ehe seine Sicht dezent verschwommen wurde und die Stimmen immer weiter abklangen. Irgendwas passierte mit seinem Körper und es drang zu seinem Geist vor, ebenso hat etwas seinen Geist dazu veranlasst ihn selbst so tief abzuschotten. Der Ritter fiel auf die Knie des weißen Bodens, stütze sich mit der rechten Hand ab und keuchte schwer auf. Feuer brannte sich durch den Körper, versengte die Haut, folterte jeden Nerv. Einige, wenige Tropfen fielen aus den Augen auf dem Boden, allein das Öffnen der Augen schmerzte höllisch und so schloss er sie für einen kurzen Moment. Sein Körper erhitze weiter, als ob er sich mitten in einer Schlacht befand. Es knallte laut ehe eine Stimme ruhig und abwertend ertönte.


"Tse...Jedi...süß."

Er kämpfte, hatte gekämpft, gegen eine Zakuul-Ritterin an Bord der Defender oder war es nur ein Traum? Die Bilder waren schwer zu identifizieren und im Geiste mischten sich Traum und Realität zusammen, so dass dem Ritter keine Wahl blieb als die Gedanken zu empfangen und zu interpretieren.


Sie surrten, erleuchteten die Räume und prallten immer wieder aufeinander. Die Klingen der Zakuul-Ritterin und Xine lieferten sich einen erbitterten Schlagabtausch. Ihre wechselenden Emotionen und seine Verletzungen vermischten sich zu einem Strom aus Konzentration und Dominanz. Die Spannung zwischen den Beiden war greifbar. Sie ließ ihre Klinge umher zucken, seine folgte doch zu spät. Er konnte sie nicht abblocken, stattdessen wich er mit einer Drehung zurück. Seine Bewegung fühlte sich augenblicklich anders an, als ob sie verändert worden wäre. Mit den Augenwinkeln erkannte er einen rollenden Unterarm auf dem Schiffsboden der Defender.


Blinzelnd erwachte Xine wieder in seinem weißen Gefängnis auf. Er zögerte doch schlussendlich führte er seine angsterfüllten Augen zu seinem linken Arm um zu überprüfen was er gesehen hatte. Die Augen weiteten sich, empfingen mehr von dem weißen Boden als der Blick auf den Stumpf fiel. Noch bevor ein Wort sagen konnte füllte flüssiges Eisen seine Adern, ummantelte den Stumpf und trieb die Kälte in den Körper. Im Wechselbad der Gefühle spürte er zuerst ein Gefühl seiner rechten Hand. Die Präsenz war ihm bekannt und drang durch den Lichtschleier. Padawan Kin'aan gab ihm Kraft und tat ihr Bestes um mit der Macht sein Selbst zu unterstützen. Schnell folgte auch Ritterin Telemnars Aura, die sich ausbreitete und seinen Stumpf fokussierte. Die Sekunden vergingen und er hatte das Gefühl die Ritterin atmen zu hören, ein leises, konzentriertes Atmen, dass beruhigte und auch entspannte. Entspannung war ein gutes Wort und breitete sich tief im Inneren rasend schnell aus. Aus dem ewigen Licht wurde eine Eiswüste, die schmolz und eine grüne Wiese mit einem ruhigen See preisgab. Ruhe und Entspannung waren hier im Einklang. Er fühlte sich wohl und schloss die Augen um zu schlafen.


Ein regelmäßiges Piepen der Maschine war nervend genug um die Augen zu öffnen, die Decke war mit Lampen versehen, die ein klinisch weißes Licht entgegen brachten. Zuerst wanderte der Blick die Decke entlang und erkannte die kleinen, feinen Gravuren im Stein. Ein Blick nach links offenbarte mehrere Betten, ein Blick nach rechts offenbarte ein paar Koltotanks.


"Ska Gora."

Xine hauchte, für ihn war es vollkommen klar ausgesprochen doch der Körper weigerte sich den Befehlen zu folgen. Die Momente vergingen während sich der Ritter lediglich der Ruhe widmete.

"Tse...Jedi...süß."


Die Stimme der Zakuul-Ritterin hallte in seinem Kopf und mit ihr kehrten Verzweiflung, Angst und Schmerz zurück. Sein rechte Hand zitterte als sie zur Bettdecke wanderte und den linken Teil aufdecken wollte. Der junge Jedi verspürte Angst in seinem Inneren, Angst etwas zu sehen, was nicht ungesehen gemacht werden konnte. Die Bettdecke hob sich und der Ritter blickte auf einen langen Verband der den gesamten Arm umwickelte. Grün-Blaue Augen traktierten den Verband, versuchten Gründe zur Erleichterung zu finden. Gerade als sein Geist Entwarnung geben wollte versuchte Xine seinen linken Zeigefinger zu bewegen. Der Befehl wurde verweigert. Die Augen weiteten sich.


"Es war kein Traum."