Ein... Zwei Flaschen...

Voller Vorfreude begab sich Amphess vom Raumhafen in Richtung des galaktischen Museums um einfach nach Hause zu kommen und in der Hoffnung auf eine Nachricht, ein kleines Geschenk oder etwas derartiges. Mit erwartungsschwangerem Blick stand sie vor Chucksy bevor diese ihr nur einige Leser-, Fan- und Drohbriefe überreichte, allerdings nichts von persönlichem oder gar emotionalem Wert.
Niedergeschlagen kehrte die Mirialanerin dann nach kurz angebundener Verabschiedung in ihre vier Wände zurück, welche plötzlich wie ein Gefängnis auf sie wirkten, müde trugen ihre Beine sie direkt ins Badezimmer, wo sie versuchte auch den letzten - verfluchten - Sand von Tatooine loszuwerden. Als sie mit dieser Arbeit anfing, hatte sie noch ein Glas Sand, Steine oder Wasser von jedem Planeten mitgebracht aber inzwischen war der Geruch, der Dreck oder Flecken nur noch lästig geworden und sie spülte den Hauch der Wüste mit aufbereitetem coruscantischem Leitungswasser von ihrem Körper. Es mochten viele Minuten vergangen sein, bis sie fast eine Stunde später in ihren Bademantel schlüpfte und mit leisen, fast geisterhaft langsamen Schritten am Kühlschrank vorbeiging und ein Foto des Predators unter einen der Magneten heftete und dieses und die anderen Fotos von Veral V, Temul, Lt. Soley, dem Kurator des Lichterspiels und einigen anderen Erlebnissen musterte. Ihr Blick haftete einige Momente an einem Bild, welches sie vorsichtig zwischen zwei Fingern anhob. Auf der Arbeitsfläche neben dem Kühlschrank hatte SD-83 einige frische, corellianische Sternblüten aufstellen lassen und sie stetig neu benässt, so das sie immer taufrisch wirkten. Sie griff mit der linken nach einer der Blüten, führte sie zu ihrer Nase und roch vorsichtig daran, als sei die Blüte ein Traum, der zu verpuffen drohte, wenn sie nur all zu sehr daran zu glauben versuchte. Mit einer leichten Drehung des Knaufs öffnete sie den Kühlschrank und nahm eine Flasche cassandrischen Choholls heraus und öffnete sie achtlos mit dem Daumen, so dass der Verschluß stiefmütterlich zu Boden fiel und im faden Licht der Kühlschrankinnenbeleuchtung ein, zwei Runden auf dem Boden drehte, bevor er letztlich unbemerkt zum Erliegen kam.


Inzwischen war der Geist in blauer Seide vor dem Fenster angelangt und hielt die Blüte, hängend in der Linken, während die Rechte tat was sie meistens tat, wenn Amphess traurig war... Sie löste ihre Probleme, mit dem erlesenen Geschmack cassandrischen Choholls, welcher allerdings ebenso unbemerkt an dem Gaumen seiner Genießerin vorbei ran.
Ihre Gedanken und Aufmerksamkeit galten vielmehr dem Sternenmeer leuchtender Lichter vor ihrem Fenster und den stetig frischen Tautropfen, welche ihre Augenwinkel ihr nun bescherten.



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Sketch-Art by Midir
Danke dafür